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Dresdner Nachrichten : 14.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188012149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-14
- Monat1880-12
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- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.12.1880
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» O»«I , «»>1 »Ukch »le Vosi «tutet. Ru««. l« «sti- »uN^« 3800O »^«»i. >»r»>i»1lS>»bt «tnaei»»»l«e «». «,icri»l» »acht sich dt» «ediui»» nt«« ««rdlndltch. Inter»!«»-«NN,»«» -0»«^«»«» ».»««!»» tn Ham- Serltn. St,». Letptt^ «»t»k. »icslnu, gianttur« ». M. — Mu». «»st» in v»rti». Leipeia. Aien, tzamdur». gianksur» a. M. MUu chru. — 1«»»«» I«. tu zranlturt «. !l't. - ISuecailx d „Al, »«»>»«»- «ant- «»>»», !.»«>««, »nllt« « c«. IN «all». Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Eefchäftsverkehr. LSrsenbericht, Fremdenlifte. R«uII»dt«r »» »»ch»»ri««»! »r. rl»Iteri»si« Nr.» di« Richur. LUHr. Der Ruum einer cinsPoltigeu Pklll^cUc tolikllLVtS^lttgkllnbt »tu- «arault» ÜüOdn» »itchsi- t»-t>» tirschclnea der J»tcr»«c wird nicht «egcden. Audwürttt« Annoncen-Lusirdg- don uns undekLnnie«',innen Und Peitonen lutrrtren >»ir nur »c»eu Prtuum«rand»-A»«,ln»a durch viiietmurken odk» PctteiNt»>ltUNjl. Lch« Stid-N Ivllen t» Pt»«. An t-rut« iür die Montags Hummer odcl »ach einem Weltlage dit Petit' teile üü Ptii«. « Dortmund. Aus der Fritz Zeche in! . --- » v. der Bruchslroße bei Langendreer ,and eine ^ IiLäök- H. 2l2HL6»llk3,lLHü6k16 3.AI6H -- lnvlosion klagender «Vetter durch Ocffnc» einer Lampe »alt. -vovei t qetödtct und 2 leicht verwundet wurden. Der Betrieb "m n"/ts'. Zwischen Gamvetta und Rockeiort sand ein Streit anläßlich der Veröffentlichung eines Brietev statt, den Rockeiort ttt?I a» Gambetta schrieb, mit der Bitte, sich bet Thiers zu ver- .vcnden. um die Todesstrafe von ibm abzuwenden. Rockeiort be- bauptet, der Brief sei »ach dem DIctat seines Advokaten geschrie ben . aber niemals an Gambetta gesandt worbe». Dericlbe sei unter den Papieren Joly'o gesunden worben. Rockeiort versuchte persönlich mir »ein Zeugen eine diesbezügliche Erklärung zu er- lange». Gambetta verweigerte Ntochcsort zu empfangen. i», PH»«« I Witterung vom >a. Lejbr: Baromeierimch ui«lar leioww, ruauittadc u» >Abdi. KU.> -A/M HM !i>u Still., teil aestei» unvcrimdcu. Tveruwiiieloar. n llteaum.: I » W.. niedr. "» . r«m». 2 " «.. l^chite rem», r >> «. Weilwinv. R-i «,tjr» «»-r it u>»ieit», ^ -H vvololtv ckon dvlltvil >V4t)Ubr mal I'iUlllvi IstrhrUcatou Llviolt- Li! si) vtvlreu, aber üu 4'rui^a IxAout^uä hiiligor r>iuä, czUtpliustst ff j-' itlü dllllUUritu »» « i x L L«I. ttot'Uolvditut, Ä > e»tn»»«e>v 7. ^ iil, koLiäenr-IdeLter. /um I<». Llitlu: Vvr kttll^nIrLn^t' vvu llrmittlu. ziiit«(-llli ö>uelmtlt>ak,'L 4 t bi R>»N»« Ill«trrr-V»r>,t« lluiipr. ällo !>'rl. üi-ptuo ttow-. ^ » t I U ß t L ». Lemp. 2 " W.. Ijöchjtc Tcmp. « ^ W. WeUwint». Ndiikil London. Inwige der uncraartete» itinbeiuinng beS Bii-' .nrciien bercsan grosic orrcgung. vbildelS ronserirke im Kriegö- »Itciratbo gebt das Gerücht, Forslcr babc die Uebcrzcugung. datz! Ministerium, dasj Dispositionen getroste» warben seien, um zwei unmöglich die Regierung i» Irland ohne die sofortige Bewilligung weitere Regimenter nach Irland zu sende». - Der Herzog von von Zwangömastregel» weiter zu sichren sei. In den politischem diambridge wnrtc zum Staalolccrctär des Kriego ernannt. Aussichten sür den 14. December: Borwicgend trübe, zeit- ! weise Rieterschlage, etwas warmer. TttNslag, 14. TettWVdk. VoMtsche«. Aus Preußen gehen uns mehrere Briefe zu, welche unsere Annahme bestätigen, daß der scharfe Ton, welchen der dortige UnterrichtSminister v. Puttkamer gegen die BolkSschullehrer ange schlagen hat, wesentlich durch die Gehaltsausbesserungsgesuche der selben veranlaßt worden ist. Einzelbitte» der pr-üblichen Lehrer um besseres Einkommen helfen Nichts mehr ; die Lehrer bilden begreiflicher Weise Vereine, um ihre materielle Lage zu heben und das hat ihnen de» Zorn des Ministers zugezognr. Als in den übrigen deutschen Staaten noch Lehrermangel herrschte, zogen sich ganze Schwärme schlecht besoldeter Lehrer aus Preußen dahin und fanden meist auch Anstellung in den höher bezahlten Schulämtern dieser Staaten, obwohl Preußen verhaltnißmäßig die geringste Auobiicuiigszcit aus seine Schulamtscandldaten verwenvet. Jetzt >sl der Lchrerbedars in Bayern, Sachsen, Thüringen, Heise» u. s. w. durch den eigenen Nachwuchs, der in den Seminaren reist, gedeckt; selbstredend werden zunächst die Landeskinder versorgt. Um jo leichter ist jetzt der Mßmuth der in Preußen zurückgebliebenen Lehrer zu verstehen und sic haben auch Grund zur Unzufriedenheit. Gehalte von lOO THIr. mit etwas Ackerland und durstigen Aeeideiitie» sind gar nicht selten und eine Statistik der Schulstellen in West und Lstpreußen, .Rasuren, Litthauen, Sberschlesien. Rüge» und Pommern würde als ein beschämender Beleg dafür, was man heutzutage noch den Erziehern und Bildnern der künspgen Staatsbürger zu bieten sich nicht scheut, in der ötulturgeichichle sortlcben. Ein preußischer Lehrer schließt seinen Brief mit dem Seufzer: „Ach! warum stehen wir nicht unter dem BriegünnnisterM Herr v. Puttkamer wird, durch das schroffe Nügen der Gesuche voll Lehrervereinen um würdigere Lebensstellung, die Schulnoth nicht aus der Welt schaffen. Hingegen können wir nur mit Anerkennung von einer anderen Maßregel des preußischen Unterrichtsmiiiistcrs reden. Derselbe hat vor mehreren Monaten eine Eomniiision nach Dänemark und Schweden geschickt, um die dortigen Volksschulen in Betreff einer Eigcnthümlichkeit zu studiren, zu der sich unseres Wissens nur noch in Frankreich Pendants finden. Es sind ganz absonderliche Schul- änrichtungen für Handfertigkeit und Haussüiß, die schon seit längerer Zeit die Aufmerksamkeit unserer Volkswirthe, Sozial- politiker, Pädagogen und Acrzte auf sich gezogen haben. So hat z B. auch der hiesige Medicinalrath l»,-. Birch Hirschfeld Schweden zum B Hufe des Studiums der Arbeitsschulen bereist. Die sieben Herren, welche der Minister v. Puttkamer nach dem germanischen Aorden gesendet hat. sind mit einein außerordentlich reichen Material zurückgekehrt. I» mehr als ZOO schwedischen Volksschulen war der Handsertigkeitü-Unlerrichr theilS fakultativ, theilS obligatorisch und mit dem besten "Nutzen eingesührt. Die Zugend Schwedens wird nicht bloü im Wissen und in der Sittlichkeit, sondern auch in der Erreichung praktischer Fertigkeiten ausgebildct. ES ist eine ganz eigenartige, aber höchst segensreiche Verbindung beider Nichtungen des Wissens und des Könnens; diese Art Handsertigkeitsichulen fuhrt dem Handwerke wie der Industrie praktisch vorgebüdcte, geschicktere Lehrlinge und Arbeiter zu und macht sic damit concurrenz- zahiger für den Weltmarkt. Auch die Knechte und Mägde, die aus vm Landschulen dieser Art zur Landwirthschast übergehen, vcr- »iielhcn sich vortheilhastcr, wenn sie auf entlegenen Bauerhösen eine Art oder ein zerbrochenes Wagenrad selbstständig auüzubessern schon in der Schule gelernt haben. Es heißt nun, daß Herr v. Puttiaimr ornmächst in Preußen mit praktischen Versuchen vorgelien will und jcvensalls ist ihm das Lob nicht abzusprechen, daß er sich an die Spitze einer durchaus hoffnungsvollen Bewegung gestellt hat. Wir bedauern, daß sich der Ehes unseres Unterrichtsministeriums diese Gelegenheit entgehen lassen ,u wollen scheint, seinen hellleuchtenden Verdiensten um die Hebung der Vollsschule ein weiteres Verdienst nach dieser Richtung hin beizufügen. Herr v. Gerber hat seinen Namen eng verknüpft mit der Kulturgeschichte Sachsens, indem er das allgemeine Bildungsniveau der Bevölkerung durch sein frei sinniges Volksschulgesetz und durch die Pflege der Universität hob; aber das Wissen thut es nicht allein. Das in den Fortbildungs schulen erreichte mäßige Wissen kann nicht den "Ausfall ersetzen, der durch Nichtpflege der Handfertigkeit in den Volksschulen erwächst. Die Minister des Innern und des Unterrichts sollten sich verständigen, ein System auszuarbeiten, das die Volks- unv die Fachschulen m organische Verbindung bringt. Viel besprochen wird der Ausfall der Reichstagswahl im Herzog- lhum Altenburg. Der Kandidat der vereinigten Fortschrittspartei und der Sozialdemolraten, Baumeister Kämpfer, schlug mit etwa >!',,000 Stimmen den Kandidaten der Nationallibcrnlen, Zustizrath Große, der etwa 9000 Stimmen erhielt. Eine dort beispiellose "Wahlagitation durchtobte das sonst so friedliche Ländchen. Es war «ine Stichwahl und dabei trat die cigenthümliche Erscheinung hervor, daß der Kandidat der sogmannten „Ordnungspartcicn" erheblich weniger Stimmen erhielt, als im ersten Mahlgang ans ihn und den konservativen Bewerber zusammcngcsaUen waren. Tic Konscrva tiven haben sich eben bei der Nachwahl nicht mit betheiligt, sondern die Nattonakliberalen ihrem Schicksal überlassen. Umgekehrt machten die Fortschrittspartei und die Sozialdemokraten unerhörte Anstrcn gungen und brachten ihren letzten Mann an die Urne. Eugen! Richter bereiste den Wahlkreis und verfügte über einett vollen Geld säckel. In einem Briefe Richter s an einen Wahlagenten heißt cs: ,Lie UgitationSkostm belieben Sie in der von Ihnen zu bcmesscndcn Höhe durch Postvorschuß bei mir zu erl>ebcn". Die Freihändler und Jude« stellten ihm einen mrerschöpslichen Kredit zur Versiigung Bei de» künftigen allgemeinen Wahlen, bei denen die Iudenfrage sfettohne ' Fort Arbeit sehen. Die preußische Regierung scheint sich bei Zeiten darauf vorzubcreiten; es heißt, sie wolle die Verhängung des kleinen Belagerungszustandes über Frankfurt a. M. beantragen. Hier und und in Main; und Umgegend haben höchst ausfällige "Verhaftungen vv» Sozialdemokraten stattgefunden. Diese Gegend scheint cm Agitationscentrum geworden zu sein. Die "Nähe der jüdischen Banguiers, welche erfahrungsgemäß die sozialdemokratische Bewegung an ihren Schnürchen leiten, ist geeignet, die Gefahr zu verdoppeln. Wien war der Schauplatz einer anderen und viel sympathi scheren Bewegung. Wien war aufs Tiefste aufgeregt über die Zu wendung der Ausstattung des Kronprinzeil Rudolf an französische Industrielle. Wien zahlt aber auch Bürger in seiner Mitte, denen der Mannesmuth nicht fehlt, die Gesinnung der Bürgerschaft in aller ehrerbietigen Aufrichtigkeit tundzugebcn. Natürlich schieben die Oberhosmeister alle Schuld aus die untergeordneten Hofchargen, daß diese ganz gegen dm allerhöchsten Willen die vaterländische In dustrie bei der „Easirung" des Kronprinzen übergangen haben Unter Easirung von i-avu, Hütte, Haus, versteht man in der aus der spanischen Hosetiguette herübergenommene Wiener, Amtssprache, die Hauseinrichtung. Um den üblen Eindruck zu verwischen, den, wie man voraussah, die Vergebung der Ausstattung des Kronprinzen ans Ausland aus die österreichischen Kunstgewerbtrerbeuden machen würde, mußte der betreffende Pariser Industrielle nachträglich noch die österreichische Staatsangehörigkeit erwerben. Soviel ist gewiß: cs wird nicht leicht wieder Vorkommen, daß die Wiener Oberhof meister bei Bestellungen das Ausland bevorzugen. Freilich giebt's auch nur einen einzigen Kronprinzen zu „eajirm". Die loyale Be geisterung, womit sich in Wien Alles aus die Kronprinz Rudolf'sche Hochzeit vorbereitete, ist durch jene Vorgänge sehr abaetühlt worden, denn beim Geldbeutel hört selbst die dauerhafteste Wiener Gemüth- lichkeit auf. Wie leicht vermögen doch Hosbeamte durch falsche Schritte fürstlichen Personen schilleren Verdruß zu bereiten'. Es ist uns sehr lieb, den großen BanquierS einmal etwas Gutes nachzusagen. Die großen Pariser Bankhäuser haben eü ab gelehnt, die griechische Kriegsanleihe untcrzubringm. Ja, das märe die köstlichste Friedensliga, wenn die großen Bankhäuser jedem Staate den Kredit verweigerten, der Geld zum Kriegsühren braucht. Allerdings ist das Opfer der Pariser Banquicrs kein sehr großes; sie sitzen noch jetzt aus den früheren Anleihen, für die Griechenland leine Zinsen zahlt; aber man darf sich doch über diese Vernunft freuen. Bisher haben immer die Weltbanquiers das Kriegsühren mehr befördert, als verhindert, weil kein Zustand so sehr die An sammlung großer Kapitalmächte in einzelnen Händen befördert als der Krieg. Die Durchführung der Kreditoperationm, die zum Kriegführen unentbehrlich, die Armeelieferungen und dergleichen gaben den Hauptanstoß zur Anhäufung der großen Neichthümer in den Händen der glücklichen Unternehmer. Könnte man sich die Herrschaft des ewigen Friedens als möglich denken, so würden zwar die Unterschiede im Vermögensstande in keiner Weise schwinden, aber die Vcrtheilung unv Abstufung des öffentlichen Wohlstandes würde wabrscheinlich mehr den Gesetzen der Gerechtigkeit und Billig keit entsprechen, als cs jetzt der Fall sein kann. "toller war. vcrtbeidtgte tcrner datzOIIeaium loareuw gegen den Vorredner, seinen trüberen Schiller Dieter. sc>vit ein würdiger Herr mit weißem Haar, schritt nach einer periönllwen Bemerkung auf seinen alten Ledrcr zu und füyte denselben ebnurchts- voll. Natürlich erregte diese gemüthliche Scene im Hause heitere Stimmung. Weitere Debatten erstreckten sich über katholisches theologisches Studium und über UnterrichtSretorwrn in Gvmnaiien und Realschulen. Bezüglich der Zulassung der Realschulabiturienten znm llniverütatölludlum erklärte der Mi nister tür sich: uon liguot; die Ansichten der hervorragendsten Autoritäten llünccn siw in dieser Frage gegenüber und ein Fehler aut diesem Gibicte könne die getäbrlichsien Folaen für w-sere ganze nationale Bildung haben. Von polnischer Seite wurde über den katboliick en Re igiontzunterricht an den vöberen Lehr anstalten der Probinz Polen geklagt. Seitens der Regierung wurde dicErmangettmg eines genügenden katholischen UntelrichtS tn Posen zugegeben, zugegeben auch, daß bicicc Zustand die tiei- sten sittlichen Getabren in sich berge. Die Regierung bade das Ihrige gclban. um Abbitte zu schnffc». Berliner Börse. Die Haltung der heutige» Börse war in Folge matter Rollrungen von Wien, der Londoner Nach richten von sofortiger Zusan»nenbciu«ung des Parlamentes (an gesichts der ernsten Lage in Irland), sowie in Folge kü Umstandes, daß das Geld nun doch an'ängt, knapper zu werden, wenig günstig gestimmt. Hielt >icb auch das Angebot Innerhalb schwacher Grenze», so ging cc> doch über die Kauflust hinaus und führte mannichiacpe Eourcavscbwächungen mit sich. Schluß besonders geschäitölos. wen» schon etwas fester. Leb- haiiercn Verkehr und stärkere Einbuße haben von den leitenden Papieren nur Ercditaclien anizuweiien, die 4' e Mk. schlechter »otiren. Lombarden i Mk. besser. Eisenbahnen meist n>ekrigcr, ausgenommen einige österreichische, voran Elvctbal. Banken be hauptet. Fonts still und wenig verändert. Montanwcrthe ihell weise test, die spekulativen etwas weichend. Acurste Telegramme Ser ..TrrSvner Aa»r." v. k-Z. Deebr. Berlin. "Abgeordnetenhaus. Zum Kapitel Uni versitäten führt Rcichc»spcrgcr Köln auö. daß am denselben zu wenig gelernt werbe. Gründe: zu viel Ferien, Eramenwcien, mange'ntc Kontrolc des Kollegienbeiuches, Kneipereien, Meniur- unwescn. weichem letzteren nicvt ernst genug cntgcgcngetrctcn werde, Ucbcrhürdnng uni den Gymnasien, zu weni.« christliche Richtung der Protessore», Burecinkratisirnng derselben. Minister v. Puttkamer: Die gesetzliche Feriendauer betrage nicht 6, sondern nur etwas über :< Monate. Die Mensuren artete» jetzt vieltacd aus. Der Dircctor der Irrenanstalt zu Braunichwcig, j)>. Hasse, habe behauptet, daü die Gymnasiasten in Folge der Ucbcrbs» düng durch dlc Ansprüche der Schule daö größte Kontingent stir die Frrcnbäuier uellien. Er habe daraus ca. A> Dirccivle» der Irrenamkaitcn Deutschlands um Mittbeiluiig ihrer diesbez. Er- tabrnngen ersucht. Darnach bestätigte sich dieHasse'scheBcbaupkung nicht. "Nur zwei Berichte sagten, ev könne wohl sein, daß geistige Ucberbürdling zu Geistesstörungen Anlaß geben können, do v bringen sie bicriür kcineriei praktische Erfahrungen. Die Zahl der Gym nasiasten unter de» Gcisteckrankcn siebe mit der der übrigen Be- rmöarkcn in keinerlei Mißverhältnis,. Die KrankheitSuisachen bei den jungen Leuten von 14—A» Jahren beständen nick-t ln Ueber- bürdnng, sondern icicn mannigiaa e andere, namentlich auch aeschlcchtliche Verirrungen. Uebrlgenö sei er fortdauernd bemüht, eine Ucbcrbürdung. wo immer sie hcrvortrcte, zu beseitigen. Viel ici aber auch von Seilen der Eiter» zu erwarten. ES würde» unfähige und körperlich schwächliche Kinder den höhere» Schulen zugciührt, Kinder, weiche den Aiuolkcrnnge», die nun einmal die Schule steilen müsse, nicht genügten. Dazu komme nun noch die kranlhakte Eitelkeit von Leuten der niedrigen ?tände. ihren Kin dern eine Schnibilknng geben zu wollen, die sie i durch genügende Ernäbrung :c > nicht fördern können. Leider hätten ott die Eltern nicht genügend Zeit, die Arbeiten ihkcr Kinder zu prüfen. Der Minister schließt mit einem Appell an Haus und Ge meinde. gegen daö fratzenhafte Verbindungswesen energisch vor- zngclic» iBravois. l)> . Virchow wünscht aut den Gymnasien ein anderes System der Vorbereitung iür die Ilniycrsikätcn. Daö Hauvtgewlchk dürtc nicht mcbr an» die Grammatik aelcgk werden. Er ist iür Beibehaltung der Lcrnfreiheit, nur müsse die Selbst ständigkeit des Charakters schon aus den Gymnasien hcrangebütet Er wünsche in der Dueilangeiegcnbclt, daß hauptsäch lich die Provocationen stlgmatisirt werke»; ott seien die Duell- gründc ganz nichtiger und unsittlicher Statur i Widerspruch). Man könne dem Studenten im klebrigen schon gestatten, mit der Waste sich gewisse Operationen zuznsa..cli. wenn er nur ein idealer Kerl die be. Köcher iübrt Beispiele von Schülcnlvcrbürtung an. v. Eckardtstein: Bei aller ULberbürdung blieben die jungen Leute in gewissen Dingen furchtbar unwissend. Oall> c<iuw loMaum Klasse des Gymnasiums halte er iür in der obersten Klasse des Gymnasiums halte er iür Humbug eine bedeutsame Rolle spielen dürfte, wird' man dio RcgierungSthche anS wurde erw ekett. daß die Unterrichts der "Inden in der Aaitatwn Gr skr.-isiSiwr»,' -r,"-« Verwaltung wohl zic Ucbcl bezüglich der Ueberbürdung sur Freihändler. ,^ort „nd aut Abstellung nach Kräften hinwirken werde. IchirtM« «ch Sozialdemokraten noch m viel größerem Maße bei der Redner. l<r trüber Rektor te> GvmnaNnms <pm »rauen Lokales und Sächsisches. — Bet der kaiserlichen Jagd, die am vorigen Sonn abend im Grunewald bei Berlin avgchaitcn wuide und die nur l'/s Stunde dauerte, wurden ll:u> Stück Hochwild aut die Strecke gebracht. Hiervon baden erlegt Fbre Majestäten der Kaller 24 Damschaustcr. 2l> Stück Wild und l Fuchs; der König von -achten lü Schauster und 2ii Stück Wild. Ihrekönigi.Hoheiten der Kronprinz 4 Sch. 7 W.. Prinz Karl L Sch. 2 W.. Prinz Wilhelm 4 Sch. 9 W.. Prinz Georg von Sachsen 3 S». lL W., Erbgroßherzog von Mecklenburg 2 Sch. 4 W.; und der Prinz August von Württemberg >0 W. - Die Drobung des entlassene» LegationSrathS v. Linde- »au, „Auge in Auge" mit dem trüberen Staatsmlntster Arbr. v. Friese» vor dem Throne, cvent. in dem Staaisrathe ein Tournier anSzutechten. bat die roheren Gesellschaftskreise außer ordentlich erheitert. ES Ist Herrn v.Linkenau trotz mehrjährigen Staatsdienstes unbekannt geblieben, daß cS in Sachsen einen „Staalsrath" garnicktt gicbt; vcrmuthlich hateran den „StaatS- gcrichtöboi" gedacht. Dieser wird reaclmaßig von jedem Land tage debuts "Austragung von Vcrtammgöstrcitigtelteii zwischen der Regierung und den Landstänren gewählt, ist aber noch nie mals zusammengctrctcn. Die Linreiiau'schen Angriffe haben den Fricsen'schen „Erinnerungen" io zur Reklame gereicht, dah die erste Austage völlig vergriffen ist. -Einen hochfeinen Ball beiten am Sonnabend in den Räumen ihres Kasinos die Offiziere des Lcibgrena ier-Regi- mentS Rr. Ion ab und ward denselben die besondere Evrr zu Tbeii, daß aiö Gäste sowohl Sc. Ercellenz Krici-Sministcr von Fabrice, als auch Ercellenz Generalleutnant von Hauicn, Stadt kommandant von Fun'e und Generalmajor von Einsiedel er schienen. Auch iämmtliche Regimentskommandeure und die ver abschiedete» Höheren Offiziere, weiche trührr beim Regiment ge standen haben, beehrten das fröhliche Feil, zu welchem ein actlvcr Oistztcr des Lcloregimcntö, Herr Freiherr v. Zschammer, einen Walzer „Unter stoffen Kameraden" komponlrt batte, der außer ordentlich bellälligeAuinahme land u. mltLeidenschattgctanzk wurde. Am Sonnabend stand öffcntttchc Sitzung des Bezirks ausschusses der kgi. Amtöbauptmannschast DreSden-NeustaN statt Der Erlaß eines Verbotes gegen kaS Verbrennen drS Kartoffelkrautes aut freiem Felde ward für zweckmäßig erklärt. In der Gemeinde Wachau war der Schmicdemeister Titel zum Gemcindcvorstand gewählt worden; er hat aber abgelehnt und der Bczirksauösthui; erkennt die Ablehnung iür gerechtiertigt an. In Schank und Tanz - Konzcistonöstachen wurden genehmigt die Gesuche Mende'S in Tolkewitz. Pictzsch'S in Weißer Hirsch. Fröh- ner'ö in Augustusbad und Brctschncidcr's in Bühlau; mehrere andere wurden avgcwieien. Zu einem orksstatutarischen Beschlüsse der Gemeinte Pieschen, die Besoldung dcö dortigen Gcmeinde- vorstandeö und Standesbeamten wurde Genehmigung ertvrilt. Ferner beschloß der Bezirksausschuß, eine Beihilfe von 500 Mark iür die Diakoncnbiibungo-Anstatt aus Bezieksmitteln, und an Wegebau-Unterstützungen auö Fonds tcö königh. Ministeriums des Innern iür 11 Gemeinden den Betrag von 7000 Mark iür daö Jahr 18>zl zu beiürworten. "An Manschink in Llndcnau, Große in Kötzschenbroda, Krciicr In Striesen und Walther daselbst wurden Dismembrationogeinchc genehmigt. Vorige Woche fand in Mcmhoid's Sälen eine Versamm lung des „Vereins gegen u n w eien im H andel und Gewerbe" statt, in welcher alle Stande der Gesell,'chatt io zahlreich ver treten waren, kaü selbst die Ncbemälc und Tribünen keinen aus reichenden Plap boten. Hr. Schuldirektor Haderland hielt einen begeisterten Vortrag über die Nothwenttgkcit der Bctheiliaung aller Stänke an dem Verein, welche er damit begründete, daß nicht nur eigcncü Interesse gebiete, die Solidität tm GcschättS leben zu hebe», sondern daß es geradezu patriotische Pflicht scl. reu alten Ruf t o» deutscher Treue und ftwerlässigkett wieder bcrzustellcn. Ein weiterer von Hrn. Rechtsanwalt lcisina ge haltener Vortrag betrat daö Reklame-Unwesen der Jetztzeit. Ec verglich das Rcklamcwcscn anderer Nationen mit dem deutschen und nannte die deutsche Reklame insoiern hcrwcrstici'. als sic nicht die Güte der Waare ins grellste Lickt zu stellen suckle, sondern nur deren „Billigkeit", wodnrch naturgemäß die Herstellung au» unsolide Bahnen gedrängt werden müsst. Redner wendet sich nickt gegen die Reklame Im Allgemeinen, welche ei» Bedüriniß der Zetzttest ist, ader er grellt l»c schamlose Decistigtelt an. mit weicher manche Geschättsinhaber ihre Waarcn „zum Selbstkosten preis" oler gar „20. 40 und 50 Proc. unter dem Selbstkosten preis" dem Publikum offerircu. Die Vcriainmlung folgte guck» beiden Vorträgen mit aller Aufmerksamkeit und dgnkte hcn RH- nern durch ke-batten Bestall. Der Vorsitzende schloß dir «ger» iammlung unter Hinweis aut die zahlreichen Erfolge, welche der Verein in s einer Tbättgkeit bereit» autzmvelse« Hätz. VtrC V« Anwesenden ließe» sich nt« Mitglieder esittrasa».
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