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Dresdner Nachrichten : 08.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-08
- Monat1880-04
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- Dresdner Nachrichten : 08.04.1880
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S«r»i,«ii<»„b, m-chl uich« »« »tn»,la>>di«rvl»« ,, sich oic RcdacU«» »«rdlndllch. L»(»r»t««.«>,n»»m, ,u««Lrt»> «. «»»>»» <n Ham. »ura. Berlin. Sie». L,ii>»I,.v»I»l. «»»lau. gronNiir, a. L.- «»». Mafia ln Berlin. LelVtla. W>«n, «amdu^. firaiittur, a. M.. Bill»- che».—La«»« ch llo. ln Frankfurt »M. — vurcaux d. ,,->>»«ltde«< fichlit". —11»'»,, lMNii«,vnUl«r H li«. ln Pari». Tagebkatt für Politik, Uiiterhaltmig, Geschästsverkeiir. Lörsendei icht, F> emdeiiliüc. Snlarat» ixttni I . »«» ilbd«. » U», »n»«^«««. «annla,» bl» Ml»»,« k» Utr. A» rieuftadl nur an vlochenlaarn: a». silolieraalle Nr.Ldi« Rach«. «Uhr. — Der Raum elner einlvaltlaen Peliltelle l,I,«l ILM,,. iti»ge(,n»t dl, gelle L0 P>,e. «ene «arantle lür da» «Lchfi» »»»>»« ltrlchein«, »n Snlna« wird «tchl «u»w»rtl,e «nn-nern.>ul»Ä>»« von un« undekannlen Jlrm«« und «„Ionen lnlrrlre» wlr nur »e,r» «räuumeranda.Aalilun» durch vrielmarlen »der Poileiniahlung. Acht Sllden lallen IL Plae. In- leratr lür dl, «lonlaa« Nummer »dir «ach einem Fesiio,, dlc Petil- »elt« !i<) V!ge. LoxxslLLo., jvtr t 8ellios8-8trasso 10, Lollo llor 8l>oroi'8lli-i>o. Ln- Mick Vorkllllt killor Ltkikits- psplvrs, pkamidrivss, Lotlsn vte. LllSHlllllUII^ nilt'l' tmupouv. Un- vnt-;o>(Iiotio Oontrole llor Vsrioo- «una iille>>' >Vei'tImr>>>io>«>. LIIvs nucu llut liriostioiiom äVogo. vomlollstelio für Vlvotiüvl. Rr.SS. LL.Aahrg.I88v. X«»!l»t-relv8«,»»«»»>«. London, 7. April. In E outhnoriolk wurde cln Konier- vativcr und In Burton ein Liberaler, bvourdo», (jcwäblt. Die Liberalen aeirannc» dadnrci) einen Sitz. Die Majorität betrau nur eine Stimme. i London, 7. »April. Die Libellen gcwanncn Sitze in den Grafschaitt» Bediord, Bcrwick. Eacnarvon, Easldcrby, North- nottingham, Radnor und 'Avr. U kilMMI, ; tigene sssbrlk unä tzttiiit« Su»r»L>>> k r feiner l.eü«r- null vronre-klaisnterie- ! Vlssren. Lldum», filetier, 8vt,muoil-u. i I^rrl 8ü«-I,<4 11lcklit-s l Xlinst-Kegenstsnüe. 8pc>ejllli,ilt:^ o-tbltb. ^n prsotit-LIbum« u.g OFL8O8t>l ; Ifiappen mit. Uipiom» /u äimiiüen, N -» Locvro Vllpsikn unet IllamenerUge nut Ä pragerstrasüe 7. i Utuis, vüellop u. llßl g -WWL-SS WitterungsauSsichten: Wolkig, zeitweise aufheiternd. mild, meist trocken. AVköÄkU. 8. Polttisches. Ein Blitz aus heiterem Himmel ist Nichts gegen das Ent- laffungSgesuch des Fürsten Bismarck. Wohlgemertt: ein wirkliches, «in formelles, «in amtlich beim Kaiser eingereichtes Entlassungsgesuch deS Reichskanzlers! Klagen über Regierungsmüdigkeit, geschwächten Körper u. dergl. hat Fürst Bismarck öfters «»schallen lassen. Androhungen mit seiner Entlassung hat die Welt schon mehrere erlebt, ja im Hochsommer vor. Jahres soll Deutschland sogar einige Tage ohne Reichskanzler überhaupt gewesen sein, da Bismarck von Gastein aus seine Entlassung wirklich genommen hatte. Aber all dies spielte mehr oder weniger hinter den Coulissen. Bor das Lampenlicht der Oeffent- lichkeit jedoch trat zeither noch nie ein EntlassungSgesuch Bismarck s. Die Frage ist nun: Ist das jetzige amtliche Gesuch ernster gemeint als die früheren? Hieraus giebt es nur eine Antwort: So lange nicht der Neichsanzeiger die amtliche Bekanntmachung enthält, das, Fürst BiSmarck's Entlassung vom Kaiser angenommen und ein neuer Reichskanzler ernannt worden ist, so lange wird Niemand glauben, daß Kaiser Wilhelm seinen Willen geändert hat, in welchem er früher einmal auf ein EntlassungSgesuch Bismarcks schrieb: „Niemals". Was aber gab den Anlaß zu dein jetzigen Entlassungs gesuche? Ein Bundesrathsbeschluß — Du lieber Gott! Bon allen öffentlichen Korporationen hat bisher keine eine solche Ge fügigkeit und Schmiegsamkeit gegen die Politik des Reichs kanzlers bewiesen als der gute Bundesrath. Der Reichstag hat einige Male sich dem Reichskanzler «übersetzt, wenn auch erfolglos; am Hofe zu Berlin stieß er mitunter auf unübersteigliche Schwierigkeiten, aber der Bundesrath! Nur rin einziges Mul, bei der Wahl Leipzig« zum Sitze des Reichsgericht«, blieb Preußen im Bundesrathe in der Minderheit. Sonst aber wollte stets der BundeSrath nur dasselbe was Preußen, d. h. Bismarck, wollte. Und nun empört sich diese vorsichtige Körperschaft gegen ihren Herrn und Meister, der Thon gegen den Töpfer? Man muß nur aber die Mehrheit mustern, die Preußen niederstlmmte, um noch mehr zu erstaunen. Alle die Kleinen und Kleinsten im deutschen Reiche stimmen gegen den Größesten und die Mittelgroßen. Im Bundesrathe führt jeder Staat des Reiches so und so viele Stimmen: Preußen 17 und mit der ihm übertragenen von Schaumburg-Lippe 18, Baiern 6 und Sachsen 4, Summa: 28. Alle übrigen Staaten und Stätlein bringen aber 30 Stimmen auf Nicht, daß alle Herzog- und Fürstenthümer ihre einzelne Stimme selbst abgegeben hätten; um die Kosten besonderer Bundesräthe in Berlin zu sparen, überträgt der Fürst von L mitunter dem Gesandten des Herzogs von A die Stimme seines Ländchens; aber alle die Kleinen von den Seinen machen doch 30, d. h. zwei mehr als die Stimmen der drei größten Königreiche. Man wird zugcbcn, daß es seltsam ist, wenn die 7fz Millionen Deutsche, die zufällig 30 Stim men im Bundesrathe aufbringen können, mehr wiegen sollen als die Stimmen von 30 Millionen. Freilich, diese Gefahr ist nienials zu vermeiden und die Möglichkeit des Niederstiminens von Preußen durch eine Mehrheit der Kleinstaaten wurde auch beim Erlaß der Reichsoerfassung vielfach erörtert. Wie soll man cs denn aber anders anfangen, wenn man nicht den einzelnen Staat mundtodt machen will? Eine Stimme muß man ihm doch einräumcn. Wäre freilich 1866 die Landkarte so geändert worden, daß die lebensfähigen Mittelstaaten, wie Hannover und Hessen, bestehen blieben, dagegen die Buntscheckigkeit der Knirpsstaaten in kräftigere Staatenbildungen umgewandelt worden wäre, so hätte Deutschland eine bessere Ver fassung und wohlthätigere Gesetze und Einrichtungen erhalten. Auf die Majorisirung Preußens auszugehen, liegt nun aber weder im Interesse Deutschlands, noch wäre ein solches Unterfangen gefahrlos. Man kann einen Eid darauf ablegen, daß die 30 gegen Preußen im Bundesrathe abgegebenen Stimmen der Kleinstaaten einzig der freien Ueberzeugung der Votanten von der Güte ihrer Anschauungen und Gründe entsprang. Wir glauben sogar: Bückeburg, Lübeck und Coburg-Gotha sind erschrocken, als sie nach dem Stimmenzusammcn- zählen die Bescheerung übersahen und erkannten, daß ihre Stimmen Preußen niedergestimmt hatten. Gerade die Kleinstaaten werden ja regelmäßig von Preußen verwerthet, um die Mittelstaaten mürbe zu machen, z. B. in der Eisenbahnfrage. Eine Auflehnung gegen Preußen bedeutet also der Vorgang nicht und in der Sache selbst werden die Mehrzahl der Preußen, Sachsen und Baiern anders urtheilen als ihre Regierungen im Bundesrathe. Sie werden sich vielmehr auf Seite der Kleinstaaten stellen und sagen: Es ist nicht in der Ordnung, daß auch noch die Postanweisungen und Post- vorschüffe mit einen neuen 10 Pf.-Stempel beklebt werden sollen. Außerdem hat der Vertreter der Neichspost selbst gegen den preußischen Vorschlag im Bundesrathe gesprochen. Die Staatskunst des die Stimme Preußens führenden Mini sters besteht nun eben darin, es stets zu verhüten, daß Preußen in die Minderheit kommt. Für gewöhnlich ist das gar kein Kunststück. Die Einzelstaaten Huben gar keine Lust, gegen Preußen zu stimmen. Tritt aber die Gefahr nahe, so muß sie verhütet werden und daran, scheint eS, hat es der Minister Hofmann fehlen lassen. Entweder war er nicht im Bilde über die Stimmung der Einzelstaaten zu der Frage der Stempelsreiheit von Post-Geldsendungen oder er that nicht oder nicht erfolgreich das Nöthige, um die antipreußische Mehrheit vor der Abstimmung zu zerbröckeln. E» ist aber ebenso möglich, daß der eine oder andere Kleinstaat angestiftet wurde, einen Conflict herbeizuführen. Vor wenigenWochen sandte der Reichskanzler seinen Adlatu» und Vertrauensmann, den Geh. Rath Tiedemann in dm BundeSrath mit der Erklärung, daß er über die im BundcS- rathe abspielenden Vorgänge nicht hinlänglich informirt werde. Einige Tage später weist Hofmann die Reichsbehörden an, sich der Puttkamerichen Orthographie zu bedienm und sofort erfolgt der gegenteilige Befehl Bismarck». Außerdem gebietet BiSmarck: in Ztüunst sollen die einzelnen Bundesstaaten mit ihm nicht mehr durch das Reichsamt des Innern verkehren .dessen Chef eben Hof mann ist), sondern durch das des Auswärtigen (dessen Chef jetzt noch nicht ernannt ist). Nun konnte die Katastrophe erfolgen: Hofmann erfuhr nichts von den Stimmungen der Kleinstaaten und Preußen wurde majorisirt. Durch den Wahlsieg Gladstones im Landbczirk von Edinburgh sMidlothian) ist der Erfolg der Liberalen vollständig geworden Hierüber enthält die „Franks. Ztg." folgende interessante Details: „Die Vorbereitungen zu der Wahl müssen alS dir schlimmste «orte englischer Wablmandvcr bezeichnet werden, denn es ban keile sich dabei hauptsächlich um «chafsung einer Anzahl Wahl- stimmcn nur lür diele Wahl, der sogenannten tuMt volos. Der konservative Cantldat, der Earl os Dalketlh. dessen Wunsch bisher genügte, um einen Eanditaten in jenem Bezirk durchzubringcn, lieh zuerst eine Anzahl Wohnungen Herstellen, welche er bann Personen abtrat, die sür ihn zu stimmen versprachen. <In Eng land ist daö Wahlrecht vielfach an ble Ansässigkeit durch eine Wohnung geknüpft.) Die Anhänger Gladstonc'S zeigten zuerst die übliche Entrüstung über diese »Fälschung der poliliichen An sichten der ortsansässigen Bevölkerung, wandte» aber selbitvcr stäntllch sofort dieselben Mittel zur Bekämpfung dcö Eegncro an. Mit welchem Er'vlg bicse Vermcbrung der Wablsliimnen lür de» speziellen s^alt vollzogen worden ist. mag man daranv criehen. tah 2047 Personen ihre Stimmen abgegeben haben, wahrend bei der letzten Wahl ühernaupt nur 20ü0 Wahlberechtigte ringe schrieben waren. Glatstone siegte mit 211 Stimmen. Ebenso erfreulich, wie der Erioig bes VatcrS in Midlothian. ist die »Nie derlage des Lohnes in Middieier. Die Jetten scheine» glück licherweise auch in Engtanb vorüber zu sein, wo eo genügte, der Sohn oder Freund eines reichen oder berühmten Mannes zu sein, um in das Parlament zu gelangen. Da HcrdcXt Glavstonr — dieHerbert's scheinen überhaupt kein t»lück aus dem Wahlfelde zu baden - ein grüner Jüngling von einigen zwanzig Jahren, nur kaS zweifelhafte Verdienst aus- weisen kann, der Sohn eines berühmten Vaters zu sein, so haben hie Wähler von Midtleser nur reckt gehandelt. Indem sie sich inr die beiden Eoniervativen entschieden. Pcrio»encul»u0 und Autoritätsglauben sinh unter alle» Umständen zu verurtheilc» und sie können aus dem Boden der Politik — die Nutzanwendung braucht deutsche» Leiern nicht noch besonders nahe gelegt zu werden für ein Volk noch vribängnißvoller werden, alö auf anderen Gebieten. Neueste Telestramme ver..Dresdner Nachrichten." Berlin, 7. Avril. Der Reichstag lehnte den Antrag vr. Stkpbant'S. betreffend die Rechtschreibung, gegen eine erhebliche Minorität ab. Konservative. Eentrum und Reickis- parret »ilmmlen gegen de» Antrag mit Erfolg. Im Debatten- laufe batte Aba. v. Marscba l l Namens ter Konfervatiben sich gegen ven 'Antrag ciuSacsproche», er war für den preußische» Kultusminister eiiigetretcn, um dessen Initiative In der Recht schreibung freudig zu begrüße». In Baicr» und Sachsen <?> werke dieselbe Orthographie elngetuhrt. andere Staaten würden folgen, v. Kardorsf Namens der Reichspartei sprach gegen den Antrag. Das Reick, sei zwar zur Regelung kompctcnl. er wolle aber keine Regelung der Rcckitschrcibung durch Reglements. Dao Vorgehen deö Kultusministers v. Puttkcimcr sei zu beklagen. Abg. Reichenspergcr bezweifelte, 0,-. Wintworst bestritt die Kompetenz des Rclcholagö zur Regelung der Frage. Ihnen gegenüber erklärte StaatS ekretär Hotinann: er könne hierzu nick't schweigen. Der Reichskanzler habe in seinem Erlaß unge ordnet. daß die RcichSbchördcn bis zur reichggcictzilchc» Regelung bei der bisherige» Schreibweise siehe» bleibe» sollten Dcr Reick'Skanz- lcr habe damit die Juständiakeit veö Reichs in der Frage anerkannt, er könne die Reick,Sregicrung darin nicht präjudicire» lassen. I'cr Reichstag erklärte die Wahl Anidwaldto Lein Kommissiono- antrag entsprechend, für ungiltig und vcrwieo dao Viehseuchen- grietz in erster Leiung an eine 28gliedrige Kommission. Die Genesung des Kaisers «st so weit vorgeschritten, daß derselbe beute eine Spazierfahrt unternehmen konnte. Berlin. 7. April. Die Nachricht der „Natlonal-Jcltuna". baß der Reichskanzler »Fürst Bismarck sckion vor :< Lage» sein EntlassungSgesuch eingcrcicht, her Kaiser bereits Haram die De- Mission verweigernd geantwortet, der Reichskanzler aber sodann scin Demlisionsacsuck, and GesunthcitSriicksici'te» erneuert habe, ist vollständig »nbearünbet. Ter Reichskanzler reichte erst gestern sein DemisiionSgeiiich ein und motltlrte dasselbe, wie es in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" angegeben Ist. Eine Ent» schclbnng dev Kaisers liegt bis letzt noch nicht vor. BerIin . 7. April. ES verlautet, daß die bisherige Art der Vornahme von Substitutionen bei B»ntcdratl,öabslt»»nungcn tedeiiiallö zu einer Initiative führen dürste, wonach dieses Sub- stltutlonvrccht, eine Anzahl Stimmen verschiedener Staaten In eine Hand zu lege», zur Vermeidung von Ucbclsländcn »oth- wendig Beschränkung erfährt. Berlin, 7. Avril. Varlamciitarilclie Kreise nehmen als sicher an. baß der Bnnecöralb durch Wiederaufnahme der Ver handlungen über die Stempclabgabe den Anschauungen deö Reichskanzlers cntgegeiikommcn werbe, um so mehr, als die Relck'Sverfassung einen Reichckanzler erfordert, der lür eine Ge setzvorlage die Verantwortlichkeit übernimmt und die Gesetze aegenzelchnct. B ii r apest, 6. Avril. Die Angelegenheit der Schließung dcS deutschen Theaters hat eine überraschende Wcndimg genom men. ES l at sich bcrauSgestklit. daß DIrector Müller schon im September 1870 um provisorische Verlängerung der Eoncesstvn bis Juni 1880 ansuchte u»b baß dieses Gesuch damals vom Magistrat bewilligt wurde. Müller bat dem Bürgermeister privatim mit einem Prozeß gedroht, ialiS die Schließung dev 2 heaterö effcktuirl werden sollte. Demzufolge verfügte der Bür germeister. daß die Erpedition de- SchlleßungSbcscheldcö ver schoben werken soll. Die Verlegenheit ln den amtlichen Kreisen über diesen Lapsus ist groß. Locale« o«d es»M«e«. — Der RelchStagSabgcorbnete kür Ncnstabt - Dresden vr. v. Schwarze, bat wegen anhaltender Krankheit »m rtncn Nachurlaub nachsuchcn müssen. Der Herr GeneralstaatSanwalt Vr.v. Schwarze weilt seit mehreren Wochen zur Beseitigung seines HaiöleltenS in Meran in Tirol. - Der Generalarzt vr. Roth hat sich zur Theilnabme an dem CHIrurgencongresse nach Berlin begeben. - Am 5. d. ist wiederum ein hoher OMzier unserer Armee vier gestorben, der erst im 45. Jabre aestankene Oberstleutnant und Eoinmanbeur des I. Ulanen-RegimentS Nr. I?. Kurt Albert Edler von der Planitz. — Gelier» Mittag in der 3. Stunde langte aus hiesigem Leipziger Bahnhole die irdische Hülle der am 3. d. M. in Leipzig verstorbenen Gräfin Ida v. Schönburg. gcb. Gräfin b. Jenison, an, wurde daselbst von der BcerblgungSgeseUschast „Heimkehr" empfangen und setzte sich der Trauerzug gegen 3 Uhr »ack, bcm Inneren Ncuslädter Kirchhofe zu, allwo ble Beisetzung staltsand. in Bewegung. — Der k. k. österreichisch-ungarische Botschafter, Gral Beust, gedenkt seinen Auienkbait hier bis Sonnabend zu verlängern. Ursprünglich batte er beabsichtigt, seine noch in Wien lebende Gemahlin nach Paris Nachkommen zu lasse»; ka er ledock, diesen Loinmer zeitiger als sonst von Paris nach Gastrin zu geben ge denkt »nd taper die Ucbersictelung der »Frau Gräst» nach Pari« nicht thunlich ist. so gab er sich mit ihr und seinem Sohne, dem Grasen Heinrich, der die Elvilvcrwaltungöcarriöre in Oesterreich Angeschlagen hat, i» dem lieben Dresden et» Rendezvous. — Vom nächsten »Freitage an wird daS Königliche Sant- tätScorpö allwöchentlich zweimal - Dienstag und Freitag — Nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr auf hiesigem Alaunplatze Krankenträger-Ucdunaen avhaiten. Denlenige», welche sich daiür intrressiren, bene» aber nickst Gelegenheit geboten ist, die prak tische Tbätigkeit des Sanitälöcorpö, speziell die Behandlung, den TranSporr rc. der Verwundeten gut dem Schlackstieire mit gnzu- sche», ist dierzu in FrietenSzcite» Gelegenheit geboten. — In Anweiciibelt des Herrn Schulratb Berthe» hat am Montag die feierliche Einführung tes neuen Direktors Herrn Butt >» a » n nedst Gattin in der Leist- »nd Erziehungsanstalt >ür Töchter gebildeter Stände sFreln-aurer-Jnstltut» i» Frtedrtch- stadt-Drcöte» ttaktgeiunken. Im 'Namen der Vorsicber'chasl sprach Herr Konsul Kinder die Hoffnungen und Ernartungrn aus, welche sich infolge der Neugestaltung der inneren Lrgant- falton der Anstalt und der Berufung der bewährten pädagogischen Kiait zu deicn fernerer Leitung an dielen knüpften, betonte die 'Notbweritigkeit innigen geistigen ZniauimenbangeS zwischen Lehrenden und Lernenden, Gebenden und Empfangenden, da nur aut diesem Wege rin segensreiches Wirken möglich sei und legte in diesem Geiste die Fürsorge tür das fernere Gedeihen der An stalt vcrtraucnöpoll ln ble Hände deö neuen, durch seine lang jährige Zhatigkeit aus dem Gebiete der Belehrung und Erziehung der weiblichen Jugend (an der diesigen städtischen höheren Töchterschule» dazu vorzugsweise berufenen Leiters. Herr Direktor Buttmann kcnnzeichnetc die religiös-sittlichen Grunblagen, aus welchen er die vorgesteckten Ziele zu erreichen hoffe, in warmen Worten ter opferfreudigen Iluterstützung gedenkend, weiche der Anstalt zu allen Zeiten von ihrer Stiiierin, der Loge zum gold- ncn Apsel, zu Tbcil wurde. Nachdem Herr Oberlehrer vr. Bach- mann in, 'Namen der Lehrerschaft ge»prochen, den ihr Vorgesetzten neuen Direktor in herzlichen Worten begrüßend, und zwei Zög linge her Anstalt zu gleichem Zwecke in kindlicher Weise dem neuen Direktor und keiner Gattin (unter Ueberreichuna eine» Blumenstraußes an letztere) ein Willkommen zugeruten hatten, schloß der gemeinschastliche Gesang eines EhoialS die erhebende Feier. — Bezüglich deö neulich in Nr. 0» der Dresdner'Nachrichten erwähnten Ga rn b l e ichv e rkeh rö von Sachsen nach Böhmen bat das Finanzministerium ganz Reckst getban, wenn eS diesen Verkehr erschwert, Hamit die durch die billigen böhmischen Bietck,- Löhnc gedrückten sächsischen Bleicher wieder Verdienst erhalten und seit Jahren still liegende Rasenbleichen in der Lausitz wieder ihren Betrieb eröffnen können, wie dies schön vielseitig geschieht. Wiesen und Wasser habe» »vir ebenso gut diesseits, wie jenseits der Grenze und wenn sich die Garnbieicherei wieder lohnt, so werden sich unsere sächsischen Bleicher bemühen, cbemo gut wie die böhmischen zu bleichen. Erwünscht wäre eS jedoch, wen» das Finanzministerium, um den Fabrikanten den Uebergana in neue Verhältnisse zu erleichtern, gestatten würde, daß von sammtlicben sür die Verzollung von Leinengarnen be stimmten Zollämiern die Nummern über 35 und Hanbgarne wenigstens noch im Jahre 1880 in Bödmen gebleicht werden könnten, cü würden dadurch viele Klagen der Fabrikanten über Ltorung in ihrem Geschäftsbetrieb erledigt und eö würde dadurch den letzt mit Aufträgen überbäustcn sächsischen Bleichern Zelt gelassen, Ihre Bleichen den größeren Ansprüchen anzupasien, alte stillliegcnde Bleichen könnten nach und nach Ihre Tbätigkeit wteder eröffne» und böhmische B-elcher ihren Betrieb nach Sachsen ver lege». was mehrere derselben beabsichtigen. ES wäre durchaus nickst anzuratbe». daß taö Flnanzniinisteriui» durch Gewährung vo» Eonecssionen an die böhmischen Bleicher unsere sächsischen Bleicher schädigte und denselben wieder dcn SNuth benähme, der dieselben jetzt beseelt. Daß das Flnanzmintsterlum, seitdem w!r !n Deutschland Staffelzölle haben, eine genaue Eontrole wegen Nummer und Identität der zur Bleiche gehenden Garne einsührt, ist durchaus nicht zu bemängeln, sondern liegt in der Natur der Sache und in der Aufgabe des Schutzes vaterländiichcr Interessen. — Warnung sür SteIlcnsuehenbe. Je mehr ge wissenlose Agenten in Oesterreich-Ungarn »nd Deutschland be müht sind, durch Zeitungsanzeigen mit glänzenden Versprechungen und Angebot vo» Rciscvorlchuß Jünglinge und namenti ch junge Mädchen nach lernen Ländern zu verlocken, wo sie bann nur zu oit bitteren Enttäuschungen und dem Elend verfallen, umsomehr liegt es der Presse ob. aber und abermals zu warnen. Nie sollte blos auf Annoncen oder Agentcubricic hin im AuSIande eine Steilung Im Unterrichts- oder Erziehuiigdsache oder zu Dienst leistungen ln Familie und Haus angenommen werden, ohne baß vertraue,iSweribe Persönlichkeiten daheim Bürgschaft leisten oder wenigstens nähere Auskunft geben. Diese Warnung bezieht sich besonders aut Rumänien, Serbien. Bulgarien, 'Bosnien und ankere sütsiavlsck'e Länder. Den» immer von Neuem kommen Beispiele zur öffentlichen Kenntnis,, wie schwer Veichtaläubige dort büßen mußten. Das geringste Uebei ist noch, daß ihnen an Ort und Stelle der verheißene Gcbalt entweder gar nickst oder sckstepvcnd gezahlt wird und sic io in steter Unabhängigkeit bleiben, daß sie schlechter Behandlung und Quälereien verick iedenster Art anSgesetzt sind, daß Unbekanntschait mit her Sprache und den Bräuchen des Landes und Deutschenhaß aus sie drückt, daß siebet 'Behörden keinen hinlänglichen Reclstö chutz finden, daß ivre mit gebrachte Habe mit Beschlag belegt wird, well sie den Reiicvor ' sck'uß nicht erst stten können und die weite Entfernung und Mittel losigkeit sie an der Rückreise hindert u. s. w. Nicht selten über zeugen Ne sich nach Ankunft sofort, daß die aanze Werbung von Hans auS auf weißen Sklavenhandel. Kuppelei, Seeienvrrkäustrel anaeiegt war. AnS glaubwürdigen Berichten ergiebt sich, daß wieder und wirrer Fälle Vorkommen, deren Eln<elbeiten sich der Schilderung entziehen. Einige dieser Unglücklichen Nnb spurlos verschwunden, andere als abgezehrte, zerlumpte Bettler in Kon sulaten erschienen. LAvcr dar« eS auch nicht alö volle Gewähr betrachtet werden, wenn die Familie Im Auölande, welche die „Erzieherin" rc. sucht, keutscher Herkunst Ist. - In der Kunstausstellung Intecesstrl letzt rin gartenkünst- lerlscheS Projekt deö Herrn GattenkünstlerSHektorEck ivlaiewttz), weiche« eine U in gesta l tun a der Zwingeranlagrn be handelt. Bekanntlich sind diese tm Innern der Stabt t« der
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