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Dresdner Nachrichten : 18.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-18
- Monat1880-07
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 18.07.1880
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Vrvsäim» 1880. WS l -»«>»> »u«»4rtl> . tu Ham. »ür».««rlrn, «I»». Letptl,, «»stl, «retlou. tzr-iiMm«. M»»« t» «<rU». LriOtia. wt«>, ch°»»ur«, Jrsnklun, M„ Mün- chtii. — »«u», » 4». tn ^rankrur» »«. —vureauld .,A»»«IN>»»> U»r»>, >»llil», U»U1«» ck L«. in Paul. -«VW Lp 25. FsLrs«»». ü», > «««», Tageblatt für Uolitik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht,Fremde»lifte »SM «»« *»r»«i, Nt, »M,,4». II,I,« «rich»«»», »» »chnM »tr» »l«, ,«I«» i^ «»»»IrU^ Aino»«,, «»iirlo »,n un» u»»»!»nnl,»tz,r««,uü» Vrrlonni Mlknr«, »I» Ok,»«««ra>»»»>Aa»»Iu»«»»rch vri«i«,rk,n »de» Potzrintlhi»»«. »cht Ettde« 1,1,», iS Pi,». S»- irrnt» in» di« «,»„« > Iiu«>«« »»« »ach »iikm^«^,«,» »t, PUU, I)tl8 üaukK08vkLtt von LL«g»xEl «L C!«. IdvttllUQt "i< 1« KV, Leks eisr Lpororgasss. WNicniNtz vom 17. ernn 1 «aiomeicr non, ».^,0» -rivlold. wülllirat« n> ,swdr. 7II.1, 7<n Mar., leit gkjtccn l> Mm. ftkinUen. Thcrmoincuügr. >,. !>t»n»,n.^ ><>/,»W., „iodr. Temp. 12" W , liöchsic 22» 2S. Wind, «onninag.i r>cl«, «achmiiiaa» «ewtiier. ksstkruraut 0. Sivßvl, IrKtsrrr, Uoa»8pI»tL Alr- »4, lUittagstisoli vou l 2 bis >/-4 Okr. '/« umtKortionon, soniv Oouvurt -1 I Ll. unit küdor. LtammtrUkstüele, >l. t'lnuonsekes L»8vr-LvUsr, Oulmbrredor uncl äVoisshior, Lruvktürter A,vptelrvsin, ßrosses VVolu-stagor. c>»s onrsonr« e^v was ocoall»»o,rei S r» ir- ^ o rr - W » vrrruMmao-vvrrLii - z», n. NLS« di«1«L V»mea Mi« Herren jecisr ^ltvrs- vvä Ksontnisusluk« öured «chpvnt» Llrlcol- unä kolos1.uuäsn «Ns VorLksil« LN vinsr prallLltiede» Lu«d1I6»VS 1» rr«»urvt»l»eke», Ln^Ustcliov, veut«< den, ItaUenIicdeo, Uuti»ll,el»eo «tc. Du» vou 6e» ^'iloiirik'ltw6rüN?.LdI »ddLoxikk» Honorar betrügt wviüt VNG» unter 5Id. pro 8Lun«1e. Loio^eUüivrn 1»«etion«v von LUl. 1,35 kiüti ü imä Xdäs. 10 Vü» . i »n ,Hri»ede» X nuu v nua /VVU8. LU 6d» rur Vvrtütxnnkf. ^uotviäuueon ^6Ü. p«r«üüUed LN 2 s bvMiritSu. t<rn ec;drsit v. 1—2 Mir, «rsnt. n. Lonnt. Vorm.. Mos«tb«4 6» f LL ' vinroroaiv». Rr.20«. Aussichten llir ben 18. Juli tunstici, kichicr. G«vttterie>>e». Voiwieiieud wolkig, zeitweise^ Sonntag, 18. Juli. Politisches. Dresdens Bevölkerung ruft heute dem deutschen Feuerwehr tag« ein herzliches „Willkommen!" zu. Ein anderes, als dieses allgemeine BegrüßungSwort steht nicht zur Beifügung; die lebendige Sprache hat noch keinen passenderen Wahrspruch sirr die Männer von Schlauch und Spritze gestaltet. Denn ,/stut Schlauch" oder „Schlauch hoch" sind ebenso lächerliche als ungeschickte Nachahmungen. Und doch verdienten die Bezwinger des feurigen Elementes nicht minder den Besitz eines in zwei kurze Silben ihren Beruf zusammen- pressendenZuruf's. wie es die Gelehrten schon lange in dem elastischen Salve!, die Bergleute in dem ahnungsfreudigen Glück auf!, die Sänger in dem zuversichtlichen Lied hoch!, die Turner in dem fröh lichen Gut Heil!, die Jäger in dem frischen WaidmannS Heil! endlich die Bevölkerung Süddeutschlands in dem herzigen Grüß Gott! besitzen. Somit verbleibt es bei dem uncharakteristischen Willkommen! Aber es ist herzlich und aufrichtig gemeint! Wie sollten wir hier nicht die Bereinigung jener muthigen und uneigennützigen Männer und Jünglinge begrüßen, deren Eifer, Pflichttreue, Unerschrockenheit und Aufopferung der Staat und die Einzelbürger die Sorge um Erhaltung von Menschenleben und Gesundheit, beweglichem und unbeweglichem Eigcnthum überlassen können? Die Tugenden, die einen Feuerwehrmann auszeichnen und erst dazu machen, sind Mannes and Ehristentugenden: Muth. Selbstverleugnung, Uneigennützigkeit! Keinen wird man heute in dem langen stattlichen Zuge der Tausende sehen, der nicht bereit wäre und jeden Augenblick darauf gefaßt sein müßte, sein Leben für Andere in die Schanze zu schlagen. Ihn erwartet kein Lohn, zu verdienen ist dabei Nichts; das Bewußtsein der Pflichterfüllung und die Anerkennung seiner Akitbürger ist Alles. Das ist freilich nach modernen Finanzbegriffen nicht viel, im Grunde ist e« der einzige, der höchste Preis, den die Erde zu vergeben hat. In dieser schlichten Pflichterfüllung wetteifert der Feuerwehrmann mit dem Krieger. Ob dieser in den Pulverdampf einer Schlacht, jener in den Qualm eines brennenden Hause» unerschrocken ein dringt — Leide beseelt das Bewußtsein: im Dienste der Allgemein heit, dort des Staates, hier der Gemeinde, das Leben zu wagen. Sm wahre« Wort: „Die Helden, dle'im blut'gen Kampfgetbse Dem Tobe trotzig In da» Antlitz seb'n, Sind reicher nicht an Muth und Seelengröße, Als die den Flammen kühn entgegen geb'n." Die Feuerwehren sind eine Einrichtung des Abendlandes. Der Orient kennt siefast noch heute nicht. Wie häufig zerstört ein anfangs winziger Brand in Konstantinopel ganze Stadtviertel! Die ersten Feuerwehren verdanken wir den Franzosen. Diese besaßen sie schon oor 2 Jahrhunderten. Deutschland führte sie erst seit Mitte dieses Jahrhunderts bei sich ein. Schiller kannte sie noch nicht. Wie hätte er sonst in seinem Liede von der Glocke der edlen Thaten der Feuer wehr unerwähnt gelassen? Was hätte Schiller für erhabene Worte hierfür gefunden! Die deutsche ideale, aber unpraktische Auffassung oon dem Wesen der Gemeinde brachte es mit sich, daß man eine allgemeine Löschpflicht für alle Einwohner annahm. Man kennt die Schattenseiten dieses Prinzips. Die Neuzeit mit ihren Einrichtungen nölhigt allgemein es aufzugeben. Nur in den zurückgebliebensten Bauerndörfern gilt noch die allgemeine Löschpflicht, die tatsächlich st» einer allgemeinen Feuersgefahr geworden ist. Es gereicht unserem Lachsen zur Ehre, daß es unter denStaaten mit modernenFeuerwehren obenansteht. Der freiwillige Löschdienst war und ist der Uebergang zu der Lerufsfeuerwehr. Nur sie ist im Stande, dem Feuer eine ebenbürtige Macht entgegenzuwcrfen. Berufsgeübte Mannschaften, militärisch organifirt, in Manneszucht und Unterordnung ausgebildet, unerschrocken und vom Geiste der Aufopferung beseelt, das sind die heutigen Feuerwehren. Mit ihrer organisirten Thätigkeit des Brand löschens, des Bergens von Menschenleben und Eigcnthum sind sie eine der glücklichsten Schöpfungen des heutigen Bürgerthums. Die Feuerwehren bringen zugleich einen sehr charakteristischen, unter scheidenden, farbenfrischen Zug in unser immermehr in den allge meinen farblosen Brei versinkende« öffentliche» Leben. Die Feuer wehren haben sich in Folge ihres auf daS Retten und Erhalten ge richteten Berufes zu Stützen der Staats- und Gesellschaftsordnung ausgcbildet. Daruin noch einmal: Willkommen,Ihr wackeren Männer I Paris erholt sich allmälig von den Fest-Strapazen. ES fand noch eine Galavorstellung in der Großen Oper zu Ehren der Armee statt. Im Parterre waren 2000 Offiziere aller Grade versammelt, in den Rängen wurden die Unteroffiziere placirt — ein höchst glänzendes, farbenprächtiges Bild. Man führte 2 Akte von Wilhelm Tell auf, die Vorstellung war wie so fast immer, d. h. mittelmäßig, sie machte keinen Eindruck. Bester gefiel ein Ballet „Jedda". Die Blätter der monarchistischen Parteien Frankreich» machen kein Hehl au» ihrem Unmuthe, daß da» ganze große Fest ohne alle Störung verlief. Die „Union" nennt daS Fest „eine Orgie, wobei die Bevöl kerung brüllte", der „Francois" ,Me Schnurre des um daS Schaffot tanzenden Gesindels"; Cassagnac meint: „die ganze rothe Canaille exaltirt und bekränzt sich, füllt die Spelunken und überströmt die Straßen". Pari» hat seine geschäftige Thätigkeit wieder ausgenom men ; doch wird der Wahlbezirk Gambetta's in Paris am Sonntage rin Nachfest feiern, dem derselbe präsidiren will. Dann wird er auch noch einem Feste der französischen Flotte in Cherbourg beiwohnen. Er hat also Anlässe genug zu reden, während er bei der Vertagung der Deputirtenkammrr sich in Schweigen hüllte. Um so heftiger greift ihn Rochefort an. Der Laternenmann erklärt Gainbetta als die größte Gefahr für die Republik. Derselbe strebe eine Diktatur an, er wolle bei den nächsten Wahlen 4 Millionen Stimmen auf sich vereinigen, indem er sich in so und so viel Departements gleich zeitig aufstellen laste. Mit Anspielung auf die Herkunft Gambetta's aus Genua ruft Rochefort den Franzosen die Warnung zu: ,.DIe genuesischen Cäsaren sind ebenso zu fürchten, wie die römlschen oder korsischen Cäsaren <Navi.'lkc.'n) und wir baden nicht alle unsere Kräite eingespannt, um die alten Dynastien zu unter-> graben, damit wir jetzt ebne Protest neue sich auirichtcn lassen! sollten. Man nimmt allgemein cm, rasj Herr Gainbetta die Re publik zu vrganisireu suctie; wir süranc», baß er vielmebr tcn GambettiömuS zu organiiircn trachtet. Er bat ln alten Präiek- turc» ein Perional, welwco am Wabltage aus seiner vielfältigen Eanbibatur bie allcroisizlcuste mache» wiro, I.ie »och je einen Wablkbrper in ibrc unterseeischen Fübliäten eingeironnen bat. Herr Gambctta ist außerordentlich bcrevt, aber er iit noch wehr gefährlich. Die avunst der Rebe ist ein köitlicheö Ding, jedoch »ur unter der Bedingung, bau sic unter keinem Vorwände auf die Kunst der Dikralur gepfropft wird. Rocheiort will sich nicht zuin süchtigen Cäsar aunpielcn, aber er will auch nicht einen Pompejuö abaeben, selbst aus die Gckabr bin, daß unser Stand bild einst, wie das des Besiegten von PharsalcS, mitten im Senat crr«ci,tet werden sollte, waö übrigen» Herr Jule» Simon nicht zugeben würde." Ueberlassm wir den Republikanern das Austragen dieses Strei tes unter sich; Deutschlands Wunsch kann nur der sein, daß die maßvolle Haltung, die der Präsident Grvvy in seiner Fahnenrede annahm, von seinem Volke getheilt wird. Es will viel sagen, daß der Präsident Frankreichs der nationalen Eitelkeit seiner Landsleute keinen Phrascnbrocken hinwarf und kein Wort fallen ließ, das so natürlich gewesen wäre wie das, daß die Armee gegebenen Falles ihr Blut für die Ehre und Größe der Nation verspritzen würde. Die Franzosen sind ein bewegliches, zu Neuerungen stets bereites Volk, das wußte und schrieb schon Julius Cäsar. Keines ist so be gabt und so gestimmt, heute allem Großen nachzujagen und morgen alles Erhabene wieder fallen zu lasten, wie dieses. Der Sinn, in dem Frankreich heute ein Fest feiert, ist keine Bürgschaft für morgen. Wir müssen hoffen, daß die Zurückhaltung und Friedensliebe, die es bei der Fahnenweihe zeigte, sich noch recht lange bethätige! Das große Ereigniß in der Politik ist die Ucbergabe der Griechennote an den Sultan durch den deutschen Botschafter Grasen Hatzfeld. Der Sultan nimmt sich mit der Antwort Zeit. In zwei, drei Wochen ertheilt er den Großmächten Bescheid. Welche Komödie! Alle Welt kannte Inhalt und Wortlaut der Note, noch ehe sie über reicht wurde, die Großmächte wissen auch bereits die Antwort. Der Sultan sagt nicht geradezu Nein, aber er macht die erdenklichsten Schwierigkeiten. Er erklärt sich bereit, den Griechen einen Streifen Landes abzutreten, aber beileibe nicht den, welchen Europa will, und zwar aus den und den Gründen. Griechenland aber verschmäht das Wenige, was ihm vielleicht der Sultan geben würde; es will ent weder das Ganze, was ihin die Conferenz zusprach, oder es wartet. Was thut nun Europa? Es schickt eine Eonferenzflotte in die Ge wässer der Levante. Auch Deutschland und Oesterreich ordnet je ein Panzerschiff ab, um im Oriente ihre Flagge zu zeigen. Aber an kriegerischen Operationen betheiligen sie sich nicht. Deutschland aber thut noch mehr. Es bietet dem Sultan nicht bloü Offiziere, sondern allerhand Beamte für Justiz, Polizei, Verwaltung und Finanzen an. Und der Sultan greift gierig zu. Wir stehen da vor einem Räthsel. Gewiß ist das Gerücht von einer türkisch-deutsch-österreichischen Al lianz vorschnell und übertreibt, aber die active Einmischung Deutsch lands in die inneren Verhältnisse der Türkei ist ausfällig. Die Eng länder aber erblicken darin eine Spitze gegen sich. Gladstone wird höchst unruhig. Zu diesem neuen Zwischenfall gesellt sich der drohende Ausbruch in Bulgarien. Fürst Alexander trachtet nach der Ver größerung seines Landes durch ein Stück oder ganz Ostrumelien. Rußland unterstützt ihn mit Offizieren, Unteroffizieren und Waffen. Jeder Tag kann das Losbrechm des Aufstandes melden. Gladstone aber hat zu diesen äußeren Sorgen noch sehr heftige innere Schmer zen. Sein Gesetz über die Entschädigung der mit ihren Pachtschil lingen rückständigen Pächter gewisser Gegenden Irlands wird un barmherzig zerzaust. Es ist'freilich nur eine ganz winzige Reform und von Radikalismus dabei gar keine Rede. Aber das Schlimme dabei ist, daß sich ergeben hat, »oie die Vorlage auf total irrigen, höchst liederlich zusammengestcllten Zahlen und Angaben beruht und daß sie hinten und vorne nicht paßt. Kommt hinzu, daß die Ir länder von der theclöffelweise verabreichte» Reform - Medizin ihrer Ackerbau-Mißstände 'Nichts wissen wollen, sondern auffordern, reine Wirtschaft zu machen und die Lords, daS englische „Landgcziefcr" wie wilde Kaninchen niederzuschicßen, so kann inan sich denken, wie die Engländer bitter über ihren bisher so vergötterten „William" urtheilen. Sein Ansehen hat Niemand so geschädigt, als er selbst mit seinem sich überstürzenden Thatendrang. Reneste Teleftramme »er..Dresdner R«chrt»tea." Berlin, 17. Juli. Die Kur In Ein» bat sebr gut auf das Allgemeinbefinden tcS Kalscrö elngcwlckt. Die Absicht des Kai sers. den österreichischen Kaiser aus der Fahrt nach Gastet» in Ischl zu begrüßen, mußte ausgegeben werden, da Kaiser Joseph iii der zweiten JuIIdälste nicht in Ischl anwesend. Kaiser Wil. Helm bat sich indes, Vorbehalten, aus der Rückreise von Gastein Kaiser Josevb aufzusuchen. In Berlin wird der Kaiser am 11. oder 12. August zurückerwartet. Sonderöhausen, 17. Juli. Fürst Günther von Schwarz- burg-SondcrShausen (gcb. den 24. September 1801 > hat Iniolge eines Augenleidens zu Gunsten des Erbprinzen Karl sgeb. den 7. August I8:i<)) die Regierung nickergelegt. Der Erbprinz vat heute die Regierung übernommen. (Dr. I.) Lesterreich. In Wien «st ein großer Zufluß inländischer und ausländischer Schützen, worunter auch Italienische, die alle bcrzlichst empfangen wurden. - Der Kaiser eröffnest feierlich die nicderösteritlchifche Gewcrbeausstcllnng in der Rotunde. Berliner Börse vom >7. Juli. Die Course erhielten Im Durchschnitt beute noch etwas höher als gestern. Namentlich waren Eisenbahnen bevorzugt. Verglich « Mär kische höher infolge telegraphischer Mittheilungen von bedeu tenden Mehreinnahmen einerseits und andererseits, weil sich die VcrstaatUchungS-Gerüchte noch Immer erhalten, trotz oder vielleicht gerade wegen tcS gestrigen offiziösen De menti'- der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung." Da solche Dcmentl'S regelmäßig den seitherigen Bahnankäuien vorauS- ginacn. so hat man sich daran gewöhnt, dieselben als eine Art Bestätianna auizuiaffrn. Lderschlestscht veltevt und steigend. sich Na! Renten7etwaö höher. Zu bemerken ist, daß russische Stolen sich seit einigen Tagen abicbwächen, angeblich well die ruisische Re- aierriiig die Frage bo» Getreibeairoiiihrbelbotc» i»S '.'luge gefaßt haben soll. Sächsische Industrie» behaupielcn im Wesentlichen Ihre» CorrrS. Lokales und Sächsisches. — Se. Mai. der König kam am Freitag Vormittag ',»11 Ilhr in Begleitung tcS köntgl. Ortonanzoislzierö von Kirchbach vom köntgl. Schloß Pillnitz aus nach der Residenz, um die Mel dungen von Offizieren, sowie die Vorträge der Herren Staats- ministcr und höhere» Hoichargc» :c. entgegen zu nehmen. Die Rückfahrt nach Pillnitz criolgte Nachmittag 2 Uhr. Auch Se. K. H. Prinz Georg war von reiner Villa Hosterwitz auö nach der Residenz gekommen und batte sich behri'o Erledigung von dienstlichen Angelegenheiten nach dem Bureau des köntgl. Ge- ncrai-KommantoS begebe». Die Rückkehr nach Hosterwitz er folgte Mittags I Uhr. — Heute Nachmittag findet, nachdem vorerst die Königlichen Malestäte», welche von Pillnitz nach der Residenz kommen, vom Balkon des köntgl. S.hlost'cö arrtz den Fcstzng baden vorübcr- dekillren sehen, im letztere» sogenannte Familicntaicl statt, an der sich die Familie des Prinzen Georg, K. H., bcthelligen wird. — Herr StatlberirkSarzt l)>. NI ebner ist von seiner Ur laubsreife zurückgckcbrt und hat seine amtliche Thätigkeit heute wicdcr übernommen. — Der französische Generalkonsul In Hamburg, Graf de Pina, und der großbrilannische Geschäilölrägcr in Dresden» Strachev. sind nach mehrtägigem Aufenthalt in Berlin nach hier zurückgekebrt. — Der Emviang der mit den Bahnen und Dampiichtffen zugezogenc» Feuerwehren nahm während des gestrigen Tage» seinen last ununterbrochenen und strmniungdvollcn Verlaus; die größeren Züge wurden unter Vorantrltt einer Musikkapelle in die Stadt herein gestählt und überall landen die braven Heller In der Noch freundliche Begrüßung. Die Züge verfügten sich jede» Mal nach dem Staetpark, woselbst daS WobnungSkomits seinen Sitz balle. Ein vuntcS iarbcnirischcS Bild entfaltete sich in den Hauptstraßen. Der Schmuck der Straßen vermehrte sich im Lause beö gestrigen TageS noch wesent lich, überall wehen Fahnen und dir Stabt hat wirklich mehr als Anfangs zu denken war. ein Festgewcmb angelegt: reizend nimmt sich von Neustadt oder von der Brücke aus gesehen die Brühl'sche Terrasse auö. die vollständig mit Guirlandcn unv Fahnen umrankt ist. Aus den Bahnhöfen war der Frembrn- zuzug — abgesehen von den auswärtigen Feuerwehrleuten selbst — ein ganz enormer; für beute sind von der Bahnverwaltung, da besonders im Lause beS Morgens und Vormittags noch große Massen Zuströmen werden — Ertrazüge sind schon auf de». Böhmischen unv Leipziger Bahnhöfe angesagt — alle Vorkehr ungen getroffen. — XI. Deutscher Feuerwcbrtag. Der heutige F e st- zug wird in folgender Ordnung forinirt: Ein Zugführer zu Pferde. - Berittene Trompeter. — Reiterzug, inmitten desselben die Standarten in den deutschen und sächsischen Farben. - Die Scheivenichützengilte. — DaS Musikchor keS StadtparkS (Musik- direcior Pohle). - Der Vorsitzende deö Festausichusses (Ltavt- ratv Tcuchcr). — Das Dresdner Stabtbanncr. — Die Delegirten der Feuerwehren. — Die Mitglieder des deutschen und des säch sischen Fcucrwehr-Aubschllsses, geleitet von den Mitgliedern deS Festausschusses. - Die Mitglieder deS Central-Ausschusses und der übrigen für den XI. Deutschen Feucrwcbrtag fungirenten Special-Auöschüssc. — DaS Pionnicr-Musikchor (Muslkdirector Schubert i. — Die Turnvereine. — Da» Musikchor dcS K. S. Leibgrenadier-RegimcntS lMusikdircctor Ehrlich). — Die Männrr- Geiangvereine. — Civil - Musikchcr Musikdirektor Gärtner). — Die Schornsteinsegerinnung. - Musikchor deö K.S. Jmanterie- Negiments Sir. 101 iMusikdirektor Trenkler). — Der DrcSbner Branddirccter und der Hauptmann der Dresdner freiwilligen Turnericuerwebr. - Die Mitglieder der Feuerwehren: I. Oester reich. II. Sachien-AItcnburg. III. Anhalt, IV. Baden. V. Balern, Vk. Braunschwcig. VII. Hessen-Darmstadt, VIII. Mecklenburg. — Civil-Musikchor <Musikdirektor Helm). — IX. Preußen, >. Reuß, XI. Thüringische Staaten. XII. Mürtemberg. - 2. Musikchor de» K.S. Jrisanterie-Regiments Nr. Ittl. — XIII. Sachsen. — Kapelle ver Brühl schen Terrasse iMusikbirector Gottlöber). — XIV. Sachsen. — Civil. Musikebor iMusikkirector Oettnrr). — XV. Sachsen. - Musischer der Dresdner Turner-Feuerwehr und Trommlerchor dcS Turnverein». — XVI. Dresden, freiwillige Turnerieuerwehr. — XVII. Dresden, städtische Feuerwehr. — Der Festzug geht vom Neumarkt auS über folgende Plätze und Straßen nach dem Festplatze: Morltzstraße, Gewandbau»straße. MaHenhanSstraße.Seestraße.AItmarkt.Wilödrufferstraße. Sophien straße, Theaterplatz, Schloßplatz, AugustuSbrückc, Hauptstraße. NIebergrabcn. Wenn der Zug auf de», Festplatze angekommen ist, werden von sämmtlichcn Männergeiaiigbereinen folgende Ge sänge vorgetragen: Festst»uch, von R. Becker, Zuruf an Deutsch land, von Julius Otto. LledeSirelhelt. von Marsebner. Nachher beginnt die Hebung der Dresdner Berufs- und ver freiwilligen Turnerieuerwehr. — An vem heutigen Zuge derFeuerwehren werde« sich, den erfolgten Anmeldungen nach zu schließen, mindestens 5000 Feuerwehrleute betheiligen. Auch auö Oesterreich sind zahlreiche Gäste erschiene»; die bcutschen Gemeinden Böhmens stellten ansehnliche Kontingente, ebenso sind Feuerwehrabtheil- ungen aus Wien und sogar dem fernen Tirol da — die Zusam mengehörigkeit der Deutschen läßt sich eben nicht künstlich weg- polttisiren. Bon Berlin treffen in den Morgenstunden zwei stattliche Ertrazüge ein. SS läßt sich erwarten, daß der Feuer- wehrtag in Dresden, ebenso wie rer in Stuttgart, nicht nur kein Deficit, sondern einen lieber schuß ergiebt, der dann dem Feuerwebr-Jnvaiitensonds zuflösse. - Während res großen FettzugeS beute Nachm'ttag wird der e> chloßplatz durch Militär votlttänbigabgeiperrt und iür das Puvilkum daher dort wenig geeignete und nur son nige Plätze verdanben sein. Da auch Berittene zur Absperrung daselbst Verwendung finden müssen, würde eö Damen und Kin dern zu empfehlen sein, einen anderen geeigneteren Zuschauer platz auizuiuchen. — Nack'getdanerArbeit ist gut ruh'n! SodachtendieDrle- girten deö deutschen Schiss er cong reifes und begaben sich nack' der zwcitägen ernsten Berathung der Interessen der Klbschiffiahrt am Freitag Nachmittag auf den heimathlichrn Strom, »m aus diesem ihrem Elemente daS wohlverdiente ge- melnschaitllche Mittagömaln einzunchmen. DaS von der Säehs.« Böhm.Dampfschlffiahrtö-Gcsellschait hierzu zur freien Disposition gestellte sahnengeschmückte Dampsichiff Franz Joseph nahm ca. 40 Personen, Herren und Damen, aus und war auf seinem Deck mit einer langen zeltübcrdecktcn Tafel auögestattet. an welcher die lrohe und durch das prächtige Weiter ganz besonder»animtrti
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