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Dresdner Nachrichten : 14.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-14
- Monat1880-09
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- Dresdner Nachrichten : 14.09.1880
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v»«ss», l«0. «MW - »üoIttnIsur« LS-7?M^.ALL «c». Tageblatt für U-kittk, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. LSrtendericht, Fremdenliste. 1)ü8 ÜLvkxvseüLtt voll Ltssppvl « v«. IrvUuttvt 8i!l,I»»»-8tr»»»«« LV, Xuiev ckvr Lpororgasso. Lr«uLouk»dr»tSI>I« (auost ivilivoisv) !ll aUsll üröslivll ill äor XinckorvagoL-kabrile von « L. «aL«vii. tliialgedrilolcerstr»,,« 72, ttoritr-4lHv 4, 2«Iog«r»tra»v 8. Ittuiirrittiollvll gratis ullä trallvo. Lb. ^»dr8»nz. 8m,ni, «e»«, »>«t »'« «»»,. »L», ,s. «tu«»d,nui >n «ochkl «l,I>er,,«I, «ich»' «Us — Der »,u« «>n,i etnIyiUN, «,Mt,U,',s>,tlL«I». »t, s«u, »»«,,. «», «»rsntt, u>r »»» »Ich«» »»«>,« »rlch«»,nl »«, Vn1«i»t» »tr» »tch« ,»i«»en. lutwSrN,, >imoi>,«i»«uttrl»» »»«ui» u,»,k»«n«,»St»»«t >»» >«rl,n„ tnl,ris«, «t, nur »»i»» O'tUU»N,N»,,«l««lU,,»Utch -LAN?" 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Lrmp.! >2><," W,, höchste >8-W, Wcll Wind, BminiN, bedklkt, Nuchmitt. R^qc», j LkNIPktaNIt IvkUlg veraNdk«, Nc»sen. Wolkig s«s trübe, i Dienstag, 14, September. Politische». Der Telegraph hat in den letzten Tagen nur Erfreuliches übermittelt. Aus der famosen Flottenexpedition wird Nichts, sie ist mmöthig, da Dulcigno auf friedlichem Wege in den Besitz Monte negros gelangt. Die« glückliche Ergebniß ist sowohl dem ernstlichen gttten Willen de« Sultans, wie der praktischen Einsicht des Fürsten der Schwarzen Berge zu danken. Um seinen festen Entschluß, dem Willen Europas zu genügen, außer allen Zweifel zu stellen, hat der Sultan nicht bloß seinem General Riza Pascha die striktesten Befehle nach Albanien gesendet, sondern sogar sein ganze« Ministerium gewechselt. Er fürchtet« von besten Beibehaltung immer weitere Verzögerungen dieser Dulcigno-Uebergabe und ernstliche Verdrieß lichkeiten mit der einen oder anderen Großmacht. Er entließ daher die jetzige störende Negierung und ernannte zu seinem Prennerminister Said Pascha, der den Nuf eines der auf geklärtesten Türken genießt und, wie es heißt, den Engländern sehr angenehm ist. Ob jedoch am Goldenen Horn zur Abwechselung einmal in Said der englische Einfluß wieder überwiegend wird, ist zunächst nicht so wichtig, al« daß sich mit der Beilegung der Dulcigno- srage der Himmel im Osten ausheitert. Fürst Nikita handelt praktisch, wenn er den fetten Bissen Dulcigno schmaust und auf die Knochen- zugab« zweier albanischer Dörfer — Gruda und Dinosch heißen die Rester — verzichtet. Die Albanesen erklären, sie könnten nicht aus diese Dörfer und Schafweiden verzichten, weil diese die Zugänge zu dem ihnen verbleibenden Gebiete beherrschen. Ohnehin besorgen sie «erde der Fürst der Schwarzen Berge seine Residenz von Cettinje nach der Festung Podgoritza legen, was für sie bedrohlich sei. Fürst Rikita erwirbt sich also um den Frieden Europas ein Verdienst, wen» er die Flottendemonstration unnöthig macht. Hoffentlich rücken nun bald die Montenegriner in Dulcigno ein, damit das in Ragusa versammelte europäische Geschwader sich wieder zerstreuen kann. Denn so fest wird doch Europa sich nicht im Bannkreise des unruhigen Agitators Gladstone befinden, daß, weil die Flotte nun beisammen ist, sie auch irgend Etwa« thun müsse und wenn e« keine Arbeit für Montenegro giebt»sie sich für die Griechen Beschäftigung suchen müsse. Dan» käme wohl «och eine dritte FloNrndemonstraiion dran, um die Türke» zu Reformen im Innern zu zwingen. Wenn diese Ein- «ischungSpolittk sich einbürgern sollte, so wäre gar nicht abzusehen, wann und wo sie ihr Ende findet und sie ist die Quelle steter Beun ruhigungen. Die Türkei könnte zuletzt den Spaß falsch verstehen, denn sie ist lebensfähiger, al« so ein nervöser englischer Liberaler sich einbildet. Denn die Völker selbst, ohne allen Unterschied, wünschen dm Frieden, dm tiefen Frieden, nur ihre sogenannten Staats männer,die Diplomaten, bringen Unruhe undKriegSbesorgnisse hervor. Oder glaubt Jemand ernstlich, daß die Engländer wegen der Montenegriner Krieg führen möchten? Es muß erst ein solcher verbohrter Doktrinär, wie Gladstone, kommen, der sein Land auf Abenteuer zu locken unermüdlich ist. Die Franzosen wollen in Frieden an dm Kulturaufgaben arbeiten, glücklich sein und reicher «erden; blo« der brennende Ehrgeiz Gambetta's stört sie in diesem löblichen Thun. Gambetta und Gladstone, letzterer vertreten durch seinm UnterltaatSsekretär Dille, zetteln neues Unheil an, indem sie mit den Rüsten an der Schürung des Aufstandes in Ostrumelien und Bulgarien arbeiten und den Einfluß Oesterreichs an der Donau abzuschwächen beflissen sind. Angeblich ist die neuerliche Annähe rung zwischen England und Frankreich nur die Antwort auf die Zusammenkunft de« Fürsten Bismarck und deü österreichischen Premierministers Haymerle. Da aber diese, wie man, ohne in die Details «ingeweiht zu sein, nach dem Sachstande behaupten kann, nur dem Frieden Europa» zu Gute kommt, so dient die gemeinsame gegmtheilige Minirarbeit Gladstone'« und Gambetta's allem Anderen, nur nicht dem Frieden. Um so nothwendiger ist es, daß die Träger des Frieden«, Deutschland und Oesterreich, sich immer herzlicher befreunden. Die Btägige Anwesenheit de« Erben des Thrones der Habsburger in Berlin, seine Theilnahme an den dasigen militärischen Schauspielen wird allgemein freudig begrüßt werden. Kaiser Wilhelm zeichnet dm Kronprinzen Rudolf auf alle erdenkliche Weise au«. Man ist e« gewohnt, daß Prinzen ungewöhnlich rasch avanciren. Eie Nettem alle Stufen der Armee-Rangliste mit einer Schnelligkeit empor, daß sie in einem Alter die dicksten ÄeneralSraupen tragen, in dem gleichalterige Kameraden froh sind, Anwartschaft auf eine Hauptmannstelle zu haben. Besonder« Thronerben bereiten sich für die künftig« Stellung als allerhöchster Kriegsherr im Fluge vor. Verwunderlich ist das nicht gerade; wie soll « denn anders sein? Wer al« künftiger Kaiser geboren ist, kann e« mindesten» auch als General sein. Wmn er trotzdem al« Leutnant oder Major oder Oberst eine Zeit lang bei der Truppe steht, so soll er eben den praktischen Dienst kennen lernen. Da« rasch« Avancement des Kron prinzen Rudolph zum Generalmajor und Contre-Admiral zugleich, führte nun zu der Episode, daß Kaiser Wilhelm, der selbst als öster reichischer General seinm Gast in Berlin begrüßte, diesem, der das erste Mal die österreichisch« GmeralmajorS-Uniform angethan hatte, eigenhändig di« Generals-Epaulettm anlegte. Kronprinz Rudolph «md diese ihm durch dm Heldenkaiser widerfahrene Auszeichnung mit großer Genugtuung empfinden. Wmiger glücklich al« diese Etiquettenfrage verlief ein ernsteres Ereigniß: da» österreichisch« Manöver in Galizien. Dasselbe ist an dem einen Tage total verunglückt. Die Führung der Kavalerie- maffm (Nähere« s. TageSgesch.) durch den Fürsten Windischgrätz und dm General v. Satterer erfährt allgemeinen Tadel. Dm gan ten Tag suchten sich die feindlichen Kavaleriegeschwader, ohne sich finden »u können. Der Kaiser war 8 Stunden lang im Sattel, ohne daß er zu dem Anblick de» befohlenen Reitergefechts kam. Trotz de« vorzüglichen Menschen- und Pfrrdematerials, welches die öster reichische Kavaleri« aufweist, trotz aller guten Schulung und Exer- tilien gebricht e» ihr an dem Patrouillrndienste, diesem wesentlichen Zweige kavaleristischer Thätigkeit. Die Handhabung des Aufklärungs dienstes ist äußerst mangelhaft — von der Beschränktheit einzelner Führer ganz abgesehen Das ist ein alter Fehler des österreichischen Heeres; ihn, verdankt Oesterreich den Verlust der Schlachten von Montebello und Solferino wie von Königgrätz und jetzt wieder die Blamage bei den galizischen Kaisermanövern. Tags darauf, bei der Hauptaktion, als es sich um daS Emhauen handelte, bewährte sich dagegen die Kavalerie ganz ausgezeichnet, und als das Kommando „Feuer einstellen" erging, herrschte binnen 3 Sekunden auf der gan zen Linie mitten im Kampfgetümmel Ruhe. Natürlich setzt eS nun, trotzdem die Scharte glänzend ausgewetzt wurde, in dem österreichi schen Heere gehörige Nasen. Der Feldmarschall Bienerth hat um seine Pensionirung nachgesucht; General Latterer, in dessen Corps massenhafte Marode vorkamen und der nirgends für Master oder Marketender gesorgt hatte, muß ebenfalls springen, ebenso Fürst Windischgrätz. Der böse Storch verdirbt dm loyalsten Völkern allen Spaß. Den Königen von Holland und Spanien wurden statt der ersehnten Söhne nur Töchter geboren. Während aber die Mynheers diese Enttäuschung mit angeborenem Phlegma tragen und sich damit ge- trösten, daß überhaupt ein Wesen geboren wurde, das künftig be rechtigt ist, den Thron der Oranier zu besteigen, hat die Geburt einer Infantin statt eines Jnfanten naheliegende Gefahren für die spa nische Dynastie. Ein Stammhalter würde die Dynastie befestigt haben, eine Infantin, ruft allerhand Sorgm und Zwiste hervor. Warum ist aber auch der päpstliche Segen für den Leibgürtel der Königin und die Windeln des Kindleins nicht wirksamer gewesen ? Und konnten denn die Heiligen und Reliquien, die doch sonst so viel Wunder verrichtet haben, nicht in der spanischen Wochenstube im letzten Augenblick die Naturgesetze zum Geschlechtertausche veranlassen ? Obgleich sich in Frankreich alle Mönchs- und Nonnenorden bis auf einen der sog. Unterwürfigkeitserklärung angcschloflen habm, ent schied sich die Regierung doch dahin, daß die Märzdekrete auch gegen sie anzuwenden seien. Es wird also nunmehr Ernst mit der Auf lösung der Orden. Am 4. Oktober beginnt sie und die Kapuziner solle« zuerst daran. Die Regierung zieht also gegm die gcsammte Möncherei zu Felde und beginnt einen Nonnenkrieg. Gambetta hat Freycinet zu dieser Entschiedenheit gedrängt. Die Folgen dieses Konflikts zwischen Staat und Kirche in einem so überwiegmd katho lischen Lande wie Frankreich kann kein Mensch berechnen. Die Auf lösung dieser Orden greift tiefer und unmittelbarer in das Volks leben ein als die Vertreibung der Jesuiten, denn jene Orden besorglen bisher einen guten Theil des französischen Volksschulwesens. Frank reichs inneres Leben geht einer ereignißreichen, bewegten Zeit ent gegen. Wenn sich Freycinet gegen Gambetta um den Preis der Ordensauflösung im Amte hält, so hat Deutschland keine Ursache, darüber Unzufriedenheit zu äußern. Die inneren Zerwürfnisse, die jetzt in Frankreich zu Tage treten, müssen dessen Aitionüsreiheit nach Außen hin lähmm. Aus Deutschland sei hier nur erwähnt, daß Fürst Bismarck den Staatssekretär Scholz aus dem Neichsschatzamte nach Friedrichsruhe berufen hat — um mit ihm über die neuen Steuern zu konferiren, vielleicht auch über die Frage der Goldwährung zu berathen. Diese Goldwährung ist die Ursache der jetzigen Vertheuerung des Credits für Handel und Wandel, ohne sie wäre die Reichsbank nicht zu jenm allerdings abnormen DiScontoerhöhungcn genöthigt gewesen, die so schmerzlich drücken. Neueste Telegramme der „Dresdner RackirtLten." Berlin, IN. September. Die beute Vormittag vom Kaiser aus dem Tempelboser Felde vorgrnvmmene Parade deö Gcute- korvS. der sämmtltche anwesende Fürstlick'keiten beiwohnten, ge staltete sich zu einem glänzenden Schauspiel. Dte gelammte Parade-Aulstellung wurde vom Prinzen August von Würtembcrg kommandlrt. Nachmittags fand Im Schlosse Parade-Diner statt, z« bem 360 Einladungen ergangen waren. — Die Feier zur Vollendung des Kölner Domes am 15. Octbr. b. I. eröffnet der Kaiser persönlich durch eine Ansprache. Oesterreich. Der «aller bat an den LanbrSkommandlrenden von Galizien. FeldmarschaUllentenant Baron Li gelb ölen, ein Handschreiben gerichtet. ES besagt, der Kaiser habe sich während der Anwesenheit in Galizien und gelegentlich der Ma növer von der gründlichen Ausbildung, dem guten Aussehen und der milttärtschcn Haltung der Truppen überzeugt. nicht minder in den besichtigten Militaranstaltcn mit Beiriedigung dte muster hafte Ordnung unb den geregelten Dienstbetrieb wahrgrnvmmen; auch die Lanbwebrabtbeilungen haben den Kaiser in jeder Hin sicht zutrledengestellt. Der Kaiser bebt speziell lobend bervor die richtige Führung der Generäle s!>1, die korrekte Beiehlvgebung. die aufmerksame Leitung der Truppen tm Terrain. spricht drm Kommandlrcnden für Hessen Instruktive Einwirkung den Dank und dte volle Anerkennung auö und beauftragt Ihn, allen Generälen, StabS- und Oberotfizieren und der Mannschaft die besondere Zuirikdenheit deö Kaiser« bekannt zu geben. Berliner Börse vom 13. Sept. Der andauernde knappe Gelestand, der sich auch der übrigen Plätze bemächtigt zu haben scheint - so lagen von Wien niedrigere Meldungen vor — trieb heute dte Sourse weiter zurück. Dte Contrcmtne be nützte diesen Umstand nach Kräften, um den Druck zu ver stärken; rS ist daher nicht ausgeschlossen, daß schon nächster Tage durch Deckungöbebürsniß eine Reprise hervorgerufen wirb. Crrditaktlen noticen 2 M.. Franzosen I M. niedriger als am Sonnabend. Den leitenden Papieren schlossen sich alle übrigen Werthe in der rückläufigen Bewegung an. ohne sich wieder er heben zu können. Von Montanwertben büßten Laura»/«, Dort- munvcr l'/«. von Banken DtSkontogescllschast I' « Procent ein. Von sächsischen Industrien Hoden sich nur Zimmermann etwas; Wieke wichen um 8 Procen», die übrigen fast durchgängig um Bruchtbrile. Lokales n«d HSchsischeS. — JA. MM. der König u»d die Königin kamen gestern Vormittag von ihrer Sommerrrsidenz Pillnitz nach der Stabt, und nachdem Se. Malestät iin kgl. Resibenzschlosse die Melkungen der Herren Oistzierr, sowie die Vorträge der Herren DepartcmentöchelS und höheren Hoiwargen re. entgegen genom men. begaben sich beide kgl. Majestäten nach Racrberg zur dor tigen landwirthschaitlichrn Ausstellung. - Am Sonntag Vormittag sind II. KK. HH. Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonberburg-Augustenburg unb Frau Gemadiin, Plinzcsiin Helene, von vier nach Pots dam avgereist. — So wie vom kgl. sächs. Plonnier- und Ingenieur - Corps die Herren Hauptmann Schuba« »ach Posen. Premierlieutenant Krille nach Tborn und Premtcriieutenant Aulschläger zum großen Generalstabe abkoin inanbirt sind, baden in letzter Zeit auch kgl. preusjiiche Oinziere bei der Grenadier-Brigade hier Dienst mitgetvan. — Vor Kurzem hatte eine Anzahl von Töpfermeistern au» der nordwestlichen Oberlauiitz bei dem König Silbe« eine Audienz nachgeiucht. um demselben ihre Klage darüber vorzutra gen. daß die österreichischen Zollämter die Versendung deö ober- lausitzer Töpicrgeschirrö, das srüver einen sehr lcbhaitrn Absatz nach Oesterreich hatte, dadurch unmöglich gemacht hätten, daß sie dasselbe letzt als feinere Thonwaare behandelten, während r« trüber immer alS ordinäres Geschirr adgescrtiat worden war. Sie wiesen nach, daß ihre billige Waarc einen Zoll von der ge forderten Höhe zu tragen nicht «m Stande sei unb baten um schleunige Abhilfe. Nun ist die Handelskammer zu Zittau vom Mlnlstcrium des Innern ausg«ortert, icheunigst ein mviivirteS, zur Mtttbellung an die österreichische Regierung geeignete- Gut achten darüber einzureichen, ob vom gewerblichen unb kommerziel len Standpunkte auö die Abfertigung bcS oberiausttzer Töpier- gcschirro nach Position 5l ct l deö dsterrelchiichen Zolltarifs ge rechtfertigt sei oder nicht. Der HanteiSkammersekretär vr. zur. Löbner ist mtt der Ausarbeitung teS Gutachtens beschäftigt. - ES verdient Beachtung, daß. wie neulich der deutsche Ge- nossenschaitStag. so auch eine so ansehnliche Versammlung, wie der 2 urIstentag. sich einstimmig gegen dieBeschrän- kung der Wechselfählgkeit ausgesprochen hat. Aebnltche Urthetle haben bisher säst alle deshalb beiragten gewerblichen, landwirthschaitlichen und Hantel«kvrperschaitrn abgegeben, nur einige landwiribschaiiliche Vereine In Polen und Sachsen haben sich iür die Resolution BiSmarck-Sohn. Beschränkung der Wechsel» iädigkeit, ausgesprochen. Der Leipziger Iuristentag wir» nach, daß die Entziehung der Wechseliähigkrit gleichbedeutend sei mit einer Beschränkung der DiSpositionStähigkeit. — Die Ausstellung von Lehr! tngSar beiten ln Mein« holbS Sälen fährt io«, das Publikum lebhait zu intereistren. ES ist die Elite her Dresdner Lehrlinge. dte hier wirkliche reizende und hoffnungsreiche Erzeugnisse auSNellen. Sie bilden, wir in Wagners Meistersingern, einen respektablen Lehrbuben-Chor. von dem sich daö Handwerk in Zukunst daö Beste verspreche» dark. Referent möchte einen Lehrling wie ven. der z. B. die prächtige« Elfenbeinschnitzereien, Porzellanmalereien, den einen Schrank oder be» Promenatenrock, den Pelz oder die Damenstiekeln. die Fässer und Wagenräder u. s. w. geiertigt hat. um vieles Gelb nicht mehr duzen. In den letzten Tagen besuchten die AuSuellunq u.A. die Gcb.-Räthc vr. Böttgrr und Schmal-, Reg.-Räthe vr. Schneider unb Hartig, Oberbürgermeister vr. Stübel unb Hof- ratd Ackermann und viele Mitglieder deö NatbS und der Stadt verordneten. Hoiratb Graff suchte eine große Anzahl Gegenstände zur Ausstellung im Kunstgewerbemuseum au» — gewiß ein ehrendes Zeugnlß. No» beute an beträgt baS Eintrittsgeld 30 Pf. — Vaterländisch eRelse-Eindrücke. Man trennt sich ungern von dem so romantilch gelegenen Mitttveida, ohne einige Spezialitäten der Statt in Augenichetn genommen zu haben, z. B. die Stabtkircbe, deren Cvertbeil, im rmten alt- aotblschen Sthl vor vielen Jahrhunderten erbaut, die da» Auge iedeö Baumeisters entzücken muß, eine dem Schuldirektor Schneider von dankbaren Schülern vis-ä-vis ver Schule errichtete Marmorbüste (von einem höchst taientirten Schüler Meister I. Schilling s gemeiselt), gern wirst man auch einen Blick hinein m die Fenster der reinlichen Häuser, wo man allerwältS den sausenden Wcbstuhl erklingen hört, ergötzt sich an der kleinen PIkanterie, weiche zwischen den beiden In Mittweida erscheinen den Wochenblättern herrscht, wovon das eine partvut auch Amtsblatt" sein will und vieles Prädikat beim Ouartaiwechiel trotz wiederholter Geld- und Gekängnißstraten immer wieder seinem Titel bewruckt. schließt sich wohl auch tm gutdewtrihrten Rathökeller dem freundlichen Gespräche der ehrwürdigen Stamm gäste an re. re. Sehr dankbar ist auch ein Besuch der „Me chanischen Kratzensabrik" (Direktor Deckers, wo sich dem Laien ein ungeahnter Industriezweig beim Anscvauen ver sinnreichen maschinellen »Anfertigung der Kratzen zum Kämmen der Mollen in Tuchfabriken erschließt. Direktor Decker bat diese« Fabrikat zu einer Vollkommenheit erhoben, die der besten englischen Kon kurrenz macht unb durch zahlreiche Austräge aus den größte» Tuchsavriken Deutschlands, Englands und Oesterreich« geehttMird. Die Kunst besteht darin, kurze Stahl- oder ElienbrahtlpiD» iu 2 Zoll breite und über 300 Fuß lange Streiien von Leder, Woll« und »Baumwollstoff oder Kautschuck derart mit größter Genauig keit durch sein konstruirte, iebr dtsfictle englische ober französische Maschinen «wobl 60 an der Zahis einsetzen zu lasten, baß eine bürslenartige Fläche entsteht, welche durch große Schmtrgelstetne glatt geschliffen und auiö Accuratcsie zu einer kardenartigen Igel- baut gesonnt wird. ES ist dies die größte Fadrik Deutschland« in dieser Branche und sie vrosperi« unter dem tn der Blouie stets selbst mitthätlgen Direktor ganz ausnehmend. Doch nun noch rtnmkl zurück «n die Natur, hinaus an die Ufer der Zschopau, um nach Anleitung deö Bureaus iür den Fremdenverkehr iSchillergartrn» die südliche Richtung des Zschopauth >les zu ver« solgen. Wer hätte auch der so liebenswürdigen Einladung bk» Herrn Bürgermeister Voigt wiederslehen können, welcher sich selbst zum Führer erbot. hinauSzuwandeln nach drm Brühl, nach der berühmten Floßs»änke, der Driwerdener Mühle, dem Silber- vergwerk Schönborn. Vesten Anfänge sich tn vte graue Vorzeit (VLO und 1005, datiren unb welches heute noch mtt 200 Mann» unter der Lrltung des Obersteiger Fritsche. belegt ist. auch ganz wesentliche AuSbeuie geben soll, wenn man die Wässer zu de- meistern im Stande «st. Ein Theil brr Knappschaft batte soeben, um 6 Ubr Nachmittags, die Schicht beendet und eilte, von untz begrüßt durch ein „Glück au«, du holdes Sonnenlicht!" fröhliche« Mutheö den heimatblichen Hütten zu. Im vuitigen WaltrSgrün. immer das plätschernde Element zur Seite, sühne uns der Weg nach Krumvach zu einem frugalen Abendimbiß im ländlichen Schänk-Gartrn. unb wurde hieraus per Wagen ver Heimwes über die Höbe des von Oarlowltz'ichen Herren-Schioste» Neusorge angetreten, in dem wohlthurndrn Gefühle, einen Nachmittag lang die siabtwunde Brust tn herrlichster, gesundester HimmrlSluft gebadet zu haben. — Seit gestern Mittag ist der während der Herbstübunge» von dem Schützen-Regiment und dem Pionnter-Bataillon Nr. 18 gegebene Garnlso ». WachtdIenst wieder von drm Leib- Grenadier-Regiment Nr. 100 üvernommrn worden.
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