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Dresdner Nachrichten : 02.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188006021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-02
- Monat1880-06
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- Dresdner Nachrichten : 02.06.1880
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1880. VN. mit großem Kegelbahn, rieblscvthal. wcnia An« den. lieber, oder später » Kirsten, ugvlrei, mit orst. Ernte. Stobt in der unter günst. sedingungen Näheres zu nstr. Gerls» bien. ck. einen in en. a» der Mittelstadt reickrr Um. Gastboi mit r zu vertäu st in beste» und macke lmsatz, wel- Der nachgr« Anzahlung Mt. in baar beiten, das :ivt längere 'en. Ueber- oenienz. ^u llnnge» bin irittltch lebcr . Mai 1880. NN Weber. io. errat», ion belegen, ten gesucht. 8.7«» DreS- 18, l. Etage. jinSdauS ulen gesucht, ang eine ln eiegene Villa "Oll Mt. ge irrten unter InvaUden- rbeten. -chffl. Areal, «00 Bit. bald iäbereö durch agerstraße7. ,ße 49/50, er. Villa mit herrsch. Jim. . berrl. Slu-s. i.Obst.Stall., g. auch aeth. zu vermietb. Eben auch e. u. Zubeb. pr, ob. v. Besitzer, Ing. Dresden. favrik irovinzlalstakt ii gewandten iel'st baldigem Ichc Offerten »e der bi»he« id Angabe von l. r v. »oo diese- Blatte» mmcr enlhal- irten, in ae- cSbenS, wird land nach hier tiche» Kamille zu kauten ge. re inan gefall. » '1'ho tt«IE oe«e HSne :lle» tSden sind mit, ie Unrerbändl. launs>r.9l, I. erkauf. rn. sreauenten e Dresdens ist nialwaaren- e«. Geschäft stände halber Thlr. Amah. r«rlit»i»ilen. >ctc». Offerten iberzulegen im izstraße 8. Ia- gene herrschatt» alon». k velzb. a, mit schönem itung) .io tra« . WrinNöckeu. cbäudemitve- ngcn, l Stunde sliabn gelegen, i der Station, täte. Fläcken- .:«l80Ouabr.« i, billigen Preis t zu verkaufen, e. »7. i. Vrvs6«n, 1880. «Oinnement»»«!» vterteltahUich » Mirk b» VI,«, durch »le P°„ » «,rt 7L P,°e. «n,el. Nu»«. 35iIooW 25.3stl»r8LU8. »nlera«, wird«» M,rt«nli,»»r I» »I, «dd, Mir anaemmme'- — »rm »ust«»e, > »I«m»t. Wir »i«RUck,ad« «In,,landirr Ma- »ulcrlpl« macht sich dl« Rrdacti«» nicht vrrdmdltch. dos«»««»«. »nn,dm« ,u»«»r»»> Hn»«i«»I>»ti> u. ivoal«, ln äam» »«««, NerUn, Mxn. Let«jt». valrl, «rrdlau, tzranNurl a. M — Ru». M»N« tn «erltn. SclVtta. Wien, H-mdura. Urankfurl , M . A c-»«i ' ' ^ _ . MUn- ^e». — O«»d« ch <l«. tn geantlurt »Nt. — ISureanx d „I»va»t»«n- »««»". ->!»'»>, «.»Site,UutU-r ch 0«. in Pari«. Berttner Börse, vom i. Juni. Die heutige BSrse labo- rirte an Geschäilsstille. Die Privatkunbschait. die sich in berl letzten Zeit durch die dauernd icue Tendenz angezogenlüblte, hält sich wieder reiervirt. Dies erklärt sich zum großen Tbeil daraus, bas« wir über die Schwelle der s»iw» moito sieden. Die heutige Vörie begann itliilaiigö normal, erst alö die GeichättostlUe anhielt, wichen kieEourie aus last alle» Gebieten um Kieinigkeitc». Nur Oberschirsischc zogen um lß-- Prozent a» und wurden umiang- relch angekautt. Berlin, 1. Juni, den Fürsten Gortschakoff. ^ «dd«. » . Sonntag» dt» Mittag» Ul,r Neustadt nur an woftienio' ^ kloilergaOeVUt.ödiSNa - Der N.ium einer V..>.i"..,°nr,>. ^ ..tk 00 Psge. »a-t '"r da» nüchti. »aa-lt ttrtchrmen d«r Jnlrral. «trd «lcht,t,ed«n. Lu«wtlrli,r «nnomrn.ilullrögr von Nn» unbtkanutrogirmcn und Vrrlonrn insenren wir »ur-narn !vrin»m«ra»»o-Aat>l>>»« durch «rtelmarten «der Poli«m»ai,Iun>,. »ch» Silben tolirn IL Pl,e. In trrate für dt« Monta,» Nummer »d«r itachrinem geftiagedte Pelir- t«U« l« P„«. i Berlin. Der Buntrorarb beschloß die losortige Plcnar- Der Kaiser empstng beute Nachmittag deratbung zur Begrannung terNniiäge Hei,ita. So nimsä-eilS. Der von Magdeburg beute Vor- ^ ^elchl--„letr,,e die Bciclligung der soUauoiiabmt' Tagektatt für Politik, Unterhaltring, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdtnliste. wcrtb im Neicho/nreeesse die Beieiligung der . ^ ...» » ttellung Hamburgs sein möge, werte die NeichSlegierung ton, mittag über Oschcröleben-Bbrssum na» dem Nhein abgegangcne s„ts das beste^nkc Veriassung-recht achte» und auf die Ont- Schnellzug ist zwischen Blumenberg und Habmeröleben au ichliesjungen Hamburgo nur mii lovalm Niittel» binwirlkii Der sreier Bahn aus unbekannten iSründen entgleist. 2 Personenverkehr der Seeichiffiavrk uns der viordlee auch Hamburg »»r umgekcbrl werbe nur solchen ^eluoruialitäten uuttrmone» wer den. welche Hamburg ohne neiiucucwcttl'e Belästigung der Bei- btnbung Milche» der Lee und dem IreibaicngeNet offen lasse». wurde» getöbtet, 4 schwer und 80 leicht verwundet. «r. 1,4 . Witterung vom I. Juni: Barometer noch Oskar BSsoib. Walls,r I» Itlbd». 7 u.i 714 Mlll., iett acsler» b MtUtmlr. aesallen. Tbrrmomclroar. u. Neaum. IS » W . niedr. reNlP.VW.. HSchsIe U>°W. Nordwind. Morgen»lrllbe. Nachm. Renen. Abd». austlär. zUNahMk Auvslchtensarden L.Junl: Abnehmende BewÄl'eung. Wärme.s Ettthnnrt, lahme, Niederschläge abnehmend. ' «Vtzttttvt»«), -Mi. P-ltttsche». Bei dem Llgliedrigen Ausschüsse, an welchen am Sonnabend ver preußische Landtag das lirchenpolitische Dikiaturgesetz vermies, haben die Conservativen und das Zentrum mit ihren 5, resp. 6 Stim men di« Mehrheit, sobald sie Zusammenhalten Sie haben bereits bei der Bildung des Präsidiums des Ausschusses so. Rauchhaupt) die Liberalen gänzlich ausgeschlossen. Sie können im Verlaufe der Bcrathungen nicht nur das Bemühen der Liberalen, die Vorlage ab zuschwächen, abweisen; das Zentrum kann auch den Versuch unter nehmen, noch mehr zu Gunsten der katholischen Kirche herauSzu- schlagen. Selbst wenn das gelänge, so ist damit noch nicht gesagt, daß dann bei der Schlußabstimmung im Plenum das Pentium für das so in seinem Sinne verbesserte Gesetz stimmt. Vielmehr wird eS das Gesetz verwerfen, nachdem soeben der Papst dasselbe als höchst schädlich erklärt und jeden Katholiken mit der Exkommunikation bedroht hat, der für dasselbe stimmen würde. Diese Erklärung des Papste« erfolgte in einem Artikel der .,Voeo clellu Vorita", worin es heißt: „Der Papst könne die tn dieser Vorlage geforderten biscrc- tlonären Vollmachten nicht billigen. Die Zulassung der Vorlage wäre die Anerkennung der Maigcsekc, was die Kirche niemals tpun könne. Die elltchcn Abänderungen, welche tnrä' die Vor. läge in den Matgesctzen gemacht werden, müsse die Kirche zurlirk- wriscn. UcberbleS seien die kleinen Eonceisioiicn provisorisch und vom Gefallen der Oberpräsidenten und Minister abhängig und könnten sich ans nicht» rebuciren. Kein Katbolik könne eine ähn liche Vorlage annebmen. wtbrlgeiiiallö er In die ln ber apostoli schen Bulle angeorbneten Strafen verfiele, welche vieösaliö die große Excominunication verhängt." Hiernach gicbt es für die Katholiken keine Wahl. Manche derselben werden diesen Ausgang bedauern, denn der milde Ernst, mit welchem der Kultusminister v. Puttkamer im Landtage di« Vor lage vertheidigte, scheint von guter Wirkung nach allen Seiten hin gewesen zu sein. Die Katholiken fühlen wohl den Unterschied heraus, der in der Anwendung der Maigesetze durch Falk und Puttkamer liegt. Falk verbitterte und verstockte das Voll, als er z. B. Dutzende von Personen Monate lang im Gefängniß hielt, blos um von ihnen das Zeugniß zu erpressen, welcher Priester ohne Regierungserlaubniß ein Fläschchen Salböl geweiht und gesegnet habe, wie eS in Sterbesällen von Katholiken gebraucht wird. Putt kamer hat diese und andere harte Ausführungen der Maigcsetzc beseitigt; er würde gewiß auch ferner als ein frommer und gerechter Christ Milde und Nachsicht bei Ausübung der ihn, übertragenen Kirchendiktatur walten lassen — so Zange er überhaupt Minister bleibt. Aber welcher Ministersessel in Berlin steht denn fest ? Zu nächst aber kommt es nicht zu der Diktatur, es bleibt bei den Fal schen Maigesetzen und der preußische Landlag wird wohl bald zu Ende gehen. Die Vorlage an den BundeSrath über die Zollgrenze auf der Elbe wird für heute erwartet und eS gewinnt den Anschein, als stellten sich die Schwierigkeiten doch viel größer heraus, als man vorhergesehen hatte. Der Anschluß der Stadt Altona an den Zoll verein wird sich nicht ohne erheblichen Kostenaufwand durchführen kaffen. Einstweilen sind die Kosten auf ca. 3 Millionen Mark ver anschlagt. Es entsteht nun die Frage, wer diese Kosten zu decken hat, ob Preußen oder das Reich, zu dessen Gunsten doch der Erfolg des Gesetzes verwendet werden wird. ES lag in der Absicht der Fort schrittspartei des Abgeordnetenhauses, eine Interpellation in diesem Sinne einzubringen. Man ist indessen vorläufig davon zurückge kommen. Inzwischen wollen die Altonaer selbst nicht viel von der Einbezirkung ihrer Stadt in den Zollverein wissen. Eine Petition dagegen bedeckte sich rasch mit den Unterschriften von 10,000 Ein wohnern Altonas. Sie soll in Berlin dem Bundesrathe überbracht werden. Auch sonst, meinen die Altonaer, dürfte es wohl noch geraume Zeit dauern, ehe die Vortheile, die Fürst Bismarck ihrer Stadt in Aussicht gestellt hat, sich verwirklichen lassen. Direkte Eisenbahnen nach Altona von Berlin und Magdeburg sind nicht im Handumdrehen gebaut. Der Kaiser Franz Joseph besucht heute Prag. Er hält sich dort mehrere Tage auf; über 1000 Gesuche um Audienzen sind schon gestellt worden, so daß eine Sichtung der Gesuche stattfinden muß. Als Anlaß dieser Kaiserreise nach Böhmen giebt man ossiziellc Truppenbesichtigungen an. Dian wahrt auch insoweit den rein militärischen Charakter der Reise, indem sich der Monarch von kei nem Minister, sondern nur von Generälen begleiten läßt. In Prag freilich stellt sich der Premierminister, Graf Taaffe, ein, angeblich nicht als Minister, sondern um als Mitglied des böhmischen Groß grundbesitzes den Kaiser willkommen zu heißen. Der wahre Zweck der Kaiserreise ist die Beschwichtigung der Besorgnisse der Deutsch- Böhmen wegen der Bedränguna ihrer Nationalität durch das vom Grafen Taaffe gehätschelte Ezechenthum. Es wird wenige deutsche Gemeinden in Böhmen gegeben haben, die nicht in den letzten Wochen einen geharnischten Protest gegen die Sprachvcrordnung und die sonstigen ElavisirungSmaßregeln beschlossen hätten. Anfangs hielt di« Wiener Regierung die Auflehnung der sonst so gutmüthig gear teten Deutschböhmen für künstlich arrangirt; sie hoffte, das sei ein Btrohfeuer, da» bald verflackern ivürdc. Nachgerade hat sie sich aber überzeugt, daß die loyalen Deutschen im böhmischen Kronlande von ernster Sorge für ihre Nationalität erfüllt find und die Erbitterung «inen Höhegrad erreicht hat, der gefährlich werden könnte. Die Ne gierung kann doch nicht sämmtliche deutsche Stadträthe, Gemeindc- pertretungen und Bezirksausschüsse Böhmens auslösen und den Belagerunatzustand einführen! Zunächst werden beide Thcile, »zechen »i« Deutsche, die Anwesenheit des ritterlichen Monarchen Franz Joseph in Böhmen benutzen, um in Kundgebungen der Loya müt ü» wetteifern. Der Partcigeist tritt vorläufig in den Hinter arm», für eine Woche wird Böhmen das seltene Schauspiel der Ginmüthigkeit bieten. Am Mittwoch wird eine Festvorstellung in, kkchstwk», am Donnerktaa «in» solche im Deutschen Nationaltbeater stattfinden. Nach der Abreise des Kaisers bricht dann in dem am 8. Juni eröffneten böhmischen Landtage der Nationalitätenhader um so wüthender hervor. Die österreichische Regierung sollte den Bogen nicht zu straff spannen. Entfremdet sich vie Regierung das Ver trauen der Deutschen in Böhmen, müssen diese sich auf die syste-- matische Zurückdrängung ihrer Nationalität gefaßt machen, so schlägt man dem Leibe der Austria eine Wunde, die unter Umstünden ge fährlich werden kann. Bei den» Durcheinander der europäischen Politik wechseln die politischen Bündnisse gar rasch. Das englische Aufrühren der Orientfrage kann ganz neue Staaten-Allianzen her beiführen. Aus Frankreich erhalten wir eine höchst beachtliche Mit theilung, wonach die Gambettistm die Schwierigkeit, ja die Unmög lichkeit einer Rückerwerbung Elsaß-Lothringens begreifend, auf an derem Gebiete eine Vergrößerung Frankreichs nicht von der Hand weisen würden. Der Revanchekrieg zwischen Frankreich und Deutsch land tritt ihnen zurück vor dem Gedanken, sich in einer großen euro päischen Verwickelung an Belgien zu entschädigen. Deutschland würde unter Umständen, so hofft man unter den Gambettistm, kei nen Einspruch erheben, sobald es damit die Freundschaft Frankreichs und — Böhmen gewänne. Mögen viese Eventualitäten auch noch in weiter Ferne liegen, die Republikaner Frankreichs freuen sich nur darüber, wenn in Böhmen der Nationalitätenstreit immer hitziger entbrennt und die Deutschen ernstlich für ihre Zukunft zittern. Clemenceau, der begabte Führer der äußersten Linken in der französischen Deputirtenkammer, hatte seine Reputation an eine gänzlich verlorene Sache gesetzt, als er die Regierung wegen ihrer Unterdrückung der Demonstrationen der Rothen zu tadeln beantragte. Nur 31 Stimmen gegen 340 erhielt jmes Tadelsvotum. Es ist auch die reine Komödie, wenn die Radikalen im Namen der Freiheit für die Zulassung gemeingefährlicher Straßendemonstrationen ein traten. Haben nicht die Radikalen noch ,m vorigen Jahre heftig geeifert, als die clerikalen Anhänger des Königthums in der Vendöe ihr „Es lebe der König" ausstießen? Wollte man alle Kundgebun gen gestatten, so würden die Katholiken mit leichter Mühe einenVet- feldzug gegen die Märzdekrete organisiren können, die Bonapartisten an demselben Tage ihre Anhänger aufbieten und die Radikalen eine Amnestie - Demonstration in Seme setzen: das beste Mittel, um die Regierung mürbe zu machen. Einstweilen verfügt dieselbe noch über Autorität genug, sich ihrer Gegner von links und rechts zu erwehren. Der Pariser Gemeinderath will sein Müthchen an dem Polizeiprä fekten Andrieux kühlen, der die Sonntagskundgebungen der Commu- narden im Keime erstickte. Der Gemcinderath ist entschlossen, sich von nun an unversöhnlich zu zeigm und dem „Renegaten" das städ tische Polizeibudget unbarmherzig zu verweigern. Freilich wird sich die Polizei deshalb nicht minder wohl befinden, da die Negierung die verlangten und ihr von dem Gemeinderathe abgeschlagenen Gelder , x osffoio in das Budget der Stadt Paris einstcllcn kann und nicht verfehlen wird, von ihrem Rechte Gebrauch zu machen. Aber Herr Andrieux kann sich unmöglich von den Debatten entfernt halten, und wenn er da von seinen früheren intimen Freunden systematisch ge hetzt wird, so wiro seine Lage gewiß keine angenehme sein. Neueste Telegrumme der „Dresdner Nachrichten." Berlin,!. Juni. Der Kaiser dinirte beute beim Fürsten BiSmarck. — Fürst Gortschakoff kam aus seiner Durchreise nach Baden heute b>cr a» und nimmt einen zweitägigen Nuicntball.— Der Bundeörattz derieth die Einverleibung der Unterclvc bei Hamburg i» das Zollgebiet Der Antrag lautet: Dieselbe ist von Altona und Harburg abwärtö bis Eurbaven in daS Zoll gebiet einzuichliesjen; iür den Fall der Veibebaltung sind die GrenzauisiebtSnaiiomn an beiden Uicrn abwärts von Altona- Harburg gemeinschailllch zu tragen. Oesterreich. Die „Freie Presse" meldet: Gestern trafen bei dem Erzblschos Jacobivi Instruktionen des Vatikans ein zur Veröffentlichung der Eorrciponbcnz mir Fürst Bismarck. Arankreich. Die Börse wurde durch ein unwahres Gerücht von einer tödtltchen Verunglückung Gambctta'S auigeregt. Belgien. Der Justizminisier Para traf die Anordnung, daß der vom Papste als irrsinnig erklärte Bischof Dumont nicht auf Grund zweideutiger ärztlicher Atteste in eln Krankcnbauö gebracht und iestgcbaltcn werden könne. Lokales und Sächsisches. — Am Montag trafen bierseibst rin und stiegen Im Grand Unlon-Holel ab: Se. K.H. Prinz Ebrlstian von Schleöwig- Hol stein mit seinen NIebte», den Prinzessinnen Angriffe Victoria und Karoline Matbllke, die Mutter der Prinzessinnen I. H. Herzogin Adelheid mit Prinzessin Feodorc. Gestern Morgen eriolgtc die Weiterreise nach Potsdam zur offiziellen Verlobung der Prinzessin Auguste Vittoria mit dem ältesten Sod» des deutsche» Kronprinzen. 2 — Der neuernannte AmtSbauptinann von DreSden-Neustadt, Herr v. M e tzsch, bat gestern seine Stellung angctrctcn. Er ist kein Neuling In Dresden, da er trüber Im Gerlchtöamt und bei der Kreiötlrektion hier gearbeitet, sowie auch einmal Interimi stisch die Dresdner AmtSdauvtmannschalt verwaltet bat. Herr KretSlMiptmann von Einsiedel wlcS Herrn v. Mctzsch in leinen neuen Wirkungskreis iclcrllch ein. AIS AmtSbauptinann iür Altstatt-Dreöden nennt ma» vorzugSwetle letzt den Anttshaupt- mann Schmidt in Döbeln. — Ter Ovcrlicutenant a. D. Preuöker, Vorstand einer MilitärvorberettungSansialt. und Pro!. Schwarzenberg vom kgi.Kadcttcnbause erhielte» für die rasche Ausbildung teö Prinzen von Leutendcrg zum Offizier daS fürstlich schwarzburgische Ebren. Zeichen III. Kl. — Der irübere Bürgermeister von Meerane. Or. Klotz, ist als Bezirks-Assessor bei ber AmtSbanptmannschait Plauen in den Staatsdienst getreten. Der Director teS OdcrbüttenamtcS zu Freiberg, Curl Mcrbach, und der Director des königl. StclniohienwerkeS zu Zaukcroda, Rub. Förster, haben Beide den Titel und Rang eines ObcrbcrgratbeS erhalten. - Bel der bevorsicbenden B N rg e rm e t ff c rw a h l, schreibt uns eine woblorlcntirke Persönlichkeit, mackst slck' nickst dioS die politische Partei Agitation reckst bemcrklich in neuester Zeit wird »ginlieb die Wahl kcS Handelskammer-Secrrtirö Kirback', v.indtaaS Abgcorknctcr für Plauen I. V.. von de» Natlonallibc raiezi srbr pouisirk — sondern auch gewisse Privatinteresse» suchen im Trüben zu ffseben. Dem zweiten Bürgermeister Dresdens stzchen bekanntlich die Finanzen der Hauptstadt unter. Dieselbe» wurden bisher von I)r. Hertel sehr gewissem,alt und unparleiisch verwaltet. Nu» liegt ober einem viclgcnamstcn Dresdner Bank institute daran, an die Spitze der Finanzvcrwaliung eine Persön lichkeit zu bringen, die dem Bankinstitute taiür, taff cs sie aui den einträglichen Bürgermciiterposicn bciördcrl bat, später dank bar sich erweisen und alle Gelbgeschäste nur durch deffeu Ver mittlung vornehmen, ihm überhaupt maßgebenden Einstuß aui baS Vermögen ber Stadt Dresden verschaffen soll. In einem womöglich nichtsächsischcn Nationallibcrcstcn erblickt man die ge eignetste Persönlichkeit iür Erreichung dieser Pläne. Nun, hoffent lich siegt der gesunde Bürgcrsinn unterer Statt über dergleichen Manipulationen und läßt Politik und Specnlatton bei Leite bei einer Wahl, welche nur das Wohl unserer Statt als einzigen Zielpunkt im Auge hübe» müßte. — Der Nach erläßt eine Im Interesse der Sittlichkeit und des Anstandeö nur mit Freuten zu begrüßende Bekanniinachung. ber zufolge VaS HerauStretcn der Badenden nach den vom Strome auS sichtbaren Vorräumcn derEIbbäder verboten ist. Frei- schwimmer haben diese Räume bei dem Gange nach und aus dem Wasser ohne iedcn Aulcmbait z» überschreiten. Ten Zuwider handelnden drohen 100 Mark Straie oder Haiti — Mit gestern endete die 15. öffentliche Plenarsitzung ted L- a n d c ö k u lt u e ra t be s. Der Antrag von vcuterip u. Gen. aus Anstellung eines zweiten Proicssors der Landwirthichait mit besonderer Tüchtigkeit im Molkerctwescn re. nird vom Antrag steller zurückgezogen und taiür baS Ministerium erstickst, bet dem landwtrrbscha'tlichcn Institut in Leipzig auch dem Molkerei wesen und verwandten Fächern Beachtung zu schenken. Bean tragte Maßregeln zur Vorbeugung weiterer Verbreitung der Trichinen wurden au! sich beruhen gelassen, da sic wirkungslos bleiben müssen, so lange die Trichinenschau nickst obligatorisch ist. Verschiedene Anträge aus Errichtung von Dienstbotcnkranlenkassen aut dem platten Lande wurden nach langer Debatte nochmals zu einer Kommission verwiesen. Die Mehrzahl der Redner war gegen die Errichtung solcher Kaffen, da aus diesem Gebiete schon tn genügender Weise vorgesorgt sei. - Den lembwirthichastllchen KreiS- und Special-Vereinen gegenüber wirb der Wunsch ausge sprochen. eS möchten dieselben im Interesse der vaterländischen Waldkultur auch lerncrhln korstwirthlchastliche Fragen in ihren Versammlungen und in der Presse fleißig behandeln. — Die ilnkSelbischcn Gemeinden wollen durchaus nickt überelblsch werden. Sie wollen ihren Protest gegen die Zuthcilung an die Neustädter AmtShauptinannschait, mit dem sie am Bezirkstage rückst durckgrdrungen sind, aui tem KreisauSickuß wiederholen. I» Blasewitz, Laubcgast, Strehlen u. i. w. sagt man sich: Was sollen wir gerade immer über ten Fluß gehen sind wir denn überflüssig? - Nachdem sich von dem nach Bautzen versetzten geh. Reg.» Rath Berndl die Gendarmerie verabschiedet batte, überreichte ihm am Montage das hiesige aintSbaupimannschaitlicke Personal durch Assessor v. d. Mosel eine prachtvolle Vvtivtaiel mit einer Ansicht von Dresden in Aauarcllmalerei. Die Auoschußmltglie- der des LandschaslSverbandcö unter Führung deö Baron von Kap-verr auS Prohlis verabschiedeten sich von dem verehrten Be- amten in besonders herzlicher Welse. — Den Im sächsischen Ulanen - Regiment Nr. 17 zu Oschak stehenden Premierleutnant von Bob dien II. hat ein Uniall betroffen. Er bcthelllgte sich am Sonntage an dem in Hoppc- gartcn bei Berlin abgehaltcnen Wettrennen und zwar bei der Osftzierö-Steeple-Edase. 4 Pscrte liescn. ES vandclte sich um die letzte Anstrengung, eine» Tribünensprung, man näherte sich unter atemloser Spannung beS Publikums zum zweite» Male ver geiährltck'en Stelle. Leutnant v. Boddicn, der den „Böhmen" ritt, hatte nach hattem, langwierigen Kampfe den Prinzen Bent heim überholt, der ihm nun halb In der Spur folgte. Da wollte eS das Unglück, daß das schon ermüdende Pierd deS Erstgenannten cn Graben zu kurz nahm und zusammenbrach, während der Letztere schon zum Sprunge ansetztc. Die Folge war cineKaram- boiagc, welche den sich eben auirappclnde» „Böhmen" aui die Seite waif. Lieutenant von Bobtien war jählings kopfüber ge stürzt und batte sich Überschlagen, sein Pierb Halle ibn mit dem Hufe am Hintcrkopf gestreift, nun geschah cö, daß cö noch sich aui der Brust teö am Boten Liegenden überscistug. Der unglück liche junge Oisizler. bekgnntljch einer der geschicktesten Reiter, welcher bereits mehrmals aul dieser Bahn gesiegt und een Armce- preid davongetragen hatte, zuckte zwei Mal mit den Armen und blieb rann regungslos liegen, während der letzte Nachzügler noch die Stelle passirte und sein ominöses Elgenthum, „der Bödme", ein dunkelbrauner Hengst, mit bänaentcm Kopie gleichsam schuld bewußt davonhumpelte. Das Publikum, welches diese Slcllc eng umdrängte, und die stets am Orte bcnndUchcn Aerzte eilten herbei. Man ritz dem Gesallcnen die Unliorm aui und alles Nörhige geschah. Nach einer halben Stunde konnte der Arzt seinen Zustand für nickt zu Besorgnissen Anlaß bietend erklären. Seine Besserung hält crireulicherwelie an. — Daß durch die Erweiterung tcrPfcrteeiienbahn- linien den Droschken- und sonstigen Fuhiwcrköbesitzcrn hier und da Verdienst entzogen wird, ist schon richtig, aber gegenüber den durch diese Bahnen hier wie in alle» tictstbcpölkertcn Städten geschaffenen Verkebrscrleichterongcn kann dieser Umstand unmög lich ein Grund zur Beschränkung der weitere» Ausdehnung der Bahnen werden. Und dock haben die diesigen Fuhrwerksbesitzer — wenigstens eine große Zahl derselbe» — eine Eingabe td. d. 29. Mai c.s an die K. Pollzci-Dircction gerichtet, deren Petitum lautet: „nicht zu gestatten, daß die Bah» über tic Augustuöhrücke gelegt werte," da, wie es in der Eingabe weiter heißt, die Schäden, die ihnen die Pkerdcbahn verursacht, schon groß genug seien, aber eine Bahn über tle Augustnöbrückc rer Ruin aller Geleistnbesitzen sein würbe. Die Petenten erblicken jedoch diesen drohenden „Ruin" keineswegs in der dann selbstverständlich auch aui der Linie nach Neustadt geschmälerten Einnahme - und eine Klage darüber wird unleren geschätzten Mitbürgern an sich ia kein Mensch ver denken können —, sondern in den — Geleisen der Bahn. Es heißt In der Eingabe: „Nun gestatte» wir uns die bescheidene Frage, ob denn gar keine Sachverständigen über Ausführung dieses ProjectcS gefragt werde» sink? Wie sollen wir denn bet 2 Geleisen am Blockdause aus die Melßnerstraßc, wohin unsere Geschirre nach ten Bahnht'en gewiesen sind, auSbiegen können? Unglück über Unglück wird dort geschehen und unsere Geschirre werden ruinirt, ohne daß Jemand vorhanden Ist, der unö Schaden ersatz leistet". ES wird speciell Bezug genommen aut die Schritt eines Ingenieur BürhlI sder allerdings arg gegen die Plerde- bahnen donnert und u. Sl. auch mehr kühn wie wahr behauptet: sie leien lästig iür den Reisenden !>. welcher auseinander setzt, daß die Räder anderer Fuhrwerke tn gewisser Stellung und bei kstcrcm Hin- unk Hcriahren über die Gcleiie beschädigt werten können — eine Einsicht, zu der jeder andere Mensch auch kommen kann, obue Ingenieur zu lei»:
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