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Dresdner Nachrichten : 26.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-26
- Monat1880-07
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- Dresdner Nachrichten : 26.07.1880
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M-MS Ni»» »»« » «»- «m io VI,-. «>>N,V svooo »lr«»l. FÜI »XRÜSgadr «tn«,Iandt»» M«« »«scripl» m,<i>t liq di- RrdicU«» nicht v«lbm»»ch. g»ftr,len> Annahme ,u»w>rt>» Hn»s«ns>«In ». ivoal«» i» H-in» »UI«, vtrlln, rsirn. ckcwttg. valil. «rkNau, gmuliurt a. M. — And. W»oN« in verlln, LclriE yrnnlsu,!, tR.,Mlln- n«l>«»v».inJ„nIi>ir» «.M. — Vurcail» d „IuOIlt««»» KiNk", — !>»'«», llulllk» » c«. in P-v«i. ch-n Hagekkatt für Politik, Unterhaltung, GtschSstsvtkiuhr. SSrsenbericht,Fr«m-mlistt. -5. 3»drr»v8. — D«v «»um etn«r elnj»»lli,c» «ne «,r»»li» illr »«, n»ch». »d,t,« «rlchkivkn »er Jnser»«» wird »ich« ,«,«»,«. >u«wär»gk «nnonren» «ullrtii» »on un» unbelonnxu tzirmkn un» Vm»nrn Wik nur »kan, wrLni>«»k„,»».A«l,lu«,^"r« P»I»iNja>,lun,. E"dkn ,°UkU IS P,°«. I,. >»» di« M»n«a,» Stummer —«> «'»km^eMage dX?,,«». I)iL8 ÜLUkKVKVÜÜtt von «L ri«. UvUrnlvt »tot« Sioliloxx-bitru«»« LV, Uoiro ltor Lpororxasso. jM- Stael»t-rele«r»niiii«. FranNnrt. Heute Vormittag bewegte sich der Festzug durch die gejchinücklc» Hauplslraßen nach rein Jestplatze. Uebcr ! Llo«,, fabrlk avck »i»v»,i,lj j seiner t»<ter- und Sronre-Lelenterle- tVeere», »Idum», siloker, Soßmiioß- u.j llunet-Uegeaeltlnite. 8poviLlitLt: ^nfvrtissuns? von praokt-^ldum» u.l Uepoen mit Diploms ru äukrlüvn, »orvro Rtnppo» un<i Uamenerllge aut! Ltul», Lüolror u. ckgl. > lO.OOOTurncr. «erner 5000 Sänger, Schützen und Feuerwehr Männer mlt gegen 50t) Fahnen und 15 Musikchöre» nabmer daran weil. Der Festzug dauerte l'/s Stunde. An den Frel- 22VO Tn U kÄlM L§I. LLells. HoÜios., 0F^8veht prngeretr»«»« 7. LMxs- mrä Lravrtteu-I'Llink kivksrö poppv L Weise, Wllsitrutserstrssse 29, pari, unck t. Liege, empüvlilt ikr roickliellises Düßoc ailou Donsumontou. Übungen nahmen Turner thrtl. Wien. Die Preiöverthellung am Schluß deö Schützenfestes sand heute Nachmittag durch Erzherzog Albrecht statt. — Fürst Milan reiste heute »ach Belgrad zurück. Rr. 208. «Sltieriing vom 2». Jim: ' ' ^ Tt 1S2 MiU., »nvertinderi. ! höchste 21" LS. Sud-B!csl-Wind. varonieXr noch lß-iar voiold. wallstrak« l» (MIN. Hl. , . > -»rnchmetk^r. »tedr. r«ms.>u,.. s Aussichten für den 20. Zull: Veränderlich, warm, gewltterhast. Letcht l'rwöilt. Montag, 20. Juli. Reukste Telearamme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 25. Juli. Fürst Bismarck ist gestern Abend von Ftletrlch-ruve hier eingetrofsen. Berit», 2.',. Juli. Die deutsche (Älattdeckcorvette.,Viktoria", welche nach Westinbien benimmt war. erhielt t» Plymouth Be- tehl, Malta anzulaulen. Sie soll sich dem europäische» Mittel» mecr-Geichwader anschließcn. England. Die El-Kaiserin Eugenie schisst sich In Ma deira »ach Plymouth rin. In St. Helena wurden ihr militä rische Einen erwiesen. Sie betete im Zimmer, wo der erste Na poleon starb, und am Orte, wo er zuerst begraben lag. Sie sämllt sodann zwei Zweige von der das cvemaligc Grad beschat tenden Trauerweide ab u»b beabsichtigt, einen derselben der Kö nig!» Viktoria zu übcibringen. Ncw-Aork, 2t. Luls. Mchl t D. 21 C. Siolhcr Wiutcnvcircn lD. s C. Mais t«Ick wir»u> «8 C, Fracht Ü'I. t5. Dresden, 26. Juli. - - Die Beerdigung beö Herrn Oberst v. Weick in Zittau bat unter allgemeiner Theilnahme siattgefunben. Die Tragik dieses TotcS bat tici erschüttert: kctn gedämptkcr Trommel wirbel. keine verhüllte Fahne, keine Ehrensalve über baö Grab - und doä'. welche ergreifende Feierlichkeit! Im Sterbehause hatte viakonuS Hartelanb bie T raucrreve gehalie». Dem Trauer- zuge schritten Militardcamtc und Feldwebel voran, alle Palmen tragend, dann iolgte eine Deputation des Dresdner Kadctten- hauscö: Adiutautcn trugen aut Kissen die zahlreichen Orden beö Obersten; aus dem Sarge lagen seine militäriseve» Embleme. Hinter dem Sarge schritt der älteste Sohn und der Bruder des Tobte», sowie der Vertreter «r. Mai. beö Königs, Gcncralcut- nant von Eariowltz uno der Weillllchc. Anwesend waren auch die Generalmaiore v. Einsiedel und v. Hausen; das gesammtc Oitiziercorpö, die Eivilvchörden, AmtSbauptmann v. Zapn u.A., Bürgermeister Habcrkorn, die Lehrerschalt, dieLiedertasel und die Kriegcroereinc. Den Schlutz bildete baü Negiment beö totten Obersten - aber ohne Gewehr. ES sehltc kein Soldat. Die NegtmentStarcile diiea den Ehopln'sche» Trauermarsch. General major v. Etnsictcl riei in bewegte» Worten dem tobte» Kamela- den, von dessen militärischer Lauivahn und Soldatcntugeudc» er et» ergreifendes Bild entwarf, ein letztes Lebewodl zu. Dann iolgte die übliche „Hand voll Erde", die ieder Thcilnehmrr, vom General bio zum letzten Soldaten, dem unglücklichen Oberst tnö Grab nachwari. Tiet ergriffen trennten sich Sille. — Das Deutsche Rcichogcrlcbt in Leipzig bat eines seiner sächsischen Mitglieder durch den Tod verloren, ein anderes wird infolge seiner Pcnsionirung auö ihm scheide». Der Reichogerichtö- ratb Do. Wenck. vor seinem Eintritt in dicicö oberste deutsche Tribunal Vlccpräsidcnt dcüAppeUationdgerichtö!» Lcipstg, starb nach längeren Leiden. Do. Wenck war einer der ausgezeichnetsten Juristen Sachsens, er wurde ausjerdcm als Mitglied in den ober ste» kaiserlichen Disciplinargerichtvhof berufe». AioGeiellschailer war er von einer geradezu unverwüstlichen Heiterkeit, — aber der Tob mäht unbarmherzig auch die iröi'lichsien Herzen. Ferner hat der NcichSgerichtörath Scheele, bis dahin Mitglied teö sächsischen OderahpcUalionSgerichtö zu Dresden, um seine Pen- sionining nachgciu.ht. Mehrfache unliebsame Vorkommnisse, die sich jcboch der öffenlllchen Diskussion entziehen, haben diesen Ent schlusi liervorgernicn. Den Grund dazu legte die Zutheilung Scheele a zu einem Senate, in welchen» er seine eigentliche Spe lialwissensckait, taS Handelsrecht, nicht verwecthen konnte, waS ihn sehr miümuthig gemacht haben soll. — Gestern Morgen verunglückte aus dem Reitwege nach der Pikardie ein Osstäcr, welcher einem Kameraden in, Reiten einen Noriprung abgewonncn halte. Er brach mit seinem Picrde dcr- maüc» zusammen, das; ec schwer» crwun bet unv unter grcsjem Biutvcriust in die Lokalitäten des Restaurant» getragen werde» mutzte, von wo er später per Droschke nach seiner Wob nung kranaportirt werten konnte. Dem Vernehmen nach soll der Verunglückte ein Stabsarzt vom Garde-Neiter-Reglnicnt (Dr Well) und einer der tüchtigsten Reiter sein. — Die 'Morphiumeinspritzungen haben In neuerer Zeit so überhand genommen, tatz sie in Wirklichkeit zum Verderb Uä'sten und verbreiteten Laster geworden sind. Vornehmlich sind eö junge Aeczte, die bei fast alten schmerzhatten Leide» soiort mit einer beruhigenden Morphilimlnjection dem Patienten Erleichter ung, ja sogar ein wonniges Gckühl verschaffen. Kehren die Schmerzen wieder, dann verlangt der Patient selbst darnach und wiederholt sei» Verlangen, bis er schließlich sich selbst ein Spra che» unv Morphium verschafft. Ist dies erst geschehen, bann ist der Mensch in den meisten Fällen rettungslos verloren. Die Morpblu»isucht ist viel schlimmer alö die Trunksucht. Der Säum ist leichter zu curiren als der Mcrphiumsprltzer. Bel einem Versuch, ihn zu heilen, verfällt er in Tobsucht und kehrt geheilt über kurz oder lang immer wieder zu der Manie zurück. Er siecht dahin, bis er der Vergiftung erliegt. ES kann dies allerdings Jahre lang bauern, aber lein Dasein ist immer ein jammervolles und elendes. Er ist nur dann tür die Gesellschaft zu gebrauchen, wenn seine Nerven unter dem Einfluß des Mor phiums belebt sind. Glücklicher dagegen ist dcr Säuiec; er bleibt oit stark und kräftig bis a» sein Lebensende. Dle MorphIumsucht ist leider auch unter den Acrzten selbst cingerlssen. — Der unter der Anklage unerlaubter Ndtbigung deS Herrn Justizmiuhlerö Dr. v. Abcken verhaftete Advokat Dr. Sl. St re ger auö Striesen ist nicht, wie die „Franki. Ztg." ausdrücklich erklärt, der Verfasser eines in dickem Blatte erschienenen Artikels, welcher die sächsische Justizverwaltung auf'ö Gehässigste angriff. — Wen» Alles Ferien hat, kann man cS der hüchstgeliell- tcn Person unserer Stadt, dem Krcuztvürmer. auch nickst ver denken. ein paar Tage Ferien haben zu wollen. Und bicS ge schieht den» deute und morgen, wo wir vergebens nach dem sonoren Schlagwerk der Kreuzthurmuhr horchen werden. In der Hammereinrickstung der großen und kleinen Schlagschelle (die große wiegt I»2Ctr.) mackst sich durch 07iäbrlge Thätlgkcit nun mehr auch baö Alter geltend, die Eharnlere sind ausgeleiert und wacklig; der breicentnerige Hammer ist ganz breit geschlagen und muß wieder oval gemacht werden; kurz, eS Ist HSchst nothwentig. daß Herr Uhrmacher Brückner, rem die Reparatur übertragen wurde, in unsere Kreuzthurmschelien neuen Schmiß bringt. Wenn wir alio vom Kreuzthurme beute und morgen — nichts HSren. so denken wir daran, daß der Krenzihüriner auch einmal Ferien haben will. — um eine arbeiter Joseph gewagt und ver _ werke in Türcvau in Arbeit und hatte ln dem seit 14. Juni unter Wasser gesetzten Schacht vie beide» erwähnten Gegenstände liegen lassen. Trotz aller Warnung fuhr er am 2<>. dies, ein - ward aber tobt zu Tage geibrdert; die »och vorhandene Stickluft hatte tbn getdvtrt. Hauptstraße, unweit der pat Abendö eine bald 08 tag — Polizcibertcht. Aui der DreikönigSkirche wurde am Freitag li>. Jahre alte Frau von einer Droschke umgcsabren, wodurch sie mchriache Verletzungen erlitt. Die Frau hatte in Folge irrer Tauvhelt daß ..Hcehruscn" deö Kutschers nicht gehört und war unversehens zu nahe an den Wagen gekommen. - Stuf dem Alt markte erregten am Sonnabend Nachmittag zwei Omnibus- kutscher dadurch Aussehen, daß sie sich gegenseitig schlugen. Beide hatten, als sie endlich aushörten, bluttgc stellen im Gesicht. -- In der 'Nacht zum 2ll. b. brach ein Blcckwärter aus E». pltz im Pirnacr Bahnhosörestaurant ein. Vom Wirth, Herrn Schulze, ausgestört, floh der Dieb in einen Eüenbahn- wagen, woselbst er wie in der Falle saß und verhaltet warv. — In Bautzen laufen gegenwärtig die Hunde bekränzt heruin; so leiert man dort die auiächobene Hundesperre. — Vergangene Nackst ist in Seiserdbach de! Mittweida bei der armen Berginannö-Wittwe Dietrich, die durch einen kleinen Seinmelhanbel sich und ihren l2iährigen Sohn kümmerlich er nährt und ungeachtet sie unweit des GasthokeS. unmittelbar an der Dorssttaße wohnt, weiche durch den stattflndcnbcn Ball zum Bcrgieste im Gastbose stets belebt sei» mußte und trotz der fast tagesbellen Vollmondnacht, durch Eindrücken einer Fcnstrrscheibc cingebrochen und dieselbe ihrer wenigen Baar-, zugleich Betriebs mittel. beraubt worden. Eö ist eine doppelte, dlmmelschreicnbe Sünde, wenn ein armes, geplagtes Weib, eine Wittirau, so um ihr gespartes Gut, um ihr weniges Thräiiengclb gebracht wird. — Gcoßpostwitz. TaS Opicr einer gemeinen Mysti fikation wurde» vor einigen Tagen mehrere hiesige Herren. Eö stellte sich nämlich bei denselben ei» unrciieS, vor trci Wochen auö dem RMungöbause in Oppach entwichenes Bürschchen ein, welches von der Frau Cantorin I» Oppach beauftragt zu sei» vorgab, betr. Herren die traurige Kunde von dem plötzlichen Nb- leben ihres Gemahls zu überbringe». Mir de» üblichen Bcilcidö- karten. der Versicherung, am Begräbnisse morgen thrilznnchii.cn, und einem kleine» Geschenke wurde der Bote entlasse». Pünkt lich sandcn sich die Herren, natürlich In lieier Trauer. In Oppach ein, um dem lieben Freunde die letzte Ehre zu erweisen. Im Traucrbause angelangt, treffe» sie jedoch den Tobtgcglaubtcn zu ivrem grössten Erstaunen irisch und »runter beim Kaffee an. wo durch ihnen natürlich sofort klar ward, daß sie aus eine ganz er bärmliche Weste gefoppt waren. Die einzige Genugthuung hatte» sie nur, daß von Eberobach her ebenfalls eine ganze Serie von Leidtragenden erichlencn war, die gleichfalls aui die Benachrich tigung desselben Bube» kamen. Hoffentlich entgeht derselbe nicht der verdienten exemplarischer» Strafe. — Landgericht. Der schon mehrfach bestrastc und stadt- verwiesenc Handarbeiter Georg Adolph Schulze scheint schon, seinem bärbeißigen Gesichte zufolge, der beste Bruder nickst zu sein unv hiervon machte neuerdings namentlich der 'Nachtwächter Llcbdrat eine lehr überzeugende Eriahcung. S. entdeckte nämlich am 1». Juni Morgens gegen :r lihr den wegen Widerstandes ver die Fericnilratkammcr verwiesenen Angeklagten in einem am Eid- berge stehenden Wagen ichlaicnb und weckte de» Obdachlose», woraus dieser mit den Worten: „bciS iö meine Sache" re. sich aus- lravdelte und zunächst dem Wänster eine sehr empfindliche Ohr feige applicirie. Sicbbrat schob de» rohen Menschcn mit äußerster Anstrengung nach der nächsten Polizeiwache und ließ gleichzeitig das Hiitsiignai ertönen, während dem id>» Schulze den eichenen Stock entriß und diesen mit Leichtigkeit zerknickte. AIS Succurs zur Stelle war. war! sich der Minclhäter zu Boden und brüllte ganz entsetzlich um Hilic, leistete auch bei dem weiteren Transporte noch erheblichen Widerstand und crioigt: aus Antrag beö Herr» Juslizratv Relche-Eiscnstuck die Verurtbeilung Schulzc'ö zu tt Monale» Gesängniß. — Moritz Hermann Linvncr aus Annaberg, ein schon oit criminell und polizeilich bestraster Mensch, leugnete wählend der Vorunter suchung hartnäckig, aus einer Wohnung zu Löbtau eine von ihm iüc 5 Mark versetzte CUlindcruhr gestohlen zu haben, gab jedoch i» der Hauptverhandlung seine Thäterschait an dem Diebstahl zu und demcrkle, er sei durch ArbeiiSiosigkcit und Hunger zu dem strafbaren Schritte gezwungen gewesen. Die F-erienkammcr erkannte aui 0 Moiiate Gesängniß. — Ernst Heinrich Niese- deck In Kötzschcnbroda war vom Schöffcngericht iür schuldig erachtet worden, am 24. November 'Abendö im Bahnhosö-Restau- rcmt zu K. den Bvttchergcscllcn Berger nach einem icbhaiten Wortwechsel Ins Gesicht gcichlagen, die Mütze vom Kopse gc- woricn rc. und dadurch groben Unfug verübt zu haben. Zu » Tagen Halt verurtheilt, wendete R. Berufung ein, die zweite In stanz — Strafkammer V. - fand jedoch die Strafe im Sinne des von Herrn Staatsanwalt von Beschwitz gestellten An trages alö sehr angemessen und verwarf daher taö Rechts mittel. Die Vertbeidigung Nlesebeck'ö iührie Herr Rechts anwalt Dr. Georg Schubert. — In der Nacht vom 2t. zum 22. Februar kam ev aus einem Balle, den der Fabrikbesitzer Götze In Großenhain sür sein Personal veranstaltet hatte, zwischen dem Clgarrcnarbeitcr Just, der seiner im Ballsaale actlvcn Cousine den Hausschlüssel gebracht hatte und den Spinnmeistern Hermann Deaenkolb scm., Woidemar Degenkclb zun.. Feucrmann Friedrich Moritz Fischer und Fabrikarbeiter Hermann Müller zu einem argen Conflict. 'Nach den Feslstcllunge» des Schöffengerichtes K» Großenhain sind die der Körperverletzung beschuldigten Gegner Jutt'S über diesen hcrgesalle», haben I. die Trevpe hlnabgcworlcn und schwer mißhandelt und einer der Angreifer soll sogar sein Messer gezogen und den in der Enge getriebenen Just damit am Kopie verletzt haben. In erster Instanz würben Degenkoiv so».. Fischer und Müller wegen Körperverletzung unter Annahme mildernder Umstände zu le einer Woche Geiängniß vcr- urtheilt und Degcnkoib zun. srclgcsprochen. Gegen dieses Erkcnntniß wendete eie Staatsanwaltschaft Berufung ein und zwar sowohl deshalb, weil das Schöffengericht unter mildern den Umständen erkannt hatte und Degcnkoib «v». ireigesprochen war. Zu bcr neueren Beweisaufnahme waren 10 Zeugen vor- gcladcn und beantragte Herr Assessor Dr. Gensel alS Vertreter der Staatsanwaltschaft die Verurtbeilung aller vier Angeklagten wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung unter Ausschluß mil dernder Umstände. Die Vertbeidigung war von den Herren Rechtsanwälten Fränzel, Schreck und Jnstlzralh Dr. Schaff- rath verireten. Das Crkenntniß zweiter Instanz lautete aui ie 2 Monate Geiängniß. Den Vorsitz führte Herr LandgcrichtSraih von WachSmann. — Der vormalige Schäker Johann Gottfried Schmeist in Roda Lei Großenhain war am 10. Mai vom Schöffengericht zu Großen hain wegen undeiugtcr Ausübung derThierbeilkiinde zu iO Tagen Geiängniß vcrrirtl'klit worden und erhob hiergegen daö Rechts mittel der Beruiung. S„ bcr bereits früher einmal wegen Kur- iuschcrei bestraft war. hatte bei einem Gr,tobesitzer in Roda einen schien in ärztlicher Behandlung und auch ein Rezept dazu ge. schrieben, die Arznei aber in brr Afotveke amertlgr» lassen. > Ein nächster Verwandter von mir ging vor zwei Jadren an Bord Eharaktciistl c» ist »nd «Nr die Beksedthrlt deö Viehdoktors j rincS deiiiicl-en Schiffes, über testen Dmein ick? bis letzt niMS Amtsgericht zu Großenhain gewandt und gebeten hatten, eö möge Schmehi srelgciprochen oder die Geiängnitzsiraie in eine Geldstrafe umgewantclt werden. In der Peüiion war ferner daraus hingcwtcfc», daß Schmehi rein nnenlbchrlich sei und ver pflichteten sich sämmtltcbe Unterzeichner, iür die Geldstrafe aui zukommen. Der Vertheidiger deö Angeklagten. Herr Rechtsanwalt Fränzel, entwickelte in seiner berctlsamen und scharfsinnigen AuS lührung die Gründe für dteFreifpreckning seines Klienten, der sich als erfahrener Schäfer den Traditionen der Schäiclkorporaiion ge mäß, aber nicht alS der mit die Leichtgläubigkeit dcö Publikums spekulirende Schäfer Thomas bewährt habe, und wies gegenüber den häufigen Freisprechungen vo» Kurpfuschern, die ihre »Kunst" an Mensche» zu problren versuchten, darauf hi», daß Schmehi doch nur leine bewährten Kenntnisse dem Rinbvtch gegenüber verwendet habe rc. Die Strafkammer unter Vorsitz des Herrn LandgcrickstSdlrector Stöckel sprach den Angeklagten, nach dem Herr Staatsanwalt von Bcschwitz die Entscheidung dem GerichtShol anheiingestellt hatte, srei. — Sa ndgcrichl am M. Juli. Slraslammcr 11. !> Nhc .Sau1-lvclii>i»dl»na Hans Tl>ca1-a1d !I!cinI;a1d Hcinc aanamtt Lnilmcr uvu lw'r wc>u'U imluiualcn ciaucric. U-iclcö mid BlNuas: w acacn dcu Ä>,cu> Johann Julius Äuauuiu an. Glauchau Ivaacn Uulcrichlaqmich — 2>rai>»»»ncr V. oi'clusuuacu ) c- a-aon gmilia Tociclc Hl,o>> qcl-. Pachchlc, Lchucidcrachcsrau na» hiar woac» I!c1>c>lrc:ulia : U-l, >,rhcn Kavl.Uiichic- aolt Lcbcn'cht Trauwch in Nöniüittin waium Uct-crNriimu: >U in PiwaiUag- jache des eixrgrenjkoiiIrolelirL voll Si-lc» gtaeil die vcrclieUchic Schmiedel in Schandau wcacn Bclkidigilng. I»'/. in Paivalllaalaa-cn dcr ver.Iv'l. Schüller aoncn Sic vclchcl. Reiner in Teuren westen ü-cicidistllllst. >1 Siilchrnch-Mniia in der Prival- Ilastjachc des jlauiman»' Paul Gerhard MiNicr iu Siehmr gkstcu de» d.aujiliauu Juda geucittein hier Westes Veleidiguna. - «Ibböbs in Dresden. 25. Juii.Mitt.: 114 Lent. unter». Briefkasten. O. T. Unsere kgl. Hoiopcr eröffnet am nächste» Sonn- mit der „Saba", d. h. wenn eö nicht gar zu heiß ist. den» dann wirb vielleicht erst am 15. August eröffnet; am Dienstag werden die „Hugenotten" folgen. Die von Ihnen begehrten ..Meistersinger" kommen jedenfalls zunächst mit heraus. Man »ruß wegen der Ferien daraus Bedacht nehmen, ansängiich iol-ye Opern anzusetzen, die ohne Probe möglich sind. — De. Wüllncr bat übrigens noch einen kurze» Nachurlaub erhalten. Zwei Du »> m e „Wenn ich auö einem im Gange be findlichen Eisenbahnwagen aus vorgesweckler Hand eine» Gegen stand, z.B. einen Stein von beliebiger Schwere ruhig lallen lasse, bleibt dann die Flugkraft (die doch jedem in oder am lahrendcn Zuge bcflndlichen Gegenstand innewohnt» desselben so ungeschwäckst, daß er eine so schräge Falllinie beschreibt, daß er in dem Augen blicke, in weichem er die Erde berührt, sich immer noch senkrecht unter meiner inzwischen weitergelangte» Hand befindet? Oder hebt die Schwerkraft dcö Steines seine Flugkrast in dem Maße aus. daß er im Fallen höchstens die Häliic beö vorangegcbcnen Wcgcö zurückiegt?" - Letzteres ist richtig, wie wohl jeder Eisen bahn-Reisende zu beobachten Gelegenheit hatte. Falke l. „In einem hiesigen Blatte lese ich, daß bei Berlin zwei Pferdebahn - Dainpiwagcn zusammcngercmnt seien. Zch bin noch nickst in dcr Lage gewesen, derartige durch Pferde »nd Dampi gemeinschaftlich getriebene Wagen zu sehen. Würden Sie nickst die Güte haben, im nächsten Briefkasten ein solches Vcbikcl zu beschreiben? Ihr in Berlin bnmmclbriescschccidcntcr Mitarbeiter wird bei seinem Herumbunnncln ein solches Ding wohl 'mal in Augenschein genommen haben, daß er im Stande Ist, den Lesern der Dretdncr Nachrichten solch Wunderding im Geiste vor Augen zu sichren." — Lieber Fallet, wir wollen nicht den Pharisäer spielen. So ein Lapsus ist sehr verzeihlich. Eö müßte „Stratzenbahn-Dampswagcn" heißen. O »r»ibnSiabrc r. „Es beirisst die Stricicner Straße. Die ist stellenweise in einem ganz Lcickic» Zustande, daß z. B.. wenn man mit dem Omnibus nach Strick» säbrt. Einem Singst und bange werten möchte. Könnte da nicht etwas gcthan werten?" — 'Nein, wenn alle schlechten Straßen in gute umgewandelt werten, dann geht der Ilntcrsckstcd verloren und man achtel daö Gute nickst mehr, weil man taS Schlechte nicht kennt. O. N. „Würden Sic denn nickst durch Bitten zu rühren sein und mir nur ein einziges Mal eine Frage beantworten. Da ich gerne wissen möchte, wie daö Dorf heißt, In dessen Kirche die Kleider von den geraubten Prinzen vom Jabre 1455 auibcwahrt find?" - Also: 'Achtung, rührt Euch! Wir sind gerührt! Die Kleider werden auibcivahrt in dcr Piarrwohnung zu EberSdors bei Frankenbcrg, dem Orte, in weichem sich die Prinzen nach ihrer Rettung aufhielten und wohin ihre Eltern kamen, um in dcr wundcrthätlgen Marienkapclle der Vorsehung inbrünstige Dank- opscr iür die Rettung ibrec geliebten Kinder zu bringen. Sl b. „Darf ei» Micther. welcher vor dem Umzugötcrmin - - - » sein*Logiö räumt, de» Haus- sowie die Schlüssel zum Logis bis zum letzten Termin an sich behalten?" - Ei freilich; so lange er daö LcgiS bezahlt, muß er eS doch auch benützen können, und daö könnte er nicht, wenn er die Schlüssel auö den Händen gäbe. GraSafie. „Ich, ktuck. pH. in «po, erlaube mir, dem alten Brlcfkastcnonkcl trci wichtige Fragen vorzulege», die ick' auf taS Genaueste beantwortet zu haben wünsche: 1> Welches Ist daö beliebteste Stutcntcnlicd? 2> Meiches ist die beste Uni versität Deutschlands? 3) Wieviel Geld braucht ein Studiosus jährlich, um ein flottes, jedoch nicht wüstcS Leven zu führen?" — ack I) Oktiickerrinus muß jeder Student singen können, dazu einige Dutzend Kneip-, Sani- und Schniauchlkder. »ck 2> Haben Sic alö Sackste noch nickstö von dcr Universität Leipzig gehört? ack 3) Geld braucht er gar nicht bloö Kredit. Edler Jüngling, hat für Sie daS Universitätsstudium keinen andere» Zweck, alö Ihnen Gelegenheit zu einem „flotten Leven" zu gebe» ? Alter Ab., Riesa. „Welche Bedeutung bat der AuS- druck: Jemand gcteschr machen oder gekesche sein?" — Mürbe, unterwürfig machen. — „Ist eö richtiger zu sagen: Ich hörte oder ich sah die Over?" — Wem die Musik glelchglltlg ist, wer also nur der Ausstattung, dcö Spiels oder deS Ballets wegen in die Oper geht, der sicht sich die Oper an. — „Warm» trinkt man daö Weißbier au- io aroßcn topiähnilchen Gläsern, die doch eigentlich gar nickst anständig sind?" — Das kohicnsäurehalttgc Weißbier schäumt so. daß eö nur in aroßcn Gesäßen servirt wer den kann. — „Wie kommt eö. daß alle Frauenzimmer io schreck lich neugierig sind, während wir Männer doch ganz ander» sind? Ich sehe eö nämlich an meiner Frau, die durchaus wisse» wollte, was ans dieser Karte sielst". - Neugierde Ist nun mal die Erb sündc der Frauen. Biß nicht Eva auö Neugier In den ver botenen Sipicl? Ab. G., Bautzen. „Giebt eö in Deutschland irgend eine Behörde oder ei» statistisches Amt. welches in der Lage ist. darüber genaue Auskunft zu crtvciirn, ob ein vor Jabre» in Lee gegangenes deutsches Handelsschiff noch eristirt oder untergegangen oder wieder in einen deutsche» Haien glücklich elngeiaufcn ist" in seinem Wtrkuns großer Theil der Meise spricht der itnwobner Roda» Umstand, daß sich cim erfahre» konnte". — Da die Zeit deö Abgangs, der Name dcö vetltlonswefle an da»!Schiffe» und dcr StationSort oder Kaicnon, wo es abgegangen
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