Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-17
- Monat1880-01
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.01.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
!Sll Mdtll. r Gegenstände, uren. ! O.ualitäten, orten, stpapieren i PrciSoffcrten Illck' sächsischen erlangen, bei len sind ver- if Vieser»,>n ung vesonkers an die untcr- nnenten, wo öffnet werden, iprc Offerten nicht erhält, N. Ich« billigen «„raun, in der Alhert- g: Terraslcn »iserc HViiM- >e vermittelst erpaeknngr III ) V. M M.; iscn-Gießerci. gcr s Ungeziefer, ablung nach isciier Hof. I. Etage. ze an mich, en. »»«!«>. Orchester.e. Auch sicis vo» alten zs 5t,bi»ct- !» rard« Paris! si.nios s in >.E4 a'.an salcricstr. I. " iv 'o» in Pi., E., Wünei ckh.t.'AitlN. »tos, foli- irird gegen von »mark ' zu über Geiailiae r*. '«rr Trcödc». r trisci cstcr, ievit billigst U'ät, e 3. t«>> votnt« ikcn. Speck, arrö. reines t billigst gasse 22.,^ sLedäK t, gegenüber ib Abreise Piathildcn- ). ie »1. rerobe nkostii«»e. t. Netonchc gelstr.lt.3. Veft, t«. Jan. Heute «atdmittaa fand obne lebe Stvrang die Beerdigung delker Opfer de» vorgestrl. acn ErawallS statt. Die Lelchensccrion ergab den L, d durch Spitztugeln auö weittragenden (bewehren. Der Antrag von 2K -^tadt» rätben aut Einberufung einer außerordentlich«»^« neralvrriammlung de- Munietpium- gab der Oberbürgermeister nicht statt. tDaö Unterbau» wirb den 22. dS. zur Sitz« ung rlnberuien. Paris, >6.Jan. (Line ministerielle Erklärung be sag« tinWtscnlIchen: DaS (Lablnet weide die kluge unk gemessene Politik des > «vdt-LvIvxrrumllv. rs Lvdl-'rvIvxrLmmo Tageblatt für Politik. U»tkrl)att«ny,Gtschästs>ikrl!tl,r. Li>rsriiI>tricht,Frt»ide»lii1e. Liiltredacteur: Or lemtl Für dav Fcuill.: I.u«1«t« LI»r«u»t»i»». Druck und Elgenlbuin der Herausgeber: Ltvie:t»»ir«1e in Dresden. Lttppvl ck 6i>., L » n It« « v I» L t t, 8e>ilo88-8trn886 14, eouonttffar elor 8paror8N«8c,. ^n- und Vvrkuut' ullar 8tLLl8papiörv, pfanrlbrisfo, /^etivn sto. ^ri8/.ltl>iun8 uUnr 6oupoll8. Urront^nftlinsto Loiltrolv clor Vvdloosung all«»- ^Vnrtlipnpioro. FUss :rnal> uulluinllielicnu ^V«-ßsn. llamivilsiv»« für iVvoksvI. LmLI MrLekkslä'L ir< ti-i»»«<>t»t. 1 »tt« »>>»11 u. stenbionsstsilungen, 8t, »Vt !,1l »88U vorhergehenden Eablnetk fortlesen und werde bet drm Senate die Auftim. mung zu den von der gammcr dereltSgei ebmlg- en UnterrlciftSgeictzen de« rntrage» und de Gesetz« übcr tie Presse und die Freiheit des Veriamm- lungSrcchtes verlegen und die Ausführung des lüe dte betreffenden Arbeite» auigesicUten Programms angelegen sein lasst». London, Ui. Januar. Eine Depesche dev General Roberts meldet, das» er de» Peilen des Militärgouver- »cnro inKabul abgeichafft habe und die Verwaltung .gabalg Wall Ntahomrd Khan übertragen. I'chw'kmt null eenniorlatwl ainMriabwto liaiiiialni, Oaril'-rabeu^ u,8la»iinge!» Vorxünlielisr Ui iuintorrieiit tür ltunie», Ilnrrtiv u. Kimlvr un Mlei -suvit. -Vu«Ivit»vu olo-ürntar ltoitplorrlo ^ n. chnlirge!8eiiirrn 2u>» 8el>^l>iuliieliirin>. chaliiainno van l'on- «jniaggenle»' <irn8>>k» ch»8rv»Iil von Il«>itptl-i'il<-u /an» Verkauf. Perantwerti. Nedacienr: ILvti»r»»rt» a » > 9)^« 17. 2»>. AllHkA. l^s^^.Witterungsaussichten: Dunstiges, stcllcnw. aushcitcrndcs Frostw., vereinzelte Niederschl. 17. Politisches. Gambetta hat seinem Mißvergnügen über die geringe Stimmeii- zahl, die er bei seiner Wiederwahl als Präsident der Deputirten- kammer erhielt, einen bereichnenden Ausdruck gegeben. Er ließ cs lange Zeit >m Ungewissen, ob er das Amt überhaupt annehmen würde, er schwieg sich, als er dann denPräsidcntenstuhl bestieg, völlig aus und erst als die Wahlen der Picepräsidenten, der Secretäre und der Quästoren beendet und somit das Kammerpräsibium vollzählig gebildet war, hielt er eine politisch farblose Ncde. Darin danlle er, wie das jeder Präsident zu thun pflegt, für die ihm wiederfahrcne Ehre und gelobte die gewissenhafte Erfüllung der ihm obliegenden Präsidialpflichten. Sein längeres Zaudern über die Annahme der Wahl war natürlich nur scheinbar. Gambelta verspürt gewiß keine Neigung, die glänzend ausgestattete Amtswohnung im Palais Bourbon zu verlassen und mit dem früheren behaglichen Jung- gescllenquartier zu vertauschen. Im Gegenlheil, muß er einmal die goldprunkenden, mit Kunstschätzen aller Art geschmückten Gemächer, die er jetzt inne hat, vertauschen, so hofft er als Präsident der Republik den Palast in den Elyst'eischen Feldern zu beziehen, den Gr vy derzeit bewohnt. Bei der Zusammensetzung des Präsidiums berücksichtigte die Deputirtenkammer die Stürkenverhältnisse der verschiedenen Parteien So erhielten die Monarchisten eine Vice- präsidentcnstelle, die äußerste Linke, gegen 50 'Mann stark, wurde mit der Berufung Plädier Montjons auf einen der Quästorenpostcn abgesunden. Er rückte auf einen Platz, den bisher das linke Eentrum inne hatte, dem das abgetretene Ministerium Waddington angehörte. Gambelta hat möglicherweise die Wahl eines Radikalen begünstigt, um die Rothen für seine Person zu engagiren, da seine Popularität bei den 'Massen bedenklich zu schwinden beginnt. Uebercinstimmend ist die Presse Ungarns in der Verurtheilung der sich allabendlich wiederholenden Straßenkrawalle vor dem Adels- Easino in Pest Es unterliegt keinem Zweifel, daß der an sich begründete Unwille der Bevölkerung über die Vorgänge im Adels- Casino von Elementen ausgebeutct wird, die im Dienste der europäischen Revolution arbeiten. Die Krawalle werden systematisch arrangirt, Die Tumultuanten waren mit Revolvern bewaffnet, die ein Agent der Umsturzpartei in Wien ausgelaust hatte. Derselbe hatte bei 10 verschiedenen Waffenhändlern je 10 Revolver gekauft, ein einziger Ankauf von 100 Stück wäre verdächtig gewesen. Natürlich sind bei dem ersten Gebrauche dieser Waffen zwei Unschuldige zum Opfer gefallen. Diese Krawalle sind bis jetzt für eine wirkliche Auflehnung gegen das Gesetz zu harmlos, für eine bloße Demonstration zu ernst. Um dein über die Eorruption in dem ungarischen Magnatenlhunie einpöneir Polksbeivusttscin eine Genugthuung zu bieten, ist es das denkbar schlechteste Mittel, sich an nächtlichen Straßenkrawallen zu betheiligcn. Die Polizei und das Militär werden beschuldigt, mit unnöthiger Strenge emgeschriuett zu sein. Ein solcher Porwurs läßt sich leicht erheben. Wenn er» ivüthcn- der, aufgehetzter Pöbel die zur Wiederherstellung der Ruhe ausrückende Polizei und das Militär nicht blos mit Injurien, sondern mit Steinmürsen, Hieben und Reoolverichüjscn empfängt, so heißt cS Engelsgeduld voraussetzen, alle Unbilden ruhig einzusticken. Es ist keinem Zweifel unterworfen, daß die Krawalle nach einiger Zeit mit mehr oder weniger Strenge zu unterdrücken sein werden; was aber dann? Alle Beobachter ver Entwickelung Ungarns bestätigen, daß der maßgebende Adel der'Magyaren bis auf die Wurzel sozial zerrüttet ist; er ist zum überwiegenden Theile verarmt, bankerott und vcuvilderl. Mit dieser Thatsache aber ist ausgesprochen, daß die Grund lagen des jetzigen Regierungssystems in Ungarn selbst erschüttert sind und daß ihnen der Zusammenbruch droht. Die Eorruption ist nicht erst unter Tisza groß geworden; schon als Andrassy, bevor er als Reichskanzler nach Wien ging, das Ministerprasidium in Pest führte, wurden hervorragende Parteimitglieder ganz offen mit Eisen- bahnconcessioncn und fetten Verwaltungsposten belohnt; unter seinem Nachfolger Lonyay erlebte man Eisenbahnflandalc, gegen die der jetzige Krach in der Volksbodenkreditanstalt verschwindet. Wohl aber trifft das jetzige Ministerium Tisza der schwere Vorwurf, daß es trotz aller Enthüllungen weder die Verwaltung noch die Regie rungspartei von den unsauberen Elementen zu reinigen, sondern sehr oft die Gebrandmarkten in geradezu auffallender Weise zu halten suchte. Eine spezifische Eigenheit der Magyaren ist ferner die gras- sirende Duellwuth. Plan hat ihnen in den Kopf gesetzt, daß sie eine ganz besonders „ritterliche" Nation seien. Duelle sind in Un garn etwas alltägliches; keineWoche vergeht, daß nichtdieZeitungen melden, daß dieser oder jener Ehrenhandel auf „ritterliche Weise" ausgetragen sei. Niemand wagt die Herausforderung zum Zwei kampf abzulchne». Die „Ritterlichkeit" zeigt sich allerdings in selt samer Weise. Wenn ein Vicrtelsmagnat seine Gläubiger prellt, so ist das nicht „unritterlich"; wenn ei» Abgeordneter, dessen Diäten im Voraus auf Monate mit Beschlag belegt sind, sich in den höchsten Kreisen bewegt und die frivolsten Schulden macht, so nimmt Nie mand daran Anstoß — wehe ihm aber, wenn er einen Zweikampf ablehnen sollte, sei der Anlaß dazu auch noch so tindisch. Die Berliner offiziösen Blätter machen für die neue Ncichs- gründung, genannt „Deutsche Sechandlung", in bekanntem Style Reklame Die „Nordd. Mg. Ztg." widmet den Samoainseln mehr Raum in ihren Spalten als dem 25 'Mal größeren Königreiche Baicrn. Klüger ivird man aber nicht über den Thatbestand, auf den es bei diesem gefährlichen Unternehmen ankommt Der Prospekt des Grllnderkonsortiums hütet sich wohl, über den Werth und die Rentabilität der Godeffroy'schen Plantagen u s. w. bestimmte Zah len anzugeben und begnügt sich, auf das bcigcdrucktc Empfehlungs schreiben des Reichskanzlers Bezug zu nehmen. UcbrigcnS arbeitet man in Australien Hand in Hand mit Berlin. Der deutsche Aus- stellungScommissar Reuleaux und der Vertreter des Königreichs Sachsen. Bahse. haben im Verein mit mehreren Marineoffizieren der Eorvette „Albatroß" die deutschen Kausleute in Sydney zu einer Versammlung zusammcngetrommelt, worin sie eine Resolution be schlossen, dahin gehend: Deutschland solle die Tonga- und Samoa inseln noch vor den Engländern annektircn. Das sind ja überaus erbauliche Nachrichten. Ist denn Herr Reuleaux als Agitator und Arrangeur von Kvlomsatiousdenionstrationen nach Sydney gcschickl oder als AusstellungSkommissar für das deutsche Reich? Es wäre doch wohl am Platze, wenn die Auftraggeber des Herrn Reuleaux sich darüber aussprechen wollten, ob sie sein Vorgehen sowie das jenige der betr deutschen Seeoffiziere billigen oder nicht. Sonst pflegt inan doch im Reichsdienste sehr darauf zu halten, daß die Beamten sich streng in den Grenzen ihrer Instruktionen halten. In Berlin hatte die Börse allerhand Gerüchte von einem neuen Attentate auf den Zaren ausgcsprenot. 'Näheres wußte freilich Nie mand anzugeben, Dynamit aber mußte dabei sein, um den Eindruck des Gruseligen zu erhöhen. Hüte man sich, solchen Alarmnachrichten Glauben beizumessen. Neueste Telegramme der..TrrSbucr Nachrichten." Berlin, 16. Januar. DaS Abgeordnetenhaus verwies den Mesetzentwun über Perwertbung der f(or>lnlitziingcn aus den vormalS kurhcilisckien Stoatöwäldern an die um 7 Mitglieder zu verstärkende Aararkominission. den Nachtragbctat betreffs Erbau, ung eines SebiffiahrtokmialS nach iebdciiick u»b betreffs der Mainregniirung an die Budgelkominlisio». Locale- and Sächsisches. Der am hiesigen königlictten Hole erwartete Besuch der Großhcrzoal. Toökana'schen Herrschaften aut tie Dauer der Faschingszeit til bis aui weiteres verschoben relp.abg-sagt norde»; dagegen weihen hcu:e Nachmltiag II..N.K. HH. der Großberzog nnd die Grokberzogin von Sachsen - Weimar cintreffen und ii» königl.Ncsltcnzschloff Ouariiec nehmen. Der Anfcnihalt dericlben wird sich, wie verlautet, aui die Dauer der Hoiballsmson erstrecken. - Nächsten Mittwoch, den 21. Januar 0., findet von Ubr Abends an wiederholt in der 2. Etage beö königl. Residenz- schlosseS kleiner, log. Kammer ball slalt. Diesem werben sodann noch ein solcher und zwei gröbere Hoibälle iolgcn. Der setzte von diesen, weicher zwar etwas irüocl beginnt, datür aber Ichon Nachiö 12 Ubr wegen alsdann beginnender Fastenzeit be endet sein innsj, wirb Dienstag den lo. Februare, abgrhaltc» werden. . Der vorgestrige Kammerball am Königl. Hofe be gann nni Uhr, um l> Uhr wurde das Soviel an kleinen Zischen eingenommen Dasselbe wurde inr die allerhöchsten Herr schaften im PorzeUanzlininer, kür die übrige (Rsclischatt im großen Ballsaal scrolrt. '^2 Uhr war der Ball zu Ente. I. M. die Königin trug eine Robe von beiiblanci» Atlas. Ucbccwurt von weißem Damast mit eingeslictlen bunte» Blnmen, im Haar blaue Ltraußtedern und Brillanten. I. K. H. v riincssi» Eeorg trug graue ?kidcnrobe mit S ritzen lind gelbem Damast garnirt sowie ein Kollier von Brillanten. - 'Nach drm in London erscheinenden „Standard" verbleibt der diesige ruiiiiche Gesandte Herr v. Nclidow vorläufig ,11» seinem Posten in Dresden, da „er ein wcrtbvollcr Agent i»r die Förderung panilavisin'chcr Doktrinen iß, um den Pauslavismus unter den B bmcn anzuiachen, mit weichen er in diesem 'Augen blicke Im engsten Verkehr steht." - Die einzige Tochter des Herzogs Karl Theodor In Bester», ans denen erster Este mit der am März >8167 vcrnorbencn PrinzeMnS 0 pbie von Sactsten.Tochter des verstorbene» Königs Vobann, die Nichte des setzt regierenden Königs, Prinzessin Amalie Marie, gcb. de» 21. Dezember U>65, ist sestr bedenklich erkiemkt. Die junge Prmzcsstn ioll von dem gleichenBrustleibc» bedroht sein, welchem ibre Matter, wegen i rer ie lenen Liebeng. Würdigkeit allgemein beklagt, nach kaum zwelsährigec Ebe imAlter von 24 Fastr-n erlag. — L andt a g. Die Leipziger Kirchenvoriiände batten um 'Abänderung des E ink 0 m m en >tcucrgeictzcS dahm gehend gebeten, daß rc» Kirchen die nicht im Stande und, aus den Er trägnissen der vetr. Kirchemermogcn die geschäftlichen Aus abcn zu decken, eine glei-de 2 circiung zu Theil werte, wie die Uni- vcrsität und die LaudeSschrstc» zu Grimma und Meißen solche schon genießen. Die 2. Kammer batte dieselbe auf sich derahcii lassen. Die l. K a in 1» c r beschloß dagegen gestern, die Petition an tieRcgicrnng zurKcnntnißnahine zuübcrwciscn. vn. Andre sprach uw Beseelung von Stiftungen, als Stipcndien-Stiftiingen rc., von der Einkommensteuer. Jetzt würde die Wohlthätigkcit be steuert. Sun. llo. Lechler wies nach, daß die Erträgnisse des Vermögens der Leipziger Kirchcngemcintcn dopt eit besteuert würden, einmal als Elnfommcn der Kirck engemeiiide und zum Anderen ata Einkommen der Geistlichen nnd Kirchcncicner, die aus diesen Erlrägnissen erzeugt werten, v. Er 0 mä nnSd 0 rt wünschte, daß nicht schon aus dem nächsten Landtage an eine Abänderung dcS EinkommenstcuergcsctzcS hcrangetrctcn werke, da sich mit der Zeit »och manche llcbcistänte hcrauSstellen wür den. die dann gleich mit zu beseitigen seien. Dan» wurde taö ganze außerordentliche Budget, weiches diesmal be kanntlich wenig nmlangrcich ist. genehmigt. . An der Zwei ten Kammer kam der Antrag des Abgeordneten 1)r. Heine aus Wlekereinlübrung der Sil der Währung zur B'ratbnng. Die Relcrentc» Rickster-Tharandt und Georg! cm- pseh'en, den Antrag aui sich verüben zu lassen. Pros. Richter erklärte, l)r. Heine hätte besser gelha». Beseitigung des Artikel SO des Münzgclctzcd zu beantragen, welcher bestimmt, daß 'Niemand verpflichtet ist, Reichösilbermünzcii im Betrage von mehr als 20 Mark aiizunehmen. Biö zum Dccember v. -. waren 1718 Mil lionen Reichögold- und 422 Millionen RelchSstlbcrgcid im Ver kehr. Eingezogen wurden seit Einttwrung des MünzgefttzeS lO.'st>'/2 Millionen Silber- und 9l Milstonen Goldmünzen. Gegenwärtig sind danach 000 'Millionen mehr Münzen im Um läufe. alö vor der nencn Währung. Für die jetzige BevöikcrungS- ziffcr Deutschlands (cicra 46 Millionen! ist tie gesetzliche Be stimmung. wonach lO Mark Scheiden»!»-e aui den Kops kommen sollen, nicht ganz eriüllt; cö «ehlen dazu etwa noch 40 Millionen Mark. 'Nack' Prol. Richtcr's Ansicht sind übrigens 10 Mark Schcldcmünze pro Kopl zu wenig. Zur Zeit sinh noch für Mlliione» Mark Tbaicr im Umlaut, d. i. -/s der über haupt i» Dciiticlstaiib in Eircuiatio» gewesene» Tbaler. Redner wünscht, daß auch icrner tie Tbaicr alö Zahlungsmittel gelten möckstcn; er wünicl'tt aber nickst, daß wir alle 10 Iabrc ei» neues Münzshstem erhalten. Endlich sprach er die Hoffnung aus, daß der letzt begonnene Anftchwnng in wirlhichciftilchkl Beziehung, andauern werde; man solle denselben nicht durch Münzwirrcn! stören, viba. Georg! hält die Goldwährung tür eine Norh-l wcndigkeit iür Deutschland. Wenn die Leitung der RcichSba», sich getraue, ohne eine weitere Einziehung von Thaiern auüzu. komme», sei er wohl damit einverstanden. Abg. Heine gebe von zwei irrigen Anschauungen autz: er glaube, daß durch die Mone- tisirung des Silbers der Preis des letzteren außerordentlich ge- 'allen und der Preis des Gvldeö dagegen in Deutschland unver- bältnißmäßig gestiegen ici. Die Geidauöiuhr sei ein wlrthichalt- liebes Eorrectiv; dicielbc sei »nr möglich, wenn wir Goldwähr ung habe», da Gold überall genommen werde. Abg. 1)r. Hein, »iciiitc, die Reiccente» hätten seinen Antrag sehr gründlich be handelt, aui den Kern desselben seien sie nickst eingeaangen. Duich das Münzgcietz seien ewige Grundgesetze reo ReLtcsvcrletzt worden, da die. welche Schulden in Silbcrwährung contrahtrt, gezwungen würden, dieselben in dem tbeuercn Golde zu zahlen. Man sage, eö gebe genug Geld im Verkehr; aber cö komme nicht daraus, sondern aui den Werihmcncr an. Dab Silber sei demonetisirt. also kür dc» Besitzer weribloicr gemacht worden; wenn er nun in Gold zablcn müsse, so iei dies dasselbe, als wenn man Einem e n Kalb gicbt und er eine» Ochsen wtedergeben muß. Die Goldwährung sei ein Unglück, was schon eine Anzahl großer Nationalökonomen, die Redner citlrte, vorausgesagt Hütten. Abg. Or. Kraule erklärte, der Antrag Heine sei geeignet, unsere wirthschaftiichen Verhältnisse ans das Tiefste zu erschüttern, der selbe sei ein Angriff aus die Grundlage des öffentlichen Rechtes. Es sei nicht wahr, daß dem S chuldncr die ? chuld verrbeucrt worden; das Vkrhcilirnß des Angebots zur Nachfrage sei durch die Um- lan'tzmittel nicht verändert worden. Die jetzige Agitation für tie ^ tibcrivährung gehe von einem kleinen Kreise mit mächtigen Mitteln aus. Das Haus Rothschild habe seit 30 Iahien den Lilderbandel I» Deutschland in Händen und daran Millionen verdient. Der Verlust, den Deutschland durch den WährungS» Wechsel erlitten, sei ein geringer — 18 Millionen. Wenn irgend eine Neuerung Deutschland zur Ebre gereiche, sei es der Ueber- gang zui Goldwävrung. Abg. Grabl entgcgnete, der Verlust Deutschlands bet den Slibervcrkäuscn habe 00 Millionen be» tragen. Dann wendete er sich gegen den Antrag Heine. Wenn wir aus die Silbcrwäbrung zurück» gingen, würben wir wieder 06 Millionen verlieren. Wir glichen dein Manne, der sich ein schönes Haus gebaut bat und da er b-rechnet, daß ihm seine Wohnung darin zu tbeuer zu stehen kommt, das Hanö wieder abbrickst. um sich ein billiaeres zu bauen. Abg. Liebknecht erklärte zwar, der Antrag Heine ickneßc neben der Scheibe vorbei, prieö aber den Antrowsteller, der in den Motiven den Mutb gebubt habe, gegen die Lchäbrn der heutige» Gesellschaft auszutreten. Dte Agrarier hätten von den Sociaibeinokrcttcn gelernt. 'Nicht bloS vom „Gesindel" gingen solche Anträge ans; lebE^jW^tL.leibst rin Mit glied rieicr respektablen GeiellsckM^' MMAHrtr durchschweifte nun die weiten Ebenen dcS sürtMWvrratli'chen Gebietes. Offenbar war dieser Theil seiner Rede mehr an die aus der Tri büne versammelten zahlreiche» Parteigenossen gerichtet, alö an tie Kammer. Er schloß, eö sei das Verdienst der wzialdcmokra- t.scheu Partei, tie Swäken zuerst autgeteckt zu haben. Or. Heliic sagte in der Vcrtheidigung seines Antrages u. A., baß die Börsengeschäfte für die Volksw rthschaft gar keine Bedeutung hätten. Die Ideen von Arbitragen seien Scatiuct Swirthe. Wo Fnlercs'e» Im Spiel, kämpften selbst Götter vergebens. Or. Krause blieb, an der Hand statistischer Nachweise, dabei, daß der Müiizverlust nur 18 Millionen betragen habe. Nachdem sich noch Abg. Walter gegen den Helnc'sche» Antrag gewen det, wurde tieftr gegen 18 St. abgclehnt. In der vorgestrige» geheimen Sitzung der Stadt verordneten, tie sich der öffentlichen anichloß, soll die Gründung des Konsumvereins unter den städtischen 'Beamten zu lebhaften Widersprüche» seitens der Gewerb- ircibenten 'Anlaß geboten haben. Man würdigt eö vollkommen, eaß der hochv rcbrte Herr Oberbürgermeister Or. Stü bel sich eie Beförderung des Wohles der städtischen Beamten am Herzen liegen läßt. Gerade nach der endlich erfolgten Regnlirung der Penstonsvcrhältnissc tieicr Beamten ist das Vorgehen Ihres Eheks bei ihnen recht mit Genugthuung ausgenommen worden; in der Bürgerschaft hingegen wächst die Unpopularität der Maß regel. Wen» ei» Ratdöregistrator tie Sache in die Hand ge nommen hätte, so ließe stch darüber reden; aber die Bürgerschaft glaubt, daß das Stadtoberhaupt die Empfindungen, die ein so chcr Schritt von ihm bei ihr erregen muß, nicht erschöpfend gewürdigt bat. Wenn, wie eö heißt, selbst besoldete RatbSmit- g ietcc bei Michel Schmidt am Neumarkt die Lebensmittel billiger entkamen, so ist ein Gcsühl des Unmuihö nicht von der Hand zu weisen. Wie die „Lcipz. VolkSztg." meldet, wird vom 1. Februar an die Abendausgabe des „Leipziger Tageblattes" wieder cmb.hrcn müssen. Die Einrichtung hat sich, da dem Tageblatt 2000 'Abonnenten verloren gingen, so schlecht bewährt, daß inan sich natürlich mit „herzlichem Bedauern" genöthigt sehen wird, die Abcndfühlhöriicr wieder einzuzichcn. Undank ist be kanntlich der Welt Lohn. Herr Polz halte sich ovicrmuthlg ent- ichiosscn, ein von der Einwohnerschaft der relck'Streucsicn aller Städte cmpftinkcnes Bedürfnis! nach einem von Herr» Hüttner und Eonsottc» servilsten „geistigen" Abcntimbiß zu beiricdigcn, nnd diese undankdcirc Einwohnerschaft lohnt ihm seine menschen- srcundilchc Gesinnung damit, daß sic ihm zumutvet. von dem lauer verdienten Reinertrag des Tageblattes von etwa l50,lX)0 Mark mehrere Tanicnd Mark cliiznbüsen. Daß daö natürlich zu west geht, und daß unter solchen Umständen selbstredend auch jede Rücksicht aus ein „allgemeines Bcdül'niß" auiheren muß, daö sicht jedes Kind ein. Wir wünschen von Herzen, daß vom I. Februar an, von welchem Zeitpunkt ab das Tageblatt wieder nur In der einen Ausgabe mit den Inseraten erscheinen wird, sich auch die Einnahmen seines Eigciilhümcro wieder auf die „normale" Hdhe omporarbeiten werden. — Der Leichnam res w. Geb. Rath Pros. Or. von Wächter in Leipzig — dessen Hinichcidcn I» unserer gestrigen Nummer Erwähnung fand - wird inRöcknitz bei Wurzen beerdigt. Heute Vormittag 11 Ubr criolgt die Ucbcrftlhrung der Leiche von der Wohnung, Götbcstraße 6, nach dein Dresdner Bahnhöfe. Daö Ehrengcleite wird ein lehr bedeutendes sein. — In das niedliche Feuerloch seiner Lokomotive schob der Heizer vor wcnig Jahren noch einen umsang- uns gehaltreichen R e i i igbü s che l. wen» cs galt, die „kaltstevendc" Maschine in Dampf zu bringen. Damals hatten die sächsischen Staatö- ciscnbahncn einen Iahicökctari von 400.000 solcher Rcistgdüichel zur großen Freude Derer, die ihr Reisig ln so würdiger Weste verwendet sahen. Da kam aber plötzlich der Krach in die Büschel. Man «and, daß sich zum Anicuern der Lokomotiven mit großem Vortheile die „Brclttiänmlinge" verwenden lasten, die in den Schneidemühlen in großer Menge erzeugt werten, und in kürzester Zeit waren die Reliigbistchcl ein überwundener Standpunkt. Ge genwärtig schreibt dir Verwaltung unseicr StacttSelftnbahnen alö Iahrcövedari die Lieferung von 25k>0 Kubikmetern Breteriäum- linae a»ö. die kaum die Hälfte non Dem kosten, was man kür dir
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite