Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 22.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188012221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-22
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.12.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
, 35'So - «ureau, »... ». t» Aranklutt Tagtkkatt für UoütiK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbcricht,Frtmde»listk. MMR — Der Rau» et»«e ei« PttUtetl,«,»,N5«I,e. dt. Seil« L ' —Mi»«« «tr d«» ,««». >« «richei»» der 8»i«rLt« »iAt,,,«»««. «udwdrUae »,n,«e» »Gr«» d.u und uudei«,n»«»ztr»q»mi» Perjonen inlertren wir iuir,e,ei> »rä»u«er»»»«.A«»t>u», durch Irteimurken oder P«tütn»adt «ch> Süden koste» >L P,°e. ser.l« kür dt« Menia»» . RU»»rr '"-'.Ni v»rl wpkior, IV D. 4 u»Ä S ompüsdlt svivv ^vmdrmälimx mit altävutsvdvu ^Vviu8tubvn 'lügllell srisclw älustorn. Orüsstes FVviuIaLer. ^ IVotvllpMe vmz'tivnlt W'. ISeiiili. LamKv, Httuu- unck Lii<rde»-LLs»r, ^»u»I1«i»8ti'»»t»«»v lVr. « u»«I 7 (Haus ü'IUstvnkot') jilühslllplpsspülkim Paris. Zm Senate tadelte »Buffet die ^llüllUblv^IlUlllll. Emiernung der Kruzifixe unk religiösen Embleme aus den Schulen von Paris und mclnt, eö sei eine'Be- schimplung des Glaubens. Fern) erklärte, daß die Entkernung »««ilviiL-L Slittvttvl», Ä«i> 22. I»o«»n» I»«r L 88H» ^aoI»wML88 4 Hür. ÜLlvo krvlisv. ckos h'rkiul. Ltidd» 2uw 2. jftadö: ILuevbiLSupre« dt >>ii«1 »1er tttriiddvipetvr, oder: Llirv V»t«r uii4 SIutt«r, « Woidnaektsmüreken mit Oosaux und 1»nr io 7 LUdsru m voo p). Karl, ölusilc von l'lsiulngsr. -«-DiL-StiS-S nur stättiand, um den Laicncharaktcr und die Neutralität der Laienichuien zu vervollständigen. Unter der crlorberllchen Rück sicht nahm der Senat mit I5i) gegen 85 Stimmen die Tagctz- ordnung an, welche aber das Vorgehen bedauert. «r.SS7. «Nttemna v»m»I. Lebe.: oaroinetriuu» lv»I»r «dtow, «ouitrade 19. iAbdr.s u., ^ " u.. ,eü i ^ ^ - 7.'? MM., I«ü «ester» » Mtu. okfttcgeii. Tdclinomcwgr. n. »teaum.: 4 X w.. utcdr j ' Lem». !! « W.. höchst- Lem». >L>/,» W. weft-wtnd. «edeckl. Rege». > viiroericyiagk, lUVI. »Aussichten sür bcn 22. December: Veränderlich, abnehmende > Mittwoch, 22. December. Verantwortlicher Redacteur sstr Pgk kljschtA vr. Emil viere« tu Dresden Von den Steuergesetzentwürfcn, welche der letzte Reichstag unerledigt gelassen hat, lst als der erste die Stempelsteuer dem BundeSrath« neu vorgelegt worden. Man versteht hierunter die Besteuerung von zwei gauz verschiedenartigen Gegenständen: einmal der Börsengeschäfte, zum Anderen der Quittungen und Rechnungen. Cs ist zu bedauern, daß der Reichskanzler den durchaus populären gedanken einer Börsensteuer mit den« schlechterdings zurückzuweisen- dcn Plane verquickt hat, auch die Geschäfte des täglichen Lebens Und des Kleinverkehrs einer lästigen und ungerechten Besteuerung zu unterwerfen. Sache des Bundesrathes wäre es, diesen letzteren Theil des Gesetzentwurfes auszuscheiden. Unterläßt der Bundesrath dieses Werk, so wird eS der Reichstag um so sicherer thun. Es geht eben nicht an, auf jede Quittung für eine gekaufte Kleinigkeit noch extra eine Stempelmarke zu kleben. ZHe Belästigung von Handel und Wandel, die eine solche Stempelei nach sich ziehen müßte, kann sich Jedermann leicht vorstellen. Eine ganze Menge Stempelhinter- zichungen wären die Folge. Um sich der Vertheuerung einer Waare durch Hinzuschlag des Stempels zu entziehen, würden Tausende von Menschen, deren redlichem Charakter sonst jede Neigung auch nur zu leichtem Betrug fern liegt, schwerlich Bedenken tragen, dem Stempel- siskuS des Reiches ein Schnippchen zu schlagen. Sie würden dabei sich nicht selten den Borwand einreden, daß, wenn der Neichsfiskus so happig und chicanös sei, ihnen die einfachsten Kaufsgeschäfte zu »ertheuern, eine Hinterziehung nur eine erlaubte Nothivehr sei. Sv wenig diese Anschauung vor einem skrupulösen Gewissen bestehen kann—Menschen sind wir Alle und der Gesetzgeber thut wenigstens nicht weise, die Bürger zu Steuerhinterziehungen zu verlocken. Die wenigen Millionen, die eine solche Steuer einbringt, sind mit der allgemeinen Schädigung der Moral zu theuer erkauft. Außerdem litte gerade das solide, ordnungsliebende Publikuni am meisten durch eine QuittungSsteuer. Leute, die ihren Bedarf sofort bezahlen, lieben cs, sich eine Rechnung ausstellen zu lassen. Das ist lobenSwerthe Lrdnung; eine quittirte Rechnung schneidet spätere Reklamationen, Klagen und Rechtsirrthümer kurz und bündig ab. Gerade aber ordnungsliebende Leute ärgern sich über eine Extrustempelsteuer, die sie nicht in der Ordnung finden ; es würden also bei dem Quittung»- stempel künftig viele KausSgrschäfte abgeschlossen werden, ohne daß man sich eine Rechnung geben läßt und die Folge dieser Steuer wird nur eine Vermehrung der Prozesse (mit ihren niedlichen Kostensätzen!) s«n. So erheblich die Gründe also gegen den Quittungsstempel sprechen, so erheblich sind sie für die Börsensteucr vorhanden. Wäh rend der kleinste Häusler Eintrag und Löschung einer winzigen Hy pothek von 300 Mark mit hohem Stempel bezahlen muß, wandern an der Börse Hundcrttaujende von Mark uno ganze Vermögen her über und hinüber, ohne daß die geringste Abgabe zur Erhebung ge langt. DaS ist eine nur dem mobilen Besitz zu Gute kommende Ungerechtigkeit, eine unbcgründere Mehrbelastung des Grundbesitzes. Lhne auf die vorgeschlagenen Einzelsätze uno die besonderen Gat tungen des Börsen- oder Großkaufmannsverkehrs hier näher einzu- gchen, darf man doch wünschen, daß die eigentliche Börsenspekulation besonders scharf herangezogen werde. Zeitkäufe, Disferenzgeschäste, Hiren und andere Tanzfiguren beim Wirbel um das goldene Bald vertragen eine hohe Besteuerung; schränkt letztere sie ein, dann ui» so besser! Auf der Börse werden ja bekanntlich zweierlei Arten von Geschäften gemacht: der wirkliche «auf und Verkauf von Effekten und Produkten und das Glücksspiel mit denselben. Herr Aleben kaust von Bemeyer das, was elfterer gar nicht haben will und Ceberg verkauft dem Desohn das, was er gar nicht besitzt. Käuferund Verkäufer wollen dabei einfach auf Kosten des Dritten, das ist das Publikum, verdimen. Diese Sorte Schein- und Schwindelgeschäfte kann gar nicht hoch genug herangekriegt werden; den soliden Theil des Börsengeschäfts mag man mit solcher Steuer belegen, daß er be stehen und gedeihen kann, denn er ist ein nothwendiges Glied im ivirthschaftlichen Organismus der Völker. Hätten wir schon früher eine scharfe Besteuerung der Zeitgeschäfte auf der Börse gehabt, so würde das Volk nicht Monate lang so theureS Brod haben essen müssen; denn diese Theuerung war eine grausame Spekulation ge wisser Berliner Kornhändler. Die Börsensteuer wird erst erkennen lassen, in welchem Umfange heut zu Tage an der Börse mit dem Vermögen gespielt wird. Man wird cinsehcn, daß die Spielhöllen von Homburg, Baden-Baden, sich zu dem Börsenspiel verhalten haben, wie ein leichter Hautausschlag zu einem Llutgeschwür. Die Tiplomatenwelt und die Presse beschäftigen sich gleich mäßig jetzt mit dem Vorschlag, dm türkisch-griechischen Streitfall durch ein Schiedsgericht zu schlichten. Deutschland hat daraus sehr verständig geantwortet, daß man erst die Gewißheit haben müsse, daß sich die Streitenden dem Spruche unterwerfen. Daran ist aber nicht zu denken. Trotzdem wird das Gespenst dieses Schiedsgerichts nach weit über die Weihnachten hinaus spuken. Unseren Lesern geschieht sicher nur ein Gefallen, wenn man sie mit den Details dieses Schiedsgerichts verschont; es gleicht einem Ball, den sich eine Anzahl Spieler zuwirft Was kümmert's die Welt, ob Frankreich diesen Ball einen Augenblick länger behält, che es ihn ivciter wirft? Das Ballspiel dient dazu, den Diplomaten die Zeit bis zum Früh jahr auszufüllen; vorher kommt'« nicht zum Kriege zwischen der Pforte und den Griechen. Ehe sich der österreichische Reichsrath vertagte, hatte er noch ^ eine der längsten und stürmischesten Sitzungen durchzumachen, j Volle 16 Stunden dauerte die Berathung und die Regierungspartei! gebrauchte ihre Mehrheit in rücksichtsloser Weise. Sw billigte zu nächst die skandalösen Manöver, durch welche die klerikalen Groß grundbesitzer in Obcrösterreich sich die Mehrheit bei den Wahlen verschafft habeu, und sic wie» jeden Vorwurf wegen dieses Unrechts damit zurück, daß seinerzeit in Böhmen die deutschen Großgrund besitzer das Gleiche für erlaubt gehalten und so gehandelt hätten. Nach 1 ^ Uhr nach Mitternacht erzwangen sie noch die Berathung der Petitionen aus Ober- und Niederösterreich und Steiermark wegen zu hoher Heranziehung zur Grundsteuer. 2500 deutsche Gemeinden dreier Kronländer führen bittere Beschwerden darüber, daß Galizim in der Grundsteuer entlastet, sie selbst aber überbürdet werden sollen. Die Bevölkerung der Alpenländer ist in hochgradiger Erregung darüber und die Regierung ist nicht ohne Sorge, daß der Bauer anfängt, sich dem Gängelbande der Edelleure und Geistlichen zu ent winden. In der Debatte über diese Petitionen, die abgelehnt wur den, ließ sich der Regierungskommissar die unvorsichtige Aeußerung entschlüpfen, daß die Grundstcuertabellen, welche die Nothwmdig- keit der Entlastung Galiziens bewiesen, allerdings auch verstanden sein wollten. Als der Kommissar damit den Abgeordneten Un wissenheit vorgeworfen, entstand ein unbeschreiblicher Tumult. Näheres s. unter „Tagesgeschichte". In Frankreich ist die Affaire Rochefort-Gambetta ein wenig in den Hintergrund getreten; in England haben die täglichen Kabi- netsräthe ausgehört, die Minister sind auf ihre Landsitze in die Test serien gegangen, ein Beweis, daß in der irischen Frage man zunächst bis zum Zusammentritt des Parlaments abwarten will, wie die Dmge weiter laufen. Die öffentliche Meinung Englands aber ist ernstlich besorgt, daß jetzt die entschieden revolutionären Geister sich der Bewegung in Irland täglich offener bemächtigen. England schickt an verfügbaren Truppen nach Irland, was es disponibel Hut; aber auch die Kapkolonie verlangt englische Truppen, da die Kölo- nialtruppen von den Aufständischen geschlagen wurden: England sieht sich ernstlich bedrängt und John Bull wird der Weihnachts pudding wohl sehr schlecht schmecken. Neueste Telearamme der ..TreSvner Nackir."v. LI. Decbr. Berlin. Die K ommiision zur Begutachtung teö EntwuriS von Vorschriften zum Schutze gewerblicher Arbeiter bat. indem sie die Nottzwcndigkei» des Erlasses von dergleichen Vorschrtttcn auösrrach, den Entwurf mit unwesentllchcn Sldäiiderungrn ein stimmig angenomme». - Aut Grund deö BankgcletzeS hat Se. Majestät der Kaiser den Staatssekretär deö Innern Minister von Böttcher mit der Stellvertretung des Reichskanzlers in der Leitung derReichöbank deauitragte. Am IS. ».Abends ist zwischen Gensungcn und GunterSoause» der von Frankfurt a. M. nach Kassel fahrende Perionenzug durch FcISinassen, die sich loS gelöst batten und aui das Geleiö gekommen waren, entgleist Der LocomotlvMrer. der Heizer und ein Postschaffner wurden dabei erheblich verletzt. Pari ö. Die Delegieren Proust, Lanny und Pcrin beab sichtigten. die Regierung betreffs rer Gllcche»»rage zu interpel lsten, gaben aber diese Absicht am, nachdem ihnen Bartbelcmy St. Hilairc «klärte, dass nicht die geringste Befürchtung eines Conflictco betreffs der Gricchewrage vorliege. Petersburg. Der „Herold" meldet ausOrechow: Einige Werst von der Station Slawgorod der Loiowo-Sebastopo.ei Eüeubabn bat die Polizei kurz vor der Heimreise deö Kaisers auö Livadia In einer Scheune, dicht neben der Eisenbahn gelegen, einen irisch gegrabenen runuel entdeckt. Die Vebrecher sollen noch nicht verbattet lein. Der Besitzer deS Gutes, zu welchem die Scheune gehörte, bat sich erschossen. Ein Sohn desselben war schon irüber nach Sibirien verbannt worden; rin anderer ist nach dieser Affaire verschwunden. London. Ein Pachter NamenS Müller Ist gestern Abend von sechs Männern in der Nabe von Balltnrobe «Irland) er schossen worden. Die Attentäter entkamen. Die Mordtbat ent stand In einem Streite betreffend zugeschriebcnes Land. Berliner Börse. Je näher der Iabrcöschluß beranrückt. um so zurücibaltender, um nicht zu sagen zagbaiter, zeigt sich die Spekulation, obgleich nach dem bisherigen Vcrlauie von ninigng- rclcherHausseeiigagementokanmbleRebesein kann. Geld IstaUerdtngs jetzt weniger stüsiig, aber zu ernsten Befürchtungen scheint doch kein Anbalt vorzuiiegcn. Zu leier Allgemelnttimmung kamen beute noch ungünstige auswärtige Notirungen, wodurch die Haltung uin so schwächer wurde. Die Course mußten sich fast durch gängig Abschwächungen gesallen lassen, während sich der Verkehr träge binschlcppte. Erst der Schluß war fester. Die leitenden Papiere schlossen trotzdem etwas niedrlgcr. Von Eisenbahnen besserten sich nur Eldelbe.lbahn um l Mark, während sonst säst nur von Couroabstrichcn zu berichten ist. P>loritäten fest bei mäsitgcm Verkehr. Deutsche Fonds gut be hauptet, fremde meist angeboren unv niedriger. Banken im Ganzen unverändert, geschäitsloS. Montanwcrthe weichend. Sächsische Industrien weisen wenig Veränderungen aus. Frisier l Proc. niedriger. Lokales und Sächsisches. — Am k. nächsten Monats wird nnnmebc bestimmt in Leipzig derKongreh der deutschen Wollcnlndustriellen abgehalken. — Zur Bewältigung der vor Weihnachten massenhaft ein gehenden und sich häutenden Postpacketvcsörteruiigöalbciteii sind von der K. Kommandantur wiederum eine Anza. l liiiterosstzlerr und Mannichaftk» bereitwilligst dem K. P- stamt Dresden zugc- tbellt worden, Ebenso hat inan sich genötblgt geschc», für bcn Fahrdienst I» der S tadt HIlsskutsct, er anzniiebmen. Letztere tragen die PosttllonSarmbindc als Elvllistcn. — Der Postpacket - Verkebr zu Weihnachten scheint beim Publikum, trotz der Mahnung der Postbcdördcn, Ilm zu beschleunigen, dock' biß unmittelbar anS Fest binauSges.l'oben zu werten. Wenigstens Ist der Packetverkehr letzt noch recht mäßig. - In der letzten Sitzung des BezirksauSichusseS der könlgl. Amlßhauvtmnnnschast Dresden-Altstadt ward die von der Gemeinde Löbtau beschlossene Eiiiztchurig des von der Dresdner Straße biö zur Welßeritzbrücke führenden Tbcileö des kastgen Kircheiiwegcv genehmigt. Zur Verhütung von Bränden, welche namentlich In neuerer Zeit wiederholt durch Kinder verursacht worden sind, sprach man sich kabln aus, daß kaö Verbrennen von Kartoffelkraut aut de» Feldern u. A. auch auö volkSwirihichaitlichen und verkebrSpol lzellichen iz künden zu verbieten, auch die iorgläitigcre Aiitbkivabrung von Zündböizchen I» den Hauöballungen In Erinne rung zu bringen und gegen daS Hausiren von KInbrrn mit Zünt- bölzck'k» ernstlich ctiizuschrrlten sei. ferner, daß die Sntftrnung von Feimen von Gebäuden aller Art aui mindestens >W Meters sestzu'etzen sei, und daß in solchen Fällen, wo nach Ausdrusch des l Getreides anSiiahmSwetie daß Stroh noch kurze Zeit in größerer! Näbe von Geväudcn ansgebautt bleibe — wie sich dies in arö-! ßeren Gütern manchmal nickst umgehen laste ein zuverlässiger Mann während der Nachtzeit Wache zu halten habe. Für die DiakonenbildungSanstalt mit RettungShauö in Obergorbitz soll die Verwilligung eincö Beitrags von 5t>0 Mark tür bas nächste Jahr aus Bezirkomitteln empfohlen wer den. Die Beschlüsse des Gcmciiiderathö zu Potschappek, die Stellung von Spcmnpserben bei Bränden betr., deS Ge- melnteraihö zu 'Niedersedlitz, eine veränderte Klaüencintbetlung in der Vertretung der Ansäisigc» betr., und des GrmeindcrathS zu NlcderhäSltch über eine veränderte Zusammensetzung desselben wurde» genehmigt. Ein Regulativ über Abgaben von Besitz- Veränderungen i» der Gemeinde Wöltnitz soll dem zuständige» Rcssormstiilslerium zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Wahl von Mitgliedern und deren Lsteliveriretern In die Ein- komincnstcuer Einschätzungö-Kommission aut die nächsten zwei Jahre und eine anderweile Vorbesprechung über die Tbcllung deö Bczirkövermögenö fand In gebelmcr Sitzung statt. Zwei Gesuche um Dispensation in DiömcmbratlonSsack'cn wurden ge nehmigt, ein gleiches Gesuch aber wegen der demselben entgegen- stchcnden volkswiribichastlichen Bedenken, da es sich um vollstän dige Zerschlagung eines Gutes handelt, abgclchnt. Zahlreiche Gesuche in Sck'anksachen wurden tbeilo wegen mangelnden Be dürfnisses. theiis ans anderen Grünten abgewiescn und nur drei derselben genehmigt. Am Sonntag ln der Mittagsstunde sank unter Glocken geläute das Begräbnis, deS im 5ll.Lebensjahre verstorbenen Herrn rapeteniabrikant ustav HitzschoIb aus hiesigem rrinitartS- kirchhole statt. Ei» zahlreichcS Trauergelcit auS allen Ständen erwies ihm die letzte Ehre und rin ungemel» reicher Palrnen- und Blumenschmuck legte Zeugniß ab Mc die Tbeilnahme. welche das HInscheidcn deS Genannten in den weitesten Kreisen erweckt hat. Die Rede hielt im Traucrhanse Herr Pastor 1)r. Peter In würdiger und ergreffendcr Wette. Der Verstorbene hat sich durch eigene Kraft und energische Thätlakklt von unten anl zum Groß- Industriellen emporgeardcitct. Im Iabre l85t> begründete er taS Tapetengeschäft in der Moritzstraße, 1854 die ausgedehnte Tapetenfabrik in der Pirnattchenstraße. Der Verstorbene war seiner Herzenöcigenschaften und seiner Liebenswürdigkeit im Um gang willen in den geiell'chastlichen Kretten sehr beliebt. Alü Vorsteher deö hiesigen Knaben-Frcimaurer-Instltuteö war er für das Wohl dieser Anstalt seit langen Jahren unermüdlich thärig und hat er >» dieser Stellung vieles Gute gewirkt. Möge ihm die Erbe leickst sein: - Das cingctretcnr Hochwasser der Elbe bat auch der Säck'sssch-Böhmischcii Dampffchiffsabrt erhebliche Betriebsstörun gen verursacht. Io daß dieselbe ihre sämmtlichen Fahrten einzu- stcllen gezwungen war. Nachdem nunmehr tav Wasser Im Fallen begriffen, wird die L ch iffiabrt wieder ausgenommen und tritt von Mittwoch den 22. d. M. an ein neuer Fahrplan in Kraft. Die Elbuicrbcwohner werden die Si-irderauinabme der Fahrten mit Freuden begrüßen, um ln der bereits vorgerückten Jahreszeit eine immerhin »och reichliche Verbindung zwischen Drcödcn-Pilliiitz-Piliia zu baden. - Die ln einem der letzicn Leitartikel ausgesprochene Em- pschlung der in Schwede» und Dänemark blühenden Arbeits schulen oder Kin berwcrkstättcn bat eine unerwartet rasche Aus'üi rnlig gefunden. Diese heilsame Einrichtung in Dres den einzusttbrcil, hat der „Gemeinnützige Verein" üvernommen. Die Vorarbeiten sind soweit gediehen, baß mit dem I. Mai je eine Werkstatt für Buchbinderei «besser Papparbeit» unb Holzarvrlr unv Gartenbau sowohl ln Altstadt alö Neustadt eröffn« werken soll, und sind die gewonnenen Lehrkräfte bereits in der Srwe» düng der technischen Ausbildung begriffen. In der iür den 14. Januar an beraumten Sitzung des Gemeinnützigen Vereins soll darüber endglltig Beickstutz geiaßt werden. Erireu'ich ist cö. baß unsere Lchrerwclt gegen diele Erweiterung der Ziele der Volks schule nicht nur keine Antipathie empfindet, sondern kdr über» wiegend Wohlwollen entgegenträgt. v,iv Herr Bürgerschuitirek- loc Kunaih in der letzten BezirkSlcbrerkonicrcnz den vom Gemein nützigen Verein beabsichtigte» Versuch vorläufig ankündigle und einer wohlwollenden Beurthcilung empiaist, hatte dieser Pädagog vie Freude, io gut wie keinen Widerspruch zu finden, und ein ganz vereinzelt erhobener Widerspruch wurde l» praktischer Welse dadurch beseitigt, daß man zunächst -ms eine organische Einiügung in das Schuileben veizichten und sich damit begnügen will, daß wir tüchtige Schulmänner aubbiidcn lassen. Man laßt Mio die Sache richtig an und geht mit Vorsicht unt Besonnen heit vor. — Von Sebnitz wird gemeldet, daß eS Ernst zu werden scheint mir dem dort allgemein gewunictstcn Bau einer Bahn zwischen Sebnitz und Rumdurg bcz. Warnsdori. die dann außer diesen Orte» auch WölmodoE. Nirton. Zcidicr und Edrenbrrg - säst durchgängig bedeutende industrielle Orte berühren würde. Eö ba ten sich seit einigen Tagen auch Vcrtrctcr einer belgischen Eisendahngesellschait dort aus, die bereits clnr Fabri- kanten-VersammIniig in Nixdors abgehalken haben. Sollten aber die Belgier vom sächsischen Staate Eoneesston erhalten? — Der Inhaber eines größeren Fabrlkctabltiiemcntö tn Dohna wird seit vorgestern vermißt. Man bringt seine Ab wesenheit mit der unrcgeimäßlgcn Creditgebahrung und dem Mißbrauch des Namens eines Anderen ans einer großen Anzahl von Wechsel» In Verbindung. — AIS Beweis basür, daß seitens der Gemeindebehörde und der Könlgl. AmtSbauptmannichgsr die Poltzeipstege in der Ge meinte Löbtau I» neuester Zc t in möglichst strenger Welse autzgeübt wird, dürfte olgcntcr «Fall dienen: »Nachdem der nicht unbegrün dete Verdacht entstanden, daß die Inhaberin einer Scdankwirth- chaft in Löbtau ihr Gewerbe zur Beförderung der Völlcrel und der Unsfttlichkclt mißbrauche, hatte die «mtshauptmannschast mit dem BczlrkSaucischusie bcn Beschluß geiaßt, ble fragliche Konzession zn entziehen. Dieter Beschluß Ist ans cinge- wendetcn NecurS von der Obcrbebörde bestätigt und nunmehr der Inhaberin der fraglichen Schankwirt»,»alt die fernere Aus übung des Schankgewkrbcö bc« Vermcltung der gesetzlich ange- drohten Straftn untersag» worden. - Nächsten Sonnabend, am ersten Welhnachtöselenag, früh 7,IN läßt Heir Hessel vom Bahnbo» DreScen-Friedrl.t'ttaN einen Extrazug zu bekannten crm. ßigte» Preise» »ach Berlin ab- gchcn. Die Billets sind zur Nückiabrs 14 Tage giftig. Vorgestern Abend tn der 7. Stunde ist am Taschenberg von etnein Handwagen ein Packet abhanden gekommen, weiches circa «M ririzrlne Ltcierungen von dem Im Verlag von A. Gutbirr erscheinenden Ratael-Wcrk enthält. Diese Lieferun gen dürften, da sie ohne Zulammenbang sind, wob! für Nieman den »Werth haben, als iür den »Verleger, mit dessen Adresse baö Packet versehen war. ^ - Für die neugegründete Parocksse Striesen Ist vom Klrchenvorttanb der Stabtvicar v. ScDcn auS Stuttgart Zum Plärrer und der tastge Lehrer L. Fischer zum Eantor unv O» äanMn gewählt worden
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite