Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 18.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-18
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.03.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
LLtML'ikchÄ.'LLL'!: , »u«»trl»> »>«» tn Lau» '«xL t»8r-nNurt «. >t, — v»r«ur». ,,?>»v«lld«»» — ll»»«, l.,Ii«e,v>UUe, ck C». tn Tageökatt für Y-Ktili. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendertcht, Fremdenliste. Mitredacteur. vr. L!o»II Druck unv St Fürdadgcuill.:L.i»ckMt,IL»>'»»»»>»i». Sk rentbum der Herausgeber: tu DreSde». Derantworti. Redacteur: Sk«iU»»t«I» »Dresden. Loppvl L 6o., 8el>Ic>8n-8trn886 14, tkogonülior äer ^iioic^irsso Fn- uittl Vvrknuk nllsr Ltktstspspivrs, k'fsnftdiftvfv, ^elisn oto ä.u8/sIrIu»L aller 6oupon8. vnootAvItlietiv! 6ontro>s ller Vorloosung ullvr VVertirpupIers. ^Ilos uuolr i»U hrietlielieiu ^Ve^v llvmlvllstvllo für ilVovtlSvI. Uulwanl,, Anuonke»« UN« untlknnull» »I v«>1»n«n inkkNen »>r I Sr,',L. ««, e.ld.n k«l,-n ,L Oji.' I»r»Ie lür die Moni««». >Nui »der nach ci»«m y«l>,a«ht, t-'lk LL V!»«. «s liinÄvr-iHLrävrvbvll von V088, enipüvlilt, ein rvicliüaltigea Hervor eleganter Varctsrods tür tiuntivn uuft ^lückcüon dis /um älter! :cu von 16 lalirvn. Uestelluiißen naeu Lluass cveräen i» eigenen äteliers prompt erledigt. Abonnement. Di« geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir da« Abonnement für das zweite Quartal 1880 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstallen des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 3 Mark 50 Psg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Expedition der Dresdner Nachrichten, Marienstr. IS. Politisches. Pater Beckx, der Jesuitengeneral, ist in Paris angekommen. Diese Reise des greisen Oberhauptes der Väter Jesu von seinem Sitze in Florenz sagt deutlich genug, wie sehr sich die Jesuiten des Ernstes ihrer Lage bewußt sind. Bisher einer der wichtigsten Faktoren des politischen, wirthschaftlichen und FamilenlebenS in Frankreich, vorübergehend sogar Herr und Bestimmer der Geschicke dieses Reiches, fühlt sich der Orden Jesu in seiner Hauptfestung bedroht und in Gefahr, sein bestes Arbeitsfeld, seine vorzüglichste Operationsbasis zu verlieren. Da muß denn schon der OrdenSgeneral trotz seiner 85 Jahre sich auf die Strümpfe machen, um zu sehen, was noch zu retten ist und den Feldzugsplan zu organisircn, um Frankreich, die „älteste Tochter der Kirche", wieder unter die Botmäßigkeit der Jesuiten zu bringen. Geht es freilich nach dem Willen der Republikaner, so wäre des Bleibens de» Pater Beckx in Frankreich nicht lange, denn sie verlangen als erste Maßregel der Regierung, gegen die Jesuiten die sofortige Ausweisung der nicht- französischen Jesuiten. Beckx ist aber ein geborener Belgier und in Deutschland wohlbekannt. 18 l 0 in Hildesheim in die Gesellschaft Jesu ausgenommen, bewirkteer den UebertrittdeS Herzogs Ferdinand von Anhalt-Köthen zur katholischen Kirche; später nach Wien übergesiedelt, beeinflußte er die österreichische Diplomatie unter Metternich und diesen selbst ; 1848 mit seinem Orden aus Oesterreich vertrieben, kehrte er später nach Ungarn zurück; 1853 zum OrdenSgeneral der Jesuiten ernannt, hat er durch Genie und Energie dem Orden jene Macht verliehen, die zuletzt allen Staaten gefährlich wird und sie, wie jetzt Frankreich zeigt, zwingt, sich seiner zu erwehren. Wa» aus den Verabredungen des Ordensgenerals mit den Häuptern der ultramontanen Partei in Frankreich schließlich herausspringt, um die ärgsten Bedrängnisse von seinem Orden abzuhalten, wird man erst aus dem Verhalten desselben annähernd zu erkennen vermögen. Möglich, daß Pater Beckx die Leitung des Feldzüge« selbst in die Hand nimmt und zu diesem Behufs in Paris bleibt; möglich, daß er nur im Aufträge des Papstes Florenz verließ, um die allzu eifrigen Freunde der Jesuiten zur 'Mäßigung zu ermahnen und von tollen Unternehmungen abzuhalten. Die französischen Republikaner gehen mittlerweile, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, ob eS einen Jesuiten in Frankreich mehr gicbt oder nicht, ihren Weg. Sie int>rpellirlen die Regierung, was diese gegen die gesetzlich nicht anerkannten religiösen Genossenschaften zu thun gedenke? Sie solle ihre im Senate abgegebenen Erklärungen deutlicher und in einer Frankreich beruhigenden Weise wiederholen. Der Premierminister Freycinet that dies sofort. Er erklärte: er werde die bestehenden Gesetze anwenden, die Regierung werde der Kammer Rechenschaft ablegen und bitte sie, ihr einstweilen das Vertrauen auszusprechen. Obwohl Freycinet dabei die Bemerkung cinfließen ließ, „daß er sich von den vielfachen dabei in Frage kommenden Interessen leiten lassen werde", sprachen ihm die Republikaner doch mit 338 gegen 147 Stimmen ihr vollständiges Vertrauen auS. Nur die Radikalen thaten dies nicht, sie trauen Freycinet nicht sehr viel Energie gegen die Jesuiten zu. Darauf nahm die Kammer, indem sie „auf die Festigkeit der Regierung bei der Anwendung des Gesetzes über die nicht anerkannten Congregationen rechnet", das Gesetz selbst an und zwar in der Fassung deö Senats, o. h. ohne den Jcsuiten-Artikel. Rasch ist also DaS eingetretcn, was gestern an dieser Stelle al« wahrscheinlich bezeichnet wurde: die Deputirtcnkammer sichert sich die Vorthcile des Gesetzes über den höheren Unterricht, auch wenn dasselbe nicht die Jesuiten vom Unterricht ausschließt, sie unterwirft sich dem Willen des Senates, indem sie die Regierung ouffordert, nunmehr auf Grund früherer Gesetze gegen die Jesuiten vorzugehen. Und da hat denn ein französisches Blatt, der „Abend-Courier", die denkwürdige Entdeckung gemacht, daß schon ein Gesetz des gewiß frommen König Karl X. von 1828 bestimmt, daß Niemand in Frankreich unterrichten dürfe, der nicht vorher schriftlich erklärt hat, daß er einer nicht anerkannten Religionsgesellschaft nicht angehöre. Die eigene französische Regierung hat dieses Gesetz bisher nicht gekannt, was bei dem häufigen Wechsel der Regierungen im Grunde nicht sehr verwunder lich erscheint. England liegt im Wahlfieber. Von den Ministern und der Opposition werden die erstaunlichsten und nur a»rö dem Höhengrade des Fiebers erklärlichen Behauptungen ausgestellt. Die Regierung bezichtigt di« Opposition, sie habe das Reich durch Zersetzung der Kolonien schwächen wollen; die WhiggS nennen Lord BeaconSfield, den Leiter de, Staatsgeschicke Englands, „einen politischen Banditen" und sie beloben sich noch wegen des von ihnen angeschlagenen mäßi gen und würdigen Tones. Inzwischen erwächst für England im fernen Asien ein unerwarteter Bundesgenosse: China. Ein Krieg zwischen China und Rußland scheint nahegerückt. Als nämlich vor mehreren Jahren dir Chinesen im Kampfe mit Kaschkar unterlagen, besetzte Rußland die chinesische Grenzprovinz Kuldscha, angeblich um dieselbe vor der Anarchie zu schützen, in Wirklichkeit aber, um in be kannter räuberischer Manier «in neues reiches Gebiet sich einzuver Witterungsaussichten: Vorwiegend heiter, trocken, Nachtfrost. leiben. Als die Chinesen nach einigen Jahren wieder die Oberhand erhalten hatten, wandten sie sich an Rußland und verlangten, gemäß den Versprechungen der Petersburger Regierung, die Wiederheraus gabe der Provinz. Da der Zar wegen der Vorgänge in Afghanistan freie Hand haben wollte, so verstand er sich zu der Unterzeichnung eines Vertrages, in welchem die Rückgabe eines TheileS vonKuldscha festgesetzt wurde. DaS beste Stück behielt Rußland natürlich für sich und der nach Petersburg geschickte chinesische Unterhändler Tsching Ho ist dort entweder bestochen oder sonst wie herumgekriegt worden, daß er einen Vertrag schloß, der Rußland zum Nachtheile China'ö im Besitze jenes werthvollen Gebiets beließ. Der verräthe- rische oder unfähige Botschafter hat sein Vergehen mit seinem Kopse bezahlt ; Rußland aber mochte nicht gerne Verwickelungen mit China. Es hat deshalb die Expedition gegen die Tekkc-Turkmenen verschoben, für den Kriegsfall aber in Centralasien Truppen angchäust, auch mehrere Kriegsschiffe nach den ostasiatischcn Gewässern gesendet und jetzt hetzt cs Japan auf, mit China einen Krieg zu beginnen. Den: Kaschgarer Fürstensohne Kuli Bey wird vom russischen General Kauffmann in Taschkeud die Rolle eines Thronpräteudcnten einstu- dirt, die er gegen die Chinesen spielen soll. Jedenfalls finden die Russen in Asien genügende Beschäftigung, so daß Europa von ihrer Altionslust und Raubsucht in der nächsten Zeit nichts zu fürchten haben wird. Ter deutsche Reichstag hat die 2. Lesung des Haushalts been digt. Es ist ihm gelungen, das Budget so zu gestalten, daß zunächst keine Mehrbelastung des Volks eintritt, im Gegentheil von den NeichSeinnahmen ein ansehnlicher Thcil zur Verthcilung an die Ein- zelstaatcn gelangen kann. Das Letztere verdankt man dem Jranken- stcinschcn Anträge, den die Parlikularisten, das Centrum und die Strengkonservativen gegen die Liberalen durchsetzten. Der jetzige 'Reichstag ließ sich von einer sehr lobenswerthen Sparsamkeit leiten, das hat besonders Or. Stephan erfahren. Die Kreuzzeitung betont, daß auch die Konservativen erkannt, daß mit der bisherigen Finanz- Lirthschaft l>r. Stephans nicht ferner zu bestehen sei. Der 'Reichs tag strich also über 1 Million M. bei den ordentlichen und über 4'/x Millionen M. bei den außerordentlichen Ausgaben für Marine, Heer und Post. Durch Zuhilfenahme von über 16^ Millionen M. lieber schössen vom Vorjahr war cs möglich, nicht nur die Erhöhung der Matrikularbeiträge zu veruieiden, sondern auch von den Zöllen und Steuern 40' Millionen M. an die Einzelstaaten zu vertheilcn. Im Ganzen sind die Bundesstaaten um 10 Millionen M. erleichtert worden. Zum Jubeln ist natürlich kein Grund vorhanden; die Steuererhöhungen, die neuen Steuern und das Tabakmonopol sind eben im Anzuge und jemehr der Frühjahroreichstag „'Märzerrungen, schäften" im Finanz und Steuerwesen sich erwirbt, desto trübseliger wird'S darin aussehcn, wenn ver Wind über die Stoppeln geht. Aus dem Briese des Papstes an den abgesetzten und flüchtigen Erzbischof Paulus Melchers von Köln ergiebt sich ziemlicher Anhalt, daß der Kulturkampf in Preußen in der That seinem Ende entgegen geht. Was das Centn»» und die ultramontane Presse früher als undenkbar erklärt habe», daß von der beabsichtigter: Anstellung von Pfarrgcistlichen der weltlichen Behörde vor der Berufung Anzeige gemacht werde, ist vom Papste zugestanden worden; derselbe hat somit einen Theil der Hindernisse weggeräumt, welche bisher dem Aus gleiche zwischen Staat und Kirche entgegengestanden haben. 'Man bcdcnte, daß darin eine gewisse Unterordnung der Kirche unter die Staatsgewalt liegt, zu der sich Rom zwar in andern Staaten aber noch niemals iir Preußen verstanden hatte und man berücksichtige, daß der Papst diese Nachgiebigkeit an einen Kirchensürsten schreibt, der gerade diese B-stimmung der Maigcsehe aufs Heftigste bekämpfte uird um deswillen nicht nur ins Gefängniß, sondern auch ins Exil gehen mußte. Worin besteht nun die Gegenleistung Bismarcks? Eine klare Auskunft darüber, sei es in Puttkamerscher oder alter Orthographie, wäre sehr erwünscht. Coupon 30 Millionen crioroere; letzt sel der Abschluß unter günstigeren Bedingungen ln Aussicht. Sa» Francisco, 16. März. Ter Führer der den Chinesen feindlichen Arbeiterpartei, Kearney, Ist wegen drohen der, aut eine Störung der öffentlichen Rüde abzielcnder Reben zu limonatllcdcm Gesärrgniß unv 1000 Dollar Geldbuße ver- urtbciit worden. Locales unv Se. Mas. bcrKönIg Sächsische». ist seit elnlgen Tage» Neueste Telegramme der..Dresdner Nachrichten." Berlin, 17. März Der Reichstag überwicS den Antrag der Conscrvatlvcn v. Sevdewltz und Genossen, betreffend eine wettere Abänderung der Gewerbeordnung bezüglich dcS Tdeatcr- Concessloribwcscns, deö AuctlonowclcnS. ter Wandcrlager und der Wiederbelebung der Innungen, an eine einundzwanzlggiiedrlge Kom»,Ilnon. Im Dcbaitenlaust erklärte Minister Hosirranr,: die Regierungen dielten prinzipiell an der heutigen Gewcrbegcsetz- gebung fest, seien aber der Aenterung elnzeiner Punkte nicht abgeneigt. Die Wiederbelebung deö InnungöwcscnS sei dem Geiste der Gewcrdeortnnng nicht entgegen. Letztere bebe niemals die Innungen a»t. treffe iogar Bestimmungen über Bildung neuer Innungen. DaS i» den Innungen zum Ausdruck gelangende korporative Bewußis in dabc eine dobe erbliche Bedeutung. Zum Schluß nahm der Rei l Stag den Antrag der Abgg. Helft und Tdllerilus. betreffend die Berufung elner SachvcrstLndlgen-Kom- nrisslon zur Untersuchung deö Zlistaiidcö des RdelnstromeS, an. Minister Hoimcnin erklärte sich mit der» Antrag einverstanden. Berlin. 17. März. Die Milllär-Geieb-Commiislon be schloß, daß bei der Kavaleric und der reitenden Artillerie auch ln Zukunft die Annadme von Freiwilligen unbeschränkt bleiben soll; bei der Feld-Artllierle und re», Train Iftnaegcn sollen nur per Batterie und Compagnie 4 stakt der von dem Bundesraihe vorgeschlagcncn 2 Freiwilligen angenommen werden. Bei der 2. Lesung deö Gesetzes strich ma» den erst angenommenen Antrag wieder, daß in außerordentlichen Fällen die Velten längsten Iavrcöklaffen der Criafreierve 1. KI. zu höchstens actftwöchent- ilcher Hebung dürft' ratierliche Verordnung elnbcruten werden können. Die Geistlichen wurden von den Hebungen bestell. Schließlich nahm die Comrnission das ganze Gesetz mit 13 gegen 8 Stimmer, an. W i en , 17. März. DaS Abgeordnetenhaus nabm bei NarncnS ! abstinrmung mit 14'.) acgen >30 Stimmen de» von der Regier- ung verlangten Kredit von 2(> Millionen Goltrerrie an. Im Laute der Debatte e> suchte der Flnanzminlstcr .Kriegkau. das Mißtrauensvotum auizusparen, bis er mir den Vorlagen komme - er brachte weder daö fetzige Budget noch die Stcuervoklagcn - ein - die Kredlroveration sei notbweuvta. weil der Avril-Mai-! eines Schnupicriiieberv halber das Zimmer zn büle». Hoffentlich Ist dasse-be nicht io anhaltend, daß dadurch die beabsichtigte Reise nach Berlin, welche nunmevr endgiltlg aus Sonnabend den 80. dies. Abcntö ststgeictzt ist. unterbleiben muh. - Heule Abend wlib die Ankunft ceS vor Kurzem zum Obersten terKavalekle. unter Stellung ä In 8uito des l.Husaren- Reglmkntö 'Rr. 18, ernannte» C rb gr o ß b e r z ogs von Sach sen-Weimar K.H. hierorts erwartet. Derselbe wird im Victoria- Hotel biericibst Quartier nehmen. — Der Postdirektor Sprang» in S ftr n e e b e rg-Reu st ädtel hat das Ritterkreuz 2. Kl. vom Albrechtoordeo »baten. — Qbersllieutenant Lommatzsch vom k. säftft. Infanterie- Regiment Sir. lt>2 und Maior v Plato vom k. sächs. Intan- tcric-Reg. Sir. 104 slnc zurBelwobnring der F-rühsahrs-Uebungen deö Gardccorpo »ach Berlin kommantirt worden. — Wie schon in irnhcre» Jahre», wenn S. M. der König und S. K.H. Brlriz Georg sich zur Gebnrtötagiftcicr nach Berlin beaabcn, bildet dcr Herr Premier- unv Kricgöministcr von Fabrice de» Mittelpunkt derjenigen offiziellen Festlichkeiten, die aus Anlaß deö kaiserlichen Geburtstage» In der Hauptstadt Sachsens abgebalten werden. Seine Excellrnz begtrbt sich also zu Kai crö Geburtstag nicht nach Berlin. Damit ent fallen auch alle Comblnationcn» welche die nationallibcrale» Blätter an diese Reise geknüpft hatten. Da dieser Partei die Fortdauer einer eigenen militärischen Bildungöanstalt tu Sachsen schon lange ein Dorn Im Auge Ist. so hatte man anögrlvrengt, der Herr KrirgSminiN» begebe sich nach Berlin. um die Ver schmelzung deö Dresdner Cabettcncorpö mit der Cabettenanstalt In Liftfterielde zu arrangircii. DleS ist jedoch irr den maßgebenden Kreisen »iemalv beabsichtigt gewesen und ebensowenig ist von einer Rückverlegung der bisher in den Reichslcrnten Urgenten sächsischen Truppen strnalö di« Rebe gewesen. - Die Kompagnie-Vorstellungen der Intanterle- Reglmentrr vor den Herren Brigade - Kommandeuren baden am 1«. diel, begonnen. Daö Leivregiment schließt dieselben heute. Rach den Osterstiertaaen beginnt das Bataillonö-Ererzleren. — Nicht nur am Montag um 8 Uhr. sondern auch Diens tags halte die katholische Bürgerschule tHanptichuIc» ble hohe Freude, daß Ihre Majestät die Königin der Prüfung beiwohnte, und zwar von 10-r"«12 Ul r der Prüfung b» 1. Mäkchenklaffe. Eingang» der Prüfung wurde Jbre Malestüt von einem Mädchen bür» eine Rete begrüßt. Jbre Maicstät folgte mit großer Auf merksamkeit de», Gange der prüfenden Fragen In Religion. Rechnen, Geographie und Raturlebre und nahm Einsicht in die Schritte» und Zeichnungen dcr Schülerinnen und Schüler. Am Schlüsse sprach wiederum ein Mädchen Worte deö Danke» an die Hove Anwesende, welche bieraui mit Interesse die auSge- leglen Stadelardelten u. s. >v. besichtigte. Die Herren Bischof Berncrt, Schustcrkh Bertbelt, Präses Stolle, sowie General- Auditeur Grimmer als Vorsitzender deö katholischen Schulvor standes waren zugegen. — Gestern Vormittag sind — wie daö „Dr. Iouru." init- tveilt — io» der Zittau» Straikamrn» die Herren 1)r. Roscher undRcdaetcurBillig wegen dcö vielbesprochenen Zweikampfes zu le 1 Monaten Festung vcrurthelit worden. - Heute wird vor dem Kgl. Landgericht — Strafkam mer II, unter Vorsitz dcö Herrii Kamincrttrcktor HostathEtnert- wcgen Diebstahl gegen ei» Ehepaar entschieden werde», daö sich bis zur» t>. Decbr. p. I., last 7 Monate lang, in türkischer G eiarrgerrIchait befand. Dies klingt etwas abenteuerlich, ist aber sebr natürlich und hängt aut folgende Weise zu sammen. Der Kunstgärtner Karl Martin Hentschel aus Erfurt, verheiratbet an Balbina Elisabeth geborne Bern- boier auö St. Johann bei Salzburg, war b!S anfangs Mai v. I. aus einer, dcr damals iii Verlin weilenden BanguierSwittwe Pieper gehörigen Villa inHostcrwitz thätig und ergriff amL.Mai mit Frau und eine», kleinen Kinde, da» jetzt 2 Iabre alt ist. die Flucht, nachdem inzwischen die Villa von Beiten körm- lich ausgeräunck war. Der Gesammtwerth der gestohlenen Gegenstände, worunter sich ein prach'volleö Plano im Wertve von >800 Mark befand, soll mindestens 6000 Mark betragen. DaS nette Pärchen stob nach dem Orient und tras am >4. Mai aus der zur Türkei gehörigen Insel Chloö ein. woselbst 2 Tage später, aui Reguisition des deutschen Konsulats i» Smyrna tteInhaitirung durch die ottomanlschcBehörde statt- and. 'Von bleiern Tage an blieb die Familie biS zum 6. Deeem- b» v. I. In der Citatelle aus SbioS intrrnlrt und inzwischen räumten die Raftftoig» Mohamed'ö mit der mitgenommenen DIebcSbeute gründlich aui. Am 23. December trat das auSge- llcterle Paar mit sammt dem Kinde i» Dresden ein und mit diesem Taae begann die Untersuchung bei dem kgl. Landgericht, während das bcdaucrnSwnthe Kind in dem Findelhause Unter kunft fand. - Wie sich nachträglich herauSgestellt bat. »st her junge Gymnasiast, der sich vor wenig Tagen da» Leben nabm, »Iftt in Folge eines SchulvorfommnisicS oder aus Furcht vor Richtversetzurrg bewogen worden. Hand an sich zu legen, sondern in Folge einer Aufregung über ein Errignlß außerhalb der Schule. Er hat sich In dcr Vormittagspause von dem insplzlrenttn Lehrer Irr aufgeregtem Zustande nach Hause beurlaube» lassen, sich noch von einem Mitschüler einiges Gelb geborgt, IN dann mit einer Droschke nach dem Gehege geiabren und bat dort an einer Linde seinem lungen Leben zum Jammer seines beklagcnSwntben Vaters ein täheS Ende bereitet. Nach einer Stunde fand man seinen bereits erkalteten Körper. — Aui dein Altrnariie gab co vorgestern eine» lebhaften Austritt. Die Filntirungsarbeitcn inr dao Sieges denk mal, welche im vorigen Herbste wegen eingetretenen Froste» eingestellt werten mußten, sollen wieder ausgenommen >» erden, zu welchem Zwecke eine Breterumpiankung errichtet werken muß. Da elnm Tbeil deö zu umplankentcn Platze» die Schwiegermütter von Uoraö lieblichen Kindern, v»I»ro Kränzelwelber. inne batten, o erhoben diese feierlichst Widerspruch und berieten sich wie Sbylock aui ihren Schein, d. !. die Marktgulttungcn. sie wollten »leist rücken »oft, weift e». Indes, mir der hohen Obrigkeit ist nicht zu jpaßcu und alo de» Damen schließlich bad Einschreiten der bewaffneten Mackst in 'Aussicht gestellt wurde, entschlossen sie sich dock' stutzend, zu rücken. - Ein bstiiger Brancrciketitzer E. ist gestern wegen dringen- de» Verdachtes eines schweren Vergehens ln Un tersuch ung »- halt aenommen worden
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite