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Dresdner Nachrichten : 20.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-20
- Monat1880-05
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- Dresdner Nachrichten : 20.05.1880
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Loleo der Lpororgapso. ^n- uoä Verkauf aller Staata- papler«, ps,nSdei«f«, sollen oto. ^av/adlung aller Coupon«, Dn- votgvltliodo Lontrol« uor Veeloo- «ung uller >Verfdl»apioro. ^Uva Luou -aul driosiiouom lVoeo. vomlollstell« Nie Aeonael. L. »vor. I^olntlluet, .4L1ev7 llvbvu 6lllö Ldlli^. v»p«t«i> an«I ronnter- H«nl«r»uv. roieddaltilflto ^usvadl Mwüllu- lieber, als aucb femei 8aebea jedou (lvnres r.u den killtet«» t'rvisev. I apswn-liestvr bis >8 8tüek. kpoden naeb uuüAiirt« traoco. Rötel sum Lrä Lu IIiLrLnät, kellcmstc.', anßvnvlimbler znlonlllsk i» 1'Iiaranclt, empüodlt einem iioebxeelii'feu 1'udlileuin. ^lossou uud kioiium tis- svllsokastvn sein liütol nmi I'vnsionai, tiarten, llosiaura- tinns-l.okale und 8.ini. I'mno /ur MlüIIit; li lionulruuj?. 8tots srisebv b'oiellon, «uto Xstolu, und löollc-r. ^as- ^ KMnnunA. iloenuolitungseoll II. IV IZa»,i«r. m r^rs-ss» «r. 141. I MiN/. I«U I 2cm». >^"l icftcrn r Miüimer. gellir»rn. r-er«owetro«r.' ui Rmuumr: ü" SS. Ijockslo lil/.>^i!L. iliodoiiwind. Ndwechjeint, dciiec. raub. «uSslcbtkn für den 20. Mai: ^una»st Vetter wie ciesteni.i ' vieiiectnllacbtirost, ivätere Würinezunahme, keinewcsentl.Niedericlll.! Doniiersta^LV^Mai. Voltttsche». Von allen Arbeiten, die der Bundeörath in den jetzigen letzten 14 Tagen seines Beisammenseins erledigen soll, ist die Entscheidung in der Hamburg-Altonaer Frag« die wichtigste. Fürst Bikmarck dringt auf schleunigste Erledigung. Er will nicht eher Berlin verlassen, bevor nicht diese Sache abgelhan. Zu diesem Behufe mußten mehrere BnndeSrathSmitglieder die Psingstseiertage benutzen, um in Hamburg Lokalstudien vorzunehmen. Die Herren haben unter dem Geleite de« Hamburger Senator vr. Verdmann zu Wasser und zu Lande eingehende Besichtigungen unternommen, die Grenze zwischen Hamburg und Altona untersucht, den Verkehr beobachtet, die Häfen, Dock'L, Entrepot'b und andere commerzielle Anlagen besucht, dann mittelst einer Dampf-Barkasse einen Theil des Hafens und mehrere Flethe befahren u. s. w. Viel Interesse widmeten sie einem alten, mit einem Pallisadenzaun versehenen Grenzweg zwischen Hamburg und Altona, den früher die Zünfte, namentlich die Bäcker und Fleischer, zu bewachen hatten, damit keine Lebensmittel gepascht würden. Dieser Grenzweg ist mittlerweile eingezogen und theilweise mit Häusern bebaut worden. Verzichtet Preußen, wie cs den Anschein hat, auf seinen Antrag bezüglich der Zoll Annexion St. Panli'S, beschränkt es sich auf die bloße Einverleibung von Altona, so würde e» der Wegreißung einer Anzahl Häuser bedürfen, um eine bewachbare Zollgrenze herzustellen. Allona selbst ist gar nicht sehr entzückt von seiner Einverleibung in den Zollverein. Es erwartet davon nur geringe Dortheile, von dem Aushören der Freihafenstellung besorgt e» vielmehr manchen Nachthell. Nun sind die BundeSrothsmitglieder nach Berlin zurückgekehrt und die Entscheidung wird nicht lange auf sich warten lasten. Soviel von Altona. Was aber Hamburg anlangt, so wird die Verlegung der Zollgrenze bis an die Eldmündung nach wie vor ernstlich betrieben, obwohl der Reichstag sich dagegen erklärt hat Die Provinzial-Steuerdirectoren von -Hannover und Schleswig-Holstein haben die Hafenanlagen in Stade und Cuxhaven besichtigt. Di« Zollsretheit des Wasserspiegels her Elbe befindet sich somit in ernstlicher Gefahr. Es liegt auf der Hand, daß e» alsbald mit der Freihafenstellung Hamburgs vorbei ist, sobald di« Zolllinie quer über die sich in die Nordsee ergießende Elbe läuft; dann ist Hamburg eben nur eine Enklave des Zollvereins. Da» widerspricht aber der durch die ReichSverfafsung verbürgten Sonde,ftellung Hamburgs. Diese sagt uns auch nicht zu, aber wir verwerfen di« Anwendung des Zwanges. Der Zivang ist ein berechtigte» Mittel gegen einen auswärtigen Feind, er schickt sich nicht gegen einen Bundesgenossen. In solchem Falle wirkt der Zwang entsittlichend aus das Rechtsbewußtsein des Volkes. Der Bundesrath sollte, statt sich auf Flickarbeit einzulasien, wie man einen uralten Pallisadenzaun wieder neu Herstellen oder einen Theil von Altona in den Zollverein einbeziehen könnte? die Sache in großem Slyle ansasten und Hamburg auffordrrn, sich zu erklären, was es für Wünsche zur Wahrung seiner WclthandelSstadt auf dem Herzen hat, wenn die Interessen des Gesammtvaterlandes ihm den Verzicht aus seine Freihafenstellung nahclegen. Dem preußischen Landtage, der nunmehr seine Arbeiten wieder ausnimmt, wird vie Regierung einen Vorschlag unterbreiten, ihrem Belieben die Handhabung der Maigesetze gegen die katholische Kirche -u überlasten. Ob die Regierung damit Glück hat, läßt sich noch nicht übersehen. Die Nationalliberalen möchten nicht gerne eine so außerordentliche Gewalt dem gegenwärtigen Eultusminister v. Puttkamer anvcrtrauen. Falk — ja, das ließe sich Horen, meinen sie, aber v. Puttkamer- Handelten die Herren nach Grundsätzen und wäre es ihnen nicht vor Allem darum zu thun, lieb Kind wieder bei Bismarck zu werden, so würden sie es als eine beispiellose Zumuthung zurückweisen, daß sie einer Regierung die Vollmacht «rtheilcn sollen, Landesrecht und Gesetze nach Belieben anzuivendcn oder nicht Das Centrum «übersetzt sich auch der nur theilweise» Anwendung der verhaßten Maigesetze aus's Energischeste. Um die Willensmeinung des Papstes und überhaupt seine Ansichten über den Culturkamps kennen zu lernen, sind hervorragende Abgeordnete des Crntrums, der Redacreur der „Germania", Majunke, der Prinz Radziwill und der Gras Ballestrem nach Rom abgereist. Inzwischen hat der rheinische Katholikentag zu Dortmund dem Centrum sein ungeschwächtes Vertrauen einmüthig votirt und es aufgefordert, gegen die discretionäre Anwendung der Maigesetze zu stimmen, vielmehr nach wie vor für Einschränkung der Polizeigewalt. Minderung der Heereölast und Gewährung größerer bürgerlicher Freiheit zu wirken. Solche „Ultramontane" kann man sich gefallen lasten. In Frankreich haben die Republikaner den bisherigen Minister des Innern, Lepdre, mit raschem Entschlüsse über Bord geworfen. Man spiegelt auch hier „Gesundheitsrücksichten" vor. Angeblich soll Lepöre, ursprünglich ein hochbegabter Mann, seinen Geist durch unmäßiges Tabakrauchen so strapazirt haben, daß er zwischen Ab- gespanntheit und Trägheit und einer bis an die Unzurechnungs fähigkeit grenzenden Erregtheit schwankt. In Wirklicksteit sah Lcpdre ein, daß jede geordnete Regierung gewisser Vollmachten gegen die Entfesselung der Volksleidenschasten nicht entbehren kann. Die Kammer bericth drei Tage lang über einen einzigen Artikel des Ge setzes über das Versammlungörecht. Eine Unzahl von Anträgen tauchte auf, zweimal verwies die Deputirtenkammer den Artikel zu rück an den Ausschuß, um eine glücklichere Fassung zu finden. Lepdre bestand entschieden darauf, daß dem eine öffentliche Volks versammlung überwachenden Polizcibeamten daö Recht bleiben müsse, sie im Hinblick auf eine drohende Ruhestörung aufzulösen. Da kam er aber bei den entschiedenen Republikanern übel an. Er gericth in den Geruch eine« argen Reaktionärs. Schließlich nahm die Kammer den Vorschlag des Justizministrr« Cazot an, daß zwar ein Polizribe- «nter einer Volksversammlung beiwohnen, auch in ihr Verwarnungen erlheilen, aber sie nicht auflösen dürfen soll. Das war dem Minister LepLre zu ivenig, um für die öffentliche Ruhe und Ordnung einzu stehen. Werden sich dmn wüthende Communarden durch einig« Verwarnungen des Polizcicommistarö abhalten lasten, in ihrer Auf wiegelung der Volksleidenschasten in öffentlicher Volksversammlung sortzufahren- Lepöre nahm also seinen Abschied. Seinen Nach folger im Ministerium des Innern, Constan«, erwartet sofort eine höchst dornenvolle Aufgabe. Der ganze Norden Frankreichs ist durch wohl ausgedacht« und kraftvoll durchgeführte Arbeitseinstel lungen aufgcrührt. Diese Streiks (auf französisch GrLveS) began nen in Reims und Roubaix, den Sitzen einer ausgedehnten Woll industrie. Seit 5 Monaten häuften sich die Aufträge, die Fabrik arbeiter hatten reichen Verdienst. Da erschienen Emissäre, welche den Webern das wohlbekannte sozialistische Programm predigten, daß ihnen der gesammtc Ertrag der Arbeit gebühre, sie würden von den Fabrikanten ausgebeutct u. s. w. Arbeitseinstellungen mit der Forderung der Herabsetzung der Arbeitszeit von 12 auf IO Stun den warm die Folgen der Aufhetzung. Die ganze Wollindustrie von Nordfrankrcich ist lahm gelegt. Den Webern folgten im Nor den die Steinhauer, Pflasterer, Zimmerleute, Tischler und Färber, in Lyon die Müller, in Bordeaux die Gasarbeiter, in Dijon die Dachdecker und Zimmerleute. Auch die 5000 Metallarbeiter von Lille streiken. Allmälig kam es zu Ruhestörungen und zu Gewalt- thütigkeiten. Man ist bereits dahinter gekommen, daß die Streiks planmäßig vom Auslande geleitet werden. ES ist noch nicht ganz klar, ob die Jesuiten, dieBonapartistm oder die Sozialdemokraten oder alle drei gemeinsam die Fäden der Bewegung in den-Händen haben. Sicher ist, daß diese Arbeiterbewegung der Republik äußerst ungelegen kommt. Diese lann sich nicht ruhig entwickeln; die republikanische Regierung, statt ihre Gesammtkrast auf die Austreibung der Jesuiten und Ersetzung des kirchlichen durch einen Laim-Unterricht zu richten, muß zunächst dem Ausbruche des Bürgerkrieges Vorbeugen. Darauf gerade aber spcculiren die geschworenen Feinde der Republik. Der Minister EonstanS reiste nach dem neuesten sozialen Kriegsschau platz ab, um Frieden zu stiften. Man wird abwartm müssen, ob er nicht an den Jesuiten und ihren Verbündeten, den Sozialdemo kraten, Gegner findet, welche dem Fortbestand der ihnen gleichmäßig verhaßten Republik schwere Verlegenheiten bereiten. «nieste relekramme »er „Dresdner «aldrtcktten." Berlin, 10. Mal. Der Kaller nahm die persdnlicbm Meldungen der sächsischen Generalmasore Einsiedel, Boffe und Waltber entgegen. — Die Kommissare deS BunbeSratbS relerlrten mit den Ausschüssen des Zoll- und SkkUkttrcsenS über die Zoll- grenwerl'ältnlsie Homburgs. OesterrNeh. Daö Hmiptzollamt in Rumbarg wies die Beschwerde wegen der Beschlagnahme dev VesperbwdcS für die aus b^bmischcm Acker arbeitenden Leute des Neugerobrrser Land- wlrtdeö durch den österreichischen Finanzwächter zurück. Frankreiet,. Die Unterhandlungen bezüglich des iranzösisch- cnglischen Handelsvertrags stoßen auf große Schwierigkeiten, da Giadstone die Ermäßigung deö Weiinoliö verweigert. — In Roubaix befinden sich Anschläge an den Häusern, die blutige Drebungen und die Aufforderung zum Bürgerkriege enthalten. Berliner Börse. Oer Berkem war. obgleich noch Immer still ru neunen, eo-ch wesentlich belebter aiü gesier« und vor dem Feste. Die Tendenz war lei!, "ine größere Anzahl Bapiere, zum Beispiel Crcditacticn, russische Noten u. s. >v. besserten sich etwas au«. Allerdings hatten auch die Courie ln letzter Zelt einen ungewöhnlich niedrigen Stand eingenommen. Bon dem etwas lcvvatteren Verkehr wurden merklich österreichische Bahn- priorltäten berührt. Prag-Lurer und Pilien-Priclener warm, «rcliich etwas niedriger, lehr grsuvt und blieben es auch am Schluß der «örlc. glich» minder gesucht waren Dux-Bodcn- bachcr und Mäbrlich-Lchiesiiche. vocale» und Sä»M«vr». — Die Unterredung, welche Se. Mai. König Albert tn Berlin mit dom Reichökandec Fürsten Bikmarck hatte, wird von der deutschen Presse vielfach commcntirt. Der„Augdb. Allg Ztg." schreibt man, baß «ich König Altert in Berlin gewisiormaßen zum Wortiübrer der MIttellkaaten gemacht habe, die über die Inter- vretation der Stellung des Rcichdkandcro in dem Erlasse vom b. nicht dcriclben Meinung sind, wie Fürst BiSmarck. Die rvcooic dev Reichskanzlers, baß Preußen in Beriassuugöfragen nicht maiorlsirt werden düric, hat allerdings mehr alb eine be denkliche Seite. — Der BahnbolS-Portier Thier «n Leipzig hat die sil berne Berricnsi-Mccatllc des berzogl. Lachscn-Ernesitnischcn Haus« Ordens erhalten. — Nachdem bereits am vorgestrigen Abend hie „Dresdner Lleterta'rl" dem b «geschiedenen HoskapellmeisterKreb» — Ihrem langsädrigen Eblenmitg'Icde - bei Fackelschein eine Traucrserenatc vor dem Lterbebausc am Neumarkt grvracht, weicher Tausende von Menschen andächtig lauschten, unv im Perlaus deren daö vom Verstorbenen stets gern gehörte Silcticr- sche „Stumm schläft der Sänger" zum Vortrag kam. fand gestern Nachmittag die «rierliLe Beerdigung res hochgeachteten und hoch geschätzten ehrwürdigen Todtrn statt. Vor dem Trauerhause stauten wieder Tausende von Mcnichen. von denen wohl die Meisten km Entschlafenen vcn Ansehen gar wohl gekannt haben werden. Im Trauerdause war der Sara, von einer unendlichen Fülle von Palmen, Loibecren und Blumen — letztere meist aul prachtvollen Kisten - umgeben. im Arbeitszimmer autgrbabrt; zu Häupten kr» Tottcn vranntcn geweibte Kerzen. Daö Gesicht batte sich wenig verändert, der freundliche Emst den eü Im Lebe» trug, war noch immer erkennbar. Die könlgl. Generaldlreetion batte eine rlestgc Fächrrpalmc. eine zweite der Allgemeine Musiker Verein gesandt, ble könIgk.Kavelle ein Kisten mit Lorbeer, die Mitglieder deS vostveaterS und der Tonkünstter- verrin ie ein gleiches. Die Liedertatek «ankte eine prächtige Lyra mit Lorbeer und Blumen, der Literarische Verein eine Palme, die Dreyßig «che Singakademie eine dergleichen, die berzoglich Braunschweigische Hostapelle etn kostbares.Een durch Hofkapell- mklster «dt. der „Orpheus- ein schöne» Kisten mit Lorbeer, au» Hamburger Musiker- und lonstigrn Kreilen «raren eine große Zahl Lorbeerkränze u. dergl. angrlangt und - ein rührendes Zeichen von «nbänallchkeit - die biesigrn katholischen Chorknaben brachten, leber einzeln, ein Kränzchen aus de» Sarg de» Ton meisters. Während des ganzen gestrigen Tages war taS TrauerdauS nicht leer geworben von Tbellnehmenven. die un»r mnkm -Looyuv- um nunittiniamrn irrkd«. knttüalc im?! io»N!i>M»IIchr Y-U,iglcll und tzkihzkrir srinc «doviivh.'tm-'.il, '. Wien wohin cs den deoeiliertcn Jungttng tri-b. den Umgang Beethoven, ward dort i-avcllmristcr a» der k. k, Ho-oper. und i Von nab und fern kommend und zum großen Tbrlle der Kunstwelt angebörend — de» tiefgebeugte» Hinter- lastenrn Worte des Trostes zusprache» und dem Enrschla- srnrv dm letzten AbschiedSblick schmktrn. Gegen 4 Ubr letzte sich der impoiantr Trauerzug tn Bewegung. Tein Sarge leigten die beiden Hoikaveltmcister Or. Wüllner und Schuch, die Herren Kammermusik!, hervorragende Vertreter der Kunst alter Genres, Mitglieder tcS Schauspieles und rer Oper, aiö Deputation der Künstlerschait deS Rcsitenztbeatcr Dir. Karl. Kapellmeister Plei- ninger und Regisseur Will. Vom Traucrbauie bewegte sich der lange Zug nach dem katb. Frietbose in der Frlktrichstatk. voran die lehr zahlreichen Mitglieder tcSAllgem.MuiilcrpertiiiS. welche durch die wevinüthigen Klänge des Cdopin'iche» Trauermarsches ihrem verdienstvollen Ehrenmirgllrke baS Ictzte Geleite gaben. Ein zabireichcr Kreis Leidtragender hatte sich a» der Grabstätte ein gesunken, darunter auch Se. Erc. Gras Platen rc. Am Grabe ergriff zunächst Herr Hotkaplan Präses Stolle im Namen der Kirche Hatz Wort, woraui Herr Hotrath Pabst Im Namen der Köntgl. Generaldtrcktion Folgendes sprach: oochcc-khrie Trauccvkilommlungl In r-gchcr golge raubt der Tod Glud um Tiicb aus dcm Lunftlkiv-rdandk dc: kgi. luulik. .vopclic und dci Hoülwolcri und ruh uns heute LN den Säen der T-nilorS uni. rer dromoiilitien und NritMnen Tonkunst Leidtragend Inden Glneratdlreltw». S-comte und Mugttcdcr belbcr zinnstlnsiituie vm den irdistven Uiderresten idreS »avellmetster» lircbs. Ikari Aug, Mttdkk. wcltdckanin unter seinem Adopllv- und Künstlernamen IlredS. entrückte Ickwn ">§ »nabe durch Ictue Wnrtemverg. acnob in gang dcs großen Tonhcro-- und schon etn Jade daraus NN7 der Lenl-'l und NruschS»>er der dminalstch.niustkall chrn .-sulländc Ham' urgt,. 2!i Jahre hindurch war Kred» nickit nur der staveümetstcr tcS Hamburger «Sladlthra der-, tondcrn da» Her» und der Pulrschlag des grsammien musikalisch-» LedcnS da- leimt, verehrt und Hestedt als Künstler wie als genialer Mens!» dt» er im Jahre I8M als SapcUmciftrr an die atlbcrühmtk Igst sachs. Kevcüe nacki Dresden be rsten wurde. Eine ichwere Aufgabe wartete hier seiner, den eNedtgte» Tirigcntenstuht dr» seht grüßte» und gewaltigsten dramatischen Tonmeislciv. Richard Wagner, cing»- »ehnren. Neben R-Isstger und später nede» Rtch widmete Kredo diesem neuen Berme seine edelste Geisteskraft, seine besten ManneSsahrc. und mit sali mwermindcrtcr 7-risch- bi- in'S Greilenaller auch dann, al- er scU ISW den Mittelpunkt leine:- Wirlens m der Leitung der Musik beim Gottesdienste in der knkh. kdnigi HstkirSw stmd. To diente er M Jahr« hindurch in »isterrin Dresden treu seiner Kunst und dem iiünige und wer kann sagen, dast er den Besten seiner Zeit nicht genug geihan- Mil Ehre wird sei» Name unter den Opern- und Mrchciikomponislcn genannt, seine Lieder aber stogeir llber die Weltmeere und tn lernen (Lichtheiten fühlt und singt inan ihm nach, wie schön doch es ln der Hrinrnth sei. In seinen, Tirigcnleistlab lebte theatralisches Bell- blur. Stn gelt der Anerkennung. wie »red-:- vor s fahren bei Irincm bajahrigen Kapellmetstir-Iuditäinn haben nur wenige Auserwühur zu verzei-nnc». Unter dev, Mange der Bc-pcr-GIeckcn des ersten Pfingstlages ging der Senior der Dresdner Ton kunst dahin und fand rin reiche!: Kn»stieben seinen Abichsusi. ein Künstlerleben voll Leid und Lust, voll Kamps und Lieg. Die Trauer ist eine allgcmeiuc. Wir Iheiici, sie mit der edlen Künstlerin, welche :!0 Jahre hindurch als Irene Lcbensaekädriin keine Kämpf« mit UM lheilte. keine grrudrn verdoppelte, mit der Tochter, der berühmten Erbin der hohen künstlerischen Begabung Beider, mit den Hinterbliebenen aus beiden Hemisphären uud wohl Keiner >ver den Verewigten nach seinem wahren Werth z» sch,Herr weist, wird von dieser Liane der Trauer scheiden, ohne dem Mcrster mit dessen eigenen Worten und Tönen ein „Liebend aedenp ich Dir!" nachmruien Ruhe sanft, Karl Krebs: in den Annalen unserer Kunstgeschichte ist auch Ten: Name leuch tend verzeichnet. Worte de» Nbsckiledrö in poetilcdkr Form widmete im Namen der Sängerscdast Herr Cantor I. G. Müller rein dadiugesMe. denen Meister, worauf eine vom König!. Holtheajer - Singecvor vorgctragrnr Komposition. deS Kapellmeister Krebv Scbwanen- gcsang, die andächtige Menge elbiute. Ju der GrakeSoalle «and ble Beerdigung ihren Abschluß durch den Gesang der katholischen Chorknaben: srdvo roxina. In stattlicher Cavalcade begaben sich am Pfingsisonnobend Nachmittag elne Anzahl D eSdner Cavaliere, unter denen sich u. A. auch die Gra,en Luckner und Mar von Arnim befanden, nach dem gräflich Vitztbum'schen Schloß Lichten walde zum Feiertagsbesuct'. Sechs Herren zu Pferde «öffneten den Zug, hieraus wiche ein mit 4 Pterten bespannter, wob besetzter Retse- wagen, dem sich als Arrlergarte drei Herren, eveusallö zu Pierte, anlchlnstcn. Die Eaoalcade war von Dresden irüv Morgens ausgedrocheu und hat den Weg über Freiberg und Fpankcnberz zurückgelegt. — Bezüglich der letzten Damm'schen Luftschiss fahrt und deS LntttchiffeS selbst ist noch Einiges mitzuweilen. Wenn man den kud schen Inhalt des 'Ballonö. testen wirkliche Hohe etwa li—12 Meter beträgt, mit der Lubols'schen Zahl berechnen wollte, so würre man sicher aut nicht ganz so viel Kubikmeter Gaö kommen, als angegeben ward: etwa au« 6lx> bis höchstens siM Kubikmeter. Die Füllung vollzieht sich in ca. 4 Stunden; taS GaS wirb dem Ballon durch cin am HauetgaSrobr aut der Ebemnitzcrstraßt angesLraubteS, in Eentlm. lichte Wette halten des Robr zugciührt. Las Gewicht tcS anaebängtcn Korbes tnct. der 3 Mann wird, möglichst genau berechnet. >2 Etr. betragen. Der Aeronaut. Herr Damm, hatte seiner Zelt denlcnigen Ballon käuflich an sich gebracht, mit welchem Gambetta aus Paris ent kommen war und daö am gegenwärtigen, von ihn, eigenhändig genähten größeren Ballon angebrachte ca. Erntimetcr im lichten Durchmesser baltcnde Ventil und der untere große Ring, an welchem die Gondel hängt, sind noch Tdelle ieneü blstorlschcn Gambetta-valionS. Von dem Ventil gebt bekanntlich eine Schnur durch den ganzen 'Ballon biö herab in die Gondel; daö Ventil zcrtälit In zwei Halsten, deren halber Deckel nach innen durch eine Bewegung an der Schnur sich öffnen läßt, so daß taS Gaö dadurch ziemlich rasch oder auch langsamer, je nach Bedarf entweichen kann. Daß eine solche Ballonfahrt Vielen al» etwas stirchtbar Gciäbrllchod er scheint. ist bekannt, auch der nsttgelavrene Herr Restaurateur Tbamm lernte tav kennen, denn er mußte die Lustrctse vor trlner Gattin ängsthch verborgen imlten. welche nie einaewiltigt haben wüid« und als sie doch den Gatten in der Gondel b,«schwenkend in die Höhe schweben sab - tn Ohnmacht siel. Die Fahrt selbst ist. wle schon gestern gesagt, trefflich gegangen; der Genuß der Natur und eines unvergleichlichen Panoramas ward, wenigstens beiHrn.Tbamm durchni.istSgctrübt.tenntieBowegungd SBallon» ist bei Windstille überaus ruhig, lieber den Windberg binscbwe- bend, beschrieb brr Ballon tn einer nach dem Aerometer gemes senen Höbt von 3tX>n Meter einige Bogen, wie in Form eineS S. Der Ballon scldst toll in der Lust von der Gondel auS gesehen, wenn kle Sonne ibn durchs-l elnk, einen prachtvollen Anblick ge währen. BemerkenSwrrib ist. baß, während die äußere dickere Luit sonst baS GaS an der unteren breiten »nd unverschlossenen Oeffnung im Ballon sesidäit. kann, wenn die S onne daS Gaö erwärmt und auvdebnt. dasselbe doch i» kleinen Quantitäten ent weichen kann, was sonst den Ballon zersprengen würbe. Nach der bei Rabenau erfolgten Landung ward der derbeigeeilte Besitzer deS bett. Saatteireö. brr Guttvesitzer W.auöCunnersdorf, hestig und drohte mit der Staatsanwaltschaft. Da indessen Herr Damm eine gerechte Schäreiisordenma gar nicht von der Hand wies, so wurde Herr W. dann in der Swänke ganz gcmistb ich und die Herren verständigten sich friedlich. - Bei der nächsten Auffahrt am Sonntag werken vor dem Ausiteigen Soldaten die Leinen batten, da am letzten Maie baS Kommando „Loö" srhr ungleich mäßig brtoigt ward. — Die nengebaute. durch das Birkenwäldchen nachBlasewitz führende P<otenda,erstraße wurde zu den vergangenen Feiertagen dem öffentlichen Verkehr übergeben und insbesondere in der Richtung nach der Stakt von zablrelchen Lustwandeln den belebt.
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