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Dresdner Nachrichten : 03.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188006037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-03
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- Dresdner Nachrichten : 03.06.1880
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18«. «Mlitvr Nabrik >.»K Meter pro >be . »Usiia ttanz bis orBrelte. rt, Haupt straße 2 pari. !v1t dvl 8ILSP ölurr Ir°Se -I9 IKS». er lschenM M. I.Ü0 . . M. I.- . . M. 0.35 töiingade. rKS en re., r, ,st,teIn-Fabrik, ren nen >r in itnilkro, -Hpttiee». 8z»ttnvl>, »»vrltUU«, u«IIun», «in eincrQualltät, Chemiker vier, n « Flaschen rivS, icl'tctcö Melker >dcn und Um- fnahme täglich cöße von jedem n. rten. ro z ? anüoliwLrlre. ? ^ MMP« otrlioli, mswärts unter Kanne» rbutter ni an zu ver" Adressen unter in«n»t«>i» a, ke» erbeten. VresSsv, 1880. »a, n»n«!k»«»e,i»«I,n»ie» «,» jpsn,«»,.««,,»«, ,II»»«NII vrkiiou, granklun , M. - ««». m Vrrltn. üetvpa. «1«^ chaMdur«. gronkturt, M. Miln- Ae«.—»«**» «I«. In 3rankfua «.». — «nr«-»r d »mr-.—n»r«, VE» ck v- i»V-ri». M «»chm. LU»W Hagevkatt für Bokitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenlifte. L5. ^LdrMvs. G»»nl»,«dt, MH>-, «eusiadt«« «lnkert-Ne ^«L'SS «t», »oalntt« N» »M „chtz. >u»wtrtt«e Anno«-»- »«strtz« »»« u«» u»tel»»«te« Air»«» »», Personen tnserire» «Ir »»»»«»«> »r,nn»„««»»-2»IU»»« »euch «Nek«»»»« «»er »ch» «Ilten I.ke, l» ßL. temNUte dt« M»nt«^.>iWL« ^ Du« IjrwIlxvFvIMtt ^ «L LH«. N I»otlu«t«t -0,1, Lv, lji Loks clor 8pororgLS«v. li) IM" IVnekt - Berlin, 2. Juni. Die Klrchengesetzkommission deS Ab geordnetenhauses lehnte heute die Anträge von Bruel und Zedlitz, sowie schließlich Artikel I mit 13 gegen 8 Stimmen ab. ^ kinövi-K»r«Iei«l»vn-Hl»KaLiQ K von VViI,äfutf«r8traü,6 43 » ül emptloliltoin roieliltlilligl-ü I.llaei'Bli-irnntvr vniiIsi'wU« L L kür linaden uns lVlücteitvn >>w ruiu ^ltor von 16 Hadron, r Ä Oostvllunxen naell ivonli,n in eigvnvn -ktvllor» ^ prompt erieiligb. Rr. ISS. «itleruna vom 2. Juni - Barometer nach bslar Böiold. Wallftr I» t«bdi, 7 U.t 7»! MW., jcil aeslcrn üMtiitm gesallcn.riikrmomrtrogr. n.Meaum.! ll>/, »W.. n>«dr.Temp, 8"W..höchste >7»W. Südostwind. Morg. dewötkl.Äachm. AewtlterwoUcn.Rbdi.bewölt! Aussichten sür den 3. Juni: AllmäbligeUmwölkung. Tempera-! H tur wie gestern, stellenweift leichte Niederschläge. > Poltttsche». Der Ungewißheit über die Haltung des Centrums zu der kirchcn- politischen Diktaturvvrlage hat der Papst rasch ein Ende gemacht. Kein Katholik kan« für diesen Entwurf stimmen, wenn er nicht der großen Exkommunikation verfallen will. Diese Erklärung gab der Papst freilich nicht selbst und direkt oder amtlich ab, vielmehr bediente er sich zur Verdollmetfchung seiner Ansichten eines Artikels in einer römischen Zeitung. Aber dieser vermag seinen amtlichen Ursprung nicht zu verleugnen. Schon seine Sprache bekundet dies. Es ist die» jene» grob« Bullenlatein, das durch seine Jahrhunderte lange An wendung nicht an Anmuth gewonnen hat Der römische Journalartikel Leo'» XUl. gemahnt an die derben Perfluchungen Piuö' IX. Er erklärt: der Papst könne die Versöhnlichkeit nicht so weit treiben, „die Kirche mit gebundenen Händen und Füßen der Staatsgewalt auSzuliesern"; der preußische Landtag konnte die Vorlage nicht genehmigen, ohne seine Würde zu verletzen; die „Böswilligkeit" der Vorlage sei nicht nur von dem katholischen Deutschland, sondern auch von den Weisesten unter den Protestanten anerkannt worden; schließlich bedroht er die Katholiken, die dafür stimmen würden, sofort mit der „großen" Exkommunikation. Jener starken Ausdrücke und jener gehässigen Beschuldigungen hätte sich der Papst ruhig enthalten können; er hätte mit milderen Windungen dasselbe bei den Katholiken erreicht, während er jetzt nur die preußische Regierung durch die Schroffheit seine» Verhalten» reizt. Und dies in einem Augenblicke, da ein Kultusminister von der Milde eine» Puttkamer den Katholiken gegenübersteht! Die Leidenschaft scheint wieder im Vatikan die Oberhand zu gewinnen. Um diesen Eindruck abzuschwächen, ver öffentlicht der Papst in einem anderen römischen Blatte einen zweiten Artikel, der in der Form würdiger und weniger schroff, aber sach lich auf dasselbe hinauskommt. (S. Tagesgesch.) An sich ist e» erklärlich, daß Rom keine Freude an dem Kirchendiktatur gesetze findet und seine Gläubigen im preußischen Landtage auf fordert, sich dieser Vorlage zu widersetzen. Als konstitutio nelle Protestanten verwerfen wir sie au« anderen entgegen gesetzten Gründen. BerfaffungSrecht, Landesgesetze und Freiheit der Staatsbürger dem freien Belieben, der Laune und Willkür einer ohnehin übermächtigen Regierung zur Verfügung zu stellen, das geht un» gegen den Mann. Nun, diese Gefahr scheint beseitigt, der Papst hat, vielleicht unfreiwillig den verfassungsmäßigen Zuständen in Preußen und in «eiterer Folge den Deutschen einen guten Dienst geleistet. Nunmehr werden auch die Nationalliberalen nicht für die Vorlage stimmen. Es findet sich für sie keine Mehrheit. Die Verhandlungen in dem 21er AuSschusse, die man auf 1V bi» 14 Tage veranschlagt hatte, dürften jetzt einen raschen Verlauf nehmen. Das etwaige Bemühen de» CentrumS, Etwas für sich herauszuschlagen, wird vergeblich sein. So wollen sie die völlige Freiheit aller religiösen Orden verlangen. Setzten sie, was nicht glaublich, dies und noch Anderes durch, so würden sie doch zuletzt gegen das Gesetz im Ganzen stimmen oder sich der Stimmabgabe enthalten. Dann käme das Gesetz durch die Stimmen der Konservativen zu Stande. Würde sie aber, wa» noch immer daS Wahrscheinlichste, abgelehnt, welche Haltung nimmt dann die preußische Staatsgewalt gegen die- römische Kirche eia? So lange Puttkamer am Ruder, wird eine milde Anwendung der Maigesetze gewiß erfolgen, denn gleichviel, ob Nom Nachgiebigkeit oder Schroffheit bekundet — die religiösen Bedürfnisse der preußischen Unterthanen verlangen auch ihre Befriedigung und Schonung. Der greise Kaiser Wilhelm sieht sich aber durch da» Scheitern der Diktaturvorlage um eine große Hoffnung gebracht: im nächsten Jahre bei der feierlichen Ein weihung de» vollendeten Kölner Doms den zurückgerufenen Erzbischof von Köln an seiner Seite zu sehen. Der erzbischöfliche Stuhl Kölns bleibt verwaist wie auch der von Breslau, wohin der Kaiser gern den Fürstbischof Or. Förster, einm ausgezeichnet bei chm angeschriebenen Priester, zurückgerufen hätte. Mittelst seiner neuen Geschäftsordnung hat der Bundesrath den preußischen Antrag: die neue Zollgrenze auf der Elbe gleich an der Mündung zu ziehen, nicht an einen Ausschuß verwiesen, sondern sofort zur ersten Lesung gestellt. Dieses beschleunigte Verfahren sieht also davon ab. die Hoheitsrechte Hamburgs auf der Unterelbe einer sorgfältigen Prüfung zu unterziehen. Das ist an sich bedauerlich, denn die Republik Hamburg hat auf der Elbmündung allezeit Hoheitirechte auSgeübt und Hoheitspflichten erfüllt. Hamburg hat da» Fahrwasser in Ordnung gehalten, Seezeichen gelegt, für die Beleuchtung gesorgt, den Lootsenzwang aufrecht erhallen. Mit den Souveränitätsrechten der Einzelstaaten sollte man nicht so kavaliermäßig umspringen. In der Sache selbst ist der preußische Antrag vom Standpunkte des Schutzes der nationalen Arbeit nur gut zu heißen. Die Hamburger haben di« 14 Jahre, seit dem Bestehen der Bundesverfassung, ruhig vorüberstreichen lassen, ohne ihr« Pflichten gegen da» deutsche Hinterland zu erfüllen. Selbst jetzt rücken sie nicht mit Vorschlägen heraus, wie ihre Welthandelsstellung in Güte in Einklang zu bringen wäre mit dm Interessen der deutschen Industrie. ES ist daher nur anzuerkennen, daß der preußische Vorschlag nur mit loyalen Mitteln öperirt, die verfassungsmäßige Zollautnahmestellung Hamburg» nicht antastet und nur solche Zollformalitäten an der Elbmündung in» Auge faßt, welcheHamburg ohne nennenSwerth« Belästigung die Verbindung zwischen der offenen See und seinem Fmihafengebtete offen läßt. Noch immer gehen in Ungarn die Leidenschaften hoch, die der Tod de» Grafen Zichy ausgerührt hat. Mitleid kann uns der Tod dieses Manne» nicht einflößen. Er war selbst in der durch und durch corrumpirten ungarischen Verwaltung unmöglich. Es war ihm, dem UnterstaatSsecretär, nachgewiesen worden, daß ihm der Baron Erlanger 100,000 Gulden auszahlte, damit er einem Eisen- bahnconsortium, an dessen Spitze Erlanger stand, die verfallene Kaution von 1 Million Gulden widerrechtlich zurückgab. Die reiche Wiener Brauerei von Dreher, die in ihrer Pester Filiale den unga rischen Staatsschatz durch jahrelang fortgesetzte Steuerdefraudationen um viele Millionen geschädigt hatte, zahlte dem Grafen Zichy behufs Vertuschung dieses Skandals eine Hypothek von 200,000 Gulden. Ein so gewissenloser Mann konnte selbst in Ungarn nicht länger einer der höchstgestellten Beamten bleiben, er mußte sein Amt niederlegen, das Pester Adclscasino stieß den Unwürdigen aus. Dieser lechzte nun seit Jahr und Tag nach Blut. Alle Cavaliere verweigerten ihm, als einem ehrlosen Staatsdieb, die Satisfaktion, mittelst deren er wieder ehrlich werdm wollte. Endlich beleidigte er den Grasen Karolyi so, daß dieser ein Duell annahm, an dessen Folgen Zichy starb. Nun geberden sich die Ungarn so, als sei Zichy durch das Duell wieder zum unantastbaren Gentleman geschossen worden. Kann denn ein Stückchen Blei, in eine kleine Stahlröhre eingeführt und mittelst einer mechanischen Vorrichtung derart aus derselben wieder herausgeschnellt, daß es an einem bestimmten Fleck in den menschlichen Körper eindringen mußte, einen Geächteten in einen Ehrenmann verwandeln - Ein Jahr lang verbrachte Zichy damit, Zeugenschasten aufzurufen, Ehrenerklärungen zu produziren, Necht- fertigungsschriften herauszugeben; er raffte alles Rechtfertigung»- material zusammen, das überhaupt herbeizuschaffen war ; er ent wickelte eine sieberische Thätigkeit als sein eigener Anwalt und ließ kein Moment ungenützt, das zu seinen Gunsten gewendet werden konnte. Er überzeugte jedoch Niemanden, entkräftete keinen einzigen Anklagepunkt, das treibt ihm das Blut in den Kopf, es wird ihm roth vor den Augen, er fällt den nächstbesten seiner Ankläger an und preßt dem Widerstrebenden die Pistole in die Hand, fällt aber, selbst tödtlich getroffen, zu Boden. Und jetzt bedauern die Ungarn ihn und machen ein Wesens, als sei ein großer Patriot gestorben! Die ses Urtheil der ungarischen Magnaten ist eigentlich viel schlimmer als das Verhalten Zichy's. Man hat sich in Ungarn, diesem so nahe an die Türkei grenzendem Staate, so sehr an die Corruption der Magnaten gewöhnt, daß man an der Zukunst dieses Landes ver zweifeln möchte. Pflichtgefühl ist der herrschenden Clique ein frem der Begriff. Die Zustände sind zu faul und eS ist nur ein Trost, daß das gemeine Volk anders Uber Ehre und Pflicht denkt als die Junker. Denn Graf Stefan Karolyi, welcher Zichy erschossen hat, wurde bei der Rückkehr auf sein Besitzthum Nagy-Karolyi nach dem Duell mit Zichy von der Feuerwehr feierlichst empfangen! Reuefte Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Berlin. 2. Juni. Der Kaiser veranstaltete ln BabelSberg ein Diner, dem erstmalig nach langer Zelt Fürst Bismarck bei wohnte. Dabei ist die Verlobung des Prinzen Wilhelm von Preußen mit der Prinzessin Augusta Victoria von Sonderburg- Slngustenburg proklamirt worden. — Tie Kirchengcsetzkommission des Abgeordnetenhauses begann die Berathnng des Antrags Brnel iCrntruml. DaS Kultusexamen zu beseitigen, wird von Puttkamer dekämpit, ebenso der Antrag Zedlitz sireikonservativ) auf die Zeitbeschränkung bis December 1881 und die Anzeige- Pflicht der Geistlichen. — Gestern Abend fand ein Raubmord an der Möbelhändlerin Sommer und deren lüiährigen Sohn, Ma- thicustraße, durch einen Unbekannten mittelst einesISchlagringeS statt; die grau starb beute Mittag, der Sohn ist dem Tode nabe. Berlin, 2. Juni. Heute Vormittag erfolgte in Gegen wart tcS Kaisers die leserliche Enthüllung reS Goethe-Denkmalö am Saume des Thiergartens an der Königgrätzer Straße. Der Feier wohnten die Svitzen der Behörde», hervorragende Ver irrter der Wissenschaft, Deputationen der Studentenschaften re. bei. Die Feier begann, indem die Blas-Instrumente unter Pros. Joachim auö „IvbigcnieinAuliS" von Gluck anstimmten. Daraus übergab der wirkl Ober-Regierungsratb l>r. v. Löper mit einer kurze» Ansprache das Monument der Statt Berlin. Nun fiel die Hülle und Oberbürgermeister v. Forckcnbcck übernahm diese neue Zierde der RcichSbauvlsiatt. Endlich intonirte die Sing- Akabemie unter Direktion des Pros. Bluinner daö Zclter'sche Zwischenlled aus Göthe'S Loge „Laßt fahren hin daö Allzu- siüchtige". An die EnthüllungSscier. die nur kurze Zeit in An spruch nahm, aber deshalb nicht minder erhebend stimmte, schloß sich ein Festdtncr. Daö Denkmal Ist von weißem Marmor und entstammt dem Atelier beö Pros. SchaperS. Die Statue GoetbeS mißt 5'/, Fuß. Der Kops Ist besonders schön. Am Fuße beö Postamentes befinden sich drei liebliche Gruppen, welche die lhrische Poesie, die zu EoS neigt, die dramatische Poesie, welcher der Tobeöengel mit gesenkter Fackel zur Seite steht, unv endlich die Wissenschaft darstellen. Die Inschrift nennt nur den Namen „Goethe" und daö Jahr der Errichtung des Monumentes. Oesterreich. Die Conserenz der Großmächte beschränkt sich ausschließlich aus die griechische Frage. Der Zusammentritt der Conlerenz ist nicht vor Ansang Juli möglich. Sie findet ln Berlin statt. Frankreich. Rocbefort hat daSDuell mit Kvchlin, Schwa ger deö Pariser Poltzelpräsekten Anvrleur, angenommen. Moche- sort'S Sekundanten sind die Deputaten Clemenceau unb Lockroy. — Zum Gesandten Frankreichs In Rom wurde der bisherige Ge sandte ln der Schweiz, Eballcmel-Lacour, intimster Freund Gam- betta'S, ernannt. Stach London geht alö Botschafter Frankreichs der MarguiS v. NoallleS, bisher i» Rom. Belgien. Die „Etoile beige" erwähnt eines Gerüchtes, wo- nach Bischoi Dumont gehelmnißvoll auö ViUers-la-tour ver schwunden sei. M» Rußland. Gestern Abend wurden im Landhaus auf der Nowaia derwna 14 Iöracllten, dir politisch verdächtig erschienen, verhaftet. K onsta n ti n o vel, I. Juni. Der Sultan hat die dem englischen Botschafter Goschen zu erthellende EmpsanaSaudlenz verschoben, weil er mit der ihm vorgelegten, daS künftige po litische Programm enthaltenden Empsangörede nicht einver standen war. Berliner Börse. Der Anfang war schwankend, der Schluß gestaltete sich fester. De», Geschäft schlte der Umfang, wenn die Börse trotzdem noch eine iefte Tendenz behauptete, so Ist daö ein günstlgcSZeichen dafür,baß dicHaussebestredung wledertleOberhanb gewinnt. Die, allerdings nicht starkenEourSeinbußen der lctzlenTaae werden bald wiever gedeckt sein, sobald sich ein regerer Verkehr entwickelt. Russen und Ungarn in Folge der Anleihen sehr »cst. Für die Russenanleihe wirkt der niedrige Eourö, zu dem dieselbe emittlrt wird, verlockend. Jnduslrievapterc weniger seit. Von sächs. Industrien nahmen besonders Chemnitzer Werkzeug. Sächs.! Näbsaden, Kammgarnspinnerei und Lauchhammer an der rück-1 läufigen Bewegung der letzten Tage theil. i Lokales und Sächsisches. — Der Chaussecwärlcr Friedrich Lehm in Wolkenstein hat daö allgemeine Ehrenzeichen erhallen. - Prinz Christian von Schleswig - Holstein - Augusten- burg, bisher Zögling dcS grast. Vitztöumschen Gymnasium» in Dresden, ist mit seine» Schwestern nach Berlin und Potövam gereist, um bei der Verlobung der ältesten derselben, der Prin zessin Augusta Victoria, zugegen zu sein. S. M. der Kaiser Wilhelm wollte gestern <Mittwoch» aus Schloß BabelSberg die Verlobung seines ältesten EnkclS tetcrllch proklamlren. - 2m kgl. Ministerium deS Innern wird gegenwärtig an der Auistellung eines Musterregulativs iür die obligatorische Trichinenschau gearbeitet. Den Gemeinde» wirb inzwischen srcigcgebcn, sich ein Regulativ aulzustellen und darnach zu ver fahren; ob ei» solches Regulativ alS oriöstatutarlsche Bestimmung — die der ansslchtSbehördiichen Genehmigung bedarf — cder alö ein Polize rrgulastv anznsehen sei, hängt bei jedem einzelnen Falle von den cinschlagendcn Verhältnissen ab. Die definitive Regelung der Trichinenschau-Frage wird also noch eine Weile aus sich warten lasse». — Der guten Ausbildung tüchtiger Jnstruktioner wird in der deutschen Armee ein ganz besonderes Augenmerk geschenkt. Jetzt gilt eSKavalcric und Jnsantcrlc im gewöhnlichen Plonnier- dleust zu inlormilen, um sclbstthälig bei Gelegenheit arbeiten zu können. Zu diesem Zweck sind jetzt 57 Unteroffiziere von allen Regimentern obiger Abtheilungen der kgl. sächsischen Armee beim hier garnisonirendcn Pionnierbaigillon zu einem «-wöchentlichen Kuisuö zur Ausbildung im Pionnierdienst eingetroffen und ln selber Kaserne quartirt. Zur Erzielung dieses Zweckes ist die Vermehrung des etatmäßigen tragbaren Schanzzeuges der Infanterie lbiS jetzt nur «ür wenige Mann der Kom pagnie) im diesjährigen deutschen Militäretat am t.075.500 Mk. Werth mehr vorauSgcseben worden, um die baiür Auögcbildcten auch sofort mit dem Röthigen armiren zu können. — Die zu Wasser auöBöhme« kommenden, nach Berlin und Hamburg bestimmten Güter wurden bisher erst an ihrem Bestimmungsorte zollamtlich abgeftrtigt. Jetzt müssen sie solort bei Ihrem EintrItt in 's Zollgebiet der Zollmantpulation unterworfen werten, wen» ste nicht mit der Plombe der öster reichischen Zollbehörde versehen sind, was nicht immer gut durch führbar ist. Die Güter müssen jetzt zweimal auS- und Ungeladen werden, was die Kosten sehr erhöht. — Der Rechtsanwalt SchrapS in Zwickau, so schreibt man uns von kundiger Seite, hat keinesfalls bei den Finanzmanipu lationen, die zu seiner Verhaltung geführt haben, VermögenSvor- thclle lür sich erworben, vielmehr sein gesummtes Vermögen, man lagt 60ch»o SR., zugcsctzk. Die Gründung lener Crimmitschauer VolkSbank, bei der ec schließlich Alles eingcbüßt bat. erioigte seiner Zeit zu dem löblichen Zweck, daS Monopol zweier Firmen, die ausschließlich über die DlSeontlrsählgkeit dortiger Wechsel ver fügten, zu brechen. Kurz vor seiner jüngst erfolgten Verhaltung hatte Herr Rechtsanwalt Nclnbold SchrapS In Zwickau erst daS tcrtige Geiängniß verlassen, woselbst er eine Monatliche Geiängnißstrase wegen schwerer Beleidigung eines Richters ver büßt hatte. i — Der beim kgl. Landgericht In Untersuchungshaft befind liche Stclnhändler Häntzschcl soll seit einigen Tagen Spuren von Irrsinn zeigen, io daß möglicherweise seine Einlleferung in die Irrenanstalt eintrelen durfte. ! -ES betrugen in der städtischen Sparkasse im Monat Mal sin Altstadt) die Einlagen: 2V4.422M. in 4503 Posten, die Rückzahlungen: 229.746 M. in 412? Posten, «n der Fillal- Erpedition <in Neustadt) die Einlagen: 108,765 M. in 1850 Posten, die Rückzahlungen: 94,317 M. in 1714 Posten. j - Der Vorschlag des Prolessor Richter-Tharandt: dle Eisenbahn züäc zu Weiterverbreiten! der M1 tterung »-, Nachrichten des Leipziger meteorologischen BureauS zu machen, findet überall gebührende Beachtung. Sache der Etsenbahn- vcrwaltung würde es sein, die Wetterscheiden aus den Zügen so anzubringen, daß dadurch keine Verwechselung mit den sarblgen Scheiben geschieht, welche die Bahnen selbst verwenden, vamtt nicht hierdurch die Sicherheit deS Betriebs und der Reisenden gefährdet wird. Aber hierüber wird man schon hinwegkommen. sei eS daß inan viereckige Wetterscheiden anwendet, sei cd baß man sie über den Puffern deS letzten Waggons eines Zuges oder an den beiden Längsseiten eines Waggons anbringt. ES ist auch nicht nöthig. viese Elnrichtung aus die von Leipzig Abendö ab- gehendcn Züge zu beschranken, sondern alle Hauptstaltonen de» Königreichs könnten, telegraphisch von der Leipztarr Sternwarte benachrichtigt, ihre Abentzüge mit den Wetterscheiden außstatten. Bei der Dichtheit ve» sächsischen Eisenbahnnetzes würde bald keine Gegend mehr sein, die nicht allavenbllch die WltterungSauSsichten Vorgefühle» bekäme. Der auf dem Felde arbeitende Sandmann braucht nur einen Blick auf den Zug zu wetten, ober nach einer Station zu schicken. Herr Seiler bat sich freilich lm Lande»- kulturrath auSa Falt ... , zu rümpicn. Der Mehraufwand, den die Beschaffung ber Wetter- schetben iür die sächsischen Staatöbahnen verursachte, kann gegen,, über dem Stutzen dieser Einrichtung sür Ackerbau unb viele Ge-, werbe nickt ins Gewicht lalle». ! — Der in den Görlitzer bedeutenden Kommunalforste« al» Geometer und Revierverwatter angesiellt gewesene unb in seine« Beruft rühmlich bekannt gewordene Hegemeister Hüttta verhel« rathrte sich lm Jahre t8Ä> mit seiner jetzigen Frau, Eleonore geb. Siegel au» Neustadt bei Stolpen. Dies Paar feierte am 22. Mat b. I. die diamantene Hochzeit. ein in den Familie« immer seltener werdendes Fest nach 60iährtger glücklicher und zufriedener Eve in Schvnberg bei Görlitz be» einem ihrer 7 Söhne, vte sich zum Tbctl aus weiter Ferne mit ihren Familien — da runter 2 Urenkel — eingesunden batten. DaS Fest wnrde k« einer seiner Würde entsprechenden Weise mit häuslicher Feier be gonnen und gewürzt durch Freude und Humor glücklich beendet. Se. Majestät der Kaiser hatte dem Jubelpaare bulbvoll seine von elegantem Rahmen umfaßte Photographie mit höchNeigenhän- dlger Unterschrift und unter Bellüguna eines in erwärmende» Worten verfaßten Begleitschreiben» zugesanvt und so dle festliche Stimmung erhöbt. Das Ehepaar erfreut sich noch Immer einer Rüstigkeit unb Frische, wie ste die Möglichkeit einer Feier an der „eisernen" Hochzeit wohl in Aussicht stellt. - Am i. Juni d. I. haben die Ober-Ingenieure Neuman« und Bergmann, sowie der WirthschaitSinspektor Enderiein bel de» sächsischen Staatöbahnen den Tag geleiert, an welchem ste vor 2 5 Jabren in den Staats rttp. Eisenbahnkienst traten. — Man erwartet in einiger Zeit, wenn sich die inneren Verhältnisse in Rußland ruhig entwickeln, auch den Graten Loriö - Meliko«s selbst In Schandau, der dort mit seiner Familie einige ruhige Wochen in ozonreicher ländlicher Abge schiedenheit zu verleben gedenkt.
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