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Dresdner Nachrichten : 11.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-11
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.09.1880
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Dr«6««, 1«V. »»«rrM» > 1. tn H-m, «»Kl, WckK I»ait»,v»uie» »e» «,«,r^ Tagtklatt für T-kittk, Unterhaltung, Eeschästsverkehr. Lörseabericht, Fremdenllfte. M. ^»drx»N8. MN er»« « «»uttndknur,, Illochknl«,»»: » »I,Ii«r,tzä« >«.» »>» «ich», «llk — L«r «,u« «Io», Et« E,r»ntl, svr »I» «IchA« V»»« Ertchki«» »er gniei.» »t« ,tq» »«»Wirt«,, Umionern-Nuftri»» V»» un» unbrlannt«» »innen und Venoni» «nleeieni «Ir nur »egen Vetnu«»r»„do,A«dlu», durch >rtel«»rle„ oder PofteiniahInnG. »«t «tld.» kollr« Id Plöe. Jk str»* t»r dt« vlintag» «umm«« Itz» »»« «tne-^i-g« dt» AttU. Du« LtüvkxvsekLkt voll I»«11u»t«t -tot, 8«I,I»«-8tr»,Ech Lv, Lolco ctvr Spororgasro. 28 LntzkboZeL uvä 25 Louvsrts, ov«Usoda» Format, mit Monogrammen <2 lioliodißv vuedstadon, vorsvdlungon), vorpacirt in vinsm vioganton Oarton, I lstarlr. — tlnaor kortünont dostodt aus 312 vorsokioäonon ülonoximumou. » Lopkionstrasso, ^s. Ijar^üU 88Illlv» Sopliioostrasso «, t!«Itd»u» »n a,r Soplilonlrlrolie. klvävr l-LrövrodvL-AIaKaLM von Es. Woss» VilaäruSeratrasso 43 cmpüslilt kill roicklialtiaos 4««vr «Ies»nt«r Ourckeral»« kür Kunden uuä hlScickon bi» rum ^Itor von ltt ckaiwon. Lestollungoll vaed Llaass verdvo ill eieonen Ltoller» prompt erledigt. Nr.25L.;^ «ltlening ««io. Sepltr.: «nromeier «ach v«t»r v»I«t«, «uNlnadr I» <«Ibd«.« N.> «.«.an.r'.'«.».'. u^r-nd-nV,»^ September: «onrtegend beiter, trocken. > u»w.. HSchl», Li»M. Wrft.wtnd. L««ch« deiuöltt. Tags worin. ! Sonnabend. II.September. »,ltttsche«. Herr v. Barnbül« gehört zu dm wenigen Staatsmännern der VundeSiagSprriode, die auch in dem gegenwärtigen deutschen Reiche eine bedeutende, einflußreiche Stellung cinnehmen. Bis nach 1866 «ürtembergischer Premierminister, Führer der großdeutschen Gesin nungsgenossen und Freund der Herren v. Veust, v. d, Pforvten, v. Dalwigk u.s.w., «in energischer Gegner der kiegerischm Pläne Preußen«, warmer Anhänger einer friedlichen und freiheitlichen Umgestaltung Deutschlands zum Bundesstaate, hatHerr v.Varnbül« nach 1866 den realen Thatsachen Rechnung getragen und dem neuen Reiche au« dem reichen Schatz seiner Erfahrungen und Kenntnisse wiederholt werthvolle Dienste geleistet. Es sei nur an seine eisrige Bekämpfung der Rationalliberalen und ihre« Drängens zum Em- heittstaate hin, und neuerding» an die bedeutsame Rolle erinnert, di» er im Reichstage als Führer und Haupt der Schutzzöllner ein nahm. Der ganze neue Zolltarif, der Deutschland von der ver wüstenden Herrschaft des Manchesterthumü endlich freimachte, wird von dieser Partei höhnisch „Tarif Varnbüier" genannt — unsere» Erachtens ein Ehrenname! Herr v Varnbüler hat nun dieser Tage vor seinen schwäbischen Wählern in Ludwigsburg eine Rede gehalten, die allerorten, im AuSlande nicht minder wie im Inlands, verdientes Aufsehen erregen wird. Einen Auszug davon lese man in der „TageSgesch." nach. Varnbüler war von je, noch als «ürtem- bergischer Minister, Anhänger de« Schutzzollsystems; im Reichstage konnte keine einzig« Nummer de» Zolltanfes beschlossen werden, die nicht seine Zustimmung erhalten hätte. E» kann nicht überraschen, daß Varnbüler am Eingänge seiner Rede mit Genugthuung auf die bereit» «ingetretenen erfreulichen Folgen der Schutzzölle, auf den GefchäftSaufschwung und das gestiegene Einkommen der arbeitenden Klassen zurückblickt. Auch was er über die neuen Steuern sagt, kann auf Beifall rechnen. Er verwirft namentlich die Wehrsteuer; über die Erhöhung der Branntweinsteuer schweigt er sich freilich vorsichtig au«StNkvtt Frag« der Biersteuererhöhung streift er nur mit der (sachlich übrigens zutreffenden) Bemerkung, daß sein Land Würtemberg (das sein« eigene Biersteuer hat) davon nicht berührt werde. Nicht sehr glücklich erscheint un« Herr v. Varnbüler in dem, wa» er zur Befürwortung de« Tabaksmonopols und der Aufrecht «Haltung der Goldwährung zum Besten gab. Hier bewegt er sich offenbar in Illusionen. Unter dem Monopol raucht da« Volk eben schlechtere und theuere Cigarren — darüber kommt keine Sophistik hinweg. Mit Dank hingegen werden es auch die sächsischen Land und Strdtgemeinden vernehmen, daß ein so einflußreicher Mann, wie dieser schwäbische Abgeordnete, seinen Wählern Alles zu thun versprach, um da« so lästige, verderbltche und verhaßte Unterstützungs wohnsitzgesetz baldigst zu beseitigen. Jndeß alle« Dies und noch manches Andere in der Varn- büler'schen Rede interessirt blo» un« Deutsche. Seine Rede hat aber noch eine zweite Seite, die im Auslande einen mächtigen Wiederhol! finden muß. Herr v. Varnbüler rechtfertigte seinen Wählern, wie er iu der Zustimmung zu der Vermehrung des Reichsheeres gekommen ist. In trockenen Worten erzählte er, daß Rußland Frankreich zu einem Angriffskrieg« auf Deutschland fortreißen wollte. Der damalige französische Minister Waddington war so loyal, diesen nichtSwürdigrn Plan Biümarck'n mitzutheilen, der sofort seine Gasteiner Cur abbrach und in Wien da» deutsch-österreichische Bündniß abschloß. Zwar ist alles Das im Allgemeinen schon be kannt, aber so unumwunden hat es noch Niemand dargestellt und wenn ein Staatmann, der die Tragweite seiner Auslastungen abzuwägen gewöhnt ist, den letzten Schleier von einem so folgen schweren Creigniß reißt, so ist an dem Ernste der Lag«, in der sich Deutschland vorige» Jahr befand, nicht zu zweifeln. ES rechtfertigt sich die Vorlegung der Militärnovelle, die das Reichsheer um 27,000 aktive Soldaten »«mehrte und uns gestatte», mit Hilfe der neuen Organisation 300,000 wohlgcschuitc Krieger mehr den Feinden entgeflen,»werfen. Hnr v. Varnbüler, als Vertrauensmann BiSmarck'S, hatte Kenntniß von den abscheulichen Plänen Rußlands und seine und de« Reichstage» Zustimmung zur HeereSvrrmehrung war. nach Dem, wa« wir jetzt wissen, ein Gebot der Nothwendigkeit und der Selbstrrhaltung. Besitzen wir keine besseren Offiziere und Soldaten als die Franzosen, so hat da« Vaterland unr« Umständen die Kosten eine« unglücklichen Krieges zu tragen. Die Vermehrung der Militärlast ist hart genua, aber sie schützt un« vor noch viel ärgeren Heimsuchungen. Wichtig ist di« Bemerkung Darnbüler'S, daß Gambetta wenige Wochen später den friedliebenden Minister Waddington gestürzt hat. „Wenn Etwa» gefährlich ist, rief Varn- bül«, so ist e« Da«". Nun, Gambetta har sich darin getäuscht, daß n Waddington' in Freycinrt einen Nachfolger zu geben ver mint«, der nach sein« KrirgSpfeife tanzen würde. Da» Gegeniheil ist eingrtreten. Freyeinet setzt die Friedenspolitik Waddington'« fort und befindet sich damit im vollen Einverständniß mit der Über wiegenden Mehrzahl der Franzosen. Von Herzen wünschen wir, daß r« dem Staatsmann Freycinet gelingen möge, sich dauernd von dem Einfluss« Gambetta'« freizumachen und daß « bei dem Kampfe mit diesem Ehrgeizigen Sieger bleibe! Freyeinet, al« praktisch« Ingenieur, setzt eben keinen Fuß vor wärts, ehe « nicht da« Terrain nach allen Seiten geprüft und trag- fähig befunden hat. Da» beweist « abermals in d« Frage der Auf lösung der Mönchs- und Nonnenorden. Er hat eingcsehen, daß, wenn « auf diesem Boden Gambetta die Schlacht liefere, dieser grö ßere Siegeschancen hätte. An und für sich neigt Freycinet gewiß dazu, daß man in einem überwiegend katholischen Lande nur mit Schonung zu Maßregeln verschreiten dürfe, welche eine» so wesent lichen Thril der Kirche, wie die Mönch«- und Nonnenorden sind, an ihr« Wurzel angreifen. Diese Orden sind mit d« Bevölkerung »mvachsen, fie fitzen fest vielleicht nicht in den Herzen, so doch in den Sitten und Gewohnheit« der Franzos«. Der Kampf gegen ein» Macht wie die katholische Kirche erfordert in Frankreich doppelte Vorsicht. Ein langsames Tempo erschein! geboten. Nun ließ eine Zeit lang die römische Kurie den Staat Frankreich in dem Glauben, die OrdenSgeneräle würden eine aufrichtige UnterwürfigkeitSerklärung abgeben. In diesem Glauben hielt Freycinet zu Montauban eine Rede, welche die Möglichkeit eines Ausgleichs betonte. Statt dessen geben die Ordensgeneräle eine vielfach gewundene und geschraubte Erklärung ab, die sie iin Grunde zu Nichts verbindet und die den Republikanern durchaus nicht genügt. Würde Freycinet nun zögern, die Märzdekrcte auszuführen und zur Auflösung der Orden zu schreiten, so stünde sein Sturz im Parlamente sicher bevor. Er han delt also ganz correct und klug, wenn er nicht länger Bedenken trägt, die Orden aufzulösen und von weiteren Unterhandlungen mit Nom Nichts misten will. Wie das Volk der Franzosen die Vertreibung so vieler und mächtiger geistlicher Genossenschaften aufnimmt, ist frei lich immer noch die Frage. Keine Frage aber ist es, daß die schlim men Folgen, welche die römische Kirche davon haben wird, auf ihre eigene Rechnung zu setzen sind. Sie hat eü versucht, dasselbe schlaue Spiel mit Frankreich zu treiben, das sie mit Belgien trieb und das ihr dort so schlecht bekommen ist. Der heilige Stuhl will alle Staa ten überlisten und fällt selbst hinein. Er hat den französischen Bot schafter in Rom, DeSp.ez, mit Versprechungen von strikter Unter werfung der Orden hingehalten, und als es dann zum Klappen kam, reichten die Orden ganz andere Erklärungen ein, al» vereinbart war. Der französische Botschafter wird seine Gutmüthigkeit, mit der er sich von den Kardinalen auf's EiS führen ließ, mit seiner Abberufung büßen. Der Papst Leo XIII. spielt dabei eine bedauerliche Nolle. Er hat den besten Willen, mit den Staaten in Frieden zu leben, er giebt Zusicherungen über Zusicherungen, aber sein« jesuitische Um gebung vereitelt Alle» und so erscheint die päpstliche Politik in dem Lichte der Zweideutigkeit, Unzuverlässigkeit, ja der absichtlichen Täuschungen. Leo XIII. ist zu schwach. Frankreich freut sich im Uebrigen der Annexion der Freund schaftsinseln. Endlich einmal ein Landzuwachs! rufen die Pariser. Sehr scheel sehen dazu die Engländer. Wie vorsichtig Freycinet in seiner ganzen Politik vorgeht, beweist sein Verhalten bei der Flotten demonstration. ES unterstellt zwar seine Panzerschiffe dem Befehle de» englischen Admiral Seymour und conformirt diese, sobald sie in Sicht von besten Flagge gelangt sind, dem Reglement des englischen Geschwaders betreffs der Wache, der Nachtrunde und der Tages übungen; aber beim ersten Kanonenschüsse hört man französischer Seits auf, den englischen Befehlen zu gehorchen, und betheiligt sich an keinem einzigen feindseligen Akte. Die Mächte haben sich dahin geeinigt, jedm LandungSvcrsuch in Albanien zu unterlassen. Ge gebenen Falles beschränken sie sich auf die Beschießung Dulcignos Eine kuriose Geschichte das, diese bewaffnete Seepromenade, bei der kein einziger Soldat gelandet und eigentlich kein Schuß abgefeuert werden darf! Zum Schießen scheint'S heute erfreulicher Weise schon deshalb nicht zu kommen, weil — alle Tage ändert sich ja das Bild! Riza Pascha mit 4 Bataillonen nach Dulcigno aufgebrochen ist, um die Uebcrgabe dieses OrteS an Montenegro vorzubereiten. Neueste Telegramme orr..Presvner NackirtckHeu." Berlin, lO. September. ES verlautet, die Gesetzentwürfe betr. Anzeige von Fablllunfälle», weiche den Schutz der GewerbS- arbcitcr gegen GesunthcilS- und LebcnSgciabr betreffen, sind vom Handelsministerium zur Vorlage an de» gesetzgebenden Körper lertlggestellt. Berlin, 10. September. Gestern Morgen Ist aus ter sekundär betriebenen Bahnstrecke Bonn-EuSkirchen durch den von Bonn um 8.16 Ubr ablabrcndcn Personen,«« zwischen den Stationen Duisdorf und Kottenlorst ein Omnibus. und zwar anscheinend Infolae Unachtsamkeit deS Kutscher«, übcrsahren wor be», wobei von den Insassen keö Wagens 7 leicht und I schwer verletzt wurden. Der Personenzug und die Slsenbahnpassaglcre erlitten keinerlei Schaden. Dir Untersuchung ist cingeleitet. Leipzig, 10. September. Die vereinigte 3. und 4. Ab- Wellung dcö Juristentags nabm die Resolution Thomien a», welche sich gegen die Beschränkung der Wcchieitädlgkcit richtet. Frankreich. SS gebt das Gerücht, Gambetta wolle den «ranMsche» Botschafter tn Berlin. St. Ballier, durch gcepclnet ersetz» willen. Berliner Börse v o m 10. September. Die heutige Vörie eröfsnete Alles I» Allem etwas höher. Namentlich aber waren österreichische Babnen beliebt. Schließlich verstaute aber die Stimmung. Der fortdauernd knappe Geibstanv, sowie der AuSweiö der RelchSbank, der wieder eine Golvabnabme von 15'/, Millionen Mark komtatlrte. trugen wesentlich dazu bei. UeberdleS tras niedrige Glasgow-Notiz ein, wodurch die Montanwerwe, namentlich Laura, gedrückt wurden, welche außerdem durch die Manipulationen der Parteien letzt ungünstig inftuirt werben. Krebitactlen notiren 3 Mark, Franzole» 2'/- Mk. höber alS gestern. Von sächs.Werwen avan- cirien nur Dresdner Bank um V», Stickmaschlnen um '/< Pror.» Wiebe I Broe., Zimmermann und Hartmann etwas böber ange- bvten. Lelvz. Eredit "/«, Lcipz. Diskonto 1, Lauchbammcr l, Nätllaten »/, Prvc. niedriger. Die meisten übrigen gaben kleinere Bruchwelle ab.^ Lokale- «ad Sächsisches. — Se. Mas. der König wird, wie man un« glaubwürdig mitwellt, keinen sehr au-grdebnten Ausenwalt inOberttalien nehmen, sich vieimebr im Wesentlichen daraus beschränken, seine erlauchte Gemäßst» „ach Stresa am Langenser za bringen und nach lurztägiaem Verweilen daselbst wieder die Heimreise «ntreton. — Se. Mas. der König und Se. K. H. der PrinzGeorg wohnten sowobl am Domirrstagc als auch gestern In Begleitung deS Herrn KrtcgSmInisterd von Fabrlce. bcv Gencraladlutanten Herrn Generalleutnant von Sarlowltz re. den Hebungen der I. 2nianrerle-DIvlston Nr.23 In der Gegend von Großcnbaln bei. - Der Kaufmann Felix In Leipzig bat daS Ritterkreuz 1. Kl. vom Albrecl'tLordci, erbaiten. — Ter Rkgleruugöasscsior der dies. kgl. AmtSbauptmann- schellt Herr von der Mosel wird vom I. Nov. ab. mit rem Dienstprätikat RrgierungSraW. alS HiliSarVcltcr in die k. KreiS- baavtmannsedast Zwickau eintecten, während der bisherige In haber dieser Stellung. MeaierungSratb Oe. Grütiier In gleicher Stellung zur k. KkriSbauvtmannschait Leipzig gebt. In Zittau trrlen, anläßlich der Auibebung der dortigen Sirenlainmer, vom i. Oktober e. ab folgende Personalveränderungc» ein: Amtsrichter Tränkner und Or. Sberbarbt gehe» alö ..Räthe" zu den Landgerichten Dresden und Bautzen, die Beamten bet der StaatSanwaltschait aver, und zwar Assessor Beutler, Reserendar Lahrde und die Reaisteaton» Gursch und Zte- schang sämmtlich zum Zittauer AmtSgcricht. Zum Vorsitzenden der Zittaucr Kammer sür Haiitklö'ache» ward SimtSrichtcr Hein leben, zum HilsSarbelter Assessor De. Haupt ernannt. — Zu dem beute Abend zu Gbren dcö schon erwähnten SOIährigen DI ri g en trn - I u dt l ä um ö des Herr» Cantor und Musikdirektor I. w. Müller staitstndcvdc» Fackel zug sind vom Stattrath 1000 Lampions zur Venügung gestellt worden. Der Zug iormirt sich 8 Ubr im Stattpait und zieht unter Vorantritt der Orpbeutz- und noch einer zweiten Kapelle durch die Krcuzstraße über den Siltmarkt, durch die A'ilöcruficr- straßt nach der Ostraalicc, woselbst der Zubilar wohnt. Da sich außer dem „OrphcuS" sämmtllche Dresdner und ein ge Glbgau- Geiangvcrctne an der Serenade bewillige», so werte» über 1000 Sänger singen. — Weiteren Mittheilungen über das blutige Familiendrama in Pirna, weiches die dortige Bevölkerung und b soudcro die nähere Slachbarschait beö UnglücköhauicS noch immer in lcdhai- tester Erregung erhält, entnehmen wir folgende Einzelheiten. Der Zustand ter beiden ältesten und am fruchtbarste» zugcrich« teten Sthnc läßt, obwohl sie gestern noch lebten, kaum eine Hvkfnung aus Herstellung. Der Körper dcö istiä'. riac» Sohneö Richard ist iortwährend den stärkuen Zuckungen unterworien. Die Illährige Meta und der ILjahrtge Kurt — der schon vor gestern in einem lichte» Momente die Worte: „Der Vater, der Vater!" auSttleß - haben zwar gestern thrtlweise Besinnung ge zeigt, trotzdem bleibt Ihr Zustand ein höchste Beiorgniß erregen der. Die 2oiährige Hedwig vermag wieder zu gehen und zu sprechen, ihr geht eö überhaupt am besten. Sie »at aus der UnglückSnacht nur noch die Erinnerung, ihren V ckcr mit der Mordwaffe geseven zu haben, bann aber, von dem Beile getroffen, «mattet zurückaesunken zu sein. Nun lebt in Pirna noch eine verbcirathete Tochter des unglückseligen Mördere; der Zustand vieler soll gleichfalls bedenklich sei-', da sie sich in so hochgradiger Auireaung befindet, daß man sie noch gar nicht zu den erwun- detrn bat lassen können. Eine gräßliche Rückkunit ins Vaterhaus gestaltete sich vorgestern Abend dem ältesten, vor einiger Zeit in die Fremde gegangenen 28jährigen Sohne, der telegraphisch zu rück erutcn worden war. Mit starrem Entsetzen siano er arst dem blutigen Schauplätze vor der todten Mutter, dem zum Entsetzen gewordene» Vater u»v den schwer leidenden Geschwistern! - - UebrigenS hatte Thomas erst kürzlich durch Vermittlung eines boriiaen Bürgers aut einen Hppolbckcnvrlet von iooo Mark ein Darlehn erhalten; die Navruugösrrgen könnten da, sollte man meinen, doch nicht so fürchterlich gewesen sei». — Nach dem Tode eines SchänkwIrtbS bedarf es zum ortbetriebe rer Wlrwschait lür Rechnung derWittire nach einem 'telchSgerlchtöerkeniitniß keiner neuen Konzession. weder für die Wittwe noch lür den Stellvertreter. Die Polizeibehörde bat jedoch das Recht, die Fortführung durch einen pcriöniich für daö Gewerbe ter Schankwirthschatt nicht guailficirten Stellvertre ter zu hindern. Dasselbe gilt auch sür alle anderen konzeisions- pflichtlgen Gewerbebetriebe, sür welche das Gesetz nicht auSdrück- Uch Ausnahme» statulrt hat. - Im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten tritt man der Schaffung eines über ganz Deutschland verbreiteten Netzes künstlicher Wasserstraßen näher, und zwar hat man sich für die Herstellung folgender Kanäle entschieden: reö Rveln-MaaS-Kanalö. de« Rhein-Maln-KanaiS, des Rhein- Weser - L l b e - K a n a l ö, der Moorkanäle im miulcren Ew.ö- grblete, dcö EmS-Jahde-KanalS. beöKanalö vo » LeIpzlg nachorrElbe. des Elbe. Sprce - KanaIö, des Otcr- Spree-Kanal-, deö Rostock-Berliner Kanals, beö Ncckar-Kanalö, des Oder-Donau- und beö Oder-Latclai-Kanald. Für diese sammtlichen Kanal-Linien sind die technischen Vorarbeiten aus zuverlässiger Unterlage theiis angciertigt, thcllö In der Anicriig- ung begriffen. Neben der aeictzaebcriichcn Grundlage wirb der finanzielle» Seite besondere Aufmerksamkeit gewidmet, namentlich auch der Frage, In welchem Umtangc die Adjaccnten zum Ka nalbau hcranzuzichcn sind. — Der deutsche Iuristentag, weicher in Lelpztg vor gestern zum 15. Male zusammemrat, ist aus allen Gegenden Deutschlands stark besucht. AI» Sitz deö RcichSgcrichtö und einer der ältesten Universitäten ist Leipzig sür die Vereinigung deutscher und österreichischer Juristen der passendste Orr. Die iwnpawische Aufnahme seiten» ver Stabt Leipzig beweist am besten der Be schluß der Gemeindevertretung über wre Bewilligung an den zu veranstaltenden Festlichkeiten; der OrtS-CentraiauSschuß (unter Vorsitz beö SenatSpräsibenten vr.Drechöler». unterstützt von den Lokal-, Wohnungö- und Preßauöschüffen. ist eitrig vemliht, den Eiästen den Aufenthalt angenehm zu machen. Ein erhebliches Kontingent vo» Juristen stellt Preußen uud Sachicn, weniger zahlreich ist Oesterreich vertreten, dessen eifrigsten rhUiuehmer aus Irüvtttu Jahren der bekannte Advokat 1)r. Iagues zu Wien und Oderlandesaerlchtsprästvent vr. v. Keller neben Autoritäten wie Gneist. Albrrcht, v. Schwarze u. s. w. zu Mitgliedern der ständigen Deputation für 1880 erwählt sind. — Für den zweiten allgemeinen deutschen Bergmanns» tag war bet den Kasseler Verhandlungen außer Dresden nur noch Frciberg In Frage. — Die Steine zu dem Unterbau der Dresdner Germania Nammen, wie un» Herr Stelnmetzmeister Beruht aus Baherövori mittveilt, au» ven von ihm «pachtete» Brüchen de« Rittergutes Oppach bet Neusalza, welches z. Z. dem Herrn Staatöminister v. Noliitz-WaUwttz gehört. Die Steine gingen von Station Neusalza-Sprcmbcrg in rohem Zustande an Herrn Friedrich Rietich« in Ntederhäßlich bei Bischvei-n, bei dem sie geschliffen und hergestellt wurden wie sie jetzt sind. Mehrgedach- ter Stein ist kein Wies " ----- - - . Stein ist kein Wlesarr Grüusteln, sondern Syenit, brr nach schwarz-grünlich« Farbe hat. DaS Rtetschel- Denkmal aui der Brüdl iLe» Terrasse ist von gleichem Stein. — Am vorigen Donnerstage gingen die von den hier zurück- ardliedenen Truppen »ei Dresden abgehaltenen Detacbement»- Sdungen. zu denen sich wiederum ein sehr zahlreiches Zu- '^' 'rxublikum einaetunden batte, zu Ende. Dieselbe» fanden geiu etbcilinimg de» S»»tzen- und Tarde-Reiter-RegimentS. schaue unter de» Pivnnier- und 1. Jäger-BataillonS Rr. 12 und der 2. Ad- tbelluna de» l. Feld-Arttsterie-Regtments Nr. 12 aui dem sogen. Schankhübcl statt. Gestern begab sich nun ein Tdeil der vorge nannten Truppen in aller Frühe nach dem OivisionSmanöver. terra!» bet Großenhain, nm an den letzte» Uebunaen der l. Jn- iameriedtvksion Nr. 23 The» zu nehmen. Am Abend iollte »ür den größten Thril der Truppen ein größere» Blvouak adgehalteu werten, nach Aufhebung dessen sämmtliche Truppen in ihre Gar nisonen znrückkehicn sollen. DaS Plonnlce-Batalllon dat vereitl am Donnerstage seine Uebunaen für diesen Herbst beendet.
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