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Dresdner Nachrichten : 17.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-17
- Monat1880-09
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 17.09.1880
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Wie oft hat Fürst Bismarck über Geschäftsüberbürdung geklagt — nun vermehrt er selbst seine Last. Dian kennt seine Beschwerden über „Friktionen" — jetzt engagirt er sich zu neuen Kämpfen. Wie oft schoß er seine spitzen Pfeile gegen die „Geheimräthe" ab — von heut an rückt er noch einigen Exemplaren mehr in die nächste Nähe. E» müssen gewichtige Ursachen sein, die den Fürsten Bismarck zu einem so widerspruchsvollen Verhalten bestimmen. Offenbar will er sich in nächster Zeit den materiellen Fragen vorzugsweise widmen und mit dem ganzen Gewicht seiner Person sein volkswirthschast- liches Programm mächtig fördern. Die Gold- oder Doppelwährungs frage, der Eintritt der Hansestädte in den Zollverein, die Zollpolitik selbst, die Colonisations-Bestrebungen, die Reform der Gewerbeord nung und vor Allein die Steuererhöhung bilden die wichtigsten Theile seiner neuen Thätigkeit. Die Steuererhöhung liegt ihm am meisten am Herzen, man würde ihn richtiger als „Steuer-, Handels und Gewerbeminister" bezeichnen. Zur Durchführung seiner weit schichtigen Pläne war er bisher auf die Unterstützung eines Ressort ministers angewiesen und man weiß, wie oft er mit diesen gewechselt hat, sobald sich Differenzen einstellten. Das Gute hat die Uebcr- nahme der neuen Arbeitslast jedenfalls, daß, wenn die volkswirth- schaftlichen Leistungen des preußischen Handelsministers Fürsten Bismarck dem Reichskanzler Fürsten Bismarck nicht völlig genügen sollten, daraus keine Ministerkrisis entsteht. Er ist nunmehr eigener Herr im Steuer - Hause. Bei einem guten Theile seiner volkswirth- schaftlichen Projekte wird der neue Handels- und Gewerbeminister auf freudige Zustimmung der Nation rechnen dürfen. Wir spielen damit auf den Eintritt der Hansestädte in den Zollverein, auf die Reform der Gewerbeordnung im Sinne von Zwangsinnungen, auf das Verlosten der Goldwährung an. Bei anderen Punkten, wie dem ReichSeisenbahnprojekt und dem Tabaksmonopol wird er auf ent schlossenen Widerstand vieler Regierungen und der Bevölkerung stoßen und das Gleiche steht ihm bei der Mehrzahl seiner Steuer pläne bevor. Außer bei den Großgrundbesitzern findet die angedrohte Verdoppelung der Biersteuer nirgends ein Fürwort. Weim freilich mit dem Besitz von Rittergütern noch der Betrieb so lohnender Brauereien verbunden wäre, wie vor mehreren Jahrzehnten, so wür den die Landedelleute wohl auch sich der Biersteuererhöhung wider setzen. Seitdem aber das Bierbrauen als lucranver Großbetrieb, zum Theil in Form von Aktiengesellschaften, wesentlich ein bürgerliches Ge werbe geworden ist, gutes Bier aber dem Schnapse, wie ihn der adelige Großgrundbesitz brennt, schlimme Concurrenz bereitet, sind die Junker sehr gleichgiltig gegen die ungcbührlichcsBelastung des Brau gewerbeS geworden. Im Gegentheil willigen sie sogar in eine win zige Erhöhung der Spiritusstcuer, sobald nur das Bier doppelt hohe Steuer zahlt. Außerdem nennt man eine Zuckersteuer, eine Börsen steuer und eine etwas abgeänderte Wehrsteuer — womit nicht gesagt ist, daß nicht noch andere holde Steuerplüne in der letzten Minute als Ueberraschungen hervorspringen. Fürst Bismarck ist also in mehr als einem Sinne der Steuermann des deutschen Reichs. Dem österreichischen Kronprinzen fährt Hof und Bevölkerung von Berlin fort, eine weit über Etiquette und Artigkeit hinaus gehende sympathische Aufnahme zu bereiten. Der 23jährige sowohl österreichische wie preußische Generalmajor Kronprinz Rudolf füllt seine Zeit in Berlin meist mit militärischen Dingen aus, wohnt den Manövern und Paraden bei, besichtigt den Kadettenpalast inLichtcr- felde, besucht sein brandenbargisches Ulanen-Negiment im Kantonne ment und dergl., so daß für Ausflüge nach Potsdam und Hof- concerte wenig Zeit übrig bleibt. Diese ausgezeichnete Aufnahme des Erben der Habsburger Krone ist auch ganz nach dem Sinne des deutschen Volkes. Nur weiß sich diese« nicht so recht cs zu reimen, daß, während Oesterreich und sein Regentenhaus sich so sichtlich Deutschland zu nähern trachtet, in Oesterreich selbst die Maßregelung von deutscher Sprache und Sitte ungestört ihren Fortgang ninimt. Das Slaventhum, sei es das der Czechen oder der Polen oder der Ruthenen erfährt in Oesterreich fortgesetzte Begünstigung von hoher Stelle au», das Deutschthum wird als Aschenbrödel behandelt. Was würde eS denn so Große» sein, wenn angesichts der Deutschen-Hetze, die jetzt gerade in Ungarn Orgien feiert und die so kulturfeindlich austritt, daß sie nicht einmal ein deutsches Theater in dem wesentlich von Deutschen bewohnten Buda-Pest duldet, wenn da einmal ein Mitglied de» au» deutschem Stamme hervorgegangenen Kaiserhauses ein schirmende» Wort für da» Deutschthum spräche? Die Magyaren verlangen stets da» Bündniß mit Deutschland als ein Schutz gegen Rußland. Zum Danke dafür aber verfolgen und quälen sie bei sich die Stammesbrüder ihres Verbündeten. Hat das einen Sinn? Ja, so fest hängen sich die Magyaren an die Allianz mit Deutsch land, daß schon die bisher durch Nichts bestätigteNachricht: Rußland habe Aussicht, mit Deutschland ein neues Freundschastödündmß ab- zuschließrn, die Magyaren zittern läßt. In ihrer Angst beschuldigen sie ganz ungerechtfertigter Weise den Fürsten Bismarck russischer Neigungen. E« kommt uns wie eine Verdächtigung des Kanzlers vor, ihm zuzutrauen, daß er den heuchlerischen FreundschaftSanerbie- tungen Rußland» abermal« Glauben schenken könnte. Alle Welt kennt da» russisch« Programm: Deutschland muß schwach, Oester reich isoltrt erhalten und Beide gegen einander ausgespielt werden, kamst Rußland ungestört seine panslavistischen Pläne fördern und oeue Erob«rung»züge unternehmen kann. Dulcigno sollte eigentlich bereits den Montenegrinern übergeben fein. Fürst Niksta ist auf dem Wege die Stadt zu besetzen. Binnen Kurzem wird di« Welt wissen, ob sich diese» Ereigniß so friedlich vollzogen hat. Lange genug hat dieser Fall die Aufmerksamkeit Europas auf sich gelenkt. Die Pforte ist von dem Vorwurfe nicht freizusprechen, daß ihre hinterhältige Politik die Affaire unleidlich hinausschiebt. Soeben schien nämlich Alles glatt, Fürst Nikita willigte ein, daß die den Albanesen so werthvollen Dörfer Dinosch und Gruda nicht mit abgetreten werden, da schleppt der Sultan einen neuen Einwand herbei und verlangt, daß außerdem noch einige andere Dörfer den Albanesen verbleiben. Glücklicherweise hat man nicht Europa die Namen dieser schmutzigen Nester noch telegraphirt. Die Mächte kehren sich aber mit Recht nicht an diesen neuen Vorwand, vielmehr wird der Senior-Admiral Seymour an den Gouverneur von Dulcigno das Ultimatum richten, binnen drei Tagen Dulcigno an Montenegro zu übergeben. Im Falle der Gouverneur von Dulcigno aus irgend einem Grunde sich außer Stand erklärt, der Aufforderung des Admirals zu entsprechen, wird die vereinigte Flotte nach dem Hafen von Dulcigno absahren, um den Marsch der Montenegriner zur Okkupation dieser Stadt zu beschützen. Es scheint, daß die Türkei bei ihrer Verzögerungspolitik auf das gewöhnlich im Oktober hereinbrechende stürmische Wetter rechnet, welches die Panzerschiffe der Mächte zerstreuen wird, da dann für diese das adriatische Meer gefährlich ist. Die Annexion der Gesellschasts-, der Freundschafts- und einer Insel im Marquesas-Archipel findet den freudigsten Wiederhall in Frankreich. Die Radikalen verlangen vorher jedoch die Abstimmung der Insulaner, ob sie des Glücke», Franzosen zu werden, auch wirklich theilhaftig sein wollen. Diese Inseln stehen seit 1842 unter französischem Protektorat, zählen etwa 6000 Bewohner malayischen Ursprunges und werden nach der bevorstehenden Durchstechung von Central-Amerika einen sehr wichtigen Stützpunkt für die französische Seemacht im Stillen Ocean abgeben. Sonst ist aus Frankreich noch zu bemerken, daß sich neuerdings die Stellung des Ministeriums Freycinet wieder befestigt. Gambetta hat eingesehen, daß, wenn er Freycinet stürzt, dann der stürmische Ruf durch ganz Frankreich sich erheben würde, daß er an die Spitze der Geschäfte trete. Gambetta aber will sich bis zu den allgemeinen Wahlen noch im Hintergründe halten, um dann nicht die Ministerpräsidentschaft, sondern lieber gleich den Präsidentenstuhl der Republik einzunehmen. In Sachen der Mönchs- und Nonnenorden findet daher am Freitag im Elysöe unter dem Vorsitze Grövy'S ein großer Ministerrath statt, der da- Verhalten der Regierung hierüber endgiltig feststellt. Findet dasselbe nicht den Beifall der Kammern, so tritt das Ministerium Freycinet zurück, jedoch nicht vorher. Der Plan des Ministers des Innern zur Ausführung der Märzdekrcte besteht darin, die Congregationen abzuthcilen 1) in widerspenstige, welche sich durchaus weigern, die Geltung der Gesetze anzuerkeunen; 2) in nachgiebige, welche die „Erklärung" aus freien Stücken unterzeichnet haben; 3) in harmlose, welche sich vorzüglich mit Handelserzeugnissen befassen. In dieser Reihenfolge werden die Märzdekrete zur Anwendung kommen. prelle drückten dock, recht empfindlich. Die Fluktuationen der Wechselcourse, sowie die Geldfrage treten dazu einer gesunden Entwickelung bindernd in den Weg Dagegen war derGcldstaub wieder flüssiger. Ereditactien l M. schlechter, Franzosen l M. besser. Von Renten war Sächs. llproc. V« Proc. Höver alö gestern (IProc. niedriger als am Sonnabend). Sächs. Industrien noL immer weichend; Gußstabl 2, Stickmaschinen >'/» Proc. Briet unter gestriger Notiz. Lauck Hammer t'/»> Proc. Höver tm Verkehr, Schvnherr 1 Proc. böber Ariel. Sächs. Bankwertbe nottren bester; Leipziger Credit -i- 1'/« Procent. Oeslerr. Prioritäten leblos, aber selt. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin. 16. September. Die Kaiserin bat sich beute Abend zum Kurgebrauch nach Aaten-Babcn begeben. - Der Finanz- minister wicö die Provinzial-Steuervirertoren an. baß wegen Forderungen a» GcrichiSkostcn, Abgaben und Steuern Trauringe der Schuldner nicht adgcpsändet werten dürien. Viertln. 16. September. Admiral Seymour übernimmt am 20. September Vaö Kommando über die vereinigten Kriegs schiffe. er entsendete den Aviso „Helikon" zur Rccognosclrung in die Gewässer von Dulcigno. OesterrclchtichcrscltS nevmcn nur zwei Panzerfahrzeuge an der Demonstration Tbeil. Karlsruhe, 16. September. Der Gustav - Adoffvereln beschloh. eine «rohe Liebesgabe Agram zuzuwenbcn und »ahm eine Resolution an, worin die Hoffnung auvgcdrückt wird, dag die Glaubendbrüdcr Tirols scst zusammen- und treu ietthalten werden an der evangelischen Gemclnschait. Ihnen wurde die möglichste Unterstützung des Vereins zugeiagt. Oesterreich. ES verlautet, daß cö den Bemühungen Deutsch lands gelungen iei, zwischen Oesterreich und Italien ei» vollstän diges Einvernehmen hcrzustellen. Prag. 16. September. Die Erzherzogin Maria Antoinette von ToSeana, Nichte des Königs von Sachsen, wurde beute aul dem Hradschin in Gegenwart Ihres Vaters, des GrohhrrzogS Ferdinand von Toscana, als Aebtissin bcS Theresianlschcn ade ligen DamenststteS leserlichst InNallirt. Ihre Vorgängerin in dieser Würde war die setzige Königin Christine von Spanien. Schwei». Der Nationalrath beschloß, bas Scbwelzcrvolk über die Revision der BunbcSversastung. eventuell über die Re vision des AanknoienartikeiS allein zu befragen. Frankreich. Die Paris« Blätter fordern Waddington auf, sich über die ihn betreffende Behauptung Varnbüier'ö auszusprechen. „Voltaire" will wissen, Wadbington habe Varn- büler einen Cartellträger zugcsanbt. Ragusa, 15. Scptemver. Rachrichten auö Albanien zu folge leisten die Albanesen energischen Widerstand gegen die Ab tretung von Dulclgno. wohin sie in großen Schaaren eilen. Sie haben beschlossen. Riza Pascha zu tvbten, welcher mit 150» regu lären Truppen. die nichts auSricvten können, in Katerkol steht. Die Albanesen haben eine neue Drohnote an ble Piorte gerichtet. — London. Den „TImeS" wirb auS Konstantinopel gemeldet, baS türkiiche Kablnet habe bcmlssionirt, well der Sultan nach dem Rathe Salb Paschas daraus bestanden habe, keine Toners» sionen zu machen und in einer scharten Circularnote gegen die Floitcnkundgebung zu protestlren. ES sei Ursache vorvanden. zu glauben, die Circularnote werde schließlich eine viel versöhnlichere Form annchmen. Livadla. lN.Sept. Der Zar Alexander ist ernstlich erkrankt. England. Die Piorte soll Rußland in Bulgarien freie Hand elnräumen wollen, wenn Rußland darauf hlnwlrkt, daß die Gebietsabtretung an Griechenland nicht nach dem Conserenzvota, sondern nach den türkischen Vorschlägen erfolgt. Dänemark. Der Flußdampter „Braunschwelg" ist auf der Fahrt von Bremen nach Stettin In der Nordsee gesunken. Einer der Matrosen crtraiif. 12 wurden gerettet und In Skaacn gelandet. Berliner Börse vom >6. September. Die heutige Börse ließ sich anfangs recht angenehm an und glaubte man. baß sich auf der Basis besserer auswärtiger Meldungen eine Art Hauste entwickeln würbe; eS kam inveß nicht dazu. Die leitenden Papiere waren sest und belebt, aber die höheren Getreide- Lokales und Sächsische«. — Se. Masestät berKönIg wirb, nachdem er seine er lauchte Gemablin nach Streß, am Lago magglore geleitet haben und ln den ersten Octobertagrn nach Dresden zurückgekehrt sein wird, voraussichtlich, einer Einladung beö deutschen Kaisers fol gend. am 15. Oclobcr an Len Dombau-Fcierlichkeiteo ln Köln thellnehme». — DaS Programm iür taö diesjährige Gartenfest des Albert-Vereins hatte mit grossen Schwierigkeiten zu käm- p«en. da der Witterungswechsel weitgebenbr Pläne zu fasten nicht gestattete und fick, dem Wunsche. Neues zu bieten, unvor hergesehene Hindernisse entgcgensiellten. Trotzdem ist ei» reiche» Programm ausgestellt, baö innerhalb des bewährten Rahmen» dieses Volksfestes eine Reihe neuer Anziehungspunkte enthält. Allem voran sei baö Gastspiel des Hrn. Hoiscvauspieler Engel hardt Im Sommertheater genannt. Trotz seiner angegriffenen Gcsundbeit hat dieser Künstler sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt, sich noch einmal seinen vielen Freunden auf der Bühne zu zeigen, wenn er auch melancholisch hiuzuiügte, baß die» wohl sür lange Zeit taö letzte Mal sein werbe. JebensaUS bietet sich nicht sobald wieder Gelegenheit, sich an Engeldardt'S spru delndem Witze zu ergötzen. Leiber kann Frl. Wegen« nicht leine Komparse bilden. Obwohl diese prächtige Künstlerin ihr Talent gern dem AlbenvcreinS-Feste zur Verlügung stellte, so läßt sie Direktor Angel» Reumann in Leipzig, bei dem sie jetzt gastirt. nicht loS. Selbst eine Bitte des AidertvereinS in Vieser Richtung war eriolgloS. Wesentliche Verdienste um vie Beschaffung an- ziehenter Programm - Stummem haben sich die Herren Thieme und Lichtcnstein erworben; ivren Verbindungen allein war es möglich, noch rasch eine ausgezeichnete Araber-Truppe, drn Draht- seilläuf« Mölaö und eine Gesellschaft Schlittschuhläufer zu en- gagtrrn, die aus einem schwimmenden Podium aut dem Ganen-- teiche sich produziren werden. Von Mittags an concertirrn sämmtllche Mustkchöre der hiesigen Garnison, Abend- ist Illumination deS Festplatzeö vorgesehen. Herr Ferrario veranstaltet in der Großen Wirthschait ein brillantes Feuer» werk. Daß der Festplatz lehr zulammengebrängt und nur aus die Umgebungen beö Teiches verwiesen ist, bedingen die Ver hältnisse des Großen Gartens, welche gebieten, die neuangriegten Rasenplätze unbedingt zu schonen und vor jedem Betreten zu schützen. Die Schutzvorrichtungen sind bereits in auSgevehntrr Weise getroffen worben. Daß der Albertvereln in diesem Jahre erhöhte Eintrittspreise für sein volköthümiicheö Fest ansetzte. soll, wie wir hörten, darin seine» Grund haben, baß in dieser Hntticht aus allen Kreisen Wünsche kunbgegeden würben. Wenn man sich des vorjährigen Festes «innert, bei dem der ungebeuere Menschenzufiuß «» Gedränge verursachte, welches mitunter geradezu iebenögesährlich war, so ist dieser Entschluß wobl be greiflich. ES Ist eben auS vielen sehr naheliegenden Gründen uu« möglich, außerhalb deS SchloßvicreckeS den Großen Garten aiS Fcstplatz zu verwertben. Der Albertvereln bat sich übrigens -l» der Maßregel der erhöhten Preise nur sehr ungern entschlossen. - Die ivWildbab tagende ü. Versammlung deutsch« Forst männer hat den Geh. Obcrsorstrath l)r. Judeicb auv Tharandt einstimmig zum Präsiventen gewählt. Auf Antrag deS Genann ten wurde beschlossen, beim Bundeörathe die Angehende Würvi» gung der Forststrafgrsetze anzuregen. — Eine hiesige Dame trug bei Herrn ArchldlaconuS vr.Äatzer in Pirna an. in welcher Weise be» unglücklichen Thomas» scheu Nachkommen zu Helsen sei und empstng hierauf von genanntem Herrn folgende Antwort, welche die Rebaction zur geneigten Beachtung zu veröffentlichen sich verpflichtet hält. Sehr geehrte Frau! Die unglücklichen TvomaS'schen Kinder, deren Sie sich mit so vieler Menschenfreundlichkeit annebmeu, sind bis aui die älteste Tochter, die langsam der Genesung ent gegen zu gehen scheint, noch in einem so traurigen und besorg» nißerregenken Zustande, daß sich über ihr weiteret Schicksal noch gar nichts sagen läßt. Der älteste Sohn IN bereits seinen Wun den erlegen und bei dem nächstältesten Bruder stcbt dies noch in den nächsten Tagen zu erwarten. Die beiden längsten Kind« lein Knabe unb ein Mädchen), die im Alt« von l2 und 10 Jahren sinh, werden möglicher Welse auch den schweren Verletz ungen erliegen müssen. Vorläufig Ist für Verpflegung durch die Albcrtinttinnen gesorgt und gute Menscven lasten den Armen Gaben unb Erquickungen. wie Wein. Fruchstatt u. s. w. zu» fließen. Die Anverwandten der Hint«laffenen sorgen gleichfalls nach Kräften In der anerkennendsten Weise. Wollen Sie aber den Unglücklichen beblMlch sein durch Sendung von Geldgabeu, dann werde ich solche an die Verwandten, welche durchaus zu verlässige Leute sinv. abllescrn oder dadurch Vie Leiden der ältesten Tochter, die gehen, sprechen und essen kann, lindern, daß Cie ihr aus einige Wochen einen Aufenthalt in guter Luit er möglichen , oder iür die Zukunlt ibr ober einem der etwa über lebenden kleinen Kinder «ne Erleichterung In Aussicht stellten, so bin ich gern zur Entgegennahme der Spende ober beS An erbietens und zur weiteren Vermittelung bereit. Die Armen sind ver Hilfe bedürftig. und wer sie bietet, wird ein Werk echter Menschensteundlichkelt thun. Hochachtungsvoll 1)r. Katzer." DleStadtbadeanstaitenausberSlbe wurden am gestrigen Tage geschloffen. In denselben haben im verflosse nen Sommer überhaupt 56,ß56 Personen, unb zwar 37,518 Männer unb Knaben, sowie itzM8 Frauen und Mädchen, ge badet. Im vorlädrlgen Sommer veiles sich ble Zahl der Baden den zusammen auf 44.645. so daß also auf da» laufende Jabr il.7»l Köpse mehr entlallen. Hervorzubeben ist hierbei, baß nicht weniger als 4I.9V7 Frcibademarken zur Ausgabe gelangten, unb daber nur die übrigen >4.350 Personen den woblkeilen Babevreitz von 5 Psennlgen erlegten. Ein UnglückSiall bat sich. Dank der Zuverlässigkeit dev Badepersonal-, auch in diesem Jahre, wie in allen Voriahr«, seit Bestehen der Anstalten überbaupt aus den selben nicht ereignet. Eisenbahn-Rückblicke. I. Die Eisenbahnlinien de» Landes, aui denen man noch einen anständigen Güterzug zu sammen zu bringen hoffte, sind gebaut; schmalspurige Sekun där b a b n e 11 schleichen sich in entlegenen Thälern um ble Ge höfte verum und womöglich die Dorfstrabe entlang; auS dem Herzen der Großstädte strecken sich die Pserbebapnr« «ach
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