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Dresdner Nachrichten : 22.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188002221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-22
- Monat1880-02
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.02.1880
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»»m»Mssri«iws > d«SV pttschtev sich able-nevd »der dir «tnaabeu u» d» Srlaß de« ElngangSzoll« sitr va« «Sttreide. welche» dmcd Errlgutsie «Stürme u. s. w.) am Eingänge vor brr Etn«lwruag de» Zolle« verhindert wurde. — Dle BunveSauSlchüsie für die Eise«, bahnen, Post«. Telegraphen-, lowle baß Justizwesen stimmten den Vorlagen über da» Fauft- ptandreckst an den Eisen bahnen zu. «Kien. 2l.grbr. Die „Pol.Eorr." veröffentlicht den Wortlaut der identi schen Note» womit Deutsch- Tageölatt für Politik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Frem-enliste. Mttredaeteur: vr LintI »»«»«> FürdaS geulll.: La«I»tU Loppvl L 6«., S»nltßxvli>vI»Lkt 8vUIos->-8t,lA88« 14, «vtroulllier <Icr 8i>vrer^as!>o Druck und Etaenthun» der Herausgeber: Ltep-ek» chc tu Dresden ^ .. .- . . brr treunbschaitllchen i^u- unä Vvrlcuuf uUor 81»»1spspivl'v, pfanltdrivfs, S ohne »veitercn Verzug , iKelisn oto ^ULrsItlunA aller Eoupow». Ilusut^eltlicti« 8 Beziehungen treten zu ' Lonlrols äor Vorloosung aller VVertlivapierv. ^.Iles auod S aut'brietliellvm ^Vezs. llomieilslvlls für Wectiasl. 8 ranv. wranrre,« mtvWW, lanb die Anerkennung Nu« minien» tn Bukarest »ott» fietrten. Dle Note besagt: Die Negierungen vermoch ten die getroffenen konsti tutionellen Bestimmungen betreffs der tn Runiäntr» bomiciiirrnbeu Personen nlcvtchrtstltever Riten nicht a>» den Anschauunge« der Berliner Stgnaturmächt« gänzlich entsprechend an« zuerkcnnen. sie hätten ln» des,, vertrauend aut den Willen der fürstlichen Re gierung. sich bet Anwen dung dieser Bestimmung immer mehr dem liberalen Gedanken der Mächte zu nähern und um derrumä- !wei» nlsä'en Nation den »Bewe Berantwortl. Redacicur: ILctiustvl» ttt«tilvnl« in Trcrrb" Gesinnung zu geben, beschlossen, die Unabhängigkeit Rumänien» anzuerkennrn. um mit der fürstlichen Regierung l» regelmäßige diplomatische können. Nr.53 2».Äahra.l88«. Witterungsaussichten: Veränderlich, meist stark bewölkt, etwas kühler. AktSVtll. EÜNIIsAA, 22. AkvVÜÜV« Politische». Am Tage nach dem Attentate wußten die Petersburger Zeitungen kein Sterbenswörtchen davon, lieber Samoa, die italie nische Oper, die Reisestationen des Bulgarenfürsten von Tirnova bis Moskau waren sie alle gut oricntirt, aber an die brennendste Frage im eigenenHause wagte begreiflicherweise keiner der Redakteure und Korrespondenten zu rühren, da verinulhlich keiner Lust verspürt, die nähere Bekanntschaft mit dem Innern Sibiriens zu machen. Gerade dies Versteckenspiel mit der Wahrheit kann aber dem Staate und der Dynastie verhangnißvoll werden ; man kurirt Krankheiten erst dann, wenn man den Sitz des Uebels, die erste Ursache erkannt hat, und man verschlimmert eine Krankheit, wenn man sie aus falscher Scham verheimlicht und verschleppt. Die gesammte nicht- russische Presse ist einig darüber, daß cs sich im Reiche Aller Reußen um den erbitterten Kampf der modernen Ideen des Staatsrechtes und der Humanität gegen die Autokratie des Staatsoberhauptes und di« in Rußland entsetzlich corrumpirte Veamtenhirrarchie handelt, nicht aber um einige hirnverbrannte Mordgesellen. Am 19. filtrirte man von Petersburg aus das Gerücht in die Zur Rußland stets gefügige- Berliner Presse, es habe „wahrscheinlich" kein Attentat, sondern ein Unfall stattgehabt. Den, steht nun aber schroff gegen über, was den Wiener Blättern auü der Zarenstadt gemeldet wird. Rach diesen, theils schon im Januar und December angedeuteten Vorkommnissen hatte man das Attentat fast vorauüwissen können und darf leider befürchten, daß cö sich wiederholen muß. Denn die Zähigkeit der Nihilisten grenzt ja fast an's Wunderbare. Man er zählt sich hierüber Folgendes: Die Ruhe, bereu sich der russische Hof nach der Katastrophe Deutsch hlngab, grenzt an Leichtsinn oter an Fatalismus. In den letzten Wochen schon erhielt Kaiser Alexander pünktlich an icdem Morgen clnen an ihn abresslrten wohlversiegelten Brtei. der stets tn derselben knappe» Fassung hie Drohung entstell, daß, tallü der Monarch se>»„llnterdrückungost)stcm" nicht ändern und daö Volk von seinen Kette» nicht befreien sollte. er. der Zar, sein fünfunbzwanzigiährigeö Jubiläum nicht feiern werde. Da» Papier, aut welchem die Drohung geschrieben war. zeigte stets einen tchwarzen Rand und tn Hoikrelsen bekam die geheim« nißvolle Zusendung den Namen „der schwarze Briet". Alle Vor kehrungen und Mittel, die Person Desjenigen zu ermitteln, der täglich den schwarzen Urtel in das Kadlnet des Kaiser» gelangen ließ, erwiesen sich unwirksam. ES blleb nur die Annahme übrig, baß unter den Bedienten deS Zaren Leute sich befänden, welche ble Bestellung des schwarzen Briefes besorgten. Die Sicheihcit tm Palatte selbst, tm Innern desselben, war somit bedroht. Am 8. Februar wurde nun eine beträchtliche Zahl von Ho>hcamten geringeren Grades und von Bediensteten Knall und Fall ent lassen und durch Leute ersetzt, deren Zuvcriäsiigteit die Geheim polizei verbürgte.«!) Aber nicht genug damit, General Gurto veranlagte, daß zum persönlichen Dienste beim Kaiser Oiflziere aus ven verläßlichsten, in Petersburg garnisonircnden Rcgimcnlec» verwendet werten, wobei man Personen deutscher Abstammung den Vorzug gab. Endlich wurde, um ganz sicher zu gehen, die bisherige Palastwache, die gewöhnlich aus zwei Lotnien Kosaken bestand, auö Soldaten der nnntändtschen Gardcvataillone zu saiilmcngeietzt. die schon der Verschiedenheit der Sprache wegen mit Runen keinen intimen Verkehr habe» und die alö besonders treu und zuverlässig gelten. Allein alle diese Maßregeln crimesen sich als unwirksam, der „schwarze Briet" gelangte wie vordem Tag tür Tag tn die Hand deS Kaisers, dessen Unruhe begreiflich immer mehr wuchs. Die Ahnung, daß eine Katastrophe im Anzüge sei. bemächtigte sich der Gemacher Aller, die im Palasie verkehrten. E» müsse» daö schreckliche Tage gewesen sein vom 8. bis >1. Februar, schreckliche Tage, welche die Bewohner reo trächtigsten und reichsten Kciiscrvcilaitco ln Europa zu durchleben batten. Ein wobt alö olsiciöö auizuiassender endltchec telegraphi scher Bericht an die Botichait ln Wien über die Katastrophe sclbn enthält daö Detail, baß am Abend des ll. Februar der Kaiser mit seinen Söhnen Alcrtö und Serge!, sowie mit »einer Tochter, der Herzogin von Edinburgh, seine kranke Gemavlin betuchte, die, wie allabendlich, einen »eisigen Fleberaniall hatte und zugleich über peinliche Schmerzen tn der Brust klagte. Alö der Kaiser mit seinen Kindern daö Krankenzimmer der Zarin verließ, schlossen sich tbin der Prinz Aterander von Hessen und der Fürst von Bulgarien, Prmz Battenberg an. die tm Vortaate gewartet hatte», um sich mit dem Zaren tn den an das Arbeitükavinct stoßenden „Theesalon" zu begeben. Slui dem Wege dahin eriolgte die Ervlosion. Wo der Zar, wo seine Familie die folgende Rächt zudrachten, daö ist unbekannt, obne daß aber ein specieller Bericht es eigens zn »neiden brauchte, dar» »»an sage», daß dle Wirkung eine furchtbare gewesen sein muß, ble daö Ereigniß aus ven Zaren, aus ielne Familie, aus den Hot auögeübt hat. Interessant ist ein Telegramm deö „N. W. Tgbl.", die Beschreibung des Moinentö der Explosion auö dein Munde etneö Manneü der Wache, welcher dabei leicht verwundet wurde. Die nicht Posten stehenden Leute waren um 6'/« Uhr vollzählig im Wachlokal versammelt: daö Gas brannte bereits. Plötzlich erfolgte ei» »urchtbarer Stoß und Knall, gleichzeitig verlöschte daö Gaö. Alles wankt unter dein Krache» deSGebälkö. Der Gewährsmann tühlte sich Im Moment sammt dein Boden deö Vokatö tn dle Höhe gehoben und sank gleich darauf ziemlich schnell mit demselben In die Ticte. Stöhnen. Htltcrute ringsum. Nachdem er sich von den, ersten Schreck er holt, kriecht er, dem Lichtschein iolgend, über die Trümmer hinweg durch ein zerschmettertes Fenster im Erdgeschoß aut den Hoi deö Palaiö. Er laust tn der Richtung nach dein Wachlokal zurück, obgleich er zleinlich stark auö einer Wunde an der Stirn blutete. Aerzte sind bereits zur Stelle, ebenso Gcnvarmen und Polizei. Einer der „Tischler", die unter dein Wachlokal in» Souterrain gearbeitet «mit Pulver oder Dynamit k) ist „verschwunden". Der Ossizier der Wache ebenfalls, her Gouverneur des Palastes ver haftet. Der Rest Ist — Schweigen und Abwarten. Daß die russischen Zustände auch bis in denBerlinerReichstag ihre Schatten werfen würden, war vorauszusehen. Daß die Replik und Duplik aber so drastisch werden könnte »vie das am 19. Februar der Fall war, verdankt man zwei scharfen Köpfen zweier Heterogenen Parteien, v. Kardorff begann mit einer Verwerfung der nur all zweijährigen Berufung des Reichstages, da diese zu lange Periode das nationale Band, welches die Einzelstaaten verbinde, lockern könne. Dann lehnte Redner den Vorwurf ab: die neuen Zollschutzgesetze hätten unserer Industrie Nichts genützt. Das könne jetzt, nach Jahresfrist, noch Niemand behaupten. Die Glas- und Leinen- industrir bade entschieden profitirt. Nachdem dann Bamberger mit üblicher Breite sein Anathein gegen den freihandelSpoliüschen Rück schritt ausgesprochen, ergriff Bebel das Wort gegen v. Kardorff, der bekanntlich die wachsenden Heeressorderungen Deutschlands mit dem Hinweis auf Rußland und die Nihilisten entschuldigen will. Bebel sagte unter Anderem: Ich glaube nicht, daß es ln einem ankeren Parlamente mög lich wäre, daß der einzige vcrantwoitltcke Letter der ganzen Pollkit bei so wichtigen Berathungen wir die gegenwärtige tm Hause aar nicht anwesend ist. Anstatt des Abg. v. Kardorff hätte ick, lieber den Reichskanzler einen Vortrag über die auswärtige Politik halten gehört. Wahrscheinlich sollen wir wieder aus die Auslassungen der oistztösen Blätter warten, und ev ist wohl et» Artikel der „Nortbeukschcn Allgemeinen Zeitung", der Herrn v. Kardorff veranlaßt bat, daö Parlament mlt Panilavtömuö und Nihilismus gruselig zu machen. Wer vie rassischen Verhättniiie besser kennt, der »reiß, vaß Rußland am allerwenigsten in her Lage ist, einen europätichen Krieg, denn das wäre ein Krieg mit Deutschland, anzutackien. ES ist an dieser Kriegsgefahr viel Ge machtes, Seit Monate» wird von unseren Otstztösen aut den Erdtreunb Rußland loögescl'lagen und das Gespenst eines bevor stehenden Krieges herauidcschlvoren, während man den Erbietnd Frankreich nicht nur ignvrirt, sondern sogar kaioltrt. DaS Ge spenst einer ruistsch-iranzöiischen Allianz steht schon lange in Aussicht, und diese Taktik kan» natürlich nickt dazu surren, die Mtlttärlasi zu verringern. Herr v. Kardorff bittet unSAngesicktö beiten, doch die paar Milliönchen, die wieder mehr ver angt wer ben. willig aus Patriotismus aut den Altar des Vaterlandes nle- dcrzulege». das alte Lied in alter Melodie: ..immer mehr Geld". Bet dein jetzigen Zustande müssen »vir unö dock tragen: rvo liegt de»» der Grund batür ? Der Fehler liegt am herrschenden Shtte»», und so lange das nickt geändert wirb, ist an eine Verminderung der Laste» nickt zu deuten. Im Jahre 1803 und NE hat das preußiscke Ahgeordnetcnhauö stck gegen den Krieg erklärt und vamlt den VolkSwillen zum Ausdruck gebracht. Wenn daö Volk dle Verantwortung am Kriege tragen toll. Io muß auch das Reckt. Kriege zu erklären und »Frieden zu schließen, der Volksvertretung oder der Volksabstimmung Vorbehalten bleiben, nickt dem Staats- Oberhaupt Seit Preuße» seine Militärreorganisation kurckgetührt bat. sind »vir aus de» Mebrrüstungen nickt heranögekouuncn. Preußen und Deutschland ist darin allen anderen Staaten voran« gegangen. Bel einer Krlegögeiahr können nur »Nußland und Frankreich tür uns tn Beirackt kommen. Rußland bat tm In nern so viel zu thun, daß e» sür tauge Zeit lahm gelegt ist. - Persönlich bemerkt daraus v. Kardorff: „lieber die russischen Zustände könne der Abg. Bcdet allerdings vielleicht genauere Jntvrmattonen haben al« er selbst." Ader damit «nackte erBrbel nickst verlegen, der sehr pikant erwtetrrte: „Dle Sozialdemokratie hat »nit dem russischen Nihilismus nicktS zu schaffen. Die Nihi listen gehören vielmedc den GcstUichaitökrelscn deö Abgeordneten V. Kardorff an." Wenn auch der Reichstag diese Aeußerung mit „Heiterkeit" aufnahm, so ist doch an der Spitze dieses Artikels Material mitge- theilt. welches Dcbcln Recht giebt. Arbeiter-Fäuste und düstere Blousengestalten dürften nicht in» Stande sein das auszuführen, »vas mit Briefen und Prollaniationen bis in die Betten der russischen Hofdamen vorgcnommen worden ist. Neueste Telegramme Ser „Dresdner Nachrichten." München, 21. Februar. Der bairische Rcickörath nahm daö Branntwciuaustchlagogcsetz wcienltick in der Kammeriaffung an. Der 'Antrag des Grasen Ortenburg-Lerckenseld, daö Gesetz avzulchucn und die Regierung um ein neues Gesetz mit mäßiger Beileucruug uub Zulassung der Sckankllcucr zu bitte», ward abgclehnt. Loeaie-Z and Sächsisches. - Sc. Mai. der König und S. K. H. Prinz Georg wohnten am vorige» »Freitag von Nachmittag halb 2 Uhr an der Sitzung deö Gciaiumtmlnisteriumö I» der l. Etage deö königl. Ncsidcnzscblosseö, welche clnlge Stunden audaucrte. bei. Nächste Mittwoch de» 25. »Februar soll in de» Sälen der 2. Etage dcS königlichen Reiidcnzschlosies von Abends st Uhr an ein Hofcvucert, ausgciührt von der königl. Kapelle, abgc- haltcn werten. Außer den böckücn Herrickasten werde» demselben »och eine größere 'Anzahl Damen und Herren, gegen 250 Per sonen aus den angesehenste» Kreisen, beiwohne». Diesem »oll nun noch ein dergleichen sogen, kleines Hoicomert, folgen und demnächst an einigen »Abenden Tbcaterauffübrungen, sowie am 2. Osicrielertage ei» großes rwicouccrt, welches den Schluß der Wintcrvergnagungen bllkrn wird. Der von S. K. H. dein Prinzen Georg vcrtaßte Bericht der Finanzkeputatlon der I. Kammer über das Departement der Finanzen enthält eine ganz besondere Anerkennung iür den Di rektor deö K. Großen Gartens. ES beißt darin: Die De putation könne auö eigener »Anschauung bestätigen, daß der Große Garten unter der sachkundigen Leitung des jetzigen Garten- dtrcktorö Bouckö wesentlich gewonnen habe. — Die Geich-Deputation der 2. Kammer bat den Gesetz entwurf über das AintökleIv der Recdtöanwälte Inso fern abgeandcrt, alö sie Vorschlags, die Verpflichtung zum Trage» der Robe aut die Verbandlungen vor demOderlandeSgerictst uub den Lanbgcrictstc» zu beschränken. Dle Vorschrift deö Entwurfs würde dem RcchtSamvall die Pflicht aiiicrlegt haben, auch vor dem Elnzetrlckstcr und den Schöffengerichten tn der Amtötracht zu erscheinen. — Wenn sich neulich Abg. Mahl gegen die Bevstanzung der E is en bahn di) schlinge» mit Obstbäume» aussprach, so sind die Grünte, welche er dafür aiiiührte. ge» Iß beachtlich An- dercrleitö aber bringt diese Bepflanzung ein ganz hübsches Sümmchen ein: 1818 35,o'.»3 M. Ob die Beiäumung der Bö schungen mit KleegraSmischung und Verpachtung dieser Flächen ebenso einträglich sein würde, ist jedenfalls zweffetbait. — DaS Mitglied der 1. Kammer. Rittergutsbesitzer Peltz hat beantragt, der Regierung zur Erwägung zu geben, ob eö sich nicht empteblen dürste: I. Die in der Amrrtiscitlon der Staats schulden im Allgemeinen mlt enthaltene Tilgungsrate der zum Bau und Erwe»d von Staatöb ahnen konkrahlrtei» SchMbcn vom Wettbe der Eisenbahnen zu kürzen und zu dtciem Zwecke den ungelähren Antbeil der Ktseub'hnen an den Stacttöichulkcn zu berechnen, sowie 2. für die Zukuntt den The» der Amortita- tionörate der Staatsschulden, welcher sich a»t denienlgcn rhcil der Staatsanleihen bezieht, her zu Eisenbahnzwecken verivcndet wurde, beim Kapitel der Eisenbahnen in Ausgabe zu stellen und ttete Summe bet der AuSgade tür Amoeklistion der Staats« schulden in Abzug zu bringen oder wenigstens bet der Rentabili täts-Berechnung den aenannten Betrag an den Einnahmen zu kürzen. Der »Antrag bezweckt eine größere Uebcrsichtltchkett der wirklichcn Rentabilität der Staalobabne». — In Folge eines neuerlichen SpezialantrageS. betreffend bas Trage» von Etvikletbern von Seite» t»n asttvrn Dienst befindlicher Militärs vom äelbwebel adwärts. ist, bezug nehmend aul eine diesbezügliche Allerhöchste «preuß.) Kabtnetv- oedre vom Jahre 1821. dahin Entscheidung getroffen worden, daß eS unbebentlich erscheine, die bezügliche Genehmigung ln ba- Ermcffen der Regiments- re. Kommandeure zu legen, solchen Unteroffiziere» »c., welche Nebcngelchäste und Verrichtungen. z.B. bei Gerichten, Expeditionen re. übernommen habe» und dieselben süglick in Uiilsorm nickt abaemackr werden können, dav Tragen von Elviikleidcrn zu gestatten. In einzelnen Garnisonen deö Königreichs Baiern Ist daö Tragen dcrlclben außer Dienst von den reip. Kominandcuren iogar auch anderen als solchen Unter- oiflzieren, welche Nebeuveick'äiiiguug treiven, gestattet: z. B. bei Landivebr-BezirkS-Kommandos und anderen mililär. Bureaus. — Jin Laute dieses Iabreö werden es 200 Jahre, daß daS jetzige König!. Säcki. Ga rbereiter-Reglment er richtet ward. »Nach der uns vorliegenden „Namen- und Rang- Mte der Königl. Sachs. »Armee voin Jahre I80st" warb baS Regiment im Jahre Il>80 gegründet; sein zweiter Ehet war von 1082—ti'>8st jener Gcnenilmaior v. Ploiho, welcher nebst dem Kuriürste» Jonan» Georg IU. sich aui dem großen »Bitte von Ubde «gegenwärtig im Oiflziers-Eastnv der Kaoalcrlc-Katerne ausgehängt» befindet. Bis zn »Anfang des ist. Jahrhunderts hat daö Regiment vicliacke Reduktionen und wiederum vielfachen Zu wachs clhasten; iin Jahre >150 ward dag ganze Regiment auch unker die preußische Kavalerie verweilt. In den Jahren 1118 uub lllst »varb daS ganze Regiment durch den größte» üheil des lllsti eiugegaugenen Kürassterregiments Arnim verstärkt. Seit >104 führte bas Regiment den Namen „Kurfürst", >800 »varb es „König" benannt und 1801 zur Leibkürastirrgarde erhoben. Der »Bezirksausschuß der Dresdner A»ntöhc»uvt- mannschait genehmigte gestern Anlagenregulat ve der Gemeinden Grüllenburg, Kaditz. DippelSdort »mit'Buchholz» undLangebrtick. die Vereinigung mehrerer zum Neudorier Staatsiorstrevter gehörig gewesener Grundstücke mit den» Bezirk der politischen Ge meinde Rabkbeul, Uebrrtragungen von Sckankconceistonen aut Gatzsch in Niedersedlitz, Metzer tn Naunoort, Herrmann tn Niederväslich und Klare in Loschwitz, sowie eine Eoncession zum Kleinhandel mlt Branntwein. Eine Reihe anderer Scvankcou- cessionögesuche wurde abgelehnt, ebenso der Antrag der Gemeinde Druden aut Bestätigung der „Deubcner Zeitung" alö Amtsblatt iür dle dortige Gen»eindeverwaltung neben dem bestehenden be hördlichen AmtSblatte „Glück aui" tn Potschappel, da hierzu Be- bürintß nickst vortiegt. Sehr eingehend wurde über Maßregeln gegen daö Bettelwesen verhandelt. Vorgeschlagen wurde, bet den Ge meindebehörden die Bildung vonAiinoienverbändrn«Vereinigung mehrerer Geinetnden zu einem Verbanv) anzuregen. »AIS empic- lenöwertb warb bezeichnet, baß, ohne die Armenkassen zu be tasten, Orlögcschtnke Angeführt, dieselben aber, um daS Betteln nicht noch mehr zu fördern, nur an einein Orte leben Verban des und nur zu heitinunten Tagesstunden gewährt werben Für angezeigt erachtete »»an. die Verbanvsmstgtiederzu erinabncn, den Bettlern separate Geschenke nickst zu geben. Dagegen hielt man die vcn anderen Bezirksausschüssen eingetüstrte Maßregel, das Gebe» an »Bettler mit Strafe zu belegen, iür vor der Gerichts« behörte unhaltbar. Stock, wurde ven einer oberbehörbltcken Ent scheidung Kenntniß genommen, wonach der eine Ehegatte bei Lchankconceisionsgeiucbeii die Gründe gegen sich gelten lassen muß. die nach der Gewerbeordnung dem anderen Ehegatten ent- gegenstebcn würden, und ferner eine Eoncession verweigert wer den kann, wenn der »Nachiuckente wegen eines tn tz 33, t der Gewerbeordnung nickt svcciell bezcicvnetcn Vergehens bestrast ist. »Am Freitag Mittag gegen 2 Uhr tubr ein junger Mann aui der Eide nur vom Waldschlößchen bis zur Albertbeücke. doch wird er dieser kurzen Fahrt gedenken so lange er lebt und auch alle Die, die sie sahen, werten die angstvolle Spannung, tn der sie sich bciauden, nicht sobald vergessen. Die Fahrt geschah nämlich aui einer Eiö»ckoll e. Der junge »Mann war beim Wa dick'lößchcn aut daS Uicreiö gegangen und batte »nit seinem Stock eine größere Scholle losgeeist. die sich leider schneller, als er eö erwanct batte, torttewegie und io rasch nach tcrMltte deS Stromes schwamm, daß cinAbipringen nicht mehr möglich »rar. Die Elütetzllchkcit seiner Fahrt aui Leben und Tod wuchs natürlich mit dem N Herkommen an die Brücke; ward Ihm vorher nicht Hilie, nachher möchte sie wohl ganz unmöglich gewesen sein. Wenn der arme Mensch den Zuschauern auch nicht gleich jenem berühmten Tromveter während rer unireiwilllgen EiSiahrt „E «e teste Burg ist unser Gott" entgegenblaien konnte, so schrie er doch ans seiner Sckolle ans LeldcSkrätten um Hille, und diese kain auch glücklicher Weise kurz vor der Brücke noch. Einige am Itter be schäftigte Baggcrarbeitcr besannen sich nicht lange, sondern fuhren mit irrem Kahn zu Hltie und konnten auch noch glücklich an die Schotte lerankoinmcn und so den in Todesangst befangenen wunderlichen Schiffer retten. — Dle Weiße ritz zeigte tm Laute des gestrigen Tages einen ziemliche» Walierwuchö, und da einer alten Regel zutotge am dritten Tage nach der Weißeritz auch dle Elbe anzuscbwellen pflegt, io wäre morgen ein höheres Steigen unseres Stromes zu erwarten, vorausgesetzt, daß tm große» böhmischen Tbalkeffkl seit Freitag die gleichen Wltterungsverhältnlsic herrtcden, wie tm erzgcbstgiichc» OucNengediete unserer kleinen Weißeritz. Die Prlcßnitz hat ihren höchsten diesmaligen Wasserstaue bereits tu der vorvcrgcingenen Stackst erreicht. «Sestern eriolgte der Eisgang der Egcr bcl Saaz mit einem Wasserttande von >30 Ccntimeter über Null. In Prag war die Eisdecke bei 10» Wärme k. noch test. — In der Roicntlraße ist vorgestern ein !8Iährlgcö Mädchen, die Tockster einer daselbst wohnhaften Haiidelöirau, so plötzlich verstorben, daß man eine Vergütung annehmcn zu muffe»« glaubte. Auö diesem Grunde Ist denn auch die Leiche polizeilich autgehoben und eine Sectlon derselben angeordnet worden. - Die beifällige Ausnahme» welche die Neubauten an der Albertbrücke als Geiammtbtld allgemein finden, bat die Besitzer des nächstbebauungöiähtgcn Bau-Earrö'S an der Holbein- straße ermuntert, tür solches eine» einheitlichen Bauplan auö- ardciten zu taffen. DaS von den Herren Architekten Prot. Herr- mann und Martin geschaffene Projekt zeigt eine ebcnio elegante als geichmackvolle Häuirrrclhe. bei möglichster Etnsachhelt. Un- zwct'clhast werben dtcse »Banken nach ihrer Vollendung eine neue Zierde der Pirnatichen Vorstadt bilden, zumal tür dle gegenüber« liegende Ltraßenlronte nur VIllen-Anlagen gestattet sind und somit der Totalctndruck dieser Bauten keine Beeinträchtigung er« leidet. Ein eine b>eier Banstclle» sind verkäutllch, nähere Aui» kuntt enbeiien E. Schmier >». Eo.< WalienhguSstraße. — Eine» schauerlichen Eindruck gewährt eine Photograph!« der Zerstörung, welche iicv tm vorigen Monate durch Explosion deö DampikcsiclS in der Hostnann ichen Färberei zu Kamenz i. S. zutrug. Das gut auSgeiührte Bild ist zum Prelle von 2 Mk. vom Photograph Richter tn Kamen» zu beziehen.
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