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Dresdner Nachrichten : 01.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-01
- Monat1880-08
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 01.08.1880
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Vrvxlvv, 1880. »Uttklsiini» HLnup «,^Lr >0 VI»k. D-n«», 38000 «,««»1. «ini«t»n»»n «»- «i«t»i'»»«» ft» Vi« »ich«,«k»I»»«ch. ««. «»«r», inH«»« Wik«. BlIN. WM «. DI. — M? «»i^tzrni »ft« ln virlin, Lkt»ti«, MI»», «tur». Ar««Nur«, M!„ Mün- >. — !k»nd« » V». In Irankiurt «u». N.M.— «»rniux» ,A„»«II»»«» XMt". — II»»»«, I.Nll», UnUle» »1K. UI Pari,. Hagekkatt für UokitiK, Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Locsenbericht, Fremden liste. LraukollkakrstMo (uuutr lvltrrvviüv) ja »Hin Orünson in «lvr Kinckt!rrv»zvu-l''ubrilc von «. 12. Ilitlk«.,». ftöntgidrUvkerstr»»»« 72, Iftoeitr/zilo« 4, r^ingsrstrus»« L Illu»>tr!itju»tn gratis ,,„d triimo. o»s oacsoeiLN M >s»3 occmll^oere: s I- rr. ^ o - M ^ » SguleriLtwag-SMLll - LbruLLLi 22. II. rrzco sü biot«t van«» «in Harr«» i.äiu ältm»- m»I >,«»ntni!is^Iul« ^mci. j iUrkstl- unll ^olosllnitl«u all« VorUtüIo /u "inep piu^Hstilion liu u L Itvn, n. Ni'ufetkNin», Ilnllt'ulrivUon, bto. ^ L Du«, voll «Ivrs,bd«»r»>e" Hovorur Itoeu II ! vttter >/, Kill, pro ditUtttl,'. .Zoltt^itüloro l^oeUoi.^u VOL LUc. I.J5 llll L^licdeu < f»-üli Ü llvil älitln. ltt Udr /lli- änmsliiuttl^ll kioll. iiorsünl ek /a 1 bsvilkvo. 6inei'IlLsiL v. l —2 ovollt. ^käs. v. Louut. Vorin.. vosoldnsi äor m j l'ioüneet 6ov OvII. ein/.uuvUen Pv Oesterrcich. :/crFücstvöii üsiuiiämc» gebt baldigst »ach Iichl z»in Besuche der Kailerlamilie. Der Fürst von Serbien wir» gleichiallö in Iickil erwartet. Sb. Zllkr8»v8. AM»»»»» w«^«» «l»rlrnli»ft» W k t Ntd«. » Ul, »Nil»»»»»». S,nni°»«dI«»Nlta,»1«U»». I, llliuliadtnur an MnchrnI»«»«:«». M»N«r,»ft, »Ir. Sin» Aich». 4Uhs. — Dee «»um einer ctntfalUien ViI»trU«»oN<l^!>D>^«mieI»ich» *>»» i>»r,„iie^fä!^»,» niichft. 1»»'»e Srlcht'»»» der InlerM «tr» »Ich» >u»wilrl>i« «nnoneen.Luliril»» »an un» undelsnnte» ginne» un» Merlanen 'niecir-u wir nur»rae« vr»»uo««rai,»o,'1«>,>un«»ur« «rietmarken oder Paiieiniahiiu»«. »Ich» Silbe!, lauen >ü v!l,r. g». , ^ Nunimer leiste iür dir Mantagt. «»« N«ch eluim^iv^e dl« Ueltt, Kv8l>n1'nl1l'1>, 'l'llll- ». ijusleil Iltllltl'N dis i-OO tllmtr. droit „nd !d'> »wtr. k'ultougrüsnu virei selliniltrol und uuübor- twtt'on !-,d>Hn zrvtortiflli .»«lin» rtOllne l. ^tdima^eliinon-trvileliittt n. irc>i>a>atui->Verli«tatt, ^ Xm >iv„ ü,-. :m, pari. » orrtv litaM I! Rr. S14. M,tlcn,'-.s vom UI. 2I»II: varameier nachOriur Mlold. WallNrabc ISÜÜbd». 7 n.il AuSklltlten s,Ir den I vtuaust' llnbesl^ndla iiettwelle Meaen .'UM,U.. lett c-Uern I W,I, vclklkMN. lri«>moi„ci>0l,l. „ Meaum ! IU " W.. niel>r.! , *' 1lllvc„l>nv>u, -riilvrlir »iruri, lemd. U!^ri>.. hächueUu" SU. svekl SUlnd l'ann.bewalkl».«lewtiicr,Nachm.aufkiliveiid. ! IMauer, ^lenilim llidl. Vvttttjchr«. Schlüssellöcher haben gewiß die Thüren in dein Herzog!, kobur- gtschen Nesidenzschlosse „Ehrenburg", aber vermuthlich scheuchen die Lakaien des Herzogs Ernst alle neugierigen Journalisten weg, die cs versuchen wollten, zu erspähen lind zu erlausche», was die deutschen Finanzminister dort auf ihrem „Tage" berochen und beschließen. Alles, was also über die Koburger Finanzministcr sich in den Zei tungen an thatsächlichen Angaben findet,ist entweder FaiUasieerzeugniß oder als Brieftaube aus dem bekannten offiziellen Preßbureau in Berlin den betreffenden NedactionSstuben zugcflogcn. ErstercnfallS ist es unschädlich, letztcrcnfalls zur vorläufigen Bearbeitung der öffentlichen Meinung bestimmt. Einige Glaubwürdigkeit könnte wohl die Mittheilung beanspruchen, wornach den Koöurgrr» drei Steuerprojecte vorgelcgt seien: EiMltbrung ter Wctu,teuer in modltizirter Form. Erhebung einer tcbr hoben Bbrscmlcuec uuo Erhol,ung tcr Biersieuer in Verbindung mit einer Erböl,ung kcr tEranntweiiisleuer. Das rabalmonepol liest Mrst BlSmard vorläufig fallen, da die An» nähme desselben seitens dcö jehigen Neichötageö auSsiehtöloö ist. Das Interessanteste an diesem offenbaren offiziösen Fühler wäre nicht, daß die Labaksmonopvl-Jdee vorläufig vertagt sei — das war zu erwarten —, sondern das; sich Fürst Blvmarck zu einer besseren Heranziehung des Branntweins zu Steucrzweckm entschlossen habe. Die Spiritus- und die Zuckersteuer befinden sich notorisch theiliveise im Verfalle. Sir geben nicht die Erträgnisse, die sie bei der unendlich gesteigerten Technik in der Herstellung dieser Produkte eigentlich geben müßten. Diese vom ritterschaftlichen und Großgrund besitze betriebenen landwirthschaftlichen Industrien blühen nicht nur (worüber sich alle Welt bloS zu freuen hätte), sie bereichern sich auch auf Kosten der Allgemeinheit, indein die Prämien, welche das Reich bei der Ausfuhr von Spiritus und Zucker in's Ausland ihnen bezahlt, die Höhe der inländischen Steuer übersteigen. Außerdem hat sich in neuerer Zeit die Lage der deutschen Spiritusbrenner durch zwei Um stände sehr gehoben: die massenhaften Kartoffelläuse, welche England '"u ic uMien ew io,puou,e, wew)!. den haryrlojen Ehrr^ktu Lei srirdlick-n M l Toiiiitaft, 1. August. (dte KMoffekn" ivrrdcn vorher einem besonderen EintrocknungSprozcst unterworfen), haben den Landwirthen eine bessere Verwerthung dieser Frucht ermöglicht. Sodann gestattet die enorme Maisproduktion Nordamerikas den deutschen Landwirthen die Vcrivendung dieses ergiebigeren Brennmaterials an Stelle der geringerhaltigen Kartoffel. Aus diesem Doppelgeivinn, welchen die deutsche Landiviethschaft neuerer Zeit zieht, ergiebt sich erst recht die Füglichkeit: wenn man nun einmal mehr Steuern braucht, dann fange man nicht beim Bier und bei den Krüppeln und Blinden an, sondern bei den Schnapsbrenncrn und Zuckerlords Grundsätzlich aber verwerfen wir jetzt jede neue Steuer, außer einer gemäßigten Besteuerung des immobilen Bcsitzwechsels und einer ansehnlichen des Börscnspiels. Denn das Reich hat jetzt gcnug.es hat überlci Einkünfte. Als die Zulukaffern den kaiserlichen Prinzen Napoleon nieder-! spcerken, hatten diese Wilden keine Ahnung davon, daß sie auSersehcn' waren, auf die Geschicke eines großen europäischen Reiches beträcht lichen Einfluß zu üben. Genau so hat Ejuh Khan, der siegreiche Asghanensürst, keine Ahnung gehabt, daß sein: Empörung gegen das englische Joch direct in die europäischen Angelegenheiten eingriff. Die Politik dieses Afghanenhäuptlings ist kein Kunstprodukt, wie die Politik der europäischen Staatsmänner, von moderner Heuchelei übertüncht; hier liegt Alles offen zu Tage: ein ungeborcirer Fürst vertheidigt Land und Krone, Glauben und Eigenthum gegen die ver haßten Eindringlinge. Er will nicht Sklave der Briten sein. Glad- stone hat am wenigsten Ursache, zu murren. Zum Theil aus religiö sen Gründen ist er der große Tiirkcnhasscr, will er die Muhamedaner aus Europa hinausjagen, er führt als „Christ" Krieg gegen den Is lam, ohne zu bedenken, daß die Kaiserin von Indien 60 Millionen muhamedanische Unterthancn hat. Die Afghanen als Bekenner des Islam berufen sich aber auch auf ihre Religion und stürzen sich patriotisch auf die Feinde ihres Landes und Glaubens. Der Schlag ist im Ganzen gelungen. Unter den BataganS Ejub's fiel der britische Obcrfeldherr Burrow selbst, nachdem er bei Beginn dcsKampfes ver wundet war; ebenso starb dcrChcf des britischen Generalstabes, Saint John, den Heldentod Als von dem stolzw Britcnhcere nur „Frag mente" und einzelne Versprengte in traurigster Verfassung in Kandahar eintrasen, bemächtigte sich der Afghane» eme solche Erregung, daß der Commandant die Stadt räumte und die Kranken und den Train in die Citadelle in vorläufige Sicherheit in der irischen Pächter so verstümmeln, daß davon nicht viel mehr übrig bleibt. Um nun dieLords einzuschüchtcrn, will man im ganzenLande Massen-Mcctings veranstalten, um unter Anderem zu fordern: Gründliche Umgestaltung des Oberhauses, Verhinderung eines Sieges der Konservativen bei etwaigen Neuwahlen, Beschränkung der Redefreiheit im Unterhause. Es ist höchst auffällig, daß gerade die Liberalen es sind, welche sich gegen die Redefreiheit wenden, wenn diese ihnen unbequem wird. Der Stand der Dinge im Oriente ist folgender: Die Türkei hat die griechische Eolb.ctivnote Europas rrspektvoüst abgelehnt, aber doch immer abgelehnt. Montenegro hat seinen Vertreter in Konstantinopel abberusen und seine Truppen auf den Kriegsfuß gesetzt. Serbien mobilisirt seine Armee. In Bulgarien ist bereits mobilistrt, da-Land ist vollständig in der Hand der Russen und die bulgarische Armee ist mit russischenOfsizieren undSoldaten ganz durchsetzt. Aus Rumänien berichtet man von russischen Emissären und Offizieren, die sich in ausfallender Zahl zu politischen und militärischen Unternehmungen dort herumtrciben. Rußland wühlt, um Rumänien zu berauben, Griechenland rüstet, die Albanesen sind längst bis an die Zähne gerüstet. Deshalb braucht es aber noch keinen großen Krieg zu geben. Mögen im Osten „die Völker auseinander schlagen", so lange sich keine Großmacht altiv betheiligt, wird Europa die Entwickelung des Drama'ü mit verhältnißmäßiger Ruhe abwarten können. Frankreich will, schreibt der „Bert. Börs.-Cvur.", demnächst mobilisircn, aber eS hat einen sehr harmlojen Zweck, und. wie der Pariser „Figaro" in aller Kürze meldet, hatte man in Poris die Liebenswürdigkeit, Deutschland über die Mobilisirung und ihren unschuldigen Zweck vorher zu unterrichten. Es geht doch Nichts über zarte freundschaftliche Rücksichten. Da will Franlreich einmal seine neue Militärorganisation auf die Probe stellen, will versuchen, wie rasch cS im Falle eines Krieges seine Armee auf die Beine bringen und auf eine» bestimmten Punkt dirigircn kann. Eine Mobilisirungü- pcobe wird beschlossen, um aber Deutschland nicht aufzuschrccken und Mobilisirung keine die französische Regierung dem Fürsten Bismarck vertrauliche Nachricht von dem Plane und läßt ebenso confidentiell, garzz privatim, anfrazen, wie Deutschland über das Experiment denkt. Fürst Bismarck ließ verbindlich antworten, Deutschland sei über die Absichten Frankreichs vollkommen beruhigt und wenn Frankreich gar die Probemobilisirung auf einen Theil dcS Reiches, auf die westlichen Departements beschränke, dann werde man in Berlin vollends mit ungetrübt gutem Vertrauen den MobilisirungSfiudien zusehcn. Natürlich wird man in Frankreich de» höflichen Wink rcspeklircn. Neues»«: Telegramme der „Dresdner Narürickleu." Berlin,»!. Juli. ES verlautet. Aiömarck erklärte, eö s? unmöglich, aut daö Verlangen vcrTürkct. bezüglich Griechenlands weiter zu unterhandeln, cinzugeben. — Fürst Georg von Scknvarz- burg-Rudollkadt tritt wicvcr in den l>E wegen seines Regte- ruugsantrittö verlassenen preußischen Militärdienst ei». B crIiii. NI. ZuU. Die Elniudr-vo» Actmarzvieb, Gänse» und Schaivleh auS Rußland ist nach dem Erlöschen der Rinderpest bez. Scvairo fcnjencpc In den angrenzenden Ttzeilen Rntzlandö vcdinguiigsweise wieder gepattct worden. München, »1. Juli. Der ReictMatb nahm den Milltä» Eiat sowie den Kammcrantcag bezüglich der deutschen Recdt- sd rcibnng a». Der Enltiwininisicr eriläete. der Zweck des Vn- Iragö sei eigentlich erreicht. La die preußische und vantsche Or thographie sich ziemlich decke». Fraukreicki. Wahrend die Parder Bronceacbcirer gegen dle eine» Aürgcrlileg onilccbcudc Tendenz des Parder Aroeilcr- EmigresscS protciüren, nbervictct ter A> beiter-Eongreß von Marseille de» Parlier durch noch unsinnigere Beschlüsse. Er verlangt die 'Abschaffung des Staates, prvklamirt die 'Anarchie und er'tärt das allgemeine Stimmrecht für einen überwundenen Standpunkt. Ei>i»l«nrb. AuS Kabul Ileacn keine Nachrichten vor. allein es herrscht dic Beknrchtnng, daß daö ganze Land von Khclat-i Gllmi über Ghuzni VIS zum Maida» sich empören und Ehud an erkennen wirte. In ganz Indien sind cie Eingeborenen in giößtcr Auiregling. In den BazarS knriiren die schrecklichsten Gerüchte. Der Standard warnt davor, Indien zuviel von Trup pen zu enibi 'ßen. 'Alle Berichte zeigen, daß die Indische Regierung keine Ahnung von Ehub S Starte and Truppcnzahl lzatie. Berliner Börse vom :N. Juli. Die dcuckge Börse wicö große Geschä'tSUlüe aus >md von den auswärtigen Plätzen lagen durchgchendS gleichlautende Nachrichten vor. Man glaubt den Grund hicliür in den politischen Eonllellalloncn suchen zu sollen, obgleich sie heut: nicht anders sind als gestern und vor ras planlose Umhcrirrcn der Börse bestimmte sich noch Bergwerke. Bon sächsischen Wcrthe» gaben Leipziger Ercdit l Proc.. Eveinntser Bankverein eine Kleinigkeit ab. Aus dem Gebiete der Industrien gewannen Hartmann l. Zimmer« mann V», Wiede »nd Förster !e '/» Proe. Etwas niedriger waren dagegen Lauchr-ammer, Gußstahl tle — '/B und Körner. brachte. Das dritte Feld-Lazareth ist in größter Gefahr. Mit i lEstern. F»r . .. sink «,.k I Uriachcn awznsuchrn, in müßiges Beginnen. >-amiiitlIchcGattungcn Proviant sind zwar dw gruppen >n Kandahar auf Wochen versehen, P^.,cre,xmc,i niedriger a!ö geffcrn. Pclhältnißmäßlg ien hielten aber dre Kamecle, tue den Tram bilden, sind, wenn das Futter - ausgehen sollte, eine große Gefahr. Entsatz ist sehr schwierig und die 5500 Mann Ersatztruppcn, die England Hals über Kopf nach Indien wirst, brauchen Wochen, ehe sie auf dem Kriegsschauplätze eintreffcn. Kurz, die Lage Englands ist sehr bedroht, zumal wenn die muhamedanische Bevölkerung Indiens den Sieg «hrer Glaubens genossen über die verhaßten Engländer mit einer Empörung beantworten würde. Dahin führt schließlich der unersättliche Länderhunger und darum erregt nirgends in der europäischen Presse die Katastrophe des englischen Heeres großes Mitge fühl. Auch in Südafrika läßt sich die Lage für die Engländer drohend genug an. Ihre besten Bundesgenossen gegen die Kaffem waren stets die Basutos. Dieses Jägervolk leistete den Briten in allen Feldzügen wcrthvolle Dienste. Jetzt glauben letztere aber, es nicht mehr brauchen zu müssen. Um sich de» Landes des Bundes genossen zu bemächtigen, hat der Gouverneur der Kap-Kolonie, Sir Partie Frdre, eine allgemeine Entwaffnung der Basutos angeordnet. Diese bedürfen aber als Jäger der Waffen; die Antwort auf dte Zumuthung der Entwaffnung war eine allgemeine Empörung. Auch in der inneren Politik ziehen schwere Wetterwolken für Lokales «nd Sächsisches. — Slm königlichen Hole ist mit gcsiern wegen erfolgten Ab lebens Ihrer Durchl. kcr verw. Fürs»» Reust l-L- die Trauer aus eine Woche, bis mit 6. August, angelegt worden. - Am gestrigen Sonnabend Vormittags >1.48 kam Se. K. Hob. der K ro » prinz Rudolf von Oesterreich nebst Gefolge von Brüssel vier an. Ans dein Böhmischen Babnbo>c wurde daö Dricuncr eingenommen und erfolgte die Fortici'ung der Reise mit dem Mittags i.o abgchcndcn Kourlelzuge über Botenbach nackt Prag. Die Inhaber der A. Naumanii'schen Llchrdruckerei zu Leipzig, die Photographen A. Naumann und OSwald Schröder haben das Prädikat „kdnlgl. H v f pb o tog ra p b e n " erbollcn. - Dte Versammlung ter deutschen SeIlenfabrikan- ten In Dresdens Mauern begann Freitag mit sachlichen Be- rathimgen aui dem königl. Velvedöre, die gestern fleißig fortgesetzt und welche eine innigere Verbindung der Gcnosscnschalt FachblaltcS, das alle Fortichritte der Ehcmie und Technik tm Auge haben soll, und endlich die lucccssive Begründung von Zweigvclbändkn bildete» die Haupibase» tcr mit Geschick und Einsicht geiührle» Vertändlungen. Nach der ersten Be« rathuna vereinte cl» treffliches Fest-Diner tle Genossen und ihre Damen, AbendS besuchte ma» das von schönem ktiblen Wetter begünstigte Eonccrt ans dem Liucke'schen Bade. Gestern führte das festlich befiaggie Dampiboot „Dresden" die Con- greß - Mitglieder nach Pillnitz, unter den beachtenöwertben Klängen einer »einen, aber sebr gut geleiteten Bia?-Kavelle in Eivil. Dann besuchte» die Meisten vle Wachwltzhöhe und des Abend vereinte die Gäste aui der festlich erleuchteten und ge schmückte» Terrasse, wo Feuerwerk und schönes Wetter der Ver sammlung harrten. Heute fahren die gern gesehenen Gäste per Sck isf nach Meißen zur Besichtigung der herrlich gewordenen Aldrechtöburg >Im neuen Burgkcttrriaale loll ein Glätzchen . »w — Je größere Dimensionen die Massenfabrikation im Artikel brr Seilen» Ebenstkalie» und Parlümerlen angenommen hat, um so wichtiger ist die Verbindung aller Interessenten zu einem Ver bände, wie ter hier angestrcbte. Man darf also Deutschlands Seffensabrikantc» nur beglückwünschen, wenn sie dem Beispiel der Müller, der Leterlndustriellen, der Wolllnduslrkcllen u. s. w. folgten und sich, eingedenk des Spruches: „Einig keit macht stark", brüderlich berieihe» und verbanden. - Mit deute tritt denn nun, nachdem sie gestern gründlich gelaust winde, die „weltberühmte" Vogel wiese in ihr ofst- cieiicS Stadium. Wenn sich auch tm Ernst von der Weltberühmt heit Einiges abhandcln läßt, weit und breit bekannt ist sie doch, und wenn auch ein gewisser Voselwtelen-PesstmismuS immer da sein und auch nie ohne alle Berechtigung s«!N wird, während der „tollen Woche" wirb er doch vom Optimismus überstimmt. „Sreitl nur hinein i»S volle Bnvenledcn und wo's Euch packt, da macht's Euch interessant"; frei nach Goethe wird dies die beste Vogel- wieienweiöbelt sein. Das äußerliche Ansehen der Buten - und Zeltstadt giebt nirgends etwas wirklich Neues; es ist dieselbe An ordnung, dte im Spec'ellen von den letzten Jahren her und tm Allgemeinen ieit den frühesten Kinderiahren tm Gedächtniß Irde» Dresdners lebt. Wer jollre die Vogelwiese nickt kennen? — Und wer sie kennt, der weiß auch, unbesehen, wie sie diesmal aus« steht. Der erste Schänke am Platze war wiederum der „Vogel- MM »Ltzd-R einem Uhrtburm versehenen Restaurant kann man neben leib licher Ecauickung von ihm auch eingehende Auskunft über aller hand Vogelwieienverhältnisse erbalten. Seit 8 Jahren treffen wir diesmal wieder unter den Ptefferküchlern dle altrruommtrte hiesige Firma ..Conraoi" Zeit April d. I. Ist daS Geschäft In die Hände des Herrn Eonradi zun. ubcrgegangens. Unter den Tanz- säicn, dl: sämmtlich elegant eingerichtet sind, hat sich diesmal in sofern eine Veränderung eingestellt, als der frühere „Apoüoiaal" diesmal vom Pächter der Tonhalle übernommen worden ist und nun „Zur Tonballe" heißt. Die Gewerbeballen sind wieder wahre Prachtbauten und verleiben, im Verein mit dem Scbieß- bauü, den Tanz-Etablissements und dem „Münchner Hosbräu". welches wie ein Tempel auS der Schleßbudenreihe hervorragt. dem Fcstplatz k'ven monumentalen Charakter. Der Tempel tragt daö Motto: „Gottlob, noch lebt der alte Hecht!" NachtS halb 1 Uhr wird daö letzte Faß angestcckt und nur bis breiviertel k Uhr wird der sogenannt: „Trauertropien" verschänkt. der schnell ge trunken werden muß, denn vor 1 Uhr baben die tm Münchner rempel bc iu Großangnren Hecht dem GambrtnuS Huldigenden, ohne Ansthii ter Person, zu schau'n. daß st weiter komm'. — Die Fisch - und Hcriih,Szelte feblen selbstverständlich auch nicht und haben ihre Waarcn >n allerlei Gestalt zum großen Theil dem berühmte» Kühnes scheu Fischwaarengeschäst entnommen, welches für die Vogclwlescnwochc allein 6- 7000 „Rollmöpse" zu liefern hat. Was die Schaubudenreihe anlangt, so muß sich eben erst zeigen, was da los ist! Vor der Hand lesen wir nur in einem auswär tigen Blatte über Jean Baese'ö CircuS und Alfen- Theater. baß dessen Vorstellungen Anerkennung verdienen und unicryaltend sind. — Der Superlativ stgurirt aus den Schaubutcu-Piakate» wieder, wie von Eber, im ausgedehntesten Maße, daö „Nochniedagewctenste - daS Unübertrefflichste — daS Außerordentlichste, noch nie Gesehene" - hier, in den ärmlichsten Vrct- und Lciinvandbuden stndet stch'S ln Hülle und Fülle, und 'an jede Bude besitzt wenigstens ein „Wunder der Welt": ein zelne Habens gewiß zu mehreren Weltwundern gekrackt. Daö schier Unglaublichste leistet aber doch wobi tcr Zettel der „Wittwc Magnuö" die wiederum mit einem Ritter-, Trauer- und Schauerstück „mit Mord. Niederstechen iind Auiersiehen" auf wartet, denen vielversprechender Titel: „Otbobo, der Höllenritter" ist. Die tn dieicm Stück verkommenden Tänze sind arrangirt vom Geist der verstorbenen Geinabiin dcS Ritter Naketicck". Nun — mehr an Blödsinn kann man füglich selbst aus der Vogelwiese nick't verlangen. Die intelligente Direktrice hat diesmal au» zur höben» Acinstigung eine Thierkapelle engagirt, bezüglich deren sie daS Publikum aber bittet „nicht zu »ecken und nicht zu füt tern", bccuhigcnd kommt allerdings hinzu: ,in Getränken strhe« sie Jedem zu Diensten." — Aus allen zehn Ferienkolonieorte» Dresden» find am Schluffe der Woche dle besten Nachrichten über den Gesund heitszustand und die Stimmung ter auSgeicndeten Kinder eln- gciroffcn. Nur ci» Kind erkrankte bereits am Tage der Abreise und muhte dafür ein anderes eingeschoben werde». Die Kolonien erfreuen sich der herzlicksten Tbeilnahme der Ortsbewohner, auch sind die meisten von verschiedenen hochgestellten Personen besucht worben. Trotz ter regnerischen und kalten Witterung sind die Kinder täglich außer rem Hauke gewesen, haben auch schon grö ßere Ausflüge In die Umgebung gemacht. - Mit dem heutigen Tage werden die von sämmtltche« Truppenti eilen aui die Dauer von in der Regel vier Monaten In die hiesigen Artillerie-Werkstätten unk Depots alS Arbeiter kommandlrien Mannschatten durch andere bergt, abgrlbst. Außer t en tn vorgestriger Nummer schon genannten läcds. Schützen haben aui dem i. österreichischen BundeSschteßen in Wien Neck auch noch die Herren Friedrich Herbst in Großen hain und Eduard Schönieid in Schandau Becher erschossen und außerdem Preise au« Festscheiben erhalten. - Für die Directlon der „K a is er W«IheI m - S pende" Ist letzt »u der Hauptsportelkaste des hiesigen RathhauseS eine Zahlstelle errichte« worden. Die Herren Lportelkasstrer Borger und Kontroicur Hartmann nehmen Einlagen an, verabiolgen Prospekte ». s. w. — Das Im sogenannten weißen Saale teS kg I. Schlosses bekuiS Renovation an'gesteltt gewesene Zimmergerüst ist vor der Hank, ta die Decke bis aut die Vergoiterarbeite» «ertlg gestellt, gefallen. Vorerst wirk nunmehr an kle Renovation der rvände gegangen, welche, nachdem der bereits entternte Putz durch eine Holzwerivkikieibung wird elietzt sein, künftig zum größten Theile auS Spiegelglas, im Uebrigen au» Stückarbeit bestehen werde». wurden und welche eine innigere Verbindung der ^ 'herbefführrn sollen. Förderung aller geinemsamen Interessen, Madstonrauf. DaS Oberhaus wird das Gesetz über die Entschädigung i namentlich auch in Creditiragen, Unterhaltung eines gediegenen
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