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Dresdner Nachrichten : 07.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-07
- Monat1880-07
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- Dresdner Nachrichten : 07.07.1880
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«»n-^ 38000 »le«»!. Nktk>lur,ati,in»I,ndter M»> >»»tturr «. M. — «»». «krUn. Lttvtla. v>«»4 »»ura. granllurl« M., Miln- , !,—»<»»»« »Ns. t» Zranklur» — «u.rm»k d..Invalide», « v«. t« Poril. Tagekkatt für Uokitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht,Frtmde»liste. L5. Aickre«»-. KZKVNs ««ultadk nur »« W-Gklü»»««:». »I,Il,rgaNe Nr.» dl« Nachm. LU hr. — D«r Raum einer ctnI»aIN,e» Petlijrilerelictilivlak «inieseuvt di, geile L0 Vl,e. ma » ch«, ,«>«» «u»»«rn„ ,m,,«e,.»^I« »en «n» untekennle» 8lr»e» «u» Peilonr, «nierier, »tr n»,«,e» Drann»er«n»»-2«>»u», «urch <riei»»rke» »»er V,iiein«»»lm«. Acht Silben loiie, iS Pie«. I». iere« iiir die Mai»»«» -Nummer »»er «q eiiem^e^isge dt« LM" M»Llit.r«IeLr«»u»»«. "W> Türket. In ver »Antwort, betreffend die Relorm Armeniens, «klärt die Pforte. das, mit ver Organlsimng ver Gendarmerie werke begonnen werken. Für vie zu Gruppen vereinigten Ge- mcinben ist ein nmbulnnter SchwurgerichtShcs eingesetzt worten, welcher an veu Verbrccherort ge»». der Steuern, auögenoi». men die Tabak- und Salzzölle, sind den Unterrichlozwecken und öffentlichen Arkeiten gewidmet. Frankreich. Die Amnestiekommlsslon nabm daS 2lmrnde- ment Labicheö an. wonach die filmnestle allen KommunePr- urtbellten und von der Negierung Begnadigten zu gewäbren ist, mit der Beschränkung, da» alle dicicnlgen, welche vor dem Kommuneautstanb wegen geineincr Verbreche» vcrurtheilt wurden, der politischen Rechte beraubt bleiben. Man »offl aus die Zu- 1)rl8 ÜLukAvsolLiltt von Ätz O« ItCttuttvi ktaü 8«I,Io88-8trl»iS8v Lv, Loko ckor Lpororgasso. stlminung des Senats. DaS Mtnisierium beobachtet fNrutralltät. — Die Amnestiekvnnnissio» beschios, tn ihrer zwcilen Sitzung ein fach kaS Aliicntcmcnt Lablche'S anzuncbmen. nur die Zeit der Verkündigung der Begnadigungen ist statt aus 3 Monate blS LLIixr- nvä LiLvattw-I'LhrL kiotisrck poppe L Weise, Viilsllrusfsrstra,,« 29, pari, unit I. ktag«, cmpüolllt rin- rcicbbsltt^vs l^ago»- allen Oonsumenton. Rr.18». , Witiemng vom 7l!S Mill., jrii gestern i Irmp. !> "W., I»öchsi ». rniii: iiaroniklrr naa, vskor uiölold. Walisirabc IS lllbd». 7 yi, » «cfticgc». Thkruwmclrogr. n. Remim.: niedr.! ' ,c -^i>!.,» A. lZeil-Wind. Morsions»wle, Mtll. Gciviilcnv.,Mds.hcit. i warmer. 74. Juli icilzujctzc,,. — Die Kammer gcnebmigte einen Errtlt von 5uu,<nn> Frco. sür ratz Nallonaliest. Borauösichtlich findet morgen die Amncslieberatbung statt. — Die Zahl der demissionirten Richter beträgt jetzt etwa NO. Aussichten für den 7. Juli: Ziemlich beiter, trocken,! Mittwoch, 7. Juli. «»MM». Seit dem Schlüsse des preußischen Landtages ist in Berlin die Politik in das beruhigende Himmelszeichcn der sauren Gurke getreten. Die Blätter zehren noch von einzelnen Brosamen aus den Herrenhausverhandlungen über daö Kirchendiktaturgejetz. Besonders hervorgehoben wird die Schärfe, mit der sich ein den Hofkreiscn sehr nahestehender Mann, Udo Stollberg. gegen die Begnadigung so offenbarer Rebellen, wie der Erzbischöfe LedochowSki und Melchers, aussprach. Auch soll es nun einmal wieder nicht wahr sein, daß der Kaiser den Wunsch geäußert hat, bei der Einweihung des Kölner Domes den Erzbischof Melchers daö Hochamt celebriren zu sehen. Da der Landtag die Heimberufung der 6 Bischöfe abgelchnt hat, diese Maßregel aber erst durch den nächsten Landtag beschlossen werden soll, so wird man vermuthlich die Einweihung des Kölner Domes selbst bis zum nächsten Jahre hinausschieben. Ferner bilden die Reisen des Fürsten Bismarck einen willkommenen Lückenbüßer der Zeitungen bei dem sonstigen Stofimangel. Der Kanzler ist nach seiner Besitzung FriedrichSruhe, in der Nähe des auf dem Kerbholz stehenden Hamburg, abgereist, also nicht nach Kissingen, wie es erst bestimmt hieß. In früheren Sommern schickte der König von Baicrn dem Fürsten Bismarck, wenn er dieses vornehmste Bad seines Königreiches besuchte, königliche Wagen, Pferde und Dienerschaft. Unterbleibt diesmal diese königliche Aufmerksamkeit, so weiß alle Welt den Grund: der Unmuth de» Königs Ludwig über die seinem Gesandten v.Rudhardt widerfahrene Behandlung. Erst wenn diese Affaire beigelegt ist (und ohne einige Entschuldigung des Kanzlers wird's wohl nicht abgehen), kommt Fürst Bismarck nach der reizenden fränkischen Saline, um von dort nach Gastein zu gehen, dessen herrliche Mpenluft zu schlürfen. Ueber die Frage, wie der Konfercnzbeschluß wegen Griechenland auszuführen ist, zerbricht man sich in Athen begreiflicherweise den Kopf. Den Türken fällt es nicht im Traume ein, 2200 Qu.-Meilen mit nahezu einer kalben Million Einwohnern in friedlicher Weise den Griechen zu überlassen. ES ist zwar ziemlich sicher, daß England, Frankreich und Italien ihre Panzerschiffe in den griechischen Gewässern kteuzen lassen werden, um zu verhindern, daß die Türken die griechischen Häfen bombardirrn, aber die Hauptentscheidung hat auf dem Festlande zu erfolgen. Griechenland bereitet sich vor, mit gewaffneter Hand sich da» ihm Zugesprochene zu holen. So recht ver traumerweckend find freilich seine Rüstungen keineswegs. Die Einberufung der Reserven klingt recht muthig, aber um hohe Ziffern kann sich'» dabei gar nicht handeln, da die ersten 6 Jahrgänge der aktiven Armee und der Reserve Griechenlands Ende 1879 nur 13,000Mann zählten. Die Griechen spekuliren hauptsächlich auf eine Erhebung ihrer Landsleute in dm ihnen zugesprochenen Landestheilen. In Thessalien sind drei Viertel der Bevölkerung Griechen, nur ein Viertel sind Türken und sie bewohnen die wenig vcrthel- digungosähige Ebene von Larissa. Ungünstiger liegt die Sache in EpiruS. wo ein starker Theli tcr Bevölkerung Albanesen sind. Da ist aber zu beachten, daß diese dem Stamme der Toüken a„- gehvren. welche den Griechen von jeher geneigt waren und wäh rend des UnabhängigkeitSkampseS vor 25 Jahren ihnen die ge feiertsten Helden lieferten. Von erheblicher Einwirkung auf die Entwickelung der orientalischen Wirren ist der Umstand, daß Rußland durch dm Konflikt mit China stark engagirt ist. Zwar ist der Krieg zwischen Rußland und China noch nicht offiziell erklärt, aber begonnen hat er bereits. Die Russen haben die ersten Hiebe bekommen. Natürlich leugnet man dies in Petersburg ab. Genau so leugneten es im vorigen Jahre die Russen, daß sie von den Turkmenen dermaßen auf's Haupt geschlagen wurdm, daß sie ihren ganzen Feldzug aufgeben mußten. Man darf freilich nicht an die Kriege in, fernen und fernsten Osten den europäischen Maßstab anlegen. Wie oft raufen Serben, Montenegriner, Arnauten, Albanesen und Türken miteinander, ohne daß ein Krieg erklärt ist. Im vorliegmden Falle sind zwar keine regulären chinesischen Truppen in russisches Gebiet eingefallen, wohl aber begannm in offiziöser Weise chinesische Irreguläre die Feindseligkeiten, indem sie die Russen im Amur gebiete und in Turkestan zur Flucht zwangen. Was ist der Grund des chinesisch-russischen Krieges? Als China 1860 von den vereinten Franzosen und Engländern nicdergeworfen wurde, setzte der russische Gesandte, der bekannte General Jgnatieff, in Peking durch, daß China dm Russen die Mantschurei abtrat. China mußte sich in seiner Noth diese Abpreffung gefallen lassen. Als 10 Jahre später die Taiping- und Nienfei-Revolutionen das chinesische Reich von Grund aus erschütterten, bemächtigte sich Ruß land ebmso der chinesischen Grenzprovinzen Kaschgar und Kuldscha Grenzstreitigkeiten gabm dm Anlaß, diese Gebiete zu besetzen, aller dings nur „provisorisch". Nach dem Niederwerfen der Revolutionen erstarkte das chinesische Reich bald so rasch, daß cs die Räumung jener Grenzprovinzen von dm Russen verlangte. Diese erhoben an fangs Schwierigkeiten; mittelst eine» Vertrags aber, den der chi nesische Gesandte Tschung-Han in Livadia abschloß, verpflichtete sie sich zur freiwilligen Herausgabe des größten Lheils dieser Pro vinzen. China verlangt aber die Räumung des ganzen Gebietes. Da außerdem der chinesische Gesandte dm Russen in dm, Livadia- D er trage da» Recht zugestanden hatte, in ganz China Handel zu treiben, Konsulate »u errichten und von allen Steuern frei zu blei ben, so verwarf China diesen Vertrag und schickt sich nun an, mit Gewalt di« Russen zu vertreiben. Ein Krieg ist unvermeidlich. Ruß land gedenkt ihn vorzugsweise zu Wasser zu führen; ein Geschwader kreuzt in dm chinesischen Gewässern, andere Kriegsschiffe Rußlands sind dahin unterwegs. Die Chinesen aber haben sich auch vorgesehen. Die Mündungen ihrer größten Flüsse sind mit Forts und den stärk sten Krupp'schm Kanonerz gesichert ; chinesische Panzerschiffe sind in reichem Maße vorhanden, so daß Rußland ein schweres Stück Arbeit findet. An eine Besetzung de« Lande« durch eine russische Streit macht ist so nicht zu denken. Auch thut man wohl daran, die alten Begriffe von bezopften chinesischen Kriegern, die in langen Holz schuhen mit Bogen und Pfeil auSrücken und die Feinde durch Ge heul, Gesichterschneibcn und allerhand Unanständigkeiten zu schrecken oder zu höhnen suchen, abzuthun. Auf Pappe gemalte Kanonen drohen auch nicht mehr von den Wällen chinesischer Städte. Viel mehr verfügt das Reich der Mitte über stattliche, wohleinexerzirte, mit den besten europäischen Feuerwaffen versehene, von europäischen Offizieren commandirte Heere. Das Volk Chinas ist von großer Kriegslust erfüllt, die Regierung schürt den Eifer, indem sie in den Zeitungen erzählt, wie Rußland durch den Ausgang des Türken krieges geschwächt ist, eine schwere Schlappe in Turkestan erlitten hat, von den Nihilisten unterwühlt ist, wie wiederholt auf den Zaren ge schaffen wurde u. s. w. Kurz, Stußland mag sich nur vorsehcn. Der Krieg im fernen Osten beeinflußt die Dinge in Europa mannigfaltig. Deutschland, das in den ostasiatischen Gemäßem einen ausgedehnten Handel treibt, bleibt davon nicht unberührt. Andrerseits muß das starke Engagement der russischen Streitkräfte in China die Russen vor neuen Zettclungen im Oriente abhalten. Rußland kann in den nächsten Jahren nicht an ein energisches Eingreifen in die europäische und asiatische Türkei denken. Das ist auch eine Wohlthat. Die Deputirtenkammer Frankreichs fischt nach einem Auswege in der Amncstiefrage. Wenn so viele Republikaner, die einen tiefen Abscheu vor der ehrenvollen Zurückberufung von Brandstiftern und Mördern bekunden, sich trotzdem hiefür aussprechen, so lassen sie sich von Gründen leiten, die man nicht ohne Weiteres verwerfen kann. Die unbeschränkte Amnestie würde diese die Volksleidenschaften tief erregende Frage eben gründlich aus der Welt schaffen. Ein erheb licher Unterschied zwischen einzelnen Kategorien der Communarden läßt sich schwer durchführen, da das Wesen der Commune in Mord und Brand bestand. Man muß die sehr verzwickten englischen Rechtsverhältnisse kennen, um die neueste Phase des Bradlaughfalles zu verstehen. Mit dem Eintritt Bradlaugh'S ins Unterhaus ist der Streitfall kei neswegs abgethan. Der Eintritt erfolgte nämlich nur auf Grund der Abänderung der Geschäftsordnung des Parlaments, nicht des Gesetzes über die Eidesleistung selbst. Ein altes Gesetz bestimmt nun, daß Jemand, der ohne den Eid zu leisten, an den Berathungen und Abstimmungen des Parlaments theilnimmt, deshalb vor Gericht be langt werben kann, wofür der Kläger eine Strafe von 500 Pf. St. als Belohnung erhält. Sofort, als Bradlaugh die erste Sitzung, der er beigewohnt hatte, verließ, überreichte ihm in den Korridoren des Unterhauses ein gewisser Henry Lewis Clarke einen Klagantrag und verlangte von ihm die 500 Pf. St. als Geldbuße. Nun haben die Gerichte über die Berechtigung dieser Klage zu entscheiden. Umge kehrt würde Bradlaugh, wenn er seines Sitzes für verlustig erklärt worden wäre und ein Anderer ihn eingenommen hätte, auf Grund eines alten Gesetzes von König Heinrich VIII. gegen seinen Nach folgcr eine Schädcnklage auf mehrere Tausend Pfund Sterling eingereicht haben. So steht die EidcSsrage noch lange auf der Tages ordnung Englands. Der belgische Minister Fröre Orkan beschuldigt den päpstlichen Gesandten, als er ihm den Laufpaß zujchickte, ganz unumwunden der Hinterlist und des Betrugs. So schroff hat selten ein Staat die diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Um den Papst von dem Vorwurfs der Doppelzüngigkeit weißzuwaschen, schiebt jetzt der Vatikan den Kardinalsekretär Nina als Sündenbock vor, der wahr scheinlich wird springen müssen. Damit vermeidet Nom den An schein, als hätte der Unfehlbare gelogen. Die belgischen Bischöfe weigern sich, wenn kein neuer Nuntius nach Brüssel geschickt wird, bei den großen Festlichkeiten zu der Unabhängigkeitsfeier das Tedeum zu singen. Außerdem ist Belgien noch von zwei anderen Streiks, dem der Musiker, die auf den großen Festen spielen sollen, und dem der Fiaker-Kutscher bedroht. Die Bischöfe verlangen ihren Nuntius und die Musiker und Kutscher verlangen höheren Lohn. Neueste Telegramme der „Dresdner Ra»ri»»eu." Berlin, 6. Juli. Für daö mit dem 31. März abgelaulcne Etatölahr I87V/80 ist nur unter Berücksichtigung der AuSgabe- ersparnissc von 4,21)3,482 Mark ein Ueberschuh von 22.8V8.01U Mark erzielt worben. Das Rcichtzbecr erzielte einen Minder« bedarf von 4.K3V.OOO. die Zölle und Verbrauchssteuern ergaben 23.233.427, die Reichtzpost, Telegravtzie und Reichsbahnen 8,022,056 Mk. Mebrertrag. Salzburg, k. Juli, Mittags 12 Ubr. Die Ertratabrer von Gcncke u. Co. (Dresden) nnd Wagner (Leipzig) find soeben bei prachtvollsten, Wetter unv hochvergnügt hier eingetroffen. England. Der ,.Daily Telegraph" meldet: Rußland hätte Griechenland bewaffnete Hille angeboten, tall» die Türkei die Be- tolgung veS KonkerenzvotumS verweigere. Griechenland lehnte vorläufig ab. Bradlaugh erhielt eine Gerichtövorladung vor den Richter In Oucenöbruch. Berliner Börse vom «.Juli. Die heutige Börse hielt sich im Anfänge relcrvirt. wenn auch nicht gerade ausgesprochen matt. Die vorliegenden Tendcnzberichte von auswärtigen Börsen lau teten verschieben, a„S Paris günfila, aus Wien minder erfreulich. Vorübergehend gestaltete sich die Börse fest, erfuhr aber bald daraus eine Abschwächung, woraus sie wieder lest schloß. Große KauiordreS lagen nicht vor, das Effektlvgeschält war folglich schwach. Die Reihen der Börsenbesuchcr waren recht gelichtet, die kaison morto beginnt sich endlich gcltenv zu machen. Da solchergestalt der eigentliche Impuls sebit, so kann auch nur von einem Lavlre» des Geschäfts die Rede sein. Zwischen Angebot und Nachfrage »egt keine große Spannung — die Börse gebt, wie man zu sagen pflegt, ihren natürlichen Gang. Von Banken gaben Dresdner und Leipziger Credit Bruchthelichcn ab, Sächsische zogen ein wenig an. Von Industrien büßten Solbrig, Strickmaschinen. Schönherr je 1 Proc. bez. darüber ein, während Räbiaden I.UN gewannen. autz dem vollen Herzen kommende, jubelnde Begrüßung, die sich an Wertb in asten Orten gleichbiicb, wenn auch die größeren Orte ein äußerlich stattlicheres Gepränge veranstaltet batten. Der königl. Zug nahm seinen Anfang in Meerane, welches festlich geschmückt war. Die Stadlvertretung empfing den hohe« Gast am Bahnhoi mit weißgekleideten Fcstdamen und Hunderten von Bürgern. Bei der Fahrt durch die Stadt folgten der kgl. Egulpage über 20 Wagen mit dem königlichen Gciolge und der Emptangtzdeputatio». Der König bcluchte die Bornemann'sche Färberei, die Fabrik detz Kommcrzienrgtbö Müller (Firma Strudcii und Müller» und die Kollektivausstellung im Bairischen Hoi, an der sich etwa 25 Firmen namentlich In Manufaktur» waacen betheiligten. Die Gemeinden Sciierltz. Höckenkors und Gesau, weiche der königliche Zug vor Glauchau paliiren mußte, batte» gleichfalls eine festliche Gewandung angelegt und begrüßten den Monarchen. Am Weichbiide der Stabt Glaucha u empfingen zablrclche Berittene, darunter 12 in Altenburger Baucrnlracht und ein Wagen mit 4 Altenburger Bäuerinnen den königlichen Zug; Bürgermeister Martini und Stadtverordn.- rstcbcr Kuhn begrüßten Se. Majestät. Unter ununterbrochenem Jubel ward die reich beflaggte und bekränzte Stadt durchfahren biö zum Marktplatz, au! welchem vor dem Rathvause ein stattlicher Triumphbogen errichtet war. unter welchem Se. Mai. eine schwungvolle Ansprache des Staktratb Wieck rntgegennahm, an deren Schluß tausendstimmige Hoch» erschallten und autz allen von den Bewohnern dicht besetzten Fenstern des Marktes mit weißen Tüchern geweht würbe. Im Namen ber Frauen und Jungfrauen der Stadt überreichte ein Frl. Roia Strauß ein herrliches Bouguet. Im Schloß „Forder- glauchau" waren iür den König Gemächer hergerichtet und an der Haupttreppe warb er von ber Gräfin von Schönburg empfangen. An dem Dejeuner nahmen außer Sr. Majestät und dessen Ge folge Fürst Otto von Schönburg - Waldenburg und Gemahlin, Grai Clemens von Schönburg, Gräfin Elise von Schönbu^ rc. Thell. Am Nachmittag besuchte Se. Majestät die höhere Web schule, hie Bäßlcr'sche Fabrik und ble Gent'lche Fabrik, sowie die kgl. Amtchauptmannschatt, unv sodann noch Mülscn. In den benachbarten Döriern Rothenbach, AlbertSthal, Rangendors. Niedermülsen und weiter in den drei Müllen: St. Jakob, St. Micheln und St. NiklaS gaben Ehrenpforten. Flaggen, Kränze und die berbeiströmende Bevölkerung, sowie die Gemeindevertre tungen rc. ber Freude Ausdruck. AbenbS'/r8Ubr hielt Se. Mal. den Einzug In Zwickau, begrüßt von den städtischen Kollegien mtter Giockengeiäute unv brausenden Hochrufen der Bevölkerung. Die erste Ebrcnptorte. welche ber König palsirte, bot zwei Grund pfeiler. a»S je 25 Karren Steinkohlen erbaut, darüber Hobe Fahnen-Mastcn ,c. ES war überall an Schmuck unendlich viel getban. Se. Mai. stieg im Hotel ..zur Post" ab, woselbst sofort Vorstellung stattfand und Diner, zu dem 25 Einladungen er gangen waren. Nack, dem Diner veriügte sich ber König mit seiner Umgebung auf den Balkon deö Rathhauscs und nahm einen solennen Fackel- und Lampionzug, von den Schülern des Gymnasiums. ber Realschule. ber Feuerwehr und Turnerichalt dargebracht, ln Augenschein. — Der königl. sächsische Milltärbevollmächtlgte in Berlin, Oberstleutnant Edler v. d. Planitz, begab sich von dort zur Beiwobnung derSchießübungen der königl. sächsischenFcldarttllerie- regln,enter nach dem Schießplatz bei Zeithain. — Der k, k. österreichisch-ungarische Gesandte am hiesigen königl. How. Gral Wolke „ ste, n, bat sich nach Beriin begeben und is, acstern von dort nach Wien abgereist. - Der Herr Geb. Medi'zlnalratl) Or. BIrch-Hirschseld ist nach Schweden abgereist, um dem ehrenvollen Ersuchen der schwedische» Natursorschcr zu entsprechen, au« deren diesjähriger Wantcrversammlung in Upsala einen Vortrag zu halten. — Ein erheblicher Tbeil derjenigen Stadtverordneten, welche bei der Büraermeisterwabl nicht dem Herrn Etadtrath Aönlsch ihre Stimme gaben, bat sich, wie man unS unterrich-' teterieits versichert, namentlich aus folgendem Grunde davon ab- haltcn lasten. Ueber kur» ober lang steht ber Erlaß einer revidlrten Reichsgewerbeordnung bevor. Durch dieselbe erhalten, wie dies bereits der Reichstag aus Antrag ber Coniervativen be schlossen hat, die gewerblichen Innungen erhebliche Rechte, namentlich in Bezug aut daS LehrlingSwelen. ES mußte nun den Handwerkern und sonstigen Gewerbtreibentrn, die im Ttadt- verortiieten-Collegium fitzen, sebr daran liegen, daß im Stadt« ratl e, dem die Handhabung der künftigen Gewerbeordnung ob lieg». dicsenigen Elemente nicht verstärkt werben, welche sich gegen die Nenbelebung des Handwerkerthum» und gegen d«e Schaffung verjüngter Innungen stets erklärt haben. Im Reichs tage aber bat sich keine Partei so schroff ablehnend gegen eine Revision der Gewerbeordnung verhalten, alS gerade die Fort schrittspartei, welcher Herr Stadtratb Böniscb angehört. Die« ist der Hauptgrund, weshalb die Gewerdtreibenken unter den Stadtverordneten sür den Geh. Justizrath Ur. Rüger stimmten. Aus diejenigen Mitglieder des Collegiums, die sich von diesem ehrenwerthen Gesichtspunkte leiten ließen <„nv wir wissen, es ist die weitaus überwiegende Mehrzahl der 3S) hatte unser neullcher Artikel selbstverständlich keinen Bezug. — Nachdem fick, Rath und Stadtverordnete über dm «nkws deS Manteussel'schen Brauhauses für 110,000 Mark verständigt haben. Ist nun auch dem Stadtratb durch bav Finanz ministerium die Genehmigung Sr. Mal. des Königs zum Verkant deS betreffenden Grundstückes eröffnet wordm. - Gestern sind alS Reinertrag deS vom WohitvätigkrltS- Verein „Viola" veranstalteten PaialS-Garten-Concerteö 3500 Mark abgelicfert worden. ES ist erstaunlich, daß btt der durchaus noblen, semhaften Ausstattung die Speien nicht einen größeren Abzug von der Einnahme nörbig machten; jedenfalls ist dies nur dem praktisch kaufmännisch berechneten Arrange ment zn danken. — Eine eigenthümilche Sprachenirage beschäftigt dir Oesterrelchlsch-Ungarlschen Bahnen. Die rumänische Bahn hat nämlich daS Ansinnen gestellt, daß man ihr in französischer Sprache antworten solle. ^ " Lokales und Sächsisches. — Am Montag trat S e. M a j. d c r K ö n l g von Leipzig aus die mcbrerwäs'nte Reise durch das Erzgebirge und das Voigt land an. Der geliebte LanbeSberr fand denn auch überall eine en solle. Die meisten Bahntlrektlonen haben die Züwutkmng mit dem Bemerken abgelehnt, daß sie alS Mitglieder des deutschen EisenbahnvereinS nur die brutsche Sprache als Ge- schästSsprache anseben. - Der Kongreß deutscher StrafanstaltSveamten, welcher aller 3 Iadrc zusanimentrltt nnd zuletzt In Stuttgart 11877) tagte, hält seine diesjährige Sitzung am 16. und 17.Sep tember ln Bremen ab. — Die am i. Juli erschienene Auflage des Kursbuches de« deutschen Rctchö-Posivcrwaltnng enthält bereit» den Fabrplan der zur Zeit noch im Bau begriffenen sächsischen Secundärbahn Pirna-Berggteßbübel. Danach werden auf dieser IS Kilometer langen Bahnlinie täglich 4 Züge in jeder Richtung verkehren und zwar ab Pirna 7.5 Vorm., 10.5 Vorm., 2.55 Nachm, und 7.35 Abends, in Berggießhübel 8.3 Vorm., 11.16 Vorm., 3.53 Nachm., 8.33 Abends „nh in der anreren Richtung: ab Beraaicßhükel 5.35 trüb. 8.45 Vor,,,.. 12.50 MIttaaS unv S.1S
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