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Dresdner Nachrichten : 31.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-31
- Monat1880-03
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- Dresdner Nachrichten : 31.03.1880
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Am Morgen alle Kirchen mit Andächtigen gefüllt, Nachmittags alle Landstraben und Wiesenwege bedeckt mit Lustwandelnden, Abends der Massenandrang Schaulustiger zu dm Kunststätten — herrliche, ,vahrhaft erbauende Feiertage! Ja, da« «arm sie. Der Himmel bewahrte uns vor den Aufregungen der Politik. Nirgends wurde die österliche Ruhe gestört durch das Eintreffen verhängnißvoller Nachrichten, nirgends außer in England. Nach dem Jnselreiche zuckte der ostindische Telegraph eine wahre Hiobspost. Die Verbindungslinie des General Roberts aus Afghanistan nach Indien erscheint ihrer ganzen Länge nach bedroht. Im Süden und Norden des niedergeworfenen Afghanenreiches erwachsen den Siegern neue Tausende ergrimmter Patrioten, die ihr Vaterland von dem Joche verhaßter Feinde befreien wollen. Di« Schilderungen über die Lage in Afghanistan, welche Roberts bisher nach England gelangen ließ, erweisen sich als Schönfärberei, um nicht zu sagm, Humbug. Bei Ghaöni im Südwestm nimmt Mahomed Dschan eine so drohende Haltung «in, daß kaum 8000 Engländer gmügen, um seine Streitmacht zu zerstreuen; im Norden aber, aus Turkestan fällt, offen unterstützt durch russische Hilf«, der berechtigte Thronbewerber Afghanistans, Abdurrahaman Khan ein, um das Erbe seiner Väter mit gewaffneter Hand den Engländern abzujagm. Di« Aufregung über diese doppelte Trauerpost muß in England gewaltig sein. Die strenge englische Sabbathfeier wird ohnehin durch die Wahlagitation stark gelitten haben und nun noch die üblen Botschaften aus Asien. Sie beeinflussen die Wahlen gar sehr zu Ungunsten der Tories. Gerade jetzt wäre für di« Fortdauer des Regiments Lord Beaconsfield'S eine SiegeSdepesche von ganz unschätzbarem Werthe gewesen. Militärische Erfolge hättm Tausmde englischer Wähler dm Whigs entfremdet, welche immer den Afghanmkrieg als einen lediglich kriegerischer Lorbeeren halber unternommenen Raubzug dargestellt und bekämpft haben. Die Fruchtlosigkeit deS bisherigen Krieges, da» umsonst vergaffen« britische Wut, di« gebrachten finanziellen Opfer, bi« Unge wiAett, welche Gefahren dieser Krieg noch über England und seine Herrschaft über Indien überhaupt vergeben» in seinem Schooße birgt, bilden ebenso viele Anklagen gegm die auswärtige Politik Beacons- field'S und schnellen seine Waage bei den Wahlen in die Höhe. Schon nmnt man die Mitglieder der neuen Regierung: Lord Hartington, der Feind Oesterreichs, Premier ; Gladstone, Schatzkanzler; Granvillc, AeußereS; Lord Derby, Colonien. Die Reiseprediger der Whigs werden sich diese afghanischen Hiobsposten nicht entgehen lassen, obwohl ihr Hauptredner Gladstone in Folge der Wahl anstrengungen krank liegt und die Wahlen selbst schon begonnen haben. So ein Wahlagent, wie Gladstone, hat ein beschwerliches Dasein. Er besteigt den Eisenbahnzug in der festm Absicht, so oft zu sprechen als sich Gelegenheit bietet. Der Zug hält an, die Wähler der Umgegend sind versammelt, um den gefeierten Redner zu empfangen; er steigt aus und vernichtet oratorisch Beaconsfield und seine Amtscollegen. Auf der zweiten Station geißelt er Oesterreichs reaktionär« Politik, auf der dritten vertheilt er die Türkei. Nun heißt«» aber die Früchte dieser unerhörten Agitation pflücken. Die sogenannten „Wahlbefehle" für England sind sofort nach Verlesung der königlichen Auflösungsproklamation an die Wahlbeamten abgegangen, di« für Irland einen Tag später. Die Wahlen finden in den einzelnen Wahlkreisen nicht an einem Tage statt, sondern erfolgen je nach dem der Wahlbeamte den Wahlbefehl erhalten und die Wahl ausgeschrieben hat; daher finden die ersten Wahlen schon am 31. März, die letzten erst am 12. April statt. Die Einberufung de» neuen Parlamentes wird am 29. April erfolgm. Frankreich steht „auf den Fußzehen der Erwartung", wie denn die Dekrete der Regierung über die nichtautorisirten religiösen Genossenschaften auSsallen werden. Am Dienstage sollte die Veröffentlichung vor sich gehen. Dm wesentlichen Inhalt der Dekrete enthält die „Tagesgeschichte." Vom 1. April an wird im Amtsbereich des preußischen CultusministerS v. Puttkamer eine neue Orthographie eingeführt. Es hat Alles Nichts genützt, daß Fürst Bismarck deshalb mit dem Vetter seiner Frau «ine lebhafte Scene hatte, daß er die Anwendung der neuen Orthographie dm Beamten in den Reichsverwaltungen bei steigender Ordnungsstrafe verbot — der „Rat" siegte in Preußen über den „Rath". Dieses Ereigniß für ein beklagenSwerthes zu erklären, nehmen wir keinen Augenblick Anstand. So sehr wir der Beschlagnahme der Befugnisse und Machtausflüsse der Einzelstaaten durch die NeichSgewalten widerstreben, so erscheint uns dieser Sieg de» PartikulartSmuS auf dem Gebiete der Rechtschreibung verhängnißvoll. Ueber Maß und Umfang einer Verbesserung ver deutschen Rechtschreibung mag man urtheilen wie man will — über drei Gesichtspunkte herrscht wohl allseitige Uebereinstimmung. Einmal, daß der gegenwärtige Zustand unseret Rechtschreibung kein so trauriger ist, als daß man seine Fortdauer als ein nationales Unglück beklagen müßte. Sodann auf der anderen Seite, daß auch in den Schreibarten Vereinfachungen wünschenswerth sind und daß Gründe, wie: der oder jener allmächtige Herr oder greise Fürst will nicht noch auf seine alten Tage anders schreiben lernen, oder: dir Kinder lachen die Eltern aus, weil diese falsch schreiben, nicht ziehen können, um eine wirkliche Verbesserung auch des Schreib geschäfte« zu verhindern. Auf die Bequemlichkeit aller Einzelnen kann schließlich «ine Nation nicht warten und e» ist in der Ordnung, daß die Kinder mehr verstehen lernen, al» wir Alten. Unsere Pflicht. ist'«, unseren Kindern den Unterricht zu erleichtern und wenn wir I die Rechtschreibung so vereinfachen, daß sie dieselbe in viel kürzerer Zeit als bisher begreifen, so gewinnen sie Zeit Nützlicheres zu lernen. Zum Dritten aber muß die Vereinfachung auch wirklich eine solche sein und sich innerhalb gewisser Grenzen halten, so daß die Erwachsenen nicht glauben, sie sehen eine fremde Sprache vor sich, wenn sie einen Satz ihrer Muttersprache in der neuen Schreib art erblicken. Allen diesen Gesichtspunkten widersprechen aber die vom 1. April ab in den Volksschulen Preußens eingcführten „Regeln und Wörterverzeichniß" Puttkammer's. Das Chaos der Schreib arten beginnt erst jetzt, das bedarf keines Nachweises. Die Buch händler stemmen sich gegen jede Orthographie-Reform. Für sie ist das eine Geldfrage. Eine Menge der verbreitetsten Bücher, wir nennen nur Bibel, Gesangbuch, Schulbücher, Volksschriften u. s. w. sind nur deshalb zu so billigem Preise zu liefern, weil der Drucksatz stereotypirt ist und unzählige Tausende von Abdrücken von diesen Stereotypieplatten abgezogen werden können. Alle diese Platten sind mit einem Schlage werthlos, sobald sich die Orthographie ändert. Diese Werke müssen dann erst wieder neugesctzt werden, ehe man Stereotypplatten davon abgießt. Millionen von Mark stecken in solchen Platten. Der Verlagsbuchhändler Prof. Langen- scheidt in Berlin weist in einer Petition, worin er den preußischen Cultusminister um Aufschub der neuen Rechtschreibung ersucht, nach, wie er durch den Minister so ziemlich ruinirt ist. Aus seinem Verlage ist von den Professoren Sachs und Villatte ein „Encyclo- pädisches Wörterbuch der französischen und deutschen Sprache" her vorgegangen, das von der Gesammtkritik beider Nationen als „ein Muster von Correctheit, als hervorragendste Leistung auf dem Ge biete der internationalen Lexicographie, wie sie keine andere Nation aufzuweisen habe", bezeichnet wurde. Zu diesem 5500 Seiten star ken Werke waren über 10,000 Stereotypplatten erforderlich. Jedes Wort hat einem 18maligem Correcturlesen unterlegen seitens ver schiedener Correctoren beider Nationen, so daß diese 10,000 Platten zuletzt einen Werth von 250,000 M. repräsentiren. Ein solches Werk, in welches jener Buchhändler sein gesammteS Vermögen ge steckt hat, lohnt nur dann die Herstellungskosten, wenn es minde stens einer ganzen Generation dimt. Die neue Orthographie macht es mit einein Schlage incorrect und werthloS. Dieses Beispiel er läutere nur dm Sah, wie vorsichtig man bei Aenderungen im Schreiben sein soll. Nur kein fortwährende« Herumdoctorn! Ent schließt man sich aber einmal zu Verbesserungen der Schreibarten (und diese Forderung ist auf die Dauer nicht abzuweisen), so muß man es anders anfangen, als Herr v. Puttkammer und seine ein seitige, widersinnige und gefährliche Neuerung. Die Berechtigung dieser Bezeichnungen sei morgen begründet und zugleich dargethan, in welcher Richtung sich die Reform der Schreibarten zu be wegen hätte. Neueste Telegramme ver..Dresdner Rachrtcktten." Paris, 30. März. Das „Journal oisiciel" veröffentlicht die bereits angckündlgten Dekrete. Der dem Dekrete über Aus lösung der Jesuiten vorangeschickte Bericht bebt bervor, daß es sich nicht um »Verfolgung einzelner »Mitglieder »och um einen Eingriff in individuelle Rechte, wie man vergeblich Glaube» zu mache» suche, sondern einzig darum bandele, eine nlchtautorisirte Gcsellschait zu Verbindern, sich durch im Widerspruch mit den Ge setzen stehende Handlungen zu manlsestlren. Loeale« and Sächsische». - Bel dem milden Frühjahröwetter unternahm gestern Nach mittag Sc. Rias, der K önig l» Begleitung seiner erlauchte» Gemahlin den elften Spaziergang im Großen Garten. Das Aussehen deS hoben Herr» war ein treffliches. Dem Gottes dienste in der katholischen Hoiklrche hingegen beizuwobnen ge stattete der Gesundheitszustand Sr. Majestät der jeder.Kirche eigenen Temperatur wegen auch vorgestern noch nicht. In den Bct- stübchen gewahrte man daher nur I. M. die Königin und Se. K. Hoheit den Prinzen Georg mit seiner ganzen Familie. — Wie verlautet, soll das Königliche Hos1ageram Sonnabend den >0. »April c. von der Residenz nach der Königl. »Villa in Strehlen verlegt werten. - Gestern Vormittag >0 Uhr reisten II. Durch!. Prinz und Prinzessin Friedrich zu Hohenzollern wieder nach Berlin zurück. — Der L la onito des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101. „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", stehende Hauptmann und Intendantur-Assessor von Bünau ist zum Jntendanlur- rath >m Kriegsministerium ernannt worden — Morgen Donnerstag den l. April findet die diesjährige Prüsung der Zöglinge des Königl. Sachs. Kabetten- Corpö durch den zu diesem Zwecke von Berlin hier eingetroffc- nen Präses dcrOber-MIlltär-ExainInations-KommIssion, Königl. Preuß. Generalmajor deS BarrcS, Königl. Preuß. Major Aß- muth und die Prolessorcn Gallenkamp. Herrig und Fischer im hiesigen Kabcttenhause In der »Albertstadt statt. - »Nicht weniger als 368 deutsche Papierkabriken, darunter so ziemlich alle sächsischen, bestürmen den Reichstag um Wiederherstellung dcS AuSiubrzollS aui L » mpen. Ohne einen solchen ist eS unmöglich, den billigenPaplerprelsdeizubebalten. - Schon lange Zelt ist es das eitrige »Bestreben Oesterreichs, die S ch a n d a u e r Z o l l a b s e r t i g u n g s st r l l e auf der Elbe von dort nach Tetscben zu verlegen. ES leuchtet ein. daß die Beibehaltung des Hauptzollamtes in Schandau inr den Handel und »Verkehr vieles blühenden ElbstädtchenS von großer Bedeutung Et. Auw.' den jetzigen »Anlaß der Erneuerung eines Staatöver- trages zwischen Deutschland und Oesterreich, bezüglich der Elb- schlfffahrtöverbältnisse ibie sogenannte EldschlfftahrtS-Akte» benutzte Oesterreich eitrig, aut »Verlegung der Zoliabiertigungßttelle nach Tetscben zn bringen. ES Ist iedocb der sächsischen Regierung ge lungen. diese Gefahr von Schandau adzuwrnven. Oesterreich hat sich damit beschieden, daß die „endgiltlge Erledigung d«eier Frage bei einer anderwclten Gelegenheit ftattsinken soll". Daö Begehren Oesterreichs ist sachlich unbegründet, denn nachdem unser »Nachbar staat alle Vorthellc genießt, daß bei dem Lankvcrkebr die Haupt zollämter in »Bodenbach und Tetschen sind, kann er uns lür den Wasserwea die Existenz eines Hauvtzollamtes «n unserem Lande adnnen. — Gesuche um ZurückstclI un i bez. Beireiung von der Aushebung wegen ErnährciichRt rc. sind noch vor Be» ginn deS MnstcrungSgcschästeS, spätestens' aber gelegentlich des selben anzublIngen. Also nicht erst abwarten, ob der Reklamant überhaupt auügebobe» wird! Zu den Gesuche» glcbt'ü besonbere Formulare, die bei den AmtSbauptiiiannschalten zu baden sind. — Im Jnseralentheile ber heutigen »Nummer befindet sich eine Bekanntmachung reo K. »Bezirks » Kommandos Dresden be treffs der vom 5. bis >0. »April slattffnbcnden Frühjahrs» Kontrol - »Vcrsammlungen. Die genannte Militär behörde befolgt die löbliche Praxis, wichtige »Bekanntmachungen nicht nur in »Amtsblättern, sondern auch In den gelesensten Zei tungen zu erlassen. — Der Stadtratb bat die GranltauSiühlungen zu ber Henze- schen Germania nach »Berlin vergeben. — Heute sind eS volle 35 Jahre, daß der Wasserspiegel unseres ElbstroineS hier in Drcsrcn die enorme Höhe von 644 Ecntimcier oder — nach damaligem Maße — von 1 l Ellen und 0 Zollen über »Normal erreichte. Die von da ab nächst größten Hochflutben waren die vom 3. Februar 1862 mtt » Ellen 6 Zoll und vom 20. Februar 1876 mit 8 Ellen 13 Zoll, resplctwe 524 und 484 Ecntimcter über Null. — Erireulicherwcile bestätigt sich die »Nachricht vou dem Tode deS am Sonntag Vormittag verunglückten Herrn Eartonnagrn- Fabrikant Robert Kaden, welcher sich seitdem l»i Hospitale der Diakonissen-Anstalt In »Behandlung defindct, nicht. Auch ist rin solch unglücklicher Auögang nicht zu befürchten. — Morgen am 1. »April begebt denn nun unser allbekannter und beliebter Mitbürger Herr Eonditor Caspar Trepp am Altmarkt daö bereits in Nr. 77 d. Bl. erwähiste 50jährige Jubi läum seiner Einwanderung nach Dresden. »Bcl der notorisch ganz außergewöhnlichen Popularität dieser vorzüglichen Schweizcr- bäckerei und bem dadurch bedingten Interesse an dem »Besitzer derselben bürste eine weitere Ergänzung deS neullcben Artikels nur willkommen sein. Ende September 1825 zog der Jubilar von seinem HeimatbSort Splügen fort und »Anfang April 1830 bettat er Dresden, wo er sofort Condition beim Sebwetzerbäcker „Maleciuarti" am »Altmarkt fand, der damals dasselbe Lokal lnne batte, In welchem ber Jubilar beute noch resiblrt. Am 1. April 1832 übernahm Herr Trepp pachtweise kie Conbitorei von Watzau in Neustadt am »Markt sjetzt Kaisers Hotel), mit welcher Con- ditorri die sogenannte „Grüne »Bude" aus der Allee verbunden war. die am l. »April 1837 in Folge einer böswillig angelegter» Explosion in die Lust gesprengt wurde; sein jetziges Ge>chäst er warb er 1836 auch am I. April und ward in bcmielben Jahre lm Herbst Dresdner »Bürger. In Folge rastloser Thätigkcit blühte daö Geschäft, welches nur daö Beste lieferte. schnell empor und so konnte Vater Trepp 185!) »Besitzer auch beö ganzen großen Haulrö werben, in welchem seine fast weltbekannte Convltorel be findlich ist. Erst 13 Javre nach bem Bürgerwerden 1849 — verhclratbete sich der Jubilar und seine Ehe ward mit 6 Klndern gesegnet; leider verlor er schon sin Mal >870 seine Gattin. Wir könnten hier nur früher Gesagtes wiederholen und eigentlich nur konttatlrcn was alle Welt von Caöpar Trepp weiß —: baß die Vortreffllchkett seines Charakters als Bürger und alS Hausvater sich unerschüttert in allen Lebenslagen gezeigt bat. Möge unter seinem Regtmc noch manches Tauscnv Torten entstehen und mag er nock' lange mit derselben Munterkeit unb den blitzenden Augen wie bisher ungenlrt an Damen aller Art süße »Baisers vertheslrn nnv wie bisher nie den Gewinn höher schätzen als die Zufrieden heit seiner Gäste. — In glaubwürdigen Kreisen erzählt man sich, daß Herr Bankdirektor M ehn ert. Ritter rc., bem eifrigen Zureden seiner »Angehörigen nachgegeben und nach dem »Ausgange des neulich»» Prcßprozesses aut die Stellung eines »Vorsitzenden des landwlrth- schastlichen Krelövercins und eines Landtagsadgeordneten ver zichtet habe. »Bereits alS die »Anschuldigungen der Presse gegen den Herrn Bankvirektor Mehnert erhoben wurden, erließen vier landwirtbschastllcl'e Krelövcreine des Königreichs an den stillste», den erzgevirgische». eine Erklärung, inhaltlich welcher sie so lange aut eine Korreipondenz mit dem Vorstände deö letzteren verzichteten, als bis nicht der von Herrn Direktor »Mehnert eiu- geieitcle Preßprozeß zu seinen Gunsten entschieden sei unb die Unwahrheit der Beschuldigungen dargethan batte. Seit lener Zeit haben denn auch die vier Krciövereine alle Schriftstücke nur an den stellvertretenden Vorsitzenden deö erzgebirgischen Krels- vercinö adreisirt. Nach rem bekannten und vielfach besprochenen Ausgang beö PreßprozesseS hat denn nun auch das 'Ministerium deö Innern, zu dessen Ressort daö lcnibwlrlhschastliche Vereins wesen gehört, »Anlaß gcnommcn, dlcsen Verhältnissen näher zu treten, da die »Vorsitzenden der KrciSverctne eine gewisse halv- osstziclle Stellung rinnehmen. Durch Nicderlegung jenes Postens und deö Landtagsmandats erledigt sich jedoch alles Weitere. Den Posten eines Direktors des lantwirthschaftlichen Kredit- vereinö dürste ledocb Hr. »Mehnert zunächst noch nicht nicberlegen. - »Vorgestern Abend ist ein EtnbruchSvtebstahl in einer Wohnung ber Neuegasse, in »Abwesenheit ber dieselbe inne- habenden Familie, verübt unb außer einer Summe von >10 Mark, eine Partie silberner Kaffeelöffel, tbcilö LUN., tbetiS A.Ll. ge zeichnet, und ein goldener »Ring »nlt blauem Stein gestohlen worben. Der Dieb bat die Vorsaalthür mittelst Nachschlüssels geöffnet, die »Behältnisse im Logtö aber, worin sich die vermißten Gegenstände bciunbcn haben, mit einem »Meißel oder ähnliche»» Instrument aufgesprengt. — Ein anderer dergleichen Diebstahl ist an demselben Abend in drm LogiS einer Wtttwe in ber Wrber- gaffe aiiögeiührt worden. In diesem Falle ist die Vorsaalthür ausgesprengt und ein Sekretär in gleicher Weise geöffnet, au» demselben aber eine Geldsumme von 96 Alk. gestohlen worben. — Ueber den Luftiabrer Oberförster Baumgarten berich tet daS „Leipz. Tgbl.": Die Bewohner von Plagwitz unb die große Maste der von anderwärts Zugeströmten sollten am ersten Osterfciertag Nachmittags Zeuge eines in hohem Grabe autre- genbeu Schauspieles werten. »Mit lebhaftem Interesse waren vom Publikum deö TagcS über die »Vorbereitungen zum Aussteigen beS Baumgarten-Wocltcrt scheu lenkbaren Lustschiisev, die aui einem umzäunten Felde am Felsenkeller von Statten gingen, verfolgt worden und man erging sich in allerlei Ver« »nuthunaen. wie wohl der erste größere Probcversuch mit bem monströsen Apparat ablauicn werte. Die an bem Unternrbmen zunächst Bekheillgken waren von großer Zuversicht unb von einem Optimismus eriliUt. über den wir uns beim Anblick des Ungr- tdümS von Luitsä iff und seiner einzelnen, kaum i» rechtem Ber- bältniß zu einander stehenden Tbelle eines KoplschüttelnS nicht erwehren konnte». Man halte zur Füllung beSBallonS die ganze »Nacht benützk unb dadurch erreicht, daß derselbe In den ersten Vormittagöstiingcn hinreichend iür ble geplante Aufsteigung mit Leuchtgas gefüllt »rar. Zwischen. 10 und 11 Ilbr Vormsttag» verkündeten In der Stadt Plakate an de» Anschlagsäulen und Flugblätter, die von Dienstmännern vertbeiit wurden, baß die Auffahrt '/-3 Ilbr Nachmittags stattfinden werde. Kurz vor 2 Ilbr wulben mit dem Luftschiff aus dem FüüungSortt die ersten
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