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Dresdner Nachrichten : 05.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188006052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-05
- Monat1880-06
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- Dresdner Nachrichten : 05.06.1880
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«I». rke kwAken. lvai'l die trlivk, värtö untcr en >ten »U/v«, «N'M». ^ler. aier». i. r. Dresden, Vrvs«i«n, 1880. «e»e»l»»»ei» «terteljllhrllch ÄLrF;«L'r.L »>ft— 35000 »ich« »,»»I»dU< ndurM«- , «tdncU»» IndUch. IM««».««,,»«« »»»tz»»«»« ». »«Al« in La». »ur«. «»rUn. Sic«, Ltivti,. »alel, »«»»«u, yranNu« a. Ä. - «u». »«A« in «tklin. Lei»»«-. Mi«». Honet» r«. hronkinrr» M.. Rün- chk». — A«»»» H S«. In JknnNuN «. M — Sureau» d „Alt»«»»,«, - Unr«, >»«„», U»M« ck d«. t« ipart». Tagekkatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. SSrsendericht, Fremdeulistc. LS. öaUrxsvs. s»i«r»t» »«et«» »«iroxr»»« >» »ii »»»«. » u», ««nni»,«dt»vuu»,,lrut,. z, «eullodt nur IN Sou,»«»«,: «>,jl»r,oI!» «k. t de» «nchm. «Uhr. die 8«Ut so Pf,». »in» «nrnnUe si>« du» niich». »rlchelne« »er Jnler«, »tid nicht it»«»en, »u»»i>rti»k »nnunr««» liuttrti»» «on un» unbekannt», 8«n»e« und vertonen inlertre« wir nur»»»»» Ortnumerunbu-gublu», durch »rikimurten »der P»ft»tn,»bi»»,. »echt eilten koile» I» Piur Ja lernt« iür di, Mnn«»,« siummer »»« noch rinem^efti»«' dir Priii, U>»eI»t-V«I««»»»>u>»«. "M> Berlin. 4. Hunt, In dcrKirchengesetzkommtssion erklärte Gnrltt. vak vle Regierung iür Art. 4 nicht elne einzige national- ilkerale Stimme erhalten werte, Art. !i und 4 wurden mit ten Stimmen rer Conlervattvcn unv devCentrumo mik t l gegen l» Stimmen angenommen, Edenlv der Antrag Bruel'S, wonach sich ric Zulassung aui alle Kirchendiener erstrecken solt. M agveburg, 5,. Juni, Stach rem Aufzuge bei» Rclter- vereino, ver Kaufinaunichast unv rer Gewerke, wobei eine große! ver Botschafter. «r 1S7. Prachtentsaltimg siattianb. besuchte ver Kaiser vle lanbwirth- schaltliche Ausstellung u»r trat tan» seine Rückreise an. Zahl, reiche Ordensverthellniigen lanrcn statt. Frankreich. Die Kammer bcenvetc die Tarisberathung unr lehnte bc» Antrag, vie Negierung zu crmächtigeu. vie Zölle iür Waaren aus Läutern, welche vle französische Waare mit einem höhere» als 20prvce»tigen Zollsätze belegen. um 20 Procent zu erhöhe», ab. Die äußerste Linke beantragte die (Anziehung tcö BvtichasterposienS beim Vatikan unt vie Herabsetzung ter Gebalte In ver Bubgctcommlssion erklärte Freycinet: Die Berhandlungen und Wlederauinahme der Beziehungen «tt Mexiko seien aut gutem Wege. Die Nachseftion lei gegen Ende des Jahres erforderlich. - Die Journale ver Rechten berichten: Duiaure werte tem Senate einen Gesetzentwurf über kie Freiheit der Vereine vorlegen, weicher die Vertagung und AuSiührung der Märzre-rete einschlösse. Rußland. Die Ucberilihrung ver Leiche I. Mas. der Kaiserin Maria von Rußland nach rer Peier-Paul-Lathedralt in St Petersburg sintet nächsten Montag statt. rumeninn vom«. Pini: Bnvomcler noch Vikar Bvsold. wallstr. ISlAbd». 7 U.i 75S i Mul, I»,l geftcn, II Mtiiim. gcsxilc» Ti>kr„ioi»ei>ogr. a. »kaum : iü>t,u>!S. niedr.Tomv. i »'/>" W., hochlic A>',o SS. Sitdlocslwiild. Brwotkt. adwechiclnd lieiter. l Aussichten für den wolkig, etwas kühler. 5. Juni: veränderlich, vorwiegend! Sonnabend, 5. Juni. Politische«. Was der 21er Ausschutz zu der Kirchendiktaturvoriag. beschließt, sind zunächst immer nur Beschlüsse der ersten Lesung. Dann folgt «ine zweite Lesung im Ausschüsse. Hierauf kommt dessen Werk an das Abgeordnetenhaus. Dieses unterzieht die Borlage abermals einer doppelten Lesung. Erst nach Schluß dee letzten findet die Hauptabstimmung statt Man sicht, der Weg ist noch lang und er hat viele Stationen. So lange das Ziel nicht erreicht ist, werden die Muthmaßungen über daS Endergebniß nicht aushören. Täglich wechselt das Bild. Ebenso bestimmt, wie ein Theii der Presse das Scheitern der Vorlage prophezeit, verkündet ein anderer Thcil, daß dieselbe doch noch glücklich unter Dach und Fach gebracht wirv. Die Hauptschuld an der Ungewißheit trägt das Eentrum und Nom. Windthorst hüllt sich und seine Politik absichtlich in tiefes Dunkel. Er stimmt für einzelne Paragraphen des Diktaturgesetzes, „um Schlimmeres zu verhüten." Er behält sich jedoch seine Schluß- abstimmung vor. Es schmeckt das ein Wenig nach dem Streben, durch andere Parteien die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen, um die Vortheile, welche das Gesetz bei katholikenfreundlicher Anwendung durch die Negierung dicket, emzuheimsen, ohne jedoch den Ansprüchen Noms Etwas zu vergeben. Auch die scharfen Angriffe der römischen Blätter gegen die Vorlage sollen, nach der neuesten Darstellung, nicht so ernst gemeint sein. In der Thal ist es auffällig, daß zwar verkündigt ivird, jeder Katholik, der für dieses „boshafte" Gesetz stimmt, verfällt der großen Exccnnmunikation — daß aber trotzdem das Centrum sich nicht abhalten läßt, an einem solchen Gesetze mitzuberathen und für einzelne Bestimmungen desselben zu stimmen, „um Schlimmere« zu verhüten". Der Papst hätte also mit großen stolzen Worten um sich geworfen, blos um die Gegner einzuschüchtern. Jacobini, der „liebenswürdige" päpstliche Nuntius in Wien, schmeichelt sich, in Kürze den Frieden zwischen Staat und Kirche herzustellen und auch die preußische Regierung giebt die Hoffnung nicht auf — mittlerweile geht aber der Streit um die einzelnen Bestimmungen des Gesetzes munter weiter. Welches auch immer der Ausgang sein möge, glaube man nicht, daß der Jahrtausende alte Kamps zwischen der Machtsüllc NomS und der Hoheit der weltlichen Staaten dauernd entschieden sein ivird. In solchem Kampfe siegt und unterliegt man nicht über Nacht. Da« schreckliche Eisenbahnunglück auf der Magdeburg- Halberstädter Bahn wirft ein sehr unerfreuliches Licht auf die Verwaltung deL Minister Maybach. Der „Börsen-Courier" bringt darüber einen scharfen Artikel, in welchem es heißt: „Man kan» Nch nach Durchlcsen der, über den Nnglückssall Vorliegenten Berichte nicht gut tcö Gedankens erwehre», tatz in ter Betriebsleitung rer früher sehr gut verwalteten Magdeburg- Halberstädter Bahn, seit deren Ucbergang an ten Staat, eine gewisse Lockerung eingetrcten sein müsse, taß die Organe, welche zur Beaufsichtigung vcS Betriebes aut dieser Bad» bestellt sind, nicht lene Sorgsamkeit walten ließen, welche früher ein Stolz des deutschen ElsenvahnwesrnS war. Offenbar hak man cö hier, che ciu destnltlvcö Urthcil ausgesprochen werden kann, mit einem Mangel an grnügenven Vorsichtsmaßregeln zu thun. Die Eisenbahnschwellen an ver Unglücköstellc waren morsch und auch die Schienen scheinen nicht mehr Ven ersorverlichen Fcstigkeltograv besessen zu haben. Man weiß. Vak ver Minister Mapvach vie Neuanschaffungen sür die verttaatilchte» Bahnen hinaudichvb. weil ihm vie Preise für tie enrsprcchenten Materialien noch zu § Wunden an Stirn und Bauch selbst beigebracht. um nachher über einen Mordversuch der Polizei deklamiren zu tonnen unv sich mit falschem Martyrium aufzuputzen. Rvchefort ist nun einmal an den Unrechten gekommen, sein Unglück im Duell kann kein Mitleid er wecken. Ein eigenlhümliches Zusammentreffen ist es, daß Genf, das jetzt den „Demoliffeur des Kaiserreichs" blutend zu Boden fallen sah, auch die Stätte war, wo dereinst der gewaltigste Agitator Deutschlands, Lassalle, sein Leben aushauchte. Der englische Spezialbotschafter Göschen ist einige Tage an den Ufern des Bosporus spazieren gegangen, ehe ihn der Sultan empfing. Zuvor mußte der regelmäßige Botschafter Englands am goldenen Horn, Lord Layard, abreisen, obgleich dieser seinen Landsmann Göschen dem Sultan vorftcllen sollte und hierzu wohl auch die ge eignetste Person war. Man scheint in London eine ganz besondere Meinung von der Wirkung zu haben, die Göschen mit der politischen Predigt, welche er dem Sultan zu halten hat, erzielen soll. Der Sultan braucht aber nicht Nathschläge, deren hat er von allen Bot schaftern mehr als genug; was ihm fehlt, ist Geld. Ob nun Göschen mittelst einer Bestechung oder durch Drohungen sich Zutritt zum Sultan verschafft, ist nicht so wichtig, als die Thatsache, daß auch die Drohung mit einer engliichcn Flottenvemonstration schließlich wenig Einfluß auf den ferneren Gang der orientalischen Politik auSüben wird. Wohl kann in 2, 3 Tagen ein britisches Geschwader am goldenen Horn vor Anker gehen, aber das Programm der Sclbstvernichtung, das Herr Göschen dem Sultan vorzulcgen hat, kann dieser doch beim besten Willen nicht ausführen. Die Eifersucht der andern Großmächte ivird nicht zugeben, daß die Engländer etwas Ernstliches gegen die Türkei allein vornehmen. Zu einer gemein samen Exekution der Großmächte aber hat cs gute Wege. Kurz, es scheint, als werde der Spezialgcsandte der Königin Victoria, den der Sultan so lange mit seinem Briefe vor dcr Thüre stehcn ließ, fort gesetztes Fiasco machen. An und für sich scheut Gladstone Blut vergießen; er glaubt dafür mit vernichtenden Worten dieselben Zwecke zu erreichen, die andere Staatüniänner nur mit Spitzkugeln und Bomben erreichen. Die Türken fürchten sich aber nicht vor dröhnenden Worten. Trotzdem ist das stürmische Auftreten Eng lands nicht ohne Gefahr für den Weltfrieden. Einstmals hat der schäbige Paletot, in dem der russische außerordentliche Gesandrc, Fürst Mentschiloff, in feierlicher Audienz vor dem Sultan Abdut Medschid erschien, das Signal zum Krimkriege gegeben. Dcr Sultan Abdul Hamid hat sich den russischen Paletot gemerkt; er entschloß sich nur schwer, den englischen Paletot vorzulassen. ES tonnte eine Dynamitpatrone in seinen Taschen stecken. Gladstone will damit nur spielen, das ist wahr; aber ein Zufall kann sie auf den Boden werfen. Dann ist die Explosion da. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 4. Juni. Wie die „Pott" gegenüber dem „Wiener Tagcbiatt" hört. Ist kein vcrsödnlict'es Telegramm tcö Papstes an ten Kaiicr gelangt. - Der Kultusminister erklärte ter Kirctien- gcietzkommission, vie Erklärung Bennigicns vcvArtikels 4 sei um anncl'inbar, er bctrüve ihn kieisteno. Ob»e eine rechtliche Mög- lichtest vcc Niickkcvc bcr Bischöfe sei tic Vorlage wertbloö. Raml'baupt's Antrag, einen abgesctztc» Bisclios noch als Bischof aiizusevc», sei beteuklich. Dcr Minister tu auch gegen den An trag Brucl. — Ei» Erlaß tes Kultusministers fordert aus, vie hoch schienen, weil er warten wollte, bis die Jnbuttrle im Zustanke! Bestrebungen sür Begründung von Frlctcnükolonicn zu fördern. ccS HungertppbuS sich zu Schleuderpreise» werte versieben! Oesterreich. Die chinesische Negierung soll bei österrcichi- müssen. Der gegenwärtige Unfall aus der Magdeburg-Halver-! scheu Fabriken größere Bestellungen von Hinterlavcrgcwcbrcn Nävter Bahn ist um so gravtrender, alö Herr Maybach über die Nothwenbigkelt von Schwellen- und SchienenauSwechsclunge» aus bcn Linien dieser Bad» nicht in Zweifel sein konnte. Wurde doch von tdm selbst geltend gemacht, alö es sich ibm darum bandelte, den UeberiassungSprelö des Magdeburg-Halberstättcr Unternehmens beruntcrzubrücken. „daß der Oder- und Unterbau der Bahn sich in derartigem Zustande befinde, daß bedeutende Reparaturen nothwendig sein würden" und hieraus bei der Bestimmung deS VerkauiSprelseö Rücksicht genommen werben müsse Nun wurde von der Magdevurg-Halberstädter Bahn schon pro I87V an die Staats-Ecntraikasse ein Ucberschuß von 2,4tt0.l)00 Mark abgelührt. Herr irgend welche Belastung deS Staatsschatzes, allein in der Lage gewesen, jene Neuanschaffungen sür die Magdeburg-Halberstädter Bahn vorzunehmcn, die zur Recon struction de« von ihm selbst al« schadhaft bezeichnet«» Ober- und Unterbaues nbtblg waren. Herr Mavbach scheint aber die verstaatlichten Bahnen mehr aus bc» Erwägungen finanzieller Vortbeile für den Staat, als aus Rücksichten deS allgemeine» Verkehrs erworben zu haben. Waren bas die Gesichtspunkte, nnter denen da« preußische Abgeordnetenhaus sür die Verstaat lichung der großen Bahnlinien gestimmt bat?" Rvchefort in Genf hat in dem Duell mit dem Schwager deS von ihm so gemein insultirten Pariser Polizeipräfckten Andrieux eine schwere Verletzung davongetragen, sein Gegner, Herr Köchlin, blieb unverletzt. Rvchefort hatte anfänglich dem Zweikampfe mit Köchlin unter windigen Ausflüchten ausweichen wollen. Köchlin ist nämlich einer der perfektesten Degenführer Frankreichs ; er hatte vor einiger Zeit da« Unglück, in einem Duell seinen Gegner zu tödtcn. Darau» machte ihm nun Rvchefort einen Vorwurf, er nannte jenes frühere Duell unehrenhaft, wa« e« aber in keiner Weise war. Da rin hat aber Rvchefort nicht Unrecht, wenn er es wunderbar findet, daß nicht der Pariser Polizeipräfekt Andrieux selbst, sondern sein Schwager ihn herauüfordert. Hält man überhaupt das Duell nicht sür einm Wahnsinn, verwirft man es namentlich nicht als Tollheit, daß ein Staatsbeamter für eine Schmähung, die ihm wegen pflicht treuer Ausübung seine« Berufs angcthan wurde, sich Genugthuung mit der Waffe suchen müsse, so hat Rochefort's Behauptung: der Pariser Polizeipräfekt und nicht sein Schwager habe ihn zu fordern, alle Vernunft für sich. Im Uebrigen verdient Rochefort's Verhalten dm schärfsten Tadel, alle« Unrecht ist auf seiner Seite. Er beharrt dabei, daß der Pariser Polizeipräfekt seinen Sohn habe mordm kaffen wollen. DaS Ergebniß der Untersuchung gegen den jungm Roche- sort lautet so ungünstig als möglich. Der freche Junge hat sich die gemacht haben. Rumänien. Die europäische Douaukommission beschloß die Durchschncidung ter großen Krümmung des Gcorgökaiials, damit künftig große Hantclöschtssc bis Galatz und Brgila stromaus icibren können. Bertiner Börse vom 4. Juni. Die heutige Börse setzte, Insbesondere in SpcculationSpavicren, recht hoch ein. schwächte sich ober gegen den Schluß bin in Folge geringen Verkehrs ab. Die Unterstützung von auöwärtS. namentlich vom Privakvubiikum. fehlte: wenn sich troytcm ein Streben nach Oben kund giebt, so ist daö ein Beweis iür die Mavbach wäre sonilt, ohne! günstige Lage ter Börse, welche sehr wesentlich mit aus aus diesem Urbcrschuß i die Amirengungen ter österreichisch-ungarischen und der russi schen Regierung zurückzufübren ist, ibren Anleihen eine gute Ausnahme zu sichern. Rumänier. Credit. Franzosen und Lom- barten kamen ansehnlich ln Verkehr. Sächs. Industrie wichen zum Thcil noch um elne Kleinigkeit zurück. Lokales und Sächsisches. ist für — Die Verlegung deS kgl. Hotlagcrö nach Pillnitz den 9. b. M. tu Aussicht genommen. — Vergangene Mittwoch wurde ver zeither bet der königt. KreiShauptmannschait Bautzen thätlg gewesene Herr Geh. Reg.- Ratb Edelmann, welcher von Er. Mal. dem König zum Director der königl. BrantversicherungS-Kommlssion ernannt worden ist. von Herrn StaatSinliilster von Nostitz-Wallwitz tu Gegenwart ter sämmtlichen Beamten telertich in sein neues Amt Angewiesen. - Alö künftigen Amtsbauptmann für Altstabt-Dreöden nennt man lebt vorzugsweise den AmtShauptmann von Meißen, Herrn v. Bosse. ES wird unö bemerkt, daß Herr AmtSbauptmann Schmidt In Döbeln einer der jüngsten tieserVerwaltungSbcamtcn ist. — Nach Beendigung seiner Brunnenkur in Karlsbad ist der Statthalter von Elsaß-Lothringen. Feldmarschall v. Man- teutsel, hier In seiner Vaterstadt Dresden cingctroficn und hat im Hotel Bellevue Absteigequartier genominen. Se. Ercell. gebt von hier nach seinem Landsitz Topper, um dort die Nachkur zu gebrauchen. Ebenso ist der der diesigen kgl. preuß. Gesandt schaft c»S LegativnSrath zugetbeilte Gras Biömarck wieder hier angckommen und im Hotel de Sare abgcsiiegen. — linker den tn der letzten Zelt ergangenen Verordnungen deö Ministeriums deS Innern an die Standesämter sind be sonders folgende von allgemeinem Interesse, welche den Standes ämtern einschärtt: I> daß die Standesbeamten sich ieder Beein flussung dcr die Geburtsanzeigen erstattenden Personen zu dem Zwecke sofortiger Angabe ter Vornamen der Geborenen enthalten, die Anzeigenden vielmehr ausdrücklich darüber belchrrn solle», vasi kür die Angabe dcr Vornamen gesetzlich eine zweimonatliche Frist vom Tage der Geburt beö Kinde» an nachaelaffrn ist r L) baß die Standec-bcamtcn die von ihnen zu vollziehenden Ehei'chlleßungS- akte nicht als „Trauung" bezeichne» und dadurch zur Verwirrung der Begriffe über das Verhältnis« dcr bürgerliche» Eheschließung z>» kirchlichen Trauung beitrage» sollen; :i« baß die Standes- bcamkcn bei Auincihmc der Auigehoiciderhaiidluiig de» Verlobten die Bescheinigung über das cmgcvltiiclc Aufgebot kostensret zu ertheilen habe». Durch bcn Protest einiger Tolkcwitzer gegen tie Anlegung tcö Ki rchho» ö in ihrer Flur dürste nicht viel mehr erreicht werden, als ein unliebsamer inebrinonatlicl'er Aufschub. Man nimmt an. daß die in LvanMliois beauftragten Staatomliiister. die zum Thcil in dieser leidigen Frage schon persönlich erkannt habe», letzt, wo sie ihrem Schlußwort unterliegt, nicht ihre Mein ung ändern werden. Ta nun die log. Herren Evangelisten dem nächst der Reihe nach auf Urlaub geben werden, dürsten noch einige Monate ins Land gehen, che tic Begräbnißirage endlich begraben wird. - Aul den gestrigen Tag siel daS 2äjährige Amtsjubilämn dev Geh. Raths v. Zahn in seiner Eigenschait alS Vorstand der IV. Abthcli'.ing des Ministeriums deö Innern, welcher die allgemeinen LandeSanstaitc» unterstellt sind. Der Jubilar ward am 2. September t8tt z» Dippoldiswalde geboren. Gestern Morgen erschienen zunächst gratulircnb die Kanzlet- bcamtcn der IV. Ministcrial-Abibcilung. später Se. Ercellenz StaatSministcr h. Nostitz - Wallwip unt übcrbractste im Slllcr- böchsten Aufträge das .uomthnrtreuz l. Kl. hem Verdienstorden mit tem Llcr». Es reihten sich ran» im Lause tcö Tages noch mannlgsacl e Gratulanten und Gratulations-Deputationen an. — Eine sorgsame Ueberwachung von sogenannten Zieh- Eltern wirb in manche» Fällen zum Besten der Ztehkinber recht am Platze sei». «Alö Anfang b. I. von einem Beztrkoarzte in Chemnitz aus Anregung deS dortigen Vereins der Impigegner unter Zuziehung bcü Gemelndebvrstanbes bezüglich einiger Kin der, welche angeblich in Folge von Impsschävigung gestorben sein sollten, gründliche Erörterungen angestrllt wurden, ergab sich, daß diese Kinder Ziehkinder gewesen unv daß sie nicht an den Folgen der Impfung, sondern an Darmkatarrh in Folge mangel hafter Ernährung gestorben waren: drei andere noch nicht ge stupste Ziehkinder in derselben Famitie waren an gleicher Krank, heit gestorben. Daö möge wirkliche Ettern doch zu größter Aus» merksamkcit veranlassen. — Dcmenigen unserer Mitbürger, welche sür den besonnenen Fortschritt clnzutrcten gewillt sinb, die also auch tm Ausbau der Dresdner Pscrtebahnlinien eine für den Gelchästsverkehr hoch wichtige Angelegenheit leben, die uns alle nabe angebt, ist die Unterichreidung der in Alt- und Neustadt auslicgendcn Pe tition an die Stadtbehörben bringend zu empfehlen l unv zwar muß Ueö biö heute Sonnabend Abend geschehen. «Bereits jetzt rechnet mau aut wohl 10.000 Unterschritten und j namentlich treten ungemein viel Ingenieure, auch der StaatS- babncn, für den Bau ter Bahnlinie Postplatz-AugustuSbrücke ! cin und bekunden damit, daß technische Bedenken nicht, höch- , siena also o.dmliilsllative Schwierigkeiten erhoben werben können. Auch die Droschkcnbesitzer möchten sich beruhigen dürfen. So schleckst wie Drcödcn - Blasewlp wird die neue Linie eben nicht gcbgut.kwic wir jüngst dctailirt erzählt haben. Ein gutes breites, eng mit dem Pflaster verbundenes Geleise bemerken die darüber passirenden anderen Fuhrwerke nicht. AIS die Leipzig-DreSdncr Eisenbahn gebaut wurde, glaubten auch alle Fuhrwerköbefitzer. sie würden nun verhungern münen — daS Grgentheil war der Fall, sic verdienen im kleinen Dienst schneller und mehr. Seit die Pferdebahn bei uns eristirt <1872) Ist dle Zahl der Droschken um Uio (alio aus über 5M- vermehrt worden. Seitdem ist der Straßenverkehr riesig gewachsen, die Zelt theurer geworden, alles drängt schnell vorwärts und gerade aus der Linie der alten Brücke würde eine Verkehrs-Entlastung durch den Pferde« bahnbetricb Nattfinden, Hunderte sür 10 Pt. fahren, die jetzt an« einanderdränqcn und hastend vorübergeben. Wenn jetzt die öffentliche Meinung ausgiebig de» Stadtrarh unterstützt, so kann die rasch in Fluß gekommcncSachc diesmal sehr schnell zum Ziel füh ren. denn derBezirkoverein r. k. Elbe Irrt, wenn er meint, ev könne in diesem Jahre nickst mehr nach Neustadt fertig gebaut werden. Die englischen Ingenieure und Hr. Parrtih garantiren. daß. wenn jetzt keine Stockung Antritt und ter einstimmige Beschluß deö Stadtratbeö turchgebt, im Oktober-November die Strecke Postplatz Augustusbriickc-Bautziierpigtz befahren werden kann und der uns vorgclcgtc Arbeltö-EinthAlungSplan läßt daö ganz mög lich erscheinen, trotzdem System I. Klasse, Betonunterscbt»t und Würselpfiasteranschluß an die Stablsctstenen. gebaut wirb und somit auch die Interessen der FuhrwerkSbesitzer gewahrt erscheinen. Also — »ntcrschreiben! — Morgen beginnen aus der Festung Kön taste ln die schon seit vielen Jahren so gern und überaus zahlreich besuchten SonntagS-Coneerte. Daö Trompeterchor tes 2. Artillerie-Regi ments wird unter Leitung des Herrn StabStrompeter Philipp diesen Conccrt-Cyclus eröffnen. Beim Herabstetgen Ist den Be suchern zur Abwechslung der vom FettungStdore links abführende» reckst angenehme, zum Tbeil schattige Promenadenwrg zu empfehlen. - Der Gärten in uniercr inneren Stabt werden mit dem Anwuchs der Häuserearrbeö immer weniger und ihre Pflege und Instandhaltung Immer schwieriger, des Rauches, RußeS und der mangelnde» Luft wegen. Auch tie größte Zierde des englischen Viertels, vr. Struve'S Garten, macht In dieser Hinsicht Herrn vr. Struve, welcher übcrdem einen fruchtlosen Kamps gegen das EinweAen seiner GewächSbanssensterschetben führt, viel zu schaffen. Zunächst und für Lebensdauer deS hochverehrten Herrn Besitzers bleibt der Haupttbeil deS großen Gartengrund stückes unverändert. Aber dcr Parcelllrungs- und Bebauungs plan Ist nun bereits cndgiltig zwischen Besitzer und Kommune vereinbart, und in ter nördlichen Ecke entsteht bereits ein vier stöckiger Neubau. Scbr ungern werden einmal die vis-L-vis-An- wohner den Blick In den musterhaft bepflanzten Garten vermissen. - Die von verschiedenen Blättern veröffentlichte Mitthct- luna, der tn UntcriuchiingSbait befindliche SteinhänblerHäntzschel sei in eine Irrenanstalt eingellAcrt worden, ist grundsalsch. H. befindet sich vielmehr bei ganz normalem Geiste »zu stanve noch tn seinem bisherigen Allste. — In der Fischerei Ausstellung zu Berlin warb dieser Tage elne abgefeimte Tascyendicbin. die vor einiger Zeit auch hier ihr unsauberes Handwerk betrieb und hier bestraft wurde, die unvcrehcl. Reinitz aus Halle, in figxxrsnti erwischt Sie be findet sich mit Mutter und Schwester erst icit kurzer Zeit in Berlin. — Unser sächsisches Erzgebirge, namentlich ver obere Thril desselben» ist Vielen nur dem Namen nach bekannt und doch ent hält dieser Gcblrgötheii so herrliche Partien, so prächtige Aus sichtspunkte. daß die touristische Vernachlässigung derselben nur erklärlich wird, wenn man den erst tn neuerer Zelt beseitigten Mangel einer Eisenbahn ins Obercrzgebirge berücksichtigt. Nun aber wird eö auch dort oben rührig und lebendig. Der Erz- gebirgSveretn wirbt Freunde und Anhänger und die überall vorgeschobenen Zwelgverelne sorgen dafür» tatz rS bekannt werbe.
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