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Dresdner Nachrichten : 23.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-23
- Monat1880-07
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- Dresdner Nachrichten : 23.07.1880
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Nca»m.: lü-A„ „lcSr n»r , ^/lvoi ung wcaiemo. vor- r-ms. 8» W.. hSchstc W. M»d. U-Ui,.. wiegend wolkig VIS trübe, etwas wäuner, zeitweise Niederschlage. Freitag, 2S. Juli. «oltttsche«. Bor zwei Jahren traten in den Tagen deS 5. bis 4. August die Finanzminister der größeren deutschen Bundesstaaten zu Heidel berg zusammen, um sich für Erhöhung der indirecten Steuern aus zusprechen. Den Borsitz führte der Rcichslanzleramts - Präsident Hofmann. Die Finanzminister ließen sich damals von den, Gedan ken leiten, die drückend empfundenen Matrikularumlagen dadurch zu Vermindern, daß sie die Reichseinnahmen durch Erhöhung der in directen Steuern vermehrten. Kaffee, Wein, Thee, Petroleum, Tabak und andere Artikel wurden in der That mit höheren Steuern belegt, ein neuer Zoll auf Getreide und anvere bisher steuerfreie Verzehrungsgegenstände auögesonnen ; die Biersteuer-Erhöhung miß lang freilich, und an der Erhöhung der Steuem auf Spiritus und Zucker gingen auch die Finanzminister entweder mit geschlossenen Augen oder blinzelnd vorbei, weil die preußischen Rittergutsbesitzer diese noch am ehesten erträgliche Maßregel nicht zugaben. Der Reichs tag genehmigte im Wesentlichen das Steuerprogramm der Heidel berger Finanzminister, weil ohne die Erhöhung der indirecten Steuern nicht die Einführung der Schutzzölle möglich geworden wäre. Um den Preis dieser nothwendigen wirthschaftlichen Besserung nahm der Reichstag und im großen Ganzen auch die Bevölkerung des Reiches jene Preissteigerung unentbehrlicher Lebens- und Genußmittcl willig mit in den Kauf. Zusammen erhielt das Reich Mehreinnahmen von über 140 Millionen Mark jährlich. Man sollte glauben, das hätte gelangt. Aber das wäre ein voreiliger Trugschluß. Die Borspiege lung: die Mehreinnahmen aus den indirecten Steuern würden zur Abminderung der directen Steuern verwendet werden, traf freilich nicht ein ; das konnte jeder Unbefangene voraussehen. Wir in Sachsen zahlen trotz aller höheren Abgaben von Kaffee, Thee, Petroleum, Wein u. s. w. unsere 50 "/o Zuschlag zu der Einkommensteuer ; unseren Brüdern in Preußen ward weder ihre Klaffen- und Ein kommen- noch ihre Gebäudesteuer um den kleinsten Nickel ermäßigt. Wohin der Geldstrom floß, wer wüßte eS nicht?" Nun soll, was in Heidelberg mit so erstaunlichem Erfolge angrbahnt wurde, seineFort setzung in Coburg finden. In der lieblichen Hauptstadt des Schützen- HerzogS Ernst, am Fuße der romantischen Beste Coburg, treffen in wenigen Tagen die deutschen Finanzminister wieder zusammen. Dies mal sollen wieder einige neue Millionen Steuern gemacht werden durch Einführung des Tabakmonopols. Der Vertreter des Reichs kanzleramtes wird dies den mittelstaatlichen Finanzministern Vor schlägen. ES ist seltsam, daß sich unsere Finanzgenies allemal die reizendsten, idyllischesten Städte Deutschlands aussuchen, um dort recht schwer empfundene Volksbelastungen zu planen. Erst Heidel berg am blauen Neckar, jetzt Coburg am Fuße des dunklen Thüringer Waldes. Unser deutsches Vaterland zählt eine ganze Anzahl solcher Schmuckkästchen, und wenn die Finanzkünstler sonst wollen, können sie aller Paar Jahre in einem anderen zusammenkommen — vielleicht bleibt dann kaum noch die Luft steuerfrei. Diesmal, so hoffen wir freilich, wetteifern die verschiedenen Finanzminister nicht wieder, diese Steuerpläne gut zu heißen. DaS Tabaksmonopol wurde bisher außer von dem Reichskanzler nur von Würtemberg unterstützt; alle anderen beachtenSwerthen Staaten, Preußen voran, verwarfen es. Ohne jetzt des Wetteren auf das Tabaksmonopol selbst einzugehen, sei hier nur daran erinnert, daß der Finanzeffect, der Geldertrag desselben, auf die nächste Zeit nach seiner Einführung vielfach als sehr fragwürdig bezeichnet wird, daß darüber jedoch Einmüthigkeit herrscht, daß das Tabaksmonopol sowohl schwere ivirthschastliche Nachtheile, als äußerste Gefahren für die Einzelstaaten in seinem Gefolge hat. Unser Finanzminister, Herr v. Könneritz, hat seiner Zeit sich sowohl aus wirthschaftlichen, wie aus politischen Gründen gegen das Monopol erklärt. Uns ist keine neu,. Thatsache bekannt, die eine Aenderung dieser Ueberzeugung hätte bewirken können. Neue Einnahmequellen zu ersinnen, darin besteht jetzt in Deutschland die NcgierungSkunst. Der führende Staat Deutschlands, Preußen, ist in diesem Punkte allen Genoffen um ein Doupl-' voran. Nachdem der vorige preußische Landtag das Gesetz über eineBesteuerung der Schankwirthschaften — eine Extra-Gewerbesteuer — abgclehnt, arbeitet jetzt der Finanzminister Bitter ein Gesetz über eine Getränke- Coasumsteuer aus. Die Schankwirthschaften sollen nach dem Umfange ihre» Verbrauchs an geistigen Getränken besteuert werden. Die abgelehnte Schanksteuer hätte 13 Millionen Mark gebracht, von der Gctränkesteuer verspricht man sich 40 bis 50. Ein nette« Geschäft! Vielleicht täuscht man sich aber doch in der Bereitwilligkeit der Volksvertretungen, neue Steuerlasten dem Volke aufzubürden. An sich gewinnt schon die Parole: ,Mne neuen Steuern mehr!" an Umfang. Sodann ist es sehr verfehlt, all« Getränke, Bier, Wein, Schnap«, gleichmäßig zu besteuern. Endlich hüten sich erfahrungs gemäß die Abgeordneten einer jeden zu Ende gehenden Legislatur periode, den Wählern al» Erbstück neue Steuerlasten zu überlaffen. Wer sein Mandat lieb hat, wer auf Wiederwahl rechnet, hütet sich wenige Wochen vor Neuwahlen neue Steuern zu bewilligen. Auch leuchtet das Beispiel Frankreichs, da» die indirektcn Abgaben ermäßigt, doch sichtbar genug über die Vogesen herüber, um übersehen zu werden. DaS Erscheinen de« Koblenzer RegierungSratheü Wettendorf in Konstantinopel und seine Ernennung zum Mustcschar (UnterstaatS- sekretär) im türkischen Finanzministerium hat den englischen Spezial- aesandten Göschen aus seiner zweimonatlichen Ruhe am Goldenen Horn aufgeschreckt. Seiner Mission daselbst wurde durch Wettendorf der Stempel der Lächerlichkeit aufgedrückt. Er lief erschreckt zum französischen Gesandten Tiffot und verabredete mit ihm einen Plan, die türkischen Finanzen unter eine gemeinsame europäische Controls zu stellen. Ob die» der Sultan zugiebt, wird man ja bald sehen. Voller Schwierigkeiten ist die Aufgabe Wettcndorf's, denn eine wirkliche Besserung der türkischen Finanzen ist doch nur dann möglich, wenn der Verschleuderung der Staatseinkünfte durch den Sultan selbst ein Riegel vorgeschoben wird. Wa» von diesen nicht von der Ver schwendung der Serailwirthschaft aufgezehrt wird, fließt in die Taschen der großen Diebe von Pascha's. So giebt die Schafsteuer, die Heuer besonders reiche Ertrüge liefert, 20 Millionen Mark. Davon wird nur ein geringer Theil zu Staatszwecken, wie Heeresrüstungen, verwendet, das Meiste findet in dem Serail des Sultans und in den hohlen Händen der Pascha's stets offene Abzugskanäle. Nun schickt Deutschland gewiß nicht Offiziere und Beamte deshalb nach der Türkei, daß sie dort Zeugen des Unterganges de» Osmanenreiches sein sollen. Vielmehr sollen sie jdas Reich des Sultans mit jener Kraft ausstatten, die eine gute Verwaltung und ein tüchtiges Heer einem Staate zu verleihen vermögen. Deutschland, als der am Oriente am wenigsten direkt betheiligte Staat, sollte den anderen Mächten auch den geringsten Grund zur Eifersucht geben. Sie sollten es vielmehr freundlich aufnehmen, wenn deutsche Tüchtigkeit Etwas unternimmt, woran französische und englische Finanzleute Schweiß und Mühe umsonst verwendeten. Will Europa von der Türkei auf gütlichem Wege Opfer an Land an die Griechen und Montenegriner erlangen, so muß man ihr auch Mittel und Wege anweisen, die es ihr ermöglichen, auch in verengerten Grenzen einen lebensfähigen Staat zu bilden. Die Hauptgefahr bildet immer, daß die Früchte der redlichen An strengungen der Deutschen in das Danaidenfaß der Serailwirth- schaft verschwinden. Abdul Hamid hat bisher alle Versuche, Dem Einhalt zu thun und den Widerstand gegen seine Herrscherlaunen zu brechen, vereitelt.. Wird Wettendorf gegen den üblen Willen de» Sultans, die korrupte Pascha- und Effendi-Clique und die Eunuchensippe glücklicher sein, als die begabtesten der türkischen Staatsmänner, Midhat, Sawas und Kheirredin? Im ungün stigsten Falle könnm sich unsere Landsleute an den Rath halten, den Fürst Bismarck dem Prinzen Battenberg ertheilte, als dieser ihn fragte, ob er den Thron von Bulgarien annehmen solle: „Versuchen Sie's! Es wird Ihnen mindestens eine angenehme Erinnerung für später sein." Selten wird eine Regierung so vom Pech verfolgt, als die Gladstone'S. Erst wurde die Wahl seines Ministers des Innern Harcourt für ungiltig erklärt, dann fiel derselbe bei der Neuwahl durch und erlangte mit Mühe einen Parlamentssitz in einem andern Wahlkreise; jetzt geschah dasselbe mit dem Minister für Schottland, Balfour, dessen Wahl für ungiltig erklärt und der bei der Nachwahl von einem Torry geschlagen wurde; endlich wurde am Sonnabend auch die Wahl des HandelSministcrS Dodson kasfirt, weil sich einer seiner Wahlagenten hatte Bestechungen zu Schulden kommen lassen. Das ist ein harter Schlag; ein solcher Schimpf ward im bülischen Parlamente noch nicht erlebt und der erzwungene Austritt dieses Ministers kommt dem Kabinet Gladstone'S um so ungelegener, als derselbe das neue Haftpflichtgesetz ausgearbeitet hatte, das er nun nicht mehr verthcidigen kann. Alle Resormgesetze Gladstone'S schweben in der Luft. Dem erwähnten Hastpflichtgesetz erwächst außer- und innerhalb des Parlaments eine große Gegnerschaft, das irische Pächtergesetz ist, jämmerlich zerzaust und zerpflückt, aus dem Unterhause heroorgegangen und wird im Oberhaus« ganz fallen; das vom Oberhause berathene Begräbnißgcsetz dürfte wiederuni dem Unterhausc nicht behagen und für das Hasen- und Kaninchcngesetz findet Gladstonc in keinem Hause eine Mehrheit. Daß Gladstone'S Unternehmungslust unter solchen Umständen rasch abgenommen hat, ist begreiflich, aber noch sitzt er fest im Sattel. Neueste Telegramme der „Dresdner Rackirtchteu." BerlIn, 22. Juli. Der Oberpräsident Schleswigs, Bötticher, wird als Nachfolger Herzog» in Srraßvurg bezeichnet. Baiern. Der König war in der Stacht zum 20. b. M. in Lebcuögeiabr. Er iudr von Pleßenberg nach Hobenichwangau Die Pterde gingen in Folge Blitzschlags durch; der Kutscher und Lakal wurden vom Wagen geichleudert und verletzt; der König rettete sich durch einen Sprung aus dem Wagen. — Im Land tag wurde der Antrag Haicnbraedt'S wegen »Abschaffung des 7. Schuljahres von Rußwurm als schädlich für die sittliche Volks bildung bekämpft und an eine iansgllebrlge Kommission verwiesen. Oesterreich. Die „N. Pr." theiit mit, daß Vas Kaiematt« schiff „Eupen" den Beiehl erhielt. sich schleunigst anözurüsten. Die Levantescadre ist um zwei Schiffe verstärkt worben. Alle Großmächte nehmen an her Flottentemoustration tbe». Frankreich. Um sich von Gambetta nicht ganz In den Hintergrund drängen zu lasten, wird Präsident Groov anfangs August nach Cherbourg gehen, um die vort Nch vereinigenden Flotten de» Mittelmerrö und Kanal» zu besichtigen. Gambrtta geht später nach Italien. Türkei. Der Fürst von Montenegro lehnte den Vorschlag vrr Piorte ab. eine Eiigurtekommlssion zur Untersuchung de» längsten Zusammenstöße» der Albanesen mit Montenegrinern zu ernennen; er wie» den Geschäftsträger Montenegro» an. Kon« stantinopel zu verlassen. Griechenland. Die Negierung deschloß vle Fortsetzung der Mobilislrung. vermuthlich infolge der vertraulichen Antwort der Pforte aul dle Colicctivnote, die wahrscheinlich nicht definitiv ab lehnend besagt. cö könne bte Alvanesen nicht zwingen. einen Ausländer als Herrn anzuerkcnnrn. sie garantire ledoey, wenn sie freie Hand habe, ein freundliches Abkommen mit Griechenland zu treffen. Berliner Börse vom 22. Juli. ES Ist dafür gesorgt, baß die Bäume ni»t in den Himmel wachsen. Von der Pariser Börse lagen ungünstige Nachrichte» vor, welche die hiesigcBLrse sehr wesentlich inst uirten. Die leitenden Papiere setzten daraufhin wesent lich niedriger ein und alle Gebiete schloffen sich der rückläufigen Bewegung an. welche durch Neaiisjrungcn noch gefördert wurde. Sehr abgclchwächt waren namentlich Rente»; Io verloren Ungar- rente l Proc. Von Industrien behaupteten noch eine Anzahl ihre Eonrse. Der Vcrkebr war lebbait. Sackst. Wcrthe behaup teten sich, die nielste» erzielten selbst nicht unbeträchtliche Avancen, so Lauelhammer s-i- th» Proc.), Schönherr (st- l.40 Proc.), Wiede, Zimmermann, Hartmemn. Körner, Gußstahl, sowie sämmtliche hier gehandelte sächsische Bankpartere. Lokales nnv Sächsisches. — Am Mittwoch unternahmen Te. MaI. ber KvnIg und II. KK. HH. Prinz und Prinzessin Geora nebst Familie Mittags 1 Uhr von Pillnitz aus pr. Eguipaae einen Ausflug nach der Bastei, in den Amselgrund und a»i einen der schönsten Punkte, den„Gamiurlch"; als Führer durch die Schweiz fun» girte brr Oberiorstmeisier Blodmer von Schandau. Inzwischen war von Dresden ein Dampfschiff, inlt der Edrlich'schen Musik- Kapelle an Bord, nach Pillnitz abgegangen, hatte dort die könig- iiche Küche ausgenommen und fuhr mit der König»- und den sächs. Flaggen geschmückt bis Nathe» den hoben Herrschaften ent gegen, weiche daselbst nach 5, Uhr das Schiff bestiegen, nachdem sie ehriurchlSvol! aul der Lcmtungöbrücke vom Verwaltungorath der iächs.-böbm. DampischiffiahrtSgesellschast. Oberst z. D. Plötz. und dem Dampsschiffiahrtötlrcctor Nöhrig begrüßt und aus Deck geleitet worden waren. Au» dem Deck nahmen die hoben Herr schaften baS ?tner ei». Die Teste! bestand aus 20 Couvertö und waren zu derselben außer dein Hoiclcnst auch Oberst v. Plötz und D«r. Nöhrig zugezogen, mit denen sich Se. Mai. längere Zeit unterhielt. Auch mit dein kgl. Mustkdlrertor Ehrlich sprach Ge. Mai. lange Zelt ln der hulovollsten Welse, wandte sich auch mehrfach an einige der älteren Mitglieder der vortrefflichen Kapelle. Langsam glitt da» Schiff z,rischen den reizenden Ulern herab bl» Pillnitz, woselbst eS 7 Uhr an einer am der großen Schloklreltrep.'e provllorisch angebrachten Lanbungsbrücke anlegte. Von den Ulern Wehlens und PirnaS auS fand lebhafte Begrüß ung her hohe» Fahrgäste durch Böllerschüsse re. statt. — Herr Stadtraih B ö n i s ch hat eine Urlauböretse ange- treten; der Herr Oberbürgermeister l)r. Stübel kann, so lange der neue Bürgermeister nicht bestätigt ist, von der Verwaltung der beiden Aemter nicht abkommen. — Gestern trüb ' UO Uhr wurden aus dem TrinttatiSsriedhofe die irdischen Ueberreste de» Herrn Oberforstmeister Ru dorf, welcher durch einen Herzschlag seinem Berufe jäh entrisse» worben war, dem Schooßr der Erde übergeben. Außer den Vertretern deS Finanzministeriums. Geh. Rath Götz und Land, sorstmelster Roch, sowie dem Direktor der Tharanbter Forstakade- mie, Geb. Rath Jubelet, und einer großen Zahl Freunden hatten namentlich auch über lOO Forstbeamte tn und vor der mit reicher Blumendekoration versehenen Kapelle Platz genommen. Uni » Blumen gebettet und geschmückt mit den Abzeichen seine» Amtes, war der mit brennenden Kerzen umgebene Sarg vor dem Attare ausgestellt. Herr Diak. vr. Koppehele sprach unter Anwendung des Bibelwortes: „Wahrlich, so wahr der Herr lebet, eS ist nur ein Schritt zwischen mir und dem Tode" die Leichenrede, in welcher er zugleich der hoben Verdienste de» V-rstorbenen ge dachte. Unter den Klängm de» CboralS: „Nun ruhen alle Wälder" bewegte sich der Trauerzug dem Grabe zu. — Da» größte Bedauern erregt tn allen militärischen Kreisen Sachsens das gestern erfolgte Ableben de» Herrn Oberst von Welck. Kommandeur he» In Zittau garnisonlrcuden 3. Jnsanterie-Regiments Nr. 102. v.W. war lange Jahre Kom mandeur des sachs. Kabettcn-Korp» und einer der beliebteste« Offiziere der sächsischen Armee. - Donnerstag den 2«. d. M. finden in den Orten der amtS- hauptmannschaitlichen Bezirke DreSken-Alt- und Neustadt die Wahlen von ignblichen Abgeordneten zur BezlrkSver« sammlung statt. — Gegen die Bewilligung der Pferdebahn über die Augustusbrücke soll inilitärlscherlcitS eine Vorstellung bei der konlgl. Pollzeidirection ringelaufen sein. — Bel dem am 17. d. über dein Elbthaie in Böhmen toben den schweren Gewitter wurde auch das um 4 Uhr von Aussig gegen Leitmeritz abgehenre Dampiboot „Bastei" in der Nähe von PraSkowitz von einem Windstoß arg mitgenommen. Das auf Deck angebrachte Schutzdach mit allen Ständern und Stützen war mit einem Ruck ins Wasser geschleudert worden, das Dampiboot durch den Anprall des Sturme» au« die Sette gelegt, so daß die Fenster rer Kajüte vom Wasser eingedrückt wurden, das eine Rad in der Luit noch einige Umdrehungen machte und die Maschine den Dienst versagte. In der Gchlff»- küche batte diese „Wendung durch Sturmgewalt" arge Verwüstung angerichtet, und da» Klirren der Teller und Gläser mischte sich ln da» Zetergeschrei der Passagiere, von denen wohl ketner einen solchen Secsturm le erlebte. Zum Glück erlitt da» Schiff keine Havarie und konnte die Fahrt bi» Leitmeritz sortietzen. — Sitzung res Geknrg » verein » im Kneist'scven Saale. Der Herr Vorsitzende sprach den Wunsch aus, baß in der Ber- einSzcltung eine Rubrik ausgenommen werben möchte, in welcher zu lobende und zu radelnde Begrgnlsse aus den Wanderungen der VereinSinitgliekcr, namentlich Seiten» der Wlrtbe, Fuhrwerk»« besitz» u. A. mitgetbeilt werde» sollen. Eclatante Vorfälle der unverschämtesten Nebervortheiiung wurden erzählt, welche den ausgesprochenen Wunsch doppelt gerechtfertigt erscheinen ließen. Dem Vereine sind werthvolle Geschenke und Zuschriften zugeaangen. Ferner wurde über eine am vergangenen Sonntag stattgenmeene Pflanzung von Edelweiß rrlertn. auch kam da» Programm de» zu gründenden „NlesengcbirgS-VereinS" zur Kenntntßnabme. 14 Anmeldungen wurden durch einstimmige Ausnahme erledigt und neue Anmeldungen proklamlrt. Während der Sitzung ging ein svmpathischc» BegrüßungSteiegramm von dem Vereinsmitglied Herrn Vr. Herrmann aus Tirol ein. War. — Einerarmen Wittwe, welche am Sonnabend aus dem Neumarkte durch den Bcrkani von Kränzen zum Feuerwedr- fest sich etwa» verdienen wollte, ist In Folge ihrer Kurzsichtigkeit ein schmerzlicher Verlust geworben. Sie bat ein tO-Markstück für ein 2-Pfennigstück weggegeben und weiß doch nicht — wem. Vielleicht kommen dem Betreffenden diese Zeilen zu Gesicht und vielleicht hat er den goldenen Zuwachs zu seiner Kaffe bemerkt unv ist auch am Ende eine ehrliche Haut — dann mag er die für die Arme große Summe im Produktengeschält Rampesche» straße Ik abgeben. — Die zur Zelt in Dresden, Victoria-Hotel, wobnhaite amerikanische Reisegeseilschait besuchte vorige Mitt woch den Schillergarten zu Blasewitz und verweilte dort längere Zeit, sich an dem schönen Panorama der gegenüberliegenden Berge ergötzend. - Die mündlich erklärte «ndangrnommene Abtretung (Session) einer Forderung au» rlnrm HandelSgeschäst von einem Kaufmann an einen anderen Kauimann hat nach einem Erkenntniß des Ret»»gerlchtS. ibrer Formlosigkeit ungeachtet, die Krait, das Elaentbum an der Forderung zu übertragen. ^ die letziaen warmen Abende in wahrhaft erquickender Welse im Freien verbringen will, dem ist ein Spaziergang resp. Fahrt na» dem S katlng Rink in Lüvicke » Wlnter- st^rten besonders zu empieblen. Die Pkertebahn kübrt bis dicht an den Eingang zu dem prachtvollen Park, man begiebt sich In den Skating.Rauin gegen das billige Entree von SO Pi. und nimmt in den Mareiulsen Platz, welche den Raum ring» uingürteln. Aus dem glatten, großen Mittelraum bewegt sich nach den Klängen einer tüchtigen Militärkapelle ein bunte» Ge misch sahrlustiger iröhlieherDamen »nbHerrcn in den venkbarsien Windungen und Drehungen ans den beweglichen Rollschuhen, wobt wissend, wie nützlich iür Muskeln und Lunarn diel« B«-
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