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Dresdner Nachrichten : 12.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-12
- Monat1880-07
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.07.1880
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Isv, 1880 I.Num». »ufla»« 3K000 airmvr >>» »ItRückoobr »Inliklardlrr Ma» «tteit»»« «acht sich die Redaili«» «tcht »erbmdlich. Saf«rate« - «mialime aii»w>rtl« che»»!»»»«»« u. >v»al«r n, Ham- »u«a.Rerttn, Wien, «eipjig, vasel, Pretliu, granttun o. M. — «u». Mast» w veill». Lclvttzi. Wien, »amtura. granttur! a M.. !OUn- «ea.—F>aud«L8a. ingranlluit «. RC — vurea»: I> ..Niivall»«!» - n »Il.»l! > Ic, UaNIc» H Ca. In Pari«. Tageblatt für Politik, klnterhalt«ng,Gesch8fisvkrkchr. Sörsnibericht.Fremdenliste. L8. F»Lr8»v8. «r>I-rat, «erde, «arte»»«», » r>» «bd«. » u»r ananiim»«». «onnlaalbl» «««-,»» Uh». 8, NeuNadlnur an Wochen!«,e«: ,k älollergalle R«. 5 »i> Aach«. «Uhr. — Der Raum «tn»r etns»altlgen V«l»ieUeI,IieIILPfge. «,n,elandt di« Zette SO Pfge. Ane charauiir Illr da» ndchft- tLglge Itrlchttr.en der Jnlrrat« wird nicht gegeben. klurwöriige Annoncen»iliittriige «on un» nnbeionniengirmen und B-riojien -igecir-n wir nurgegrn tvra»>umera»do,Zai,l>>»g durch Kriesmar--» oder PoliemzilNun». Acht Kilben tollen 12 Pige. In «erale ilir die Monlnnd -Nlumwer «der »ach einem gelucnc di« Pein- eette Ult PIge. Du« Lailk^vseliM von ^ Itoililtlttt ieie-I, Itt, 1 Iknlco tior LpororkriüLv. liin6vr-lii»rtl6rokvn-HlaM/in von IZO88» VVilsäruttvxütrllsvo 43 H ompiioistt ein reieltlenltikv» Uulfvi' t»»nt>« i «»I»e> nl lttr ttuadon uiili kstiickRicn dis /um Tlitor von 16 lliiiirvn. » IjesteliuiiLvll iliieli Lttmuki ivaillvn in eigenen ^.teiiers ^ prompt orloäigt. i'j Mb" ^»cl»t-L«Ie»r»,n»i«. 'V« >Tbeil»ahme a» dem-Autstnnde von 1870/71 uub spatticu aui- Frankrrictz. Das „Journal oftiztcl" veröfscntlicht ein von ständischen Bewegungen verittihcilt worden sind, ihre Straien gestern catirtcü Dekret, nach welchem allen Personen, die wegen! vollständig erlassen werden. — cxrs oncsonen I.sls ISL3 c/rc-ttdittOrre s r- o - W L 22. H. biolot. i»!1o VoiUuÜ't /tt t-iul-i pruktitzi, kl «I i8f)il>!ili»'T in» i i.,t'/., ' tch Os Den l-ülu-i «lini'I« dio itibt» t.» 8li- ru- -.!i Ll iin !!:«iio 60 >! ^ . .lufcl» «;.t^ ,Niutt!;l li.4,ri. Itl-/.»vili .'li t-I-«-i .-l."> U I-, <ii.» li: D I,c-!.rItNtlt'r «Io» «Utl . 'r.lt!'.,,!,!>«<":> I, ilunlll. «j-t . R i.'iuk! nt'iv'i li»,,'»- l I!iii-ril u» 1 .-unr. '- il ! ^ Vvlt>ttIi.»N!i^o um Ire cottVuliiit-i.äs'N I. I) t/L ^i»r««liiLsut 1—2 Mir. iri^ < liil'ki ('i Dant>u,>rl. Der .tU»ia t on «tzr,eche>t!ai.L rr.ii l eu:e7-'ach. mittag um 5, N> r in Kovendagc» ein und murdc v?n der sammtc» AtnIgkiamNic emviangen. Rr.194. -nmcnilii! vom II. Juli: oaromelcr noch v»knr Bdloid. Wnilslensie I» iMliiag?) l 7L» Mttt., leie gelte>n 7 Mm. geiilrgcn. Dherniomelro-r. ». Reauin.: »icor. Dem», lt « w.. höchjl« Ln» W. Siid'-rSiud. «nikliirrnd. viuksichten troelcn. tlir den 12. Juli: Ziemlich HMer, warm,. 'ontag, 12. Juli. Neueste Telegramme ver..TreLdner Nachrichten." Berlin, ll. Juli. Mrst Biomarlf triiit am Diciutaa oder Mittwoch von griccrichorilye vier ei», vttt sich einige Tage ans und begiedl sich tan» »ach Hissiiigcn. Dresden, 12. Juli. — Se. Mas. tcr Künlg wurde gestern Abend in seiner Gommerrcsitent PiUniv -uriicrcrwarlct. Den Iev>e» Tag seiner Virile verbrachte tcr Vandcoverr in vbcmniv. wo ». a. auch die renovirte Jakobikirche besichtigt werten sollte. Die grosicn An strengungen ln geistiger und vichsiichcr Einsicht, bie mit einer solchen anogecelmtc» Königörcisc vcrbunkcn sind, bat, wie ma» uns mitlbcilt, Le. Maicstät mit jugentilchcr Leichtigkeit gciragcn unv überwunden. Die vielen Beweise ungcbeuchcller Liebe und Treue, die dem vcrebrtcn Lanteöinrstcn überall cntgcgcntratc», trugen daS Adrige gcwis; dazu bei. — Das Direktorium des Albertvere > nS ist uuerschövi^ lich tn der Auisindnng bou »cnen llicizmiueln, kaö Publikumlür bie bumanen Zwecke blcicr Wobllbatiglrilöamiait zu tnlercisirc». Der ncucnc Gctanke in dieser Richtung. der uns — natürlich »och aiö tieistcü (ycbcimnib — anvcrlrant wirb, bciicbt darin, nächstes Jahr eine groi;e ar n n st l o l lc r i e iür ganz Dcatschland inö Leben zu ruicn, um anö dem ttrtrage derselbe» bieBctricbs- kapltalic» dea Albcrlvcrcino I» de» Ltand zu setzen, die bnent- Ilchc Acankcnvflcge und die Heranbildung von .Nranlenpslegerin- ncn für Krieg und Frieden energisch zu tördern. 2üir scbe» kei nen (Srunb. diesen löblichen Plan aiö tveveimnisi zu bedandeln, da die Künstler, deren Gemälde, Skulpturen.Aauarelien.Kubier- ftiche u. s. w. den Anbalt der Lotterte dllden solle», ohnehin dem nächst mit Austrägen beehrt werben sollen. So lördert die be vorstehende Lotterie In hohem Grabe auch die Kumt selbst uno direkt. Dem Gomitö gehören Namen an, die zu den beiten der Künstlerwclt zählen und alö Autoritäten gelten. A» die Ber- toosung kommen nur gediegene Kunstwerke; auch ein Makart soll darunter sein. Die Vorbereitungen zu dieser Lotterie sinv in vollem Gange. — Da in Preußen die Schulferien eine Woche früher als die sächsischen beginnen, so sind in Dresden und Umgegend, sowie in der lächsischen Schweiz seit Sonnabcnb viele gamilicn aus Preußen zum Ferienauienthalt eingetrofsen. — Am 14. b. findet hier eine (lonierenz von (klbschlfftahrts- intercssenten statr, bet der sich vec sächsische Schilterverein zu Dresden, der Schifferverein zu Magdeburg, der Elveverrtnzu Aussig u. A. bethelllgen werde». — Die iür Sonnabend Abend 8Vs Uhr einberuiene große Arbeiterversammlnng tm Saale rer Gentralbauc. zu welcher auch die Arbeitgeber Ungeladen waren, erfreute sich einer sehr lebhaften Freguenz. Nachdem zur Bildung beö Bureaus unter Berücksichtigung diverser Bcrusöklassen verschütten war, entwickelte der Elnberuicr. wen» wir nicht irren, ein Herr Du- mont, die Wünsche iür eine gedeihliche Törbecung txg Arbciter- wescnv im Berbältniß zu den staatlichen Ansprüchen unter Zu grundelegung des Themas: ..Die Lohnsrage", woraus sich eine levhaite Debatte entspann, bcl welcher die dein Arbeitcrstandc angehörlgcn Redner ihre Interessen mit mehr oder weniger Ge schick verkochten und dabei neben der Schilderung von Miseren In den einzelnen Bcrutözwelgen auch nicht verkannten, daß in manchen Fällen die Interessen deö ArbeitcrstanteS, dem Zcttgelste entsprechend, völlige Berücksichtigung gesunden vätten. Der RcicvStagSabgeorbnete Kahler schilderte vom Standpunkte dc- Arbettgebcrö seine Anschauungen über die für den Gewcrbcstanb im Allgemeinen wohlthätlgen Folgen, die eine den Verhältnissen entsprechende Bezahlung beS Arbeiters herbeiiübre. und znm Schluß der Versammlung wurde eine Resolution gciaßt. dahin gehend, die Beseitigung der aus dem Gebiete der Lohnfrage vor handenen Uedelstände anzustreben. Die Versammlung verlies ohne irgend einen unangenehmen Zwischenfall und endete gegen 11 Ubr. — Das 6. Mitteldeutsche BundeSschleßen uabm gestern in dem festlich geschmückten Pirna seinen Anfang. Vom herrlichsten Wetter begünstigt, bewegte sich Vormittags tl Ubr der Imposante und wohlgeordnete Festzug von der Grobmannstraße durch verschiedene Straßen der Inneren Stadt nach dem Festpkatze. Denselben erössncten drei Mar- schälle zu Ptcrde und etwa 50 Vorreiter. GS folgten dann daö Stadtmusikchor, der Vorsitzende des Festzugö- KomlterS. Herr Buchdruckerelbcsitzer Eberletn zu Pferde, ein Zug Feuerwehr, Züge der Deputationen beö Turnvereins, dev Ge- werbevecctnS, der Militär- und der Gesangvereine mit ihren Fab- ven und Standarten, der Zug deS GcbtrgöverelnS mit seinem Wa gen, daS uniiormtrte Bürger- und Schükcncorpö mit Musik, und der Fahne der Gilde. Hieran schlossen sich 2 Herolde zu Pferde, daS Artlllerie-Musikchor, eln Zug rothgekleidetrr Zieler, eln Zug altdeutscher Armbrustschüben, Pagen »ist Edrengaben, der Vor- Neenve beö Central-Comttöö, Herr Kaufmann Ihle, zu Pferde und der vierspännige Wagen mit dem Bundeöbanner. Die Fortsetzung des Zuges bildete sodann bie Dresdner Schetbcn- schützengilde mit Ihrer Prachtiahne, welcher sich (wenn auch nicht sämmtlichej Schützen mit ihren Fahnen aus den verschiedensten Städten anschlossen. Ein Zug Feuerwehr bildete den Schluß des höchst Imponlrenden FestzugcS. Mittag- 1 Uhr Festtaicl in der Festhalle. Dem ersten Toast. auSgebracht von Herrn AmtS- kauvttnann v. Cbrenstein au« Kaiser unbKönig, folgte der beö Herrn Bürgermeister Pienltz auf sämmtllede Schützen. Herr Cverlcin toastete auf den mitteldeutschen Schützenbunv. welchem sich Herr Trützschicr aus Leipzig. Vorstand dcS mitteldeutschen Schützcn- bundeS, auf die Stadt Pirna anschloß. Ilm 4 Uhr begann daS Konkurrenzschießen um die ersten 6 Ehrenpreise und nach Be endigung desselben vaS allgemeine Schießen bis Abends ? Uhr. Abends 8 Uhr fand die Generalversammlung des mitteldeutschen SchützenbunbeS statt. — Bet dem am Sonnabend Nachmittag stattaebabten Brande deS dem Müblhos tn Strebten gegenüberliegenden terem eine mit . . owie eln Tbrll stoßenden WlrthschastSgcbäudeS »n Asche gelegt wurde, stand nach einem grellen Blitze vie Scheune lm Nu über und über «m Feuer. Im massiven Hauptgebäude deö großen schönen Gutes sinv von der kolossalen Hitze alle Fensterscheiben gesprun gen unv die Vorhänge verbrannt. Außer ver Dresdner Feuer wehr waren die Spritzen von Strehlen, Strlcsen, Mockritz rc. losort zur Hand. — Eln Leipziger Blatt brachte vor Kurzem die Mittheilung, daß der Ankauf der G aschw i tz - M eus elwi tzc r Privat» rNenbabn von Selten beö sächsischen Staates bevorstehe und daß die Kausüverbandlungen schon ziemlich weit gediehen seien - - - - .x,e, Emgezoaeiier Erkundigung zu Folge beruht aber lene, auch in auswärts auswärtige Zeitungen überg „ rgcgaiigciic findung und kann — für die nächsten Jahre wenigstens - Nachricht durchaus aus Er ber Erwerb der genannten Privalhahu durch den Staat nicht er wartet werden. - Aus dem Poltzeibcrlcl> t. Am 10. d. MtS. Abends gegen >/.-8 Ubr ist ein Wagcnichreldcr der Leipzig-Dresdner Bahn beim Ucbertührcn eines Gülergiges vom Leipziger nach dem Schlesischen Balmboic vom Tritkdretc adgcruiicht, zum Fallen gekommen uno hat, da er mit ccm Fuße zwischen eine Zwango- ichlene gerathen war. hierbei eine Zerreißung des rechten Fußgelenks, verbunden mit Knochciidcuch, erlitten. — Denbe >i. den 10. Juli. Heute Nachmittag gegen 4 Uhr entlud sich i» hiesiger Gegend ein Gewitter ganz iiiigewölmlich. Unter den vielen Schlägen, welche voikamen, hat einer sehr be deutenden Schaden aiigcricdiet. Ein Blitz schlug in die Ziegelei und töbtctc den darin befindlichen Arbeiter Meher sofort nebst Frau, welch letztere, anscheinend betäubt, trotz aller Bcledungk- vcriilche nicht gerettet werden kviMte. Der Mann ist ca. 08 Jahre alt und zeitweilig alö Fischhändler thätig. Der Blitz hatte ihn am Kinn gestreift, da dasselbe wie abgcschuittcn erschien. 1e Frau war ca. :st» Aahre alt und beite waren sehr fleißige Leute. Die Leute sinh kinderlos. — Einer der größten Lachs c. die je in hiesiger Gegend In tcr Eibe gelangen wurden, ward am Donnerstag in Meißen vom Fischcrmcislcr Holtcwitzich gefischt: er wiegt OOHs Psnnd. — Ei» dreijähriges Töchtcrche» des Brenners Kncschke in Berreuth bei Freibcrg warv am 7. d. von einem Hunde in Nase, Wange» unv Lippen gebissen. Da sich nicht gleich icststcl- icn ließ, ob der Hunv keank gewesen. so wurden vorsichtshalber bie Wunden deö armen Kindes aus ärztliche Anordnung hin ausgebrannt. — Das Leipziger Landgericht vcrurtheilte dieser Tage ein I4jähriges Kindermädchen aus Delitzsch, welches das ihr zur Wartung anveriraute Kind von 1>2 Aahrcn mit Streichhölzern vergütet hat. nur um cs nicht mehr warten zn müssen, zu drei Jahren Geiängniß. — Bel dem Gewitter vorgestern ward durch Blitzschlag der 60 Meter lange Stall deö Frege'schen Rittergutes zu A b t - nau nbors cingeäschert. Tveilo in den Flammen, «Heils im Trubel kamen Federvieh und Schweine um; auch ein Pierd stürzte und verendete in Folge der Hitze. Die nahe Spirituoseu- Brennerei warb erhalten. — Ein Ojährigco Mädchen in Zwickau hatte sich mit der Stleimutter gezankt und ging nun am Sonnabend irüh 7 Uhr zum Schivanentcich. in welchen es sich stürzte. Es konnte noch gerettet werden, war aber bereits bewußtlos. — Erhängt haben sich: der URährige anö dem BeziikS- Arnienhause einlausene -Handarbeiter -Hermann Neustadt aus Eai- bitz; am 8. d. die Ehesrau deö Fuhrmann P. in Erlmmitschan in Folge Schwcrmuth. — A mlögerich t. Albert Schulze, scincS Zeichens Clgar- renarbeitcr unv 47 Jahre alt, lernte bei Gelegenheit seiner N8 Vordestrgsungcn auch die Zcllcneinrichtnng im Zuchthause kennen unv batte sich neulich wegen Bcaiiilcnbeleibigung vor dem Schöf fengericht zu verantworte». Schulze saß eines Tages aut einer Bank am böhmischen Bahnhof, alö ihn ein Gendarm nach der Legitimation fragte und Mangels einer solchen erklärte Schulze, er wolle nach Pirna labicu. ..Nu, da müsse» Sie doch auch Gelb habe»!" rcplicirte der Beamte unter -Hinweis aus das in seinem Innern ganz verödete Portemonnaie Schulze ö und dieser machte hieraus seiner nicht gerate rosigen Laune mit den Wor ten: „DaS geht Sie gar »licht an, Sic alberner Hanswurscht, Sie sinn mir viel ze dumm!" Luit. Wegen Bcamtciibcieidiguug verklagt. leugnet der Angeklagte auch gar nicht, nur hält er rö iür augczeigt, eine beleidigende Absicht zn bestreiten, indem er bie zu dem Gendarmen gethanc Acnßciuiig aiö eine harmlose, von ihm den Tag über wohl 50 Mal gebrauchte Redensart hinsicllt. Aut Grund von K 185 setzte cS I Woche Hast. — Der 50jährige Armenhäusler Traugott Heinrich Seifert in Kaitz, der nebenbei bemerkt, unter iciiicn N meist kriminellen Vorocsirainngen auch eine lOiäbrige ZuchthauSslraie mit abgcbüßt hätte, kam am 4. Mal mit dem Nachtwächter Bartsch in Streit und soll diesem kabei nickst nur mit Todtschlagen bedroht, sondern auch zwei Zähne „cingeschmissc»" haben. Zum Anariffc batte sich Sctfcrt eines StclnkobcrS bedient, den er mit Vehemenz an den Kops de» nachtivächterlichen Gegners dirlgtrte. nur behauptet er zu seiner Rechtfertigung, zunächst gereizt worden zu sein. während er in Bezug auf die von ihm ebenfalls eingeränmte Sonntagö- dettelei zwischen Ostra und Strehlen versichert, der OrtSvoritand selbst habe ihn heiße» betteln gehen. Slui Antrag deö Herrn Amtöanwalt 0r. Nagel wurde ver unverbesserliche Mann wegen elntacher Körperverletzung und BettclnS zu 14 Tagen Geiängniß und 0 Tagen Halt verurtheiit. — Ein lahmer Berglnvalid, der 50säbrlge Friedrich August Schneider auS Wölinitz, wollte eines Tagcö leinen Freund Pötzschke, der in Gorbitz wohnt und von seiner Frau geschieden ist. beim Fortschaffcn von Sachen anö tcr Wohnung der Letzteren helfen. Die Frau verweigerte aber die Herausgabe und requirirte einen Gendarmen, der denn auch den Streik schlichtete, durch daö antrelzende Verhalten Schneiber'ö aber wieder derauSgciortert wurde. S. stachelte nämlich den P. aut, seine Sachen doch mit tortzunedmen und von dem Poll- zelorgan zur Rede gesetzt und zum Fortgehen verwiesen, cntgeg- nete Schneider: „Sie sinn e ganz eeniättigec Mensch, ö'lö lächer lich, ich gebe ganz allecne". Vor Gericht behauptete Beleidiger, er sei von dem Gendarmen zuvor zur Tvüre dlnauögcworkcii worben und In dieser Behauptung unterstützte ihn ein. allerdings nach seinem Auftreten ziemlich verdächtiger Zeuge. Dieser -Herr, der bei seiner Vernehmung aui die Frage des Herrn Vorsitzenden, welche Religion er habe, zunächst gar keine Antwort gab und aut den weiteren Vorhalt: „Was sür einen Glauben habe» Sie?" die Antwort: „Nu, katholisch bin ich nlch!" gab. behauptet näm lich, Schneider sei bei Gelegenheit der Schubbcwcgung an ihn, den Zeugen, angeflogen unv will Letzterer vor Schreck sogar er krankt sein. -Herr Amtöanwalt 0r. Nagel beantragte die Verur- thellung Schneider ö mit dem Hinweis, aus das Zcngniß eines Menschen, tcr nur soviel wisse, daß er nicht katholisch sei, könne nichts gegcdcn werden rc. DaS Schöffengericht vcrurtheilte een Angeklagten, der übrigens wegen seines ungebührlichen Beneh mens schon eine dreltäige Haitftrafe von polizciweaen erhalten hatte, wegen Beleidigung zu l Tag Geiängniß. — Nachdem sich die -HanvardeiterSeheirau Augusic Frchgang In Löbtau mit einer Näherin, der Zeugin Zöllner geprügelt hatte und dabei Letztere mit einem Schirm blutig am Kops verletzt haben soll. kam es zwischen dem Handarbvker Emil Schneider und dem Schneider HelaS, sowie noch anderen Personen zum Streit. Der taznkom- mrnde Gemcindedtencr Günther wart, nachdem er Ruve geboten, den Hclaö mehrfach zn Boden und trnktirte den dadurch cibittcr- ten Schneider noch im Geiängniß mit Peitschenhiebe». Wegen rnhestörcuten LärmenS und Widerstand, vcz. Kbrpcrvcrlctzung batten sich Schneider.-Helaü und hie Frcvgang vor dem Schöffen gericht zu verantworten. Herr AnstSwalt Hr. Geniel tanh nach dem Benehmen des Gcmelnbedicncrs. tcr seine Funttion im höchste» Maße überschritten batte. die Anklage nicht gedeckt und stell«: die Entscheidung anheim. Das Gericht sprach sämmtliche An- gcichuidigie, die Körperverletzung alö lompenürt erachtend, irei.- Der Gcmciudcvoriland Oarl Taas-hcr in Blaicwitz verllagte den Kaufmann -Hcimann Gclßlcc wegen Beleidigung mit dem An- iührcn, G. habe am «8. September Abends im Hciuemann'schcn Restaurant zu Blaicwitz zu ihm geäußert: „Sic sind ein gemeiner Mensch, alo Gemeindcvorstano muß ich Sie verachten. Sic sind unwürdig, Gemeindevorsland zu icin!" Geißler bestritt im Wesentlichen den Inhalt tcr Klage und strengte eine Gegenklage an. wonach ihm Täuscher vorgewerien habe. er. G.. sei schult, daß die Familie Beutler schon nach 2 Monaten auSgc-ogcn sei, weil er dcn nichts weniger als wohlriechend pgriumirtcn Inhalt eines Topfes vor deren Thüre cnucert habe. Die Beweisauf nahme war dem Gegenkläger sehr ungünstig, denn Geißler wurde zu 200 Mk. Slraie und Kostenerstattung vernttbcstl und mit seiner Klage abgewieicn. — Die 57 Jahre alle GuISbeiitzcrötoch tcr Christiane -Henriette Pätzold ist angctiagt, am 25. März b.A. lim dem Bäcker Jentzsch hier, der seinen täglichen Milchbedari von 21 Kanne» anö dem P'schcn Eule zu Leubnitz besteht, zu täuschen, ungesähr 10'st Kannen Milch und ebcuiovict Wasser zusammcngcmischl und diese Art „Milch" dann durch einen Knecht an I. vcrabiolgt, also ein Nahcaiigc-miitei gciäiickst zu »ade». BorsttzcuLcr: „Waö baden Sic aui dicic 'Anklage zu erwickcrn?" Angeli.: „Nu. gar rüicht" u»b aui wcitcrcn Borhait schildert die bejahrte Jungirau ihre cinttägllche Misch-Methode. Bors.: „Warum haben Sie diese Fälschung vorgenommcn?" Angckl.: „Diu, well die Milch »ich mehr zulnnglc." Vorj.: „Da hätten Sie eben nicht so viel Miich verkamen können!" Angckl.: „Ja, ich kann ooch von nn an den Bäcker Jentzich nlch mehr so viel Massen." -Herr Amtsanwalt Wimmer beantragte die Verurtbei- Inng der Milchialschcrin auf Grund deö Gesetzes vom 14. Mai 1870 ^ 10 »Abs. 1 und das Gesicht des Fräulein Pätzold wurde merklich länger, als sie dcn Uttbeilsipruch, lautend aus 50 Ml. Geldstrafe cv. 10 Tage Geiängniß, sowie Kostenerstattung ent- gcgcnnahm. — Der schon vicliach bestrafte Grürmacircn- und Obsthändler Johann Gottlob Schuhknecht verkloppte die von einer bei ihm wohnhaft gewesenen und inS -Hospital bciörtcrtcn Prosiituirtcn zurückgelassene Kommode stimmt Inhalt im Werihc von 16Mk. Die als Zeugin mitanwescndc und vereidete vercvel. Scdubknccht wurde, nachdem ihr Gatte wegen Unterichlagnna o Wochen Geiängniß zucrkannt erhalten batte, wegen dringenden Verdacht des Meineides aui »Antrag deö -Herrn Amlsanwait 1)r. Nagel soiort in Untersuchungshaft genommen. — Landgericht. An> 12. Nult. Slrailamincr II. u Hauvwerliandttmg gegen den itaufmann Julius Eduard Büdr aus Ortetiburg und de» Schwu'crgciclicu Karl Aljred MalthcS aus Daubau wegen in MiNlMwichast verübten LcirugS. lü'iy gegen die Wäscherin Magdalene Lichter hier wegen Kndbelci. II>/, gegen dcn Lck'Nlmwchci- gcscllen ttarl Wilhelm Arndt von hier wegen Widerstanden-, RückniUdlebiialsls und Bettelnd, -t gegen de» Techniker Bcrnlnrrd Albrccht Heller ans Lhenlnisr wegen Bei Men in Beziehung aus den Personenftand und Urlundcnsälichnng. 2 gegen dcn struwtbandlcr tNiovamii Ballina (lasasola aus Lnwt'a wegen iirasbarcn LigennicheS. —"ElbliSve in Dresden. 11. Juli. Mitt.: 60 Cent, »utero. Briefkasten. P. H- „Gestatte Onkel eine Frage — Trotz Deiner vielen Arbcitö-Plage: - Waium steckt wohl das Gähnen an? - Denn sicht man Jemand leicht Rn gähnen — Reißt man den Mund aus stammt den Zähne» — Und gähnt mit! — Jst's Schwäche oder ist'ö der Magen ? — DaS kann Freund Schnoric wohl uns sagen: — Denn gähnt der Bicrch - gähnt er mit!" Der Gähnstoff fliegt von Ai und zu Munde, Die Langeweile steckt unS an, Wer gähnet, giebt stets davon Kunde, Daß er noch kaum 'waS denken lann. Daß dicö der Fall, merk' ich zum Uederfluß, Da ich beim Schreiben dieses Vcrlcö - gewaltig gähnen muß. .*» F. R., St a in mtis ch. „Aui tcr Strecke Glauchau- Wurzen der Königlich Sächsischen StaatSelscubahu ist zwischen Station Pcnig und RochSburg auch eine Station „America" an- gegeben. Weil cS uns was Neues war, suchten wir im OnS- verzcichnlß sür das Königreich Sachicn, hciauögcgchcn «>65. und landen diesen Ort nickst verzeichnet. Ist vielleicht dieser Ort nm- geändert oder erst seit Betrieb der Ciicnd 'dn cnistanden ? Wenn Sic unö schön antworten, bekommen Sie zum nächslbcildigstni Schlachtfeste zum Frühstück eine große Wurst." — Amerika heißt die Spinnerei Arnsdorf bei Pcnig, doch giebt es auch noch ein sächsisches Amerika, daS sogenannte Köhlcrgnt bei Scistclian- Schcidciiberg. Kommt mir nur etwa mit Eurer Grützcwnrsi! F. St., Fretber g. „Wäre cs nickst sehr zu empfehlen, der so häufigen Verwechselung unserer neuen 50-und 10-PstiinIg- stücke vadnrch vorzubcugeii, resp. dieselbe ganz unmöglich zu mache», wenn sür die Folge bei den 50-Pieii>'.igttückcu an Stelle des Wappens die Rückicite mit dem Kopie des Regenten, in dessen Lande die Stücke gemünzt sind, geziert würde, wie dies ia stchrn bei den Goldstücke» der Fall ist. Auch die berciis bcrdcstcucii 50-Pfennigs!ücke lassen hauptsächlich in Bezug aui Deutlichkeit noch viel zu wünschen übrig." — Ihr Vorichlag läßt sich hören. Indes, sind In bicscr Beziehung schon so diel Vorschläge gemacht worden, daß schließlich wohl daS beste Mittel, Jnlhämcr zu vermeiden. — -Aufmerksamkeit bleiben wird. »*» I. B.. la n g i A b. „Ich erlaube mir lm Jnieresie vieler Gartenbesitzer zu iragcn, da mau dock) iür übliches Lcihgeld in Dresden alles kann geborgt bekommen, z. B. Pieid und Wagen und noch vieles Andere, ob sich nickst ein Lcihmagazin für die beliebten Grasmähmaschinen, die wohl überall läustich ;u haben sind, aber koch des hohen Preise- wegen nicht bou jedem Gartenbesitzer gekauft werden, hier befindet? Znm Dank dasttt. wenn sie ein solches Lcilstnstiiut nachwcüen können, bekommen Sie den ersten Ecntncr Hm, welcher mit io einer Maschine ge schnitten wird, sür Ihren Rcdaktiencgcull." — Danke, der >r,-t blos -Haicr und der stickst ib» manchmal. Ein Leihmagalln für Grasmähmaschinen eristirt nickst. Sic werden wohl Ihr biSchcn Rasen auch mit der Sichel abfitscheln können. A. Sch.. Letpzig. Wie hoch stellt sich wohl der Preis eines SchaibockcS der edelsten Nasse?" - 00-40 Mark. Scl-af- köpse sind billiger, wenn Sie ein So!o machen. A b. „Ich kauite im Oktober vorigen Jahres einige Enlmbacher Export-Aktien, mit Dlvldcndenschcin 8 aiigciangcn; batte ich nicht dcn Schein Nr. 7 mit zu crha ten, da derselbe doch im Nobeinder clligelöst wurde?" — Daö kommt nur daran! an, wie Sie die Aktien elngehantelt haben, ob mit oder eh»c DIR dendenschein 7. ..Baicr'S Gräthel kommt mit einer Frage — Bescheiden, nimm sie gnädig aui: - Warum das Goldliud bei der Klage - Um's Männchen erzählt den LebenSIauf. - lind stellt sich Rn alö größtes Muster, — Glaub» Du wirtlich, daß cS solche giebt. I— Warne die Männer, denn manchmal wird duster — Ein Eb- himmel. wenn man nur ans Vorkdcil sich liebt; — Denn Kciue. j wollt Niemand ist ohne Fchicr. — Glaub' mlr'S, dem Groß- § Mütterchen, aui ihr Wort. - WaS Ich da sage, entspringt nickst ! scheeler — Mißgunst. D'rnin warne, Briefkasten-Hort!' — i Jeder Mann iolst seine Waarc — Und ein Mädchen tönt des-
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