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Dresdner Nachrichten : 03.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
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- Dresdner Nachrichten : 03.03.1880
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»et«r»»ura. d« ».Marz. Um >/«S Udr waren die EmptangS- eer inonteen im Winter- valaiS beendig». Dir Be» «elligung war eine außrr- «Sbentltch grofir. AIS brr Kaller wi» seinem alän» «ttitea sebr zavlrescheu ««folge die verschiedenen «Sie durchschritt, wurde er ml» iebdaltem Enthu siasmus begrüßt. Sine Akrrste de» Reichvratdc» wurde von dein Großfür sten Konstantin verleiea. Der Malier erwiderte hieraus. indem er seinen Bruder umarmte. Bet dem Emptang des biplo- matticheu Spors batte der Kaiser sür leben ein WM t und braut- ertrctrr der gnädige» Wort! tragt« die Ver Tagekkatt für Politik, Unterhaltung, Geschöstsoerkehr. Sörsenbericht, Fremde»!, Mitretacteur: vr Ittmtl Für daö Feuill.: LwttMtU I» errrittti «iir F»- u Verkaufaller 8t»at»p»pl«r«, stkanä-'o ZK j zvtlem ole. Fuaraiüullg »»er (ou- > »»»GAchMvi»»!», pons. Unentgvitl. Vonteoi««lor Vorlooauno Lctilvss-titlLSsv 14, ullvr Werttrpapierv. FIloa auch aut briet- gvgsuüborä.tjpororgastiv.! liebem tVogv. vomloilatoli« für Vooiiaoi.» Druck und Eigenst»»» der Herausgeber ^ tLetott»E«Ie t» Dresden. verantwort!. Redakteur: Hvturt.t» I'odlent« in ^Ispvlvnün? fsnsrsr-koulvsux ö ü. üv^vr, s reich ImItiMv Xuanatil gonülmiickcr, als äoleauues-^llee Xr. 7, »w ir feiner 8uelieu Decken Lenres /u eien neben Oatö Xüuig billigste» Lreisvo. Dapeteu-liestor vou llllilgsi s-Hr ave n Stück, krolien uaeu ausn llrt« 1, anco. kemdev «tosten »vre« Hö'en und Nationen sttr tte ihm zu Tbeil gewor» denn, Beweise und Sy«, patvieen ihren Dank au« zulvrechrn. Zwischen 2 und 3 Udr machte der Kalter eine Fahrt durch mehrere Straßen und wurde von einer zahllosen Volkomaste überall mit nicht enden wollenden Au- bei begrübt. Unter den siattgehabten Gnadende- weisen und Verleihungen befindet sich birErvebung Walujessö ln den Grasen stand. Cvreptowltich er» Vielt den AndrcaSrrdcn, Greigh Abazn d n Wla dtniirertrn >. .»lasse und NabaioffAlcxander New«- kl) den Orden t» Dia- manlen. Veränderlich, stellenw. Niederschläge, zeitw. unruhig, zieml. mild. 3. WäV)* Voltttichr». Bei aller Spannung herrschte in der Reichstagssitzung vom 1. März eine Art Enttäuschung unter den Abgeordneten. Man hatte sicher das Eingreifen des Reichskanzler» in die Debatte erwartet und nun kam er nicht und Niemand im mäßig gefüllten Hause oder auf dm überfüllten Galerien mochte an die einfache Erklärung, er sei krank, glauben. Am Tische des BundesratheS, in Logen und auf Tribünen herrschte die Uniform vor. Die Militär- bevollmächtigten Frankreichs, Rußlands, Oesterreichs und Englands wohnten in der Diplomatmloge der Sitzung bei ; in der Hofloge Fürst Radziwtll, des Kaiser« Flügeladjutant. Der Telegraph hat diesmal umfassender seine Schuldigkeit gethan, unserem gestrigen 1050 Worte langen Telegramme ist Thotsüchlicheü kaum hinzu- zufügen. Die Einsührungorede v. Kamecke's und Richter'« sehr lange Deduktionen wurden mit sehr gesteigerter Aufmerksamkeit ausgenommen. Weniger war dies bei den Einwürfen Reichensperger'S der Fall, die Militärlastm Deutschlands vertrügen keine Steigerung mehr, wenn man dm VollSwohlstand nicht ruinirm wolle. Bmnigsm'S Eintreten für die Nerinehrung der Voltslasten zu Gunsten de« Militärs war vorauszusehen; trotzdem machte die nackte Bereitwilligkeit des Nationalliberalismuü, pure für die Vorlage eintreten zu wollen, einen vielfach unangenehmen Eindruck. Als Moltke zu spreche« anhob. schaarte sich Alles um den berühmtm Strategen, so daß er ruhig, sicher und ohne Erhebung der Stimme seine Ansichten darzulegen vernwchte. Wenn Moltke die Regierungen als die Panacem des Friedens hinstellte, so wird man vou Herzen wünschen, daß er damit Recht hätte. Dann könnte es ja ober nie AabinetSkriege gegeben haben und ein offenbar hoch instuirte« Blatt, wie die „Nordd. Allg. Ztg ", dürste dann nie den allgemeinen Frieden durch ihre provocirendenHetzartikel beunruhigen. 1864 hat nicht das Volk oder seine Vertretung das merkwürdige Ende des schleswig- holsteinischen Krieges herbeigeführt, sondern die Kabinete von Wien und Berlin; 1866 hat nicht das preußische Volk den Bruderkrieg gegen Oesterreich gewollt, sondern die Regierung Preußen» begann ihn gegm den Willen selbst des Abgeordnetenhauses. Die Annexionen von Hannover, Nassau und Hessen waren doch nicht Folgen des BolkSwillrnS; 1870 hat da« Kabinet Napoleon-Eugeniens in Frankreich erst künstlich Stimmung gegen Deutschland machen müssen. Die Dynastie hat ihn in Em» provocirt. Wenn also Moltke's warme Bitte, man solle doch mehr Verträum zu den Regierungen haben, an sich wohlmeinend und beherzigenSwerth lst, so hat doch die Geichichte gelehrt, daß große selbstständige militärische Machrfülle für manche Regierung zur Verlockung geworden ist, Kriege zu unternehmen. So viel bis jetzt übersehbar, hat Richters Antrag auf zweijährige Dienstzeit nur die Fortschrittspartei und einen Theil des Centrums für sich, lieber die gestrige Fortsetzung der am Montag abgebrochenen Debatten meldet der Telegraph: Reichstag. Berathung der Militärvorlage. Adg. Gras von Frankenberg-LudwigSdori erklärt, daß er unb seine politischen Freunde sich den gestrigen Auöiüvrungcn dcö Graten Moltke voll anschließen und sür die Vorlage stimmen würden. Redner bedauert, daß das Centruin nicht auch diesem Gelege gegenüber mit den Konservative» Hand >» Hand geve. Gegenüber der gestrigen Bemerkung dcö Avg.Relchcnsperger be züglich der Abrüstung hebt Gras Frankenverg derber, der geeig netste Mann, sich an die Spitze einer solchen Bewegung z» stellen, sei rer Papst. Redner weist auf die Entwickelung der Verhält nisse in Frankreich bin. Die radikalere» Parteien gewänne» immer me r die Obervant. Die Friedfertigkeit Deutschlands sei über leben Verdacht erbaben. Avg. Arvr. v. Sraufsenberg sübrt auö, eö würden wobl nur sebr wenige Mitglied« Im Haute sein, die von vornherein entschlossen sind, die Vorlage unter allen Um stünden abzu'ehnen. Redner weist aber v n aus die schwere Ver antwortlichkeit, vor welche der Entwuri den Reichstag gestellt bat: das sei die Verantwortlichkeit nach allen Seiten di», auch Denen gegenüber, weichen man neue Lasten aullegcn wolle. Die Vorlage werde <ür die Zukumt den Markstein in der Geschichte der Entwickelung unseres Konttitu tonaliSmutz bilden. Irbentaliö sei dem Auslande gegenüber Eines nötbig zu konttatiren. daß über die Notbwendigkclt der Ausrechterhairung der Wedrkrait selbst im Reichstage nur Eine Meinung herrsche. Die Vorlage mu»be rem Reichstage nicht bloS den Verzicht aus daö eigene konstitutionelle Recht, sondern auch den wcitergebenden aui daö Recht zweier kümtigen Reichstage unb ihrer Wübierschatten zu. Die Gesinnung des deutschen Volkes seinem Heere gegenüber biete alle Garantie amen eine» plötzlichen Umschlag; desbalb sei es un- ndtbig. dem künftigen Reichstag aui 7 Jahre die Hände zu binden. Maltzabn ist f ü r die Vorlage, da er und seine Freunde oon der Notdwcndlgkcit der Medrbewliligung - überzeugt seien. Windtborst spricht iür die Ueberwei'ung der Vorage an eine Kominlstlon. Ein Envurtbeil über Annahme oder Abi biuing der Vorlage könne erst nach eingehender kommissarischer Brütung getälit werden. Die Bereitwilligkeit aller Parteien, um die Jntcgrität dcö Vaterlandes zu schütze», schl'etze nicht aus. im Volke sei bedeutsamer für die Festlgung des natio nalen Lebens, al» die Schaffung neuer Armeekorps. Bebel erkläxt: Wenn wirklich ein äußerer Feind einmal deut scheö Gebiet bedrohe, werbe auch die Soctalbemokratie gegen einen solchen Feind Front machen. Die Gefahr eines russisch-deutschen Kriege« sei aber nicht so groß und ble Cl'ancen eines solchen für uns günstiger alö sie die arurlqen Reben bar- gestellt hätten. Die Besserung der wirtbichattlleben KrtüS sei noch nicht abzuseven unb die fortwährenden Kriegsdrohungen lasteten schwer auf dem Handel und dem Gew« bc. Prot. G nein sucht blstortsch nachzuwellen, das, die Forderung einer Präsenz stärke von eine«« Procent der Bevölkerung gerecht fertigt und der heutige Au'wand sür Militär sei vrrbältnmmäßig geringer, als zu anderen Zelten tm preußischen Staate. ES folgt eine Reibe persönlicher Bemerkungen von Bennigsen, Windtbortt. Richter, Reichcnsperger; hieraus beschließt das Haus, die Vorlage einer Kommission von 21 Mitgliedern zu überweisen. — Der Reichstag genehmigte schlleßlicv een Etat dcö Retchsamtö unb des Innern nach de« Kommissions-Anträgen und vertagte sich bei ber Beratbung deS Etats deö Gesundheitsamts aui Donnerstag. Neueste relearamme Ser,.Dresdner NaLrtckken." Wien, 2. März. AuS sicherer Quelle verlautet. kaSPrä- liminarübereinkommen zwischen der Südbähngeselllchatt und der ungarischen Reai«ung wegen V«kau«ö rer Linie Agram-Kari- stabt »ei unterzeichnet. Der definitive VerkaulSvrrtrag wirb nächste Woche in Pest unterfertigt. Vrrkaufol'cbingungen sind: Zevn- jävrige Elnkommensteuerbeirrlilng und Zahlung beS Kau schtllingo in Annuitäten während der ganzen Concessiontzdauer. Auch mehrere andere Anariegenbeieen sinv geordnet, darunter die Er richtung einer Betltrbsrirektto» in Pell und tte Modifikation deö bestehenden Earteiiö mit der ungarischen StaatSdabn. Petersburg, 2. März. Nach dem Dankgottesdienst in der Kapelle deö Winterpalais fand EmpsangSkour statt. Da» diplomatische Korps war vollständig erschienen, alle Säle waren überfüllt. Vor dem Empsange vcS diplomatischen Korpö waren der Reichöratv iu corpore, und samwtitche Mini»« vom Kali« empfangen worden. Augenblicklich t2'/-> lihrseriolgt brrEmpiang des Senates, welchem sich der Empfang anderer Körperschaften u»c Anstalten, darauf derjenige der Schülerinnen der weibischen KronMte. anschließt. 8 ei dem Erscheinen des Kaisers aui dem Balkon am Morgen war die Großfürstin-Thronfolger an seiner Sette. !Ke Großfürstin macht gewissermaßen die Honneurö an Stelle der leidenden Kaiserin. Konstant«novel. 2. M ärz. Die Ermittelung der In dividuen. weiche aus OberstTomaroff schossen, ist in den Personen kreier Bosniakcn gelungen. Dieselben widersetzten sich bei der Verhaltung durch die Gcntarmtn unb behaupten, in Folge eines Streites sich der Waffen gegen einander bedient und den vorbei reitenden Eomaroff nur zufällig verwundet »u baden. Loadon. 2. März. Reuter » Bureau meid« auS Teheran: st ersten gab die Expebtil n zur Besetzung SeiStanS und eventuell Heratö in Erwägung politischer Schwierigkeiten auf, weiche die Ausführung dirseö Planes zur Folac haben könnte. - Russischer ieits hat man mit einer telegraphischen Verbindung von Tschtkiölar nach Chatte begonnen. Locales an» Sächsische». g man jede Mehrkorccrung der Militärverwaltung zuvor prüte und dieselbe nur bewillige, wenn inan von der Rokhivrnrtgkelt der selbe» überzeugt wäre, was die b s erige Debatte nicht dargelban. Die Aeußerungen des KriegöministerS wie die lhronrede ließen von besonderem Ernst der momentanen Lage nichts merken. Andere otiizielle Aeußerungen lägen noch nicht vor. Die Ertabrungen des letzten Krieges ließen unsere Armee als seder Geiabr gewachsen «»cheinen. Um ieder europäischen Koalition gewachsen zu »ein. müßten dock, ganz anvrre Anttrenaun .en K- ,nacht werden. Da»u «ei kein Staat tm Stande, daber müsse iev« Staat s.«nc Politik so einrick'ten. baß er keine euro päische Koalition gegen lick) habe, oder doch über entsprechende Allianzen versüge. lieber da» Bündniß mir Oester- reich liege zwar keine offizielle Nachricht vor. loch scheine eö zu bestehen. Dem Staatömanne, der e« zu Stande gebracht, gebühre daiü. Dank. Ein sesteö Bünbn ft mit Oesterreich biete die Garantie de« Frieden« in Europa und die Möallchket» der Ad- rüstung. Umsoweniger könne « die Notbwenblgkel» einer Ver mehrung deö Militärs elnseben. Wlnvtborst wendet sich blerau» argen die gestrige« Auöiübrungen Bennigsen« und rreitschkeS. die i-n nl»» überzeug» baben, obwohl er gnade »u diel« Vorlage sein Nein nur schweren Herzen« abgcben könne. Man «olle a otchl nur der bloßen Gewalt vertrauen; r«e tärknog »md Pflege der eidlichen «ob rrllglösm Momente je« -Der HausmarieballamtS-Secretär Bormann hat daö Ritterkreuz des Franz Ioieph-Ordenö erhalten. Landtag. Gestern tagten beite Kammern. Die i. Kammer trat endlich dem Beschirme der 2. Kr. wegen Herabsetzung der Ge > tvtSkosten bei. Dann kam cö zu einer längeren Debatte über ncuzuervauende Secundärbahncn sRel. Landeöältettcr Hemprl«. Tie 2. Kr. hat der Regierung«' Vorlage gemäß »olgende Linien genehmigt: SLwarzenverg- Iohanngeorgenstabt (normalspurlg). Wlliau-Kirchberg-Laupcrs- tori. .Haii.Sberg.Dippoldislvalde-LchmIctederg. D,bcln-Mügeln und Geithain Laustgk-Leivztg «schmalspurig». Die Deputation der i. Kr. schlug in ihrer Mcvrbctt vor. nur Schwarzenberg- Iobanngeorgrnstabt und HainSderg-Dippoldiswalde - Sckimie- dederg zu genehmigen. Bürgermeister Hirichberg anerkannte zwar, daß die Regierung bei der Eiienbahnvorlage nicht von Meiiijchen. sondern volkSwirthschasllichen Rücksichten auSgegangen, erklärte aver, keinem der Projekte zustimmen zu könneu, unb zwar mit Rücksicht aus die stetig gewachsene Schul denlast und die gesunkene Ciienbabnrente. Wenn die Bahnen bessere Geschälte machte» unb die Stcucrzuschläge wegsteleu. dann werde er gern iür tie Crdauung neuer Linien stimmen, v. Schön berg-Born ltz «klärte, so lange gegen neue Linien zu stimmen, alö nicht derubigente Erklärungen in Bezug aus die rarstirage ge geben würden. Baron v. Burgk legte daS Gewicht aus die national-ökonomische Seite. Man könne auch im Sparen zu weit gehen. Er ist iür das englische Prinzip, auf den Bahnen Alles mit gleicher Geschwindigkeit zu befördern. Abg. Peitz schlug als Versuch mit einer Schmalspurbahn Wilkau-Kirchbcrg vor. Gras Rex sprach sür den von der Deputation wtcver aulgenommenen Antrag de« Adg. Roth: die Regierung zu ersuchen, in Zukunst unter neue» Sekundärbavnproiekken von gleich wirtbschastlicher Bedeutung denlenigen den Vorzug zu gebe». zu deren Ausfüh rung ein thätigeö Entgegenkommen der Interessenten sich kund- giebt. Baron v. Erdmannödorff warnte vor Sebwarzsebkret be züglich unserer Finanzen. Dieselben seien trotz der Abnahme der Einnabmen bester kundirt alö die irgend eines deutschen Staates, baß. Man dürie nvtbwendtge Verbesserungen nicht unberücksichtigt laste». Preußen besitze daö größte Defizit unb doch habe der preußische Landtag kürzlich 5<Xß) Millionen zum Ankattte von Privatbabnen uno 5<» Millionen zu», Bau von Gekundär- bahuen bewilligt. Freilick' dürfe man nur solche Linien bauen, die vcn Betrieb sodann auch decken unb eine Ver zinsung deö Anlagekapital« gestatten. Man er> eiche die« a.n be.ten buech Heranziehung der Interessenten. v.Böblau: So lange IM Proeent Skeuerzutchläge nötblg seien, wüste man von Elsenbavnerprrlmenten ahieben. Ftnanzminitter v.Könneritz ent gegnet. die Regierung spare, wo e« nur angebe; aver die »ernere tnstwickeluiig des Lande« l ür«e doch nicht in Frage gestellt werken. Die Regierung habe die Pflicht, die Steuerkrast de« Landes za beben. Hieraus wurden die Vorschläge der Deputatirn angenom men. Danach würden vorläufig nicht gebaut werden: Wilkau-Klrckbera. Döbeln - Mügeln unb Geithain - Leipzig. Hieraus wurde noch das Gesetz über die Erbschaftssteuer- Erhöhung angenommen. <Rei.: Bürgermeister Martini.» - Die 2. Kammer berietb über die Anlage einer F>'blenauszucht Nation aus dem deshalb zu «pachtenden Kammergute Kalkreuth. Die Deputatton«,»« rdeit «Res. «bg. Knechten emifttblt Genehmigung, die Minderheit <Rei. Abg. enzsg, Ablehnung. Dir Ab.,g. Prnztg. Philipp. Mattbcö und «gm da« Vroteet; bie AuSsübr cm 1> L prrchm anbe Geld unb doch werde vm» »run vestrlbm koste t erreicht, daß die Pferdezucht zu einem bedeutenden Zweig der Lanbwirthscdaii «hoben werde. Man solle Kalkreuth anderweit verpachten, aber nicht so biuig wie jetzt «pro Acker etwas über 4Thlr.j. Dagegen beantragten Abgg. stttay und 'Philipp Erörterungen darüber, vb sich bie Anlage einer Musteranitalt sür Fvhlenauhua't In Morltzvurg empiehie. Für daö Prolect sprachen die Abgg. v. Oevlschlägel, Ublemann und Kncchlel. Eine solche An stalt sei gewiß von hohem Nutzen sür die Lantuirihschast und trage zur Lebensfähigkeit deö Staates bei. Durch den Ver such werde nicht« riökirt. Jetzt schaffe man circa i Million iür Pferde inö (sächsische» Auölanc. Abg. Philipp war verwundert, daß nicht in Görlitz und Oberlangeiiau, de» Güter» llblemann'c- und von Oedlschlägel S, längst schon Fohlenaufzüchtereien «rich tet worben seien. wen» bas Geschält wirklich ein so glänzendes sei. Von 25 Fohlen solle nun auf einmal die Levenö^äbigkeit dcö Staate« abhängen. ES wäre wirklich bedauerlich. wenn das Vaterland aus sv schwachen Füßen stände. Staalsminister von Nostitz-Wallwitz anerkannte, daß der jetzige Zeitpunkt >ür ein solches Unternehmen ungünstig sei, aber ma» müsie sich jetzt entscheiden, da Kalkreuth zu Johanni pachtfrei werde. Die Vorlage sei sorgfältig geprüft worden, ebe sic an die Kr. ge langt sei. Abg. Oebmichen, selbst ein bewährter Pterdezüchter. hielt einen Versuch iür empsehienowerth. ohne indeß für daö Ge lingen eine Gewähr übirnehmen zu wolle» i bört, hört'.h Schließ lich ergab bie Abstimmung 34 St. iür und 34 St. gegen die Vorlage, so daß heute noch einmal adgestimmt werden muß. Abg. Klopfer enthielt sich alö Vateckdeö jetzUrn Pächters von Kalk reuth ver Abstimmung. Bei den über die veränderte Austiellung deSStaatödauSbaltsetatö gefaßten Beschlüssen blieb die Kr. gegenüber der ienleitS beliebten Ablehnung stehen. Diese Beschlüsse sind: gesetzliche Feststellung und Wsrksamkeit der Öberrechnungokammer und deren Ver»itwvrtiwhkeit insbesondere Ven Ständen gegenüber, sowie Vorlegung eine» Gesetzes über Staatseinnahmen unb Ausgaben. (Res.vr.Minck witzi. Endlich berichtete Abg. Üble - Plaue anderweit über dir Notbstanböpetttionen auö dem Mülsengrunte unb das gestern er wähnte Dekret bezüglich der E rwerdöverhäItn isse tu, Lande. Abg. Liebknecht sprach dagegen, baß eö der Regierung überlassen werde, wenn nötbig, die «lorderllchen Unterstützungen zu gewäbren. Er vielt ksteö für bedentiich, weil seitens der Re gicrung überhaupt ein Notbstand geleuanet worden sei. Thal sächlich sei derselbe letzt schlimmer alö vorher. Aus dem Dekrete gebe hervor, daß die durchschnittlichen Woveniöhne biö aui 2-3 Mark herabgegangen seien. DaS sei doch gewiß ein Notb- stanb. Er glaube gern, baß die Regierung bie besten Absich ten habe, aver sie erfahre die Wahrheit nicht. Man möge nicht die Behauptungen deö Berichts, sondern tte in dem selben niebcrgclegten Ziffern berücksichtigen. Er bitte, den Stau der MÜIfengrundbabn bald zu beginnen, damit Arbeit in die dor- t ge Gegend komme. DaS Fortbestehen der Hausindustrie halte er iür ein Unglück tm Gegensatz zur Fabriklnbustrie. Vicepräs. Or. Pleitier war von Llebknecht'ö Rede enttäuscht, weil dieselbe sich nur auf Ncglrung beschränkt, nicht aber die in Aussicht ge stellten Vorschläge zur Abbitte gebracht habe. StaatSmInist« v. Nrstltz-Wallwitz bestritt, daß die Regierung einen Notbstand „abgeicugnet" habe, sie lel nur Uebrrtreibungen entgegen- getreten und eine solche sei bie neuilche Behauptung Liebknecht'«, «m Mülsenthale herrsche der Hunger-Typhus in ausgedehntem Maße. An vemseiben Tage, da Lieb knecht lene Behauptung gethan, habe eö lm ganzen Mütten- grunbe zwei «nicht Hunger-» Tvvbuökranke gegeben: eine dorthin geschickte Asbcrtinerln-Krankenrstegerin unb eine Frau. WaS die Licbknecht'sckie Bemängelung der Vorlage betreffe, so könne er für Einzclbctten natürlich auch keine Garantie übernehmen; eine Er- werbtz-Statistik biete außerordentliche Schwierigkeiten unb erfor dere mehr Zelt, alö zu Gebote gestanden. Im Mülsengrundc sei geschehen, was eben geichcben konnte und werbe das auch «crner geschehen. Abg. Liebknecht rntgegnete De. Pseiffcr, Vorschläge zur Abhilfe seien vom sozialtst scben Standpunkte sehr leicht: ma» solle nur Produktlv-Genoffenschasten rc. bilden. Avg. ilhle-Glauchau bestritt, baß Ucderrreibung«, statkgciunten und daß Alles geschehen sei, was geschehen hätte sollen. Aber es sei schwer, etwas von der Regierung, noch schwerer, von einem Amtöhauptmann etwas zu ertrotzen; deshalb acceptire er die Erklärung, daß künitlg »Alles geschehen solle, was zu geschehen habe. Er wolle nicht, wie Liebknecht, der alö eine Art von »Ar beiter-Heiland gelte, die Leute auö Ihrem Helm, dem Kreise ihrer Familien in bie Fabriken verweilen; er wisse, daß ihnen ihr Heim «was nerth sei. Minister v. Nostitz-Wallwltz ersuchte um vie 'Nachrichten, die der Vorredner auö dem Mül,engrunde erhalte» habe und sicherte gewissenhafte Prüfung zu. Beschloss«» wurde schließlich, von dem Decrcte Kenntniß zu nehmen. unb daicr» iu irgend weichem Lanbestvelle bei längerer Fortdauer dieser be drängten Erwcrböverhältniffe und nach Erschöpfung der dispo niblen Mittel der b«r. Gemeinten und Bezirke das unmitielbar helfende Eintreten de« Staates sich nöthig machen sollte, die Re glerung zu ermächtigen, die erforderlichen Mittel aus Staatd- tondö zu gewähren. - Der definitive Schluß deö Landtag« wirb am Dienstag eriolgen. - Ein Freudenfest, dem man schon seit Monaten mit bangen Zweifeln entgegen gesehen, konnten gestern die russischen llnterthanen leiern. Eö galt da« Iubiläum dcö vor 25 Jah ren zur Regierung berufenen Kaisers Alerander ll. s Mich zu be gehen. Vor ll llbr »rüh zeigte die Reichsstraße ein äußerst be lebtes Bild. Droschken. Egulpagcn und Fußgänger wancte» sich in lanaen Zügen dem kleinen Heiilgtbume der hiesigen russiick'en Gemeinde zu. Im hellsten Ke-zenglanze erttravlte daö mit den kostbarsten »Altar, und Betpu tvrkletbungen aeschmückte Innere des Tempels, welches von Andächtigen der verschiedensten Natio nalitäten bi« aus den letzten Platz gelallt war. Um lt llbr be- ginu die Messe, die von 3 Geistlichen, welche die seinste Ge weint nng angelegt batten, ceiebrstt wurde. Während der selben erschienen der russische Gesandte Herr v. Nettdom, sowie besten Attaiö Herr von Seliwanöki und eine große Zahl reich mit Orden geschmückter Herren. Aach Sc. Mat. König Albert batte Nch durch einen der tlensttbuenre» Kammerberren vertreten lasten. Der gegen >2 Uhr beendeten Messe «olgie ein großes Teteum. welche« wobl eine Haide Stund« wävrte. DaS in demselben Ungeschältem Gebet iür Se. Kaiser!. Malestät wurde von den russischen tlntertbamn knlervd verrichtet. AlS die gelstische Feier geschlossen war. «rahmen die erschienene» Herren der hiesigen und fremden Aristokratie Veranlassung, de« Vertreter der russischen Gesandtschait tbre Glückwünsche tarzu- bringen Die Gelänge der Mestr und de« Tedruin würben voa dem verstärkten KIrchenck,ore unter Direktion de« lanasäbttgen Leiters desselben. Herrn Franke, in au»«ezelchnrter Wesse »u Gehör gebracht. Ist der russische Klrchengesang iür Alle, di« lemalS Gelegen» «» batten beniclben zu bbren. gewtß nie ob« Stiibruck aebiiebrn. so dürsten doch einzelne der gester» aeiübtten Nummern aerabeiu btnn««nd aewittt bade».
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