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Dresdner Nachrichten : 15.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-15
- Monat1880-09
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 15.09.1880
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»L. -»vrs«G. .svc «dtirM»» «MM? « «»»»»«» »«>» «. «»«>»» In -am» , gia-ffu« a. M. — Nu». > i» «»Mn, Lei»»««, wie», »»»», yranNarl , M . «iün- >.—»««»«» «». IngniMur« »M. —«umaux» ,.In»att»«»- — lI»,»»,l.»N«r,UaU1«» ck L» in Pari». Tagevkatt für Wokitik, lllitierlialtung, Geschästsverkchr. Sörsenbkricht. Frem-enliste. 1>1L8 ÜMllLK08Lkükt von ic«V»p«i «L v«. Vvituetvt ->t«>t« Si<til««>»»h»1r»»niv Lv, Lelcv dor Lporsrgassa. 8LVU0»-S»«S, ^oll»uuv8-^11vv 7, kslkls (iutvnllvrx. Loxros-Oesckiitt in nur iwxortirten tkavans-Li^kirren. Abgado in Originklllcistvu » 50 und 100 Ltuolc Öo uaoll knokunF). »U. » »«» »OWM. 'in«KiA SÄ» »n» »ich» ,«»»«». »»»UN, „»»ll-niiu-YIr«»»»» «»«»ne» Inirrin, »Ir nur»»»»« -»»«»«»»»«»».'»«»,««»lurch «ri»l»arlin oder Uoirem^dinO». «tt»rn I,ii«» I» PI«. S» >-»«» 1a»« Kr »» «m>i,»» > N»»»«» --A.-FW""""' Haag, >4. September. Heute fand vie Einweihung LrS Von dem Pariser »Bildhauer Hexamer angetcrtlglcn Spinobcnk» male» statt. Der Minister des Innern, viele Einheimische und Fremde, darunter Berihold Auerbach, wohnte» der Feier bei. Lindei-Oarützi odvn- ^ RaKüLln, grösstes 1>a«er v. llvlclotdungon für ! Iv naben und blttcledon vom rartv- jsten Alter bis ru 16 sabron. in ' oinlLvkston dis lewsten Oenrss ru bk-»- 1 6 Htuittrkt 6. , LH I witleniazviimlI.Sevtbr.-Baromeltrn-chOtlarvvlold.WallsnabelVwbdi.SM.N AuSttdltkN sük den 15. September: ^UNkbmeNbe Rewbl-1 ^ E» 9»v. 259»! u! I kung, Temperatur dieselbe, Niederschläge, Windstärke zunehmend. I NüllÜMch, 13. Politische». Dem östeneichischen Kronprinzen bereitet nicht nur der Kaiser hof, sondern auch die Bevölkerung von Berlin eine sehr sympathische Aufnahme. Früher, als die Tendenzen der preußischen Politik den bekannten Juchtengeruch hatten, nahm die Berliner Bevölkerung, sobald Mitglieder der russischen Kaiserfamilie Unter den Linden abstiegen und vom Hohenzollernhofe mit sichtlichen Freundschafts beweisen überschüttet wurden, an diesen Demonstrationen nicht nichr Antheil, al» jedes großstädtische Publikum einem glänzenden Hof schauspiel« entgegenbringt. Rußland war ja nie populär in Deutsch land und wenn der Berliner einen russischen^ Ehrengast seines Regentenhauses hochachtungsvoll grüßte, so war es damit eben abge- than. Mit Wärme aber zeichnet jetzt Berlin den Thronerben der österreichischen Monarchie aus. Die Alliance zwischen dieser und dem deutschen Reiche ist eben in beiden Staaten ungemein populär. Die Politik der Großdcutschen, die scheinbar durch 1866 ad absurdum geführt wurde, daß Deutschland und Oesterreich eine unlösbare Gemeinschaft bilden und wenn sie künstlich und zeitweilig durch das Schwert getrennt werden, nichts Nichtigeres thun können, als sich sobald als möglich auf's Engste an einander anzuschließen, um dadurch den Frieden Europas zu sichern — diese Politik kommt wieder zu Ehren. Es ist das eine Genugthuung, die für den blutigen Umweg über Königgrätz entschädigen muß. Dieser vereinte deutsch- österreichische Einfluß, und nicht der Englands, hat es auch, wie jetzt bekannt, bewirkt, daß der Sultan sein die Uebergabe DulcignoS immer wieder verzögerndes Ministerium entließ. Alle Welt wird froh sein, wenn man kein Wort mehr von Dulcigno zu hören bekommt. Die Weltgeschichte nöthigt neuerdings die Böller, von Zeit zu Zeit geographische Spezialkurse in entlegenen Erdwinkeln zu machen. Während des CarlistenaufstandeS war es irgend ein obscurcs Baskendors, während des Türkenkrieges der wildfremde Schipkapaß, letzt im Afghanenfeldzug die Festung Kandahar, in allerncuester Zeit der Hafen Dulcigno mit umliegenden Dorfschasten, deren b>S dato unbekannte Namen täglich von Millionen Menschen gelesen und ausgesprochen wurden, um nach mehrmonatlicher Uebung wieder vergessen zu werden. Welches Nest komnit nun noch Dulcigno zu der Ehre, sich täglich millionenfach telegraphier, geschrieben und zelesen zu sehen? Zwischen dem 8. und 10. Oktober treffen in Berlin sämmtliche leitende Minister der Bundesstaaten ein, um nach der neuen Geschäftsordnung des Bundekrathcs über die neuen Gesetze zu berathen. Den Mittelpunkt der neuen Vorlagen nehmen selbstver ständlich die Bismarck'schen Steuerprojekte ein. In dieses gcnüglicl, bekannte Steuerbouguet winden die Offiziösen eine neue stark duftende Blüthe: das KascrnirungSgcsetz. Eigentlich ist cs ein aller Bekannter; es wurde, weil seine Auskühlung zu viel kostete, einst weilen zurückgestellt. Die Ausführung der Militärgesitznovelle und die damit zusammenhängende Dislocirung der Truppen hat nun die frühere Borlage wieder in Anregung gebracht. Vorläufig habe, fo heißt es. die Dislocirung der Truppen der Militärverwaltung manche Schwierigkeiten bereitet, da von allen Seiten aus den Provinzen Gesuche an sie gelangten, Garnisonen in die verschiedenen Städte zu legen; den meisten derselben habe nicht entsprochen werden können und es hätten alle diese Vorgänge auf's Neue die Nothwcndigkeit dargelegt, an eine systematische Organisation des Kasernirungswesens heranzutreten. Die Erbauung neuer Kasernen soll 170 Millionen Mark beanspruchen und der Reichstag soll, um diese Summen flüssig zu machen, für so viel neue Steuern bewilligen. Ist das die Quintessenz der angeblich auf Entlastung der direkten Steuern ge richteten Steuer-Reform? Wie dringend nothwendig eine baldige Revision des Haftpflicht gesetzes ist. haben wieder recht drastisch die Verhandlungen des soeben geschlossenen deutschen Bergmannstages bewiesen. Der erste Be amte des westfälischen Bergbaubezirks, Prinz Schönaich-Carolath, hielt nämlich zu Kassel einen Vortrag über die im Bergbau vorkom menden Unfälle, in welchem er Thatsachen vorführre, welche wohl auch die in sozialen Fragen gleichgiltigsten unter den Ncichstagsmit- gliedern bedenklich machen können. Er fübrte an. daß In den letzten sechzehn Jahren Im west fälischen BcrgwerkSbezirke nicht weniger als 350" Bergleute umkamen, davon 334 durch Sturz in die Bremsschachte, 144 bei Sprengversuchen. Die verbältnißmäßig größte Zahl der Opser kommt aus schlagende Wetter, welche wahrend der letzten >6 Iabre nicht weniger als 476 Menschenleben vernichteten, also nahezu een siebenten Tbcil sämmtllchcr Unglückstälie auömachtcn. Wenngleich bei einer erheblichen Zahl vieler Unfälle - so iüvrte der Vortragende aus strafbarer Leichtsinn der Bergleute selbst zu Grunde liege, so seien doch auch sehr schwere Fälle aus mangel halte Ventllatlonseinrlchtungcn zurückzutührcn und viele leien der Art, daß ein menschliches Verschulden überhaupt nicht nachgewie sen werden könne. Das Haftpflichtgesetz wird für den Bergbau so lange ein todtcr Buchstabe bleiben, so lange nicht für ihn die Unfallvcrsichcrung obli gatorisch ist. Der jetzige Zustand, welcher in vielen Gruben die Opfer des Bergbaues der Mildthätigkeit ihrer Mitmenschen oder der öffentlichen Armenpflege überläßt, ist ein wahrhaft beschämender. Der österreichische Kaffer seht unter ergreifender Thcilnahme der Bevölkerung seine Reise durch Galizien fort Er weilt jctzt namentlich in jenem Landestheilr, der wesentlich von Rulhcncn be wohnt wird. Diese Kleinrusscn, die sich durch Ordnungssinn, Sauber keit und Sparsamkeit auSzeichnen, wurden bisher von den Polen ebenso maltraitirt, wie die Deutschen in Galizien Der Anlaß lag nahe, daß die Nuthenen ihre Wünsche um Gleichberechtigung an das Ohr ihres Kaisers brächten; sie haben sich aber darauf beschränkt, ihre unerschütterliche Loyalität zu versichern, indem sie von den, Ge rechtigkeitssinn des Kaisers Schutz für ihre Nationalität, Sprache und Sitten vor der polnischen Wirthschaft erwarten. Oesterreich würde gut thun, den gerechten Beschwerden dieser Kleimnffen abzu- i helfen, denn wenn auch ihre nächsten Stammesbrüder im Zarenreiche von den Großneffen auf's Empörendste behandelt werden, so thut es niemals gut, eine ursprünglich loyale Bevölkerung von über zwei Millionen systematisch unzufrieden zu machen. Die russischen Pan- slavisten spiegeln schon lange den Nuthenen vor, sie würden unter russischem Szepter ihre Nationalität besser pflegen können. Das ist freilich eitel Humbug, aber waS schiert das einen echten Russen? Treibt doch ein Petersburger Blatt die Frechheit so weit, die Ruthe- nen in Galizien als „die russischen Unterthanen Sr. Majestät des Zaren" zu bezeichnen'. Gewissermaßen um die gute Wirkung der Reise des österreichi schen Kaisers durch Galizien zu verwischen, will man ihr in einer Reise des Zaren nach Polen ein Gegenstück bieten. Es heißt: der Zar werde im November nach Warschau kommen. Graf Albedynski, der Generalgouverneur von Polen, ist bereits angewiesen, für einen großartigen Empfang des Zaren in Warschau zu sorgen. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß man in Livadia das Bedürfniß verspürt, die russischen Polen gegen die galizischen Polen auszuspielen, und es wird vielleicht auch dem General Albedynski gelingen, der An wesenheit des Zaren in Warschau ein gewisses Relief zu verschaffen. An Leuten, die sich dazu hergeben, Loyalität zu heucheln, fehlt es nirgends, geschweige in Rußland, wo man um die rauhen und die sanften Mittel, der Bevölkerung ihre Gesinnung zu diltiren, noch weniger verlegen ist als anderswo. Reueste Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Berlin. l4. September. Nach dem „Börsen-Courier" iss der König von Dänemark heute Mittag im strengsten Incognlto vier cingcttofsen. -- Daö Euratorium der ReicdSvank ist Durch De» Vicekanzier Grattn Stolverg für nächsten Freitag zu einer Sitzung einberuicn worben. Rußland. Der Peiersburger „Herold" meldet: Vor vier Monaten wurde ein Mann verhaltet, welcher vor vierzehn Lagen umiasirnve Geständnisse über die Organisation der Nihilisten und daö Attentat im WinterPalaiö machte und bann sich im Ge- längnlssc erhängte. , London, 13. September. Wie die „Times" crsahren, er- folgte der Minislerwechiei in Konstantinopcl, weil der Sultan sich plötzlich gegen die Abtretung von Dulcigno erklärte. Die Demonstrationöfloite soll Befehl erbalten haben, nach Dul cigno abzuscgeln (?). Antivari, l3. September. Da Montenegro künftig ln Dulcigno eine» Seehafen besitzt, so Ist der Dampfer tcS öster reichischen Liohv „St. Guisto" dem Fürsten von Montenegro be hufs her Benutzung zur Verfügung gestellt worden. Berliner Börse vom l 4. S e p t cm be r. Heute ent wickelte sich ein recht lebhafter Verkehr, obgleich der knappe Gold sland andaucrtc. Durch Decknngskaute gewann die Börse im Anfang eine teste Haltung, die bis über die Mitte andauerte. Nachdem die Deckungen vollzc-gen waren, ecmattetcn die Eourse wieder und schloffen größteutheilö unter geller». Hervor ragend weichend, mit panikartig, waren sämmtliche Devlscn. So wichen kurz London »m 5Vs Pi. AIS Verkäufer trat hier daö Hauö Bleichröder iorcirrnd aut. Welchen Zweck diese Manipu lation verfolgt, läßt sich z. Z. natürlich noch nicht absetzcn. Ercdll- acltcn 3, Franzose» l M. besser als gestern. Eonsols und preuß. Anlctbcn abermals gekrackt. Monianwerthe matt. Vo» BaMcn »otircn Sächsische Bank 3, Leipziger Credit l Proccnt niedriger. Von Induilricn gaben Hartmaiin 2^ Schendcrr, Gubüabl und Körner je I Procent, Lauchhammer, Nähsade», Stlckmascht- nennnd Zimmcrmaim Bcuchthcile v o zu >/- Proc. ab. Lokale- uuv Sächsisches. — Bei einer den Professoren teü kgl. stenographischen Insti tuts, p>r. Notker und Oppermann, am Montag gewährten Audienz, geruhte Sc. Mai. der König sich sehr eingehend über die Ste nographie, ihren Werth und ihre Cigenthüinilchtcite», sowie über ihre große Verbreitung und die vielmch praktische Vcrwer- thung derselben zu unterhalten und zu vemerken, daß dieselbe auch tn der Armce bcrcilö Eingang und Anwendung ge sunden habe. Der montägliche Besuch II. MM. deS Königs und der Königin in Nadebcrg hatte kie restliche Schmückung dev Thciles der Stadt, durch welche der hohe Besuch kam, veranlaßt. Tausende waren bei der Ankunft aus dem Platze und begrüßten das geliebte Henicherpaar mit lautem Jubel. Für den ab wesenden Bürgermeister hielt der Stadtverordneten - Vorsteher, Advokat Oeilel. namens der Stadt eine schwungvolle Be grüßungsrede und ein reizendes Blumenbouguet, sowie in der Ausstellung selbst ein duilentcS Fruchtbouguct, wurden von zwei jungen Damen, den FräulelnS Alberti und Hartman», überreicht, Die Maiestäten wellten ziemlich lange In der 1 a n b w i r t v s cb a i t l Iche n A u sste l l u n g und nab- men ganz eingehende Kenntniß von vielen Obsecten, wie von den elnichiagenten Verhältnisse», sprachen auch de» Veranstalter» der AuSlietlung vollste »Anerkennung aus und verließen den Platz erst gegen Uhr, wiederum begleitet von tauiendslimmlgcn Hochs! Die Ausstellung ist in Der Tvat eine höchst gelungene geworden. Der laudirlrthschailliche Verein Seiscrsdors-Rade- beig, weicher die Ausstellung geschaffen, hat zur Bedingung ge macht. nur iclbilgezüchletco Vieh und nur iclbslerzcugte Produkte ansziillcllcu: einzige Ausnahme bilten SNasaincn und sonstige lanrwirthschasillchcGerätbicho.itcn. Unter den prächtigen rhieren aller Art befindet sich auch eine ielbstgezüchtete Rchiamilie lVock, Nicke und Kälbchens. Die Ehrenpreise bestehen in 25 silbernen und 3l> broneenen Medaille». — Eine bciondrre Alümerksamkcit für Se. Mas. den Kaiser hatte geiler» bei der Anüiahrt zur Parade daö im BcUe-Alliance« Theater gegenwärtig conccltirende Musikchor des sächsischen S ch ützcn - N egtmcnts Nr. 108 iPrinz Georg» vorbereitet. Dasicibc hatte sich, dem „B. B.-E." zufolge, unter Fühlung des MusikkircctoiS Werner im Garten tcS BcUe-Alliancc-Tl'catcrS ausgestellt und empfing den Wagen des Kaisers mit den Klängen dcr Nat>onalhv»ine. Der Kaiser war von diesem musikalischen Gruß sichtlich überrascht und nickte srcundUch lächelnd nach allen Seiten. — Dcr Bau der P lerd ce i se nva h n I i n I e von der Anncnslraße über den Frcibergerplap durch die Freibergcrsttaße nach Löbtau, hängt momentan vo» dcr Entichlicßiiug dcr Stadt verordnete» ab Diese hatten vekaimtlicb in Nehcreiiistimmung mit hem Stadlrath die Linie genehmigt, die Erkheliung dcr Kon zcssio» aber in Nückiichi daraus, daß das Pud llum das größte Interesse a» einem übereinstimmende» Beirlebe sämmtllchcr hiesiger Pfcrdccisrnbahnen hat, an die Bedingung gcknüpit, daß der Unternedmer die Unterwerfung der Konzessionslnbaber der alten Linie «lasewltz-Plauen unter dir für die Linie Poftpla-- Feldichlößchen ausgeuelllcn „allgemeinen Bedingungen" beibringe. Nun bat aber neuerdings Ingenieur Parrilb sich außer Stand erklärt, diese Bedingung, durch weiche der Continental-Pierbe^ risenbabn-Gcsellschait in Berlin mehrere nicht unerhebliche neue Verpflichtungen auierlegt werden würden, zu erfüllen. Es wäre ganz gewiß bedauerlich, wenn wegen solcher, im Grunde doch nur formeller Bedenken, die Linie unterbleiben sollte. Auch der Stadtrath llt dieser Ansicht und ha» die Stadtverordneten ersucht, diese Bedingung lallen zu lassen. Die Letzteren werben sich dem nach tn der nächsten Sitzung darüber schlüssig machen. — Der Stabtrath Baumeiner Schöne hat sich durch einen unglücklichen Sprung ein »Blutgefäß am Fuße gesprengt, so daß er schon mchrrren RatbSplcnarsitzungen nicht beiwohnen konnte. — NeichSgerichtöerkenntnisse. Stiehlt Jemand seinen Eltern ober einem anderen Angehörigen eine Sach«. ln deren Besitz der »Angehörige turch einen gegen eine dritte fremde Perlon verübten Diebstahl oder durch eine sonstige strakvare Handlung gelangt ist, so ist die Strafversolgung des Elfteren nicht von einem Strafantrage tcS unmittelbar vestchlenen An gehörigen abhängig. — Dle richterlichen »Mitglieder beö Schwur gerichts werten nach dem GerichtöveriassungSgesetz von dem Prä sidenten des Landgerichts aus der Zahl der »Mitglieder deS letz teren genommen. In »Bezug aus diese Bestimmung wurde er kannt. daß die Zuziehung eines zur »AuShilie beim Landgericht tn gesetzlicher Weise berufenen simtSrichierö als Beisitzer be» Schwur gerichts stattdast ist. — Die Stellung eines ExekutionSantrage» und die erekutlvische Beitreibung der Schuldsumme unter Ver schweigung , daß dieselbe im Lau'e des Prozesses gezahlt worden war, ln der Absicht, einen rechtswidrigen VecmögenSvorthell sich zu verschaffen, ist alv Betrug zu bestrafen. - »Am iS.October 1780 warb die diesige Waisenhaus- kircke feierlich eingeweiht. Der nächstens lallende iOOlährige Wedächtnißtag wird sedenfallö Veranlassung zu einer kleinen Feier geben. Erbaut ward dle ziemlich 2000 Personen saftende, aber sehr eintaä) auSgrstattete Kirche von einem Schüler de» berühm ten KrubscicluS, von Heinrich Eigenwillig, einem Dresdner und damals RatbSbaumeister. Im Ganzen hat diese Kirche 12,000 Thaler gekostet. - Mit Ende dieses IabreS tritt der verdienstvolle Oberarzt am Stabtkrankenbauie. Medtzinairath vr. Leovharbi, auS Gesundheitsrücksichten in Ruhestand. - Der Gendarm Spteglertn Taucha hat baS allgemein« Evrenzeichcn erhalten. — Zur ThomaS'schen Affaire in Pirna ist mitzu- theilen, daß der lljäbrige Fleischer am Montag trüb balbL Übe von seinen Leiden durch den Tob erlöst worden. Recht traurig ist der Zustand der kleinen Meta, wävrenb der iSjährige Tischler vorgestern einige »Male Besinnung zeigte. Der kleine Kurt will fortwährend auS dem Bette und haben die Pftegerinnen daher viel Noth mit Ihm. Am besten siebt eS mit der LOfübrlgen Tochter Hedwig, welche entschieden in fortschreitender Besserung begriffe» ist. DaS Unglücktzhanö ist fast ununterbrochen von Neu gierige» umlagert, unter denen auch viele Dresdner. - Für das Programm zum nächstsonnläglichen Großen- Gartenfest keö »Alberto ercinS ist auch eine der großartigsten Araber-Truppen gewonnen worben, die In arabischem National» koiiüm jedcniallS aus einem schwimmenden Podium im Teiche ihre gewaltigen und originellen Sprünge und erstaunlichen Krait- produktionen ausiühren werden. Die Gesellschaft hat sich durch Ihre weiten Reisen In allen Welttheilen und durch ihre außer- gewöhnlichen Leistungen berühmt gemacht und ist Im großen Hippodrom in Paris vor dem Marschall Mac Mahon, de« Prinzen von Wales, dem Schah von Persien und am I. Mai 1878 aus der Parlier »Weltausstellung ausgetreten; ebenso tu London im Krvttcillpalast und im königlichen Aquarium, tu Neapel in San Carlo e Fonds rc. — Kurz vor »Abgang des DampierS „Donau" auv Bremer haven traf am 12. d. Bits, daselbst eine Telegramm ein, tn wel chem um kie Verhaltung der Scdntttwaarenbänd- lcrln Alwine Ieschke auö Dresden und deren Ebemann ersucht wurde. Den sofort angestellten Maßregeln vrr Behörde gelang es. dag genannte Ebepaar an »Bord der aus Rbrde liegen den „Donau" zu verhalten, woraus dasselbe mit seinen S Kinvrrn nach Bremerhaven zurückgebracht wurde Der »bemann würbe im »Arrcstlokal, tie Frau mit den Kindern nach Abnadme sämmt- Ilcher Baarmittei in einet» Gaslbaule untcrgebracht. Die Ver folgung geschah wegen bctrüglichen Bankerott», besten sich baß Ehepaar schuldig gemacht haben toll. - »Mit beute endigen die am lö.Juli begonnenen 8wbchent- llchen Ferien der kgl. Amts- und Landgerichte und tritt der normale Gerichtsgang wieder ein. — Heule den >5. September iTIschri 15., Jabr 5V41) feiern die ISracliten baS VersöhnungSiest. dem am 20. und 21. d. das Laiibhüttenicst folgt. Diese 3 Tage werden streng gehalten. — Der „Vossffchen Zeitung" schreibt man folgende Kuriosität aus Sachsen: „Die Strenge, mit welcher die sächsische Regierung neuerdings gegen die Sozialdemokraten vorgebt, beruht In der veränderten Stellung, welche dieselben in Bezug aut die Fragen der tnnrriächsiichen Politik elnnehmen. In den sozial demokratischen Partcierörterungen blieben sächsische vngeleaeu- beiicn früher so ziemlich unerörtert, die Angriffe aui die Mellbt- pollkik üderwogen. Allein seitdem die Herren Liebknecht, Frevtag und Pnttrlch Sitz und Stimme in der zweiten Kammer erwor ben, kennte von ihnen eine Erörterung innersächsischer Fragen nicht mcbr umgangen werden. Mit dieser wird aber die sozial demokratische Partei dcr Regierung lästig." — Am vergangenen Sonnabend tagte unter dem Vorsitze deö Cantor Seifert-Köditz rer Bezlrts-Lebrer-Verein Dresden - Land In Udluit S Restaurant hier. Herr Lämmerhirt. Sekretär deS Lande»-Obttbauvereinö, hielt einen mit großem Beifall au'gknommenrn Vortrag über die Förderung des Obst baues durch die VolkSschuUkbrer. AIS Resultat des Vortrags wurde die Einrichtung von InstruktionS-Eurien im Obstbau kür die Glieder des BezirkövereinS beschlossen. Da der Kaistrer in der erfreulichen Lage war. einen Kaftenbestanv von 1200 Mark vorzulegen, so beschloß man einstimmig, die Stillung, welche der mitanwtienke k. BezirkSschuiinspektor. Scbulrath vr. Hahn, -um Beste» rer Lehrer seines Bezirkes gegründet und biö aus 2300 M. doiiit hak. aui 3000 Pt. zu erhöhen. Angesichts der Trennung kcS Bezirks in zwei AmtSbauptmannschalten sprach man sich von allen Seilen edenio elnmütbig g,s lebhall dahin aus, daß der über 200 Mitglieder zählende VezlrkS-Lebrer-Bereln in Zukunft eins und einig bleiben wolle, gleichzeitig wurde dem k. BeztrkS- schiiiimpckicr einstimmig der Wunsch vorgetragen, es möge die amtliche IadreSkonfelenz der Lehrer dieser zwei AmtSbauptmcmv- schatten in Zukunit womöglich eine gemeioichalltiche bleiben. — Der vie bciüdinte. auch viel umfakelte Bl ondln.der den kiU'ncn Spaziergang über den Niagara-Fall io ca. 5M Mai gemacht, erschien gestern auf nnscrcr Redaktion, um mlljuthriken.
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