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Dresdner Nachrichten : 10.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-10
- Monat1880-08
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- Dresdner Nachrichten : 10.08.1880
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DerMtnister soll garantlren, daß vcr Dulcignotiilrikt ln der stipulirten Zell übergeben werte. Der Sultan befahl eine genaue Grenzlinie ^ .. Kisedl - r«I«UV»iuins. Berlin. Daö Festmahl zu Ehren NorbenSksölbö Schlle- mann bestaub aus 350 Theilnehmer. NorbenSkiöld erwledcrte ! rin Ibm gebrachtes Hoch und betonte vle Verdienste brr deutschen ! Polarschifter, namentlich PetermannS. Die anthropologische unv geographische Gesellschaft sandten dem-König von Schweden durch ihre Voritänbe Blrchow und Nachtigall einvegrüßungStelegramm. Bulgarien. Der Fürst verweigerte die Sanktion des von der gesetzgebenden Versammlung votlrten Gesetzes über die Na- > tionalarmee. well die Wählbarkeit drnArmcekominandant scslsctzt. gegen Griechenland auszuardeiten, welche den Mächten unter breitet werten soll. Frankreich. Bei den engeren GenrralrathSwahlen wurden 96 Republikaner und 38 Conservative gewählt. Die Republikaner LraicksniLdrstüdlv (uucll lvillvsiso) in allen Orüssen in ller Xinäervagon-kadrik von V L. IIÜLLvo» llSalgedriloksrstra»,« 72, tzlorltr /lilov 4, r«Inger»te»»»v S. Illustrationen gratis unä kranoo. m haben einen »Nettogewinn von 4? Eitzen. — Baron Harden Huken» trr Chefredakteur des ..TribouletS" und teö Pseutonym „Saint- patrice" ist aus Frankreich verwiesen worden. «r. SZz. > «Ntieruug vom ». «u-ust: »arom«t«r nachO«kar «iiiold-wüllsirak I»<«ddr. 7 ua I Aussichten für den 10 Sluausi: Allmäbllae Aufheiterung und >, 1», Mtt.. ,eif»es,ern omlii,,». »kfttcac». Thnmvmclrogv Rcaum.! ,!>,,» W„ „tkdr ! ^ ?»uiv^>rrru»u unv ! Dem». Il >-W.. höchst« pa,. -W. Weil Wind^ B-dc-ch ainvechicind Mil äpriihrcMi. ! Abnahme der Niederschlage, wärmer. Dienstag, 10. August. Politische«. Man pflegt zu sagen, diejenigen Frauen seien die Kesten, von denen nicht gesprochen werde. Aehnlich darf man vom Frieden der Völker, der zart und sensibel ist wie ein weibliches Wesen, behaupten, er sei dann am dauerhaftesten, wenn man ihn nicht immer im Munde führe. Aber, ach! Der Friede unserer Tage, von welchem jede Thronrede, jede Militarmehrsorderung, jede Steuer- reformation und endlich alle Diplomaten und alle Zeitungen behaupten, er sei „gesichert", diesen Vielgesuchen Frieden findet man beinahe nirgends. In China steht die (Ärcnzbevökerung gegen Rußland; auf der Balkanhalbinsel rüsten Griechen gegen Türken, Albanesen gegen Montenegriner; in Afghanistan schlagen die Muhamedaner die Engländer. Auf Tunis möchte Frankreich seine civtlisatorische Hand auöstrecken und darob fährt Italien an den Säbel; an der unteren Donau conspirirtcn Rußland und England durch die abenteuerliche Vorlage, den Schutz der freien Donau schifffahrt (entgegen dem Frieden von 1856, der ihn einer europäischen Kommission übertrug) „den Uferstaaten" Rumänien und Serbien anzuvertrauen — beides Staaten, die als russische Satelliten gelten müssen — und Oesterreich mit diesem Schachzug zu verdrängen; endlich verstärkt England seine Truppen in Irland, um einem Bauernaufstand, der sich an die Ablehnung der Bauern- Entschädigungsbill anknüpfen könnte, zu begegnen und zu allerletzt schlagen sich Chili und Peru-Bolivia in männermordendcn Schlachten mit wechselndem Glück schon an die zwei Jahre. Das ist der Friede des 8. DecenniumS im 19. Jahrhundert. Diese Wahrheit hat eine Moral. Die Zwiste und die Kriege kann man nicht verhindern. Aber unser im Centrum der civilisirtcn Welt gelegenes deutsches Reich hat bei all diesen Collisionen nicht den mindesten Anlaß, in die Welthändel einzugreifen. Wir sind stark genug, uns gegen jede Beeinträchtigung unserer eigenen Interessen zu schützen uud haben Zeit, an der Consolidirung unserer Gewerbe- und Jndustriezustände zu arbeiten und durch die Entlastung eines markvcrzehrcnden Steuerdruckes jetzt in den Friedenstagen uns zu stärken, damit wir in Zeiten der Noth Etwas zuzusetzen haben. Wir haben nicht Grund, weder die Türken noch die Griechen, weder Rußland noch England, weder Frankreich noch Italien zu bevorzugen — ihr aller Streit kann uns nur nützen. Einen Staat aber haben wir neben uns, dessen Stammesverwandtschaft und Treue für uns, wie die unsere für ihn von weltfriedensfestigcndstem Werthe ist, Oesterreich! Ob da einmal ein Bißchen reaktionär gewirthschaftet wird oder der Liberalismus obenaufschwimmt, ob ein deutsches Bürgerministerium am Ruder sitzt oder ob ein Gras Taaffe vorübergehend die Czcchen cachelirt — der Grund ist gut und je treuer wir mit Oesterreich gehen, um so fester wird sich dort der monarchische Gedanke vom Gesammtstaate festigen und die widerstrebenden Sonderintercssen der nichtdeutschen Nationalitäten zu überwinden vermögen. In diesem Sinne blickt die deutsche Nation heute mit Genugthuung auf das in den steyerischen grünen Bergen sanft eingebettete reizende Ischl und wünscht, daß Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph als treue Freunde einander die Hand drücken und die Friedensinterefsen der beiden Bruderstaaten als Richtschnur ihrer Politik betrachten möchten. Dann geben wir gern alle diplomatischen Salbadereien in den Türkenhändeln und alle Flottendemonstrationen hintan. Deutschland will dm Frieden, nicht die Weltherrschaft. Letztere ist überdies an die Macht gebunden. Wer den letzten Soldaten hat und das meiste Gold, der ist der Mächtigste, sagte Napoleon l. Diese Stärke aber erwirbt Deutschland wie Oesterreich nur im Frieden und durch den Frieden! Von den fremdländischen Kriegszuständen ist nur dieLage Afgha nistans von welterschütterndem Interesse. In Griechenland und Montmegro haben unsere hochweisen k. '1'. europäischen Diplomaten ihre Einmischung wenn nicht aufgegeben so doch vertagt, sie zogen die Hörner, wie die klugen Schnecken bei Gewittern zu thun pflegen, ein, als die ersten Afghanenschüsse auf die perplexen englisch-indischen Truppen fielen. Die Engländer sind im Rechte, wenn sie mit Be sorgnissen in die Zukunft blicken. Die Herrschaft Englands in Asien hat nicht eine freie Civilisation gefördert, sondern eine uralte Kultur barbarisch zerstört und das Land ausgebeutet und hat die Ueberlegcn- heit der Waffen und der Kriegführung zur Bedingung. Nun sind es eben die modemen Feuerwaffen, welche in dieser Beziehung eine große Veränderung herbeigeführt haben. Sonst vermochte eine kleine, tapfere, wohldisziplinirte Truppe einem großen Heereshaufen zu im- pomren, dem Zucht und Ordnung fehlten. Denkt man sich aber die großm asiatischen Heeresmassen mit gutm Hinterladern ausgerüstet, so wird man einsehen, daß auch die tapferste Truppe, sobald sie sich in der Minderzahl befindet, binnen kurzer Zeit vernichtet werden kann. Dazu kommt, daß die asiatischen Häuptlinge für die mili tärische Seite der „Civilisation" die größte Empfänglichkeit be kunden. Die europäischen Militär - Organisationen finden auch in den entlegensten Gebieten Asiens Nachahmung. Das versteht man auch dort, daß gute Waffen, gute Heereseinrichtungen ihren großen Werth haben. Man sagt wahrscheinlich nicht zu viel, wenn man be hauptet, daß relativ die Asiaten in ihren HeereSeinrichtungcn weit größere Fortschritte gemacht haben, als die Engländer. Abgesehm von einzelnen Verbesserungen, abgesehen von der guten Ausrüstung und den vortrefflichen Waffen, ist die englische Armee jedem Fort schritte verschlossen geblieben. Die englische Armee steht eben völlig unter der Herrschaft der konservativen Klassen und man erfährt jetzt, welchen Schaden e« bringt, wenn der ConsecvatismuS ohne Ein schränkung walten kann. In England kauft man Offizierpatente, bei dm Generälen entscheidet Anriennetät und Connexionen. Gegen die Talmte der Aufrührer in Afghanistan, bei dmen lediglich die Lüchiigkett sich Geltung verschafft, haben di« Engländer schweren Der neue von ven Engländern installirte Emir Abtur Rah- man siebt seinen Anhang bereits schwinden; die SirdarS, die zu ihm gebalten, wende» sich der neu aulgebenben Sonne Elub K v a n z». und dieser Feind der Engländer bat alle Aussicht, wenn er da- Feld zu behaupten vermag, im ganzen Lande als Fürst anerkannt zu werden. General Roberts bat Befehl erhal ten. anstatt sich. wie bereits beschlossen gewesen, auö.Kabul zu- rllckzuziebcn, mit io.ooo Mann sich gegen Kandahar zn wenden, um Ejub Khan in der Flanke zu fassen. Da bas Land zwischen Kabul und Kandahar sich Im bellen Aufstande befindet, ist seine Aufgabe eine schwer zu lösende. Nachdem die Russen 1875 Khiwa genommen hatten, kuchten sie natürlich ihren Einfluß auch aus Afghanistan zu erstrecken, welches den Nordwesten deö englischen Indien« beherrscht. Ihre Gesandtschaft wurde 1878 von dem Emir Schic Ali in Kabul sehr zuvorkommend ausgenommen, eine englische dagegen, welche die Pläne Rußlands durchkreuzen sollte, unter Androhung von Waffengewalt zurückgcwiesen. Am 20. November erhielten bie englischen Truppen den Befehl zum Vor- riicken, da ein lllilmatuin unbeantwortet gelassen wurde. Die 41,000 Mann und 144 Geschütze starke Armee war i» drei Co- lonnen gctheilt »nd besiegte schließlich Ne Afghanen. Am 8 Mai Unterzeichnete ber Emir Iakub Khan, Nachfolger deS inzwischen verstorbenen Schlr Ali, tn Ganvamak einen FrietenSvertrag. Dian begann daher am 1. Juni die Räumung Afghanistans, ohne vorher !n Kabul eingerollt zu sein. Eine Coivnne besetzte Kandahar ohne nennenswertbe» Widerstand, sow'e Gtrtschk. In Folge des Friedens-Vertrages von Ganvamak sandten nun die Engländer den Major Cavagnari mit gcrmger Begleitung nach der altatghanischeii Hauptstadt Kabul, wo er durch Auistänbische, bie von Priestern autgebetzt worden waren, ermordet wurde. Natürlich wurden letzt die Truppe« wieder vorgeschickt und rück ten nach etlichen Gefechten am 12. Oktober 1879 in Kabul ein. Aber allmälig liefe» bedenkliche Meldungen über ansehnliche An sammlungen von Volksstämmen bei Ghazni ein. In der That wurden die Engländer am 15. Dezember in ihrem Lager von etwa 60,000 Feinden eingeschloffcn unv die telegraphische Ver bindung nach Indien unterbrochen. Am 2». Dezember erfolgte der Sturm. Derselbe wurde jedoch glücklich abgeschlagen und schließlich, Dank einer glänzenden Cavalerie-Attaque, in wilde Flucht verkehrt. Seitdem batten die englischen Truppen um Kabul einigermaßen Rübe. Natürlich wurde Iakub Khan, trotz dem er die Ermordung Cavagnari'S nicht veranlaßt batte, ab- gesetzt und Abdur Rabman zum Emir auSgeruien. Vorläufig ist dieser afghanische Fürst machtlos, denn der verbannte, ent flohene und von de» Persern beherbergte Iakub Khan samn.cit von Herat her alle streilbaren Afghanen um sich und zieht eben sowohl gegen die Engländer wie gegen den Eoncurrente» Abtnc Rabman. So liegen die Dinge jetzt an ber indischen Grenze und cs ist sehr schwer zu sagen, ob der entfesselte Natlonalhaß der Afghanen nicht, mit ben Engländern fertig werden wird. Reneste Telegramme rer „DreSvner Nachrichten." Berlin, 9. August. Heute Nachmittag fand die feierliche Begrüßung NorkcnokjöltS. deö Entdeckers der nördlichen Etsineer- durchfahrt, im Fcstsaale des RatbvauseS unter Anwesenheit deö Erbprinzen von Meiningen, deö Abiniralitätschei v. Stosch, des StaatSiekrctär Goßier, des Rektors der Berliner Universität und vieler Gelehrten und der Stadtbchörden statt. Die Begrüßungs reden hielten ber Oberbürgermeister Namens der Reichöhauvtstadt, Nachtigall NamcnS der Geographischen Gesellschaft. Minister v. Stosch Namens der Marine, Goßier Namens der preußischen Re gierung, ber Rektor der Universität NamcnS derselben und Prof. Ecker Namens des Anthropologischen Kongresses. Norvenskjoelv dankte iür den Empfang unter Kinwels aus die hohe Stellung unv die Verdienste der deutschen Wissenschaft. Berlin, 9. August. Die Kaiserin trifft am N. b. früh über Freidurg und Frankfurt a. M. hier ein, um AbcnbS nach Schloß Babclsberg überzusiedeln u. daselbst den Kaiser zu erwarten. Berliner Börse v o in 9. Augu st. Die heutige Börse war wieder niedriger als die letzte und hielt sich der Verkehr In bcn engsten Grenzen. Crcditvcrcin. die niedrig genug ein- ietzten, gingen gegen den Schluß hin um einige Mark in die Höhe. und zwar infolge der Meldung, daß die Credit- anstalt ihre Beibringung an den Lothringer Eisenwerken unter bedeutender Avance verkauft habe. Aut die übrigen Werthe blieb baS Steigen der Kredilaktien ohne Einfluß, da es wie gesagt erst gegen Schluß eintrat. Montanwerthe schwach in Folge niedriger Glaögow-Meldung l56.6). Renten bebauvtetcn sich so ziemlich; aus allen übrigen Gebieten aber verursachte die GcschättS- stillc Abbröckelungen. So waren auch Hagel-Aktien wieder schwächer. Won sächsischen Industrien gewannen nur Hartmann (2 Procent): alle übrigen ermäßigten Ihre Eonrse, wenn auch nur meist um unbedeutende Bruchtheile. Von Sächsischen Bankpapiercn zogen Leipziger Credit 1^.-, Proc. an, auch Dresdner Bank und Chemnitzer Bankverein gewannen etwas, während Sächsische Bank eine Kleinigkeit nachgab. Lokales und Sächsisches. — Unmittelbar nach der am l. September erfolgenden feier lichen Enthüllung des Denkmals auf dem Altmarkte soll alö würdiger, pietätvoller Gruß'an die lm beutsch-lranzöiischen Kriege dahingeichlcbcnen Dresdner Krieger von jungfräulichen Händen Blumenschmuck am Denkmal nicdergelegt werden. Der Stadtratb erläßt jetzt eben an einzelne Dresdner Bürger schriftliche Aufforderung, junge Damen im Alter von 15 bis 25 Jahren — die Töchter oder Freundinnen der Familie — zur Thcilnabme an dem feierlichen ActuS zu werben unv die dazu Geneigten zu veranlassen, daß sie sich nächsten Sonnabend Nach mittags 5 Uhr persönlich ln Meinhold'ö Saal elnstnben, um Weiteres über die Art und Weise ihrer Betheillgung an dem Feste entgegen zu nehmen. — Die sächsischen Bäder batten bis Envc Juli folgende Frequenz auszuweisen: Elster: 2»7!l Parteien inst .16:19 Per sonen, Schandau: 598 Parteien mit 1482 Personen, Schweizer« mühle: 125 Parteien mit 272 Personen, Warmbad bei Wolken- Nein: 253 Parteien mit 408 Personen, und Weißer Hirsch: 439 Parteien mit 935 Personen. — Vogelwiese. Die Prämien beim Schießen nach dem „großen Vogel", dessen Körper infolge der Nässe so gequollen war. daß er erst am Sonntag In seine letzten Stücken zertbrlit werben konnte, vertheilen sich folgendermaßen: Der König-schuß fiel auf Herrn Kaufmann Gunckel. geschossen duret, Herrn Chirurg Niedling, ber Dukatenspahn: Herr Vorsteher Holrath v>. Pabst durch Herrn Hoitbeater-Hauptkassirer Schrotb, die Muvolf'sche Medaille: Herr Mcstauratrur Anger durch Herrn Kaufmann Schnabel, die Friedrich Auaust-Iubelprämle: Herr Holzhändier Carl Hübuer sen. (selbst geschossen), das Kops-Kleinod : Herr GastbosSbesttzrr Köder durch Herrn Bäckermeister Hautzwalb. das rechte oder Elbflügel-Klelnod: Herr Bäckermeister Röder durch Herrn Bäckermeister Hauöwald, das linke oder Landflügel- Kleinov: Herr Direktor Stolz durch Herr» Hottheatcr - Kasstrer Kell, daS Schwanz-Kleinod: Herr Holtbcatcr-Hmwtkajslrer Schrotb (selbst geschossen), d!eKron»PrämieiLintenau-Medaiue>: Herr Maschinenfabrik«»! Türke burch Herrn Chirurg Niedling, die ReichSapfel-Prämie (Llndenau-Metaillei: Herr Kunslgärtncr Carl Knötel len. durch Herrn Strobbutiadrikant Bartdcl. die von Potenz-Prämie: Herr Konditor Sterzel durch Herrn Bäckcrmstr. HauSwald, die l. Heydenreich-Prämie (rechte Fahne): Herr Bau meister Schumann durch Herrn Zinngießermslr. Jahn, die 2. Hevdenreich«Prämie (linke Fahne): Herr Kaufmann Wledcmann burch Herrn Hostheaterkajsirec Keil, die Scepter-Prämte: Herr Kaulmann Rein durch Herrn Dekorationsmaler Hanö. die Scholz- Prämle: Herr Gutsbesitzer Tamm In Strehlen durch Herrn Dr- putlrten Wagner, bie ü Byrn.Prämie: Herr Tapcten-Fabrikant Hltzschold sen. burch Herrn Kaufmann Eschler. die Schnabel- Prämie: Herr Hof-Juwelier Ebrambach durch Herrn Haupt- Kassirer Schrotb, die Weindeputat.-Prämie (gcstiilet zu bleiben der dankbarer Erinnerung an daö bis mit dem Jahre 1876 ge währte landesherrliche Wein»Deputat>: Herr Holibänbier Gustav Hübner durch Herrn Holzbdlr. Carl Hübner jun., die Keil-Prämle: S. K. H. Prinz Friedrich August, die von Solmö-Prämie: Herr Fabrikant Fischer durch Herr» Deputirtcn Weißball). — Statt des lür den vergangene» Sonntag geplanten einen Extrazugcö nach Leipzig zur WoUeniudustrie-Auöstclluug mußten deren zwei verkehren, um die angemeldctc» Passagiere. 1138 an ber Zahl, zu befördern. Obgleich daö Wetter wie ge wöhnlich nicht viel taugte, so entwickelte sich doll' auch im Uebri- grn aus den hiesigen Bahnhöfen ein ganz lebhafter Sonntags verkehr. Von und nach dem böhmischen Bahnhöfe verkehrten 26 Extrazüge, davon 12 aus ber Cbemnitzcr, 10 aut ber Boden bacher unv 4 aus der Leipziger Linie mit zusammen ca. 28,000 Personen, lieber 20,000 Personen passirten ven Leipziger Bahnhos, von und nach welchem 7 Extrazüge abgesertigt wurden. Auch aut ber schlesischen Linie war ver Verkehr ein sehr lebhafter, denn rS wurden gegen l2,0lX)Personen befördert. Das Publikum wird eben nachgerade unempfindlich gegen übieS Wet ter unv so werden auch die „nassen »Niederschläge", dir von Leipzig angekündigt auch vorgestern mlt rührender Pünktlichkeit elntrasen. Niemanden sonderlich überrascht oder entrüstet haben. — Die Ausstellung von »Bedarfsartikeln sür Tape- zirer. ble mit dem gegenwärtigen TapezlrcrverbankStag ver bunden ward und noch bts >2. d. besucht werben kann, ist aller dings im engsten Sinne Fach-Ausstellung; wer nicht Fachvcr- siänbniß mitbrtngt und, gestützt aut sachliche Erfahrung, verglei- eben unv prüfen kann, der wirb da wenig erbaut werden. Der Hauptsaal, in welchem auch die Beratbungen stattfinden, ist hübsch dekorirt und baselbst manches Gute ausgestellt, ja sogar ein präch tiges Lager von sachlicher Literatur, von George Gikbers' »Buch» banblung hier. Absolut Neues und hervorragend Originelles liegt nicht vor. Alö einzige, aber auch reizende Tapezirerarbeit vrälentlrt sich eine Iuwelen-Kassettc, vom diesigen Tapezirer Gustav Rusch gefertigt) welche der Meister Sr. Exc. dem Minister von Falkenstein an dessen golvenem Ehejubiläum (21. Juni 1879) zum Geschenk machte; sie ist außerordentlich zart und grschmack« voll gearbeitet und unter einem Glaskasten ausgestellt. Etwas, wa-Jedermann, wenn er auch nicht Tapezirer ist, sofort brauchen und acceptiren kann, Nnb die amerikanischen automatischen Rou- leaur der Firma William Förster — Hamburg. New-Uork, Dresden — deren hiesige Vertretung die technische »Agentur von Johannes Srgnitz, Kaulbachstraße, hat. — Die tm gestrigen »Blatte erwähnte Auspfändung elneö Vogclwlesen-Fieranten verhält sich denn doch etwas anders, alö gemeldet. Vor über zwei Jahren wurde ein hiesiger Buch händler von vier Berliner lükischen Handelsleuten veranlaßt, ihnen Waaren von über 200 M. gegen Versprechen der sofortigen »Baar- zablung nach Empfang der Waare zu leiben. Dieser »Betrag würbe indessen nie gezahlt, betr. Schuldner waren nicht zu finden ober hatten eben nichts. In einer Psesserkuchenbuke aus der Vogelwiese gewahrte denn unser Buchhändler endlich einen der Handelsleute. Stach eingezogenen Erkundigungen stellt sich heraus, daß der Letztere den »Platz der Pfefferkuchenbude gelöst, einem Anderen der Pfefferkuchen gehört und eln Dritter bie polizeiliche Koncession zum »Verlaus nach gesucht batte. Der Erstgenannte wurde seitens des Gerichts als Besitzer der Bude angesehen und hiernach vie Abpfändung als zulässig erkannt. Auch sind es nicht hlnzuaekommene gute Men schen gewesen, bie dem Abgepiänbeten beistanoen, sondern der betreffende Gläubiger war so human, nur einen Thcil der Waare al- Pfanbobsekt in Anspruch zu nchmcn. — Ein biederer „PlauenscherGründler" wollte, be vor er die Vogelwiese betrat, sich vom Vorhandensein seiner Merthsachen erst noch überzeugen. Dabei mallste er die bittere Entdeckung, daß er seiner wertbvollen Uhr beraubt worden, was ihn nicht wenig verstimmte u»b seine Gebanke» weniger bei den Sehenswürdigkeiten ber Zeltstadt als bet dem Ibm verschwunde nen Kleinode weilen ließ. Mißmuthtg langte er Abends wieder bei seiner ivn zärtlich empfangenden Ehehälfte an. ihr kleinlaut und zaghaft ven »Verlust offenbarend, den er nach Vorstedendcm erlitten. Wie groß war aber sein Erstaunen, alS ihm dieselbe plausibel mackste, daß er in Betreff der Persönlichkeit deS Diebe» mit Schiller sagen könne: „Ach. die Gattin ist'S, die tbeure!" Sie batte nämlich wegen ber auf der »Vogelwiese valsirenden Taschenblebstähle in guter Vorsorge ihm morgens vor der Ab reise daö tbeure Pfand heimlich aus der rasche genommen, wozu Ihr ber Umstand, bei seiner Toilette Ihm hilfreich Dienste leisten zu müssen, willkommene und günstige Gelegenheit boten. Da» verblüffte unv vergnügte Gesicht deS also aus seiner Besvrgniß er» lösten Ehemannes können sich unsere Leser denken. — Aul ca. 3iXX)Kilo Kaffce und Reis, welche zu der Ladung de» jüngst bei Meißen leck gewordenen ElbkahneS gehört und badet durch elugedrungencS Elbwasser, sowie durch dcn auS Fard- bolz und Soda bestandenen übrigen Thell der Ladung desselben anscheinend nicht unerheblich gelitten, ist gesundbeftSpolizeiiicber Seit» vorläufig Beschlag gelegt und gleichzeitig sach verständiges Gutachten über den Grad ber Zulässigkeit dieser Maaren zu NahrungSzwecken erfordert worden. — Bekanntltch wurden sämmtlich in Svdncy ausgestellte Nähmaschinen mit dem 3. Preise prämiirt und zwar, wie das Unheil der PrriSrlchterlurv iantete, „wegen Billigkeit", Ans ertolgte Appellilion seitens des Reichskommissars hat das Oowmittos oi .äpvsLl, wie ber Relchökommlssar gestern den Herren Seidel u. Naumann hier mtttbetlt, das frühere Urtheli dahin brkiarlrt, daß idnen sämmtlich daS Prädikat „Empfohlen als Arbeit ersten Range ö" zugesprollien worden sei. — Der 11. Feuerwchrtag in Dresden bat nun auch in der Leipziger I^lu ft rieten bildliche Verewigung gefunden. Der Festzua, die großen Evolutionen am Steigerhause rc. sind' sehr geschickt gezeichnet: im Zug der Schornsteinfeger ist sogar tbeNwette «ottrastäbnllchkrtt verbanden. Mg
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