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Dresdner Nachrichten : 17.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-17
- Monat1880-03
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 17.03.1880
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MH««« «iS», dev iftMän. eVr." zuioiae ist l>Nerretchisch.>rrbisch« ibnvrrtraa grttkkn itanbe gekommen. Slienvabn soll von irad Oder Semii» «ach Pest aetüvtt »«den und vre «au t> » Jadeen beendet sein. Nach Auswechselung der Ratifikationen ist ein de» stimmt» Ratifikation Ster» min noch nicht irstgestellt. Sämimliche serbische Li» ulen werten gleichzeitig dem Internationalen Ver kehr übergeben werben. F«vkt-Del«sr»wmv. Vstvdr-rsIvxrLmmv Pest. 1». Unterbause legte »anzminister nr ri»t über die vec einer «nleibe voul ilonen Golbrrnt Lonvo», 1 antwortete TMMvNMt, datz er die AuMmmima Tagebkatt für WokitiK, Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Lörscnbericht, Fremden liste. von sämmtlichen Mächten, welche zur internationalen niiiion tür die tür- de Gnniftgge br ein» Mltrekacteur: vr ««,» »»«»«». Druck und El Nür dad Fcuill.: Lt«pn«KMc irntbum der Herausgeber: in DreSdr». Berantwortl. Redakteur. in Dresden Kommission kiick-gricck gehören. noch Nicht ptangen habe. deshalb irt der Gegenstand noch un- ter Erwägung und tah« die Details unmitthelldar. ^n- unck Vvrknut nllvr 8taakprtplkrs, pfsnlldrisfv, ^vtlvn oto. ^usrnli!ul>8 aller Ooupon«. Onknt^kIOiatio Lonlrolo ävr Vorloosung aller ^Vvrtlwnplero. ^Ilsn aucrli aonanuhor clor i^nororanssv. nuk lirlellloliviu We^e. ÜOlUlLlIskelle für lstfkLllüSl. M»»e" n 7 >O !l1 > l'l^7 > > > ! Loupvl L 60., L » » ii ßx v « v I» L t t, 8elj!o»8-8tra8s« 14, Ii»»«tvr-iRLr6vrvbvn-.1lLKaLiu vou Uorw, HVtl^Irntt« r»ditr»>4n< Vi. 18, omptisiilt ein reielchalligsg 1-ugor eleganter varNerode tlw Ii»al>v» und Ickrickolisn dis /um älter van 16 ckalirou. tjestelinn^on »neu Llaass ccoickeu in oiM'm-n ätelivis snampt vrlsetigt. «r.77. S5.Iak,rg.1880. Witterungsaussichten: Nachtfrost, vielfach noch heiter, trocken. »ottttsche». Zu dm Würmern, die nicht sterben können, gehört daü LabakSmonopol. Der ReichStag bewilligte eine hohe Tabaksteuer in d» Hoffnung, sich damit von dein drohenden Monopol loskausen zu können — umsonst! Es kehrt immer wieder. Der ErklärungS- grund für diese Erscheinung liegt darin, das; Fürst Bismarck einmal das Monopol für sein „letzte« Ideal" erllärt hat. Man kennt die Festigkeit und Zähigkeit, mit welcher der Reichskanzler seine Pläne sesthält, sorft'ührt und nickt eher ruht, als bis er sie, über jeden Widerstand hinwegschrcitend, verivirllicht hat. Aber daß jetzt bereits, nachdem kaum die neue, so wesentlich erhöhte Tabaksteuer ins Leben getreten ist, das hierdurch begraben gewähnte Monopol hervorgescharrt und Hals über Kopf eingeführt werdrn soll, das durfte allerdings Niemand erwarten. Und doch werden alle Tabaisbauer, Tabakfadrilanten, Labakhändler, Tabakarbeit», alle Raucker gut thun, sich darauf gefaßt zu machen, daß binnen Jahresfrist der freie Verkehr in diesen» Artikel aufgehört und das Neichsmonopol seine „Segnungen ausübt". Fürst Bismarck betreibt dies mit aller Energie. Im Sommer soll der Bundesrath in Berlin die Einführung desselben ausarbeiten, im Herbst wird der Reichstag zu einer Extrasitzung berufen; nimmt er das Monopol an — i.ou! Lehnt er eS ab, so schickt ihn der Reichskanzler nach Hause, löst ihn auf und schreibt Neu wahlen au«, bei denen er auf eine monopolisjische Mehrheit rechnet. Also das Programm. Als Einleitung zu dessen Berwirklichung geben sich in der nächsten Zeit die deutschen Finanzminister in Berlin ein Stelldichein. Fürst Bismarck hofft für diesmal die bisher vermißte Mehrheit im Bundesrache zu »langen. Dir Opposition wird von Baien». Baden und den Hansestädten gebildet; Würtemberg war von je begeisterter Anhänger des Monopols. Und Sachsen? Die schwerwiegenden volkwirthschastlichen und politischen Gründe, die gegen das Tabakmonopol sprechen, sind bekannt ; sie bedürfen kaum der Wiederholung. Roch leichter ist die Antwort auf die Frage des Warum? E» ist die ewige Finanznoth des Reiches, die in den fortgesetzt steigenden Armeebedürsnissen wurzelt. Für den jetzt versammelten Reichstag aber ergiebt sich aus der drohenden Nähe, in welche das Tabakmonopol gerückt ist. eine sehr dringliche Lehre. Sie lauter: Ablehnung all» und jeder Stcuer- erhöhung, mit Ausnahme d» reinen Börsenstcu», sie mag sich unt» einem Namen «inführen, wie immer. Die Volksvertretung muß den Gesammtplan d» ihr angesonnenen Steuererhöhungen kennen. Sonst kommt es so, daß sie jetzt im Frühjahr eine Anzahl kleinerer Steuern und im Herbfte das Tabakinonopol bewilligt, das unter Umständen so viel einbringt, daß jene Steuern überflüssig sind. Man müßte denn «»nehmen, daß das zu viel Bewilligte immer noch für neue Regimenter zu gebrauchen sein wird. Das Volk muß die Höhe der Äesammtlast kennen, die zu tragen man ihm ansinnt. Denn glaube man nur nicht, daß die 6 neuen Steuern, welche man fälschlich als „Börsenstcuer" mundrecht macht, daü letzte Wort in der Besteuerung des Handelsverkehrs sind. Wirst sich ein Reich, wie jetzt daü deutsche, einmal auf die Slempelgcsetzgebung, so giebt es kaum einen Halt darin. Unser deutscher Handel und Verkehr weiß kaum, wie gut er es bisher in diesem einen Punkte vor dem Oester reichs und Frantreichs hatte. Führt nur erst die Stompelabgaben aus 'Rechnungen, Quittungen und Lotterieloose ein, dann kommen die anderen Artikel bald nach! In Kürze besteuert man dann, wie in Oesterreich, die Brand , Transport-, Hagelschäden- und Lebens vcrsicherungs Verträge und Einlagen, die Frachtbriefe, jedes einzelne Eoinptoir- und Kassenbuch des Kaufmanns, kurz, den ganzen Waarenverkehr und Handel, jedes Faustpfand-Darlehn, die Darlehen, jeden Eontralt überhaupt; schließlich auch noch die Thealerbilkcte. Was uns also an solchen Segnungen das zur Wohlfahrt der deutschen 'Ration gegründete Reich noch beschecrcn will, das auf einem Brete übersehen zu können, ist zweifellos nothwendig. Kaum ist der aus der nationalliberalen Partei auügeschiedene Abg. Laster „wild" geworden, so schwätzt er bei jedem Anlaß. Den Handelsvertrag mit Hawai benutzte er, um die Verhandlungen dcö Reiches üb» den Handelsvertrag mit Oesterreich zu erschweren. So gering die Hoffnungen auch sein mögen, daß aus den Jahre langen Unterhandlungen schließlich ein befriedigend» deutsch-österreichisch» Handelsvertrag hervorgeht, so ist es doch unangemessen, die Stellung Oesterreichs zu kräftigen. Das aber thut Laskcr. Deutschland hat Mühe genug, die mäßigen Schutzzölle, die es bei sich eingeführt hat, gegen die österreichische Concurrenz zu behaupten. Nachzugcben hat vielmehr Deutschland in seiner ungerechten und thörichten Eisenbahn- Politik, die nicht bloS Oesterreich schädigt, sondern auch die deutschen Bahnen, indem es den Transport ungarischen Weizens, Holzes und Viehs von deutschem Gebiete weg- und auf künstliche Strecken weist. Oesterreich wird ja förmlich von uns gezwungen, die Arlbergbahn zu bauen, weil wir ihm die Benutzung unserer Bahnen unmöglich machen. Bei den Reichstagsverhandlungen spielte auch die Wieder- aushebung des Flachszolles eine RoGe. Diesen hat der letzte Reicks tag in der Uebereilung beschlossen. Seine Beibehaltung entzieht uns»» Leinen-Industrie, die sich unter der Herrschaft der Schutzzölle allmälig wieder zu heben beginnt, diese Vortheile wieder, indem der Flachszoll den Webern das Rohmaterial zu sehr verthcuert. Das führte der sächsisch« Abg. Grüyner sehr einleuchtend vor. Erst wenn wir wird» bei un» genügend viel Flachs selbst bauen (im Erzgebirge fängt man damit an), wird sich ein FlachSzoll rechtfertigen lassen. Dem Anträge Windthorst'S und Varnbüler'S auf Aufhebung desselben ist aller Erfolg zu wünschen. Der französische Senat hat, wie alle Welt erwartete, den Je- suitrn-Paragraphen auch in der 2. Lesung abgelehnt; eS stimmt« «icktz Mehrheit von 17 Senatoren gegen denselben. Hingegen nahm d» Senat das Gesetz selbst mit d» ansehnlichen Mehrheit von 187 «eam 103 Stimmen an. War nun? DieDeputirtrnkamm». an welche das Gesetz jetzt zurückgelangt, steht vor der Wahl: entweder einen Verfassungskonflikt mit dem Senate zu beginnen oder das Ge setz über den höheren Unterricht anzunehmen, auch wenn es den Je suiten-Artikel nicht mit enthält. Ohne den Propheten spielen zu wollen, darf man dieAnsicht aussprechen, daß dieDeputirtenkammer Letzteres vorziehen wird. Das Untcrrichtsgesetz bietet, selbst wenn 4s nicht die Schließung der Jesuitenschulen mit aussprich», so viele Fortschritte, daß sich die Republikaner besinnen werden, das erreich bar Gute um des erstrebenSwerth Besten willen von der Hand zu weisen, zumal die Regierung nur Ernst zu machen und das bereits gütige Recht anzuwenden braucht, um alle Jesuitenschulen sofort zu schließen. Der Artikel 7 war eine versöhnliche Handlung der Re gierung, sie wird, wie Freycinet im Senat erklärte, nunmehr noch weit energischer gegen die Bäter Jesu vergehen. Wozu Gott seinen Segen geben möge. Loris-Melikoff, d» Diktator und Vitt-Zar Rußland», giebt täglich neue Beweise seiner staatsmännischen Eigenschaften. Er be absichtigt, nicht die Nihilisten, sondern den Nihilismus selbst auszu- rötten. Er hat erkannt, daß das System des barbarischen Despo tismus nur den Nihilismus großzieht, er will dem Uebel durch Mäßigung, Milde, innere Reformen und eine besonnene auswärtige Politik beikommcn. Während Gurko nichts weiter als ein grau samer Polizeidespot war, der in seinem viermonatlichen Regiments allein k k8 Edelfrauen und Mädchen und 460 der Intelligenz ange- hörige Männer und Jünglinge den finsteren Bergwerken Sibiriens zu lebenslänglicher Qual überlieferte, General Todlcben mehr als 640 Menschen in das große, Sachalin genannte Riesengrab beför derte, will Loris die Verbannung auf dem Verwaltungswege auf- heben, er ruft die Organe der Städte und des Landes zur Thecknahme an der Verwaltung auf und unterbreitet dem Zaren eine Art Ver- fassungsentmurf, der zwar originalrussisch ist und sich nicht an west europäische Must» anlehnt, ab» doch ein Anfang ist. Loris will außerdem die berüchtigte 3. Abtheilung (die Geheimpolizei), die er ein „Gift" nannte, beseitigen und, was unü Deutsche vor Allem interessirt, mit der unruhestiftenden Politik des Fürsten Gortschakoff brechen. Derselbe hat sich bereits „unpäßlich" gemeldet. Was dem Fürsten Bismarck nicht gelang, dem „schlauen Armenier" Loris gelingt es: der Sturz Gortschakoff's. Nicht, daß Loris dieselbe als solche mißbilligte — als Russe will er natürlich die stetige Vergrö ßervng seines Reiche« — aber diese Politik erscheint ihm jetzt unzeit gemäß, Rußland braucht alle seine Kräfte zu Reformen im Innern, es darf sich nicht in ausländische Händel zu weit einlassen, nicht abenteuern, und da paßt Gortschakoff nicht mehr. — Neueste Telegramme der..Dresdner Nachrichten." Berlin, 1«. März. Der ReIchötag erklärte die Wahl deS viralen Dohna-FInkenstein lür glltig d<c Wahlen der Ab.ig. Baehr, v. Gr-venitz. Gess und Tbllo ln Folge ihrer'Beförderung bei ter Iustizorganisation iür erloschen, die Mandate der Abgg. 1)i. Dreher. Rete». Witte, Werner und Saro für fortdauernd. Paris >.'» März. Der russische 'Botichaircr Fürst Orloff bat inlolae Ausgangs ccr Hartmanii-Malre seine AdberulniigS- ordre erhalte». St. Petersburg, 16. März. Stack, einem Telegramm tkS ,,'R. W. Tgbl." ist der Zar plötzlich und nicht unbedenklich ertrankt. Am Hole herrscht große Bestürzung. Locales and Sächsische». -Ihre Mai. die Königin beehrte geiler» irüh 8 Udr bie Osterrrüning bcr katholischen Hauptschule »>lt ihrer Gegen wart unt besuchte am Mittag die Ausstellung dcö Sächsischen Kuiislvereiuo. — Der Kanior Gustav Saupc in Lantcrbach hat das Al- brechtökrcuz »hatten. Die Verlobung des ältesten Lohnes des deutschen Kronprinzen, des Prinzen Wilhelm von Preußen, mit einer Tochter des vor Sturze», verewigten Herzogs Friedlich von SckileSwig-Holstein-Augusienburg Ist nuninebr autbentiich. Doch hat sich der Prinz nicht mit der zweiten Locht» diescö Fürsten, sondern t»c» ältesten Schwester, der Prinzessin Auguste Viktoria vcrlobi. Die Braut ist am 22. Oktober >858, der Bräußgai» am 27. Januar 18ä'.> geboren, er ist a so einige Mo nate jünger alü seine Braut. Die Verlobung kand vor nurzem in Coburg in Gegenwart bcS Herzog Ernst statt. Rach Ablauf ter Trau» um dcn Vat» der Braut wird die Verlobung öffentlich. — Wie wir hören, sind die Einnahmen unserer S taalö- Eiien bahnen Im Monat Feb rua r neck, weit Höver aus gefallen alö im Januar, der dereitS ein PinS von üb» 50,000 Mark »bracht hat. Plan spricht von einer M cl) rc I n na hm e von bclnabe 200,000 Mark Im Februar dieses IahrcS gegen den gleichen Monat im Vortal,rc. io daß die beiden ersten Monate ein PluS von insgesanimt:;50,<>oo Mark gegen das Vorjahr er geben würden. 'Wer da weiß, wie »nier Wohlstand gerade in dtcicn Einnahmen seinen Gradmesser stndct, dem wird daö Er freuliche dieses Aulschwllnacö. Dem wir auch lür die Zukunft Bestand wüwchen, klar genua vor Augen treten. - Wie alle Jahre, so wurde auch vorgestern Mittag V-1 Uhr in dem Lokal der l. Kammer der Meißner Kreistag ab- gehalten. Rach Begrüßung der Anwesenden durch den Präsi denten , Herrn Kammerverrn v. Zehmen. wurden von demselben die ricueingctretenen Mitglieder verpflichtet Daran» trug Herr Freite» v. Fink, alö Mitglied der Krciskassen-Prü<ungsdcputa- tion , den Stand der Kalle vor. Dieielbe enthielt einen Kaffen- bcslant von 552,-154 Mk. 60 Ps. Veribeiit wurden im Jahre 1870 für milde Zwecke 17,156 Mk. jo Ps. Rach Bewilligung ter jährlich zu veribeilentcn Gelder nahm Herr v. Schönbera- Mvclritz da» Wort und setzte auseinander, daß circa Reunzebntel ter verfügbaren Gelber durch zu geuäbrende läbrlick'e Unter stützungen absorbirt und bei elntretendrn unvorhergesehenen Sckädcn oder Unglück die Krctökasie heckend eintreten müsse. Genannter Herr stellte den Antrag, eine Kommission. bestehend aus dem Herrn Präsidenten und ie einem Mitglied der städti schen und rlttersck'astlick'en .nurie zu ernennen, weiche die regel mäßigen jährliche» Unterstützungen an Wohlthäklgkcltöanttalten zu prüicn. und nach Befinde» Kürzungen dein nächsten Kreistag vorzuschh.aen baden. Dieser Antrag wurde vielseitig unterstützt und betheiligten si» hauptsächlich an brr Debatte Herr Ober bürgermeister vr. Stüdel und Herr v. Planitz. Der Antrag wurde einstimmig angenommen, -lach Schluß de» Kreistag» Dresden. Mittwoch. 17. fand noch der ritterlchaltltck,c Konvent des Meißner Kreises statt, in weich» Herr v. Schönverg-Mockritz über die Vorrathökaffe desselben. welche eine Summe von 28,046 Mk. 72 Pf. reprä- ientirt, reierirte. Schluß beider Sitzungen 6 Uhr. - In vorgestriger Versammlung beS GewerbevereivS tbeilte Herr l)>. Geißler mit, daß gegenwärtig ein Luitverbei« serungö-Apparat hausirt werde, der angeblich Ozon erzeugen soll, aber gänzlich nutzlos ist. Also Tasche» zu! Herr Direktor Clauß probucirte einen beguem zu handhabende» Messer-Schleitavparat von Abel aus Berlin »Preis l Mk. 5» Pi.). Herr Bkigade- Gencral a. D. W. Heine zeigte und erläuterte daö Modell einer Anlage zur Reinigung dcö Wasserö. Die Reinigung vom Schlamm geschieht durch Rieders»,lag in großen BaftinS, t» Kanälen, in bcnen das Wasser durch angebrachte Schieber seine» Laus abwechsclnb nach oben und nach unten nimmt, sowie end lich in Behältern mit gelöschtem Kalk. Um die gelösten Theile dem Waffer zu entziehen. muß es aus Thürme gepumpt werten, in deren Innern es in Form von Regen heraviallt und so bei spielsweise jchweiclsaurc» Dämpfen auSgesetzt wirb, wodurch sich der Ammoniak an den Wänden aniekt. Die Reagenzien würden natüilich nach len Substanzen einzurlchten «ein. die eine chemische Analyse des damit geschwängerten Wassers ergiebt. General Heine ist bereit, die Ausführung der patentirten Anlage zu letten. Für seine Arbeit will »sich mir ein» aus dem durch dir Wasser reinigung zu gewinnenden Dünger entspringenden Tantiöme be gnügen. Herr Kommissar Schütze führte eine Reibe sehr interes santer Neuerungen auö dem Ingenieur- unv Bau-Bureau vou Rud. Michel, Kaulbachstraße 16, vor. Zuerst neue VentilationS- vorrickstungen von A. Müller in Köln. Diese patentitten Lüfter, welche sehr gelobt werben, setzen sich auS Luttelnlaß- und Lust- auSlaß-Vorrick'tungen zusammen. Die Lnstauslaß-Vornchtung besteht aus einem eisernen Gehäuse, in dem Lustklappen aus Glimmer so angeordnet sind, daß sie nur nach einer Richtung Luit durchlassen, während nach der entgegengesetzt,-« Richtung hin der Avvarat geschloffen, geöffnet unv regulirt werden kann. Dir Luttetiilakvorrichtungen besteben entweder au» Säulen-Etn- strömungen oder aus Puistonölüftern. einer maschinellen Etn- - . - - Eott- sowic die Beschalüng verüberstüssigt und dabei wesentlich billiger ist. al» dah bksveriae Verfahren (der Quadratmeter beö Geflecht» kostet nur 04 Ps.». Sehr hübsch nehmen sich die geätzten und bez. gemalten GlaStaiein aus der Glaöätzerei von Geck u. Vittali tn Offcnburg aus. Die Aetzung geschieht mit Flußsäure; Buch staben, Bilder rc. werden damit au» GlaStaiein hergestellt. Herr Michel batte noch eine kleine reizende Ausstellung von LiaS- scbicfer veranstaltet. Der LiaSschieier ähnelt etivaS unseren. Wandverkleidungen ltär Fleischer, Bäcker re. werth». Schrelbtakeln, Billarbplatten <12—15 Büffetplatten, Wasckstlschaufsätzen, Friesen rc. Serpentin,tcin, ist aber natürlich viel billiger. Er wirb zu " " " ' Bäck« re. sebr empfehlen»« <12-15 Mk ). risch, und ^ esen rc. verarbeitet. End lich zeigte Herr Scbultze eine Laterne, die für feuergesäbiliche Räume benutzt werde» kann. Dieielbe war dem Geschäft von G. A Schöne u. Sohn, Trompeterstraße l7. hier entnommen. Den Hauptvortrag vielt Herr Oberpostdtrettor a. D. Schäfer über den Ursprung und bie Entwickelung der heutigen Ver kehrsmittel von ven ersten Anfängen bis aus die Neuzeit. Schade, daß der Redner etwas zu leise sprach. so daß ter vorzüglich au»- gealbcitetc Vortrag nicht in allen Theilen des weiten Saale» gehört werden konnte. Herr Direktor Schäfer ist, übrigens, nebenbei bemerkt, der Veriasicr der Geschickte deS sächsilckeu Poftwesens. die Allen, welcke sich sür vaterländische Geschichte intcressiren. bestens empfohlen sei. - Da die in letzter öffentlicher Sitzung der Stadtverordnete» criolgte Beschlußfassung bezüglich des Neubaues aus dem be reits seit einige» Jahren kommunlichrn Grundstück, Altmarkt 18, den stabträthliche» Absichten in der Hauptta»e coniorm gewesen, so ist die Verbreiterung dcö störend schmalen Durchganges von der Kreuzkirck,e zum Altmarkt nun endlich in die Rabe gerückt. Am 0. d. M. bat der Stadlrcstb beschlossen, baSStaktbauamt anzu- weisen, mit rem »Abbruch besaiten Gebäudes nunmehr vonugrden. - Die Organlsationöardeiten am Grund der neuen Dresvner Ortsarmenordnung geben im Stille» ihren Weg vorwärts. Zunächst handelt sick,'S noch immer um bie Einstellung bez. Wahl rer ca. 400 freiwilligen Armenpfieger, welche bann wieder in 40 Pflege-Vereine getheilt werden sollen. Dcr Stadtrath hat bereit» 200 aus ter Zab> Derer, die sich freiwillig zu dem Ebrenamte meldeten, ausgewählt, die anderen 200 werden demnächst die Stadtverordnete» wählen. Da die Zahl der gegenwärtig von der Armenversorgungö -Behörde lausend unterstützten Personen oder Familic» ungefähr 2000 beträgt, so ist bet 400Armenpftegern die erstrebte möglichste Jndivlbualisirung so ziemlich gesichert. - Durch Verfügung der kgl. AmtShauptmannschait Dresden wirb bestimmt, daß bis am Weiteres ln jeder Dorfgemeinde außer den, 'Nachtwächter je vier Mann swelche von den Hausbesitzern zu stellen sind», den nächtlichen Sicherheitsdienst zu vrr« sehen baden. — Unter den Nachtwächtern derAmtShaupImaun» schakt Bieißen herrscht seit einiger Zeit große Verstimmung. Veranlaßt wurde diese üble Stimmung ter würdigen Sicder- beikSorgane der Dörfer durch eine gutgemeinte Verordnung de» Herrn AmtSbauptmamiö von Bosse an die Gemeinden, worin denselben eingeschärtt wurde, bei der Anstellung von Nachtwäch tern nur ordentliche und zuverlässige Subjekte zu berücksich tigen. Die bereits mit Horn und Spieß versehenen Herren 'Nachtwächter »üblen sich dadurch tn ihrer Amtsehre gekränkt, daß man sie alö Subjekte erklirr. Sie wollen alles Andere sein, ais „Subjekte". Wer wie diese Herren so viele liederliche und bekncipte Subjekte bei nächtlicher Weile arretircn muß, will nicht selbst Subiekt sein, sondern findet diesen sächsischen altmodischen AmtSstyl nicht objektiv aenug. - Heute unv morgen wollen die Herren Hausbesitzer und bez. deren Stellvertreter nicht versäumen, den Ratten bie ver derbenbringende Phosphor - Speise in den Hausichleußen vorzu- setzen, da gegen die Säumigen In dieser Richtung mit Strafe vor gegangen wird. - Sehr besorgt sind tle Angehörigen eines Sekundaner» der diesige» Kreuzschule, von dem man vcrmutbet. baß er sich da» Leben genommen habe. Der Schüler bat. wie e» scheint, ge fürchtet. nicht verletzt zu werden. Er ist aber versetzt worden und bätte also, wenn sich sein Selbstmord bestätigte, aanz obnr Grund seinen Angehörigen so bitteres Herzeleid zugelügt. , Von den To.pl itzer Quellen. Die Tcuiung im Skadtvad-Ouelienschachie Ist am Freitag bis auf 25,5 Meter ge diehen. Der Fortschritt der täglichen Teuiung beträgt durch schnittlich 20 Eentimeicr. Der Wasserstand erhält sich derzeit au» ter Serböbemnarkc von >81,35 Nieter und erreicht die ab solute Höbe von >70 Eentimeter DaS zur Speisung der väder nötbige rbermalwasser wird von einem sich sebr gut bewädrenbe» Universal-Pulsometrr, gelitten von GoetieS u. Schulze «n Bautzen.
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