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Dresdner Nachrichten : 09.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188006092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-09
- Monat1880-06
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 09.06.1880
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vr««S«n, 1880. "'^-ZLZ > svoöö «»»»>. -«NW landlii«»- ««»»cttn. »« tn «,NIn, L«t»z>a. «>»». tt»». Vrantturi, M.. Mlln- WU,—»«»»» »»«.»« IkinNurt »M, — vur«», I> »<«»-. lUK-, »KU« »V».«,Par.». jwzdlltlMl Tageblatt für UaMiK. Unterhaltung, Eeschästsverkehr. Lörsenbericht, Fremdeuliste. LS. ^»LrNMA. WMWNZ «e»Il«dli,ur «, »I»fter,«r.»di» S,ch«. 4UH». »-'LMKS«- »»«wir«,, ««»««»» »»» un» u,»,k»,n»e»Ft«»«,«k «erlnnk« «nl.rlrr» »t» ,»»»«,„ Grt»n««»«»»«,A«»Q»»«»urch vri^««rl»n »der P,I1e«»»a-U«». Acht Gilt«» kol«»» >5 PÜ». 8». sn»t« I»r dt« >l»»nr»»4. «W««, »»« «» «A«» ä«»«»,, dt« P«Ut» Loxxsl L 6o.» V « » Kl S« «ok Lkt, l Sokloss-Ltrasso 1». Leica ckvr Lporvrg»»«. «r. 1«1. , «Hier «IN.. Irtt r«m». s» gM- llinokt - HIvPrsaiui«. -WW Dortmund. Infolge einer Explosion aui der Zeche Neu» iieriob» sind tu Bergleute tobt und 1 verwundet. Die Ent- stevungöursache ist bi» jetzt unbekannt, BIS Mittag wurden acht Tobte zu Tage befördert. Frankreich. Dir Regierung beschloß. die Mahnen der Re publik >»» >?. Juli an sämmtilche Armeekorps zu vertveilrn Die Kammer »aln» den Antrag RaSpail'ö an, den N. Juli zum Ätationallesltag zu erklären, alS den Tag der Bastllieneiu- nabme. «lanchere intrrpellirte die Regierung bezüglich der! inneren Politik und sprach sich mißbilligend über die zahlreichen Abbrruiungen der Militär- und Eivllbeamten auö, uoturch der Dienst organisirt werde. Der KriegSministrr erklärte, was d>e Armee deSorganisire. sei das Htnetnzichcn in die Politik. > Belgien, viach dem Gemmmtresultat der Legiölativwahlen > beträgt die Majorität der Liberalen, abgesehen von den Stich- > wählen, jetzt schon 12 Natt IU. Nordamerika. Bet der !ik. Abstimmung ist der republi- ^ kanische Kandidat Garstelb zum Präsidcntschastokandidat ernannt. Lä. LLrseLkslä's Ksiidskn un«I Istt»r»»U j unä Pvn8lons»tstlluag«i» 2 8tl-uv«ilr»»»0 2. ^ »om». Juni: v-rometer n-<tzv»kar«riold.«Lllvr. l»,«dd». 7U.17«,^ Aussichten sür den 9. Juni: veränderlich «eis» wottla > ° «EM.: ni-dr.^ stellenweise Nttdttschläge. ! Mittwoch, 9. Juni. »-Mische». ' Gegen unsere Gewohnheit müssen wir einmal die Leser von «l» selbst unterhalten. Wir sind nämlich nationalliberal geworden. Zwar wissen wir selbst noch nicht, wie'? wo- wann? warum?, aber bi« „Norddeutsche Allgemeine" behauptet es, und die muß e« wissen. Im Publikum wird man von diesem unseren Gesinnungswechsel ebenso überrascht sein, al« wenn das Verbot der Aufführung der ,Hexe" am Nesidenztheatcr zurückgenommen würde. Jedoch, Ge schwindigkeit ist keine Hexerei. In unserem nagelneuen national liberalen Gewand« müssen wir leider fortfahren, der Kirchendiktatur- Vorlage Opposition zu machen. Eie läuft nun einmal auf die Con- fiSkation der bürgerlichen Freiheit hinaus. Wenn der Minister Falk, da» deutet die „Norddeutsche" an, hofft, durch seine Opposition gegen di« Vorlage sie zum Fall zu bringen, so hat er aparte Gründe dazu, dir uns nicht« angehen. Möglicherweise hofft der Ehrgeizige, auö dem „Schlunde" wieder emporzufteigen und Nachfolger de» redlich um den Kirchenfrieden sich mühenden Puttkamer zu werden. Aber «» geht wirklich nicht, der uns aufoktroyirte nationalliberale Servili tätSfrack muß herunter von unserem Leibe, und so müssen wir denn sagen : Uns ist der Fortbestand des Centrums, als einer unabhängi gen Partei, welche der Sammelpunkt aller bundesstaatlichen, einheits staatsfreundlichen Element« im Reiche ist, die Hauptsache. Das Cen trum soll durch die Vorlage zerstört werden. Dem widerstrebt die unabhängige Presse Sachsens, obwohl dieses nur 70,000 Katholiken zählt, und es macht (da« möge sich die „Nordd. Allg. Ztg." merken!) keüren Unterschied, ob der „Sächsische Volksfreund" als konservatives Blatt sich für die Freiheit de» Papstes echauffirt, oder die „Dresdner Nachrichten"'da» Volk vor den Jesuiten, auch den politischen, zu warnen nicht müde wird. Der Grundgedanke Bismarck'»: die Staatshoheit zu schirmen vor der Priesterherrschaft Roms, war ein gesunder, Falk hat ihn in den Maigesetzen verpfuscht. Spenden der Sakramente und Messelesen von Staatswegen zu bestrafen — wie thöricht! Statt aber diese Auswüchse zu beschneiden und ein dauern de» Friedenswerk zwischen Staat und Kirche herzustellen — jetzt in Rom den Papst anzuflehen, in die inneren weltlichen Fragen Deutsch land» sich einzumischen, das erscheint uns nicht als ein Schritt, son dern al» ein förmlicher Extrazug nach Canossa. Da fahren die „Dresdner Nachrichten" nicht mit. Wenn vr. Falk auch nicht mit einsteigt, vielmehr die Schienen vor dem Extrazuge aufreißt, so er scheint unt da» al» da» kleinere Uebel. Wenn diese Gesinnung nationalliberal ist, so bitten wir die „Norddeutsche", un» für das nächste Ordensfest zu einem Piepvogel zu empfehlen. Die ebenso schmählichen al» tollen Scenen in Chicago faßt man im Publllum irrthümlich dahin auf, als handle es sich um die Wahl de» künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten. So weit ist es aber noch nicht. Der Wahlapparat arbeitet nämlich in Amerika nach folgendem Muster. Die beiden um die Oberherrschaft ringenden Parteien halten vorm Ablauf der Amtirung eines Präsidenten große Congrefle ab, sog. „National-Convcntionen". Der Partei-Congreß der Republikaner findet augenblicklich in Chicago statt, derjenige der Demokraten etwa 4 Wochen später, wir wissen nicht gleich, wo ? Die Congreff« werden von „Elektvren" b^chickt; es sind dies die Vertreter, Parteihäupter, kurz die Vertrauensmänner der Partei In Chicago tagm 756 Elektoren, ihreStimmen sind je nach der An zahl der Senatoren und Deputirten, welche die einzelnen Staaten der Republikin die beiden Häuser nach Washington entsenden, verthcilt. Wer von der Nationalconvention als Parteicandidat für die Präsiden tenstelle ausgestellt, „nominirt" ist der technische Ausdruck, werden soll, muß also mindestens 379 Stimmen auf sich vereinigen. Jeder Parteigenosse ist verpflichtet, ihm bei der endlichen Wahl am 4. Ja nuar seine Stimme zu geben. Es ist dies ein arger Parteiterroris- muS, welcher die Wahlfreiheit der einzelnen Staatsbürger confiscirt zu Gunsten der Parteihäupter, aber er ist zunächst nicht zu ändern. Außer der „Rominirung" de» Parteicandidaten beschäftigt sich die National- Convention auch noch mit der Ausarbeitung und Auf stellung eine» Partei-Programm«, der sog. „Platform". Noch nie zuvor aber ging e« bei der Nominirung eines Präsident schafts-Candidaten so skandalös in der großen Republik drüben zu, wie Heuer in Chicago. Die Anhänger Grant'S machen die verzweifeltsten Anstrengungen, diesen al» den einzigen Candidatm nominiren zu lassen; die ganze Herde der Republikaner muß dann für ihn stimmen, so widerwärtig ihr auch gerade die Person Grant« sein mag. Wie grob war die Popularität Grants, al» er das erste Mal in da» Weiße Hau» zu Washington einzog l Die Nordstaaten schwärmten für den siegreichen Heerführer, welcher die Rebellion der Südstaaten bezwungen hatte. Aber der Enthusiasmus für den General Grant verrauchte gar bald, al» da» Volk denPräsidenten Grant kennen lernte. Wie tief hat der Präsident Ulysses Grant in die Taschen de» Volke» gegriffen, wenn auch nicht nachgewiesenermaßen persönlich, aber doch durch sein« zahlreiche Vcrwandtensipp« und seine Parteigenossen! In den Republiken, auch der neuesten französischen, huldigt man dem verwerflichen Grundsatz: daß dem Sieger die Beute gehört. Die bei der Wahl siegreiche Partei besetzt rücksichtslos alle StaatSämter mit ihren Sreaturen. Die Amerikaner sind daran von je gewöhnt, sie finden darin nicht« Verwerfliche«, aber so schmachvoll hatte «» «och kein Präsident getrieben, wie der viel verschlagene Ulysses Grant. Man bezeichnet jetzt in Amerika mit dem Namen „GrantiNnuS" jene schlimmste Sorte de» Nepotismus, der Vetternwirchschast. drrBeutegter. de« AemterschacherS.de» Monopols, »on welcher selbst die despotischesten Staaten keine Ahnung haben. Uk»e 3. Wahl Grant'» würde die von seinem Nachfolger, dem jetzigen ehrlichen Präsidenten Haye», nach Kräften bekämpfte Corruption im größte» Umfänge wieder aufleben lassen. Grant hat sich seinen Landsleute« dadurch zu empfehlen geglaubt, daß er eine Döeltumseglerrch« amrat, wobei er sich von den Monarchen Europas und Asiens möglichst schmeicheln ließ. Man glaubt, er trachte darnach, die Republik umzustürzen, «in uordamerikanische» Kaiserreich zu gründen und al» Grant I. «ine erbliche Kaiserdynastie zu gründen. Das mag etwa» sanguinisch klingen. Zunächst würde nur die schlimmste Aemterjägerei bei der Wahl Grant « gewinnen. Ohne uns tiefer aus die Vorgänge in Chicago einzulassen, sei nur zum Verständniß der Leser bemerkt, daß die Gegner Grant'S durchsetzten, daß eine sogenannte „Einheitsregel" durchbrochen wurde, wonach die Vertreter des einen Staates nicht nach freiem Ermessen, sondern nach den Beschlüssen der Parteischreier ihre Stimme abzugebm haben. Die Nomination eine» bestimmten Candidaten zieht sich aber deshalb so lang« hinaus, daß der Kampf innerhalb der Chicagoer Convention nicht darum tobt, den besten, weisesten, und redlichsten Patrioten, über den die Partei verfügt, der Nation als Präsidenten zu empfehlen, sondern darum, von jedem einzelnen Präsidentschaftskandidaten für jede einzelne Clique das Versprechen der fettesten Aemter, ausgedehnter Landverschenkungen und sonstiger materieller Vortheile herauszupressen. Jede dieser Coterien sucht die Entscheidung so lange als möglich hinaus zu schieben, um von dem Candidaten den höchsten Preis herauszuschlagen. So steigen oder fallen, je nachdem Grant, Blaine, Sherman, Edmunds, Washburne oder Windom ihren Anhängersippen die größeren Leutcantheile versprechen, von Tag zu Tag die Chancen des einm oder anderen. Es ist ein widerliches Bild, das uns aus der großen Republik über den Ozean herüber leuchtet. Wie die Sachen stehen, hat Grant die meisten Aussichten, von den Republikanern auf den Schild erhoben zu werden. Unter ihm dürfen die elendesten Schnapphähne hoffen, in der Ausplünderung des Volkes am ungenirtesten Vorgehen zu könnm. Für diese Beutelschneidrr steht zu viel auf dem Spiele, als daß sie nicht Ellenbogen und Füße auf's Rücksichtsloseste gebrauchen sollten, um ihre Mitbewerber um die große Beute von dieser wegzustoßen und niederzutrampeln. Die Ausstellung einer so schwer compromittirten Person wie Grant'S, die namentlich dem deutschen Elemente in Amerika aus'S Aeußerste zuwider ist, durch die Republikaner, könnte leicht dahin führen, den künftigen Candidaten der Demokraten zu fördem. Neueste Telegramme ver..Trrsvuer Nachrichten." Berlin, 8. Juni. Der BunteSrath unter dem Vorsitz deö Reichskanzlers nahm in erster Beratbung mit großer Stimmen mchrheit den Antrag Preußens betr. Einverleibung der Unterelbe in daö Zollgebiet an. — Die Kirchengesetzlommtstton »avm de» Artikel betreffend den Krankenpflegeoiben unter Ablehnung ver Anträge Brül's an: «Nicht nur die Unterwerfung, auch die Pflege nichtlcbulpflichtiger Kinder durch den Orden, sowie In den selben die Aus»at»ne neuer Mitglieder -u gestatten, ist gleich der Widerruflichkeit der den Genoiienichaiten erlheilten Erlaubnlß fasten zu lassen". Der Kultusminister war gegen diese Anträge. Die Klrchengesetzko,„Mission navm den Antrag Schmibt-Sagan an. auch wurde die Giltigkeilbdaucr deö Gesetzes sauögenommen Artikel biö Anfang >882 mit 15 gegen 6 Stimmen angenom men. nachdem der Kultusminister sein Einverständnis! erklärt batre. Frankreich. Der „Telearapve" meldet: Hobenlobe kcbre nicht alS Botschafter nach Paris zurück Der Nachfolger desselben ist der Botschafter in Konstantinopel, Graf Hatzfeld. — Anläßlich der von den Dissidenten unter Eaffagnac veranstalteten Trauer- mefse sür Prinz Napoleon fanden Ruhestörungen statt und er folgten einige Verballungen. Rußland. Dic Ehincscn sind von Kafchgar auö in russisches Gebiet emgcdrochen. Rumänien. »Rach den neuen Vorschriitcn über die Aulent- baliögcstattung Fremder müssen i» Rumänien reisende resp. woh nende Fremde eine Ausenthaltökarte haben. BArelt hiervon sind Reisende, welche sich nicht über !st> Tage im Lande auihaltcn, ober im Lance immobile Etablissements besitzen, oder seit 5 Jah ren im Lande ei» Gewerbe treiben. Die Ausenthaltökarte ist unentgeltlich. Berliner Börse vom 5. Juni. Die heutige Börse bewies, daß daS Streden nach Oben nach wie vor vorbanden ist, wenn eö auch vorübergehend durch GeschästSIosigkeit elngedämmt wird. Heute zeigte sich entschiedene Festigkeit bei animirtem Verkehr. Die Courie besserten sich ans, namentlich gilt dieö von Nlechsel- coursen. Kurz London waren sehr gestiegen, insbesondere in der Erwartung aus von Selten England- auizunebmende neue außereuropäische Anleibe, llngarn waren tnsolgc von allerlei Gerüchten und Zeltungöbesprechungen etwa- gedrückt. Sächsische Bank und Leipziger Credit gewannen je '/«. schloffen aber so Brief, Dresdner Bank gab rin wenig nach. Laurabüttr erhöhten sich um >/, Proc. Sächsische Industrien gingen diesmal leer aus. die meisten der hier gehandelten wichen selbst etwas. Lokales und Sächsisches. — Se. Mal. der Kbnlg hat den Premier- und Kriegsminister v. Fadrice beauftragt, dem Kaffer von Rußlanv die Thcll» nabme an dem Heimgänge der Kaiserin auSzulprechen. Seine Ercellenz reist am Donnerstag mit seinem Adlutanten, Premier- Leutnant v. Opprn-Huldenberg. nach Petersburg ab. Der Herr Krieg-minister erscheint am Zarenpole nicht zum ersten Male. Nach der Thronbesteigung Sr. Malestät beö König-Albert hatte er Viele Tstatsache bem Kaiser von Rußland zu notlsiciren. - Eine soedcn erlassene Kablnetöorbre Kaiser Wilhelm'», datirt Berlin, regelt die Formation der neu zu vilbenden bentschen Regimenter, sowie die Einstellung der dazu be- nbthigten Rekruten fLinie 48 Mann und Artillerie »ff 5K) pro Regiment mehr sür dielen Herbst. Die beiden neu formirt wer denden k. sächsischen und daS neue bairische Infanterieregiment kommen nach dem Oberelsak. 4 neue prcMische Regimenter nach Köln, Koblenz und dem Großberzogthum Baden. 4 weitere preu ßische Regimenter in den Bereich de» I. ArmeecorpS «Königs berg) und beö 5. «Posen). Die Ost- unv Mestgrenzen Deutsch lands sind somit weiter gesichert. - Der vr. mos. Bech zu Pirna hat daS Prädikat alS Hof- rath erhalten. - Der Stadtratb hat sich durch die Vorstellung der hiesigen Droschkenbesttzrr gegen die Fortführung der Pierdeeiien- dabn über dieAuaustubbrücke nicht beirren lassen, sondern nach Prüiung der Sache durch da» Stadtbauamt, trotz einiger Gcgcn- Stimmcn, die zufällig von den ältesten., mei r wie kojährigen Herren Rathen erhaben wurden, beschlossen, lelnerlcstv sich «ür die Concesston der in Aussicht grnommrnen Linie auvzusprechrn, unt e» ist wovl nicht anznnebmrv, baß die Stadtverordneten, bei denen die Angelegenbeit beute Abend zur Beschluß'assung kommt, diesem Rathobeichluß die Genehmigung versagen werden. Ä» bleibt nun noch die Entscheidung der kgl. PoUzeidirrktioa und die wegen eine» von der Bahn berührten fiskalischen «real« Streisenö am Schloßviatze erforderliche Grnedmiguna brS kgl. Finanzministeriums obzuwarien. Soviel man bört. wirb selten» ver sür alle Verkehr-Verbesserungen sorgsam und rasch wirkenden kgl. Polizeldirektwn die Sache nun schnell zur Erledigung kom men. Geht Alle» gut. so dürste noch in diesem Jahre die über- elbsche Linie fertig gestellt werden könne». — Die gestrige Notiz über den in Dresden stublrenden Erb« Prinz Ernst Günther von Schle-wlg-Holstein wirb unS dahin berichtigt, daß brr lugendllche Herzog allerdings am S. d. AbendS von Pot-dam nach hier zurückgekchrt Ist. nachdem er einer Einladung der kronprtnzlichen Herrschaften von Preußen zu ven VerlobungSiclerlichkeiter seiner Schwester, welche im Neuen Palais zu Potsdam stattsanden, Folge geleistet hatte. L« Verlobungötage war er von Sr. Mal. dem Kaller Wilhelm zum Seeondrleutnant L in suito beS 2. schlesischen Dragoner« Regiments ernannt worben, besten Stab und erste Eskadron zuDelö t. Schl, garnisonirrn. Erbprinz Günther wirb seine Studien im diesigen Vltzthum'schen Gymnasium sortsetzen unv wird ein Verlassen desselben jetzt keineswegs beabsichtigt. Seit Ostern befindet sich Se. Hoheit im Haufe de» Major HugueS, welchem von den Vormündern detz minorennen Herzogs vie Stellung eines Gouverneurs übertragen würbe. Vor Ostern waren abwechselnd durch den Holmarschall Baron v. Jsseudorff und dem früheren Erzieher deö Prinzen, Herrn Hosrath Bömberg, die Geschäfte eines Gouverneur» besorgt worben. , — Gegenüber den außerordentlich zahlreichen Auinahmege- suchen in vaS Matern ihospital — eS liegen gegenwärtig deren ca.-Z40 vor - machte sich schon lange eine bauliche Er weiterung nöthig; Raum war in dem großen, schönen Garten immer vorhanden, aber Gelb fehlte. Aus Vorschlag deö Spar« kassenauSschusseS hat der Rath nun beschlossen, den bei der städti schen Sparkasse im vorigen Jadre gewonnenen Ueberschuß von 220,925 M.. welcher regulativmäßig zu städtischen, Insbesondere zu wohithätigen Zwecken zu verwenden ist, der Maternihospttal- stillung zuflleßen zu lasten und haben dazu noch die Stadtverord neten ihre Genehmigung zu ettbcllen. — Der Frost, der in Sachsen so mancherlei und stellenwetie schweren Schaden angertchtet hat. scheint in den höher gelegenen Gegenden nicht so scharf gewesen zu sein, wie in den niederen. So wirb au» dem Erzgebirge gemeldet, baß nur die Ernte in Heide!-. Erd- und Preiselbeeren kümmerlich auSiallen werbe, da diese Pflanzen meist schon vor dem Frost in Blüthe stauben. Diesem theliwenen Srnteniedergaiig fleht jedoch ein Ersatz bietender Aufschwung der Industrie gegenüber. Die Strumoiwaareu- brancke steht in bester Blüthe. die Arbeitslöhne sind bereits gestiegen. Auch den Spinnereien, wie den Eisen-, Maschinen- unb Werkzeugiabrtken fließt reichlicher Verdienst zu. Ganz besonders hebt sich die Gorliabrlkatlon; eö haben «och nie so viel Menschen wie jetzt durch dieselbe Erwerb gehabt. Alt und Jung näht Gorl und bei Fleiß bringt eS' eine erwachsene Näherin bi» auf 2 Mark, ein .Kinv biS link l Mark täglichen Verdienst. ES liehen somit die Aussichten sür die Erzgcblrger keineswegs so schlimm. Nur das Spitzengeschäst soll noch gar nicht den berech tigten Erwartungen entsprechen. — Eö ist der lebhaite Wunsch de» hiesigen Ausschusses für ble Ferien - Kolonien. in diesem Jahre mehr Kinder al» Im vorigen Jahre auSsenden zu können. An Anmeldungen und Gesuchen Seitens armer schwächlicher Kinder seblt eö nicht, auch Anerbietungen geeigneter Personen und Ortschaften, die Kinder aufzunehmen, liegen in genügender Anzahl vor. nur ble Mittel fehlen noch. ES begrüßt der Ausschuß deshalb mit großer Freude die einzelnen Schenkungen und Veranstaltungen, die darauf ge richtet sind, die Mittel m stärken. Ganz besonders erfreut wurde der Ausschuß in dieser Beziehung durch einen Woblthätrr. welcher zur Stiftung einer Freistelle dem Gemeinnützigen Verein eine füniprocentige Hypothek über 1000 Mark «ür die Ferienkolonien schenkte. In gleich «relgebiger Welse bat die Buchhandlung von Reichelt u. Comp., Strcblenerstraße. hier, erklärt, jährlich 40 M. von dem Reingewinn der von ihr herauSgegrbenen Zeitschrift ..veuchtthurm" der Koloniekaffe zahlen zu wollen und bat damit bereits begonnen. Möge die Sammlung der Beiträge, über welche demnächst eine erste Quittung erfolgen wird, auch in diesem Jahre eine wohlwollende Beachtung finden. — Ehrlich währt zwar am längsten, wenn aber Jemand sich bloS Ehrlich nennt, um desto sicherer eine Unredlichkeit zu der» üben, so kommt man doch über kur- oder lang hinter seine Schliche. Seit mehreren Jahren vergeht kein Reichstag, ohne baß er eine Eingabe eine» Dreövnerö erhalten hätte, worin über die Rechts verhältnisse und Zustände im kgl. sächs. Kadetrenhausebie gehässigsten Anschuldigungen vorgcbracht wurden. Der Zweck dieser Eingaben destand offenbar varin, die Verlegung dieser vaterländischen Bildungsstätte de» sächs. Armeecorps nach Lich- tersclbe bei Berlin zu veranlassen. Regelmäßig wurden dies« Eingaben geprüft und noch Konstatlrung IbreS lügnerllchen In halts dem Verfasser, der sich als „Ehrlich", in Dresden wohnhaft, unterschrieden hatte, zurückgesendet. Diese Rücksendungen kamen aber an den Reichstag stet» wieder zurück mit dem Bemerke», daß der Adressat nickst aufzufinden. Wahrscheinlich ist der Schütze dieser argen daS KadettenbauS gerichteten Pfeile eine Person, welche Ursache hat, die Enideckunä zu fürchten. Alt brr »eige Schütze neulich die Keckheit soweit trieb, auch den BundeSranb mit einer seiner Schmähschriften zu belästigen, kam ble Lache an den Tag. Eine saubere Ehrlichkeit! — Seit langer Zelt batten gestern Morgen die nach b« Stabt kommenden Sommerfrischler wieder einen reizenden Anblick: Dresden im Sonnenschein! Man kannte daö alte gute Semmel« bori kaum wieder, so sehr war man an den Anblick aewddn», Dresden in Regenwolken zu seden. Die Bauern sagen: Seitdem daS Wetter in Leipzig gemacht wird, ist eS so schlecht. — Post. Am 12. Juni wird aus dem Artillerie-Schießplätze bei Zettbain eine Postanstalt unter der Bezeichnung „Zelthain bei Riesa-Schießplatz" mit der vcfugniß zur Annabm« und Ausgabe der Postsendungen der zur Schießübung komman. bitten Truppen re. eingerichtet werben und während der Dan« de» Schießübungen in Wirksamkeit bletden. Die Postverbinbuna dieser Postanstalt wirb durch PosttranSporte zwischen dem Schieß plätze und dem Bahnbose in Röderau im unmittelbaren Anschluß an die Bahnposten Nr. 20 der Elsendavulinte DreSdcn- Jütcrboak hergeffellt. — Der bet dem OfstzlerS-Steeplechase zu Hoppegartrn ge stürzte sächsische Utancnosstzier v. BodtlenU. »st von seinen Verletzungen so rasch genesen, daß er bereit- am Sonntag dem letzten Wettrennen zu Hoppegatten wieder beiwohnen konnte, tretllch nur mV Zuschauer. Der kühne Reiter wird wohl bald wieder in seiner Oscvatzer Garnison mumcr im Sattel sitzen. - Die Sevarat - E ou i rzüge Earl Rlriel'ü am 2V. Juni und 7. Juli nach München haben bei. der Preis« ad 'j-s 'i
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