Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 16.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-16
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.08.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vrosSsv, 1880. l>l>rU«Nllck«ilbk tt»! «tsttchle macht tza, . nicht verbindlich. arlandtrrll vir «rdncti»» rMa» S»ler«i«n. bl „nabin- »ubwirt», ch»»s»«ft«ti» u. tio.ler t» Ham» »ur», vrrlin, Wien, L,i»t1». tüalel, vrebl.u, Yr.nliurt a. M.— «»». Ot.N« m Berlin, Lct»»!». Wie«, Ha«»»«, ^ranllnrt a Bi,. Mlin- chen.—L«»d« »tto. t» Jranlturt «.M. — iSureanxd „Invallv»», teilit". —II»v„, InÄile,iItlllI«l ck c». in Part«. v ' Tagtksatt für MkittK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. SörsenberMFremrenliste. .5. ZaUreMk. Snieral« «erde, «>rienst«be » ti« «lbd». I» Ulir anaen.mme», Sonnla,«bi»VItIta,»ttUtr. s» lieuiiadt nur an llUl,chcniaarn: ar. Malier,aiieNk.»!,!» Nachm, liihr. — Der Raum einer clnfpaltlgr» Veliljctle lalletILPs,e, lLi„-eI»»dt di« ü-ilr M Pigc. Sine lvaraniie iiir da» »«chit- tti,i,c Srlchkincn der Jnierai» wirb nicht gegeben. tlurwlirtige Annonce» Null rüge von un» unbelannlcn ginnen und Vertonen inlerirrn wir nur gegen lvrit»uinrra»do-Ai»,lunorurch «rielmarlen oder Polleinzahlung. Achl Kilben loiten Ib Pigc. In serate ILr die Montag« - Nummer »t«r »ach einem geltiage die Petit» »eil, LS Plge. Vü8 LanIiKesvIlütt voll I»e11il«Ivt xttl» 8«I>Iot»8-8trt»«>8v LV, l Lvlco llor Lpororgnsso, 1 «nrrrrnng vom >r». «Nsinn 7'vuromercr Klicy «lNlNv, ^ (7ö2 MM.» seit ghslkl« l M. siksliefl. rhermümcirogL. n. Rclurm. emeen-v» i I»«w.. k,'chlle l«',,» W. Tislere ' en» S>/, «. Nord-West-Wind. Regen KLlläer-kArävrobvn-AlaKaLia von Ii088, ^Vitsärutkorstras»» 43 ompüobit ein reielltiLltigvz Usxor v!«psnnt«r 6l»i«Ie»«titr titr tinabsn voll ülückobon bis rum lMor von tü äskron. LoötvUpULvll lulcil Llaass vorckon in vigollon ^wliors prompt ericräigt. ^!'7üs>"'u-'f Anostchten für den in. Slugnst": Tbeilive! Regfn^" I llcl) wciii», Gewitterneigung. o»s oncsourn ISS3 oconUlioiöve: s r» isr. o - W » vLLLerrroiNL.iwLrlili - Li-LUl-rri es, u, riLSL diolot L^Io Voillioilv ru eillvt pralöNfittlttn lm brnnr!., kl>r?1. vie. > von l.»8ltvr tluicl» 6io edt-uso leleUL IHfifiUolie ulst «ilUuUIelie -lolboäö Rüderttinu'n, ejaleli d.», u„üliviU-cl7Ii6l»o /isolloUrcr-Tj) ritem uuä 6io LüclitiLstsu l vakrkrLtll, onlsprocltontlsn ^'ativnoUtiNou «rroiclitoa krsolkoti äku^t. äirs Institut Ilias HvoekouUioltsl'lo^aor»/. vuu tider luinäo» t vosueUern uuä ermö^- iiokt «inem^eäsu «üfmtit,'on Llutlitt in 6"» ibm üiubivlttlicii seiaer xeouulLrvu Vvriinltuisso am lieslon couveuileuäeu 2itl»cl. öpreckrvit 1-2 vtrr. V.t8 vlttrOIOlllv»!. 'e aMärind, zlcin-1 Montag, 1«. Anglist. Reueste Telearamme der..Dresdner NaLrickten." Frankreich. DaS Journal „Aerttö" publlslrt ei» Schreiben Vlambctta'ö an eine» Slenerairatb. worin er seine persbnllchcii Ansichten libec den Charakter der jüngsten MncraIratl,Swai>It» darleat. Die Wahlen seien in hohem Mage republikanische, die bcmokratlichen Generairäthe aber hätten die Aufgabe, sich mit den Interessen und Bedlirlnlssen der Bevdlkerung gründlich zu beschäftigen. Die kcknokratische Partei wolle nicht die einfache sormallstische üiepubilk. sonver» wolle organische Institutionen, hie auü der Demokratie nicht länger Lüge, auS der Nepublik nicht länger Feverspiel machten. Durch die lortgelchte Anwen- vung einer solchen Methode im Inneren werde die Demokratie vazu gelangen, ihre HMguellen, Schätze von Macht und Stärke, welche ffrankreich berge, ln Wirksamkeit zu setze», werbe Frank reich bann geslattet sein, ohne Uebcreilung, ohne Aventeucr den Rang wieder einzuntbmen, der ihm in her Welt gebühre, sich der gewaltsam entrissene» Provinzen wieder bemächtigen unv auö seiner wiederbergestellten Integrität ein Pfand lür den euro päischen Frieden sei». Die „Peritü" begleitet den Schluss beö («ambetta-BrieseS mit Borbebalten und erklärt, das Nevanche- Projekt mit vewaflneter Ha»v würde ve» Fricvcn Europas aus immer kompromitilren. London, 14. August. Eine neue belgische Expedition nach Afrika verlieft am tO. d. M. Liverpool, um Mr. Stanlev'S Er- pedltion am Eongo zu vrrstärlcn. — Lcrv Stratforb de ritcbclifsc ist am 14. b. trüb gestorben. New-Pork, 14. Sliigust. Mchl iD.LöC. Nothcr VZinlerweizcn 1D.2ll. Mais olil imx-6) LO C. Fracht (!. Dresden, 16. August. — Ylcstern Nachmittag in der tüniten Stunde ging lm Eun- nerSdorscr tSrluive, ca. zwei Stunden von Dresden entfernt, ein wolkenbruchartiger Regen nieder, der wesentliche Licrwüstungen, auch in der nächsten Umgebung, anrichtete. Z» Kaitz z. B, wurden durch die bedeutend angeschwoUcne Bach zwei hblzcrne Brücken wegaeiübri; kaS .s'auS deS Kausinann Richter bat stark gelitten. Biel WirthschaltSgeräthe sah inan aus dem Wasser treiben. — Der im Auswärtigen Amte zu Berlin beschäftigte seit herige kgl. sächs. Regterungö-Asscssor llr. gur. Stübel hat von Sr. Majestät dem Kaiser ven Charakter eines Legatiouö-Rathö erhalten. — In Köln tagt der über ganz Deutschland verzweigte Wercln deutscher Ingenieure, welcher über 4000 Mitglieder zählt, in den Tagen vom Lll. blö zum Lt>. August. — In Kassel wird der erste allgemeine deutsche Berg, mannötag vom 6. biS 9. September abgehalten. ES werden dazu ca. 200 obere Bergbramte und HüttenwerkSbesitzer aus ganz Deutschland erscheinen. Ein Lokalsesikomitü trifft Bor- bereitungen zum Emptange dieser Gäste. — Prag. Am 14. v. M. hat sich dcr Kasslrer der LebcnS- Bersicherungs-Gesellschaft „Anker ", Abraham Karpeteö, mlttelst Revolver erschösse». - Binnen wenigen Tagen kehrt zum zehnten Male der Jahrestag der blutigen Schlacht von St. Privat de la Montagne wieder, an dem im Kampfe gegen Frankreich ein grober Tbcll der sächsischen Armee die Feuertaufe an der Seite ihrer preußischen Waftengcnossen empfing. AIS um die Mittags» zeit des vom berrlichsien Sommerwetter begünstigten 18. August 1»?0 der Kaiinonendonner plötzlich von Gravclotte herüber zu rollen begann unb sich angesichts her daraus zu den tbeils bivouaklrenben, tbeilS noch marschircnden Truppenthcilen heran- iorengeiiden Ordonnanzen vie Gewifthclr Bahn brach, daft zwci- «ellvS in de» nächsten Stunden schon die eisernen Würfel in die Reiben der nach den Kampfplätzen ausbrechenbcn Kameraden lallen würden, ein Gedanke, der durch den Tags vorher aus oem Leichenfeier bei MarS la Tour empfangenen entsetzlichen Eindruck die Brust auch des taptersten Soldaten unheimlich be rührte. da schritt so Mancher seinen letzten Gang, den die Zu versicht, unverletzt die blutige Katastrophe mit vurchzukämpien, mulhlg vorwärts gehen blcft. Und als bann — Referent nimmt hier spccicll aus seinen Truppenthell. 3. Bataillon veö Leib-Gren.- Rrg. Nr. 100, Bezug — noch ebe ein ielndliched Geschoß einen der Kameraden in der Kompagnie getroffen, daS unheimliche Sausen der Kugeln über die Köpfe weg die Aufregung steigerte und 15 Schritte vor ver Front der tapfere BatalUonS-NvIutant 2. durch einen Schuft in den Kopf tödtltch getroffen vom Pferde sank, eine zweite Kugel kurz daraus den BataillonS-Kommanbeur S. zu Boden streckte und nunmehr fortgesetzt die Reiben der stürmenden vom ielnvlichen Feuer gelichtet wurden — da war der Höhepunkt der Auslegung erreicht und nur taö „Vorwärts in Gottes Namen!'" schwebte noch aus aller Lippen. Die Situa tion zu schildern bis zu dem Augenblicke, als daS brennende, von dem retirlrendcn Feind schließlich fluchtartig geräumte Dort St. Privat erstürmt war und Hunderte von Franzosen blc Waffen streckten, ist zu beschreiben unmöglich unb die Fever zu scbwach. Nur der wehmüthlgen Gefühle, welche die Brust der überlebenden und unverletzten Kameraden nunmehr angesichts der Gefallenen und Verwundeten fiel bewegte, sei gedacht. Hatte doch noch un mittelbar vor der Entscheidung deö Tageö der tapfere Komman deur der Grenadier-Brigabe, Gencralmasor v. C., in den vorder sten Reibe seiner Truppe den Heldentod geiunben. Die Stacht senkte sich pechschwarz auf daö mit dem Schimmer de» brennen» den Dorfes grell beleuchtete Schlachtfeld; die SanitätSkolonnen begannen, unterstützt von Nlchtcombattanten Im vollen Umfange Ihr trauriges Werk, soweit eS daö nächtliche Dunkel noch ermög» lichte und noch nicht lange hatte der Schlaf die Augen der müden Kämpfer geschlossen, als die Sonne wieder strahlend am Firma ment aufstieg unv unter den webmülhigen Traucrklängcn der Megimentökapcllen der Mutter Erde Scbooft die langen Neide» her in der Blütbe Ihres Lebens zur großen Armee Heimgegangenen Kameraden ausnahm. Daö Andenken der Geiallemn zu ehren zmd nach einem Deccnnlum wieder die Erinnerungen an den verhängnißvollen Tag lm geselligen Kreise auözutauschen. glaubt Reierent diese- mit Erfolg eine Znsammenkunit für den 18. Slug, vorzuschlagen, zu welcher die Kameraven aller Truppenthelle, namentlich auch die Herren Offiziere, herzlich Ungeladen sind. Da- hierzu bestimmte Lokal wird noch bekannt gegeben. — Heute Nachmittag 2 Uhr trifft die österreichische Militär, kapelle am böhmischen Bahnhöfe ein und wird Abend- 6 Uhr daS erste Concert im könlgl. Großen Garten abhalten. Mittwoch früh bcgiebt sich die Kapelle mittelst Da,nplschisf nach Pillnitz ui» Sr. Mas. dem König ein Ständchen zu bringen. — Aus Chemnitz kommen schwere Klagen über die vielen anhaltenden Regengüsse. In der ganzen dortigen Gegend lürcbtet man da- Schlimmste für die Felvirüchte. Da» Getreide beginnt hier unb da bereits „auSzuwachsen": Kartoffeln findet man hier und da schon schwarz — ein ähnliches traiirlgrS Ernteverhällnift droht, wenn der Regen nicht auibört, wie tm Jahre 1858. Das üble Wetter erstreckt sich aber nicht nur über die diesigen Gegen den, ganz Deutschland, sa ganz Mitteleuropa leibet unter dem selben, was auf laiibwirthschaftlichcm Gebiete zu den ernstesten Besorgnissen Anlaß giebt. Wav von der aniänglicb so reich er scheinende» Ernte noch nicht eingcbracht ist. kaS droht mehr und mehr tbcilweise zu verderben. Doch — noch ist nicht Alles ver loren und ei» Wetter-Umschlag kann noch daS Meiste wieder gut machen; hoffen wir also aut ein srcundllcheö Einlenken der ele mentaren Mächte, denen leider alle Gelehrsamkeit machtlos gegenüber steht. — Der gestern erwähnte verschwundene Industrielle der Filz branche, Hukmacher CiSrIch, Schcffelstrafte, ist nicht Mitglied der „Liedertafel"". Die Firma deö Geschäfts ward am Freitag abgcnom- men; cö Ist wirklich zu bedauern, baß so mancher Geschäftsmann trotz löblichen StrebenS sich nicht halten kann. — Polizeibericht. InderNachlzuinl5.d.M. sprang ein 57 Jahre alter 'Arbeiter von der Augustuöbrücke herab in die Elbe, um sich zu ertränken. Er stürzte auf welchen, angcspül- tcn Triebsand unb zwar so. daß nur wenig Wasser über ibn bln- wegglng, auö dem er den Oberkörper erheben unb um Hille rufen konnte. Ein Schiffer von den nahe gelegenen Johanneöbädern eilte daraus mit einem Kahne herbei und besörberte den Mann, anscheinend unverletzt, wieder an daS wer. Mittels Droschke ward er hiernach seinen Angehörigen zugeiührt. — Ein 10 Mo nate altes Mädchen ist vier vergangenen Freitag an einem Gumml-Saughütchen erstickt. Man hatte dasselbe dem Kinde in den Mund gegeben, von wo ans cö in die Luftröhre gekom men war. Erst nach cingetretencm Tode koimie eö daraus wieder entkernt werden. — Am Sonnabend Mittag VU2 Uhr wurde am Landungs plätze der Dampiiäbre In Loschwltz der unbekannte Leichnam eines in der Elbe Ertrunkenen polizeilich autgcboben. Der Ver storbene, welcher schon längere Zeit im Wasser gelegen hatte, war ca. 40-45 Jadre alt, mittler untersetzter Statur unv ohne Fußbekleidung, hatte tlaugraue Augen, vollständige Zähne, volles graumelirteS Haar, etwas Bart unter dem Kinn und gehörte anscheinend dem Schiffcrttandc an. Bekleidet war derselbe mit braunen Unterhosen, weißem Hemd und belekter blauwollener Unterjacke. — In der Eckelmann'schen Brauerei zu Döbeln gerleth am 13. d. ein Illjährlger Arbeiter mit dem linken Arm in das Räderwerk der Schrotmaschine. DaS Fleisch ward Ihm schrecklich zerguelscht, doch zum Glück kein Knochen gebrochen. — Selbstmord. In Kaisitz bet Meißen bat sich der ik Jabre alte Psrrdejunge Lcuiö Michael ln seiner Schlaf' kammer erhängt. — Amtsgericht. Die vor einigen Tagen erst wegen Diebstahl zu 3 Wochen Geiängniß vcrnrthetlte Dienstperson Emma Louise Schlenker erschien vorgestern beö Betrugs angeklagt, auö der Straibait vorgeiührt, vor dein Schöffengericht unter Vor- sitz des Herrn Amtsrichter Knrtz. Am IS. Juli äußerte nämlich die Angeklagte zu ihrer Freundin Voigt, sie müsse nächsten Sonntag in Meißen Gevatter stehen und zu diesem Behnsc möchte ihr doch die Voigt einmal ihr Zacket borgen. Letztere schenkte der Schlenker Glauben unv übergab derselben das Garderobestück lm Wertde von 18 Mark, bekam eö aber von der Schwindlerin nicht wieder, denn diese lies alsbald zum Pfand leiher und versetzte das Jagnet. Unter Einrechnung der bereits erkannten 3 Wochen wurde die Angeklagte zu 4 Wochen Gefcing- niß verurtheilt. — Der schon 17 Mal kriminell und polizeilich bestrafte 2SsährIge Handarbeiter Oöear Paul Zicgenbalg machte bei Gelegenheit deS zu Ehren deö elften FeurrwchrtageS statt- gefundenen Feuerwerkes sreie Nacht und wurde am nächsten Morgen 4 Uhr von zwei Kriminal-Gendarmen auf einer Bank in den Zwingeranlagen betroffen, alö er eben ein Schiäsche» riökirie. Da er sich zu legitimsten vermochte, blieb er vorläufig unbehelligt; kaum hatten ibm jedoch die Beamten den glücken ge kehrt, rlei er denselben eine sehr undelikate Einladung zu und beleidigte die Gendarmen auch durch Schimpfen. Nunmehr er folgte seine Arretur und aus Grund deö von Herrn AmtSanwalt vr. Zapft gestellten Antrages vernrtbcilte ihn daS Schöffengericht wegen Beleidigung zu 4 Wochen Geiängniß. «Ibh-be In Dresden. l5.Aüg. AV.O U.r 15 Cent, untero. -j- Man schreibt auS Düsselbors. wo Schumann und Mendelssohn mehrere Jahre lang daS relative Glück genossen, Musikdirektoren zu sein und wo auch Frlcbr. Burgmüller, Fer dinand Hiller unb Julius Rietz thätig waren, von einem Muslk- tcft mit Werken dieser Celebritatrn. Der Chor zählte 897 Kehlen, das Orchester 89 Streicher und Bläser. Aber dieser Chor stand numerisch In zu schroffem Mißverhältnisse (237 Soprane, 258 Alt zu 123 Tenören und noch weniger Bässen). DaS Orchester, größtenthellö aus Düsseldorfer Musikern bestehend, enthielt zu wenig namhafte, stimmiübrenve Kräfte. Auch ein tüchtigerer Dirigent alö Julius Tausch hätte mit diesem Materiale die Schumann'sche 0-moU-SlnsonIe und den Mendeiösobn'schen „Pauiuö" nicht vollkommener wiedergeven können. Frau Rosa Sucher au- Hamburg, Fräulein FiteS Keller, Herr von Zur Mühlen aus Frankfurt unb Herr LIßmann auv Bremen waren vie Solisten. AIS Instrumental - Sollst spielte Herr Auer auö Petersburg wieber. trüberer Düsseldorfer Concertmeister, welcher baö Menvelösohn'sche DIolin-Concert vortrug unv dir In dem Schnmann'scben „Abendlied" lebende poetische Seele zum Ent zücken der Zubörer rein unv voll au-Ningen ließ. Zu den an genehmen Wirkungen des Festes rechne ich auch bleWietcrbegcg- uung mit Ferdinand Hiller. Julius Tausch unb Julius Rietz <ä-cim-Ouverture) kompletlrtkn neben Schumann - „Faust" daS Programm. Briefkasten. » -- 8-, 8- H> »Brlesrastenmännltin hör' und staune. — WaS ick^Dir in tte Oehrlein raune: — Klingst war ein glühend heißer Tag. — Schwer fühlte ich der Plag; - Der 'Abend kam. ich ging erfreut — In eine Kneipe, die nicht weit, — Ilm ein Glaö Bier hinab zu spülen. — Mich dann im Grünen avzuküblen. — Spazierte ich zur Bürgerwiese. — Wo Ich Erhol ung gern genieße. — Hier setzt ich mich, bedacht' nicht lang. — Slns eine Proinenavenbank. - Da saß ich wohl an die zwei Stunden, — Hab' keine Langewelt empfunden: — Die Fantasie ergötzte mich — Auf ihre Art ganz meisterlich. — Sie führte mich in den unendliche» Raum, — Schon sah ich da- Fünkchen deö Erdballes kaum. — Und wav so gewaltig sich dünket hier unten. — Daö war meinen Blicken lm Sin verschwunden. — Da kühlt mich so unendlich frei! — Da plötzlich, .... gxl auch daraus zu achten, — Daß nicht die Lcule übernachten — Etwa aus Promenadcubänkc», — Dcnn es ist dabei z» bedenken. — Daß lcichtlich einem Schluuimcrnten — Ein Dieb sich nahet ungesehen - lind ihm mit einem kühnen Griff - Die Uhr ent wendet. So viel Schliff — Hat ja ein Dieb, daß er nicht wcclt — 'ncn Mensche», den der Traniiigott neckt. — Sie müssen sich deshalb bescheiden. — Uns werden Sie doch nicht bestreiten, — Daß Sie. anstatt im Schootz der Laren. — Im Freien rin ge duselt waren. A. F. Ä.. Wilsbruff. Die Münze, nach deren Wcrib Sie fragen, ist ein Specicölhaler König Anlonö von Sachjcn. Derartige Thalcr waren ditz zu der vor wenigen Jahren erfolg ten Einziehung 1 Tblr. N Ngr. 1 Pf. wcrib. In Folge der Einführung der Goldwährung und deö dadurch bervorgcrufcnen Rückganges deö Silberprciicö ist iür solche Stücke beim Silber- schmied jetzt nur noch dcrBelrag von etwa ü M. 50Pf.zu erhaltc». .*. Albin Barth, Plauen i. V. „Wege» einer Näh maschine. die durch Wasserleitung getrieben wird, wcndcn Sic sich an die Firma Hoflieferant Muffel «Makicnstrahc 7s. .*» Ungena » n t. „Sie schreiben gern über jede» Schlag, den ein störrigeS Pserb bekommt unb cS ist allemal Tblerguälcrci nach Ihrer Ansicht. Bitte, sagen Sie mir doch, ist so ein Wett rennen keine THIcrguälerei. wenn sogar die armen Picrde zu- sammcnsiürzen? Die adelige» Herren mögen aber wohl die Thlcrguälcrei auSiübrcn, denen ist'o erlaubt." — Die Wettrennen sind auch meist Thierauälereien, die wir ebenso wenig billigen wie Hetzjagden. Taubenschicßc» und andere schöne Lack en. Th. Sprenger. ..Nennen Sie mir eine Fabrik <um Dresden), welche Glycerin " " ' ' . Lr. - r- da stört mich die,,, ilzet. - Was hat kenn dte Fautasle gethan, — Daß sie sich nicht frei mehr bewegen kann?" Der Gott, der Strolchen selbst verlieb — Den Götterfunken Fantasie, — Der wollte auch daß. fabricirt." — Dietrich'S Fabrik in Heisenberg b. B. H., KottbuS. „Tragen die Oekonomie-Handwerkcr des I.FeidartillerieregimentS Nr. 12 in Dresden Schleppiäbei - Keine Spur. Stur Offiziere, Unteroffiziere und die beritten ausgerüsteten Mannschasten tragen Schlepver und Sporen, alle übrigen Mannschaften der hier garnlsonirende» beiten Abtbei lungen. vor Allen aber die Oekonomie-Handwerker, nur baö kurze Seitengewehr. »*» O. Zwintsche r. „Würden Sie wohl die Güte haben, mir in Ihrem Brieikastcn recht bald einige Adressen mitzutheiien, wo ein junges Mädchen In seiner Pension gul ausgehoben ist?" — PensionSanstait iür junge Mädchen der hiesigen Loge zum goldnen Apicl. Löbtauersiraße. E. W. Unter Ihrem 25. Jahre können Sie ohne etter- Uchcn Couseuö »richt belrathen. Ihre Mutter muß. da Sic wohl keinen Vater mehr baden, ihre Zustimmung aut dem Standes- amte zu Protokoll erklären. Uebrigenö ist cö unter besonderen Umständen möglich, daß auf die elterliche Zustimmung verzichtet werden kann. Stellen Sie Ihrer Mutter die Sache ernstlich vor. wie sie nun einmal liegt, und sie wird sich jedenfalls nicht weigern. Leichtsinnig genug »rar eS. sich ln Ihrem Alter zu vergalopvircn. Frau verw. E. K. „Ich gedenke mich alö Hebamme auSzubllten. Sin wen babe ich mich betreffs der Aufnahme zu wenden?" — An die Direktion des k. Entbindungöinstituts hier Wachsbleichgasse. »*. Medrj. Ab. „WaS hältst Du von so einer Person, resp., »vaS würbest Du dazu sagen, wenn ein Fräul. mit einem Reisenden, so zu sagen fremden Herrn - da sie doch weiß, daß ihr von einem anderen jungen, sichere Stellung badenden Mann, welcher ihr auch nicht ganz glcichgiltig ist, die Aufmerksamkeit geschenkt wird — plötzlich die ihr angeborene Vergnügungsfahrt aiinlmmt und dieielde auch aussührt?" — WaS geht denn dem Briefkasten Ihre Liebeöiaxe an! Sehen Sie doch alleine, wie Sie mit Ihrer Kaihrine fertig werden. Geben Sie ihr die Schippe, wenn sie nicht parkt. P. F., Groß - Postwitz. „Da Sie schon oft die Güte batten, mit den GeistcSprodukten verkannter Genies die Mitwelt zu beglücken, so gestatte ich mir, hierdurch Ihnen einen Vers auS einem meiner geist- und gemüthreichstcn Gedichte, init »reichen ich die Liebe zu meiner Gustcl der Unsierbltchteit anheimzugeden be absichtige, ergebenst zu übersenden." — Ihr Gedicht ist unter allein 'Affen; dasselbe zu drucken, »väre eine Versündigung an der Menschheit. Sie singen: die Gegenwart hätte Ihnen schon genug auö „Lethcö rauschendem Getränke" gebracht. Daö Ist wohl ein kleiner Jrrthum: nicht Lethe. Tinte haben Sk gepietscht. .*» Alter Ab. „.... Interessant »väre eö mir, zu erfahren, nach welchen Grundsätzen die eingehenden Fragen einer Beantwortung gewürdigt oder zuin Papierkorbe verurtheilt werden." - Die Zahl der eingehenden Anfragen ist so groß und die Zeit der Redaktion so gemessen, daß eine sorgfältige Auswahl nach irgend einen» künstlichen System nicht getroffen werden kann. Jedenfalls würde er, schablonenhaft bearbeitet, viel von seiner Originalität einbüßen, die in der unvermittelten Natürlichkeit beruht, In welcher die mannichsachsten Anschauungen auS den Kreisen des Publikums zu Tage treten. .*» M. Kicket Hayn, Chemnitz. „Wenn ein Scat- spleler beim ersten Stich salsch zugiebt oder absticht auö Versehen und ich Hude z. B. ein Solo Schneider in den Händen und cS behauptet die Gegenpartei, ich bekäme dioö das einfache Spiel bezahlt, ich hingegen, daß Ich „Schneider" zu beanspruchen habe; wer hat da Recht?" — Wenn eö freilich ganz offenbar gewesen ist, baß Ihre Gegner Ihrer Karte »ach „Schneider" werden inußten, so werden Sie wohl die Bezahlung dev „Schneiders" beanspruchen dürfen. JungeFrau, Chemnitz. „Ich bin seit 2 Jahren verheirathet, aber unglücklich. Mein Man» vernachlässig; mich ganz und gar und führt ein aucffchwelfendtö Leben, in krank davon und mißhandelte mich auch aus alle 'Art unb Welse, so daß Ich schließlich gezwungen »var, davon zu geben, wiewohl alles Vermögen von mir stammt und mein Mann ja RIchtS hatte, als ein Paar zerrissene Hemden und einige Schnrlderschuidcn, die ich auch schließlich noch dczablen mußte. Nun stammt auö unserer Ebe ein einziges Kind, welches er mir vorenthält. Nun srage ick) an. lieber Bricikastenonkel, wie ich mich zu verhalten habe; ob ich daS Kind einmal gleich von der Straße vei Bcausslchtlaung darf weanebmcn, obne straffällig zu sein? Oder muß ich ihm' daS Kind lassen. Und wenn Ich nun die Scheidung elngcbe. ob «ch die Kosten bezahlen muß, da ich ihn doch möchte gerne loö sein, weil ec schon wieder mit einer Anderen lebt, mit der er sehr intim ist. »Mein Mann ist Bäckermeister." — Sin» Besten tbun Sie. Sie wenden sich an einen tüchtigen Rechtsanwalt, den Sie die Verhältnisse allerdings noch spezieller darlegen müssen. v. N., Biascwttz. „Finden Sie eö passend, ilcb-r vr. Schnörke, wenn die Leichenvestattungöheainten der „Pietät" In vollem schwarzen Ornat aus der Pfcrdchabn fahren, oft dutzend weise?" — 'An sich ist daö nicht eben passend. Indes,, zu dem jetzigen Tempo, in welchem die Dresdner Pscrtebahn fährt, passen die Hüter des Leichenwagens vortrefflich, der Unterschied der Fahrichnelligkcit ist sehr klein. 'Ab. v. v. Bürgerwicie. DaS unö mitgcihci.'le Ordnung sei — Und tcdus deshalb die Polizei. — Und diese bat Gepräge ist ein Spiclpscnnlg ohne Werth.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite