Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 11.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188002110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-11
- Monat1880-02
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.02.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
mit Acclamatio» die Er höhung her Etvtllifte auk 700/ioo Franc». »Bukarest. io. Febr Der Fürs« von »Bulgarien lst nach PeteiSvurg ab. aerelst und dürste End. kA'ärz zur Eröffnung der Skuptli tlua nach «ofta zurückkebren. Konstantlnopel. in. Februa;. Ein tuler- nalt nale» Komitee leiser die Sammlungen lür dle lungericidcude Bevölke rung Klctucislenö ein. - Die auö»värt«gen »'Rächte machten Schrille in Loffa wegen Rcpgrtirung der Muselmänner. Tageblatt für Wokitik. tt»tnliai1»ng,Gtschästsmrktdr. Sörsendtrill>t,Fremde»lifte. »Milrekactenr: vo VinII Tür das Fculll.: Quelw», Druck und Etgmtbum der Herausgeber: Me LL»tvI»»ieM» in Dresden. Loppol »I» lit L B Co., !^n- uuci Verkuut' ullvr StLUtspspIvfv, » « nttL < « vI» kft, Fetlsn vte-, ^u8/nl>lunj,' ullur Eoupouu. vuvutusIUlvds 8v»,Ic>^-8«in^a 1 4 ' Lonlrvlo «lor Vvrlvovung aller VVertbvapieie. älles aueli tt>!genlli>er >Ier ren>85». »nt l-rleili^ Iiein ^ es-e. OonNLilölbllb fllr V/üLllbüI. ^ pfsniltlrlsfv, rec tlle tan sprach sich gegen »de, Duböky sehr vertrauen»- voll de,»glich der Poltt k Oesterreich - Ungarn« und der lerscniichenGtlinnun- arn de» «aller» au». London, w.Februar. Hattington fragte an. ob et wahr se«. da», England und Peesirn von Verpflich tungen vetreflS Herat er löst sei Northcote machte Mittdciiungen über einen Gegenstand, der von der persischen Negierung ein, gegangen und vom eng lischen Eabinet erwogen „ . ^ ^ — worden: bis jetzt set aber «eeantwortl. Redaetenr ^ noch kein Abkommen da« Lllatartvl, »»«Iilonlt in Dresse» rüber getrosten worden. Ve-lokv« ttittol »oll man bei -ialrnsedmvrn anwvclon? ?opul»ir kostsktlivdo Abbanälunb vom pralrt. ^slinsrnt j. ÜUNroll, Dreaävo. kirr 25 kt. äurvl, äon Vorl-ij- ä^r ,,Union", Broväou, ^Vaisvulrauoetrasiv Kr. (kaloi« Ontvnbvrp-), urstv xu > AiRl-n. Nr^S7MMW7I8M7 WttterungSautzsichlen: Vorwiegend wolkig, trocken, meist schwacher Frost. Politisches. Die schwüle Atmosphäre, die ün preußischen Abgeordnetenhaus« herrscht, hat zu neuen electrischeu Entladungen geführt. Der Blitz de« Ordnungsrufes zischte wiederholt hernieder, die wüthendrn Parteien schleuderten sich bei jedem Anlasse faustdicke Injurien hageldicht in'« Gesicht, mit Mühe wurde eine leidliche Ordnung hergestellt, unter tiefer Aufregung die Sitzung geschlossen. Man schalt sich gegenseitig Denunciante» und Ruhestörer, verbat sich die Hochachtung des Gegners und sprach von Junkersport und Uebermuth. Woher diese Spannung? Weil das Centrum erkannt zu haben glaubt, daß noch viel Wasser in'S Meer fließen wird, ehe ein Ausgleich zwischen Kaiser und Papst, Staat und Kirche, preußischem 'Ministerium und römischerKurie zu Stande kommt. Das Gefühl der Enttäuschung verbittert und legt Ansdrücke von einer Schärfe auf die Zunge, die nothwendig noch schärfere Erklärungen hcrausfordern. Den Ultramontanen, in deren Reihen so viele Fürsten, Grafen und hohe Beamte von unzweifelhafter Königstreue sitzen, ist cö natürlich äußerst verdrießlich, daß ihre Loyalität gegen die Krone nur entfernt in Zweifel gezogen werden konnte. Lachen aber bei Verlesung einer königlichen KabinetSordre ist mit dem schuldigen Respekt schwer vereinbar. Ohne Zweifel haben mehrere belMge katholische Pfarrer hessische Bevölkerung, welche grtßtcnthcils nach tcrAnnerion sich' der preußischen Negierung mit biindem Vertrauen zuwanktc. b>ö! l» ihre untersten Schichten unzuirlcden geworden Ist. So'ien die' armen hessischen Waitbauern nicht einmal lhr gutes historisches Recht verlheldlgcn bürten, ohne von ben Offiziösen mlt Schimpf namen belegt zu werben, kann selbst ber hochangelehene Vertreter einet brutschen Universität nicht mehr wissenschaftlich unbestreit. bare Thatlachen Vorbringen, ohne alö treister Querulant unv Agitator zurückgewiese» zu werben, kann soll ma» rublg blc vl:l- beruienen ..berechtigten Eigenthamlichkeiten" aus tem politischen Lerlkon streichen. Denn bann bleibt nichts anderes übrig alö die öbe, rücksichtö- und schonungslose Gleichmacherei. Renefte Telegramme »er „Dre-flner ««»richten." 'Berlin, IO. Februar. Der dem Bundeöraihc zugeaangene »Antrag Preußens wegen Acnderung beS H uo des Sozi.ststlm- gcietzcö (welcher die Eteltungötauec VIS zum :U. März >881 aus- spricht» würbe den zuslünktgen Ausschüssen überwiesen. DaS Sozialistengesetz wirb also verlängert. Berlin. IO. Februar. Die Gerüchte über VaS künitige Reichstagöpräsibium beircffend, schreibt bic„Kreuzzeitnug": „Als begründet cürste cs gelten, daß Lchdewitz die Wieterübernahmc des Präsidiums abl hne. im klebrigen dürste» die Verhandlungen über die Zusammensetzung des Präsidiums noch schweben. Den »Abendblättern zutoigc findet die Eröffnung dcöReichstages durch ! Fürst »Blnnarck statt. gelacht, aber nicht über die KabinetSordre selbst, sondern über den! Pari s. W. Februar. Der Regierung ging eine Meldung Zwischenruf: „Hört, hört!" den einige Liberale dabn auSstießen. i tts Bctscha'ters in Konstantinopcl zn. wonach der Kalmatan in W-nn man die Landtaasberickite liest — e« oiekt niete Menschen die! -llerandreite dcflnitlv abgesctzt ist. »Alle, welche an dem Zwischcn- Atenn man vce L.anvtag«venqte uesl — es grevt viele Menschen, vce ^trcnü der «r-mzösisä en Matrosen sich betbelligten. sind an- m den bandwurmarUgenReden nur dre «stellen lesen, be» denen dce'ocklaat und werden vor das zustäuvige Gericht gestellt, woraul Stenographen Heiterkeit, Beifall, Unruhe oder dergleichen notirt'DIe zu criolgenden Straieu unrerzüglich und unnachsichllich auo- haben — wundert man sich sehr häufig darüber, über was denn > artührt werden. eigentlich von den Herren Volksvertretern gelacht worden ist? Ein > r k. 10. Februar. r.ie „Times ist zur Erklärung eigenthümlicher Tonfall eines Wortes, ein entweder nur mittelst langer Erklärung oder mit Letten, gar nicht wieder zu gebender Zwischenfall ruft oft diese Zwerchfellserschülterungcn hervor. So mag denn derAmtseifcr, mit dem die Liberalen ,Lört, hört'." riefen bei den Worten des CanzleistyleS, worin der König von Preußen Anerkennung und Achtung für den neubackenen altkatholischen Bischof auch von den papstgläubigen Katholiken fordert, Lachen erregt haben. Stellt man aber dem Könige die Sache so dar, daß die Ultramontanen der KabinetSordre „nicht Reverenz bewiesen haben", so kann das nur dm Gang der Verl-andlungen mit Ron, ungünstig beeinflussen. Gereizt wurden die Ullramontanen auch dadurch, daß der mittelmäßige Historiker und amtSeifrige Eultur- kämpser v. Sybel das Steckenpferd der Angriffe gegen Dogmen der katholischen Kirche ritt. Ihre auf'ü Höchste angefachten Leiden schaften schlugen nun wild über dieStränge. Windlhorst unv andere sonst besonnene Männer warfen gleich mit „Lügen" und „tendenziösen Unwahrheiten" um sich , Schorlemer brach eine Beleidigung Virchow'S vom Zaune, indem er dem berühmten Gelehrten ohne jeden Anlaß mormonische Liebhabereien vorwars. DaS Ensemble dieser turbulenten Scenen macht einen höchst widerwärtigen Eindruck. Da benehmen sich unsere sächsischen Abgeordneten ja fast wie zimperliche Mädchen, obwohl sie mehrere Sozialdemokraten unter sich haben. Es wird bei uns als unerhört angesehen, daß ein Sozialdemokrat dem Abg. Kraus« mit dürren Worten sagte: er beweise, wie wenig Verstand dazu gehöre, Führer der nationalliberalen Partei zu sein. »Wie gesagt, diese Wuthausbrüche sind nur das Symptom der vorhandenen Aufregung. Die Ultramontanen wollen es nun ein mal nicht zugeben, daß die Papstlirche Uebergriffe auf das Gebiet der Staatshoheit gemacht habe und anstrcbe. Der neue Kultus minister v. Puttkamer hat den Spottnamen „kakle r^ckiviviik" er halten. Puttlämer kann ja auch als preußischer Minister nicht aus einem wesentlich andere» Standpunkte stehen, als sein Amtsvor gänger. Er kann sich von dem Gebiete der Landesgesetzgebung nicht entfernen. Diese Erkenntniß ist die Wurzel aller Tumulte. Uebri- gens soll man über diese heftigen Kulturkampeleien nicht die Vor gänge im Herrenhause übersehen. Eö handelte sich um das famose Feld und Forstpolizeigesetz, dessen Verbesserung dem Abgeordneten haus« bekanntlich nur in sehr bescheidenem Umfange gelungen war. Natürlich waren die wenigen Abschivächungcn, welche der ursprüng liche Entwurf erfahren hatte, den Herren schon viel zu weit gehend. Sie schwärmen für die schärfste Ausbildung des römisch-rechtlichen EigenthumSbegriffS in seiner Anwendung auf Feld und Wald, ob gleich wohl ein großer Theil der Standeshenen ihre ausgedehnten Waldungen nicht besitzen würde, wenn in vergangenen Jahrhunder ten da« Eigenthum der Bauern ebenso „l-eilig" gehalten worden wäre, wie man dies jetzt verlangt. 'Freiherr von Mirbach ging sogar soweit, Den mit Strafe zu belegen, der sich Stangen von Ge weihen von Rothwild, Damhirschen und Rehböcken, die er im Walde findet, aneignet. Obwohl das Obertribunal solche Fundstücke als rus nulliu!, erklärt und dem Finder zugesprochcn hat, wollte sic Junker v. Mirbach als „Aorstprodukte" bezeichnen, die dem Wald- eigenthümcr gehören. Mit Mühe verhinderte der LandwirthschastS- minister Lucius die Aufnahme solcher monströser Bestimmungen. Dann hatte er einen sehr bemerkcnSwerthen Streit mit dem Ver treter der Universität Marburg, Ur. Ubbelohde: Dieser führte »uS. nach vesstschrr Anschauung sei da» Eiaen- tbum am »Walte ein bescl'ränktercS. als anderswo; dem Besitzer lleae ein Legal-Servitut ob, lnvem wir. wenn wir im Walde spazieren geben, Beeren oter Pilze sammeln, bieö nicht nur kralt gütiger Duldung tbuu. sondern krakt woblerworvencn Gewohn- beltörechtS. In der gesammten Bevölkerung des Regierungsbezirks Kassel werde eine schlimme Auiregung entsteben, wenn das Gesetz ln dieser Form anaenommen werde. „Vierzig Procent der Fläche ' llv. wir leben im Walde und können »nS ein Ueberband- ermächtigt. General Grant wcrte die republikanische Kandidatur um kle Präsidentscba't akoptiren, sobald er von ccr repudllka- nlschen Rattonal-Konventlon dazu ausgestellt werde. Locale« aad Sächsische». - Kronprinz Rudolf von Oesterreich bat bei seiner An Wesenheit tn Dresden dem hiesigen österreichisch-ungarischen Verein üoo Mark zu Untcrsiütznngözwccken überwiesen - Mittwoch den U.b. M., Rachm. gegen N Ubr. trifft über Röverau der Grtrazug des kaiserlich rnssischen Bot sch alters Baron v. Oubril, weict»er von Berlin nach Wien ve,setzt worden ist. vier ein, um nach kurzem A mrntdaitedie Fahrt via Teilchen »ortzuiepen. Daß der Hausstand des Herrn Bot- schatterö von außergewöhnlichem Umlange lit, geht daraus vcrvor. daß der Eztrazug aus 10—12 Wagen beliebt und allein tt Equi pagen mit den dazu nöthlgen Pierdcn zu betörter» sind. — Der Professor bei ber Kunstatatcmic zu Dresden Karl Ludwig Atoll Evrbardt ist zum Mitglicde deö akademischen RalhcS ernannt worben. — Landtag. Die erste Kammer genehmigte gestern ohne Debatte und einstimmig den Gesetzentwurf über das Dienst verhältnis; der Richter. «Re;. Präs. v. Ericgcrn). Nach rem Deputationöbcri.i'tc enthält der Entwurl manche Bestimmung, die leicht aus dem VcrorbnungSwrgc butte erlassen werben können; aber man sagte sich, baß es gut und praktisch sei. wenn man einschlagentc Bestimmungen hübsch beisammen habe. — Tie zweite Kain in er überwies bas Dekret wcgrn tcr Be nutzung dcö Kammerguteö Kalkreuth zur Anlage einer Fovien- auszuchtaiistalt an die Finanzdeputalion zur Vorbcrathung. Kalkceuih nebst zwei Vorwerken soll von Johanni ab an taö Ministerium beS Innern gegen einen iäbrlicvcn Pacht von I7.'M<> Mk. zum Zwecke einer damit zu vervinkenbcn Fohlenauizucht überlassen worden und tieie Station bis am Weiteres zur Aui- nabmc von jährlich 25, im Ganzen 75 Fohlen bestimmt sein. Die Negierung beantragt Gewährung eines mit 4 Procent zn verzinsenden Vorschusses von Uzo.ooo Mk. zur Einrichtung der Gutswirthichait wie zum Ankauic teS erforderlichen Foblcnmatc- rlals und Bewilligung von lii.000 Mark zu den Emrichtungs- kosten der Fohleuaulzuchtstation selbst. »Avgg. Ublcmann und MöbiuS verwandten sich iür bas Proiekt. Abg. Penzig bedauerte angesichts ber heutigen Finanzlage, bah Opicr lür eine an sich wünscdenSwrrthe. aber nicht bringend nöihige Sache gefordert würben. Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz entgegnetc. die Re gierung bade aus ben vom vorigen Landtage gestellten Antrag antworicn müssen. Da Kallreuth zu Johannis pachttrel werde, lo müsse ein Beichluß darüber gefaßt werden. ob cS weiter ver pachtet werden loste ober nicht. Dann berichtete »Abg. Grorgl Über die Etats kür den sächs. »Bergbau »»d die Freibrrgcr Hüttenwerke. Abg.Müuer-Freiberg entwari ein leuchtendes »Bild von dem rationellen Betrieb unv ber trefflichen Verwaltung tes Frciberger Bergbaues. Für die Spekulation der goldenen In ternationale biete derselbe lreilich kein Feld. Abg. Bo. Heine erklärte, er versiebe nicht, wie der Berichterstatter seine gelegent lich deö SllbermäbrungSantragökundgegebcnen Ansichten mir ben im Bericht nieberaelegten Grundsätzen vereinbaren wolle. Ein »Auiblüven des Frciverger SilverbergbaucS iet nur durch Rückkehr zur Sllbcrwährung zu erwarten. Abg. Georg! konsratirte. daß Momente vorhanden seien, die ein Steigen der Silberprelie erwarten ließen. Dann wurden nachträglich tür jedes der beiden Jabre I8?ft u. 187« 182,000 Alk. an die Freiberger Bergbaukasie zu vorlchußweiler Unterstützung einzclncrGrubcn bei außerordentlichen Berülknisien bewilligt. Der Ueberschuß vom Bergbau und den Frelberaer Hüttenwerken wurde lür trdeö der Jahre 1880 und >88l mit 5:12,820 Mark eingestellt. Zwei Petitionen ivon Reumann und Genossen In Dresden und Käserstein In Reudnitz) verlangen Einführung der obligatorischen Fleischbeschau. Da die Fleischbeschau bcrctkS selten- des Reiches tn Aussicht steht, schlug die vom Abg. Stebotv vertretene Deputation vor. die Pe titionen aus sich beruhen zu lasten. Die Abgeordneten Lieb knecht und Br. Heine sprachen kür obligatorische Fleisch beschau. Eritercr beantragte Ueberwetiung an die Negierung zur Erwägung, Letzterer zur Kenntnißnghme. Adg.BönIich bemerkte, er würde sich den Freunden der obligatorischen Fleischbeschau gern anschließen, wenn diese wirklich eine volle Sicherheit ge währte. So aber lulle sie nur das Publikum tn eine kallcbe SIcherbclk, so daß es die nötbige »Vorsicht auß r'Augcn lasse. Die »Bewegung lür die obligatorische Fleischschau gebe au» der Ansicht hervor, daß die Obrtgkcl» lür Alles sorgen müsse. sorgen müsse. »Abg. Penzig werde das Fletsch verkheuert sink »Wal,. nehmen ver polizeilichen Bevormundung nicht ohne Weiteres ge- wigcrre: ^'nrm oic ^irnchveia'au weroe das F! sgllen lassen." Herr Lucius führte die »Auiregung ber Hessen aus und dadurch llnzuiriedenheit erweckt. Geb. Med.-Naib Br. Günther Aufhetzereien zurück. Hierzu bemerkt äußerst zutreffend die „Mt. > legte dar. das; tie Elnilwumg der obligatorischen Fleischbeschau in Ztg.": A'an ha» sich in Berlin gar nicht die Mühe gegeben, s Sachsen noo Mi,chheichaiicr erfordern würde lietzt giebt es deren unsere Meriich genwrrenen Verhältnisse kennen zu lcrnen und ' ^ ' ----- -- sie nach den In ihnen selbst liegenden Gesichtspunkte» zu beur- Iheilrn. Man hat eS ans diesem »Wege dahin gebracht, daß die ^reÄeöz^flMA^I^tMär. freilich gewähre die Fleischbeschau nicht. So fel die letzte Trl, chinen-EpIdemie in Leipzig, an der Hunderte von Personen er« krankten, durch Braunschweigcr Wurst hervorgeruken worden «nb in Braunschwelg sei die obllgalorische äleilchbZchau zuerst einge- süvrt worden. Abg. Liebknecht erklärte, daß er sich schon mit einer relativen Sicherveit zmrieben gebe. Wenn eS sich um da» öffentliche »Wohl bandle, spare man. nicht aber wenn eS sich darum bandle, Menschen auszubilden, um »Andere zu tödle»» »Nachdem sich noch Abgg. Niethammer und Walter im Sinne der Deputation ausgesprochen, ziehen Liebknecht und Br. Hrtne Ihre Anträge mit Rücksicht aut die Erklärungen deö Geh. Med.-Ratb» Br. Güntder zurück und der DeputationSantrag findet Annahme. — In der 2. Kammer wird heute über die Erbauung mevrerer Secundärbabnen verhandelt. Die Regierung verlangt die ständische Genehmigung zum Bau der Linien: Sck'warzen- berg-Johanngeorgenstatt inormalspurigy Wilkau.Kirchdrrg-Sau- perSdon, HglnSberg-DIppclb'öwaide-Schmicdeberg, Döbeln- Mügeln-Oschatz mit Flügelbahn nach Wcrmötork rmb Geiivain- Leipzig (schmalspurig,. Bezüglich Döbein-Müaein-Q schätz schlägt die Deputation vor, zunächst dem »Bau der Linie Döbeln-Mügein zuzustlmmcn, die Regierung aber zu ersuchen, über den Weiter bau nach Oschatz, Dablcn ober Mutzschen - Rerchau nochmalige Erörterungen anzustellen. Im Ucbrigen wirb Geneh migung der vorgcschlagene» Linien angelegentlichst empfohlen. Ein Leparalvotum des Abg. Prüter verlangt Herstellung der Linie Döbeln-Mügeln-Oichatz mit Flügelbahn Mügeln-WermS« dori. Die »Abgg. Walter und Rotv beantragen normallpurige Ausführung der Linien Döbein-Mügeln-Wermston und Getthatn- Lclpzig. Ein vorliegender »Antrag Roth'ö endlich ersucht die Re gierung, in Zukunit unter neuen Sekunkärbalin-Projektcn denen den Vorzug zu geben, zu deren A»Rührung ein thaliges Ent gegenkommen der Interessenten sich kundglebt. - Die EomteffeMceucnz hat recht gehabt: wenn auch der heurige Carneval »ur 6 Wochen dauert, so wirb doch kein Walzer takt weniger getanzt, alö früher. WaS sich früher aus eine längere Zelt verlhcilte. drängt sich sono 80 auf eine kurze Spanne zu sammen. Für die höchsten Kreist der Residenz bildete der Elite« ball, der am »Montag ln den gastlichen Räumen dcö Herrn KriegSministerS v. Fabrice stattland. den Ucbergang von dem S ubicrlptionöballe im Alberttheater zu dem FastnachtS- und Hot- baste im kgl. Schlosse, dem Schluß,celn der Faschlngöstruten. Die Elemente dieser Festllchkeiten slnd nur zum Theil die gleiche«, sie gruppircn sich anders und jedenfalls zeigt jede» Fest lein eigenes scharstimrlsseneö Prostl. Bestand bei dem Subscription»- balle der spezifische Reiz ln ber ungemein glücklichen Mischung von »Adel und Bürgertdum. so war bei dem Eltteballstst im Fabrlce'schen Palais die »Aristokratie inst ausschließlich unter stch selbst. Die wenigen vereinzelten bürgerlichen Adern, die da» Edklgestein durchzogen, hoben diesen Gruntcharakter nur noch mehr h. rvor. Im »Albertiheater ein gemüthvoller Grundtcm, der ein Sichgehenlaffen erleichtert, ohne tle Grmzea edler Sitte« auch nur zu strelstn: Im Palais Fabrice die unbedingte Herrschaft lener feinen Umgangöwrmen. ble ieststehen, die von Jugend auf unerzogen sind und die doch nirgends echten Frohsinn beeinträch tigen. Man amüstrt sich eben auf andere »Weist, aber man amüstrt sich au'o Ungezwungenste. Kommt dazu, daß jede Uedersüll« vermieden war, so ist eS erklärlich, baß alle Festgrnoffen aul den Bast selbst mit reicher Befriedigung zurückblicken. »Von bald st Ubr ab stillte sich Icnc stattliche Reibe mit Kunstwerken und tropischen Gewächsen gefüllter Prunkztmmer. die zu dem Saale führen, aus dessen einer Galerie Mustktlrcctor Ehrlich mit seiner ReglmentS- kapclie deö Erscheinens der Maiestäten harrte, um die höchsten Heirschaste» mit den Klängen ben Sachsenhvmne zu begrüßen. Eö erschienenJJ. MM.derKönig unv die K öntgtn .KK.HH Prinz Georg nebst Gemahlin, jedoch ohne Tochter, da Prinzeß Mathilde i» Folge einer leichten Erkältung abgesagt hatte. So- «ort begann rer Tanz, der olme Unterbrechung von '/«IO dt» V->2 Ubr währte, hierauf warb rin Souper aufgetragen; nach '.öl Ubr narb der Tanz erneuert begonnen und bl» in die Mor genstunde fortgesetzt. Für die höchsten Herrschaften warm ln dm beiden größten Famlilenstmmern zwei Tateln zu je v Eouvertm errichtet. Diese 2 aieln boten einen festlichen Anblick. Eine reiche Flora verschönte sie, die sich in Meißner Porzellange«äßm effekt voll von dem weißen, zwlebelgemustcrten Damast abvob. Ta» Hauptttück tcr Taiel. an welcher Srlne Malestät und I. K. H. die Frau Prinzessin Georg speisten, bildete ein imposanter Auffatz ln getriebenem Silber. Dieses Kunstwerk stellte Berg und S «bloß Falkenstein Im Harzer Selkethal dar. die GeburtSstätte ber Frau von Fabrice. einer geborenen Grast» »Affeburg. Ans ber Tafel, an welcher sich Ihre Mal. die Königin und Prinz Georg. K.H.» nledrrließen. prangten Rorocostgurm ln Meißner Porzellan. Für die übrigen Festgäste wurden im Balisaal reich besetzte Laleln auigetragev, von denen man zulangte, um ble Delikatessen, lei «» sitzend VN notit comitö, sei es siehmd alv Säuimheiliger. zu ver- zehren. Die Getränke bestanden ausschließlich in Champagner und Reiiewitzer Lagerbier, denen beibm kräftig zugesprocdm wurde, nachdem dorber bereits während de» Tanzes aller hand kühlende Erfrischungen gereicht worden waren. Herr und Frau von Fabrice versagten cö sich, an dm herrschaftlichen Tateln sich bleibend niedrrzulaffrn, sondern versahen im Ballsaale liebenswürdig ihre Pflichten alö Hauvberr und Hauösrau. Der König trog. wie der Herr KriegSmtnister Garbereiter-, Prinz Georg (YeneralSunisorm; die Königin hatte eine graue Leideu- robe in crep stv Bdioo und mit vielen Blumenguirlandm. Prin zeß Georg eine blaßblaue Scitenrobe mit Spitzen gewählt; beste Fürstinnen trugen im Wesentlichen denselben Schmuck, wie auf dem Albertödalle, nur mniänmte die Tüllrüsche dcö Klettauö- schnltts Ihrer Malestät eine Reihe von Brillanten unv Perlen von seltener Schöndelt. Fächer vollendeten die Toilette beiter Fürstinnen. Die Prinzessin tanzte die beiten Franoaisen. ble erstere mit dem KriegSmInlster von Fabrice und ais vis-»->äs den Generalllcutenant v. Sensit und die Frau Rittmeister Hautd. den zweiten Contre mit dem Oderbotmarschall von Lüttichau und als viv-ü-viü den Generallieutmant von Earlowitz und Frau Oberst von Nostitz. Die Herrschaiten bewegten sich mit gewohnter Huld unter den Anwesenden, der König sprach eingehend mit den Kammerpräsidenten von Zepmen. Haberkorn und vr. Ptcksier. der Generalität (außer den Erwähnten die Generäle v. Funke und v. Rudort» den Gesandten Preußen», Rußandö und Balern», tem trüberen sächsischen Gesandten In Pariö.Grgs S eebach. Baron v. Kaökcl. sowie vielen Anderen: auch geruhte Se. Malestät einen anwesenden Vertreter der Presse durch eine Unterredung auszn.zelchnen. Von sonst Erschienenen lei de»Herrn Oberbürger meister Br. Stübei, der Avgg. Gral Kenneritz. Peltz, v. Gchön- berg-Purschcnstcin. des Polizclpräs. Schwcmß, der Relreroberstm v. Nottitz und v. Kirä'bach, teS Intendantin oberst Schnrlg, de» eh. Rath Br. »Bär. deö Pianisten Eugen Krantz acdacht. Fast ln Sachsen ><«>. daß die »Regierung die Frage nicht aus den »Angen verliere und daß Alleö angebahn» sei. um de» Schutz gegen die rrichinose zu vermehren. Einen unbedingten Schutz (stahlgraue. kostbaren Spitzen reich gamlrte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite