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Dresdner Nachrichten : 26.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188012266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-26
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.12.1880
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l»r«<I«ii IRL »»»»nnmill«»«,» »i»„r,j!drNch w Mt, »urch »I, V.» " dlö'v.Stnt'l. »um«. l0 Pi». «usl»,t ssooo »,««»1. > m »«> 8»r »t»,»,,»d«r «» mtlktchr« «ach> stq dt, Mchi verdlndltch. »» »utwttrt» tii Hain» . Seldtl,. valtl, k». M. - «u». ndlt«. »ulwtrl» Ha«I»»ft«t>> u.«», dura. Berlin. Wien, vretlau, Arintlu« < , M«t>« tn Berlt», LeiVtia. W>e». üauedura, grnulsunM.< «tu,»» chen. — L««»« » B». tn Iranksurt ». M. — «ureaux d. ,,A«»a>t»»»» — N»'„, i-siii»«, »Ee» ck P«, tn Parti. W Hlagevlatt für MM, Unterhaltung, GeschSstsverkehr. Lörsnidmcht, Frem-Mstr. M. Jnlerate »«wen Iknrtrnttrnt« l> h» »»«. » U»r a»»e,»»m«n. dt« Mtit,^ l»U»r. An I»»ult«dt nur an wachenta»»»: ar «IHr,«fie »r.LbVVnch». «Uh, — Der «au» etner «t»l»al«t»e» Pettttetle lakrUü ^g^«tn,es»ndi Bin« «arnntte lür »a» n««ft. tl«t«« »rschetne» der Ünserat, «trd »t«d« ,«,eb«il. «lultoürtt,« «unonceu-«uftr!i«i van un» unbekannten gtr,ne« un> Vertanen tnjertren wir nur ae,e» OrtnnnKannda.'tnhln«»« dur« »rtelmarlcn ober Poiletnjai,luna Acht Bttbcn kosten Ui Plae. I« serate kür dle Montos« - !u»mm»> oder »ach einem Je,lia,e die Peltd jctle 2» Pige. voll E^> 8, ^ itvi>lo,dr«ioll,i-,tn>»,s 72, rvlii,,rstr»„v 8, Ssorltr-XIl«« 4, ewpllviilt als 8pveiaIiUlt lili» u»<1 I'NNPBNV»««'!» in grüsstor Ziisvcaki ru bilULslsullroisou. Iklustrirtollroisliston 8ratis und tranoo. ss--s^ vis üülltßl- vlorapotksks 1» Vrvüilvn. um Veor^eatdor bringt: doi lleginn der icüolvron daiirsnrvit. ikron anvricannt vor/üglictivn und fast goaedmaekloseu »voisson vampk-vorseklebertkrai» in ewptvtilsndv Lrinnorung. ^2- iSk ZSiiSkiSIbSSib^sr^ÄSWiLLSLSWÄSSLSiL! Rv8lä«»L-Mvat«r. Ls-nntag d. 26. Ose. <2. lk'ojortLg) Rackm. 4 Udr. üaklis krolso. j V««et»p»vl de» ^rLuloin UZ»» »«»«lei. ULueovt L«u»reol»t »ndl ÄvrStriivvIpetvr oder: hlliro Valor und LluUor. ^Voiknaolltitmürodon in. (iosnug in 7 Lildern v. L. Karl, ülusilc v. 0. l'loiniogvr. Adds. 7 V« Udr: s OadtMol d. k'rl.LopIijolLönig. -Lum2. Kal: Donna dlUlnita » fl oder Dio I^nglündor in Lpanion. ll I Witterung vomL.Tccbr.: varoinelernach tvatar vbtold. wallstrabe Ist. tMtlt. I U.) i dH«H > 7<» Mtll, ieil gestern un'crändcrt. Tstcrmoinctogr. n. Rcaum.: ist " W., ntedr. i Temst. W, höchste Temp. w " »S. Aest-Winv. Bcdeai. ! Aussichten schlüge, külter. für trn 26. December: Äicisl trübe, Nieter« Sonntag» 26. Tcccmbcr. Reuelte Leltgramme ver..LrrSVner Siackr." v. 25. Decbr. Berlin. DaS Kanonenboot „Wolf" ist am 2. November in Tientsin, die „Bictorla" ist am 2:r. Decbr. in Gibraltar ein- getrosfe». Das Kanonenboot „Hl)äne" bat am 20. Oktober in ötuctland gelantet. Weimar. Der NelchStagsabgeorbnete Schwrnder ist beute gestorben. Baris. Der Senat gencbmlgte das gesammte Einnahme- Budget mit Einschluss der das Amendement Brisson enthaltenden Artikel, zu welche» mcbrere erhebliche Abänderungen beschlossen wurden. — Die Dedutlrtenkammer bat den Neil deS Geseszent- wuris über den obligatorischen Primüruntcrricht angenommen und das ganze Gesetz hierauf genehmigt. London. Der Oberbefehlshaber der englischen Truppen in Natal meidet auöDurban: DerNegimentöllab und250Man» teö vd. Regiments, daS sich am dem Marsche nach Pretoria be fand. sind von den Boerö angegriffen und über vc» Hausen ge worfen worden; >20 Mann wurden getddiet, der Rest wurde zu Gefangenen gemacht. Der Oderde«cblöhabcr fordert die unvcr- zllaliche Adscnbung eines Reg ments Kavallerie und bemerkt, die Nledcrlaae der englischen Truppen, welche die Boerö rrmuthige, werte die ganze Lage materiell ändern. K o n stan tln op e l. Der Ministerrath beschloss, ein Schiedsgericht abzulevncn und die in der Viole von ll.November zugestantenen Konzessionen aufrecht zu halte». Der von Grie chenland erhobene Widerspruch bezieht sich nicht aui das Schieds gericht. sondern auf taö Verlangen der Pforte nach Vermittelung der Machte. New-Aork. 24. Dcccmber. Mclil 4 D 50 C. Notker Wlatcrweizen 1 D. 15 L. Mais foI«i mix«6) nomin. 58 C. Fracht 5'/, (5. Dresden, 26. December. — Se. Mal. der König reist beule Abend, einer Einladung deS Kaisers von Oesterreich folgend, zu einer tunen Winterlagd nach den steverischen Alpen. Die Rückkehr über Wien er folgt am:tl. Dezember. - Die Reibe der Ebristbescherungen In der königlichen Familie eröfsncten die Majestäten selbst. In den gestrigen Vormittagöstundc» überraschten sich in der Villa zu Strehlen Ihre Majestäten rer König und die Königin gegenseitig durch reiche Geschenke, die in Kunst- und Kunstgewetbcgcgcnständen bestanden. Sehr geiallen hat u. A. ein Bi,b des Thiermaler Dabl, ein Stillleben (die LicblingShunde des König«) darstellend, welches in aller Stille Ihre Majestät hatte amertigrn lassen. Um s Uhr vereinigte sich in der Villa des Prinzen Georg aus der Langellraüe das gesammte Königshaus zur gamijientascl, woran sich die Bescherung der Kinder res Prinzen Georg, k. H.. sowohl durch die erlauchten Eitern, wie die königl. Majestäten, schlof!. Die Königin selbst begab sich sodann zur Ehrdibcschcrung in da« Josephlncnstitt aus der Blauenichenstraße. dessen Protektor!» die Hobe Frau ist. Avendö begaben sich sodann Prinz und Prin zessin Georg nach Strehlen, um dort dcn Majestäten zu bescheren rcip. von ihnen beschert zu bekommen. ES macht stetö den hohen Herrschalten viel Vergnügen, unter dcn Geschenken Gegenstände wiedcrzuerkcnnen, dle sie bei ihren Einkäufen tn den hiesigen Prima-Geschästen schon gesehen haben. - Die Ueberreichung deö bekannten riesigen ChriststollenS durch Meister und Gesellen der hiesigen Bäcker-2 n nung unter Führung des Obermeisters Adam an die königlichen Ma jestäten findet beute nach Beendigung des Gottesdienstes statt. - Die Rcntavilitäl der sächsischen Staats bahnen bat sich im vorigen Jahre um eine Kleinigkeit gesteigert. Das in die Staalöbahnen verwendete geiammte Anlagekapital von 550M8,'.»t>i Nt. verzinste sich 1870 mit ll.sti Prvc. >875. vor dem groben Ankäufe io vieler und zum Theil schlecht rent rendcr Privatbahnen, verzinsten sich die sächsischen LtaatSbahnen mit 6,Prvc.; l87V »ad) dem Ankäufe nur mit 4,ist Proc., 1877 sank die Rente auf 4.» und erreichte >878 den tiefsten Stand mitProc. Die beste Rente war, die böhmische Bahn ad 112,vv Proc.», dann folgt die bayrische Bahn (8,iss, dann die schlesische i7..r>, bann die alte Leipzig-Dresdner Bahn io.sts). Priitewitz-Grokenhain (6,oi>, Zwickau-Schwarzenberg (5,»4>, Riesa-Zwickau,4.»L». Göftnitz-Gera >4.»,). DrcSden.Epemnitz mit Koblenbahnen i2,»»>. Flöha-Rc tzenvain (2.K.,, Edemnitz -Anna- bcra (2...!>s, Lcipzig.Döbcln.Drcvoeiu2,u.). Ehcmnitz.Leipzig >2.,») u. ». w. Riesa-Elstcrwerda, Zwickau - Falkcnllcin, Ehemnitz- Hainichcn und andere kleine Bannen veransicn sich zu kleinen Bruchkheilen, wahrend sie >878 noch Zuschüsse erforderten; Ehem- nitz-Aue-Ators ergab gar keine Verzinsung, erforderte aber auch keinen Zuschuß; wohl aber forderte» Bautzen-Schandau, Neu- stabt-Dlirrrövrödor«. Grci,.Brunn, »Nossen-Biencnmüble, Plag» witz - Gaschwitz, Riela - Lommatzsch, vlleterschiema - Sch»rcb-rg, Hainichen-Rvtznein. Aunaberg-Weipert nod) Zuiäüsie. Bonden :«5 säch,ischen Staaiodavnlinicn verzinste» sich nur 8 über 4 Proc., 0 weitere mit >—:r Proc., 8 unter l Proc., eine deckte gerade dieAuSgaben und die lctztenO ertordertenziemlich2Proc. Zuschus,. Im lauiendcn Iavre erivartet man jedoch ein wei. tcreS Steigen der Staatoeiienbahn-Rciuc. — Reid, Sgeriditoerkcnntnissc. Streckt Jemand seine Hand aus. um einen Diebstahl auözu'Nhreu. und zieh! er, ehe er den fremden Gegenuand an sich nimmt, die Hand wieder zurück, weil ein Anderer ihn bet der Ausführung der Thal stört, so ist er wegen DiedsiahlSvcrsuchv zu bestrafen; cö liegt sogar in dem Falle keine blöke Vorbercitungvbanblung. sondern bereit« ein strafbarer Verlud) vor, wenn der Tbäter vor der Wegnahme de« Gegenstandes »och einen unverschlossrncn Behälter, in dem der Gegenstand lag, hätte öffnen müsse». — Die Diskontirung von tn Verwahrung erhaltenen Wechseln, deren Begebung ausdrück lich untersagt war, ist als Unterschlaguug zu begrasen, selbst wenn bei der Diskontirung die Absicht der Wtebereinlösung des Wechsel« und somit der Wiederherstellung deö früheren Zustandes bestanden hätte. — Durch die Verlegung einer Urkunde bei einer mit dem Verkaufe von Ltempclinatcriallen betrauten Stelle wird brr Steuerschuldner von der persönlichen Verhaltung tür die Verwendung deS erforderlichen richtigen Stempelmaterialo nicht bcirelt. — Wie alljährlich fand in den Morgenstunden deS ersten Wethnachtsfetcriageo durch den diesigen Männergesang verein „Apollo" die übliche Ehrt«bescher ung statt. Die diesjährige Welhnachtskasie batte erfreulicher Weile durch die unermücliche Tvätigkeit des „Apollo"-Vorstandes und seiner Mitglieder, sowie durch die wiederholt erfolgreiche Agitation eine« Freunde« vom „Apollo", de« Besitzers einer sehr bekannten Weinstube an brr Frauenkirche, die sehr amehnitche Summe von nabezu 4M Mark erreicht, welche man nebst den üblichen Ebrist- siollen und Ptesferkuchen, sowie circa 240 sür den WeidnachtS- ttsch geeignete und von VereinSmitgliedern und Freunden ge schenkten und angekauiten Gegenständen durch eine Kommission au lL Wittwen. und 4V Kinder zur Vertvellung brachte. Die Betreffende» wurden mit den blanken Markstücken und Ge- schenken tn Ihren Wohnungen überrascht. Die Freude der.- ! glücklichen Empiängcr ist schwer zu beschreiben. Erst blickten bie Frauen und Kinder still unb verwundert drein, aber bmb fingen dle Augen an zu glänzen, die kleinen Händchen regten sich und griffen nach den schönen mit- gedrad'ten Sachen. - Solchen Segen bringt alljährlich di«: Wclhnachtökakse des „Apollo", welche durch freiwillige Bel trägt: von VereinSniltgliedern und Freunden, Sammlungen bei heitere« Abenden unb Festivitäten, Erträgnisse von Aufführungen, ro« geschenkten Gegenständen, von geschlossenen Brüderschaften, von Wette» re. gebildet wirb. Durch diele nach- hmungbwerthe Ein richtung war der „Apollo" schon seit längeren Jahren t» der glücklichen Lage, reichliche Ebristbescherungen auSzulühren. — Jntcrcliant war eSam Wethnachtöheiligcnabend beim Gange durch die Straffen in die Fenster zu schauen unb die zahlreichen Cbristdäume im Hellen Lichte glänzen zu sehen, ui» welche sich glückliche Menschen gruppirtcn. Auch in sämmt- lichcn Mtlitärgebäube» der Albertstadt brannten In den Mann- schaitdstuben dle Lichterbiumchcn. tn der Alt« und Neustädter Hauptwache, tn der Schioffwachc im Oifizlers- unb Mannschastö- zimmcr, überall pflegte man der sinnigen christlichen Sitte. — Nach verschiedenen übereinstimmenden Nachrichten bat am 4. d. in der Gegend zwischen Oschatz, Strebla, Riesa und Groffenhaln eine E r de r sch ü tte rnn g stattgestindcn. Die Bewohner dieser Gegend werden vom Professor Ercdner In Leip» zig auigewrdert. ihm ihre etwaigen Beobachtungen mitzutbeilen. — Seitdem die groffc Molkcreiauksiellung in Berlin targic- tban, daff die sächsische Lantwlrihichakt. die im klebrigen, >v-os Feldbestellung und Vichanfzucht anlangt, viel bewundert w'.rd. in Betreff der Verwendung der Milchprodukte durchaus nlclVr an der Spitze Deutschlands sieh», herrscht unter den Führern der sächsischen Lantwirthe das rühmliche Strebe», die Scharte aus- zuwctzen und Versäumtes nachzuboicn. Einige der landwlrth- schastilchen Krclövereine deS Lande« haben an verschiedeneniOrten fog. Lehrmeicreien sür Mllchwirthschast, Butter, und Käsebereitung errichtet und der Erfolg scheint die aulgc- wendeten Mittel reich zu belodncn. Vor Kurzem unternahm ein Mitglied unserer Redaktion einen Ausflug »ach der 20 Mi nuten von Ratebeig entkernten Lchrmeierei Hcinrichöthal. Dieses Vorwerk gehört einem tüchtigen Oekonomen, Namens Zeis, dessen Gattin im Austrage deS Mciffner KreisvrrelnS eine »Anzahl junger Töchter vonBauergütcrn in der rationellsten Art der Molkereiwirthfchas» unterrichtet. Frau Zeiö, eine ener gische Frau, hat in Olv^nblus aui mehreren groben Käsereien fahrSlakig praktische Erfahrungen gesammelt und Ist an! Grund derselben Im Stande, jetzt Käsesortrn zu llifern. welche "der hei mischen Landwirthschast ganz außerordentlich gesteigerte Erträg nisse der Milch garantier». In den wahrhaft appetitlichen Fa- brikati, nSräumen sahen wir in den verschiedensten Stadien der Bereitung und Währung eine geradezu erstaunliche Anzahl Käse sorten gefertigt, welche den Bezug theurcr ausländischer Produkte wirklich al« überflüssig erscheinen lassen. Die Meieret Heinrich«' thal liefert sowohl fetten wie mageren Schweizerkäse, holländischen und Eibamcr Käse. ES ist eine Einbildung, das; ein Käse, um pikant zu schmecken, schmierig sein und schart riechen müsse. Der pikante Geschmack ist bei vollständiger Sauberkeit und ohne Be leidigung deS Gcruchsinnes berzustellen. Für die sächsische Land wirthschast empfiehlt sich der Hartkäse, der je länger er liegt, desto öli„cr wird. Derselbe ist von gutem, grofflöcherlgcm Schweizerkäse im Wohlgeschmäcke kaum zu unterscheiden. Es würde uns viele Tausend Mark im Lande erhalten, wenn unsere Oekonomen, statt die riechenden Dreierkäse zu iavrizlren, zu die sem Hartkäse übergingen. Selbst unseren kleinsten Balierlrauen würde dav nicht sehr schwer fallen. Aber auch die weichen, süffen Fettkäse der Franzosen stellt die HeinrtchStdalrr Meieret her; der Fettkäse, den z. B. die Delikatessenhandlung von Tbum am Ferdinandplatze führt, ähnelt dem h'amamdörs und vai-vars täuschend. Warum das Geld In» Ausland schicken, wenn man den Artikel ebenso gut lm Inland baden kann k Im Sommer aber, wo die mellenweite Entkernung den Bezug französischer Käse erschwert, Ist e« ein grober Vorzug, etwa« gleich Gute« rasch auö nächster Nähe beziehen zu kennen. Da« Unternehmen In Helnrlchöthal (die süffe Butter liefert In Dresden die Handlung von Bürkner. Schrelberaafse) ist der Unterstützung de« vaterlän dischen Publikums uw seines gemeinnützigen Zwecke« willen tn aller Richtung höchst empsehlenSwrrtb. — Polizeibericht. Sin angetrunkener Kutscher, welcher am Freitag Nachmittag aut der Wetßegasse rückstchtel>« ln einen anderen Wagen vimininvr und nicht zu bewegen war zu halten.; erregte durch sein laute«, unanständige« Verhalten dem dcötwlb rinschrettenben Beamten gegenüber die Mißbilligung deö lnlolge der Scene zahlreich veriammelten Publikums. Auch als aus besten Mitte noch ein anderer Gendarm berbelaebolt worden war, solgte der Mensch nicht und nannie nicht einmal leinen Namen. Mit Gewalt wurde er dann b>s aus den Neu- markt gebracht, wo er sich zur Erde war» und nicht wieder aui. stand. In anerkcnnenSwertber Welle halsen daraus zwei Leute den Mann zur Bez rkSwache tragen. - In einem pandschuh- geschält der inneren Stadt wurde am Freitag Nachmittag eine frühere Lehrerin beim Stehlen ergriffen. Ein Paar Hand- Ichuhe hatte sie noch in der Hand, rin anderes Paar war von idr schon in ihre Strümpfe verborgen worden. - In rec All- städtcr Gastabrlk wurde am DynncrSt >g einem Arbeiter beiin Re'nlgen von Ausstcigerohren durch von unten kommendem Wastcrbrascn das Gesicht verbrüht. — Am Freitag Nachmittag wollte eine anständig gekleidete Dame von großer Statur in die Diakontssenanstalt auigenom- men sein. Sie batte sich am Handgelenk unb am Körper mit einem neuen Dolche, dcn sie nod) im Besitz hatte, Vcrwun« düngen zugciügt. Ihre Reden und ihr sonstiges Benehmen ließen erkennen, baff die Frau mehr al« gewöhnUd c Bildung besitzt, beides verriet!) aber auch in hohem Grade Exaltation. Sie gab zunächst einen adligen Rainen al« den ihrigen an, widerrici ! jedoch später ihre Aussage al« unwahr, weigerte sich aber, über ! ihre Perlon eine richtige «uSkunit zu ertheilen. Zu Ihrer weite ren Beobachtung und zur Heilung wrer nur leichten Verletzungen würbe sie vorläufig dem Staktkrankendausc zugeiührt. Ein totaler Späh passirte einem Zittauer Geschäitö- ^ mann. Er erhält einen Geldbries. öffnet ihn rasch und bemerkt nicht, baff die Reichöbanknotc, die den Wertbindalt auSmacbtr, dabei aui die Erde fällt; Brllo leboch - lein Hund - hat's bemerkt und will auch einmal „hoch" spielen. Er zerzaust und zerreißt die Note zu seinem Gaudium, aber zum Schrecken seines Herrn, der das erst im letzten Augenblick bemerkt. Zum Glück war die Nummer dev Scheines nicht verletzt und Gummi unb Geduld genügien. ihn zu fernerer Giltigkeit zusammen zu pappen. — Seit November lind tn Leipzig >i Siovake», tte am Hunger- oder Fleckentyphu« erkrankt waren, zugereist gek 'mmcn. Dleie Drahtbinder und Mauseiallenhändler kamen »um aroken Tbeil au« der ttmaeaend von Gera, »wei an« "er Nähe von Zeitz. Namentlich aber bet Gera befinden sich nie: rere Herde dieses gcfäürlichen Typhus. Da nun die Gefahr nahe lag, taff durch solche Slovakcn der Hungert! pbuS nach Leipzig ver schleppt werden könnte, so hat sich der Voriiano der »niversitätS- Kllnik, geh. Med.-Ratb Do. Wagner, io'vrt mir der fürstlich reuffischen Negierung in Gera In Verbindung gesetzt und diese and) Vorkehrungen getroffen, um den Herd der Epidemie von de» Elementen, die als Träger verleiben zu betrachten find, zu säubern. Wir wollen hoffen, daff das nicht heißt, taff man diese Slovaken nun Alle aus der Nähe von Gera fortichlckt. Au> Ver wendung des geh. Ralbs Waaner hat die Leipziger KrriShaupt- »lannschaft Schritte getoan, um bie Zuführung solcher Hunger-, typhuSkraukcn zu verhindern; auch sind die Bahnwagen 4. Klaffe desinficlrt worden. Die Sache ist jedenfalls nicht leicht zu neh men; »-origes Jahr wurde von Schlesien aus aus ähnliche "Leise d er Hungertyphus durch HandwerkSvurschen nach Dresden verschi-eppt. -- DaS Ende eines ReilgionSsiistels. In EbcrSbach in der Obe/.lauslh ist der Stifter einer Sekte, welche den Beginn deö tausendjährigen NclcheS in der nächsten Zeit erwartete, der unter de/.n Namen Strohbeiniich bekannte Kohlenhändler Heinrich, kürzlich gestorben. Er hat Im Grabe aber keine Ruhe gesunden, kenn die StaatSanwaltschait hat seine Leiche bchuiö ärztlicher Untersuchung wieder ausgrabe» kaffen. Heinrich soll kurz vor seinem Tode Im betrunkenen Zustande mit einem seiner Anbänger in Streit geralhen und dabei vom Stuhle mit solcher Gewalt aus bie Erde geworfen lein, daß dadurch sein Tob herbeigesührt ist. - Ein Gutsbesitzer in Eonncwip erwischte am 28. d. einen Spitzbuben, als sich derselbe gerade in das Gedöste ein- schllch. Der Dieb, bei dem man verschiedene Einbruchs.Instru mente fand, bat sich bald, nachdem er in daS Gcfängnitz einge- bracht war. daselbst ernüngt. — Der In Birkwitz beim Gutsbesitzer Uicr in Diensten siebenden Magd Hcntschcl, weiche mit Entschlossenheit ein Kind aus den Flammen gerettet hat, wurde dom Kgl. Ministerium des Innern ein Ebrcngeschenk von ux> Mark. JnSerkowitz bei Kötzschenbroda Ist in der vorver gangenen Nacht ein srecdcr Ranbansall, verbunden mit schwerer Körperlctzung. inscenirt worden. Ein in S. wohnhafter, im Greh'enalter stehender Mann wurde mllten in der Nacht von anscheinend zwei Strolchen in seincmHausc überfallen, gebunden und last bis zur Unkenntlichkeit geschlagen. Die Beule der stechen Räuber bestand in einer goldenen Uhr unb <i Mark unb scheint eS, daff sich die Tbäter. ehe sic in das HvuS einbrange», zuvor unter Benutzung einer Leiter oricntirt baden, um bei der Beraubung deS in rer ersten Etage wohnenden Mannes nicht aus Hindernisse zu stoffen. — Am Mlttwod, iand Im AmtShofc in P'lauen I.V. eine eigenartige Auction statt, eine solche von — Särgen. ES ist wohl nicht verwunderlich, wenn in diesem Artikel die Kauflust nicht bedeutend war; die Prelle wurden sehr gcdr/.ickt, ein Kindersarg z. B. ward iür l Mark erstunken. — In den sogen. Sandhäuscru bei Longekeib erhängte sich am 22. d. eine erst 2» Jahre alte Ehcfoau sWöchnerinj am Thürschioff ihres Zimmers. - Amtsgericht. Wegen öffentliche!: Beleidigung, began gen durch bie Presse, hatte sich der verantwortliche Redakteur der „Sächsischen Dorfzcitung". Hermann August Ferdinand Müller oor dem Schöffengericht unter Vorsts de« Herrn Amt«richter Dr. Thost zu verantworten. Zwei höchst ehrenwertbe Söbne Sr. Ercrllenz, deö Generals a. D. von Engel »n -Wachwltz, die Herren Major Mar von Engel und Hauptniawa Friedrich von Engel batten aus Grund einer ln Nr. 74 der „Sachs.Dorlztg." vom 2l. Septbr. d. I. veröffentlichten Notiz Strafantrag gegen Nt. ge stellt und lautete der Inhalt des inkrimirten Aitikeid im Wesent lichen wie solgt. Bczugnebmenv aus den im Sommer d I. In der Villa veS Generals von E. verübten Diebstahl« einer Lumme von SOM M. war zunächst erwähnt, man habe sich von der Un schuld eine« bisher verdächtig gewesenen Bediensteten überzeugt, denn r« komme als Urheber deö Diebstahls einer der nächsten Verwandten deS Bestohlenen in Betracht, wcShalb man auch die ganze Angelegenheit nun tott zu schweigen suche. Nun liegt aver in der Thal die Sache ein wenig anders Denn z»r Zeit der Veröffentlichung rer Notiz befand sich der deS Diebstahls dringend verdächtige Diener des Herrn Generals, Heinrich Benlhig aus Wiekim in Ostpreußen noch In Untersuchungshaft und erfolgte zwar später die Freisprechung B s mangels vollständigen Be. weile«, doch kann blcrau« keineswegs aui die Schuldlosigkeit de« schwerbclasteten Bcnthtg geschloffen werben. Der Angeschuldigte bemerkte zunächst, daff ihm Sie betreffende Notiz von einem. alS durchaus zuverlässigen Berichterstatter bekannten Herrn zugrstellt worden sei uns versichert weiter, al« nächster Verwandter sei lediglich derjenige Sovn deö Herrn Generals gemclnt, der. wie allgemein bekannt, vor Jahren tm Dienste des Herzogs von Mei ningen gestanden habe und nach diversen Wcchirliäischungen Europa verlasse» habe. Letzterer sei zur kritischen Zeit in Wach« witz gesehen worden und habe allerdings im Verdachte deö Dieb stahl« gestanden. Müller sügt hinzu und vicö ist ihm gewiß gern zu glauben, taff er einzig und allein bei Ausnahme der inkrimirten Notiz nur an diesen Lohn gedacht und bestimmt vermutdct habe, da« das Publikum derselben Meinung gewesen unk eine Ver wechselung gar nicht denkbar sei. Der Vertreter derKgl.Ltaats- anwaltschait, Herr Rcierendar Wol'ram, wies daraui hin. es sei zu erwägen, dak die Ankläger dem Otstzieritande angehörte» gno jeder Schatten von Makel geeignetiet. Vertreter bleics Stande« un- möglichzu machen, woraus er eine tcmGradc dcrVer'duiibung ange messene Strafe beantragte. Naditcm nod, der Herr Rechtsbeistand der klägecilchen Partei plaidlrt batte, erkannte das Schöffengericht wegen Beleidigung gemäß K >8« d « R.-Lt.-G.-B. und tz 20 de« Prrffgesctzc« aus 210 Nt. Geldstrafe evcnt. 14 Tage Halt sowie Erstattung der Gerlchtökosten und nothwendigen Auslagen der Kläger. Auch wurde Letzteren dic Besugntk zugeiprochcn, eine AuöfertlgungeeöUrtdcilöbinnc» l4Tagen nach erlan^terRedstSkrail aut Kosten des Angeklagten tn der„Sächs.Dorszkg."zuvcröffe»tlichcn. In den Grünten war bemerkt, baff die allgemeine Fassung und Redewendung der inkrimirten Notiz eine Beleidigung der Kläger nicht auöichlieffe, und dlejer Umstand habe dem Beklagten nicht enkgebe» können, während in Betreff der --rralanömeffung etncr- scit« der Stand der Beleidigten und der sträfliche Leichtsinn dc« Beleidigers, andererseits bie Unbescholtenheit Müller'« und die unbestimmte Fassung des Actlkcls berücksichtigt wurde. — Landgericht. Straikammer II. Am 11. Oktober d. I. ging eö im Gasthoie zum alten Amthause tn Attenberg sehr leb. bafl zu. Der Lchanswlrth Carl Heinrich Fürchtegott Bach, ein sächsischer Staatsangehöriger, war aus Böhmiscb-Zlnnwald über die Grenze herüdergekouimen und m -chte durch lautes Raison» ntren und Skandaliren seinem Unmutve Lust. Sein Zorn rich tete sich ganz besonders aus den mltanwcsenbcn Gendarmen Ge bauer, der einige Zelt vorher bei Bach eine .Haussuchung vor- aenommcn batik Mid deshalb bei bleiern in li"?",'-" . '
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