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Dresdner Nachrichten : 13.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-13
- Monat1880-04
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.04.1880
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L Ul,r «n»,n»mmk», «onnlog» di» Mt»«,» fr Uhr- I, Sleuiladl nur «« vüchrul»»««: ar. »Ioi>-rgaii« ivr.ddi« Ä«r>m- <utzr. -- Der Roum einer cini»,I««,en Vtt>>»ei>eI,Iiil>LV»«^ik>uaeiLn»« die geile »0 Ptge. ikin« »aroniie Nie da» nach»- tt»i»e itrichimen der In(«r»tl wird »tcht «ntwilrti», «nnanitn.vullrd», »an un» undelannle» 8irme» und Derionen «nleriren wir nur»e»en Vrt»»mernud«<tlal>lu»s durch Brieimailen oder Poi>e>>u>chlun». dich! Tilden rollen >L Plae. In- (erole iür die Moulagd Nummer «d«r Nach einem gei»a»e die PUU, »rU, ro Vlge. Berlin, IS. April. DleProlongirung der Erklärung vom :il. December 1870 über den Abschluß dev deutsch-österreichischen Handelsvertrages bis 30. Juni IS8I ist gestern 'Abend durch den Botschafter Szechengi und den Vertreter deö auswärtigen »Amtes hier unterzeichnet worden. 1880. WitterungöauSsichtcn: Vorwiegend ziemlich heiter, trocken, Temperatur dieselbe. Politische». Von den Schöpfern deü Berliner Vertrages wird in Kürze bald m» noch sein ureigenster Vater, Fürst Bismarck, übrig sein. Von den damaligen Vertretern der Türkei ist Karatheodory Pascha verschwunden — nur Eingeweihte wissen, wohin? Mehemet Ali sank unter den Handscharü fanatisirter Albanesen zusammen ; der österreichische Reichskanzler Graf Andrassy stürzte über der Zwei deutigkeit seiner Politik, den Premier Waddingtvn machte die außerordentliche Freundschaft Bismarck's in den Augen der Franzosen verdächtig; den Italiener Gras Corti stellte der Mißmut!) seiner Landsleute als Gesandten in Konstantinopel kalt, den LordBeaeons- field fegte soeben der Zorn der Briten aus dem Amte; von den Vertretern Rußlands fiel schon lange Graf Schuwaloff wegen angeblicher zu großer Nachgiebigkeit gegen Deutschland in Ungnade und nun winkt Gevatter Tod dem anderen Russen, dem Fürsten Gortschakoff. Ob sein aus Madrid herbeitelegraphirter Sohn den Vater in Petersburg noch lebend trifft, lassen die Telegramme bezweifeln. Daü Leben eines Zmeiundachtzigjährigen, den das Asthma mit Erstickungsfällcn heimsucht, hängt an einem Zwirns faden. Was keine Berliner Feindschaft vermochte, vollbringt die Natur mit leichter Mühe. Der mächtigste aller Kanzler, der Sensen mann, verfährt auch mit den Höchstgestellten nach souveränem Ermessen. Es wird bald recht einsam sein um den Kaiser Rußlands. Vielleicht noch vor dem langjährigen ersten Minister des Zaren, haucht dessen Lebensgefährtin, die Zarin, ihre edle Dulderseele aus. Stirbt jetzt Fürst Gortschakoff, so stirbt er in dem stolzen Bewußtsein, daß keine Macht der Erde, auch nicht die sonst sicheres Verderben bringende Feindschaft d«S Fürsten Bismarck ihm das Vertrauen seine« Kaisers entziehen, ihm die Leitung der russischen Reichspolitik rauben konnte. Daß seine AmtSlhätigkcit seinem Vaterlande heilsam ivar, das wird die Geschichte schweilich behaupten. An dem Frieden, der Kultur und dem Wohlstand Europas hat dieser Mann sich schwer versündigt. Er hinterläßt ein Reich voll Millionen Unzufriedener, eine stete Gefahr für Europa. Kriegerischen Ruhm hat der letzte Türkenkrieg, trotz seines siegreichen Ausganges, dem russischen Reiche nicht gebracht, wohl aber die Zerrüttung im Innern. Sein Tod würde zwar einen der wesentlichsten Anstoßsteine in dem Verhältniß zwischen Rußland zu Deutschland (die persönliche Feindschaft der beiden Kanzler) beseitigen; ob sich aber das Verhältniß selbst zu unserem Vortheile dann ändert, das stehe dahin. Denn Gortschakoff genoß gerade wegen seines Haffes auf Bismarck und Deutschland beim russischen Volke so große Popularität und sein Nachfolger wird sich kaum freundlicher stellen. Die Militärdebatte im Reichstage hat ein interessantes 'Nachspiel erfahren. Der würtembergische Abgeordnete v. Bühler hatte seinen bereits früher einmal abgelehnten Antrag wiederholt: Fürst Bismarck möge die nöthigen Schritte zur Herbeiführung einer allgemeinen und gleichmäßigen Abrüstung in Europa thun. So verheißungsvoll dieser Antrag ist und so sicher er über kurz oder lang verwirklicht werden muß und wird, so würdigte ihn der Reichs tag doch nicht der mindesten Beachtung. Der Antragsteller vcr- theidigte, kein einziger Abgeordneter bekämpfte ihn, nur noch Abg. Sonnemann erhob sich für ihn, er sank klanglos dahin, wohin so viele der herrlichsten Gedanken, der weisesten Vorschläge gebettet wurden: in das staubbedeckte Reichstagoarchiv. Weit höf licher als der Reichstag verfuhr Fürst Bismarck mit dem Anträge. Herr v. Bühler hatte, in Voraussicht seines Schicksals iin Reichs tage. den Antrag auch an den Kanzler selbst geschickt. Der wackere Schwabe schrieb: „Aui kein Schlachtielde von Gravelotte, wo ich in der Nähr Ew. Durchlaucht mitten unter Leiche» stand, schwur ich. waö an mir ist, beizutragen, um baS Elend deö Krieges zu Verbindern. Möchten Ew. Durchlaucht damals ähnliche Eindrücke empiangen und bochhcrzlgeEntschlüssezum Wöhle der Menschheit gefaßt haben." Der Reichskanzler antwortete sofort, wenn auch völlig ableh nend. Letzteres war voraus zu sehen. Zu beschäftigt mit der Gegen wart, kann er sich nicht mit der Möglichkeit einer Zukunft befassen, „die wir Beide nicht erleben werden". Aber ist nicht alles Menschen thun darauf gerichtet, die Zukunft freundlicher zu gestalten, gleichviel ob der Landmann die Früchte des von ihm gepflanzten Baumes selbst pflückt? Daraufhin schrieb Herr von Bühler denk Fürsten Bismarck zurück: Daö Hobe Schreiben. mit welchem Ew. Durchlaucht mich würdigten, ist für bie von mir verfochtene Sache von unschätz barem Wertbe. Indem Ew. Durchlaucht ln demselben dem Gedanken der Möglichkeit einer allgemeinen Entwaffnung In der Zukunft Raum geben, ist schon für die Gegenwart rin fester Boden gewonnen. Die Abrüstung soll bie immense auf Ihren Schultern rubeude Last nicht vermehren. sondern erleich tern. Dieselbe würde nicht nur die an Ihren Ferse» hängende ylnanznotl, sofort beicitlgcn. sondern alobald auch einen sehr er heblichen Tbell der politischen und sozialen Verwickelungen löse». Die Vornahme der Entwaffnung würde der deunrichigten Weit die tröstliche Gewißheit gebe», daß ln Europa noch ein fester vernünftiger Wille und nicht der Zufall herrschen soll. Herr von Bühler will unbedenklich „die Geiavr der Lächerlichkeit und Zurückweisung übernehmen und dem Rath BiSmarckS folgend sich an die Nachbarn Deutschlands mit der Bitte um Abrüstung wenden. Die Königin von England habe schon 1873 die Errichtung eines internationalen Schiedsgerichts zur Verhinderung von Kriegen gewünscht, bie österreichische Re gierung sich ebenso ausgesprochen. An solche realeKundgebungen anzuknüpfen, bäucht mich nicht gänzlich unpraktisch und auosichtoioS Die von Ew. Durchlaucht hervorgebobenen Schwierigkeiten sind roß. ja unüberwindlich, woiern eö am ernstlichen Willen der iächte fehlt; klein, wen» solcher vorhanden ist. ES wird dcö- Ib vor Allem darauf ankommen. diesen Willen zu erkunden, öae e> Kw. Durchlaucht gefalle», daö höchste politische Gut der Gegenwart und Zukunft, den Frieden aus Erden, zum letzten hehre« Ziele Ihres ruhmreichen Lebens zu machen." Gegen die Vermehrung der deutschen Wehrkräfte um 27,000 Mann b«tt« im ReichStaae auch die Fortschrittspartei nickte einzu wenden, vorausgesetzt, daß die zweijährige Dienstzeit dafür gesetzlich eingeführt würde. Dann minderte sich die FriedcnSprüsenz um 50,000 Mann und ein Friedensheer von 300— 375,000 Mann sollte wohl genügen. Die 17 Millionen, welche die neuen Regi menter kosten, würden durch andere Ersparnisse reichlich eingebracht. Eine hohe militärische Autorität, inan sagt Graf Moltle selbst, hat die Durchführbarkeit der zweijährigen Dienstzeit anerkannt, aber da sie eine Forderung der Opposition von der preußischen Konflittszeit her ist, so bewilligt man sie erst recht nicht. Litt die Fortschritts partei hierin Schiffbruch, so passirte ihr das Unglaubliche, daß ein anderer ihrer Anträge im Mititärwesen auf's Wärmste von der Re gierung befürwortet und zum Beschluß erhoben wuide. Das Een-! bcreftwilligcr'eo neues Zeiten der sricdlicven trum verlangte Befreiung der Geistlichen von der Militärpflicht,! wovon der päpstliche Stuhl beseelt tit. Eugen Richter bekämpfte dieses Privileg und Major v. Funk sekun- dirte ihm. Der Militärstand wird nur gehoben, wenn auch Geist liche in die Armee treten. Wenn man Gymnasiallehrer durch Unteroffiziere drillen läßt, warum nicht auch die oft baumlangen Zöglinge der katholischen Priesterseminare und die nicht selten sehr rauflustigen Mensurhelden unter den Studenten der evangelischen Theologie? Zu dem eigentlichen Waffendienste verwendet ja über haupt die einsichtsvolle Militärverwaltung nicht die Priester. In Berlin iursiren allerhand Gerüchte, daß der Minister Hof mann und der Staatssekretär vr. Stephan ihre Entlassung einge reicht hätten, gegen den Postdirektor vr. Fischer eine Disciplinar- untersuchung eingeleitet sei u. s. w. Zunächst erwartet man noch die Vorschläge des Reichskanzlers zur Beseitigung der Konflikte, die sein Entlassungsgcsuch veranlaßt haben. Allerhand kuriose Vor schläge tauchen aus: Man spricht zunächst von einem Veto gegen mißliebige Bundesrathsbeschlüsse, das man dem Reichskanzler geben wolle. Bisher hat nur der Kaiser selbst ein solches in zwei ganz genau bezeichnet«! Fällen; nämlich, wenn der Bundesrath sich im Militär- und Steuerwesen gegen die Fortdauer des Bestehenden erklären sollte, so kann der Kaiser diesen Beschluß kassiren. Es ist nicht wahrscheinlich, daß der Bundesrath dem Kanzler ein größeres, ein Allgemein-Beto verleihen wird, das er nicht einmal dem Kaiser einräumt. Ferner will man den Einzelstaaten verbieten, sich im Bundesrathe vertreten zu lassen, höchstens sollen sie Preußen milder Stimmenabgabe für sie betrauen. Endlich will man im Vundes- rathe mehrere Lesungen der Gesetzentwürfe statt der bisherigen ein zigen einsühren. Die Bundeskommissare sollen sich also behandeln taffen, als wären sie Nationalliberale, die von einer Lesung zur an deren ihre Stimmung ändern, wenn der Kanzler mit der Entlassung droht. Aber selbst wenn man zu diesen, Auskunftsmittel greift, so findet diese neue Geschäftsordnung doch nicht rückivärtsAnwendung auf frühere Beschlüsse, namentlich den wegen der Stempclfrcihcit der Post sendungen. Wahrt hierbei der Bundesrath nicht seine Würde, so mindert er sein Ansehen vor aller Well. Vielleicht findet der nach Würtemberg geeilte Minister Mittnacht einen Ausweg aus der Sack gasse. Würtemberg führte bekanntlich die Kleinstaaten, die ine Bundesrathe Preußen überstimmten. Hierin wittern ganz besondere Spürnasen eine Jntrigue. Die würtembergische Königin Olga war eine russische Großfürstin,dieKaiserin vonRußlandmngekchrt eine hessische Prinzeß, außerdem sind die Höfe von Oldenburg, Mecklenburg, Ba den und Weimar durch Verheirathungen mit den Romanows eng verschwägert. Fürst Bismarck soll nun alle diese Höfe beargwöhnen, seinePolitik zu durchkreuzen und dasRussenthum in Berlin zu poussircn. Nur Baiern und Sachsen seien von russischen Einflüssen unberührt geblieben und hätten demgemäß auch in der Stcmpelfrage mit Preu ßen und gegen die von Rußland beeinflußten Kleinstaaten gestimmt. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 12. April. I» heutiger ReichSt-igSsttzung begrün den Abg. Vr. Windthorst zunächst den von ibm mit Frhcn. v. Varnbnler gestellten »Antrag aui Z ol l i reibei t von Flacdö und anderen vegetabilischen Stoffen mit Ausnahme der Baum wolle. Abg. Frbr. v. O w enstiegnete. es sei ei» gciäbrlicheS Ex periment, heute schon an dem eingesührtcn Schutzzoll, noch dazu gegcn die Interessen deö Klclngruiitbesitzco. zu rütteln. Die FlachöindustticUen wünichtcn selbst keine Herabsetzung des Zolles. Deutschland producire so viel Flachs, als es brauche. Für viele arme Gegenden sei der Flachsbau eine wesentliche Erwccbö- guelle. (Bekanntlich werten jetzt in Sachsen mit Einsührnng eines rationelle» Flachsbaues alü Mittel gegen den Nothstand Versuche gemacht. D. Red.) Der Flachözolt habe einen ver mehrten Flachsbau i» Deutschland zur Folge. 81 dg. S t u in m sür den Antrag. Die Leinen-Industrie kämpie mit der Baum wolle»-Industrie im TodeSkanipic. Von alle» Seiten sei ni» Wegfall deö FlachSzollö petiiionirt worden. Buntcotvnnnissar Gel). Ratb Burkbardt erklärte. cc> sei jetzt »och nicht a» der Zeit, an dem Zolltarife etwas zu ändeui. doch verdiene der An trag Erwägung. Abg. Grützner (Bautzen» sprach als Fach mann sür de» Antrag, indem er aus bie durch billige Arbcftö- löhnc bedingte Eoncurrenz Ocstcrrcichö in der Lcincn-Indusirlc bin- wieö und dieselbe bei Abschluß deö deutsch-österreichischen Han delsvertrages zu derücksichtigcn ersucht. Abgg. v. Mirbacd, Gras Vrevsing und v. Lurewig (lauter Rittergutsbesitzer) gegen de» Antrag, weil in dem Flachsbau ri» größeres Quantum nationaler Arbeit entbalkcn sei. alü in der Leinen-Industrie, v. Lubwig rechnete vor, wie viel Mal mebr daö Wort Industrie in den Debatten vorkommc, als bas Wort Landwirthscdaft. Zn der Hebung deö Flachsbaues liege ein Stück zur Lösung der sozialen Frage. Die Regierung würbe besser tbun, den Flachs bau zu unterstützen, als Gelb an das Haus Gokeffrol für die Samoa-Inseln binzugebe». Abg. Richter-Hagen stellte eine Rcio- lulion gegen Unzuträglichtclftn bei Rückvergütung deö Getreide- zoltcS. Abg. Hölter bestritt den Nutzen deö FlachözolleS lür den F-lachSbau. Der Antrag Windthorst wurde mit l4C. gegen 7st >st. angenonime». Der Gesetzentwurf, welcher fremde Schiffe von der dcutschenKüstenfrachtsabrt auöschlleßt, sotcrn ihnen dies nicht durch Staatöverträge oder kaiicrl. Verordnung ausdrücklich gestattet ist. wurde einer Kommission überwiesen. ES hanbclt sich dabei wieder einmal um die Principtrage Freihandel ober Schutzzoll. Zwischen den Abgg. Scistutow (Freihändler) und MoSle (Schutzzöllner» war ein lebhafter Kamps In Aussicht gestellt, doch beschränkte sich verleibe schließlich auf lanae trockene Auseinandersetzungen über ternacht Lä. RLrLeLkslä's U Koilbsim untl Isltstssll ^ und psnsiotttstsllukigsn 2 Ltruvvstrasso 2. «o»»t>u>e »v» ke»»Ioo«pt«reea. ^ Dres»e«^D»eim^ls^rm bie Vrinzlpienirage. Für die Vorlage erklärte sich Namevö deS größten Tbcils seiner Partcigcnosseo Gral Udo Siollberg - Wer nigerode. dagegen Abg. Witte. Berlin, 12. April. Dle Kommlision zur Vorberathung deö WuchergesetzentwurlS hak sich konsiltuirt und den Abg. Reici'knsperger-Qlpe znm Vorsitzenden und den Grafen Wilhelm v. Biömarck zum Schriftführer gewählt. Letzterer hat bekanntlich sei» erstes Aufleuchten am parlamentarischen Horizont durch eine Rede »der die Gemctngesäbrlichkelt deö Wuchers inaugurirt. Berlin, >2. April. Die ..Norddeutsche Ztg." veröffentlicht ioigenben, am 17. März gefaßten, dem Eardinal Iacoblnl mit- gethelllen Minlsterlaldeschlnß: Die preußische Regierung trbllckt in dein päpstlichen Breve vom 24. Februar ein um so Gesinnung, als dieie Gesinnung damit zum ersten Mal auch nach außen hin einen erkennbar concretcn Ausdruck gciunben bat; inbeß kann dle Regierung jener Kundgebung, so lange Zweiirl über deren Kongruenz mit den bezüglichen slaatögcsetzliche» Vorschriften be stehen. sowie wegen dcö in ihr zu Tage tretenden Mangels an der bestimmten Erfüllung der geictzli l en Anzcigcpflicht, der sichernden Anordnung nur theorctiichen Werth beimessen. Demgemäß hofft bie Negierung zunächst erwarten zu dürft«, daß der erneuten Erklärung über die vcrsöhnttchen 'Absichten deS PapsteS auch praktische Folgen gegeben wirb. Sobald bie Re gierung den ersichtlichen, in Tbatsachen ausgedrückten Be weis hierlür in den Händen bat. wird sie sich bemühen, von der Landesvcrtretung Vollmachten zu gewinne», welche ihr bei der Anwendung der Handhabung der einschlagenden Gesetzgebung eine freiere Hand gewähren, damit sie die Möglich keit bieten, solche Vorschriften und Auordnungen, welche von der römischen Kirche alö Härten empfunden werten, zu mildern ober zu beseitigen und so dem Verhalten der katholischen Geistlichkeit ein Entgegenkommen auch staatllcherseltö zu bcthatigen. Stuttgart. 12. Aptll. Der König Ist an der Grippe erkrankt. Wien, 12. April. (Abgeordnetenhaus. Budget-Debatte.) Der diesjährige ZoUettrag ist bisher zwei Millionen böhcr aiS im Vorjahr. Die Bemühungen zur Herstellung des Gleichgewichts werden rastlos sortgeietzk. Der Minister-Präsident Taaffe hob bie allicittge Sparsamkeit der Regierung hervor und bestritt bie unzukömmliche Handhabung beS Vereinö-PrcßgesetzeS; eine politische Einigung sei nothwendig. Sollten der Regierung Hin dernisse cnkgegentrckcn. so weißste, was ihre patriotische Pflicht ist. London. 12. April. Gladttone bat den ihm bei seiner Ankunst blcr zugedachten öffentlichen Empfang avgclcbnt. voeale» and Sächsische». " — Se. Mas. der König kam am Sonntag Vormittag halb 1l Uhr von Strehlen auö nach der Residenz, um dem Gottesdienste in der katholischen Hofkirche - das erste Mal wie der seit der Genesung — beizuwobnen. Auch II. KK. HH. der Prinz und Prinzessin Georg ncvtt Familie wohnten von lO Ubr a» dem Gottesdienste ebenda bei: während I. Mas. die Königin leichten Unwohlseins halber verhindert war. bie königliche Villa zu verlassen. Gegen bald 1 Uhr Mittags begab sich Sc. Mai. wieder nach Strehlen zurück, kam gestern Vormittag Haid I I Uhr nach der Residenz, um daselbst Meldungen von Offizieren. Mi- nistervoriräge, Rapports rc. cntgegcnzuiichinen und begab sich nach 12 Ubr wieder nach der königl. Villa In Strebten zurück. - Der Prinz v. Leute» berg. welcher daö Gräflich Vitz- thnm'sche Ghmnaiinm besucht und seit zwet Jahre» Schüler der Preusker'schen Militär-VvrhereitungSanstalt gewesen Ist. bestand vorige Woche die FaburichSpruiung in Berlin; er verläßt nun mehr mit seinem Gouverneur, bcm Prcmierlleutcnant v.Tempskv. Dresden und wirb zunächst im Leibkürassjer-Regiment, welches in Berlin garnisonict. eintrete». Von dem Klempner Regner'schen Hause in der WilS drufferstraße stürzte gestern früh in der 7. Stunde der Stein st m o der ganzen Haussront am dle Straße herab und wurde der nach seiner Werkstatt ans der Gerbergasse gehende Tischler meister Sonntag. Ncucgasse wohnend, hierbei erschlagen. Der bekanernSioertbe Tischler, von allen seinen Bekannten als ein fleißiger, strebsamer und redlicher Mann geschildert, hinterläßt eine arme Familie, Frau und 3 Kinder, wovon daö älteste 5 Iabre und dad jüngste 6 Wochen alt ist- Eine Wittsrau. Namcnö Tammc. von der Schäierstraße erlitt außerdem eilt« Belnbeschädignng und ei» Kutscher Grumpclt eine leichtere Ver letzung am Arme. Die letzt gedachten Personen waren mit der Abtragung von Kohlen in daö fragliche Hauö beschäftigt. Die behördliche» Ermittelungen wurden bereits amgenommen. — P o st. Die Post-Agentur aut der Bastei in der Sachs. Schweiz wird am l.Mai sur den bevorstehenden Sommer wieder eröffnet. Die Postverbinbnng wird durch eine täglich zweimalige Botenpost nach und von Wehlen — Abgang von der Bastei 5.20 Vorm, und «;.(> Naci'm., Abgang von Wehlen 7.45 Vorm, und 7.0 Nachm. — bcrgesicllt. — Mit weithin schmetternden Hornsignale» — die in der Antonstraße tür Fcuerlärm gehalten wurden — kehrten gestern Nachmittag vom Heller der kommend emc Anzahl Eavalicre. die Grafe» Hohenthal, Rer ». s. w. in zwei vierspännigen, von ihnen selbst geiahren«) Wirthschastswagc» und zwei Egulpagen zur Stadt zurück. Voraus wurden die Reitpferde geführt. Es dürfte sonach ein Schnitzelrciten oder dergleichen abgehaltc» worden sein »nd dieö unter Anthciliia, »ic von Dame», de»» auch Frau von Wuthenau fuhr desselben Weges zur Statt zurück. — Kürzlich starb in AI lcnbnrg eine geborene Dreöduerin. Frau Di-. 'Auguste Herz, deren 'Name vier in dielen Kreisen noch in lebhafter Erinnerung sieben wird. Sic batte sich dem ärzt lichen Beruft mit Treue und Gewissenhaftigkeit ergeben und cu- rirte namentlich Franc»- und Klnberkrankhellen . war auch auf dein Gebiete der Orthopädie ciirig thattg. Früher war sie mit einer derartigen Heilanstalt in Buschbad be! Meißen ansässig, noä' früher, vor ihrer Verehlichung In de» 40er Jahren erregte die Entichlaftne viel Aussehen als Somnambule. In Aftenburg warb die Verstorbene hochgeschätzt, beim sie war ebenso uneigen nützig wie enahrungSrcich und klug. - In der kleinen Meißnergassc ist gestern Vormittag ein Kutscher mit seine,» Bicrwagcn an ein Baugerüste ange- sahren, wodurch dasselbe zusammen brach und leider einem Arbeiter das 'Kein zerbrach. — Der am vorigen Sonnabend von der 10. Kompagnie deS Königl. 2. Gieiiadier-Neglmentö Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" ln den Räumen der Tonballe abgebal- tene Ball verlies in freundlichster Stimmung. Derselbe wurde durch die Gegenwart mehrerer Herren Oistzlere geebrt, welche dem Tanze mit den Frauen der Unteroffiziere und den BürgerS- schönen, deren eS eine anftbnliche Zahl gab, bis lange nach Mlt- . — huldigten. Bet Taft! wurden verschiedene Toaste aut
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