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Dresdner Nachrichten : 08.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-08
- Monat1880-09
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 08.09.1880
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VrsKIen, 18S0. l« *t»r. »w» 2V000 «t,i«,li,n»ter VI«» nicht »«rtlndls»,. «»»«Irt», m Verl»,. Mir», «du». tzranNukl I m . Mün den. — Dnuü» ch 8«. Ingranffin« «VI. —«nreonrd..Anna»»«»» dchchi«.-II»,»», r..iitt,, Uuiil» ch e». in Part«. Tageblatt für U-kitt«, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Frem-enliste. 2b. r»Lrstw». ch»nnl>,«di, «ti«»^.,. V'uNadl nur an »«ident« NI,Ii«k,,he V^»»,, «»ch«.. — Der «an» einer einln« »t,d »ich! ,»,«»,« »uch-drl,,« «nnonreu.VnN,,,» »IN UN» llntelonnto tzirn», UN» Ven»»»n «nlenren wir nur »eie, »^n»««r»n»»,A,dl»»,iuich ?"es»,rlen «der V°Ueini,dI,»« VM «tlden l»I,e» ld Pli«. I«. So«« für dt, M«nta«I - Nummer —' 'S""- 1-Ü8 LlluIiKvsvLLkt von ^ O«. I»«ttu«lvt ^tcl« S<«IiI«»chch»8ti»«»« LV, H Lvlcv ckvr Lpororsnssü. England. Das Parlament ist bis zum 24. Nvvember'ver- tagt worden. In der Ti ronrebe heißt cs: die Slgiiaturiiiächtc tbeiltcn dem Sultan ihre Anschauungen betreffs Besrtcbiguna der Lösung der griechischen und montenkgrlnischen Frage ml», sowie Lesorguutr uiiti Verivoitlluug von Patenten im lu- und ^.uslsncko. Uogistriruni; vou psdvlkmaekvn u. ktustvreoiiutr. K.usicüntto übor Silo Lstont.- ^ugelv^'Lnkvitou. M --WL-SiSL-Li-^rM die adinliilslratlbe Organisation' ln den türkischen europäischen Provinzen und den hauptsächlich»«! Relormen in Armenien. Sie bat das Vertraue», da» die Ziele erreicht werden, da die Machte mit vereinter Autorität daraus dringen werte». Dtc^ Otts Nslkk, 8odloss-8trusst! 12, I. 6 Vltmrn'lit 6. s L1mIvr-6itti<I«roktzu- srössto» l^saoo v.Uekleickungvo tür ls ttusben uucl iilüclodon vom nsrto- ^ steil Xltor bis /u 16 äsdron, in ^ viutnelisten dis teinstvn Oeuros ni L bt»r77-Äk--s^s^!^-:iS«-->r^-SL-s Vi Thronrede hofft, der Sieg des General Roberts tn Afghanistan werte zu einem baldigen ehrenvollen Ende deS Krieges sichren. Türkei. Die P'orte wirb den tärklschcnBvtschaiter a», dieGroß- mä vte zu denimmen, von einer FU ttendemonstration abzufteben. «r, 252. MMcnuig vom 7. S'dldr.: Barometkr nncl, VStar «»Kid. Vlullstroßk I» i?lbds.7 n.)> Aussichten für den 8. September: Wolkig bis trübe, 7llZ MM., scil gcslkvn s MMim. nct.Me». rhcrmomeuo»,. .1. Nemim.: -'S" W„ „icdr, Tein«. >2"W., höchste 2>i O'A. Lud Wen-Am«. Niorui. welleums. Äachmüt. dedeckl. Temperatur etwas abnehmend, Niederschläge. Mittwoch» 8. September. PolMscht». Gegen die Verwaltung des kaiserlichen Statthalters von Elsaß- Lothringen, Feldmarschall von Manteuffel, fährt eine Anzahl deut scher Zeitungen fort, Gift zu spritzen. Sogar die angesehene „Köln. Zeitung" beschuldigt den Statthalter, daß er mit den „Wälschen" liebäugle und die Deutschen zurückstoße. Es gehen diese Kla gen fast ausnahmslos von jenen Bureaukratenseelen aus, die in den ReichSlanden bisher schalten uud walten konnten, deren Herrschaft aber durch die freiere staatsmünnische Auffassung der Verhältnisse gebrochen wurde, wie sie seit Manteuffel's Amtsantritt zu Ehren kam. In den ersten Jahren nach der Annexion sah man in der Elsässer Regierung in Verwaltung, in Forst-, Polizei- und Steuerwesen, in der Schule u. s. w. Beamte aus allen deutschen Staaten. Allmälig sind die Richtpreußen von den Preuße», nament lich aus den alten Provinzen, hinausmanövrirt worden, io daß in den Reichslanden zahlreich jene Bureaukratie thätig ist, die Barsch heit gar oft mit Energie, verknöchertes Formelwesen mit Tüchtigkeit, geistlose Routine mit Geschäftskunde verwechselt. Unliebenswürdig in den Umgangöformen, sich auf ihre „Autorität" als Universalhilss- mittel stützend, sind diese Herren keineswegs die geeigneten Werk zeuge zur Erweckung des deutschen Geistes in den Reichslanden ge wesen. Man kann vielmehr behaupten, daß unsere neuen Reichs brüder hiervon vielmehr ein entstelltes Bild erhalten haben und bei einer vorsichtigeren Auswahl der Beamten sich weit eher mit den neuen Verhältnissen befreundet haben würden. Zugleich sind diese Beamten nicht blos weit höher besoldet, als die gleich hochgestellten im deutschen Mutterlande, sondern viel zu zahlreich, so daß die neuen Reichslande einen viel zu kostspieligen Verwaltuirgsaufwand zu be streiten haben. Der kaiserliche Statthalter, dessen klarem Blick diese Dinge nicht entgehen konnten, will es nicht länger bei dieser die Ge- müther entfremdenden oder versteckenden Korporalstock-Manier be lasten, er trachtet auch nach einer Beschneidung der zu hohen Gehalte und einer Vereinfachung des VerwaltungSapparats. Damit hat er es freilich gründlich mit jenen Herren verdorben, die bisher an den Elsässer Fleischtöpfen ungestört saßen, und von diesen gehen jene Klagen über Manteuffel's „französelndes" Regierungssystem aus. Die Reis« des österreichischen Kaisers Franz Joseph durch Ga lizien erregt die Aufmerksamkeit des russischen Nachbarn im höchsten Grade. Jahre lang unterblieb der Besuch dieser seiner polnischen Provinz aus besonderer Rücksicht auf Rußland. Oesterreichs Kaiser wollte dessen Gefühle schonen» denn eine solche Reise ruft sihr Pro gramm mag so vorsichtig abgefaßt sein wie immer ! doch in den Her zen der Polen Erinnerungen und Hoffnungen wach, die man in Rußland mit Zwangsarbeiten in den Bergwerken Sibiriens nicht hart genug geahnder hält. Daß der österreichische Monarch nicht länger diese schonende Rücksicht auf Rußland nehmen zu muffen glaubt, darin beruht ein gut Theil der Bedeutung dieser Kaiserreise. Der Zar hat denn auch zur Begrüßung seines kaiserlichen Nachbars nicht, wie man erwarten durfte, einen Großfürsten nach Galizien entsendet, sondern den Gouverneur Polens, den russischen General Albedinski. Derselbe wird in seinem Bericht Rechenschaft geben müssen von dem wahrhaft begeisterten Empfange, den die Polen dem öftere. Monarchen bereitet haben. Es war daher unnütz, daß auch die russische Negierung auch noch zahlreiche Spione nach Krakau ent sendete. Ein ganzer Stab solcher russischer Spione umgab den Kai ser, mochte er dem Adelsballe beiwohnen oder sich unter das Volk mischen, um am Erntefeste oder der Bauernhochzeit theilzunehmen oder in einer Wolke berittener Krakusen dahin zu sprengen. Die Stimmung der Polen reicht eben weit hinaus über die Absicht der bloßen Loyalitäts-Demonstrationen. Kaiser Franz Joseph kann — diesen Eindruck nimmt er in lebendigster Stärke aus Galizien hin weg — auf eine beispiellose Unterstützung seiner Orientpolitik rech nen, wenn dieselbe auf ihrem Wege auf den Widerstand Rußlands stoßen sollte. Allerdings enthielt er sich aller irgendwie bedenklichen Redewendungen, er bediente sich vielmehr niemals der polnischen Sprache, obwohl er deren vollständig mächtig ist, sondern sprach nur deutsch und wurde doch jubelnd verstanden — damit einen thatsäch- lichen Beweis der Oesterreichs Völker einigenden Bedeutung, der Alles fortreißenden Kraft der deutschen Sprache liefernd. Aber die eine Thatsache sagtAllcs: der polnische Fürst Czartoryski, das Haupt des ausgewanderten polnischen Adels, derselbe, in dem die Polen ihren künftigen König erblicken, suchte für sich und seinen Sohn die Ausnahme in den österreichischen Staatsverband nach. Fürst Czar toryski saß beim Banket zur Rechten des Kaisers, zu dessen Linken der Abgesandte des Zaren Albedinski Platz genommen hatte, und der Kaiser gewährte ihm huldvollst, alle Formalitäten beseitigend, die erbetene Gnade. Unzufrieden mit der polnischen Reise des Kaisers Franz Joseph sind — die Czechen. Die Wenzelskinder finden sich in ihren, ja so wie so nur halbechten Loyalitätskundgebungen weit in den Schatten gestellt durch die Polen und sie fürchten, nicht mehr in Oesterreich die erste Nolle spielen zu können. Freycinet's Stellung hat sich neuerdings etwas verbessert. Es hat sich herausgestellt, daß er selbst an der UnterwürfigkeitSerllärung der Ordensgencräle keinen Anthril hatte, daß dieselbe vielmehr freiwillig und dann erfolgte, als der Papst sie genehmigt hat. Warum aber soll er dieser Fricdfertigkeits Kundgebung der katholischen Geistlichkeit sich feindlich gegenüberstellm? Nur in dem Falle, daß dieser Schritt sich als eine Maske herausstellte, wäre das Einschreiten der Regierung geboten. Die Gambetta-Blätter behaupten, jene Erklärung der Ordensgeneräle seien Nichts als einige harmlose Worte, die sie zu Nichts verbinden würden, wohl aber dazu dienen sollen, den Arm des Gesetzes gegen die Orden unwirksam zu machen. Nun ist e» richtig, allen Schritten der römischen Kirche muß ein Staat mit Mißtrauen begegnen. Wenn aber dem Ministerrathe die von den OrdenSgenerälen unterzeichnet« Unterwürsigkrits» ervärung «orliegt, wird sich gewiß di« Urbrrzeugung Bahn brechen. es sei besser mit Güte zu verfahren, als die religiösen Empfindungen VeS Volkes zu verletzen. In England ist General Roberts der Held des Tages. Man feiert ihn als einen der ersten Feldherren aller Zeiten; seinen kühnen Marsch zur Entsetzung Kandahars vergleicht man mit dem indischen Zuge Alexanders des Großen. Hinter diesen Ueberschwenglichkeiten schaut die Entlastung von der schweren Angst deutlich heraus, die bis zu der Schlacht von Baba-Vali auf dem Herzen John Bulls lastete. Ohne Zweifel verdient der kühne Marsch dieses jetzt so populären Offiziers hohe Anerkennung. Auf rauhen Gebirgswegen, in unwirthlicheir Gegenden, bedroht von den im Hintergründe lauernden Bergstämmen, mit wenigen Tausenden verläßlicher euro päischer Truppen und einem unendlichen Trosse in glühender Hitze eine Strecke von 250 Kilometern in Parforcemärschen zu durch stürmen und ein siegreiches Heer von doppelter Stärke zu schlagen, vollständig aufzurollen und ihm alle Artillerie abzunehmen, ist eine hochachtbare militärische Leistung. Der Verlust der Engländer war nur gering, da die durch Meutereien wankend gewordenen Afghanen nach dem ersten Mißerfolge nicht Stand hielten, sondern in wilder Flucht wegeilten. Ein hartnäckiger Kampf hat also keineswegs statt- gesunden. Was fängt aber England nun mit Afghanistan an? Die Herrschaft über die durch Roberts Sieg befreite Provinz Kandahar wird England wahrscheinlich an AbdurMhaman geben, da dieser sich in der gefährlichen Krisis als treu erwies. Somit ist durch Roberts Sieg zwar die Waffcnehre Englands wieder hergestellt, aber sonst Nichts gewonnen. England räumt vermuthlich ganz Afghanistan, da es die 15,000 Mann, die zur dauernden Besatzung der Provinz Kandahar erforderlich wären, viel nöthiger in Indien brauchen kann, in welchem sich drohende Anzeichen der Empörung genug geltend machen. Ohne Roberts Waffenthat wäre in Indien ein Ausstand ausgebrochen und man kann sagen: sein Sieg hält zwar den Verlust Afghanistans nicht auf, aber er erhält Indien den Engländern. Gladstone hat abermals seinem Hasse gegen die Türken im Parlamente Lust gemacht. Er erklärte sie für unverbesserlich, Re formen unter ihrer Herrschaft keim unmöglich. Die türkische Regie rung könnte recht gut den Spieß umdrchen und 'England fragen: was dmn dieses für Reformen in Irland ausführt? Denn England knechtet und saugt die irische Schwesterinsel ebenso aus, wie die Türkei ihre christlichen Provinzen- Gladstone kümmert sich natürlich nicht um diese so naheliegende Betrachtung und erklärt schlankweg: die Türkei habe ihre Existenz verwirkt. ES ist aber klar, das; die ^ Türkei den Wünschen Gladstone's niemals genügen könnte, selbst wenn sie, was keineswegs der Fall, den redlichsten Willen zu Refor men in sich trüge. Gladstone's Ehrgeiz und Thatcndurst will Europa verlocken, nach Beilegung der montenegrinischen Schwierigkeit die Flotte zur Unterstützung der griechischen Landansprüche zu verwen den, eventuell will England allein Vorgehen. Dabei preißt Gladstone den Edelmuth, Edelsinn, die Humanität und sonstigen Tugenden der Montenegriner. Damit hat'ü sein besonderes Aber. Ihr Fürst Nikolaus rasselt zwar nicht mit dem Säbel, aber er prasentirt eine Rechnung. Er verlangt l,2<X),000 Francs Schadenersatz für die Rüstungen, welche Montenegro wegen der «lbanesischen Liga machen mußte und außerdem ein Wehrgcld von 30,(XXI Piastern für jeden der 170 Montenegriner, die in den Gefechten mit den Albanesen gefallen sind. Er hat seine Rechnung dein englischen und dem russi schen Konsul in Skutari zukominen lassen, damit die beiden Herren sie nach Konstantinopcl befördern sollen. Uebrigens wird sich die Diplomatie schwerlich um diese Rechnung kümmern, sie achtet sorglich darauf, wie weit Riza Pascha seine Streitmacht dazu verwendet, die Albanesen zum Aufgcben Duleignos zu zwingen. Der Sultan hat dazu die striktesten Befehle ertheilt. Zwei Versuche der Albanesen, Dulcigno in Brand zu stecken, wurden von den Türken vereitelt. Der Gemeinderath von Duleigno wurde von Riza Pascha benach richtigt, daß die Uebergabe an Montenegro am 12. erfolgen wird. Proc., Sllckmaschinen nahezu I Proc. niedriger, nur Hartman» l Proc.) Höher waren sreuefte Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 7. September. Gewissermaßen als Antwort aui die Angriffe ber „Kölnischen Zeitung" gegen den Gou verneur von Elsaß-Lothringen. General-F-cidmarichall von Manteuffel, wirv jetzt eine kaiserliche KablnctS-Ordre publt- ztrt, laut welcher derselbe aus Anlaß seines Mnszlgjährigen Diemilublläuuiö am 1. Mai 1877 ä la suitv des I. Garde- Dragoner-Regimentö gestellt wurde. Dasselbe lautet über aus anerkennend. „Wenn Ihr Vater beißt eö darin, ..bet Ihrem Eintritt in die Armee dem Könige ver sprach. daß Sie bestrebt sein würden, dem Könige und dem Vaterlanbe Dienste zu leisten, ko werden Mein tn Gott ruhender Vater und Bruder, sowie Ich selb» Zeugniß ablcgen, baß dieses Versprechen wahrlich erfüllt worden ist." — OlficlöS wird die Mltthellung deS „Tageblatt" über die Er nennungen Stepban'ö und von Ttetcmann'ö dcmcntirt.— Die erste elektrische Eisenbahn für den praktischen Verkehr wird zwischen dem Bahnbok Llchterseldc und dem dortigen Kadcttenhause er richtet. - Aus der Parochialstraße wurde beute Nachmittag eine 7<)iäbrlge Frau ermordet ausgrsunden. Näheres ist noch nicht ermittelt. Berlin. 7. September. Diese Nacht brannte die «ktien- Wrlßbterbrauerci von Gerlcke ab. - Der russisch-chinesische Kon flikt gilt als beigelcgt. Tseng kehrt aut seinen Pariser BotschastS- postcn zurück. - Baron Hapnicrlc reiste beute nach London. Berliner Börse vom 7. August. Auch die heutige Börse war wegen der israelitischen Feiertage nur schwach be sucht. Der Umsatz hielt sich noch In engeren Schranken als gestern, da auch Kassenordrev nur in mäßigem Umfange Vor lagen. Dazu kam die anhaltende Geldknappheit (Privat- biskont 4',st. Besonders schnack' war«der Ainang; später hoben sich aus Grund besserer Elsenprclse die Montanwerlhe, >v daß der Schluß gegen den Beginn etwas ausgcbcssert sich ge-, stattete. Sämmtltchc Devise» waren auffallend niedrig. Von ^ Banken wurden Leipziger Dlöcont über i Proc.. Dresdner Bank höher gehandelt. Sächs. Industrien mußte» sich fast durch-! gängig Abbröckelungen gefallen lasse». Schönherr gegen Sonne mann bis 1»/, Pror.. Zimmermann geaen aeffern nahezu 2'/» l Lokales und Sächsisches. — Am Montag Abend begaben sich mittelst ErtrazugeS II. MM. der König und die Königin, sowie S. K. H. Prinz Georg nach Leipzig. Gestein Vormittag erschienen die aller höchste» und höchsten Herrschaitcn bei Barncck und besuchten baS Manöverterrain bei Markranstädt; «Mittags '/-> Uhr waren die Manöver beendet. Abends taub tm kgl Palais Diner statt, zu weichem Krlcgsmi» »er b. Fabrice, Generalleutnant v.Montbe rc. und die Regiments-Kommandeure, sowie einige Stabsoffiziere geladen waren. — Herr Geb. Legatlonsratb v. Watzdorf (Ministerium des AeußeriO tritt heute eine» mehrwöchentlichen Urlaub an. - Das curck' Beförderung des bisherigen AmtShauptmann Schmiedel zum Geh. Reg.-Ralh crleligte NeichStagSinandat i»> 22. Wahlkreise des Königreichs wirb, iodalt die Ordnungs- Parteien nur irgend zusammeul'alte», in deren Händen bleiben. Für eine letzte Session einer Sitzungsperiode ist cd ohnehin nicht üblich, es mit einer neuen Kratt zu vcisuchen. Wir hören daher, daß Herr Geh. Reg.-Ratb Schmiedel als Kandidat wiederum ausgestellt wird. Die Soffglbemokraten schlagen den Weber meister Müller in Reichcndach vor. — Noch steht die Germania keine Woche und schon ärgern sich gewisse Leute über die ühnrm- und 'Markttauben, von deren Stoffwechsel sie eine Verunreinigung deS leuchtenden Marmors besorgen. Es wird der Stabtrath dahin bearbeitet, diese Tauben entweder selb» auszurotlcn oder die Erlaubniß dem Publikum zu ertbcilen, sich derselben zu bemächtige». Das geht denn doch zu weit. Ohne den Tauben deS Dresdner AltmarktrS die Unverletzlichkeit der Tauben des MarkuSplaheS zuzusprechen, nagen auch sie zur Belebung des Treibens aus dem Markte bei. Etwaige Nachtheile kann man beseitigen, ohne neben dem Hunde- krieg auch einen Taubenkrieg zu beginnen. - Sieben Wocben dauert es bereits, daß die Arbeiten zur Beichleußung und Pflasterung derAlbrecht st raße begonnen habe», aber sie rücken nur sehr langsam vorwärts. Gebt eS in gleichem Tempo fort, so fürchten die Bewohner dieser Straße, brlcht noch der Winter herein. Wenn man den Verkehr beobachtet, der sich in gewissen Stunden vor dem Justizpalast entwickelt, wenn die Pterdebahnwagen sich kreuzen. ber Strlesener Omnibus mit zahlreichen Droschken sich trifft, dann begreift man die Notbwenbigkett einer Entlastung dieser Strecke durch endliche Fertigstellung des breiten Zugangs von der Aibrechtftraße. Der Mißmuts) der dort Wohnenden über die geringe Zahl der beschäf tigte» städtischen Arbeiter erscheint, wenn man die lange Leidens geschichte dieser Straße kennt, ganz gerechtfertigt. — In Anerkennung der von der Welnhandlung A. Krell in Bordeaux seit Jahren an den hiesigen königlichen Hol gelie ferten vorzügliche» Weine hat Se. Majestät der König dem In haber rer Firma das Prädikat als .. K ön i g l I eher H of- lickerant" zu verleihen geruht. Diese Allerhöchste Auszeich nung trifft übrigens ein Dresdner Kind, denn Herr Krell ist hier geboren und jederzeit dem Ruse der sächsischen Reellität Iren geblieben. — Bei der am Sonntag abgehaltenen Wettfahrt zwischen dem „Dresdner Rutervercin" und dem Verein „Triton" von Blaicwltz bis zur Albcrtbrückc hat Letzterer gesiegt. DaS siegende Boot des Triton, der „Strahl", hat die lange, 4200 Meter messende Bahn in !>,:!0 Min. zurückgeicgt und kam um etwa 3 BootSIängcn früher am Ziel an als daS Gegenboot, der „Pfeil". ES batten fick' ziemilch viel Mensche» an tcrAldertbrücke unbtm dort gelegenen Wcrthmann'schen Neslaurgnt versammelt und all» gemeiner Jubel begrüßte die Sieger. — Ein bekannter Dresdner Bürger, der trotz jahrelanger Konsultativ» berühmter'Augenärzte keine Besserung seines Leidens verspane, entschloß sich de» vor einiger Zell zum Arzt promo- virtcn Herzog Karl Theodor in Bavern um Rath zu befragen. Er hatte sich bei drmjelben tn Tegernsee einer aus gezeichneten Auinabme zu erircucn; mit großer Tbeilnahme be handelte ihn dieser hochgestellte 'Arzt und zeigte Ihm einen prak tikablen Weg zur Beseitigung seiner Krankheit. ES braucht nicht besonders gesagt zu werden, daß der fürstliche Arzt jedes Honorar ablehnte. — Vom 15. d. M. ab ändert sich der Fahrplan für die Eisenbahnlinien DreSdeu-Ebem nitz-Hof und Leipzig- Hof. Eö kommen nämlich tn Wegfall: zwischen Dresden und Ebemnitz Conrierzug 26, um 4 Uhr Nachm, auö Dresden ab- gehcnd und t» umgekehrter Richtung Eourierzng 32, um 10 Uhr 48 Mln. in Dresden eintreffcnd; ferner zwischen Chemnitz und Hof: Zug 28 und In umgekehrter Richtung Zug 38, sobaß ber AbendS « Uhr 25 Mln. von Dresden abgebende Zug nur noch bis Chemnitz und der jetzt früh 8 Uhr 2 »Min. hier elntreffenbe Zug nur noch ab Chemnitz verkehrt. Dagegen wirb der um 7 ilhr AbendS auö Dresden abgebende Personenzug 27 s. biß Reichcndach znm Anschluß an den Eourierzng nach Eger weltrr- gesübrr. Aui der Lcipzig-Hoser Linie verkehren die Nachtcourier- züge 8 und >8 nur noch nach und von Reichenbach um Anschluß an die bestehen bleibenden Egerer bourlerzügc». In Folge dieser Aenderungen kommen die in diesen Zügen lausenden DurchgangS- wagcn zwischen Görlitz-Eger-Münchcn, DreSten-KIssingen und Leipzig-Heidelberg in Wegfall. Die Durchgangswagen iür Dresden - München vis Hos und DreSbe» - Lindau nehmen aber an Stelle der wegsallendc» Courierzüge zwischen Dresden und Chemnitz Personenzug 27 (um 3 llbr 'Nachm. a»S Dresden) und Personenzug 31 (um l l Uhr 37 Min. in Dresden) auf. — RelchSgerichtSerkenntntsse. Für die Ermitte lung der Grenze zwischen einem See und einem Grundstück ist der mittlere Wafferstand entscheidend. — Wenn eine am letzten Tage vor Ablaus der RevisionSirist durch die Post belördrrte RepisionSaiiiiieldung deshalb verspätet In den Einlaus dev Ge richts gekommen ist. well die an das Gericht adressirten Poststücke gegen den bisherigen Gebrauch deS Botenpersonalö deS Gerichts an demselben Tage nicht mehr abgebolt wurden, so begründet dieser Umstand keine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, daß verspätet angefoevtene Urthell Ist nicht mehr amechtdar. „Der Angeklagte ist weder durch ein Naturerelgniß. noch durch einen anderen unabwendbaren Zusali an der Einhaltung der RevINonS- sriff verhindert worden, vielmehr trifft den Angeklagten selb» die Schuld, wenn er erst im letzten Augenblicke unb ohne sich der sicheren Abholung zu vergewissern, seine RevIsionSanmeldung der Post übergab und so die Frist versäumte." - Ein Förster, welcher daS vom Staat lediglich zunr Verbrauch al» Brenn material ln seine» Wohnräumen erhaltene Deputatbolz au eine» Tritten veräußert, begeht damit eine Unterschlagung. — Dt« unwahre Angabe elnrö unehelichen VaterS vor rem Standes beamten. die Mutter des Kindes, kessen Geburt In die GtgndrS- rcgittcr cinzntragrn i», iei seine Ehefrau, ts» wrgen vorsätzlicher Veränderung des Personenstandes deS KindeS unb salscher Be urkundung ,n vestrast».
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