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Dresdner Nachrichten : 19.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-19
- Monat1880-04
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.04.1880
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«»«««tr«»"««'.» tn »k,kdM,n m-ricnslra»« I». >»»<u>««-ia»»ir>» »«»rtelsablttch » Mir« 50 »UI» dl« Po« »«»rk w Plue. «ttntil. «m»». IS PI,«. «u,l»»i 3S000 A»r»IeRlllsi,ade «lnailandlrrMa» «ilcichle macht sich di« Redacl»» nicht »«rdindUch. Mrratrn - Annahme «u»«»r»> Hi»««,«ft«,« u. Bo-ler tn vam» tuift. Berlin, Wien. neiVjtg. Basel, «retlau, Franlinr» a. M. — Ru». MoN» in Berlin, iietpita. Wie«, Hamdura. Dranlrnit a. M , Mün chen. — Taud» »>1». tn Iranlsurt «.M. — Bureau» d „A»»atl»«N- »»«<«, — «>»'»», I.al!tl,,VE»r ck 0«. t» Part». Tageblatt für Wolitik, wterhaltang, Geschäftsverkehr. Sörse,«bericht,Freul-enllste. Snlerate werden wanenürade I» »l» Abd». ü Uhr a»a>!i„!.uncn. Sonulaft» dl» Millaa-12 Nl,r, In Neuüadt nur an W--ck,in^e,n ur. ltlvüerdau« !.'!k.üblS.lachn..L2,,». — Der ülauin ciner riiür'alligen Peliljrile toliel laPüle. i:inarsa> dt die jseile ült Psge. Sine Garauli. silr da» nächst- »»gifte Erscheinen der Inserate wird nicht grgeben. Auswärtige Annancen.'.iulirnfte «»» uns unbelauulen Firmen uua Personen inserlre» wir »Ul ftechn tvränttmeranda-.laieluun l» >.-> Bnesmarleu oder is-»,iein?.a,,luna. Acht Sildcn loiien «5 Piae. e»>- serate sür die Monlaftd - Stummer »dek »»ach einem Zeltiaqe die Pclii- »eUe 20 Plue. LoxxelLLo jot/t 8odIos8-8trl«S8» 10, Loleo clor 8pvrvr8L88o. ^n- unck Vsrkaut aller Staat,- papler«, pfanlldrlss«, /totlsn vtv. tVudira>llu»8 aller Eouvons. vn- vnt^eltlwtlv Lontrols aor Verloo- «ung aUvr >Vei >I«v!lplorv. Alles ek aut driotlieoein Vkego. Vomlollstvlls tllr IVvotissI. aucr VM" Siao1»t-I«I«irrt»iLiu "WW Washington. 18 April. Eine der chllcnlschenGesandt schaft zugegangene Depesche auö Panama vom 10. d. «neidet. Eallao «vlrd von 6 Damplern bloklrt; die Panik tn Eallao und Lima ist grob und die Einwohner fliehen. «IripLtii-, 6!illift->Viirlr6ii uni! Vkvv. > kxvoiaiität. on gros. tt. Lselig, Nr. 110. SS.Iahrg.1880. Witterungsaussichten: Keine Depesche eingegangen. Neueste Tcickraunnc der..Dresdner Nallirlkiiten." Hainburg. 18. April. Daö Eoniitce der Soclaldcmokra- ten lllr die vier bevorstcbenbe Rcichstagswab! wurde aus Grund besSociallstengeietzeo verdaitet. Dasselbe beliebt auo 5 Personen. Aubeldci» wurden noch 2 Personen verdaitet, die dicrdci bethei- ligt sei» sollen. Paris, 18. April. DaS „Journal oistctel" meldet die Er nennung des bisherigen Geianblen >» Brüssel Grasen Duchatel zum Bltschaitcr i» Wien und dlc Ernennung Zehn Lemoinnc'S zum Geianbtcn in Brüssel. R o in , >8. April, Kainmeriitznng. I» Beantwortung der Anfrage Damiani'o setzte valroli Die SchritteanSetnander. »vclche bei dein Wiener Eabinctte gemaebt wurde», um den Grund der Ausweisung EavaUotti o zu er-ahrcn. Der Minister des Acubcrcn. Baron Havmcrle. welcher von der Sache keine Kenutmß batte, wendete sich telcgrapbisch nach Triest und erblclt zur Antwort, daß der Beiebl zur 'Ausiveisnng do» der Polizei crtbelit worden sei, weil sic In Folge der Anwesenheit Eavalloiti'S Störung der Muhe bcivrgtc. vanmerle widelriei denAuoiveijungobeschi, allein Eavallotti war berellö abgcrcift. Damlani erklärte sich durch die Antwort dcö Minlsiers zuiriedengeiicilt. Al adrid. 18. Aprti. Der „Diaiio" bringt kieMitthcilnng über ci» angcbliebcö Genändniß. «reiches Orcro vor seiner Hin lichtung dem Herzoge von Serto abgelegt baden soll. Hiernach halte Olero von einer gebeimen Geieiijchait In Toledo, deren Mitglieder ibin selbst unbekannt gewesen wären, den Anitrag er- baltcn, den König zu tödtcn Geld und '.'-.affen seien ibm zu die'em Zwecke gelie'crt «roroen. und bade inan ib». ialls er die paffende Gelegenheit vorübcrgebcn ließe, init Ermordung bedroht. K o n sta n ri» o p e l, l7. April,'Avendö. Wie cö beibt, sind iammtliche Botschafter der europäischen Mäckttc nnnmebr bcbollniachtigl worden, das Protokoll bezüglich des kürkiich-inon- tenegriniichcn AbkoinmenS zu unterzeichne». — Der Grobvezier. Said Pascha, bat dem Sultan vorgcscblagcn, die 'Nalionalvcr- sammlung ans der Baiiö etncö veränderten Wahlgesetzes cinzu- dernsen. 'Aus Armenien wird berichiet, dak die HungerSiwth daiel"st noch anvauerc; die Ptorte bat Diabregein zur Aiilcernng des;'iotbilandes getroffen. Al»-s!>srk, l7. April. Mehl D. 1.85. Rotder Wmier-Wctze» D. l.s«. Mais olä miisä L. 52. gracht 5 C. Dresden, 19. April. — Gestern sollt n — nach dem „Pr. Anz." — Se. Mai. der König und Se. K. H. Prinz lgcorg, «vie auch Se. K. H. Prinz gricdrichA u g u st in Schandau eintrcffcn, um von da ans JagdauSflüoe zu machen; der König Na-bto aus Markcrö- bachcr üievicr, Prinz Georg aui Reichsleiner ülcvicr. Der Liaalöminlslcr deS Innern, Herr von Nostitz Wallw > tz, welcher augenblicklich in Paris weilt, verucnbct, wie man uns berichtet, seinen dasigrn Anftntbalt wesentlich mit zum Sludium der französischen Kunstgewerdc-Elnrlä'tnngcn, Staalü- anstaltcn wie Privalunternebinungcn. Die Früchte dieses Stu diums welden, da der Herr Minister den ihm unterncbcndcn ge werblichen Anstalten dcö Königreichs Sachsen icbcrzcik lebhaftes Jnterelie zuwendet, gewiss denselben später zu Gute kommen. Denn in allen Zweigen deS Kunstgewerbcö und der Pflege dcö Gewerbes überhaupt leistet Frankreich bekanntlich Treffliches. — Unser liädtiicheö Wasserwerk verspürt recht «nerklich den luiolge der Hitze acfteigcrtcn Wasserbedarf der Ncsidcnz Bereits durä'iahrcn täglich m» Sprengwagen von früh bis'Abends kübluiigspcntcnv und stanblöscbend die Strabcn; die öffentlichen Springbrunnen sind zum Thcil in Betrieb und die Gärten be anspruchen täglich viele Kubikmeter Wasser. - Während wir in Dresden bei 20 Grad Wärme sörin llcbc italienische Nächte habe», ruft uns ein Telegramm ans Pe tersburg in'o Gcbachmib zurück, dass «vir erst April schreiben. Am Sonnabend trüb hat »ämllch in Petersburg auf der Newa — der EIogan g begonnen. — Daö Scblvb A l b re ch t Sb erg in Loschwltz beherbergt naä' langer Zelt wieder einmal eine» seiner Besitzer. Grat Wilbelm von Hohenau ist vorige Woche mit seiner inngcn Gattin und dein ersten Sprössling auf dem herrlich gelegene» Erbe seines erlauchte» Vaters eingetroffen, »in leine etwas ange griffene Gcsunkbeit in der ozonreichen Waldlnft zu stärken. Man glaubt, dass seine Gattin und Ktnv den Sommer aut der Be sitzung hier verleben wird, während er selbst zu seinen« Militär dienst nach Berlin Anfang Mas zurückkehrt. — Hellte, den 10. April, sind es ftO Jabre, daß die nach dein am 7. Juli 1848 erfolgten Tode des Direktors Anton im Jabre 185» In städtische Verwaltung übergegangene und zu einer höhe re» Bürgerschule uingeivandeite Annenschulc eingeweiht ward und die feierliche Einführung deö neuen Lehrerkollegiums stntlsand. Dasselbe bestand aus dein Ncktor Köhler, Konrektor Dictve. Kantor Schramm und den Oberlehrern Helmert, Ließko und Pletzsch. Von diesen sind an derselbe» Schule, die 1862 zu einer Realschule I. Ordnung erhoben worden, nur noch die beiden letzteren in voller Tvätigkeit. - Zum Kapitel der GerichtSkosten wird der „Germania" nuS Hlrschberg i. Schl, folgende- Interessante Bei spiel «nitgktheilt: Eine adelige Dame glaubte sich von Ihrem Dienstmädchen bestohlen und stellte bei der SraarSanwaltict'ait den Ltraianrrag gegen dtcjeibe. Da daö Objekt der Veruntreu ung aber noch lange nicht den Werth einer Mark reprasemftte. so wurde der Dame gcratve», den Antrag zurückzuziehrn; sie de- barrte indeß ans der Bestrafung deö Mädchens, und so wurde also die Anklage erhoben. Kurz vor dem Termin machte der neue Dienstbcrr dcö Mädchens noch einmal ven Versuch, die Däine zur Zurücknavme deS Strafantrages zu bewegen, und diesmal mit Erfolg. Die eingelcttete Untersuchung wurde also eingestellt. Nach einiger Zelt wurde aber ver mebrerwäbnten Dame von Seiten deS Gericht- eine Kostenrechnung präsentirt. welche nicht weniger alö 25 M. und 80 Pf. betrug und trotz allen Sträu- be»S auch bezahlt werden mußte. 25 M. und 80 Ps. sür Er hebung der Autlage wegen etwa 5» Ps. WerthcS, daö ist doch etwas reichlich! Dieser unverbältnißmäßig Hove Betrag erklärt sich dadurch, daß nach der neuen Gerichtsordnung auch nach Zurücknahme deö Strafantrages die Hälfte des kür daö betreffende Vergehen auügesetzten Stralbctrageö gezahlt werden mutz, wäh rend nach der früheren VraxiS in diesem Falle gar keine Kosien erwuchsen. Die natürliche Folgt hiervon wiid sein, baß in Zu kunft nur äußerst selten eine 'Anklage zurückgezogen werden wird, und daö ist denn doch icbr bedenklich. - Nun ist auch die Wirth sch asterin jener am Freitag ver hafteten hiesigen Weinttuben-Jnbabertn gesanglich eingczvgen worben. ES handelt sich um etwas mehr alö den vorgestern vier bezeichnete» 8 180 deö R.-Str.-Geketzb.: die zuerst verhaftete Ge schäftsinhaber!«« ward voin Babnbof abgebolt und siebt in drin gendem Verdachte. cinen unerlaubten Transport Mädchen nach Rußland vermittelt, bez. auögciübrt zu vaben. Bet dem Konkurse deö großen Kasfee - Erport - Ge - schüttet» Saodtilgnu u.KLsebler ist außer den hiesigen Filialen der Banken von Weimar und Gera kein einziges Dresdner Ge schäft mit Passiven in Mitleidenschaft gezogen und die genannte» beiden Banken nur mit wenige» Tausend Mark. Die Vcriusle treffen ausschließlich ausländische Häuser namentlich Londoner, deren eins mit 40,000 Mk. drinsitzt. Die Passive» betragen überhaupt 800.000 Mk. Wie viel Procente bei den« Konkursc bcranospringcn, siebt noch nicht lest, da niehreie Gläubiger 5000 Etr.Kaffee, welche baS saliite Hang in Wien lagern hat, dort mit Beschlag belegt haben. Daö Hauö hatte sich »ameuttich aus den Vertricv von Kaffee in Oesterreich geworfen und bereitete den ankeren Dresdner HandclLbäuscrn, die ebenialls in Oefterrcicb ein ftarkenlwickelteö Kaffeegeschäit haben, eine Zeit lang durch Unterbieten eine iebr fatale Konkurrenz. — An, Sonnabend 'Abend «/»7 Uhr hat sich aut de», Trini- tatiSkircbhofe ein unbekannter Man» in mittleren Jahren e r - schossen. — Ein Fam i l i e n-Drain a in Wie»! Der aus Dressen gebürtige Drecholcrnieisier Julius Junge taub nm Ui.d. seine Frau und Tochter beim Nachhausekoinme» tovt in Lehn sesseln sitzend. Sic hatten sich vergiftet, Dies alterirte den Mann derart, daß er an seinen Sohn schrieb, er «volle der Mut ter folgen, rügte einen Stuhl zwischen beite Leichen und ver giftete «ich edeniallö. So fand der arine Loon die Eltern und Schwester. Dieser Vorfall erregt ungeheures Aussehen. Mo tiven unklar! — Die jetzigen sonnigen Frühlingstage locken schon recht i»'S Freie. Besonders sind in den Nach»nttagöst»»dcn die Bürgcr- «vieö-'Anlagcn belebt. 'Außer einer größeren Menge erwachsener Spaziergänger, die in« Vorübergebcn auch de» nun ziemlich voll endeten 'Arbeiten bei tee Vergrößerung dcö in der 'Nähe der Beuiislraße gelegenen Teiches ihre 'Ausmcrkiamkeit zuwcnten, ist es hanpksäcblich die Kinderwelt, die dort von ihren Wärte rinnen der ireien Lust zugciührt wird. So vortheilbaft nun ein solcher Spaziergang für Körper und Geilt der Kleinen ist, so kann derselbe doch leicht in das Gegcntbcil unffcblagen, «ven» sich nnverständige Wärterinnen bei den jetzigen. trotz Sonnen schein. noch nianchinai recht rauhen Winten, mit den ihnen an- vcrtrautcn Kinder» aus Bänken die dein Zuge ausgeictzt sind, für längere Zeit nieteriasse». So waren vor einigen Tagen die Bänke am der etwas hochgelegenen Allee der alte» Dobnaischcn Straße, welcher Ort übrigens sonst einen angenehmen Auientbalt bietet, mehrfach mit Wärierinnen und kleinen Kindern besetzt, obscbon ein ziemlich lebhafter Nord-Ost die Bänke bestrich; während einige Schritte verein oder weiter hinaus, iin großen Garten, ruhigere Plätze i» genügender Anzahl zu finden gewesen wären. Es bürste daher wohl die Mahnung, Eitern gegenüber, am Platze sein, dcn Hüttrinncn Ihrer Kleinen, häufig noch junge und wenig erfahrene Mädchen. in der gerügten Beziehung mehr A ufinerljamkeit zu schenken und es an den nöttstgen Unterweis ungen nicht feolen zu lasten, und mancher Schnupfen, «renn nicht noch schlimmere Krankheit, würbe von ihren Kindern fern gehalten «verteil. — Po 1 > zeibericht. Am Freitag Abcnv wurde am der Falkcnsiraße ein 7 jäh«iger Knabe von einen« in vcrdotü- «vidrig schnellem Trabe daher gekommenen bespannten Lastwagen überfahren. Einen Thcil der Schuld mag aber auch den Knaben treffen. weicher nach hcrcichendcr Unsitte mit andere» Knabe» nicht weit von den Pferden noch über die Straße jagte. Aeukcrlich verletzt ist der Kleine nicht, niögllcherweiie aber inner lich. — Durch den Laterncmvärtcr Kohl Ist am Sonnabend Nachmittag ein 5 jährigec Knabe, welcher beiin S vielen ,»it eine», andere» in die Eibe g eka l i e n «rar, oberhalb der Augnslnobrückc noch rechtzeitig anö den« Wancr gezogen worden, so daß er ohne Schaben davon gekommen ist. - Der von der Schillcrslraße bis zun, Bistvossweg reichende Thcil der Forft- st ratze wird wegcn Ehanssirung derselben von« 2l. big zuin 24. d. M. für den Fahrvcriehr gesperrt. Am 15. d. brannten in dem Dorfe Börla die init Stroh bedachte» Baueingütcr von Hcnpschei und Martin vollständig nieder. Vier Kühe und cbcnio viel Schweine kamen dabei in den Flammen un>. — I» N custädtcl bat daö .'»jährige Kind deö FuhrknechtS Wilhelm Start den «liest einer Lviiamitpatrone — gegessen. Wenige Stunden nach diesem Genuiie ist daö arme Kind gestorben - I» der alte» Lct'aririchterci zu Annaberg brach am 17. d. Feuer anS, «reiches alsbald vier Häuser mit Hintergcbäu- tcn in Stiche legte. Leider soll eine Frau oder ein Kind ver brannt sei». Einer Braut Ist die ganze Ausstattung verbrannt. -Auch zwei Feuerwehrleute sind beschädigt und mußten nach Hause gebracht werden. - In Lelönlg bat sich daö Dienstmädchen Starke auS Schönborn in Folge eines Liebesverhältnisses, und in Stein bei Burgstädt die Gartcnbcsitzelseheirau Gerhardt erbangt. Daö Schadcnscncr in der Nacht zum 8. d. In Ltpper S- horf iit von den« Wirthichastöbesitzer und Handwcber F. G Lange in vöSwilllgrr Absicht selbst verursacht worben. Der getslcö schirache Mann bat daS begangene Verbrechen unumwunden ein- gestanben, — In Freiberg ward in dielen Tagen dem Bergarbeiter Hegewalo anö Großschirma durch ein Sprenggeschoß der Arni abgerissen. Er hatte ein Sprengloch gebohrt; dasselbe muß aber, vielleicht vor Jahre», schon benutzt gewesen sei», Venn es war mit Pulver gefüllt, «reiches sich plötzlich beim Stoßen entzündete. Hegewald starb nach «reuige» Stunden. — Am 16. d. lieh «ich in Görlitz der 75Iährige HanSanS- zügler Karl Gottlicb Uliich zu traurigem Zwecke ein Raiirmcffcr. Er ging daniit bin und tnrchichnitl sich am linken »Arm die Puls ader. Man fand Ihn lodt ans. — A in tsgeri ch r. Ein ehemaliger Gutsbesitzer, Namens Taubenhcim, verweigerte am 21. März Abends aui dem Leipziger Bahnhoie hartnäckig icl» Fahrbillet porzuzeigen, als er eben mir ben« Bahnzuge angelangt war, und anstatt zu zahlen, bediente er die cinichrcitendcn Gendarmen mit ebenso groben alö gemeinen Redensarten. 'Ans dem Wachtlotale vcnreigerte der brave Mann alle und jede Auskunft über seinen wende» Stand und Name» und bei Gelegenheit der Visitation nach einer Lcgitlmation wibcr- sctztc er sich den Beamten. Am Antrag deS Herrn AmtSanwalt 1)r. Nagel erkannte daö Schöffengericht wegcn W.dcrstaiidcö gegen die StaatSgewatt rc. aus :» Wo-ven Geiängniß. — Die ..'Näherin" Henriette Bcriva vcrei el. Schulze gehört unter die Sone von Damen, denen von Leiten der Sittenpolizei eine ganz außerordentliche Ammerksainkctt geschenkt wirb und auö diesen« Grunde erklärt eS ttä« auch, daß sie selbst behauptet, in der Wadi Ihrer Spaziergänge lehr vorsichtig zu sein. Letzteres war jedoch am 'Nachmittage dcö l. März nicht der Fall, denn zwei beobachtende Gendarmen »ahmen wahr, daß sich die kpocuulstitt. >», ... , . an äotail. ftviekkaltiges i.agc-r uml ßro88« -Vusceahl 2u eleganten 8 uu«1 pralit>8etieu EeLetionken. H Dresven. Montag, 10. April. ici. Daö Schöffengericht dictirte daher au« 'Antrag deS Herrn 'AmtSanwalt Wimmer rer übrigens schon me« ciach In gleicher Richtung beftraften Angeklagten eine 5läaige patt zu. Mehr Glück batte eine demselben Lkande angcbörige innge Dame aus Wiesbaden, die I7jählige Prostiiuirte Wstheiuüne Tappe. Zwar war dieselbe erst vor kürzerer Zeit einmal po» der Tribüne in« „Eircus Herzog" verabgcbolt, ein andermal in« Großen Garten abgerafft und eingesteckt worden, diesmal n nrsie aberzusehrvonihrer Unschuld überzeugt, mn sich ohne Weiteres m die polizeiliche, am 2 Tage Halt lautende Straiveriügung zu «üaen. Die Tappe »and nämlich im Verdacht, beim Nachhaniegchcn vom Bitte»iasalon nach ihrer Wohnung eine» Verehrer durch Ihre Bemühungen gewonnen zu haben, leugnete dies jedoch mit der Behauptung, letzterer bade «ich trotz ihres Protestes angeschlosscn. Einer der vigilirenden Gendarme» versicherte nun zwar, eie verdächtige Aeußermig: „Wenn's Ihnen angenehm ist!" aus dem Munde der Angeklagten vernommen zu l adcn. daö Schöffengericht tand scdoch den Beweis «ür die Schuld der T. nicht sür genügend er bracht und erkannte daher ans Freisprechung. Die Antlaae ver trat Herr AmtSanwalt Im. Geniel. - Daö Dienstmädchen Anna Marie Gcorginö verlieh an« 6. Februar d. I. ohne jede Ursache elgenmächtig ihre» Dienst in Nauolitz, weshalb ihr eine eintägige Hailstrcne znerkannt wnrve. irvitrerungs-Beovattwuus, am 18. April,Mit«. 12 Uhr. Barornelcritand n. Oscar Bösolt iWaststr. I0>: 76l Millimeter Zeit gestern 2 Nim. gestiegen!. - In Aussicht: Veränderlich. — Tbcimometrograph».Rcauinur:2ll'2«W. — Differenz v. gestern zu beute 14' s ; - nledr. Temp. o W., höchste Temp. Bstm W. — Die Schloßthurintabnc zeigte S.-O.-Wind. Himmel: leicht bew. - «U>0i»1,eiii Dresden. i8.'April.Mitt.: 40 Lenk, unter0. Feiltllelon. -j- DerNovitätenabend stn NcnstädterHosthcater am 17. April war kein verlorener. Beide Stücke hatten ihren Ersolg, so ver schieden dericlde auch begründet sein mochte. Zunächst ist dcö leinsinnigcn Novellisten Aiircb Frietmann Provcrbc: „Geben istseliger denn nedinen", alö ein Dialog bervorzuheben, der zwar nicht gerade in die Ticie gehl, aber durch Eleganz, bubiche Bilder und durch die dein Gewöhnlichen adgewandte Ten denz anspricht. freilich sind manche Gcistrcichheitcn gesucht und dramatische 'Ansprüche an eine „Handlung" tan «na» vollends nicht machen. Aber Frl. Ulrich und Herr Delttncr plauderten das Stückchen allerliebst, das die bekannte Haranguirung cincü Graicn Ausgangs der Dreißiger durch eine languisiante clvircn- hatt verstimmte Tante zur Voraussetzung hat. 'Natürlich bestächet der Grai zuletzt die sevr hübsche Nichte. Frl. Diacono in dieser Rolle war etwas übersprudclnd lebhaft und würde bei etwas «nevr Reserve noch besser gefalle» können. Frl. Lehmann und Herr Koberstein.spielten angemcsien die Nebenrollen. Franz v. Schönthaii'ü „Mädchen auo der Fremde", hat man nach bestem Gewisse» hier abiohnen müssen. Talent aber sprach man schon damals dem Autor zu. Ju dein heutigen Stück nnn, .. Sodoin ui! dGo n« o r rh a", bescheiden Schwank In 4 'Akten genannt, giebt sich die kecke, tbclls orlgincllc Erfindung dcö Dichters ganz glänzend. Schate, daß ihm daö Schreiben so leicht wird, bei längerem Nachgrübeln hätte sich gewiß ein Motiv gesunden, uin das zweite Paar, daö sich tür verdeiratbet aus- gicbl, nicht just gerade io Handel» zu lauen «vie das erste. Die Jugendirculide baden sich einst nach 10 Jahren ein Rendezvous an dem Ort gegeben, wo sie sich trennten. Der Tag ist da, aber statt der Männer kommcn deren neugierige „Frauen" leben diese Verdoppelung dcö Motivs ist uninteressant» oder viclmebr „Schwestern" — Venn inan ist allerseits unverinäblt. „Wo ist die Katze" lautet daS Stichwort und Baron Wilhelm, ein blonder Blihnenabnitcucrcr mit stichenkein Herzen, der fälschlich angicvt, er gehöre zum Bunde, um eine der Damen sich zu gewinnen, meint, cs handele sich um eine lebendige Katze. Ein Gcldgurt aber, den die Landlente einfach Geldkatze nenne», ist gemeint und diese hierdurch hcrbcigcsübrteii Verwechselungen bilden nicht wenig Stofs zum Lachen. Die Paare logircn bei einer Gastwirthin, «reiche krank haft eifersüchtig Ist und welche, «renn die Mädchen (die ja eben nlctst wirklich, sondern nur angeblich verheirathel sind) von ihrer „Ehe" äußern, „die schadete la nicht. darauf käme nichts an", heftig erschrickt und All cö um sich sür frivol, für Sodom und Gvniorrha hält. Diese Rolle spielt Frau Wolff prächtig. den Baron mit Humor und Gewandtheit Herr Bauer. die übrigen Rollen säst alle mit Auszeichnung, Fräulein Guinand, Herr Richelieu, Fräulein Lehmann, Herr Matkowokh, Herr Büllcr. Herr Löher, Fräulein Löffler. Herr Hervold und Herr Hagen. Wer, wenn der bedauerliche »Abgang des Fräulein Kftnkhammer unausweichlich sein sollte, die raabiich naive Backnsckwolle so keck und stnnpathisch hübsch spielen soll, wird man ja sehen. Ein Verlust bleibt dieser angeblich binnen 8 Tagen drohende Ab gang. — Wenn man ohne Philistcrosität und ovnc literarische Prätension diese Posse ansieht, wirb inan von dein kecken. oft originellen Witz höchst erheitert. Einen anderen Zweck vcriolgt der Autor tn dicirm Stücke nicht, da er eö ja eben als Schwank bezeichnet. Das Stück wurde außerordentlich belacht und wird oft wiederholt werten. k,. II. -h 'Nicht der „Holländer", sondern „ Ta nnhän ser" wird morgen mit dem Gäste. Herrn Regisseur Fischer von Rotter dam als Landgraf, gegeben werden. -tz Im „Warschauer Kurier" vom !». April a. c. lieft man in ciner Korrespondenz auo Dresden, welche den Titel führt: „Der Einsiedler und die Künstlerin", Folgende- über einen Besuch bei dein hier, Nocdslraße 27. wohnenden polnische» Dichter K rao- zewskp. der „im Herzen von Europa, i» einer der belebtesten Städte Deutschlands, mit einem Worte: seit 16 Jabrcn in Drcs- dcn wahrhaft als Einsiedler lebt": „Er ist glücklich, wenn er arbeitet, und doch froh, wenn in seine» Mußestunde» LandSlcutc an die Morte seiner weit cnttcrntcn Villa anpochcn. Seit der 50iährigen Jubelfeier in Krakau ist KraozewSki'ö Villa in ge wissen icstgesetztcn Stunde«! das Ziel von Piigern geworden, da es Jedermann gestattet ist. die i» einem dazu eingerichtete» Snlon ausgestellte» Gaben zu besichtigen und zu bewundern, die aus allen Theilen Polens dein geliebten Schriftsteller dargcbracbr worden sind. Die neue Villa in der Nordstraßc liegt ani elnein Hügel, von weichem sich eine prachtvolle Aussicht aui ganz Dres den darvictet. DaS Haus ist nicht groß, von Tannen und ande re» Bäume» umgeben, steht «vie im Walde, so daß der geehrte Jubilar, durch Arbeit ermüdet, ländliche Muhe genieße» und «rische Luft clncfthmc» kann, ohne die Einzäunung «eines Grund stücks zu überschreite». Die Wohnung ist ein wahres Museum von Bildern und plastischen Werken, Alles von hohem künstle- ,rtichc» Wcrtbe. Die Zahl der Geschenke ist so groß, daß einige Frau Schulze n, eine wohlbeleibte Amerikanerin von de» Itteru! Stunden, die man da «««bringt, kaum aue-reichen, »m aui die in des Ohio, bei ihrem Auögange rin wenig „zwecklos umbergetrie- tercssantcsten Gegenstände eine» Bl'ck zu wetten. Even besichtigt ven" hatte, kamen auch zu der Ueberzcugung, baß die Behauptung »«an ci» »Albuin mit den schönsten »eichiiungcn polnischer Künstler, der S„ sic habe ani kemPostpiatze nur IhrenEhegemahlspreche»!alö eben neue Gaste cintrctcn. eine ammithlae Frauengcstalt am wollen und gleichzeitig fertige Arbeiten abgcllcicrt, nur eine Finte «Arme ibreS Galten: es schien. alS wenn ihr heiteres Anne wir '1'
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