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Dresdner Nachrichten : 03.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-03
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.08.1880
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AI«. 8i»ü«r-l<»rZer«bvu-!tI>»K»ril> von ^ Ito««, Vil^rutkorstrasso 43 vmptiolilt ein roiodlniliiz-os p^ssr tt»i ««vr»I»« kür Knaben un«t ölitckoüvn bis rum Alter von tk Andren. öestoUuvZvu vaeb üllnass voräon io siZsvvn Atolivr« prompt erlvckigt. ^r^WW>SSi!?-Ad^i>iS!SS8lS^EeSL!L-S!Si^-. Serbien. KoinpetenierleitS wird die Nachricht elner angeb- ltchen ch.oblljsirung der serbischen Slrmee mit dein Bemerken in Abreve gestellt, baß vle gegenwärtigen Berhäitnlffc keinen Anlaß hierzu geben. kuslsprm u. Lßins Xoubeiwn vn 8> os , dvll«l)tvdite sauren ru 6isl«xe»kvltnßv8oli«nk«n üivtot in roicllei'U ö» unck billigsten Auswakl -N kreisen. It»uN»»U8, Sutten Sir. «. «inening vom ». «nauli: «aromeler nach vawr vdlold. Aallsiraße INI — - - - . g,- — - - ?d2«ill., leie gelle,n 6 I rem». I-'»W.. hvchli« L»«W SesaNe«. rliennomcirog, n. «kaum.: 5« o Meft Wind. Bcdcelt und Wrwilterrcgen. Aussichten kür den 8. August: meist schwachen Niederschlägen. Veränderlich. Neigung zu Voltttsche». Der rasche Verlauf der Koburger Ministerconferenz läßt zwei Deutungen zu. Entweder einigten sich die Chefs der deutschen Fi- minzvcrwaltungen ohne sonderliche Mühe über die von Preußen vor- gtschlagenen Mehrstcucrn oder Preußen stieß auf einen solchen Widerstand, daß sein Steuerprogramm scheiterte. Welche Lesart die richtige, darüber ivird man wohl noch einige Zeit im Ungewissen bleibe».Den deutschen Negierungen war vor etlichen Wochen vom preu- ßischen Finanzministerium eine Denkschrift zugegangen, welche ent wickelte, wie man sich in Berlin vorstellte, bei welchen Artikeln die Steuerschraube neu angesetzt und wiederum gedreht werden könne. Die deutschen Finanzminister waren also auf oie zur Berathung ge stellten Fragen wohl vorbereitet und es konnte glatt, wenn sie über haupt wollten, von ihnen ein Ja gegeben werden. Noch glatter konnte freilich auch ihr Nein zuin Vorschein koinmcn. Und es spricht einige Wahrscheinlichkeit für letztere, erfreuliche Annahme. Es kann den Regierungen ja unmöglich verborgen sein, mit welchem Miß- muthe die Bevölkerung eine neue Vermehrung der Steuerlasten aus nehmen würde. Die Wahl eines Reichstags, in welchem die Oppo sition, und nicht dir zahmste, die Mehrheit hatte, wäre die nächste Antwort der Bevölkerung. Alle bisherigen Nachwahlen haben in den Siegen scharfer Oppositionsmänner einen deutlichen Fingerzeig geliefert, was bei den allgemeinen Reichstagswahlen im nächsten (,ahre für ein Vertretungskörper bevorstünd«, wenn es in der Steuer- erhöhung so weiter geht. Aber auch davon abgeschm, können die Finanzminister der nichtpreußischen Staaten unmöglich sich mit einem Steuerprogramm befreunden, dessen Weisheit darin besteht, zunächst in Form von indirekten Abgaben dem Volke Millionen über Millio nen von Reichswegen aus der Tasche zu nehmen, um dann einige Summen zur Ermäßigung der direkten (Einkommen-) Steuer den Einzelstaatskaffen wieder zur Disposition zu stellen. Das ist nicht blos ein einfaches Nehmen aus der einen Tasche und Stecken in die andere. Zunächst ist dies« Manipulirung sehr kostspielig, da bekannt lich die ErhcbungSkosten bei keiner Steuergattung so thcuer sind, wie bei den indirekten Abgaben. ES wird also sehr viel Geld unnütz ver geudet. Sodann ist die vorzugsweise Aufbringung des Allgemein bedarfs durch indirekte Steuern eine Ungerechtigkeit gegen die un bemittelteren Volksklaffen. Dieselben zahien im Salz, Brod, Fleisch, Petroleum, Tabak, Kaffee, Bier u. s. w. genug, als »aß man sie noch weiter in dieser Richtung hcranziehm sollte. Sodann büßen die Einzelstaaten erhebliche Rechte ein, wenn sie imniermehr die Kost gänger des Reichs werden und statt ihren Bedarf selbst nach eigenen, besten Ermessen aufzubringen, abwarten müssen, welche Brocken von der vollbesetzten Reichstafel für sie abfallcn. Für einen absolutistisch gesinnten Finanzminister mag es einiges Verlockende haben, unab hängig von der Volksvertretung zu werden und nicht mehr nöthig zu haben, sich die direkten Steuern von den Landtagen bewilligen zu kaffen, weil das Volk immerfort ißt, trinkt, raucht, heizt und beleuch tet und damit die nöthigen Millionen in die Staatskassen abliefert. Wir haben aber von den constitutionellen Grundsätzen der Finanz minister der deutschen Mittelstaaten eine bessere Meinung, als daß sie auf diesen Berliner Köder des Absolutismus anbissen. Demgemäß hoffen wir, daß in Koburg die Berliner Steuerpro- jecte auf einen grundsätzlichen Widerstand gestoßen sind. Würtcm- berg, daS für das Tabaksmonopol von je schwärmte, ließ freilich auch nach Koburg seinm Geh. Rath v. Moser Nachkommen; aber Baden, das ein entschiedener Gegner des Monopols ist, wodurch sein aus gedehnter Tabaksbau schwer geschädigt würde, that das Gleiche, und so wohnten der Ministersitzung sowohl ein Referent für, wie gegen das Monopol bei. Die Finanzminister werden sich in Koburg gewiß gefragt haben: wo ist «in Ende mit den Steuern abzusehen ? Viel leicht mögen ja Die Recht behalten, welche meinen: trotz erhöhter Bier- und Tabaksteuer wird der Bierconsum nicht abnehmen und genug noch geraucht werden. Aber der Gedanke drängt sich doch auf: wird denn durch immer neue Steuern die Krankheit der Staatsfinanzen auch wirklich dauernd geheilt? Wir erleben es ja seit vielen Jahren, daß Deutschland immer die Steuern erhöht und doch sein Bedarf nicht auSlangt. Ist das Reich rücksichtslos im SteuerauSschreiben, so können die schlimmsten Konsequenzen nicht auSbleiben. Das Volk verlangt schließlich von der Reichsgewalt, die ihn, seine Bedürfnisse immer mehr besteuert, Arbeit und Verdienst und drängt es zu sozia listischen Experimenten hin, wie es u. A. das Tabaksmonopol ist. DaS Reich, da» im Uebrigen die sozialistischen Irrlehren mit drako nischen Gesetzen verfolgt, geräth im Gefühl seiner Allgewalt schließ lich in die Neigung, gewissen sozialistischen Ansprüchen zu entsprechen Minister mögen neue Steuern beantragen, Parlamente sie bewilligen, aber in den Regierungen wie den Parlamenten kann man die sozia listischen Lonsequenzen dieser Finanzwirthschaft nur mit Pessimismus betrachten. Diese Erwägungen, wir hoffen es, werden die mittel- staatlichen Finanzminister in Koburg abgrhalten haben, die Berliner Steuerprojecte mit ihrem „Also geschehe eS!" zu begleiten. Die Manier, immer wieder tief eingreifende volkswirthschastliche Fragen auf'« Tapet zu bringen, hindert am erheblichsten den Aufschwung, den die Geschäfte genommen haben und auch ferner so gern nehmen möchte». Bald wird da» Reichseisenbahnprojekt aufgetischt und wieder abgetragen, aber Niemand weiß, ob nicht diese Schüffel bald wieder erscheint. Mit unermeßlichem Jubel wurde die Nachricht von Verkehrserleichterungen zwischen Deutschland und Oesterreich begrüßt, die im vorigen Jahre Fürst Bismarck und Graf Aadraffy in Wien verabredeten — jetzt ist es davon mäuschenstill geworden. Die deutsch« Münzpolitik ist einem ganz ungewiffen Schicksale pretSgegrben lieber da« Tabaksmonopol wird das Widersprechendste von Offiziösen geschrieben. Kurz, kein Geschäfts mann kann sich auf «in Paar Jahre hinaus einrtchten und doch ist Stetigkeit etn Haupthrbel allen Geschäftsbetriebes. Hierzu kommt die Sssg»«« di« Störung de» allgemrine« Frirdrn». Giebt e» «inen Krieg im Oriente? Trotz aller bedrohlicher Anzeichen glauben wir, daß keine Großmacht in einen Krieg hineingezoyen wird. Ohne blutige Köpfe wird es freilich im Oriente nicht abgehen, aber so lange keine einzige europäische Großmacht sich muthwillig in den Streit misch», können die Auseinandersetzungen zwischen der Türkei und den zahlreichen Kleinstaaten, die sie umstellt haben, vor sich gehen, ohne daß ein unberechenbarer Weltbrand entstünde. Plan mag es deutscherseits mit gerechter Bitterkeit aufnehmen, daß die Franzosen die Griechen, die sie erst mit Hoffnungen erfüllten, jetzt schmählich im Stiche lassen, weil die Franzosen einzig auf Elsaß-Lothringen stieren — wenn aber durch die Weigerung Frankreich«, sich an einer zwecklosen und gefährlichen FloUendemonstration zu betheiligen, augenblicklich ein schwerer Konflikt im Oriente verhüttet wird, so kommt auch das dem Weltfrieden zu Gme. Im Laufe der Zeit erkennt gewiß Frankreich sein Interesse, mit Deutschland Frieden zu halten, besser als jetzt. Warum, fragen wir, muß jetzt gerade Griechenland zwei türlische Provinzen erhalten? Liegt es in deutschem Interesse, mit dem griechischen Feuer zu spielen ? Hat sich Griechen land 50 Jahre ohne Janina und Zubehör beholfen, warum ist es denn jetzt so eilig? Die europäische Diplomatie hat in dieser Frage mit geradezu kopslosem Unbedacht gescharwerkert. ES war kein Heldenstück, auf einer Konferenz der Türkei 2 Provinzen abzusprechcn, uni sie den Griechen, die nicht den Finger zu deren Gewinnung gerührt haben, in den Hals zu werfen. Jetzt erklärt die Pforte, es falle ihr nicht ein, gutwillig da» griechische Königreich um die Halste größer zu machen. Auf der Berliner Konferenz sagten die Diplo matin Jedem, der es hören wollte, daß Alles gut gehen und der Sultan zu Kreuze kriechen würde. Jetzt tritt das Gegentheil ein und nun erkennen die großweisen Herren, daß ihre Sorglosigkeit nahe daran ist, einen Weltbrand zu entzünden. Nun wollen aber die Völker Europas durchaus keinen Krieg, ihr Friedensbcdürsniß ist so groß, daß es selbst von den kurzsichtigsten Staatsmännern nicht übersehen werden darf. Wir meinen daher: die Diplomaten hätten alle Ursache, das Unzeitgemäßeste aller Unternehmungen, die Flotten demonstrationen zu Gunsten der Griechen, sein zu lassen. Sie haben sich keine Lorbeeren geholt; mögen sie den allgemeinen Tadel EuropaS cinstecken, statt mit eigensinnigem Beharren auf ihrem Holzwege Europa in ein Meer von Blut zu stürzen. Es ist Schwindel, zu behaupten, daß Europa keine dringendere Aufgabe hätte, als den Griechen 2 Provinzen zu verschaffen. Gladstone ist krank. Er wohnte dem letzten Ministerrath bei der Königin nicht bei. Bereitet er sich zum Abgänge vor? Wenn cs auch wahr ist, daß die TorrieS ihm in Afghanistan eine Suppe eingsbrockt haben, an der er jetzt zu würgen hat, so ist es ebenso wahr, daß erst sein Nückzuzbefehl die Afghanen zum Losbrechen ermuthigtc. Jetzt treibt er den Kleinniuth so weit, nicht bloS das Aufgeben von ganz Afghanistan, sondern unter Umständen auch von Indien zu empfehlen. Gladstone muthet seinen Landsleuten heroische Ent schlüsse zu. Tienstllii, 3. August. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Frankreich. Ein weiteres Telegramm meldet, daß «18 Generalratbswabien bekannt sind, b>vo» entfielen 427 aus die Republikaner und 15>c a,ü die Konservativen. Sticbwablen sind ersorderlict). Die Republikaner gewannen biöber 25 Sitze. Italien. In Neapel fanden Vvlködemonstratlonen unter Führung dreier Kcimmcrdepuilrteii statt. Skutari, l. August. Der von den Montenegrinern am 28. Juli aui Matagosck, unternommene Vorstoß wurde von 2lX>u Mann voliiüdrt. Nack, eincm zweistündigen Feuergcsccbt wurden sie auf Kosict znrückgeworscn. Die Albanesen erbeuteten acht Köpfe. Der Verlust der Albanesen ist beträchtlich, der monte- negrintsche unbekannt, weil sie die Verwundeten mit sich nehmen. London, Montag, d. 2. August. Der Premier Gladstone ist an einer Affektton des linken Lungenflügels erkrankt, welche von Fieber begleitet ist. Im Laufe des Sonntag-Nachmittags zeigte sich eine Herabminderung deS Fiebers; Abends war daS Befinden des Erkrankten aber wieder weniger günstig, indem sich von Neuem stärkeres Fieber eingestellt hatte. Er hatte auch eine schlaflose Nacht. DaS Fleber dauerte am Montage fort ; der Zustand des Kranken hat sich aber nicht verschlimmert. Berliner «vrse vom 2. August. Der Monat sing nicht gut an. In Folge günstiger Pariser Eourömcldungcn waren zwar auch hier ditCourse etwas hbber al» am Sonnabend, levocb nur kurze Zeit, bald »rat Erschlaffung ein. Zunächst schwächten sich die Bergwerksnotirungen und der Rückgang aus ttelem Ge biete drückte sofort die Eourse aus allen Linien nieder, so daß sie schließlich noch unter Sonnabenbnlveau standen. Der Haupt grund clcicS allgemeinen Zurückwelcbens ist in der ganz außerordentlichen GeschättSstllle, weiche von Anfang diö Ende Verrichte, zu suchen. Russische Noten wichen wieder um eine Kleinigkeit Ganz bedeutend sind HagelversicherungS-Actten ln Folge der großen Hagelschäden der letzten Wochen gewichen. Manche der HagelvrrslcherunqSgkstMchatten wurden durch die Schäden außer Stand gesetzt, Dividende zu vertbellcn. Sächsische Wei tbe wurden durch die allgemeine flaue Stimmung vrrdältnlß- mäßig noch wenig berührt; Leipziger Kredit, Leipziger DiSconto, Drcodner Bank Bruchtbeile bober. ebenso Körner. Hartmann. Gnßstahl. Lokales und Siichsischcs. — Am Sonntag empfing Se. Mai. der König Im Schloß zu Pillnitz den rumänischen außerordentlichen Gesandten. Herrn Maneöco, und nahm die vom Fürsten von Rumänien Sr.Male- stät gesandten Insignien des GroßkreuzeS dev Sterns von »Rumänien entgegen. — Die gestern gemeldete Ankunst S. könlgi. Hoheit Prinz Georg mit Familie tn Schandau bestätigt sich nickst. Noch im letzten Augenblick ward der Besuch wegen Wrtterunsicherdctt ab- telegraphirt. - Herr KretSbauptmann v. Gt vstedel lst von leinen» Ur laub zurückgekebrt. — Herr Reg.-Rath vr. Fklcher In Leipzig empsing den vreußllcvcn Kronenorden 8. Klaffe. Russische Orden rmpsingen: der Polizetdirektor Or. Rüder in Leipzig dc» St. Annenortcn Klasse, der Polizeikomnüssar Kncichke dcgcGst den St. Stcintölaußorkcn Klasse und der Krimiimlwachtmeisler Döb- ler daselbst das Ebreiizeiä'e» des St. A»»enortc»c>. — Zur Zelt der „Vogelwiese" erreicht der «rtsenbahii- verkebr in der Regel lene» Höhepunkt, eec dem loyalste» L c.kchröbeamten einen Seufzer der Scbmncist »ach ruhigeren Zetten entlockt. Muß ein solcher Beamter schon ohnedies mit besseren Nerve» ausgerüstet sein, aiS die nclböie Menschheit jetzt im Durchschnitt besitzt, so möchte man fast behaupten, daß er in der Vogelwlescnwoche gar keine haben dari. Ter vorgestrige Sonntag brachte einen gioße» Trübe! unk so sehr auch der Himmel bemüht war, In de» Abeiidlluudc» durch autzgiedige» Regen die lodcrndsten Flammen rer Begeisterung zu dampfen, w langte koch auf den Bahnhöfe» viel Publikum an, taö alle Sanstmuih der Beamten tu Anspruch nahm. Aus dem Böhmischen Bahnhoie Verkehrten über stO.OOl» Personen; alle Züge waren stark besetzt, dennoch machte 'ich die Einlegung von 25 Entrazngen nolh- wenbig, von denen N aus der Lharandtcr Linie und 14 aus der Bobrnbachkl Linie verkehrten. Von Leipzig bractsten 2 „Extra- zügr mit ermäßigten Preisen" lt>8ä Passagiere, 2 dergleichen von Görlitz I5W Personen und einer von Berlin via Rölcrau :!<>'.», darunter 152 nach Schandau. Den Leipziger Bahnhof passirteu im Ganzen ca. 25M0 Passagiere mit tcn gewöhnlichen und io Ertra.zügen. Aus dem Schlesischen Bahnhöfe beziffert sich die Zahl der Beförderten auf ungeiähr i4,0!><>, wozu neben ren siark- besetzten gewöhnlichen Zügen 8 Ertrazüge erforderlich waren. — Am 5. August beginnt das hier aarnisonireiite Garde- Reiter-Reg i m en t mir den in rüsem Mvncitc bei sämmt- licben königl. sächs. Infanterie- und Kavallerie-Regimentern statt- ttnkenden Reglmeuts-Uebungen und dauern dieselbe» bis mit It>. August:»ächsttem folgen diejenigen der ebenkaUS hier garnisoni- renden Jnsanterie-Regimenter. Dieselben finden beim Schützen- Regiment Nr. 108 vom II. bis mit IN. August und bei den Grenadier-Regimentern Sir. 100 und 101 vom 18. bis mit 28. August, sämmtllch bei Dresden statt. Diesen folgen resp. geben voran die gleichen Hebungen der auswärtigen Garnisonen. Auch die Brigabeübungen treffen noch in diesen Monat. Diele sinken bei der 3. und 4. Infanterie-Brigade Nr. 47 und 48 vom 21. bis 25.August bei Ehcmnitz relp. Leipzig, bei der2. Jnsanterie- Brigade Str. 4» vom 28. bis mit 27. »August bei »Bautzen und bei der I. Jnsanterle-Brigabe Nr. 45 vom 24. bis mit 28. August bei Dresden, sowie endlich bei der >. Kavalcrtc-Brigate vir. 28 und 2. Kavalerie-Brigade Nr. 24 vom 28. bis mit 29. August bei Dahlen resp. aui dem kecksten Mulbenufer bei Wurzen statt. -- Daß langandauerndes Steigen aus steile Berge kür kor pulente Personen immer etwas Gewagtes bleibt, giebt wieder folgendes, uns von guter Hand mttgetbeilte Beispiel. »Am Frei tag Nachmittag bestieg unser gegenwärtig I» Teplitz weilender GcwäbrSmann ven Mlleschauer, was bei langsamem Marsch in etwa °« Stunde getban war. Zwei Dresdner Damen, Lehrerinnen, — »Beide Schwestern und sehr korpulenter Natur— hatten denselben Weg zu Fuß gemacht. Obe» angckoinmen, hatte sich die jüngere Dame kaum gesetzt, als sie i» die heftigsten Zuckungen gerieth, die In Krämpfe auSartete». Nach dreistündi gem Aufenthalt kannte die Kranke Ihre Schwester noch nicht und redete Irre, als ob sie ein Gchirnschiag getroffen. Abends I I Uhr ward sie. immer noch besinnungslos, nach Teplitz gebracht, linier Gewährsmann criuhr noch, daß die Kranke die Nacist zwar ge schütten, aber phantasirt hat; »Weiteres hat er nick t gehört. Hof fentlich bat sich inzwischen die volle Gesundheit wieder eingestellt und hoffentlich veranlaßt diese Mittheilung - hier und da in ähnlichem Falle — Vorsicht. Uebrtgcns kann man hieran den »Rath für Wirihe, die aui hoben »Bergen sitzen, knüpien, sich in den »Besitz einer Hausapotheke zu dringen, aus der jederzeit der artigen Kranlcn etwas wie Hoffmann scher Geckt. Gistgäther u. trrgl. gewiß mit bestem Erfolge verabreicht werden konnte. — Auf der »Vogelwiese wurde am Sonntag Nachmittag mehreren Geschäftsinhabern von »Buben mit Glücksrädern der Betrieb untersagt, weil die gezogenen Nummer» io klein und undeutlich waren, daß selbige schwer bei Tage, viciw ittger bei Beleuchtung genau zu erkennen waren. Von Seiten der 'Be hörde würbe der richtige Grundsatz angenommen, cs könne da durch eine Schädigung der sich dabei Bctheiiiaenden cinttetcn. Die Spiele wurden unterbrochen bis große deutliche Nummern geschafft waren. -Die durch das Gendarmerie-WirthschctttSdcpot zur Aus gabe gelangenden Jagdkarten aui das Jagvjahi 1880 81 sind am Eartonpavier von hellblauer Farbe gedruckt. — Jetzt steht dir Reiselust im Zcnith; Schul-, Amts- und Dienstpflichten schlägt man in den »Wind, man reist und r-tt k aus. Z» solcher Zeit tritt denn eine ganz besondere Reklame a» die Oberfläche: die Reklame iür „schöne Gegenden". »Von allen Seiten ertönen die Lockrufe: „Hier ist es herrlich! ach und wie billig! Hier Ist der reine Ozon für Such Stablimstchlucker; hier findet Ihr ble liebevollste Behandlung, hohe Berac, tic>e Seen" „und Euer Geld ist auch kein Blech" setzen sic, aber ganz im Süllen, binzu. »Wohin nun? ..Wir ahnen es selber kaum." Der Sine meint: „Nur reckst weit fort!" Der »Andere fürchtet sich vor der laugen Silendabittahrt und stickst und findet sein Glück in der Stäbe. Zureden Hilst I ler unendlich viel, wir beschränken uns aber darauf, den Reiselustige» zuzuritten: Ver gesst nicht, wie schön die eigene Heimatb ist! »Vergesst namentlich nickst unser prächtiges Erzgebirge, ressen Schönheiten erst die Gegenwart zu würdigen beginnt! - Belm städtischen L e l b b a u s e wurden im verflossenen Monat Juli >01,187 M. aus 724l Pfänder auSgciichen und 102,087 M. auf «842 Pfänder zurückgezahli; in der Spar kasse (zusammen in »Alt- und NeuttabN 587,462 SN. eingelegt und 887,684 M. zurückgchoit, und imAsyI sür obdachlose Frauen 4«2 Frauen. 408 Mädchen, 212 Kinder, darunter 22 Säuglinge aufgeiwmmen. — Steubeiten. Eine vortreffliche neuartige »Bade- und Dou »evorrichtung iür Ziminergebrauch stellt zu dem billi gen Preis von too-Mark Herr Ed. Weise hier, Löbtauerstraße, her. Der Apparat erlaubt, bei größtmöglichster Sparsamkeit und »Beauemlichkelt. jeden Tag. Winter und Sommer, baden zu kön nen und zwar bei nur U> Liter Wasserbrauch. Aus der »Bade wanne steigen Rövren aus, die durch Druckpumpvorrichtung mit Wasser versehen, 5 Dou-brn von hinten und oben speisen. »Be sonder» erwähiicnSwertb ist die leichte Wette des Pumpenö. die cS einem Kinde ermöglicht, den Apparat zu benutzen. iowie die Gelegenheit. lebe »Brause. unabhängig von allen anderen, allein benutzen z» könnyi. Der Mertb einer täglichen »Waschung de» ganzen Körpers ist von so weittragender Bedeutung, daß der Er finder in seinem Bestreben, diesen Apparat etnzuiübrrii, untcrstütt zu werden verdient und ist besonders Iür Pensionäre. Kranken- väuser und Hotel» d« Apparat empsebienSwerth. — Weiße Tinte (!> sabrlzlrt Herr Dletz bler (PlNnlterstraßes z»m Be schreiben buntfarbiger Etlgueiten, Piakcste .'c. und bauptsächUch alv Ersah für die theiirren Pakeistduchstaben znm Seihstsertigr« i«
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