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Dresdner Nachrichten : 14.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-14
- Monat1880-07
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 14.07.1880
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18«. >>,«- durch 1« «IV«. .s'M Mkdch«»»,,»« »«n.rlandi» «» dun»»«, ,u»»»rt«i ««.»»«I«» iu v,«. tt»u, »»»»Nun ».Iß. — «u». II« >n verlin, Lklvpg. »n»^ yrantlurt, M„ Mün. i,—O»«d« ch G«. >n Frankfurt —vur«ur d „Aud.UdN,- chch«»".-U»,»»,i.itti»,«E» »«. tu Par,».' LS. I»drs«s. UM,»»», >. , I«r^ «dftrr«iN»>ii . Drr «au» rtnrr r,u -""«L'NiL' *>»' »»«»«», für »«» «I( Vas üanIcKvsvMtt von Äs LI«. Tagrbkatt für Wolitik, Unterhaltung, Gtschästsverkehr. Börsenbericht, Fremdenlistc. »u»»Ur«», »miE««»» . , »,u «u» u,d«k»uat,uvinu«» u« Prione» ttgeclr«» «tr nur»,»« «rM»»rkt» P.UkwjnhN »cht ENd«, loftn, ,» P,»«. <r«tr,»r di« M,nta»4 - «u«»r» dvllirrlvt nt et» edetilvnn-^tiunnv Lv, Loleo ckvr Lporvrgassv. Frankreich. Die Kammer bewilligte 9 Millionen Francs zu», Kredit iür die Eisenbahn von Daiar nach Saint Louiö am Senegal. -- Nachrichten auö Marokko zutolge hat der Ausstand zugenommen. Die Eingeborenen schlugen die Truppen des Sultans unweit Vadzan. England. Unterhaus. Wolfs wird Donnerstag intcrpelitren, ob rö gegründet, daß der Fürst von Bulgarien die Einverleibung eines TbctieS vonOilrumelien mit Bulgarien anrrgte ob russische Freiwillige auf der DonauslottlUe von Jömail nach Ruiischuk beiördert werden und ob dies mit Zustimmung der europäischen Mächte gescheve. Am eine Anträge Bourkeo. ob cs wahr sei, daß Rußland die Ablendung non russische» Truppe» vorschlug, um Griechenland bei Ucbeinahine der Gebtetstpetle zu unterstützen, ^U5lapsn u. Ltima LL dvltvlitv8t« Unsren LU 6e1t;8vnLelt8te«8eI«!nIivll bivtot in roicüvr'U ^ i unck billigten Ni /rusvvälü Lroisoo. tLnnktinii«, tzaelei» Air. «. erklärt Dilke, däfHv unlbunlich sei, setzt Ausschluß über dieVer- bandlungen zu geben. Die Regierung würde zu keinem Schritte ermutbtgc», welcher nicht vollständig mit ihrer Politik und dev europäischen Concerteo im Einklänge stände Sir. IW. ... ,?ttlkn>na dom >3. Juli: var-mcler naa, vsrar «»wld, Wallstra!, IV «Mittag»), Aussichten für den 14. Zllli: Veränderlich Vewölkuna reit-I 7S6MM., „ndklandaw. Lh-rm°,„c»°»l. », Ncuu,».: ,7 l w.. „Ikdr.Temp. lu>,. - L ^ ^ höchste 210 W. Nord'Wtnd. Moiflens bewölkt. Nach»«, heitei. > lVkist t)kttkk, stkU^NMkllL !tlu)lkk Nk^tU, lVNIM, Mittwoch, 14. Juli. Volittsches. Es ist eine oft gemachte Wahrnehmung, daß sich die Weber bevölkerung nicht entschließen kann, entweder sich ganz anderen Er werbszweigen zuzuwenden oder zum Fabrikbetriebe überzugehen. Vielmehr läßt derselbe Weber, der als Familienvater seine jammer hafte Existenz ganz genau kennt, doch meist seine Söhne nichts An deres werden, als wiederum Handmcber. Mittlerweile geht der un gleiche Kampf der Dampfkraft und der tausendarmigen Werkzeug maschine gegen den Hanvwebstuhl ruhig weiter, der zu jenem Zustand zwischen Leben und Sterben, zu markverzehrender, aber nur wenige Mark verdienender rastloser Arbeit bei Tag und Nacht, zu jener bleichwangigen Hungerleiderei führt, welche namentlich in den Schön burgischen Herrschaften. in der Lausitz wie im Voigtlande, nicht minder in Schlesien sich um Jahrzehnte lang fortsetzt und diesen Theilen Deutschlands einen nicht rühmlichen Namen verschafft hat. Der oft ertheilte Rath: gebt Eure unselige Hausarbeit auf und sucht Arbeit in den Fabriken! ist nicht völlig ausführbar. Die Fabriken können gar nicht die ganze Zahl der Leute aufnehmen, die sie brod- loü machen. Außerdem hält ein ehrenivcrthes Gefühl, ein von kon servativer Seite immer als berechtigt anerkannter Stolz die kleinen Meister, die bisher eine gewisse Selbstständigkeit besaßen, ab, bloße Lohnhörige der Fabriken zu werden. Anerkannt muß auch werden, daß die Erzeugnisse der Hausindustrie nicht selten durch ihre bessere Qualität sich vortheilhaft vor denen der Fabriken auszeichnen und damit ihre Existenzberechtigung beweisen. Endlich ist nicht zu ver gessen, daß bei der Hausindustrie eine weit bessere Pflege des Fa milienlebens, eine aufmerksamere Kindererziehung durchführbar ist, als wenn Mann, Frau und alle Kinder, sobald sie nur fortkrabbeln können, in den weiten Räumen großer Fabriken „ihrer Nahrung nachgehen". Die Vortheile des Großindustriebetriebs — wer wollte sie leugnen oder nur geringschätzen? Von der Großindustrie allein kann der Staat und die Gesellschaft jene zahlreichen und kostspieligen Humanitären und gesundheitlichen Einrichtungen verlangen, die für da» Wohl der arbeitenden Klaffen unentbehrlich sind. Nur die Groß industriellen besitzen schließlich die hierzu erforderlichen Geld- und andere Mittel dazu. Derartige Maßnahmen kann kein Mensch der Hausindustrie überhaupt ansinnen. Wie ist aber aus dem Wider spruche zu entrinnen, daß die Hausindustrie aus vielen Gründen nochwendig, ersprießlich und daher zu erhalten ist, daß sie aber trotz dem, besonders in der Weberbranche, dem Tode geweiht erscheint? Einen Ausweg aus diesem Labyrinthe öffnet eine Andeutung, die, seltsam genug! in einem den Interessen des Großkapitals, des Großhandels und höchstens noch der Großindustrie vorzugsweise die nenden Blatte, der „Frkf. Ztg ", zu lesen ist. Das Blatt schreibt: „ES ist oft vebauptet worden, daß nur in Folge ihrer billigen Arbeit die Produkte der deutschen Hausindustrie Ihre Stellung aus dem Weltmärkte behaupten. DaS ist entschieden unrichtig. Kämen die Weltmarktpreise dieser Produkte wirklich den Produ zenten zu, so würden sie zwar kein glänzendes, aber Immerhin ein behagliche« Dasein führen können. Das ist aber nicht der Fall. Der ganze Gewinn ihres Fleißes stießt in Dir Tasche» jener Zwischenpersone», welche den Vertrieb besorgen, zunächst berEommissionäre. Factore oder wie sie sonst heißen mögen, sodann der Exporteure. Sie sind cS, welche den Lob» bis an die äußerste Grenze Herabdrücken und dadurch auch zur Verschlechterung der Fabrikate Anlaß geben oder doch ihre zeitgemäße Verbesserung iu stostlicher, technischer und geschmacklicher Hinstcht verhindern. Es wäre Pflicht und Aufgabe des Staates, In allen Bezirken der Hausindustrie, in welchen bieEommiffionäre ihr Unwesen treiben, die Organisation des Absatzes selbst in die Hand zu nehmen. Der Haudlndustrielle ist durchweg zu arm und ungebildet, um mit dem Verbraucher seiner Produkte in unmittelbare Verbindung zu treten. Genossenschaften betten hier auch nicht. Die einzige In stanz. welche in uneigennütziger, planmäßiger und wirklich Volks freundlicher Weise hier bellen kann, ist der Siaat, der ohnehin ein Interesse daran hat. zu verhüten, daß die Bevölkerung ganzer Landstriche wirtbschattiich und moralisch verkommt und schließlich bei jeder Krisis vom Notbstanb bclmgesucht wirb und der öffent lichen oder privaten Miltthätigkeit anheimfällt. Ohne diesen Gedanken hier weiter auszusührcn, sei nur dem Einwurfe begegnet, daß sich der Staat nicht in solche Verhältnisse einzumiscbcn habe. Der Staat wendet bedeutende Mittel auf das ConsulatSwesen, das in der Hauptsache dem gesicherten Absatz der heimischen Erzeugnisse zu Statten kommt. Warum sollte er sich gleichgiltig gegen eine Einrichtung verhalten, welche sin Staude wäre, gcuye Massen seiner Angehörigen vor der Ausbeutung einiger Weni ger zu schützen? Wo der Wohlstand ganzer Provinzen in Frage kommt, muffen theoretische Schrullen schweigen. Außerdem ist zu bedenken, daß jene Exporteure, die sich so lange schon am Wohlstände des Vaterlandes versündigt haben, vorzugsweise in den Seestädten sitzen. Fürchten die Seestädler in Folge der neuen Schutzzollpolitik eine Schädigung der Einfuhr, so entschädige man sie durch Belebung der Ausfuhr deutscher Produkte, und das geschieht erfolgreich, wenn das Reich eine Art Binnenconsulate in den Seestädten und großen Handelsplätzen errichtet, welche den Absatz deutscher Güter organisiren. Rochesort ist in Paris l Eine große Menschenmenge, meist mit rothen Nelken geschmückt, empfing ihn auf dem Bahnhofe und begrüßte ihn dort und auf den Boulevards mit Absingen der Marseillaise und Hochs. Ein entsetzliches Gedränge lierrschte. Thüren und Fenster dcö Bahnhofes wurden zerschlagen; der Wagen Nochcfort'ö wurde förmlich getragen, da« Ausspannen derPferdc war nicht möglich. Rochesort ist der Erste, der von den» Erlaß der Amnestie Nutzen zieht und als rother Sturmvogel den Kommunarden nach Paris vorauSsiiegt. Dem Senate macht man aus dem langen Feilschen um Amendement« in dem Amnestiegesetze allseitig Vorwürfe. Er hat in Folge JulcS Simon'« Jntriguen ein wahres Meisterstück gesetzgeberischer Verschrobenheit geliefert, so daß es deutschen Lesern schwer siel, sich in diesen sich gegenseitig aushebcnden Beschlüssen zurecht,usinden. Schließlich hat sich ergeben, daß nur l 7 bereits vor der Konmiunezeit verurtheilt gewesene Verbrecher von dem Vollgemijse der luirgerlichen > Ehrengericht« durch den Senat ausgeschloffen wurden. Dies« «der! La hat Präsident GrSvy bereits begnadigt. ES sind also keiner politischen Persönlichkeit aus der Kommunezeit die politischen Ehrenrechte vorcnthalten worden. So ist also der Mord brenner, der Schuster Trinquet, ferner Urbain, der Urheber des Mord-Dekrets der zu erschießenden Geißeln, Dacosta, der Sekretär des Ungeheuers Rigault, vollständig amnestirt Die Rothen haben also ihren Zweck vollständig durchgesetzt und wenn der Senat soweit nachgebcn wollte, bedurfte es seiner etwas altjüngferlichen Ziererei nicht. Nun aber heißt es für Paris: Pforten bauen, Guirlanden winden, Fahnen herauSsteckcn, illumi- niren. Was aber hinter dem Jubel der Festfreude lauern kann, lese man in der „Tagesgesch." nach. Auch stimmt es mit dem republikanischen Charakter des NationalfcsteS nicht ganz überein, daß dasselbe auch durch eine Maffenverlelhung von Orden gefeiert werden soll und daß vom Kriegsministerium allein an 1000 Personen für die Ehrenlegion vorgeschlagen sind. Noch bevor die französischen Kammern auseinandergehen, wollen die Monarchisten die Regierung über ihre Stellung zur griechischen Frage interpelliren und eine Erklärung verlangen, daß Frankreich in keinem Falle weder seine Flotte, noch sein« Armee zur Durchführung der Beschlüsse der Berliner Griechenkonferenz hergebe. Die Regierung hat dazu allein schon keine Lust. Das Leibblatt Freycinet'S, der „Temps", beschuldigt in heftigen Worten den englischen Premier Gladstone des Leichtsinnes durch Aufrühren der griechischen Frage, die Gefahren eines allgemeinen Krieges herauf beschworen zu haben. Gladstone scheint selbst nicht zu wissen, was er thun soll! Im Unterhaus« erklärt er: England werde nicht allein gegen die Türkei Vorgehen. Aber keine andere Macht will Flotte oder Heer den Engländern zur Verfügung stellen. So blieben die Griechen allein auf sich angewiesen. Es ist ihnen völliger Glaube zu schenken, wenn sie bethcuern, sie hätten Furcht mit der Pforte Krieg anzufangen. Diese Versicherung sticht durch ihre Aufrichtigkeit sehr von der Unklarheit der englischen Politik ab, erst den Griechen den Mund wässerig zu machen und dann sie allein zu lasten, dabei aber immer noch zu thun, als würde sie England im Verein mit anderen Mächten in den Besitz der begehrten Distrikte setzen. Zur Entschuldigung Gladstone's kann man höchstens sagen, daß die Schmierigkeiten auch im Innern Englands ihm über den Kopf wachsen, so daß er das klare Urtheil verloren hat. In seinem Whig- Kabinet ist eine halbe Ministerkrisis ausgebrochen, in Folge des Gesetzes über die Entschädigung der irländischen Pächter. Hierüber morgen ein Mehrere«, heute nur soviel, daß die gemäßigten Whigs ihren Führer zu verlassen beginnen. Diese Lähmung des englischen Kabinets wirkt auch auf dessen Politik im Oriente. Der Sultan aber macht sich auf Alles gefaßt. Er hat seinen Kriegümiinster, Osman Pascha, nicht etwa wegen seiner Unfähigkeit, Bestechlichkeit oder Habgier entlasten, worüber man sich zu freuen hätte, auch nicht, wie man es darstellt, weil Osman Pascha zur Kriegserklärung an Griechenland drängte. Das wäre ja recht angenehm zu hören. Vielmehr soll Osman der Oberbefehlshaber der türkischen Armee werden, welche die Vereinigung Ostrumcliens und Bulgariens mit Gewalt verhindern soll. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, I.'l. Juli. Der Minister der öffentlictien Arbeiten Mabvach wird nach abiolvirtcr kurzer Nachkur iii Tvüriiigeii eine JnspectioiiSrcise durch die vom Nothstande veinigeiucht gewesenen Distrikte Oberichlcsiens antictcn. Um weitere» Rotvstanden da selbst vorzuveugcn, sollen bekanntlich u.A. Eisenbahnbauten a»S- gesührl werte». Koblenz, 13. Juli. Der Kaiser bat beute irilb Koblenz verlassen unb sich mit kurccm Auicmhalte in Darmstatt zum Besuch der großiierzogilch badenicben Familie »ach der Insel Mainau bcgcbcv. wo der Kaiser biö zum >8. d. zu dicivcn und alsdann wie alljährlich zu mehrwöchigem Ausentpalte nach Wild bad Gasicin weiterzureiien gedenkt. Frankreich. SämmlllLe CommunccheiS, die sich bISber in England. Belgien und in bcr Schweiz auspielten, sind nach PnriS zurückgckehrt und beabsichtigen während der offiziellen Feier im Boulogner Holz einen Zug von dem BastiUeplatz nach den Com- muncgräbcrn aus dem Kirchhof Perlachatic zu vcraiistakte». Berliner Börse vom 13. Juli. DaS Geschält hielt sich auch heute wieder in den engsten Grenzen, doch waren die Course aus Grund auswärtiger Meldungen höber wie gestern. Die Börse setzte gleich von Ansang a» seit ein und dielt sich so bis zum Schluß, ohne daß cS innerhalb derselben zu wesentlichen Fluctuationcn gekommen wären. Renteii dielten sich über gestrigem Niveau. Verbältnißmäßig lebbasten Verkehr batten Bcrgische, die aut Grund von Mebreinnabmen. hauptsächlich aber aus Grund von VerstaatlichiingSgerachten avancirten. Die leitenden Montanwcrtve waren I» Folge günstigen Glasgow-Meldung (53,9) entwrechenk, höher. Bon Sächs. Wcrthen, welche brr allgemeinen Bewegung ln der Regel erst einen Tag später solgen, kamen Strickmaschinen um l'/,. Schönherr um und Körner um V» Proc. niedriger, Gußstahl uin l Proe. höher in Verkehr. Lokales and SiichsischeS. — Der kaiserlich russische Botichaiter am Berliner Hofe, v. Sabur 0 w, welcher vergangene Woche zu seiner Familie nach seiner Villa bei Dresden hcradergekoinmen war. ist vor gestern wieder nach Berlin zurttckgckebrt. — Mit Ablauf dieses Javrcs taten ans dem RathSkolkegiuin die Stadträtöe An,rer, Goitschaik, Hnltzscd. Or. .nw. Minkwitz, Rülkc und Schöne auöz lisch ei den. Die Stadtverordneten baten entsprechende Sie»- t-ez. Wiederwahlen vorzunetmcn. — Die königl. Branbverslchcrui.gö Kommiffion bat im Ein- vctnebmen des ivr brtgcgcbrncn ständiichen Ausschusses und mit! Genehmigung dev königl. Ministeriums dcS Inner» eine Summe! zu V r a in i e n lür Gcräthc und Werkzeuge des Fcuerlöscd weie 11 v. welche trt dem bevorstehenden Fcuerwehrtage aus gestellt werden, ausgeietzt. — Mil morgen tcii lL. Jnl! »evmcn die große» Gerichts- irr len ihren Aniang. Während der Bonrlaubnng dcS Herrn Landgoilä'lspräsidettte» Wehinger üocrnimmk dessen Funktion rr LandgerichtSdircttor Stöckel. Ebcmo treicn die Herren Landgerichtsdirrktor Lrunimlrr und Staatsanwalt Vikariatsrath« Lufft einen vierwöchrntllchen Urlaub an und mit dem l.August, an welchem bie llrlattbsicist dev Herrn Sta itSanwalt ScharschmIdt ablauit, wird k'r.JusiizraihReiche-Eiienstuck seinen Urlaub antreten. — Nock'steht die G ermania nicht aus dem Altmarkte und schon finden sich überkluge Aestbetlker, welche dem Stadt- rathe in den Ohren liegen, doch die Droichkenstation von dem Altmarkte zu cnlierncn. Angeblich soll die Nähe des Fuhrwerks In der Nahe des Denkmals unpassend sein. Vielleicht fordern noch zarter iüblendc Brüste, daß alle Passanten des Altmarktev vom L. September ab ben Hut in die Hand nehme» und aus den Zeben vorüberschlcichcn. — Kaum lat taS Schwurgericht dem Sandstclnhändler Häntzichel 5, Jahre Zuchthaus wegen Notzucht unb Abtreibung der Leibeöffucht zuerkannt, so beschäftigt sich baö Publikum sehr lcdvakt mir dem Schicksal von reffen trüberen Eompagnon, de« Steinbä 11 d ! er NItzicd ,1 cr. Derselbe ist seit einigen Tagen unsichtbar geworden. Möglicherweise Ist das geschäftliche Ver halten seines trüberen SociuS auk Nitzichner's Vermögenslage nicht ohne Einfluß geblieben. io daß derselbe erhebliche Verluste erlitt. Denn Häntzichel war vor seinem Eintritt in daS Nitzschner- schc Geschält ziemlich unbemittelt, während er letzt alü ichr wohl habend gilt. Nißschner aber war ein sehr reicher Mann; er batte von seinem Vater, man lagt ffsßi.OOtt Mark geerbt, und zwar In der Welle, baß 2«NM>st Mk. gar nicht anzugrciien waren. Wie er In VermögenSvcrluste geratben. Ist im Uebrigen noch ein Rätbiel. Man g'aubt, daß ein »Arrangement mit ben Gläubigern zu Stande kommt, so daß Herr Nitzichiier, den man allgemein beklagt, nachher w ieder a»S seiner Vcrlw rgenheit herauStrltt. Er besag bis vor Kurzem 2 der herrlichsten Paläste am Terraffenuser, die er gegen die Villa aul der Elladstraße und eine Anzahl Bau plätze von Herrn Schütte! t» Wackiwltz umtauschte. — Der P 0 stblebstabl in SchwerIn ist entdeckt. Die Gendarmerie brachte dies zu Stande. Nach einer polizeilichen Exkursion nach KambS zu Verwandten deS Diebes, als welcher der Inhaitlrie frühere Postschaffner Scbuldt immer sicherer erkannt worben war, wurde die Frau desselben einem scharten Verhör unterworfen, das dieselbe zum Geständnis, brachte. Sie gab die Erklärung ab, daß sie am 30. Juni Morgens ca. UAi.ooo Mark Banknoten zur Auibewahrnng erhalten habe, dle sie am leigenden Tage, in eine blaue Schürze eingchüllt, Im Schloß- gartcn in der Nähe eines BaumeS vergraben habe, woselbst die Banknoten sich noch befinden müßten. Sofort begaben sich die Beamten an Ort unv Stelle. Nach einigem Suchen bemerkte der Kriminalkommissar eine etwas erhöhte Stelle des Rasens unv als er mit den Fingern die oberste Erdschicht entfernt, iah er dle ge suchten Banknoten vor sich liegen. Im Triumph wurde taS wiedcrerlcmgie Gelb ber Postdirection übcrbracbt. an welchem nur wenige hundert Mark fehlen. Da außer den Banknoten auch die Wertbpaplere, allerdings In defektem Zustande, wieder erlangt sind, so entsteht weder dem FiSkuS noch den betbelltgten Privatpersonen durch ben Diebstahl ein Schaden. Verbastet wurde In Folge de« Geständnisses der Frau Sch. deren Tante nebst Sobn. welche die Wertbpaplere. nachdem sie dieselben zerrissen, in ben Ostorler See gcworkei, batten. Dagegen wurde zunächst von der Verhaltung der reuevollen Frau des DIebeS Abstand genommen, um nicht ihre Kinder ohne jede Aussicht zu kaffen. — Bei der Bcrathung über die Ordnung bei dem bevor- stebenden Fcstzuge der Feuerwehr fehlt auch manchmal der Humor nicht. AIS der Vorsitzende neulich Ne Kommandos publlzlrte. weichen sich dlc Mannichaiten zu iügen haben würden., wurde auch taö Kommando betont, welche« ertönen wüßte, wenn bcr Zug aus dem SLloßplatze vor dem königl. Schlosse vor- überziehcn würde. „Dann, meine Herren, kommandire ich: Rechte Achsel vor!" wollte der Herr Vorsitzende erläutern, doch leider versprach sich der estrige Herr hierbei und riek : „Dann komman- dirc ich: RechteAchsel hoch!" Allgemeines Gelächter des Eomitö S bei dem Gedanken, wie eö sich auSnehmen würde, wenn sämmtllche Fcncrwcbr mit in die Höhe gezogener rechter Achsel Vdrübcriiiacschiren würde. — Ei» großartiges Somme riest iwird vom Bezirkövereln reckstS der Eibe für Freitag, Nachmittag 4 Ubr. im Llnckcichen Bade arranairt, dessen Erträgnis, zum Besten der Kinderheilstätte für Neu- und Antonstadt, die unter dem Protektorate Sr. K.H. dcö Prinzen Georg siebt, bestimmt ist. DaS Programm wird überaus reich und vielseitig sein und sich zu einem wahren Vokksiestge stalten. U. A.aicbt eS ein richtiges Hffppodrom mit Pferden auS der Schweiz (Fuhrcr-PonnicS); eine StngspielhaUe mit Soubretten^ unb Komiker, Buden mit Verkäuferinnen in allen Arten Trachten und die mannigfaltigsten sonstigen Amüsements, wie prächtige Illumination re. Selbstredend bilden den Hauptpunkt großes Voeal- und Jnsttumental-Cdncert; den vocalen Tbeil bat der treffliche Dresdner Mannergesangverein übernommen. Auf den Billetverkauf sei schon heute bingewiesen, da der Zukrang bei gutem Wetter sicher ein außerordentlicher werden dürste. - ES ist wohl Vielen nicht bekannt, daß baS Amt eines TaratorS auf dem hiesigen Leibhause ein - precäreS ist. Er bat nämlich nach der Lcibbcmöordnung für die Verluste die der Anstalt dadurch entstehen, daß für einzelne Pfänder bei der Auktion nicht soviel gelöst wird, als dafür geliehen ward unb als die Zinsen und AuktionSkosten dazu betragen, auS seinem Vermögen aufzukommcn. Die auf diese Art seit dem Jahre 1870 entstandenen Verluste sind auch wirklich von dem Taxator gedeckt worden bis auf einen Betrag von immer noch über 1700 Mark. Der Taxator muß nun entweder ein sehr hohes Ein kommen haben. oder er muß, um der Gefahr der Schadenersatz leistung zu entgehen, manchen armen Teufel außerordentlich drücken. Indem er daö betr. Pfand auf den denkbar niedrigsten Satz taxlrt. Man sieht, das ist eine Einrichtung , deren Conscguenzen s. Z. nicht richtig abgewogen wurden. Jetzt bleibt dem Stadtrath weiter nichts übrig, als ben 1700 Mark-Anspruch fallen zu lassen. da dem Tarator die Geschichte denn doch über den Kopf wächst. Der Math bat dies auch beschlossen und haben nur die Stabfverordncten noch ihr Ja und Simen dazu zu sagen. Be züglich dieses Punktes wäre eine Revidlrung der LelhbcmS-Ord- imng ganz In ocr - Ordnung. — Polizei-Bericht. Gestern Vormittag ln der 11. Stunde Ist am rechten El bitter an der Krüger'schen Badeanstalt der Leichnam einer unbekannten, anscheinend in den dreißiger Jahren stcheiste» FrauenSpcrioii angcschwommr». - Wegen vor» ziinebmenbcr Rci aioinrcii an der unter dem Georgentbore d>n» sübi ciihei, Sisphali'ahrbahn wird letztere von Mittwoch» den 14. d. MkS -!''e:sts >0 Itt-r ab blö Donnerstag, den 15. d. MkS-, irü- 0 Ubr ior re» Fa.N'crledr gesperrt bleiben. — Montag Abend in ter I I. Siui'tc ist ein Dienstmädchen, einer von der selben cmalll.-'.ei'. Anzcb e -molge. aut dem Wege von Löbtau nach dem Dnizioal zuin >, aaibliiitto auf der Löbtauerstraßr von einer MaiiiiSrerion »ul lc.i Worten: „Gel d bcr!" an der Brust und am Halse arpaclt, iekoci' alSbald nach Dazwischenkunst anderer Leiste wieder losaellissen worden. Kurze Zeit darauf wurde ein an der Ausgangslinie der obbcmcrktcn Restauration lehnende-, total abgerissene Kleidung tragende» Individuum von dem
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