Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-27
- Monat1880-04
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.04.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
unv unv itts. lon» nar ,tar tere ntt Fa- tniß bi« trat- >I«i» , ln «m .§6 »»8- nur itirv ager zur sstliv balle tlM 8/pdiIis. tz'nsrüdol, auch die ttolg b. >. Komman- che andere l»rtm»nn. Hdeil. wcSden. »I»«I«ch fra» 7„,k» Mirirullr«», 13. Nt» »Nr»,Match . durch »I« «,ft Slum«. >a VI,'. lull»»« 38000 Eiitmdi. Für »t«»tt«»»»i etniesandier Ma> «ilrrtpl« «acht sich dt« Ncdacll,» nicht««rdtudltch. »«».«m,,»«, «ulwtlrt», »«,l> « tn v,»« krlt», L»tn, Lstptt». valel, N«u, yrankluri «. M. — »u». >» tu Vcrltn. Lktptta, Men, ,du». gruEurt a M, Mün- «>iu, — Lnitv« ch L». tn IranIIurt «. tt. — viirroux d. „Ju«»It»«n> »««»". -«»>»»,l.»il«t»,vulUer ck Uu. tn Part». Tageblatt für Folitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Frem-enftste. LoxxelLLo«, »»ultAvtsvItztttt. jotr t Sedloss-Ltrasss 19, Loko dor Lporartzasno. ^n- und Vorlcerut aller 8taat»- paplero, pkandbi-ies«, sollen vto. ^>l8raklim8 aller (Kupons, Un- ent^oltlkl»« Vontrola der Vsrloo- suna aller >VertIii>ai>iere. /Ales auek aut lirivllieliem tVe^e. Voinlollitoliv Nie tVeoksvl. S«Ier»t» »ndkn »«««ns«», 1» tt» Add». Ä Udr »im«»»ul«nt, Sonnt«,» dt« MU«,,»t» Uhr. S» Nkutiadt nur «n Wochrnl»««: ,r. ltloller,oll« »r.3»t» ««hm. «Uhi. — »rr R-u« «Iner rtnl»«l»t,«n PclilrctlrkobelidPltic Sln^sin», dt» Zeile »0 Vtge. Sine »,e,nNk lü» da» nlch»- ttl,t,r ttrlchelne» der L: !er»t» wird nicht,t,»d«n. Au»»iirlt,e Annoneen-Aultri,« don un» unbekannten gtrme, und Prrtonen insertren »t» nur»e,en «r»nn,»er««»»,Ankilun, durch IUrtet««rIen »der Pitleinjahlun». Acht Slldcn kollen >L Pt»r. L»< ler«t« tür dt, M«nt«,» -«««»»» ,»cr aach«l,iem^e^I«t,»t, Petit» 0tt° IVolS. 8ck1o3s-8trasro 12, I. Ijesoraunk und Vonvertliung von Patenten im !u- und Iu«Iando. Uogistrirnng von padrlkmarken! und «ustersotiutr. ;^uslrilntto Uber alle Patent-! z ^ngelvkvnliviten. KUiidtlllel»«, LNNu« verdea von mir aus vervellkommuota ^rt an^vlerti^k, dass vielst uur das Liusetren reckn/ckieb seliwerrlas, eeudern diese von mir gslertigtou . pieevn in jeder Le/iotmnlr die natürlielron /.i>ln>e erselren. /aklreiefte ^»erkeimuuLS-'- . sclireilien liefen zur Ourclisielst aus. Lliarlss Luek, prukt. LuimIiilnvUer, Neltdalinstrasse 32, l. Lt. 118. 2Ä. 1880. WitterungSauSsichten: Veränderlich, vorwiegend bedeckt, M, zeitweise regnerisch. TketzötN. TitNstüg, 27. Für die Monate Mai und Fnni werde» Abonnements ans die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition, Marienstrake Nr. I», zn > Mark »« Pfa., sowie für an-wiirts bei den Postämtern zn I Mark 84 Pfg. angenommen. Politisches. Ueber die Beschlußunfähiglcit, mit welcher die Sonnabendsitzung vrS Reichstages endete, wirv sich Riemanv sonderlich cchaussiren. Die Zeiten sind längst vorbei, da inan noch eine unverzeihliche Pflicht Vergessenheit darin fand, wenn nicht die Hälfte der Abgeordneten -s-1 ihrem Austrage nachkam. Schon seit langer Zeit saßt der Reichstag seine Beschlüsse, ohne daß die gesetzlich vorgeschricbene Zahl Abgeordneter, sich daran betheiligt. Das wird nur deshalb nicht weiter bekannt, weil Niemand so chicanös ist, eine Auszählung des Hauses zu beantragen. Nur wenn bei einer Abstimmung die Zahl der Ja's und Nein'S ziemlich gleich groß ist und daher das genaue Slimm- verhältniß mittelst Hammelsprunges oder Namensaufrufes ermittelt werden muß, kommt die Beschlußunfähigkeit heraus. Der Reichstag ist eben an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit und Ausdauer angelangt. Das ist am Schlüsse einer so arbeitsreichen Session wohl zu begreifen. Militärvorlage, Sozialisten- und Wuchergesetz, vom Haushalte und den Commissionüarbciten abgesehen, das ist ein genügendes Arbeitspensum. ES tritt zu der Ermüdung der Abgeord neten aber noch ein Moment hinzu: die Scheu, dem Volke neue Lasten aufzulegen. Bekanntlich soll gerade der Schluß des Reichstages dazu g> braucht werden, eine Anzahl neuer Steuern noch durchzu quetschen: Börsen-, QuittungS-, Wehr-, Bier-, Branntwein- und Tabakssteuer. ES giebt wohl im ganzen Reichstage keinen einzigen Enthusiasten für dieses Steuerbouquet. Und doch fehlt es an dem bischen Courage, dieses Bouquet zu zerpflücken. Man hilft sich durch ein nicht gerade tapferes Mittel: man drückt sich sachte weg, um der Entscheidung aus demWege zu gehen. Die jetzige Beschlußunfähigkeit des Reichstages ist zur Hälfte Ermüdung, zur Hälfte Verdrossenheit der Abgeordneten. Hielte letztere ernstlich vor, so könnte sich das Volk recht wohl dazu gratuliren. Denn, während andere Völker sich von ihren Parlamenten Abhilfe von Uebelständen, Erleichterungen und Wohlthaten versprechen, hat das deutsche Volk alle Ursache, jedem Zusammentreten des Reichstages mit Besorgniß entgegen zu sehen. Bisher hat jeder Reichstag nur neue Lasten gebracht. Verblutet sich der jetzige an der Beschlußunfähigkeit, so würden dem Volke jedenfalls erhebliche Mehrbelastungen erspart. Diese oder jene Steuer wird aber sicher bewilligt. Beschränkte sich dies aus die Börscnsteuer, so könnte das Volk wohl zufrieden sein. Aber Größeres wird ihnen angesonnen. Die ganze Erhöhung der indirecten Steuern im Betrage von 130Millionen Mark, die der letzte Reichstag beschloß, genügt bei Weitem nicht mehr. Die erhöhten alten und die ganz neuen indirekten Stemm lieferten nicht die erwarteten Beträge. Man hatte den alten Satz vergessen, daß jede neue Steuer die alten dünner fließen macht. Namentlich hat sich die Verheißung des FürstenBiömarck nicht erfüllt, daß die Erhöhung der direkten Steuern eine Ermäßigung der indirekten bewirken würde. In Preußen zahlt man die Klassensteuer, in Sachsen die 50 Proc. Zuschlag zur Einkommensteuer so gut wie damals, als Petroleum, Holz und Getreide noch zollfrei, Kaffee, Reis, Rosinen und viele andere Colonialwaaren niedriger zollpflichtig waren. Unbelrhrt durch die Erfahrung, daß man nicht ins Unendliche hinein neue Steuem auslegen kann, ohne damit die Erträge der alten zu schmälern,soll jetzt dasSteurr-Experiment wiederholt werden. Nur be gegnet jene Versicherung von der gleichzeitigen Ermäßigung der direkten Steuern noch stärkerem Unglauben. Es ist ferner noch gar nicht zu übersehen, wie sich die Steuer-Ideen des Fürsten Bismarck im Zusammenhang« ausnehmen. Vielfach stellt man die Behauptung auf: nur deshalb würden so vielerlei Steuem und zwar in der letzten Minute vorgeschlagen, damit sie der Reichstag ablehne und dm Vorwand liefere zu der Forderung, nun sei er verpflichtet, da» Tabaksmonopol zu bewilligen. Da meinen wir denn: mag es nur der Reichstag darauf ankommen lassen! einen Vorwand zu liefern. Jedenfalls gehen wir sehr interessanten Schauspielen im BundeSrathe und Reichstage entgegen. Große Aufregung herrscht in Hamburg. Der Vorschlag Preußens, nicht blos die preußische Stadt Altona, sonbem auch einen Theil der Hamburger Vorstadt St. Pauli dem Zollvereins- gcbiete einzuverleiben wird als ein Gewaltakt angesehen. Altona und St. Pauli hängen bekanntlich so eng zusammen, daß es unmög lich ist, dazwischen eine Zollgrenze zu ziehen. Einzelne Theile desselben Hauses undHofes gehören nachAltona, andere nach Hamburg. Preußen ist jederzeit berechtigt, zu verlangen, daß seine Stadt Altona dem Zollverein beitrete. Es hat auch guten Grund dazu, denn Altona geht in seinem Wohlstände unter der drückenden Concurrenz Ham burgs zurück. Aber da die Reichsverfaflung vorschreibt, daß die Freihafenstellung Bremens und Hamburgs nur auf ihrm eigenen Antrag beseitigt werden kann, so heißt es der Verfassung Gewalt anthun, wenn man durch eine Mehrheit im BundeSrathe gegen den Willen dieser freien Städte beschließen wollte: ihr müßt einen Theil von Euch vom Zollverein annektiren lassen. Wir hoffen, daß die Bundesregierungen, die auf Erhaltung ihrerRechte Werth legen, nicht helfen werden, die anderer Bundesstaaten zu beugen. In der Sache selbst wünschen wir lebhaft, daß die Hansestädte freiwillig auf ihre Freihafenstellung verzichten. Diese paßt sich nicht mehr und den Seestädten ist der Vorwurf nicht zu ersparen, daß sie ihr Pri vileg bisher zum Schaden GesammtdeutschlandS gemißbraucht und damit selbst den Vorwand zu dem Unrecht geliefert haben, das sie an sich jetzt erfahren sollen. Was hat Hamburg gethan, um den Export der deutschen Industrie-Erzeugnisse zu beleben - Hamburg hat im Interesse Englands Magazine und Lagerplätze die schwere Menge in bester Lage geschaffen, um die Maaren des Auslands zu uns herein zu fördern ; die Zollvereinswaaren jedoch mußten sich 13 Jahre lang in einer Niederlage auf der Sternschanze behelfen. Nach die sem entlegenen Winkel — Dank der Leistungen der Acra Delbrück! — sahen sich die Güter deutscher Erzeugung verbannt, nur selten verirrte sich ein auswärtiger Besteller dahin. Es ist eine Lebens frage mit für die deutsche Export-Industrie, daß sie in dem größte» Hafen des Vaterlandes einen genügenden Stapelplatz erlange, in dessen Lagern eine dauernde Ausstellung deutscher Arbeitsleistungen dem Bedürfniß der ausländischen Käufer entsprechend eingerichtet wird. Dieser deutsche Markt wird sie ebenso anzichen, wie die Eentren englischer und französischer Produktion. Also in der Sache selbst müssen wir wünschen, daß Hamburg den berechtigten Wünschen Deutschlands entgegenlommt, wenn wir auch die Anwendung von Gewalt verwerfen. Gambetta hat viel an seinem Rufe als Kammerpräsident ein- gebüßt. Alle Besonnenheit verließ ihn bei den Scenen, die unsere Tagesgesch. schildert. Er war viel zu hitzig und verwendete unnöthige Strenge gegen Godelle, einen der geachtctstenBonapartisten, der nur die Wahrheit aussprach, daß auf Albert Grevy, dem Gouverneur von Algier, dem Bruder des Präsidenten, ein schimpflicher Verdacht ruhe. Es ist eben Thatsache, daß dieser Republikaner wie viele an dere gleich Raubvögeln über die Bevölkerung Algiers hergcfallen sind, um sich schmachvoll zu bereichern. Er bezahlte aus der Staatskasse einer Eisenbahn die Zinsen von 65, statt blos von 50 Millionen, die der Staat verpflichtet ist und hatte an der Differenz seine Procente. Dieser saubere Mensch sitzt außerdem die ganze Zeit in Paris und regiert von dort aus mittelst Telegramm die Colonie. Niemals hat dieselbe eine so unheilvolle despotische Regierung gehabt. Und Gam betta verhängt über den Ankläger dieses nur durch den krassesten Ne potismus auf seinen Posten gebrachten Menschen eine starke Strafe! Gambetta veranlaßt die Republikaner, den Bonapartisten Godelle von 15 Kammersitzungcn auszuschlicßen, ihm die Diäten auf 2 Monate um die Hälfte zu entziehen und diesen Beschluß in 200 Exemplaren in seinem Wahlkreise anzukleben. Der Wahlkreis Godelle's umfaßt den vornehmsten Theil von Paris, in dem auch der Elyseepalast, den Präsident Grevy bewohnt. An dessen Wohnung wird nunmehr die Bestrafung Godelle's angeschlagen, weil dieser den Bruder des Prä sidenten einen öffentlichen Dieb genannt hat! Victoria, Königin von England, hat sich wohl oder übel ent schließen muffen, Gladstone zu ihrem Premier zu ernennen. Paris, dem ungerathcnen Sohn des Priamus, kann dereinst die Wahl zwischen den drei vor ihm in unverhülltcr Schönheit dastehenden griechischen Göttinnen nicht so schwer gefallen sein, als der bejahr ten Victoria die Wahl unter den 3 Staatsmännern. Die Klugheit hätte ihr rathen sollen, so rasch wie möglich zu Gladstone zu greifen, aber bei den Frauen, selbst den gekrönten, überwiegt das Gefühl. Nun hat sie die Fatalität, daß der verhaßte Mann doch noch seinen Willen ihr gegenüber durchsetzt. Neueste Telearamme ver „Dresdner Nachrtckiten." Berlin, 26. April. Seine Maleität ter Kaiser bat gestern Nachmittag dem Reichskanzler Fürsten Biömarck einen Besuch adgeilattct. Wiesbaden, 26. April. Seine Maicstät der Kaiser ist beute Vormittags hier eingetroffen und wurde von den Spitzen der Bebördcn empiaugen. Der Kalter fuhr im offenen Wagen durch die beflaggte Wiioelttislrgße »ach dem Schlosse und wurde überall eatbusinftisch begrüßt. Berlin. 26. Aprti. Reichstag. Aus der Tagesordnung die Anträge der Abgg. v. Sehdewltz, Ackermann n. Gen. aui Abänderung der Gewe r d e or dn u » g. Bezüglich des Gewerbe betriebes der Schauiplelunlcrnkbmer iRci. Frbr. v. Soden) 'beantragt die Kommiiiion: „Lchauipieluntcrnkbincrbedürfen zum Betriebe Ihres Gewerbe« der Grlaubniß. Dieselbe ist zu ver sagen. wenn die Behörde aut Grund von Thatsachen die lieber- zeugung gl winnt, daß der Nachsuchente die zu dem beabsichtigten Ge werbebetriebe criorderiiche Zuverlässigkeit, insbesondere in sittlicher, artistischer und finanzieller Hinsicht nicht besitzt". Reierent betonte U.A., der Nachweis der artistischen BeMlgung solle natürlich nicht durch ein Brovesplel. sondern durch Zeugntß Sachverständiger geliefert werben. Löwe-Bochum gegen den Antrag. Die alten Tbmtrr seien nicht sittlicher al» die neurn; die königlichen Hoi» bühnen iricn keine Mulieranltalten. Man sage, baß Publikum verlange die gebotene Kost; aber die Vorstellungen Shakespeare- schcr und Schtllcr'schcr Dramen seien sietö gelallt. Die fiiian- zlelicn Forderungen, die der Antrag Nelle, gebe dem unglücklichen Schauspieiuntcrnebmrr Anspruch aui Staatöhllie. ES fehle an guten Schauspielern: man müsse dafür Anstalten errichte», wie sie sür die Musiker bestehen. Klelst-Retzow sür den Antrag. Man erhoffte von der absoluten Theaterilkihclt eine Hebung beS Theaters; Vas Gegentheil davon sei rlnartrcten. Anstatt erzieh- Ilchen Einfluß zu aven, seien die Theater vielmehr Verderbniß- stätten. Allerdings müßten erst die Höben beleuchtet wcrven, ehe das Licht tn die Thälrr dringe: der Schaken sei aber durch die unermeßliche Konkurrenz hervorgeruien worden, vr. Bauinbach namens ter Natlonallibkrale» gegen den An trag. weil die bestehenden Bestimmungen auörelche». v. Hell- borf-Vedra: Der Antrag enthalte nur eine bestimmte Aus legung der setzt von dcr Gewerbeordnung geforderten Zuverlässigkeit. Man wolle nicht etwa große Reformen des Theaters, sondern nur die Beseitigung dcr äußersten Auswüchse. Richter- Hagen: ES handle sich nicht um Sitt lichkeit und Unsittlichreit, sondern der Kern deS Antrages sei: Unterdrückung der Volks- durch die Hoitbeater. Das ganze Material für den Antrag bestehe in vem Buche: ..Das deutsche Theater unv selneZukunlt", sür das aUcZettungen Reklame macksten, well es einen der Leiter dcö PreßbureauS zum Veriastcr bade. Man spreche von Tbcaterirelhelt; aber eS dürfe ia kein Stück gegeben werten, bad nicht von der Polizei geprüft worden sei. Alle Stücke gingen durch die Censur. biö aus den „Gelchundenen Raubritter", der nicht schlechter sei, alv alle rheinischen Gailmatiaö- stücke. Die Polizei messe auch die S chürze der lcschtarschürztrn Mule nach. Die Einführung vcv thatsäcbllchrn Monopols habe taS T hcater nicht. Er wünscht nochmalige Erörterung der Angelegenheit und zwar tn ihrem Zusammenhänge, u. A. auch über die Grenzen der Censur. Abg. Wlndthorst für den Antrag, obgleich ibm derselbe nicht weit genug geht. SS gebe zu viel Theater, namentlich auch in Berlin iWldcrlpruch), und viele der selbe» wären weder Erbollnigk-. nod, Kunststätten. LaSker mabntc: Lassen Sie sich im Auiang Ihrer reaktionären Aera nickst zur Ueberstünung tn gciktzgedcriichcr Hinsicht hln- reißen. v. Hell dort-Bedra cntgcgiwrc. daß seine Partei bisher nur maßvvllst vorgeaangcn. Or. Reichenlperaer - Crelclb tür den Antrag. Derlclbc ward schließlich gegen die Stimmen ter Fortschrittler und Nationalliberalen mit 125 gegen 90 Stimmen angenommen. Dann berichtete der Abgeordnete Schmiedel über die Anträge ter Gewcrbeorvnungekommllston aui Mittheiiung der über den Gewerbebetrieb der Auktionatoren angesteiltcn Erörterungen, entsprechenden Falles unter Vorlegung eines bezüglichen Gesetzentwurfes, sowie aui Erledigung der Fragen über Wantcriagcr und Waaren-Auctioncn bei dcr in Aussicht gestclllen Gewerbe - Drdnungo-Revision, wobei zugleich die diesbezüglichen Auiräge v. Sehdcwitz zur Er wägung empfohlen werken. Ist-. Baumbach Namens ter national» liberalen Partei gegen diele Erwägung. Ackermann gab rtnr Darlegung des GebabrcuS und Treibens der Wanter-Auctlonen und befürwortete den Antrag der Kommission. Hieraus wurb« die Sitzung vertagt. Berlin, 2«>. Apil'. Der BuntcSrath nahm in zweiter Lesung die Anträge des Referenten zur Revision der Geschäfts ordnung mit geringen Motlstkatlonen a». Nt annhe > m, 26. April. Gestern wurde hier eine große Sozia'.iüenvcriaiiimlung aufgelöst und 5 Führer verhaftet. P e st. v6. April. Das Finanzgcsetz für 1880 weift ein Deficit von 19"/», Millionen auö. Die Deckung soll durch restliche >5 Millionen Goldrente und dem Erlös zu verlausender Bahu- prioritätö-Dbligatlonen geschehen. Paris, 26. April. Im Minlsterraih ist die Mehrheit gegen den »Antrag des Deputirten Bert. auch die Geistlichen ter allgemeinen Militärpflicht zu unterwerfen. Lille. 26. April. Heute iandcn anläßlich ter Anwesenheit de» Unterrichtsministers gerrh Ltraßentumulte statt. Es gab zwischen besten Partisane» und den Klerikalen blutige Kämpfe. KonstantInopel, 26. April. Die Vertreter aller Groß mächte empfahlen ter Türket mittelst einerEoliectlvnote. das von der Türkei an Montenegro abgetretene, aber inzwischen von 7-9000 Albanese» bcletzie Gebiet durch türkische Truppen wieder zu besetzen und dann entsprechend ter Convention an Montenegro zu übergebe». Lokale« an« Sächsische». - Gestern Mittag 12 Uhr 20 Min. traf Ihre Majestät die de ritsche Kaiserin, Königin von Preußen, von Bettln über Röterem kommend und aui der Reste nach Baden- Baden begriffen, hier ein. II. MM. Könlg A > bert unb Königin Carola und JI. KK. HH. Prinz und Prinzessin Georg, sowie Prinzessin Mathilde empfingen Ihre kasteri. Mai. am Bahnhof. nach herzlichster Begrüßung im Könlgözimmer de» BahnhoieS sichren die Allerhöchsten Herrschaften per Eauipagen über die Maricnbrückc nach dcr königlichen Villa in Strehlen, wo selbst >/"4 Ubr Famiilentasel stattiand. Der König sowohl wie Prinz Georg waren in den Uniformen ihrer preußische» Regi menter erschienen. Bei der Kaiserin befanden sich Graf Matuictsta und Gräfin Brandenburg. Die Weiterreise zunächst nach Weimar, trat die Kaiserin schon /«5 Uhr per Ertrazug n ieder an. — Die sämmtlichen In Berlin anwesenden sächsischen Nelchvtagsabgeordneten, natürlich ohne Bcthelligung der Sozialdemokraten, haben, dem „Drcsdn.Journ." zufolge, am Geburtstage des Königs Albert an Se.Maiestät ein Glückwunsch- Telegramm gerichtet, in welchem sie dem Könige auf's Neue unwandelbareTreue und «leisteVerehrung versicherten. Se.Maiestät bat varaui in einer an den Viceprästdenten Ackermann gerichtrtcn telegraphischen Antwort herzlich getankt. Bei einem Galattner. an welchem außer diesen Abgeordneten die sächsischen BunteS- conunissare und nach Berlin, Potsdam und Spantau comman- dirte Di'stz ere tbelinahmcn, brachte der sächsische Gesandtr, v. Nostitz- Wallwib. den Toast aus den König auö. — Unser berühmter Aesthetikcr Pros. v>-. Hrttner lft von langwieriger schwerer rheumatischer Krankheit glücklich genesen »nd hat dieser Tage seine Vorlesungen wieder ausgenommen. Im kgl. Poihteckmikuin standen bei seinem Wterererscheinen diePoly- techniker und sonstigen Hörer von ihren Sitzen aus und verharrten stehend, biö l)r. Hcttncr bad Pult bestiegen hatte; einer der Herren Studirendcn betonte, daß man ter Freute, nunmehr wieder zu den Füßen des hochverehrten Meisters seinen Lehren lauschen zu können, Ausdruck geben wolle. So einfach der Akt gewesen, soll er doch den Gefeierten tief gerührt haben. — In diesem Iabre werden die Gerichtöserien zum ersten Maie lm ganzen deutschen Reiche zu gleicher Zelt ab- gehalten. und zwar nach 8 201 de» deutschen Gerichtsverfassung»- Geievrs vom 15. Juli bis 15. September. Zur Erledigung der unaufschiebbaren Sachen werden bei den Landgerichten „Ferteu- kammern". bei den Oberlandeegerichtrn und dem Reichsgericht „Feriensenaie" gebildet. -Berliner Bnmmrlbriele. Die Lucca singen, der Kanzler ln den Reichstag kommen und dazu die Fischerei. Aus stellung — taS war des Guten zu viel. Wenn sich daS Alles erfüllt hätte, wären die Sprec-Atbenienser schließlich übermüthig geworben. Aber - mit trS Geschickes Mächte» ist kein ewiger Bund zu flechten. Da ward Frau Lucca verschnupft — nicht bildlich ltazu hätte sie bet der begeisterten Aulnabme. die sie im nordischen Babel gefunden, wahrlich keine Ursache), sondern sehr pbvflsch. Und der Schnupfen legte sich auf die Stimmbänder und, obgleich alle ärztlichen Autoritäten Berlins sich mit dcr Kurirung der kostbaren Stimmbänder beschäftigten, die Sache ging nicht so schnell - gut Ding will Weile vaben. Und ein gutes Ding ist eö schon um so ein paar Stimmbänder! Fürst Biömarck schont die seinigcn mehr, als cS den Berlinern lieb ist. Erst sollte er am Donnerstag kommen, um Richter-Hagen gegen über das Tabakömonopol zu vertreten; dann sollte er am Montag kommen, um vor ter staunenden Welt seine neuesten Gedanken über allerlei steuerbare Objecte und Subjekte auSzubreiten. Ja, I» Kreisen, die sür die Samoa-Vorlage begeistert sind, hoffte man sogar, er werke persönlich sür dieselbe etntreten. nachdem rer Herr v. Kusserow sei» Versprechen. BambkMr'n ordentlich zu deckeln, nlckft sehr ruhmvoll clngclöst hatte. WaS man wünscht, glaubt man; ob S zutrifft, ist eine andere Frage. Weder ter Richter s»« Antrag gegen daö Tabaksmonopol, noch tle Stempelsteuer sind bis letzt wirklich auf dcr Tagesordnung erschienen; der mächtige Kanzler hat atto noch keine Ursache gehabt zu kommen. Mit dem biSck en übrigen Kram werden schon die Kleinen fettig; er kommt, wen» cS eine große, eine Herkulesarbeit giebt. Ed unter liegt also auch keinem Zweifel, daß er. wenn er kommt, gleich seine ganzen neuen Steuer- und Flnanzpläne heranrollt: von brr Stempel- zur Wrhrsteucr und znin Tabakömonopol. AVer wenn auch die Lucca nicht singt und der Kanzler sich nicht au» feiner Ruhe stören läßt - e» blrlbt noch immer bl« Fischerei-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite