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Dresdner Nachrichten : 08.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-08
- Monat1880-03
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 08.03.1880
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— Nach einer unSzuge- Mittheilung hat ter Erzherzog Ru bolph von Oesterreich mit einer Tochter dev Königs Leopold von Belgien ver» lobt. Hagekkatt für YoNM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenliste. Mttrrbacteur: 0r. «M»U Druck und Kür daö Aeuill.: Säurt»»»»«. «» Etaentbum der Herausgeber: » K«tvl»»ur«tt tu LreSde». verantwottl. Redakteur: Sriinrt«!» I'vchlI«»!» in Dresden. »t» Vbd». L Uhi N'ul,»dl ,ur an Woche»!»»«»: ar. k»»l>'r»»Nt Re.l,bi»R»chm.«U?r. — Der Raum einer el»jpalit»e» UkMteUe lall», II, >»,»«. lliu,ej,»»t Li« Zeile LU Psge. »ine «aranii» für da» »««». lagigr Erlcheinen der Jniera» wird nichl gegeden. Rukwäriige Annoncen» rinllritz» von UN« unbekannlen Firmen und Perionen inierire» wir nur zeze» Pränuineraiido-Zalilung durdd Lnesmnrken oder Poileinjohiuna. Sichl Silbe» loilrn iS PtNe. Ja- ierale iür die Montag« - biummrr oder noch cuicm gelnage die PtUP illie Lü Pige. Loppvt L t^o., 8l:K1o88-8t,ra88ö 14, tzlvZvuüdor «lor Kpororpiasko. F.U- uuä Vorknuk Mer Llsslspspisr«, pfanitdi'ivfv,! Motion «tv. ^U8raklmix killvr Loupons. UllSlltx-slUivd« j Lontrolg äer Verlausung Lllsr Vsvrtdpnviors. F.US8 auok! - ..... - auk krioüivstsw liVvßs. llomlvllslvtls für Usvvksvl. Iiiu^6r-(»Lr6vrok6u-A1rL^uLin von.8. !Vr. 4 k, i! ! ompLsdlt ein roielilialtisses ULkor eleganter vselieeod« kür stiutlio» iMil ölällcliea, lü-, /NM Alter „ von 16 ckadren. NostvIIun^vu naeu evorclon iu eigenen Ätelieis prcnn>>r erleckigi. - Nr. «8. W.Aahrg 18M Rrneste Tklearamme ver „Dresdner rftliitirttiiteu." London, 7. März. Bourle empfing eine Deputation der Handelskammer in ^Manchester, betreffend den nnglo-französischen Handelsvertrag und erklärte, daß nach den neuesten Nachrichten Anzeichen vorlcgcn, daß viele Zölle nicht so günstig als bisher sein werden. England werde seine Bemühungen fortsctzen, um Frank reich für seine Ansichten zu gewinnen. Bukareft, 7. März. Der Ministerpräsident Brallauo wird In de» nächste» Tage» wegen der Eisenbahnaiigclegenhclt selbst »ach Belli» reisen, daö Finauzministtrilim wird Jca» Campi- neanu übernehmen. N o m, 7. März. Die Kammer beschlosi nach lebhafter De batte , da > Budget teo Aeuiicrn sogleich nach dem eben in Bc- rathung befindlichen Budget >ür Arbcilen zu verhandeln; dlcraui soll das Kricgsbudgct und das Budget iür militärische Masmal)- mcn velhandclt werden. Calreli erklärte, die Regierung wünsche die schleunige Beratdnng aber Butgclö, kabc jedoch nichts einzu- wendc», wenn das Budget dcö 'Aeußern zuerst verhandelt würde. -ietv-Aorl. März. Mchl D. ü.60. illolliec Winter-rLetM D. 1.47. Mats ojä wiL0t1 C. 61. gracht ^^4 (5. Dresden, 8. März. — Se. Majestät der König und I. Nt. die Königin, sowie die Familie Sc. Kgl. Hoh. des Prinzen Georg wohnten gcnern Vormittag von '/-.lo rcip. >o Uhr an dein Gottcodienste in der katholische» Hoikirche vct; nächsldem empfing Sc. Majestät noch einige Herren vom Militär wie Civil in Audienz und nahm die Rapports rer Herren Hoivcaintcn höheren Ranges entgegen. — Die für gestern erwartete Anschwellung der Elve bis 6'/» Nieter ist ausgcbliebcn. Der höchsle Wasserstau» betrug trüb 6 Uhr 225 Ctm.. woraus viö Mittag Stillstand eintrat. JnA»- bctrai t teste» konnte von Mittag 12 Uhr ab ter nur während des Bormtttagö stromauswärlö unterbrochene Dampsschtis- sahrtöverkevr wieder ausgenommen werden. <Zwischen hier und »Neiße» rc. ist der Bcrkehr nicht unterbrochen wortcns. Alle Schisse sind während der vorvergangencn »Rächt aut ihren Sta tionen verblieben. Wenn die Direction auS Böhmen zuverlässigere Nachrichten hatte erlangen können, würbe sie den Bcrkehr über haupt keinen Augenbllch unterbrochen habe». Lediglich den man. gelhatt Angegangenen Wasscrverichten ist die ganze, gerade vor Beginn deS Jahrmarktes doppelt unliebsame Störung zuzuschreibcu. — Ucbcr daö F-reibcrgcr G ru ben - U ng l a ck schreibt unö ein Sachverständiger: „Zur Bekanntmachung der Wahrheit bezüglich des höchst traurigen Vorfalles aus Hinnnettabrt Fund, grübe am 28. Februar gestatte ich mir, Ew. Wohlg. Folgendes milzuthciien: Richt'Ausnahme war eS, das; am Sonntag zur Nachtschicht die Bergleute, wohl 64 an der Zahl, mit zwciGäng- sicigcrn anluhren, nein, — im Gegenrbeil ist es seit mehr venu einem Jahre aus Hinimettahrt ltiuo, dah regeimäplg Sonntags sowohl bei Lage alo bei der Nacht ÜN 50 Mann aniahren müsjcn und zwar nicht um die Maschinen und tcrgi. zu bedienen idazu sind vcsondcre Wärter bestellt,, sondern zur Sprengung des Ge steines. — und wehe Dem, welcher bestellt wirb und nicht da ist! Cs ist thatsächlich. — die Bergleute können dein Herrn DIrcctor vor die Fiche salien und ihn bitten, dich er denselben auker ihrer täglich zu vcrsahrcndcn lttitündigen Arbeitszeit nebenbei Beici'äs- ti,su»g gicbt — das ist Alles umsonst und so unendlich Biele würde» eö demselben tausend Dank wissen, wenn er denselben nebenbei noch etwas verdienen liesi! Maii ncdmca», d-cArbctter, ca. Liltttt. könnten nur an einein einzigen Tag nur eine Stunde länger arbeiten, und daS würde Jeder mit Freuten tbn» — jo würden 2<>Ui> Stunden Arbeit verrichtet unb es wäre nicht nöthia, tali die armen Leute, welche vit 1-1 Vs Stunden vom Werke wohnen, auch noch den Sonntag dazu verwenden wüschen, um 15 Gr. tiage 150 Pf.) In der Grube während lO Skunden zu verbleuen; der Zechenweg noch gar nicht gerechnet. Anstatt das; diese Leute sich könnten Sonntags anSruhcn nnv in die Kirche gehen, müssen sie sich daö Biöchen Sonntagörude verlustig geben lassen. WaS nun das Zerreiben dcö Gestänges dcirlüt, so dal Gott noch wunderbar seine schühcnde Hand über die Leute gehabt; denn man nehme den Fall a», daß daö Erclgnib l i Stunden später ciutrat, wo ZOO -400 Mann die Fahrkrmst benutzt hätien, nämlich Montag früh 5 Uhr, waö würde da für erschreckliches Clend entstanden sein? Und daß die ganze Fahrtrintt in höchst deroutem Zustande gewesen sein muß, leuchtet aus dem ganz ein fachen Grunde wohl jedem Laien rln. wenn die gahrkunN, welche koch iür eine Belastung von mindestens 150—2M Mann gebaut ist, nicht einmal i:r Mann auöhalten kann! Hat sich nicht die Bergbirection selbst schon ein Armulhözeugnlß ausgestellt, wenn selbige verorvnct: nicht von der 1. Gezcugstrccke, sondern erst von der :i. Gezeugstrecke von oben herein oder vom Ttesstcn her aus solle die Fahrkunst nur diö zur st. Gezeugstrecke und nicht bis zur «.Gezeugstrecke benutzt werden! Die vereheliche DIrectton glaubt wobt, wenn man unten auf der ersten Sprosse einer Leiter oder gavrt ftebe, so übe man weniger Last ober Druck aus, als wenn man aus brr ersten ober zweiten Sprosse stehe, unb baS Fabrgestänge kann man sich ebenfalls alö eine lange Fahrt vorstellen. Das Gestänge rcsp. die ganze Fahrkunst muß in einem schauderhaften Zustande gewesen sein. Wie 'Augenzeugen inlr berichtet haben, war baö Gestänge, wo eS am.Gcgengewichte «oder vielmehr umgekehrt), mit PioNenstücken zusammengestickt. Nun muß man fragen: Warum war nicht früh so zeitig als mög lich „gerichtliche Kommission" von Selten deö Bergamteö da, welches doch die Polizei für den Bergbau ist, um an Ort und Stelle — nämlich tn der Grube, wo der Bruch geschehen war - den Thatvestand auizunehmcn — worum war überhaupt nicht sofort Abends '/ü7 Uhr an die betreffenden Behörden die nöthige und pflichtschuldige Anzeige gemacht worden, bamit augenblicklich die bcrgamtlich-gcrichtliche Aufnahme dcö Sachverhaltes vorgenom men werden konnte? Warum wurde Alles In so gehclmnißvolleö Dunkel gehüllt, so daß nicht einmal hie Angehörigen benachrich tigt wurden unv Montag BormittagS eS erst bekannt würbe, daß ans Himmelfahrt die Fahrkunst gebrochen sei und die Mannschait tokt Im Schachte liege?! so vaß allgemein befürchtet wurde, daö Unglück sel den Montags früh Glniahrenden zugesloßen, bis end lich die Frauen unb Kinder ver Sonntags Abends Angesahrencn nach vergeblichem Harren aus die Himmelfahrt gestürzt waren und die schreckliche Kunde vernahmen, baß daö Unglück tn der »Nachtschicht geschehen se«.*) Und nun — aus dem ganzen Werke war kein Seil und kein Gurt vorhanden, um den armen Mann, welchen ein Stangcnstück an bas Hangende gepreßt und den ctser- nen Tritt iwclche an dem Gestänge tn bestimmten Entfernungen, zum Aut- und Abtretcn dienend, angebracht sind) in die Weichen gestoßen hatte, vor dem Wetterhlnabfallen zu sichern. Denn eö ») Wir r» in Pcierüburg »ichte, da kam augenblicklich «tn Telrgramm — »nL hlrr in greibrra. rrsi neu» 24 Stundrn Ibbier nach dem Ereignib wurde di« Sache jo gelegen«»» in den diesigen Nachrichten dejvroche« - io lau und hcrjlo?. als wen» — »Ina «an» in'» Waller aesalle» wSrei v. » die Rtenschrni Witterungsaussichten: Keine Depesche eingcgangm. tonnte koch Vorkommen, daß das zerrissene Ltaiigenstück, welches de» Mann gepreßt hielt, weiter hinabsliegc» konnte und so wäre der arme Mann hililoS naehgeslürzt. So mußte erst aut einem der nächst gelegenen Schächte «aus dem rhurmhos-Schachtc, Seil unb Gurt geholt werten und so der Mann In doppelter Todes angst schwebe» bei seinen unendlichen Schmerzen; an seinem Leibe mniäe das i» ihm sitzende Slück Ciien abgemeißcit werbe», was mehrere Stunden gebauert hat, wobei er selbst mit zu arbeiten vcriucht hat, indem die Kamcratc» nicht gut hinzu konnte», und mehr den» hundectmai gerufen hat: „lim Gotteswillcu, macht nur ein bische» Lust, der iurchtbarc Druck und Schmerz!" 'Nach dem endlich das Ciien tucchmcißclt unb er unlcr dein Stangen- stüek hervvrgewürgt worbe» war. starb er »ach zwei Siundcn. CS ist auch zu fragen: Hat den» der kgl. Inspektor nie Gelegen heit genommen, bei Befahrung des Werkes sich für de» Stand tiejcö Fabigestängcö zu intcrcisiren ? Aber die Herren lassen sich, wie eö scheint, wohl meistens mit der Tonne hinein u. heranötrcibcn! Gin antmcrksamer, gewisscnhailcr und sachverständiger Beamter müßte unlcr allen Umständen den iichcrablcn Zustand bicier Fahrkunst erkennen. Warum hat denn dann auch der bcrgamt- liche Werkmeister, welcher alle Werke zu beiahreu unb sämmlliche Maichine» :c. zu untersuchen hat, sich niei l hier seines Dienstes entledigt? Wie aber berichtet wir», hat der Herr Bcrgtircktor sich gegen dergleichen Bciahrung erklärt. GS könnte noch ltn. endliches bemerkt werden — vor rer Hand ici eö aber genug. Jetzt längt der diesige Stabtrath schon an, für die Hinterbliebene» g> sammeln, wo bic Gewerkschaft seil ca. 40 Jahren 2 Millionen Tdalcr Ausbeute eingesteckt har unb der Herr Direktor selbst jährlich bedeutende Ausbeute cmsteckt. Mögen L icjeiiigcn zahle», iür welche die Bcrnnglückten 20 viö 40 Jahre gearbeitet haben, und da wäre es das Grslc, daß sich die Commune» und Gemein ten ins Mittel schlage» unb hier aus das strengste Jnnchaiten des Hailpflichtgcietzcö drängen, Len» in diesem Falle kann das Unglück nicht einem clcmcnlaren Bona» zugercchncl werden, hier ist — Fahrlässigkeit in der gröbsten Welle. v. — Heute 'Abend 7 Uhr giebl ein armer Blinder In un serer Anncnkirche ein Concert, dein in Anbetracht der künstlcrt- ichcn Leistungen der. Coucertgcbcrö ein reger Besuch dringend zu wünschen ist. Billctö sind i» der Ho Musikalienhandlung von RicS (Kau hauöl. sowie in der Grpctttlon der Annenkirche «An- ucnsiraße 18 park.) von 50 Pf. bis 8 Mark zu habe». - Am vorigen Montag i'rüh taub ein städtischer Steucr- bcamtcc im Große» Garten, unb zwar an der Kcähcnhütte, einen jungen Mensche», der mit Schlairock, einem gesponnen Stiesel und emcm Hausschuh bekleidet war. Derselbe iagtc aus Beira gen, er sei irüb w e gcwöhnilch nach dem Großen Garten geritten unb dabei verunglückt. Eö ergab sich, daß der Acrmste, Sohn eines hiesigen höheren GcrichiSbcanNcn, geistesgestört war. Er wurde nach dem Stadtkrankenhause gebracht. — Bei einem hiesigen Schulcrainen ereignete sich neu lich folgender drollige 'Borgang. Die Kinderchen wurden u. A. über den Begriff der Wodlihätigkeit cramlnirt. „Wie kann man denn sehen." Irug der Lehrer, „ob Jemand einer Wohilhat be dürstig ist?" Das war freilich eine harte Nuß. Plötzlich hobeln kleines blondes Mädchen die Hand. „Ich weiß, Herr Lehrer." — „Nun?" - „Durch die „Dresdner Nachrichten." — Morgen Bormittag t l Uhr beginnt im Glaösalon der RatbSanttioil, Rampcschestraßc 21, die Bcrstcigcnmg einer reich haltigen G c m äldei a m in lung inodcrncr Mcistcr, waö Kunst- srclinden von besonderem Jrtcrcsse sein dürste, als Originalwettc von bekannten guten Künstlern unter den Hammcr kommen. — Wieder sind mehrere mibckanitte Leichen ausgedoben worden. In der 'Nähe der Pulverfabriken in Fretbcrg ward am Don nerstag eine ertrunkene, ca. üOjäbrigc Frauensperson ans der Mulde gezogen und ans Oppitschcr Gemcindcstm bei Strchla wari die Eibe am Montag den Leichnam eines anscheinenden 'Arbeiters, in dessen Portemonnaie noch >5 Pig.warcn, sowie am Dienstag die Leiche eines ältlichen Manncö in guter Kleidung- mit goldenem Trau- und Siegelring - auö. In Linken au erhängte steh in der Nacht gim Freitag in dcrFreindenstubc cincö dortigen Gasthoicö ein gleichfalls Undetannkcr. — Wenn der Gefangene, welcher am Donnerstag tn Frcl- berg mit noch einem LcidcnSgciwssen vom Jnstizaebäude nach der GerichtLsrohnvette transportict ward, gewußt hätte, wie es nbläust, dann wäre er im Trockenen geblieben unb nicht in den kühlen Schlülieltelch gesprungen, an dessen anderem Mer er, nach mühevollem Durchwaten des Schlammes in aller Ruhe von sclncm Teansporteur und dem anderen Gefangenen, die einfach um den Teich herumgeganscn waren, wieder in Emviang ge« »ommen ward. Nun hat er außer der Mißlichkett besGcsängniß- Ausemhalteö jedenfalls auch noch den Schnupfen. — Einem alö ordentlichen Mann bekannten Einwohner auö HtntervermSdors ging eö dieser Tage recht schlecht. Er war mit seiner Frau tn den Wald gegangen, um MooS zu holen und da trai die Beiden daö Malheur, daß zufällig hinzukommende Forstbeamte in der 'Nähe der Leute ein todteS. zum Thell schon verwestes Reh fanden. Der Mann, der natürlich seine Unschuld bcthenerte, ward sofort wegen angeblichen Wildireveiö Verb und stimmt seiner Fran in'S Amtsgericht nach Sebnitz tp portirt; dabei wurden die armen Leute gezwungen, daS todte Reh abwechselnd bis nach HintcrhcrinSdorf zu tragen. Die ..Zeitung s. d. Meißn. Hochland" bemerkt dazu: „Man sollte allerdings meinen, ein Forstbeanuer müsse so viel WabrnebmungS- aeist besitzen, daß er unterscheiden könnte, ob er ein frisch ge- tvdteteö oder schon längere Zeit liegendes Wild vor sich habe/' Am nächsten Tage erst wurde der verkannte Wildschütz wieder entlassen. — In Et kr rleln Ist am Abend des 1. dö. ein ijährlgcr Knabe in Folge dcö Genusses von Schnaps gestorben. - In der Nack t zum 4. d. bat ein Hulinacher aus der Nähe von KIrchbcrg bei dem Uhrmacher Jacob! in Rochtttz einen Einbruch verübt, ward aber schon am 5. d. aus dem Rochlitzcr Bahnhöfe verhaftet. Bel dem Diebe wurden 10 Stück Uhren, 6 bis 7 goldene und silberne Uhrkettcn, 2 Medaillons, sowie 41 M. 46 Ps. baar vorgcstmvcn. - In der 8. Stunde am Donnerstag Slbenb Ist die Fabrik arbeiterin Emilie Otto aus Nlschwitz auk der Straße bei Wurzen von 2 unbekannten Männern ungehalten und mißbraucht worden. Die roden Burschen sind noch nicht entdeckt. — Wie eö scheint, hat man jenen Elenden, der den Eisen- babnsrcvel zwischen Zwota undKlinaenthal verübt, erwischt, wenigstens ist alö der Thäterschait dringend verdächtig der Dlenst- knecht Lcvnhardt auö Zwota verhüttet worden. — Am 6. d. stüh in der 7. Stunde «st in Purschwitz daS dem Rittergutsbesitzer Boigt gehörige Wohnhaus vollständig nlcdcrgcbrannt. — Iu Tbum hat sieb am 4 dö. eine allgemein geachtete Person, Frau Ernestine Trautzsch, „ist einem Taschenmesser die Pulsader am Halse anch-schnitten; man fand sic tobt im Host. - Landgericht tStraskammcr IV.» Earl Friekr.Lacher, ein nicht mehr «nbe seltener Handarbeiter, «and bei einem Dresden. Mnritnq, 8. März. " ! LL ÄL> ! Aschciuhrmann in Eonditioii, von kein er eines Taaes l M. 20 > Pi. erhielt, um Pscrteiulicr ciuzukau en. Da S. in'olgc icinco ! ganz kärglichen Bcrdicnstco zur Zeit, alo er caS Gcld iu Emuang »ahm, nicht nur Hunger, sondern auchGclkvcrdinklichfcttcn hatte, kanlte er sieb von dem Futicrgclkc Brot und bezahlst Schulden. Um seinem Awlraggcbcr gerecht zu werte», e.rjchaffte er sich nun aus diebischem Wege Pstrdcstutcr w.. indem er sich zu drei verschiedenen Malen auö einer nachbarlichen 'Niederlage He» und Stroh in kiverjen O.uanli:-sten Geiammtwcrth etwa > M. 50 Pi. - bolle. Herr Staatsanwalt Lullt trai bctrci'ö dcö schweren Diebstahls der Annann e mildernder Umstände nicht ent gegen unb in diesem Sinne wurkc ter'Angeklagte zugleich wegen Unterschlagung zu I Jaor :i Tagen Gclängn ß vemrkheitt. -- Ernst Adolph Niar Ulbricht, ein Uljähliges und von seinen Stief eltern nicht zu Hause geduldetes Bürschchen, trieb sich neuerdings alierwarlö herum und krängte sich eines Tages einem Mädchen zur Begleitung au«, wobei er sich durch Trage» eines Korbeö be liebt zu machen suchst. Uincrwegs «st! der genanme» ein Zwei markstück aui die Straße und dieses heb Ulbricht schleunigst aui. um dann mit möglichst bejci lcunigstm Tempo dem Mädchen, die vergebliche Anstrengungen wegen Zurückgabe des Geldes machte, den Rücken zu kehren. Für dieses Lcngswacrmanöver wurde der jugendliche Angeklagte aui Annag des Heren St.-Anw.-Asscstor Tcharschinidt zu :l Wochen Gcjängniß verurldeitt. Die Berihci- digung führte Herr Restrcndar Fstmuiina. —Gegen Anna vcrehel. Wien und de» Haukmann Busch crkunnst die Straslammcr aui Grund von tz 180 aus 2 Monate, bcz. U» Tage Ge- iängniß. Anklage und Bertbcidigung waren von den Herren BikariatSraw Lusst und Rechköanwalt I)r. SinteniS ver treten. — Strafkammer V. Franz Eduard Martin, ein ehemaliger Bahnbedicnstctcr bei den sttzigen Sekundarbahne», Girterjec-Hähnichen schrieb an seine» einstigen Vorgesetzten, den Bahnmeister Dast i?) einen Brie«, worin er den 'Adressaten in diversen Variationen der Bestechlichkeit beschuldigte und nament lich behauvtete, D. habe jederzeit den Schweincschlachtenkincr'ö bei dem Bahnwärter Pötzich, der eine förmliche Sedneinczucht betreibe, beigewobnt, sich auch mit Würsten und Schinken rega- liren lassen und dafür welke P. in iedcr Beziehung begünstigt, während er, der Brieischrciber, trotz seines braven Verhaltens im Dienste habe springen müsse» u. s. w. Dast klagte aui Grund der Zuschri't wegen verleumderischer Beleidigung und Martin, der sich vergebliche Mühe gab, de» Beweis iür seine Behauptungen z» liefern, wurde vom Schöffengericht Döhlen zu 14 Tagen Ge- fängiß und Kostenerstattung vcrurthcitt. wogegen er Beru fung cinlcgte. Doch auch in ter umfänglichen Hauptver handlung vor der Berufungsinstanz veränderte sich die Lttntation zu Gunsten dev 'Angeklagten keineswegs, cs hielt vielmehr Heir Staatsanwalt von Bcichwitz die Anklage vollständig au'recht und dic Strackammer unter Vorsitz dcö Herrn Kamincrdlrektor Stöckel verwart die Berufung. — Einen günsti ge» Erfolg hatte die Bcruiungsklagc des Angeklagten Wilhelm Traugott Günther tn Saalhauscn, der vom Schöffengericht zu Döhlen für schulbig erachtet worben, in der Nacht vom 2. zum !!. August v. I. l Schock und 16 Stück Garben im Gesammt- wcrihe von 17 Mark von dem der Süddeutschen Bodenkredit bank zu München gehörigen Felde gestohlen zu haben und des halb zu 6 Monate» Geiängniß verurtheilt worden war. Die Strastammcr gelangte in dicicm Falle trotz der schwerwiegenden Indizien nicht zur vollen Ncvcrzeugung von der Schuld Gün- iher's und erkannte daher aus Freisprechung. Die Bcclhcidigung führte Herr Rceistsanwalt Schädlich. — Strafkammer IU. 'Aul Grund von tz tt-O dcö -Ltr.-G.-V. wurden Gustav Earl Kühncl und dessen Eheirau za 6, dez. 6 Wochen Gefängnis« ver- urlhcilt. Die Sitzung war geheim. - Amtsgericht. Am 21. Juli 1878 amüslrte sich der Turnverein von Briesnitz aus Anlaß eines Vogelschießens im Gaiihoie zu Merbitz. Einige Kirschpflückcr, darunter ein gewisser Großmann, banden mit den Verehrern des Turnvaters Jahn zur 'Abendzeit an, und um sich Respekt zu verschaffen, feuerte plötzlich der noch nicht 18 Jahre alte Turner Schwenke in nächster 'Nähe Mroßman»'S und direkt aus denselben eine» „Schreckschuß" mit dem Eriolge ab, daß Großmau» von der auö Vogeldunst be stellenden Ladung Im Gesiebt und an der Brust verwundet ward, Wege» Körperverletzung unter Anwendung eines gcfäbrlichcn Instrumentes vor daS Scböstengericht verwiesen, leugnete der Angeklagte, aus den Zeugen gezielt zu haben, und behauptet er auck', daß sein Pistol nur mit Pulver geladen gewesen ici. Auf Grund deö von Herrn Amtsanwalt vr. Nagel gestellten Straf antrags wurde Schwenke unter Annahme mildernder Umstäube zu 1 Monat Geiängniß verurtheilt. - Tagesordnung der 1. Kammer, heute MItt. II Uhr. Erwerböverhältniffe im Lande. Verändere Einstellung einiger Titel im Etat. Rechenschaitöberlcht. Berichterstattung über Re- servesond und Finanzgcsetz. — Tagesordnung der 2. Kammer, heute MItt. >/?l Uhr. Wucherirage. Petition deö Gutsvorsianbo Thümmicr. Petition deö SlabtgemeinderatbS zu Meißen um Aushebung des tz 60 der rev. Städtcortnung. «altterungS-Brodarfttuna am 7. März, MItt. 12 Ubr. Barometerstand n. Oöcar Bösolt tWallstr. 18): 767 Millimeter (seit gestern 1 Mm. gUatlen». - In Aussicht: Veränderlich. — Thcrinometrograph n.Rcaumur: 11 ° W. — Differenz v. gestern zu beute 5"; - nicbr. Tcmv. 6« W.. - höchste Temp. 11 "W.— Die Schloßtburmtahne zeigte Süd-Wind. Himmel: bell. - «ldtzöftein Dresden. 7. März. Mitt.: 225 Lcnt. über 0. Feuilleton. -j- Bereits gestern Mittag erhielten wir die telegraphische Notiz: Rcside »ztbeater Vormittags ' N2 Uhr vollständig auovcrkautt. Besten Gruß. E. Kail." Leider könnte es aber kommen, daß Schwei ghoter. analoa den Wiener Anschau ungen über Hansen, auch mit dem Staaiöanwalt wegen Gcsund- heitsschädigung in Konflikt kommt, denn man hört gar zi» vi'l —: Nein, er war köstlich Herr und Frau So und So haben sich halb tobt gelacht! ch In der Ausstellung des Sä »sischen Kunstvere«n » au» der Vrühl'schcn Terrasse «geöffnet täglich von 1,-4 Uhr. Donnerstags, -sonn, und Festtags von l l-6 Uhr) sind ferner neu ausgestellt: l) Oelgemälde: „Süße Erinnerungen" von Anemüllcr; Landschaft von Claus In Biascwitz; Interieur von Maria Heckes; „Der Herenmciftcr" vo» Hugo Kauffmann in München-. Bildnis« von Moritz Müller in Blaiewitz; „Holländischer Canal" von Schenker und Bildnis« von Clara Wegcrcr — 2) Aaiiarelle. Zeichnungen: Thicrstücke von Adolph Friedrich; „Maricntag am Reebberg" vo» Paul Mobn und „Urtdeil deö Pariö" nach v.b. Werst von Paul Müller. 6) Plastische Arbeiten Büste in Marmor von Pros. Ui-. Hähnel. 1 Zi! i: ; g e t .4N ! ! ! 1
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