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Dresdner Nachrichten : 30.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-30
- Monat1880-01
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- Dresdner Nachrichten : 30.01.1880
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Gar,,. «. Januar. Im Senat wurde bei der Wahl eine« lebens länglichen Senators an Stell« Montalivets eine absolute Malortkät von I W Stimmen nicht erzielt. SS erdlrlktn rer Eanditat brr Linken Broca 120, v!e Eandtdaten Verstaub l 18, Vacherot lt und Vour- vaki 1 Stimme. Die er torrerltche Stlcvwabl stn- bet nächsten Donnerstag statt. Die Kammer nab», mit 208 gegen !'.>'>» Stimmen Artikel 7 beS VeretnSrecht - Geietzes in Fassung ter Regicrungs. vor aae an, wonach alle Club« verboten bleibe». 1 L I o., ! ir e»« « » « « «^ i t, 8clj1o86-8tl'!t8i>ü 14. zroaenübrr >i'r 8>,ororir>m8<^ IsLsdr-relesrLwwK. 0 Tagekkatt für Hokitik, Uuterhaltong,Gkslhästsvtrkkl>r. Sörsenbencht, Frrmdenliste. Mitrebacteur: vr «»»II Ntvr«? Druck «nb Etgentbum der Herausgeber - Für baö Feuill.: luÜMtzi LL»rti»»i»». Ltvpi,«!» Me in Dresden. Berantwortl. Redaeieur: Letu»»«1» 1 «Iilenk in Dresden. In- und Verkauf aller Llaslspsplero, pfancldrisfs. s Hvllvn ob«: ^us/mlilunz,' uller Ooupou«. 0n6utr;vlbliollo U Lontralo ävr Vvrlovsung aller Wertig,nsnere. ^Ilvü aueli i auf lirialiwlitnu IVe^v llomivilstvlls für siVsetivvI. tz Sr.Nrel, „»Neu »»itenllr,»» I» »,!> «idd». » Ut»i an»ri>«mm«n, d>»»N,w,» l»U»r. Ü, r!"il,atknur «n vl-ch«!I»ae»: er. »>!«stogeI>< Ar.^»i»Sl->!li«s.eUbr. " D.r !II >ui» rlnrr UlY»«lNa,» Vktajc!>k!ol!,l>.,P,»». dir ü«"k so Ps,k. «in, S,rantt, so« d»» »«q». tdg>,« Cr««,,!»,» der 8»!««» wird nicht gceebrn. Auiwaragr ?In«o»ck»>Auftrti,e non mi» »»brsaunikir^irmcn und Vcilonr» inirrire» wir nur»«!»» Vri>»»nirr,,,d»<»««>,l>,n4 duutz Vriksnialir» obrr VoNei»,»I>lu«g. Vichi Sudru loucn >L Plä>. 2»> srroic iür bic Mouinzd . Äununrr odcr nach ei»:», >i»Nianr dir ÜNN- iriik Lu Pigr. VELekor iu grüsstor /Vusvmlll vurkautv vegvn vorgvruektvr Saison ^ svkr vrmukdißtoa I'reiaeu kornliaril 8el»!it'vi', 49 i'rMiras«ü 49. ^ LU »«»IN»«. Was zwischen dem deutschen Kronprinzen und dem Fürsten DiSmarck in ihrer zweistündigen Unterredung vorgegar.gcn ist, wird wohl das Geheimniß einiger weniger Eingeweihter bleiben. Der Kronprinz ist im Begriff, seine in Pegli bei Genua weilende Gattin und Kinder heimzuführen. Allerdings würde die Kronprinzessin nicht direkt nach Potsdam zurückkehren, sondern ehe sic in die Nähe ihrer Schwiegermutter tritt, zunächst ihrer Mutter in England einen längeren Besuch abstatten. Bismarck verläßt seine Einsiedelei in Pommern, um den Kronprinzen vor dessen längerer Abwesenheit noch einmal zu sprechen; der Kronprinz kommt von Potsdam nach Berlin, um sich vonBater undKänzler zu verabschieden ; der kaiserliche Salonwagen steht auf dem Bahnhose, um dcn hohen Reisenden für seine Fahrt über die Alpen aufzunehmen; die Lokomotive ist geheizt, mehrere hohe Offiziere, darunter Marschall Moltke. sind bereits auf dem 'Bahnhofe, um sich von dem Kronprinzen zu verabschieden — auf einmal erscheint ein anderer Marschall, der Nciscmarschall Baurath Schwabe, und theilt den Erstaunten mit: der Kronprinz habe eine höchst wichtige Unterredung mit Bismarck gehabt, sei dann zum Kaiser geeilt und verschiebe nun seine Reise. .Auch am Mittwoch hatte der Kronprinz eine zweite lange EorEerenz mit Bismarck). Besonders wichtige Thatsachen müssen diesen Auf schub bewirkt haben. Das ferner stehende Publikum ist nur aus Bermuthungen angewiesen. Spielten die Familienverhültnisse deS hohen Fürstenhauses mit? Fast möchte man es glauben, da der Kronprinz nunmehr nicht den direkten Weg über München wählt, sondern erst einen Umweg zu seiner Schwester, der Großherzogin von Baden, über Karlsruhe macht. Oder sind die Meinungsbifferenzen über verschiedene Fragen der Politik, die notorisch zwischen ihm und dem Reichskanzler schweben, schärfer hervorgetreten? Oder erforderte die allgemeine europäische Lqge, die Wirkung der Militärvorlage auf die fremden Mächte, einen längeren Aufenthalt des künftigen deutschen Kaisers in Berlin? Das Publikum hat die Auswahl. Zu warnen ist das Publikum vor dem Glauben an die Darstellung, welche die offiziösen Federn solchen Dingen geben. Davon erlebt die Welt jetzt wieder ein recht ergötzliches Beispiel. Was hat die Berliner Neptilienpresse gegen das letzte Ministerium Mac MahonS gewettert! An den Ministern, den Herzogen von Broglie und Decazes wurde kein guter Bissen gelassen. Diese Männer des 16. Mai waren die leibhaftigen Gottieibcianse. Wenn die von ihnen ausgeschriebenen Wahlen zu de», jetzigen Parlamente einen klerikal-konservativen Charakter tragen und einen monai chischcn Staatsstreich erleichtern würben, so hieß es, stehe der Krieg mit Deutschland bevor. Jetzt plaudert einer der inzwischen gestürzten' Minister, derHerzog vonDceazes, im „Figaro" nachträglich aus der Schule und weist an der Hand von Dokumenten nach, daß alle Mächte ohne Ausnahme, Deutschland vor Allem, dem Kabinet des 16. Mai ihre volle Sympathie entgegen getragen hätten. Ein hochgestellter Franzose, der damals durch Baden-Baden kam, wurde sogar vom deutschen Kaiser und der Großherzogin beauftragt, dem Marschall Mac Mahon auSzurichten, wie sehr man deutscherseits wünsche, daß die Wahlen im Sinne der damaligen Gewalthaber Frankreichs (also gegen die jetzt herrschende demokratische Richtung) aussallen möge. Nun halte man dagegen die feierlichen Glückwünsche der Diplomatie, speziell der deutschen, und die Jubelartikel der Berliner offiziösen Presse, als ein so entschieden republikanisches Ministerium, wie das Freycürets, eingesetzt wurde. Rabbi, wo ist Wahrheit? Es ist eben ein Widerspruch in sich selbst, daß in Deutschland dieselben Kreise, denen jeder freiheitliche Ausbau der vaterländischen 'Verfassungen ein Gräuel ist, sich für die demokratische Republik in Frankreich begeistern. Der deutsche Kronprinz mit seinem geraden Soldatcngemüthe sähe conscquenter Weise gewiß einen legitimen König lieber über Frankreich herrschen, denn einen Advokaten als demokratisches Mehrheitsgeschöpf den Präsidentenstuhl einer Republik einnehmen. Die politische Klugheit rctthet ihm aber durch den Fürsten Bismarck an, Menschen und Dinge zu nehmen wie sie sind und sich zu der demokratischen Republik der Franzoien auf möglichst guten Fuß zu stellen. Wenn der Kronprinz aus seiner italienischen Reise mit seiner Schwester, der Großherzogin in Karlsruhe, conferirt haben wird, dann bringt gewiß die „Nordd. Allgem." einen Artikel, der alle jene Enthüllungen des „Figaro" dementiren soll. Die deutsche Militärvorlage wird im Reichstage ziemlich glatt durchgehen. Das zu wissen, bedarf es keiner erheblichcnPropheten- gabe. Von einer irgendwie starken Volksbewegung gegen die neue Belastung machen sich nirgends Anzeichen sichtbar. Fürst Bismarck wird kaum nöthig haben, das Schwergewicht seiner Person behufs Durchsetzung des Militärgesetzes in die Waagschale zu legen. Am Allerwenigsten bedarf es der Ernennung des Herrn v. Bennigsen zum Fmanzminister. Die Sache geht auch so, ohne daß das deutsche Reich noch außerdem mit einer Wiederholung nationalliberaler Negierungskunststücke beglückt würde. Es wird den, Reichstage vorgerechnet werden, daß im Frieden Rußland 575,000 Mann, Frankreich 490,OM, Italien 206.000, Oesterreich 255.0M Mann unter den Fahnen hält, daß also Deutschland mit 426,OM Mann noch eine recht bescheidene Ziffer darstellt. Man wird weiter dar- thun, daß Frankreich jährlich IM,MO Rekruten mit 20jährigcr Dienstzeit. Italien 160,OM mit lOjähriger, Oesterreich 95,000 mit 12jähriger, Rußland 180,OM mit 25jährigcr Dienstzeit einstellt, sodaß Deutschland, wenn cs IM,OM Mann Rekruten für das Heer und ebensoviel für die Ersatzreserve mit 12jähriger Dienstzeit ein- stellt, sich in mäßigen Grenzen hält. Wer an dielen Ziffern noch nicht genug hat, den schmettert folgende Parallele nieder: das deutsche Militärbudget beträgt nach der Erhöhung 1342, das französische 24M. das russische 2150 Mill. Mark. Die Erhöhung Witterungsaussichten: Wenig Aenderung. Lrcssen. Freitag, 30 Januar. deS Militäretatö beträgt im Jahre 40 Pf. pro Kopf der Bevölker ung; was wollen aber diese lumpigen 40 Pf. sagen, wenn man be denkt, daß im Kriege jeder Tag mindestens 6 Mill. Mark kostet? Ist diesen Ziffern Widerstand zu leisten? Die Vernunft mag zehn mal Anhalten: die Staatskunst »ruß zu einem allgemeinen Nuinc sichren, die solche Ziffern überhaupt erst herbeisührt; es wäre das edelste Ziel der Staatskunst, solche Ziffern zu beseitigen, aber zunächst werden sie ihre brutale Logik zur Geltung bringen. Und wer eine Ahnung von der Allmacht des militärischen Geistes hat, der jetzt im Herzen Europas ivaltet, der weiß auch, daß alle Mahnungen, einen europäischen Friedenstraktat wie den deS Wiener Eongresses, der Europa einen Frieden von 40 Jahren verbürgte, herbeizuführen, nur ein Hohnlächeln hervorlocken wird. Es wäre enorm viel ge wonnen. wenn die 2jährige Dienstzeit als Bedingungder Bewilligung durchgesetzt würde. Hierfür erklärten sich nicht bloü Blätter aller Parteien, auch der strengconservative „Neichsbote", sondern ge diegene Fachmänner. Der preußische Oberstleutnant v. d. Goltz hat die Möglichkeit derselben in einer Reihe von Artikeln schlagend be wiesen; er wurde zwar zur Strafe für diesen Nachweis von Breslau auf einen untergeordneten Posten nach Dessau versetzt, aber damit hat man ihn nicht widerlegt. Die Einberufung des 'Reichstages erfolgt ziemlich zeitig.' Die wichtigsten Partikularlandtage sitzen noch bis über die Ohren in Ar beiten. Der sächsische Landtag wird ruhig sein Pensum aufarbeiten, der preußische vielleicht vertagt werden. Von dem letzteren ist cs zu übersehen, daß er die Mehrzahl der ihm gewordenen Vorlagen halb fertig, oft kaum angefangen liegen laßt. Außer dem Budget und den Eiscnbahnankäusen hat er kaum etwas Nennenswerthcs ge leistet. Die vielgerühmte Verwaltungsreforin verläuft wie die Königin von Saba im Sande. Kein Wunder, daß die dortigen Volksvertreter ohne Begeisterung in den Reichstag übcrsiedeln. Im Landtage Milliarden Schulden gemacht, im Reichstage die Militär- lasten erhöhen und 'Millionen neue Steuern ausersinncn, dabei aber kerne Fortschritte in den unfertigen inneren Zuständen — wo soll da ver Lebenömuth Herkommen? Für den Reichstag ist nämlich ein ganzes Steuerbouquet geplant: nicht nur Bravstcucr, Börsen-, QuittungS- und Jnseratenstcuer, sondern auch eine Wehrsteuer. Bezüglich der letzteren scheint man aus den Versuch zükückgreifen zu wollen, der bereits vor etlichen Jahren in gleicher Richtung gemacht wurde, aber damals im BundeSrathe scheiterte. Damals sollte jeder Berechtigungsschein zum Einjährig-Frei,oilligen-Dienst mit 20 Mari und jede sonstige Befreiung vom Dienst, soweit sic nicht auf Grund körperlicher Gebrechen erfolgte, mit derselben Summe bcsteuertwerden Sieneste Telegramme ver..Dresdner Nackirtckiren." Berlin. 29. Januar. Daö »Abgeordnetenhaus genehmigte eine Reibe kleinerer Gcictzcntwürie, darunter den Nachtrags«»! über die Polizeivcrwailuug von Berlin, den Kanal Zehdcnik- Llebenwalbe, die Kanattsirung bco Malus von Frank,url vio Mainz und die Vorlage über Besteuerung deS WanberlagerdctrledS. Brcoiau. 29. Januar. Die Meldung ter „Schlesischen Leitung" betreffs Verhandlungen über Verstaatlichung der ober, schlesischen Eiicnbab» wirb von dem VcrwaltrmgSratt) der bc treffenden Bahn deine»«!«. Minden, 29. Jan. Schlagende Wetter in der benachbarten Kohlenzeche Meißen haben heute früh die ganze angefahrene Mann schaft verbrannt; 1 Uhr Mittags waren 10 Tobte und 9 Verletzte heraus, 5 wahrscheinlich todt noch in der Grube. Wie». 29. Januar. Der bekannte Ritter von Oscnhclin bat kurz bevor sein RetchLlagsniandat kassirl werten sollte, das selbe nicdcrgelcgt. P c st, 29. Januar. DaS Unterhaus lehnte den Antrag Moclatt) aui Einie ung einer Untersuchung wegen der Peiler Straßenkrawalle und den Antrag des Grasen Apponvi aut Auo- sprechung eines ratciü wegen Unterlassung von Vräventivmaß- rcgeln ab und nahm mit überwiegender Mebrheit den Antrag an, sich bei den Erklärungen des Minister Zioza zu beruhigen. Locale« and Sachsiscves. — Se. Blas, der König und S. K. H. Prinz Georg begeben sich in Begleitung ihrer reip. Herren Adjutanten erst morgen irlw gegen 8 Uhr und zwar mittelst Ertrazugeo vom böhmischen Bahnhose auS zunächst nach Vtrna und von dort bebntö Ab haltung von großer Hottagb »ach Pratzschwitz bet Pillnitz. Die Rückkehr crtolgt morgen Nachmittag gegen ü Uhr ebeinallö mittelst Extrazugeo. »Nach Eintreffen i» der Residenz findet große Jagdtaiel. unter Bctbe,l,gu>ig einer bedeutenden 'Anzahl Jagd- gäite« im königlichen Schlosse statt. — Der zweite dleosährige große Hoiball ward am Mitt woch Abend in den Paratesälen des kgl. ResidenzschloncS abge- baitcn. Ihre Maiellätcn sowie die kgl. HH. Prinz und Prin- zesiiu Georg, sowie Prinzessin Mathilde und Prinz Alexander zu Sachsen-Weimar wohnten dem Batikst bei. zu welchem gegen 800 Einladungen ergänze» waren. Daö Musikcorps deS 2. Grena- dicrreglmcnts führte bie allmusik auö. — Etn tür gewöhnlich gut unterrichtetes Wiener Blatt, die „Deutsche Ztg.", bestreitet, daß bie bevorstehende Reise des Kronprinzen Ru Volk von Oesicrrelcv nach Dresden tn Irgend einer Verbindung mit dem VerlobungSprolckte llcbe. Ob dieselbe dennoch criolgt, muß man eben abwarkcn. Ucbrlgens tbcill man u»ö mit. daß Kronprinz Rlidoli tic Prinzeß Mathilde bock, einmal gesehen und gesprochen habe, nämlich alö er voriges Jahr an der 2aiel Sr. Kgl. Hoheit vcS Prinzen Georg speiste. - Landtag. Die zweite Kammer bericw geller» verschiedene Kapital deS Einnahme-Budgets (Res. Abg. Oehmichei». Für Forsten und Jagd sind ll«>,20<) Mk. weniger eingestellt als im vorigen Budget, was in den niedrigen Holzprciic» seinen Grund hat. Abg. Grimm verwandle sich iür Holzvcrkäuie auS freier Hand anstatt teö bisherige» AuctionS- veriahrenö. Abg. Mebncrt wünschte, cS möchlcn den an Wal- , düngen gelegenen Gemeinden Beiträge zur Wegeuiiierhaltung gewährt werden. Finanzminister v. Könneritz erklärte, daß die Ursache deö Rückganges ter Forsterttägnlffe nicht in den »Auct onen, sondern in den billigen Holzprciien in Ungarn und Galizien zu suchen sei. Uebrigc»ö habe die Regierung in letzter Zeit größere Abschlüsse «ür Frewandverkäuie vollzogen. Avg. vr. Heine er blickte eine» wesentlichen Grund st>r den Rückgang der Staatö- sorstnubnngcn tn den Dtfserrnttalsrachtsätzen. bank welcher fremde Hölzer billiger gciabrcn werden wkk einheimische. 'Noch sei be merkt, daß die Deputastoii einen Aulichn nng der Forstnutzungen durch die neuen Zölle erwartet. Der Uedcrsa aß aus den Forsten wurde mit 0.572.400 Mk.. ans den K a IN I» ergüte r n, gei chen :c. mit 477,982 Mk., aus den KaIkwerkcn mit.^4,092 Mk., von Weinbergen und Kellereien mit >4,800 Mk. und von der Hoiapotbeke mit 14,91»» Mk. Die meiste Zelt nahm von alle» zur Verhandlung gekommenen Kapiteln das Elstcrbad in Anspruch. Ad.,. Heger beaniragtc« baß der Preis sür Mineral- waffcrbätcr Nach>»iita,,0 von 4 Uhr ab aul 80 PK hcr.'b,,eietzt werte und zwar zu Gunsten UnvemittcUcr. Geb. Neg.-Rat» Eppendorf cntgcgncte. daß sowohl iür Freibäder wie sür Ermäßl» gungen hinreichend Sorge getragen sei, woraus ter Heger'sche Antrag abgelehnt ward. Wie aut vorkicm Landtage, so »orderte die Regierung auch diesmal wieder für den Bavecominiffar zu E-lskr eine Gehaltserhöhung von 900 Mk. Eine Deputaklon«- Minderhcit empsahl die Ablehnung. Geh. Rath Körner ver» wendete sich daillr. Abg. Kirbach: Die Gründe, die im vort» gen Landtage gegen eine Gehaltserhöhung gesprochen, sprächen auch auch heute dagegen. Hier biete sich Gelegenheit zum Sparen. Eln Gehalt von 4950 Mark sei lür die Stelle und die damit verknüpften Funktionen völlig ausreichend. Bei der großen Muße, die der AnstShaliptiiiann von Oclönitz habe, könnte dieser den Posten ganz gut mit versehen «Heiterkeit». Abg. Slebotb «Geincindcvorstand von Elster» bestritt, daß die Stelle eine» Bade-Eominlssars zu E lster überhaupt überflüssig sei. ES bandele sich um bie Repräsentation. Der AmtShwuptiiiann von Oelsnitz Hobe keineswegs die Zeit, um als Babe-Eommlssar mit thättg sein zu können. Daraus wurde die GevaltSerböbung für den Bade-Cvmmissar abge chnt. Mehr Glück batte der Gärtner von Bad Elster, dem eine Gehaltszulage bcwllllgt wurde, nach dem Geh. RegierungS-Ratv Eppendorf das Ungeheuerliche in Aussicht gettelll hatte: der Mann werde sonst kündigen. Ein glänzendes Geschält wird mit dem Brunnen Veriandt- geschält gemacht: im Jahre 1878 kamen 6i Mark daiür ein. Die Regierung verlangt nun 3000 Mark zur Er richtung einer Brunnen-Füll- und Niederiag-räumlichkeit. Die Deputätiousmebrl'eit emp'abl Ablehnung. Abg. Heger sprach iür einen ralionellcrcn Be'rieb des VersandtS. Andere, minder- wertvlge Wässer seien in kurzer Zeit berühmt geworden. Aus eine Sliürage Hegerö entgegncte Geh. Reg.-Rath Eppenbors, daß ein großes Handlungöbaus mit der Regierung wegen Uedcniabme deS MineralwässcrveriandtS ln Verhandlungen getreten sei, baß diese aber gescheite« wären, weil die Regierung nicht bade biete« können, was verlangt worden, namentlich Füllräume. Abg. Penztg will den ganzen Versandt einem Unternehmer übertragen wissen, der etwas tcvür thnn könne. Ohne Reklame iei heutzutage nichts zu machen. Wenn er sich mir einem Korbe irischer Mark stücke auf den Markt setze und diese für 80 Pf. anblere. so werde er doch kein einziges loa. wcnn nicht eine tüchtige Reklame vor- auSgegangcn lHeitcrkeit). Abgg. Slebolb. vr. Heine und Op. Krauie bestirworteten die Errichtung eines Füllraumes und nlä t vcr»cb,nS. 30 St. erhoben sich daiür und nur 28 dagegen. Während die Deputats» bie Petitionen aus Vernirhrung ter M oorbädor der Regierung bloo zur Kcnntnißnabme zu überweisen Vorschlag, beantragte Abg. Heger zur Erwägung. Die Vermehrung der Moorbäder sei Betürinitz. Aus den Zuruf: Moresache! entgegnetc Redner, bie Moorbäder seien ebenso zux Modeiache geworden, alö die Nervenkrankheiten, gegen die sie gebraucht werden. Geh. Ratb Körner stellte iür nächsten Landtag eine dleSvez. Vorlage in Aussicht. Für bie Moorbäder-Prrmeb> rung sprai en noch Abgg. Do. Krause. Sicboth und vr. Heine, welch Letzterer Bad Gitter für wichtiger alö die - Pocken impfung ansah. 'Abg. Kirbach vertrat den Sparsamkeltöstanb« Punkt und meinte, daö seltene E inverständniß deS Abg. vr. Heine mit seinem Freunde vr. Krause spreche nicht gerade iür ditGute der Sache. Die Erwägung siegte schließlich mit 35 gegen 32 St. über ble einfache Kcnntnißnabme. Der Ankauf cineS WIesengrunb- slückes«ürBab Elster wurde gegen l9St. angenommen. nachdtmAbg. Bunde dagegen. Siedolh daiür gesprochen. Der Negierung wurde die nachgesuchte Ermächtigung zum Ankäufe weiterer Grundstücke iür Elster ebne vorherige ständische Genehmigung versagt. Der Ucbcrichuß vo» Bab Elster wurde schließlich mit 4905 M. ein gestellt. der von der „Leipziger Zeitung" mit 17,768 M., von der Meißner Porzcllaniabrik mit 2LO,l»00M.. vom Zau- kerobaer Steinkohlen werk mit 400,000 M.. vom Ko bitzsch« Braunkohienwork mit 22.000 M., von der LandeSIotterie mir 3.l4o.i8o M. und von der allgemeinen Kasienvenra'tmig mit >.130.000 M. bewilligt. Der Ertrag der „Leipziger Ztg." würde weienllich vöver sein, wcnn davon nicht der Zuschuß, den daö „Dresdner Journal" rriordert. davon abglnge. Dieser Ju ki us, belrägt 27,700 M. In ter Deputation wurde die Frage veniillrt. ob bas „Journal" nicht auizubeben sei, doch wurde schließlich davon avaeieben. Beschlossen wurde: die Regie rung solle aui eine Abminderung dev Redactionö» und Exve- t'.tionö.Perionalö deS „Dresdn. Journ." Bedacht nehmen, vei der Porzellaniabrik wies Abg. Grahl aus die Concurrrnz anderer Fabriken, namentlich eine Tvonwaarenfabrik vier, die gute Ge schäfte machen soll, nachdem sie von zwei «rüderen Arbeitern der kgl. Porcellanmanulaklur eine von denselben gemachte Erfindung gekauit babe. die erst vergeblich der Regierung angeboren worden. Finanzminister v. Könneritz sagte dlcöbcjüglt^ eErörlerungen zu. Betreffs der Laureolonerle erklärte Abg. Frevraa, dagegen stim- m n zu müssen, well er keiner Regierung das Recht einräumen könne, irgend eine Leidenschaft zu fördern. Wie die 3 Millionen au» andere Weise beschafft werden sollen, darüber machte der Abgeordnete keine Vorschläge. — »Am Mittwoch beging ein Ehrenbürger unserer Stabt, der durch seine vielen hochherzigen Schenkungen allbekannte Herr Johann Mcver, seine» 80. Geburtstag. Auv diesen bat er wieder nlä t vorüdergeben lasten ohne eine großartige Schenkung. Die Ltadtacmeinde empfing von ihm die Summe von 45,000M. in preuß. 4p«c. Eonioiü mit der Bestimmung, daß deren Zinsen iür alle Zelten zur Unterstützung verschämter Armen vrrwrnbrt werden. Am Morgen veö GeburtöksteS beglückn ünichtcn Namens bcö RatheS und rer Stadtverordneten die Herren Oberbürger meister vr. StÜb l und Hoiratb Ackermann Herrn Part. Mever. — In der Amtkhauptmannschast Dresden ist die dieöiährige Musterung der militärpflichtigen Mannschaften wie folgt angeictzt: den 13. und 15. Marz in Ratebcrg. den 10. und 17. März in Tharandt, den !8., >9., 20. März tn Döhlen und vom 23. März bis mit 5. April in Dresden. Hieraus folgt ebenfalls in Dresden den 7. Avril die Lovstmg für den Aushebungsbezirk Tharandt und den 8. April tieienlgc für den Aucchcbungsbezirk Dresden iLand). Im AucbedungSbezlrke Dresden «Statt» Ist die Musterung au» den 9.Apri bis mit 8. Mat und die Looiung auf den 10. und I I. Mai anberaumt. — Der durch seine Tbätlgkett «in GcdirgSverein vielvekannte und geschätzte Forstrcnkamtmann Gretscbel auö Schandau «N ^ am 27. dies, wegen Unterschlagung und anderer Delikte an bie > hiesige OberstaatSanwaitschast elrigeliesert worden.
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