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Dresdner Nachrichten : 07.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188012072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-07
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.12.1880
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***** 3vo^a »bura. granNu« > ch,n.-L»«d,»T«. «.»». — Vuecau» d . M.. Mün- »AronNurt — ft»'—, ft»M« » c«. t» »all. Tageblatt für Wolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Frem-eilliste. M. 5»1,rL»»s. v.nL..L.L'k'.« Neull-di nur 0» wcL'M^en: -r. Motzergosse Nr. »b>» Nachm. «Ulsr. Der Ra »etNietlekallell die Zeile Raum einer et«I»alti! id»>ge.isi«irs» ft«e. gen »nde Gin« »aranitr sikr da» »sch II- ttatae Srichetnrn der Jnserale wird ulchr gegeben. Nutwirttge Annoncen« Aullrage von uns unbekannten girmen und Petioncn inlericen wir nur gegen VrL»„»iera»d»-Z»>ilu»>-durch iSricimarken oder Po,tei»«aillu»g. Vicht «Üben Ionen iü Plge. In serate Nie die Moinag». Rümmer obcr »ach einem gesiiagedlt Äclii jeiie UN Psge Straßbur a. Der LandeSauSsckuß ist beute Nachmittag mit einer ku,zen Ansprache dev StatthatterS eröffnet worben« Pari». Die Kammer bericth bas Einnabmebudget. Sud, Uran wies aut die Schwierigkeiten ber gegenwärtigen Münz- - orlage bin unb besprach baö Projekt Italiens, Den ZwangSkourv luszuhebcn, wobei er an,ragte, welche »Maßregeln die Negierung »u ergretten gedenke. Der Finanzininlster gab Die Golvaonahme ,u. weil ber Import den Export übersteige. Dies sei eine Folge der schlechten Ernten und die Placirung zahlreicher französischer Kapitalien im Au-lande- er werbe een Golovocrath rer Bank zu schützen suchen durch die lisconterhöbang un die Eirkulatio» von Banknoten unter 00 Francs. Der Finanzminister kontta- lirte de» Aulschwung ber industriellen Geiwäile und een Uebec- äuß des tn Frankreich cirkulirenben Goldes, ras er am 5 B!Il- ! I'r t»s;vr 8ti r»t,8v 17, WiMon-, «IttKll-, trübvr Ovaeliüttstülurn- , clor 1'irma 1ü. 1'tittumuu. ll, l!01I0HEll1Itt0t» liarbcn schätzte. Souvcyran ernierertc. wenn tage gegenwärtig nicht bejoranißerregenb sei. Voriichtöinaßreaeln treffen gegen die «chwicrigkciten, welckc die Folge der Beschlüsse Deuischlaneo unb Amerikas i» der r'Nünz- ^ UMeilr-Theatkr. Z vsr ksttvnsängen von Hameln. g ALtltddoeti 1 ivlir. Huld«; t*r«;1««. Ij Htz»i«dvi;D-I.«;i,l<;tt. h'll. I«tiiu Ik«u«lvl a. 0. -7--! --- r^I -i auch die Münz-, «rage er-.,eben könnteii und r-ud'Frankretch an. eS möge dle JnH müsse man bock) j tiatioe zu Viünzvcrhanblunaen mit Amerika und Deutschland er- gleiten, um gemeinsame Mittel bezüglich rer Mümbczichuvgen dieser Länder ausfindig zu machen. — Frau Thlers ist gestorben. »r:S4S. vom «. Detbr.: varameler IM» oakar vdiold. «SuIIftrabe I» .Adag.tiU., eil qestern umxeäuderl. rykrnw-ueloai. n. Nieaum.: S " w.. höchste Teiny. a ° W. Wen Mud. Bedeck!, seucht. utedr. «uöstck-.a ,ür den 7. Deck»,der: Mild, Nebel, Regen. Dienstag, 7. Tcecmber. V»ltttsche«. AllmLlig werden die VollSzählungSresultaie bekannt. Das allgemeinere Interesse richtet sich naturgemäß zunächst aus die BevölkerungSzunahm« der Hauptstädte. Jeder Ort, auch das kleinste Dorf, fragt sich zwar: Um wie viel stieg in Dir innerhalb der letzten b Jahre die Einwohnerzahl / Aber dann erkundigt man sich sofort nach dem Ergebnis der größten Städte. Da tritt denn eine Wahrnehmung aus allen bisherigen Resultaten entgegen: die Hauptstädte zählen weniger, als man allgeniein erwartete. Ersichtlich ist in ihnen eine Verlangsamung derBevölkerungSzunahme eingetreten. Der Berliner schmeichelte sich, daß seine Stadt sich mit starken Schritten der zweitrn Million nähere, der Leipziger träumte davon, daß höchstens einige Hunderte an dem zweiten Hundcrtlausend fehlen würden, der Dresdner fand eS im Gedarrten nicht übel, daß Elbflorenz munter auf die Biertelmillion loSma, schirr. Und nun hat der 1. December diese stolzen Träume zerstäubt. Berlin hat nicht ganz 200,000 über die erste Mrllion, Leipzig bleibt sogar hinter der 150,000 zurück, Dresden überstieg nur mit 20,000 die 200,000. Zu diesem Resuttate wirkten mehrere Faktoren mit. Einmal zeigen nämlich die inneren Viertel der großen Städte eine Bevölkerungsabnahme. Die Umwandlung von vielen Wohnungen inGeschättilokalttäten, sowie die gesteigerten Miellien in der inneren Stadt treiben viele Bewohner nach den Vorstädten und in die Nachbardörfer hinaus; die Menschen fangen an die frische Luft besser zu würdigen als bisher; die Ausbildung des Pferdebahnnetzcs ermöglicht das Hinausziehen der Menschen aus dem Eentrum einer Stadt nach der Peripherie und noch über dieselbe. Die hohen städtischen Abgaben wirken in gleicher Richtung. Viele städtische Beamte und Geschäftsleute genießen, ihr Heim in die Nachbardörscr verlegend, zugleich alle Vortheile der Großstadt mit den niedrigeren Abgaben der kleineren Gemeinde. Der Kranz der eine Großstadt umgebenden Ortschaften zeigt daher überall eine unverhällnißmüßige BeoölkerungSzunahme und kann bei der Bevölkerungsziffcr der Großstadt nicht außer Betracht bleiben. Aber Alles dies zugegeben, so erkennt man doch, daß in dem Zuströmen großer Masten nach den Großstädten seit 187b eine Pause, wenn nicht ein Rückschlag, eingetreten ist. Diese Erscheinung wohlkhätig zu nennen, sei nicht Anstand genommen. In der Ausnutzung der Freizügigkeit macht sich, dem Himmel sei Dank, ein Besinnen geltend. Die ackerbau treibende Bevölkerung entfremdet sich nicht mehr so massenhaft ihrem ursprünglichen Erwerbe, um in den Industrien der Großstädte einen augenblicklichen Mehrverdienst zu suchen. Stellenweise hat sogar ein Rückströmen stattgefunden. Das ist eine gesunde Entwickelung Die sprungweise Zunahme der Bevölkerung der Großstädte vollzog sich doch nur auf Kosten der Allgemeinheit und gereichte den Großstädten selbst nicht zum Segen. Ihr Armenbudget, die Unte> stützungssachen, das Schulwesen und andere Zweige der städtischen Verwaltung misten von den Folgen dieser rapiden Anschwellung ein Lied zu singen. Allmälig scheint unsere volkSwirthschastliche Entwickelung wieder mehr ins Gleichgewicht zu kommen; die Stetigkeit kommt wieder zu Ehren. Das ist nur eine Wohlthat Obwohl die Volks- zahlungsergebniff» aus dem ganzen deutschen Reiche erst nach mehreren Monaten vollständig vorliegen können, darf man doch aus eine starke Zunahme im Allgemeinen rechnen. Der gleichzeitige starke Aus wanderungsstrom wird diese Thatsache nicht wesentlich ändern. Deutschland erscheint, dem Auslande gegenüber, nach den, 1. December wesentlich stärker als vor demselben. Unsere Wehrkraft wird dem AuSlande gebietender Vorkommen. Uns selbst aber wird aus dieser Bevölkerungsvermehrung, die man aus zwischen 4—5 Millionen schätzt, die Aufgabe erwachsen, dafür zu sorgen, einmal, daß diese 40—45 Millionen Menschen auch genügenden Erwerb und aus reichendes Brod im Vaterlands finden, sodann, daß der Strom der aus wandernden Deutschen sich nicht so planlos über die Erde ergießt, daß die Ausgewanderten keinen Zusammenhang mit dem Vaterlande mehr unterhalten. Einer Kolonialpolttik mit ihren segensreichen Rückwir kungen auf das Mutterland kann sich ein Reich von der Größe des Deutschen nicht auf die Dauer entziehen und das engherzige Phili sterthum und Kümmcltürkenwcsen, das über kleinlichen Parteiuntcr- schieden und politischen Eliquenwirthschasten die großen Aufgaben der Nation vergißt, hat keine Berechtigung mehr. Im preußischen Abgeordnetenhause wurde ein Brief des Fi nanzministers Bitter verlesen, der zunächst bestimmt ist, den üblen Eindruck zu verwischen, den eS machte, daß dieser Herr vergessen hatte, be, seiner Budgetaufstcllung auf die bevorstehenden höheren HcereSauSgaben Rücksicht zu nehmen. Daß ein solches Vergessen über haupt Vorkommen konnte, ist freilich ein starkes Stück. Der letzte Reichstag hat bekanntlich die Erhöhung des Heeres um 26,000 Mann beschlossen. Natürlich folgt daraus eine Erhöhung der Ma- trikularumlagen im nächsten NeichStagsbudget. Herr Bitter erklärt nunmehr in seinem Briefe, daß allerdings eine solche Erhöhung der Matrikularuinlagen bevorstehe; wie hoch sie sich aber belaufen und wie sie gedeckt werden sollen, das werde sich erst im Reichstage selbst Herausstellen. Der Brief enthält außerdem noch die übliche Ver sicherung, daß alle neu bewilligten Steuern vom Reiche den Einzel staaten unverkürzt überwiesen werden sollen, inzwischen wird man sich hiegegen wohl sehr zweifelnd zu verhütten haben. Herr Bitter besteht aus dem Steuererlaß von 14 Millionen, trotz des jetzigen DeficitS und trotz der bevorstehenden Mehrausgaben im nächsten Jahre infolge der HrereSvermehrung. Und leider hat sich schon der gute Wille der preußischen Volksvertretung wieder verflüchtigt, eine so irrationelle Finanzwirthscbast, welche erst Gelder borgt, um davon Steuern zu erlassen und obwohl sie weiß, daß sie wird weitere An leihen machen müssen, nicht zu unterstützen. Das Bemühen, eine Mehrheit für Ablehnung deü wunderlichen Steuererlasses zu sam meln. scheitert an dem Zauberklang de« Worte« „Steuererlaß" selbst. Man giebt allgemein zu, daß ein solcher Steuererlaß allen gesunden Traditionen widerspricht, aber, da man vor den'Neuwahlen zum Reichstage stehe, meint man, dürfe man die Leute nicht vor den Kopf stoßen und ihnen die Paar Pfennige Steuererlaß nicht vereiteln. Abermals hat der griechische Minister große Worte gebraucht, um die Kriegslust der Hellenen aufs Aeußerste zu entflammen. Die Kammer sollte die 44 Millionen Francs für die fortgesetzte schleunige Rüstung bewilligen. Jetzt sei die Zeit des Handelns gekommen, herrschte Trikupis die Abgeordneten an, der Worte seien genug ge wechselt. Europa wird sich trotz dieser Provokationen nicht aus seiner Ruhe ausscheuchen lassen. Die Griechen haben, verleitet durch die Aufstachelungen einzelner Großmächte, sich in die Kriegswutl, hineingeredet; sie sind allem Anscheine nach daran, sich finanziell zu ruiniren, denn aus materielle Unterstützung haben sie von teurer Seite zu rechnen. Alle Mächte mahnen in Athen zum Maßhalte», wie cs scheint, vergebens. Der deutsche Gesandte speziell, Herr v. Radowitz, hat dem Griechenkönig vorgestelll, daß Griechenland zu nächst seine Schulden an Bayern zahlen sollte, ehe cs sich in neue Schulden stürzte — es hat 'Nichts gefruchtet. Mögen die Hellenen also zuschen, wie sie selbst fertig werden. Denn man weiß jetzt, warum der Sultan schließlich in der Dulcignokrage nachgegeben hat Deutschland, Frankreich und Oesterreich haben ihm die Versicherung ertheiit, daß, wenn er Dulcigno übergebe, Europa ihm nicht wegen der griechischen Gernegroße zusetzen würde. Die eigentlich treiben den Mächte im Orient, England und Rußland, haben außerdem heimische Sorgen in diesem Winter überreich, um sich noch äußere Verwickelungen zu schaffen England erivartet stündlich den Aus bruch des Ausstandes in Irland und der Vicezar, Loris Melikoff, ist von schwerster Sorge wegen der letzten Mißernte in Rußland erfüllt. Er sieht noch nicht ab, wie cs möglich sein soll, die russische Bevöl kerung über diesen Winter hinwegzubringen, ohne daß die Hungers- noth in zahlreichen Gouvernements ausbricht. Nimmt man dazu, daß Frankreich erkannt hat, daß es nicht durch die BiSmarckische Orientpolitik in eine Falle gelockt werden sollte, daß vielmehrDeutsch- land den Franzosen die einflußreiche Stellung im Rathe Europas gönnt, die dieses Kulturvolk zu beanspruchen berechtigt ist, daß wir sie demgemäß sogar einckqß«,, gemeinsam mit un- undden Oesterrei chern im Oriente ihre berechtigte Handelsinteressen wahrzunehmen, daß wir ihnen dabei Vortheile bieten, wie sie ihnen England im Oriente niemals gewähren kann, so ergiebt sich auch hieraus die tröstliche Zuversicht, daß der Friede Europas nicht durch die An spräche der Griechen gestört, vielmehr durch dasHand in Hand-Gehen der französischen Republik und der beiden Kaiserreiche gesichert wird. Die Albanesen haben sich auf ihre Weise für die Abtretung Duleignos an den Montenegrinern gerächt: mittelst eines Einfalls in Kolaschin führten sie den Montenegrinern 1600Schafe weg. So hält man sich dort schadlos. Die französischen Gerichte bewahren trotz des Hasses derRcpu blikaner ihre Unabhängigkeit bei. Der Appellhos hat den Bischof von Valcnce, der angeblich die Regierung der Falschheit und des Egoismus beschuldigte und den Ministern vorwarf, dasGcld in ihre Tasche zu stecken, um ihren Kreaturen den 'Mund zu stopfen, frei gesprochen, weil der Wahrheitsbeweis gelang. In trotziger Form wahrt der Gerichtshof von Grenoble seine stolzen Traditionen. Er beginnt eines seiner Urtheile wörtlich also: „In Erwägung, baß es. solange cS noch unabhängige Richter giebt, ihre Pflicht ist, tic großen llclicclieiennige» lcsizubaltc», ohne sich tarum zu üimmcr». waö tie Folge lein mag u. s.w." Dieser Freimut!) behagt den Republikanern nur wenig, sie fol gern vielmehr: hinaus mit solchen widerspenstigen Richtern! Neueste Telr«ramme oer ..Dre»»ner Nackrr." v 6 Deck». Berlin. DaS Abgeordnetenhaus setzte die zweite Etatslesung fort. Im Laute ber Debatte kam ber »)>bg. von Schorlemer aul die sogenannten Irclwillig-gviivernementalen Blätter zurück, welche Jeden, der der Regierung opvoiilrt, ver dächtigen. Der Minister Erai Eulenburg erklärte: die Regierung müsse nach wie vor jede Verantwortung iürArtikel dleserBlättcr ablebnen, er müsse aber außspreeven, daß auch im schärfsten politischen Kample Berunglimpiungen und Verdächtigungen von Personen zu vermeiden seien. (Fortsetzung morgen.» Berliner Börse. Die heutige Börse nahm im Entree die ungetävren Soimaveiibs-Eourle aus, batte aber nicht die Kraft, denselben Im Große» und Ganzen weitere AuSdevnuna zu geben. Erst gegen Schlutz belebte sieb baö Geschäft, gestützt aus gute Pariser Cvurse, und waren eS rann russische Wertbe. die iu erster Linie da von vrofitlrten. Dem Gerücht, der Einführung einer russ. Btrsen- sieuer. vlndictrte die Börse keine große Bedeutung, man glaubt, baß eine solche Steuer cventueU nur Privatuntcrnehmcn treffen dürite. Von Ocstcrr Babnen traten Eibcthal mit höherem Eonrse i:tt»2'/>0 in den Vordergrund, während die übrigen dicier Kategorie vernachlässig! blieben. Von Preußische» Bahnen waren Rechte Odrruscr bevorzugt und biö 15,4 gebandelt. Bergwerke konnten sich trotz DeckungSkäule nicht ä is kau^so entfalten, eö fehlt hier wie überall das kräftige Eingreifen des Prlvatvudlikumö. Geld >ür Primatiscome» tz d!S:rh«Proc. leicht. Von Jnbustricwerthcn s»,'v (rf,!-„,i'chc cvnbr'ken als belebt bervonubcben. Lolales unv Sächsisches. — Der Fabrikbesitzer Erdmann Kirevciö zu Klösierleln hat daS Ritterkreuz l. Klaffe des AlbrechtSordenö erhalten. — Dle Leiche dev Obermnndschenk und Kammerhrrrn von Metzsch ls» geller» früh nach ber Familiengruft in Reichenbach t. V. übergelührt worden, nachdem am Sonntag Nachn-itkag in ber hiesigen Wohnung die kirchliche Einsegnung derselben statt- geiunbrn batte. Diesem Traueraktc wohnte im Austrage Sr. Mal. deö Königs der Oberkammerherr v. Gerodorff bei. — Auch Herr Levrer 2 endleran der :t. Bürgerschule hat daS Patent alö Oberledrer und stellvertretender Direktor brr neuen 17. BevrkSschuie. WachsblcichgahL, erhalten. — Abcrmalö sind die früheren Herzogi. braunschweig ischen Oifiziere, die PremleriieutenaviS v. Stutterheim, Barthel und Bauer, mit gleichem Range In das k. sächs. Armee korps eingetreten. — Wir brachten neulich ein Referat über die Pferdebahnen mit Berück'ichtigung der Verkebrö-Verbältniffe in Berlin, Bres lau und Köln unb wurde davel icvr ricbiür bervoraeboben. daß die praktische Anlage derGeleiie dieser Linien an besagten Mätzen l der Dresdner Linie — Plauen-Blasewitz gegenüber wob' weniger zu Beschwerden Anlaß geben könne». Dle vielfachen Klagen, weiche Sellen des Drosch kenbeiitzervereinö an die statt, und kgl. Behörden ergangen sind, haben, wenn auch nicht verkannt werden kann, daß Verbesserungen durch Repara turen belbeigeiührt wurde», noch nicht daln» zu iührc» vermocht, gründliche Abl'il'e zu schaffen. Dle zu tleie Lagerung der Geleise vieler Linie müsicn selbst dem Laie» die Ueoerzeugung beibringen. daß bei regem Velkcbr baö Auoweichen der übrigen Gespanne schwer unb nicht schnell genug Naltiinvc» kann, insbesondere ist die Strecke der Pragerllraie - Struve-, Sidonienllraßc — »och mehr tie der Pillnitzeistraße — Neuegaffe bis zur rhierarznel. schule io schlecht angelegt, daß bie Geschiirlührcr nur mit vieler Blühe vei der größten Auimcrkiamkeit, wenn ichiicUcSAuSwelchcn Hebungen tst, Folge leillen können; schon mehrere Gescvlcrlührer sind in Folge zu langsamen Auoweichenö angezcigt und bestreut worben und gleichwohl liegt der Grund deü nicht sofortigen Be- iolgenö polizeilicher Beievie gewiß nicht an bösem Willen dieser Leute. Bel ber letztbeiagten Strecke ist die Straßenwölbung sehr hoch unb erschwert dieselbe das Ausweichen ui erhöhtem 'Maße, ca die Pierve, kurz gehalten, den Kopi hochbebcnd, init dem Vordcrtbcil deö Körpers rechlS und we.>e» der Glätte ber Steint und der Wölbung der Straße nur mit halbem Hu« .wi tteren, den Wagen nickt schnell genug aus den Schienen zu bringen vermögen; ein Umstand, ber wohl zu erwägen ist, trotzdem muß partout der Geschirriührer die Schuld tragen. WM beiabren I» Berlin auch die Hoieguipage» die Pferdebahn« straßen. uniere allerhöchsten Herriedallen wagen dies in Dreöde» nlair zu rhun, gewiß hat ma» auch höheren OriS seine Gründe dazu und wohl mit hollem Reckt. Eö dürste an der Zeit sein, die gerügte» Uedelitände schleunigst z» beseitigen, denn Ne sind abzustellen im Jnrereiie deö Ganzen, des allgemeinen Wohl-. — Für die Sekunbärbahn Schwarzenberg.Johanngcorgen- itabt schreibt der königl. Baukommissar bereits die Erb- und Felienarbeite» nebst Kunstbauten ans. Die Arbeit ist in 2 Aceorde geweilt, von welchen ber eine auch einen Tunnel von ca. 200 Meter Länge umiaßt. Da dle Offerten schon biS zum 8. d. SN. einzureichen sind, so läßt sich erwarten, baß der Bau dieser Bahn bei günstiger Witterung energisch in Angriff genom men w>rd. Hoffentlich vereitelt diese Absicht nicht ein zu langer obeterzgcblrglscher Winter. — Gestern stattete der »Kiese. Herr Joseph Drasal auS Holle- schau tn Mähren, welcher sick gegenwärtig Im Vtkrorla- Salon allabendlich dem Publikum zeigt, unserer Redaktion einen Besuch ab. Der Riele kam in ber besten unb durabelsren Eaulvage beS Herrn Emil Mansch — die dieser, der absonderlichen Führe wegen, selbst kutschlne vorge'abren; er Hane ein große» Geioige, denn viele Leute umringten neugierig und erstaunt den Wage», aus welchem die buntgekleidete Koloffal-Ericheinung hcrauSragte, neben der die mstiabrenben. nach gewöhnlichem menschlichen Maßstab ziemlich großen Männer wie die Kinder aucffahcn. Noch steht nnö das Bild des letzten chinesischen Riesen Ehoung - Ehi - Lang In klarer Erinnerung, aber testen Größe laust vor der dieses Hannakcn noch zusammen; man sollte nicht glauben, was l.i Emtr. auömachcn. denn soviel ist Herr rasil länger alö Ehi-Lang. welcher 2 Mtr. 37 Emtr. inaß. Mit großer Bescheidenheit und Liebenswürdigkeit läßt der Riese seine Größe bewundern und giebt bereitwilligst aut alle Fragen Antwort, die anßcr ln deutscher, auch in czechischcr, russischer und ungarischer Sprache gestellt werden können. Er besitzt ein Gut, welches er selbst dewtrthschastet, und ist seinerzeit bei der stillen landwirwichaillichc» Thätigkeit „entdeckt" worden; der strebsame Impresario Herr Kopi, der auch ber Geschäfibsührcr Blondin'ö mar, iand ihn und wußte ihn von seiner heimischen Scholle loözulösen. denn — ein solches Licht däri nicht unter den Scheffel gestellt bleiben. In seiner Hannakentracht, dle Füße tn ein Paar kolossale Juchtensllcicl gesteckt, in grellrowen Hosen, dem sauberen und gestickten weißen Hemd, der grünen, bunt- garnilten Jacke, siebt der »Kiese prächtig auS; nur bewegt er sich ciwaö schwerfällig unb sein Gang bat etwas schleppendes, a>» ob der Mann mit jedem Schritt seine eigene Schwere fühlte. Hänbe und Füße sind groß; am Zeigefinger trägt er ein „gülden Ringe» lein", durch welches man bcgucm ein Tbalerstück durchwenen kan». Herr Drasal ist der einzige Riese seiner Familie, denn die Mutter und die drei Geschwister haben unttrnormale Größe. Sr ist kerngesund, hat gute» Appetit und sucht nur noch eine Frau. Freilich tst er eine ber größten Partien dcS Landes unb wird eine Ebenbürtige kaum finden. — Bei rer gestern Mittag stättgeiundenen Gewerbe kain m e r - E r g ä n z n n g S w a b I, zu welcher 04 Wählinännrr aus 2i Wablavthellungen erschiene» waren, wurden zuGrwerbe- kammer-Mitglicdern die Herren: Buchdruckercibesttzer Sawörr und Seilcrweister Steuer in Dresden, Uhrmacher Bucker ln Dippoldiswcnde, Schubmacheriiiclsier Eriurth tn Mügeln, Schnei dermeister Förster in Grimma, Baumeister Richter in Oickatz wieder-, sowie die rwrre» Fleiichcrinstr.Jank. Bäckermeister Kuntzlch in Dresden und Kürschner,ncisler Gebhardt in Wurzen neugewähit. — In ber letzten Monatö-Ai.Sstellung ber Feronia erhiel ten einen l. Preis für 8 Stück Oxdamvn psrs. Herr Haudold tAltstrlesen), den 2. Preis kür rvtb ge>. edin. Fr. Blei) tAItsirleiens und für ein Sortiment blühender Camellien H.Reu mann (Dresden», de» 3. Preis iür eine Koiickrivn blübenderCiz« ciamen E. Braun (Dresden) und für einfache Lrimuia cdin. H. 'Ncuinanii. Die Herren Fr. Kunze (Dreeden» belaubte dieselbe mit einer Gruppe biv. Blatt- und WarmbauSpflanzen lohne Koiikurrenz». sowie Guido Geißler <Altstriescn> unb A. Dolce Löbtau) mit gut rultlv rten, reichblühenden weißen grt. l'ruuvl» Min. Großes Interesse ries die reichhaltige Sammlung ber Zter- kürblffe von M. Haudold hervor. - Es giebt so viele LKenicken. die immer gleich Alle» „an. zeigen" möchte» und wegen jeder Kleinigkeit gleich binlauken und „klagen"; Solchen können wir von einem au» diesem Geblete ganz merkwürdig ihätigcn Handarbeiter berichten, ber inPlaue n t. V. rein auS Vergnügen am ..»Anzeigen" schon über 40 Ma- terialwaarenhänbler in Straie gebracht hat. Dieser „Wackrer der Ordnung" gcbt in Läden, wo der Kleinverkau« von Brannt. wein behördlicherseits nickt gestattet wurde, und verlangt gegen Geld ScknapS. Wenn sich der Materialist auch aniängiick weigert, schließlich giebt er den Bitten bcö Hanvnrvcitcrs „ausnahmS- weilW bock nach - und nun freut fick der Handarbeiter seine» Opfers und geht bin und zeigt cöan. Sonderbare Nebenbcschas. tiaun »! Sie bringt ihm nichts ein, aber sie ist, wie co ichclnl - lein Sport. . — E i n z e l r es ul t a i e der VolkSzäokung. via den Mittdeiiungen deö bieffgen städtischen Mistt,«en Bureau beziffert sich die D reödner Einwobnerschatt am 220.2,6 Per sonen <105.572 mann,., l>4.644 wcibl >. Das ergltbt gegen 1875 nur ein Mehr von 22.!)2l: man kann ..nur" sagen, well «ehr Viele als Zuwachs «n den Vororten Dre»cen»: Plaue«. Löbtau rc. ffguriren. die eigentlich dock «n der Haupts Dresden leben, ttebrlaenö bnbev die JuKtaetirbeuleklrL ptiack'« Hz :»d
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