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Dresdner Nachrichten : 06.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-06
- Monat1880-08
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- Dresdner Nachrichten : 06.08.1880
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nicht »«Edllch. G4»yI«».lll'nn»I,me «u>«irt»4 Wi«tzn»,iu>,. ri««it» in»,«« jNkl.vcrlin, Nitn. ».clpjt^ «rrll»,,. tz'aulluri a. M. — «»». M«Is« in lvencc,. Nclütiq, LN«», V°vc!>ur». Nranliur, a M.. MU»> «i».-Oa»d«L<^l> tnImnllurt «.M.—Burtanrn ..-ziwallv«»- »»»»'. - II», » I, I «»,„»» ch z». ,n Pari«, inAlDachri V Taaevkatt für N-litik. Hagevkatt für Politik, AntkrI>altmig,GtschiistsverktI»r. SörsenberichstFicm-enlikc LS. FkdrNwS. Lm«r»t« wer»,, ««UiUlM»» » «» «td». t U»l »njrn»«»«», »iculiadl nur an »»»«««««! »» >U«tir,,nii,«».»»«« ««»«. ch«5r. — L«r R«u» «,»«« «InsPMtl»« Vlult-li« ,oU»l ai»««I»M dl« 8-tlk Lc> «r.chWLL'L'-W «r» »Ich« ,«„»«« »«»»»ru,k >nn«nc«n»»uft«i>,e »IN UN» undktann„»Mn»k, UN» »»«1»n»n «nNlc,-n »t, nur»,»«, L«tnu«,r«u»„»i»lu»,»Nrch »Il«l«»iken oder PoNeiniLUinn«. »ch- Kilden toUenl» »bs». «er»te Ilir d«, Moni»,« - Nu»»«« § Du« 1ianIixv8v1tLL1 8! voo Sö Ev« 81 I»! !«tL?Z »iti>io«,t-rdip«i»i»v tv, jjj Lek« clor LporvrMssv. SM" 5ti»eIit-T>lO«raniiue. -W> Oesterreich. In Nordmährcn haben große Woikenbrüche stattgcsunden. Mährisch-Ostrau lammt llmacdung sind über- Rr. SIS. Frankreich. Die „TempS" schreibt: Möge bie Flotte», bemonstrativn statthaven oder nicht, jedenfalls werde die griechl- sche Frage getrennt bleiben von der montenegrinischen. ES werde daber übet Zeit bingeben. bevor die Griechen sich in den Besitz Ianinaö «nv Metzowas setzen können. Die Verhandlungen wür den mehrere Monate bauern. Uebrigens sei leine kontinentale Macht gewillt, materiell zu intervcniren. - Der Mehrbetrag der Steuereingänge betrage im Lauie des Juli beinahe 17 Millionen Francs. >u schwemmt. Die Nordbahnbrücke bei Hruschau ist beschädigt/S Mehrere Todesfälle sind vorc.ekommen England. Oistzicii. Lus Oucitah am 4. Slugult ausF gesendete Beten meldeten, daß Ajub Khan sich am Sonntag in! «illeruna vom », nuomi: Barometer nochVSIor «ü!ol», Wau,nahe,!><?«>!-,.?N.I YlnsOll'«,» INr l-?n « MNl. „uvciiindc». Th-rmometroai. ».!„«>,um.. W.. incor. rcm». vz, - L!.., . "" ,.». .»1.. NM» ch^s. .1.,,.^ i- s't'-ucrttd. ' warnlcl, ^cwtiKrlmst. 7tt0 l l.'öm,te -'O' , ^ W n i'k'^.culd. Politische«. Welche Tragweite man in England der Niederlage General vunow'ü in Afghanistan beimißt, erhellt am allerschärfsten aus iinem Artikel des Weltblattes „Timen", der sich mit nichts Geringerem befaßt, als mit der Frage: „Ob England überhaupt Nutzen von Indien habe, oder ob nicht vielmehr der Werth oer indischen Besitzungen weit überschätzt werde und die vielen Opfer, die cs dem Mutterlande koste, oiel zu gering angeschlagen wurden". Alan erstaunt denn doch wirtlich, ruf Grund einer immerhin noch vereinzelten Niederlage einer britischen Brigade, solche weitgehende Klagen in einer so vorsichtig cedigirten altenglischcn Zeitung zu finden und kommt zu dem ganz iizenthümlichen Verdacht, daß England an seinen Fähigkeiten, seinen Kräften verzweifelt, den Besitz Indiens dauernd zu behaupten. Als England den ersten Krieg gegen Afghanistan begann, richtete sich serselbe zuvörderst gegen das Vordringen des russischen Einflusses in ftncn an Indien anstreifenden Ländern. Nußland eroberte Provinz ms Provinz in seinem asiatischen Süden und kani der englisch indischen Nordgrenze immer näher, bis dann England nvthgedrängt seine Hand ms Afghanistan legte und dem russischen Streben nach Indien scrläufig den Weg verlegte. Es war ein freudloser Besitz, die Eingeborenen durchaus nicht den englischen Interessen hold, die Fürsten, obgleich unter sich in ewigem Streit, doch in einem Sinne einig, die Engländer wieder loszuwerdeu. Waren letztere zu sorglos am ihre bedrohte Lage richtig aufzusassen, so rächte sich dies bald ;-nug und Gladstone mußte entweder die Eroberungen dort endgiltig rufgeben odcr durch neue Expeditionen den Eingeborenen die englischen Waffen drohend zeigen. Zu diesem Zwecke und wie cs scheint in der Meinung, lediglich gegen Afghanistan zu kämpfen, ward General Bmrow im März gegen Chazna vorgeschickt und von dem einen Fürsten bedroht, vom anderen scheinbar unterstützt. Wer beschreibt aber das Erstaunen der Briten, die jetzt durch Telegramme ihrer mdischen Negierung erfahren, daß russisches Geld, russische Waffen and russische Offiziere den afghanischen Aufstand unterstützen. Mavstone, der das Whig-Ministerium mit der entschiedensten Nussenfteundschaft übernahm, steht also vor drei Niederlagen, die Ihm schmerzlicher sein muffen als seine Augenentzünvungen. In der Türkei schlägt ihm der Sultan ein Schnippchen, im eigenen Lande die Großgrundherren, welche die billigen Ansprüche der irischen Lauern, die sie für die krassen Jagdschäden von dmLordö beanspruchen, mit 282 (gegen nur öl Negierungsstinmien!) höhnend abgelehnt haben, und drittens zeigt die vertrauensselige indische Politik des eilen Oppositionsführers, daß ihn die Nüssen gründlich getäuscht haben. Mit Spannung sieht man der Entwickelung des begonnenen indischen DramaS entgegen. Daß Verstärkungen vom Pcnschab hinauf gehen nach Kandahar, ist selbstredend. Ob sie aber noch zur rechten Zeit kommen? In Indien selbst, in Bombay und Caleutta herrscht große Bestürzung und vor Allem mißtraut man der Fähigkeit der englischen Generäle. Der,.Spectalor",ein der Negierung nahestehendes Blatt, sagt: Nur die Ernennung des Generals Wolseley dein fragwürdigen Sieger über die Zulu's in Afrika) könne Helsen, man solle diesen schleunigst von London abscnden, „Indien von einem Ende zum anderen werde ihm zujubeln". Besser als die Stimmung in England ist die in Frankreich. Mit einem cynischcn Egoismus läßt Frankreich, daL die Idee einer Griechcnvcrgrößerung ganz eigentlich auSgcheckt halte, jetzt England im Stich. „Keinen Franc, keinen Soldaten, kein Schiff für Griechen land" — so lautet die Parole fast aller französischen Blätter, und wenn England jetzt überhaupt die Hände frei hätte zu einer end lichen Flottendemonstratioir gegen die Türkei, so würde wahrschein lich Frankreich, daS diese gefährliche Demonstration erst auf's Tapet brachte, einfach still bleiben und nicht mi'machen. Und während Englands Regierung überall empfindliche Niederlagen erleidet, stärkt sich die französische Republik von Tag zu Tag. Nicht wenig trägt dazu die freche Sprache Rochefort's und der Intransignenten (Un versöhnlichen) bei, denen gegenüber die gemäßigte Republik natürlich nur an Ansehen gewinnen kann. Eine Revolution macht man nicht ohne das Volk, und das Volk von Frankreich, das seit 10 Jahren hat erivägen können, wem es seine Sympathien widmen will, ob dem Kaiserreich, den Lcgitiunsten, der Restauration, dem Communis muS, der Klerisei — dieses sranzösijche Volk bekennt sich allmälig (und diese Ruhe ist daS Beste daran) zur gemäßigten Republik. Weder die Rückkunft der Communisten und ihr wüstes Geschrei gegen Gambetta, noch die Austreibung der Jesuiten, die Vielen so gefährlich und aufreizend dünkte, haben die Bevölkerung irre gemacht. Die Wahlen zu den Generalräthen, soweit sie sich bis jetzt übersehen lassen, werden eine Parteiverschiebung in dieser konservativen Körper schaft herbeiführen, die sehr wichtig ist. Bis jetzt hatten Legitimistcn und Klerikale in dieser Versammlung die Führung. Die Republik duldete man, weil sie die gesetzliche Staatsform war. ohne ihr lange Lebensdauer zu wünschen, vielfach mit dem Hintergedanken, es möge recht bald ein Thronprätcndent dem königslosen Staate ein Ende machen. Jetzt dürften von 90 Stimmen des GcneralratheS 70 an Republikaner vergeben sein, und damit wäre die Consolidirung der französischen Republik um ein Bedeutendes gefördert. Just am 10. Jahrestage von Weißenburg erlebt Frankreich diese Frucht beharrlichen und gemäßigten Streben«, und nichts deutet bislang darauf hin, daß die maßgebenden Männer der Republik an einen Krieg mit Deutschland gerne denken. Die Communards und Rothen sind die offenen Schreier, die Legitimistcn sind die heimlichen Feinde gegen Deutschland, da durch einen Krieg mit uns die öffent liche Meinung Frankreichs natürlich gewaltig nbgclcnkt werden kann. Die jetzige Republik erstarken zu sehen, eröffnet für Deutschland mehr als alles Andere die Hoffnung auf Erhaltung des Friedens. Auf vor nun 10 ' " " " waren, aus denen sie, oie Republik, siegend über das Kaiserreich, her vorging. Renrste Telegramme der „LreSSncr Nachrichten." Berlin. 5. August. Die 11. Genera.veriammlung der deutsche» AMbropologen wurde l eute Bormitiug im SltzungSsaalc des prcuß. Abgeortnetenbauieo durch Pro». Or.Blrchow crofsnct. Der UnterftaatSsecretär v. Gos.l'r hieß Namens der Negierung i» längerer Rede die Versammlung bcrzlich willkommen. ES waren gegen 250 Mitglieder gnireicnd meist wisse»,chaltlichc Notabilitärcn, darunter auch Nordcnlkjold und Schllemgn». Im Verlause der Sitzung erschienen der Kronprinz und die Krvnvrinzciiin mit dem Erbprinzen von Meiningen. DaSMttgl iederverzeichniß weist nur gegen 200 Numcn aut. darunter zwei aus Sachsen, Der Vorsitzende Prof. Or.Virchvw sprach sich mit dankbarer Anerkennung über daö Entgegenkommen, welches die preuptsche wie überbnnpt alte deutschen Negierungen den An thropologen entgegengevcachr habe», aus. Die Ec>ci»ct,c»t begrünte ihre Ertüenzderechrigung au, daS Lcrnbcdürsni« ihrer Mitglieder. LankcnSwerth sei es. daß die deutsche Admiralität positive Instruktionen an ihre Oksizlere zum Ltndlum der polpneslschcn Völkerschaften erlassen habe, von Venen eln Thell nach und nach adialle vom Baume des Lebens. Er schloß seine, bie neaeücn Forschungen kurz zusammensasfcndc Rede mit der Mahnung, vorsichtiger zu werden und nicht jeden Stein der Steinzeit, jedes Stück Bioncc der Broncezcit und jedes Stück Eisen der Eisen zeit zuzuthcllcn. Stadtratv Friede! gab ei» flüchtiges Bild der vorgeschichtliche» Funde von der Umgebung Berlins. Der berühmte Forscher Or. Schiiemann sprach über Troja und die Heroengläbcr. Trotz allerBcgeisieruiig, mit welcherSchliemau» für daS Thema durchdrungen ist, wirkte doch der monotone Tonfall des Redners ermüvcnd. was indes) nicht binderte, daß sein Vortrng schließlich große» Beisall iand. zu dem auch der Kronprinz beitrug. Die auö dem gesammtenDeutschlandzusammenzcbcachlen Schätze sind ln tl Räumen der 2. Etage des Abgeordnetenhauses unter gebracht. Die Ausstellung behebt auö 2Ui Sammlungen, bie mit lioo.ooo M. gegen Feneregeiahr versichert sind. Das König reich Sachsen ist mit 5 Sammlungen vertreten. Berll n. 5. August. Nachdem die beiden von der Geucrcck- svnode sestgettellten Gesetze betr. die Trauorbnung und die Ver letzung kirchlicher Pflicht«n die ministerielle Gcnchmtgung und in voriger Woche die Sanktion vcS Kaisers eriangt haben, crlolgt nunmebr ihre Publikation. Oesterreich. Proiessor Gcbra Ist gestern gestorben. Bei Mährlsch-Ostrand ist clne Elsenbabnbrücke cingcstürzt und hier- durch der Kohlciitransport aus der Karl Kudwigsdahn sür längere Zeit gestört. Nach der „Wiener Allgemeinen Zeitung" wein die Semesiralbllanz der Oesterrcichische» Ereditanslalk eine Million Gülten Anstalt ans und nebenbei »och ungünstige Abschlüsse der Mlttclbankcn. Griechenland. Die Kammer ist zum 8. August cinbcrusen. Das Armccmodlllsirungotelrct wurde gestern Mittag pnblicirt. England. Sir Bartle-Frcrc wurde abbeimen. Berliner Börse vom !,. August. Die heutige Vörie war sehr fest und sehr animirt, »amen!!ich aui Grund von Parlier Meldungen. Renten waren durchweg hövcr c deutsche Ncichbanletbc undEonioisbesserte»sichabermalS,ebensoruss.Noten. Nichtiiilndcr erfuhren Eisenbahnen Avancen; so insbesondere Berlin-Dresdner Stammprioritäten, die sich um 1,70 Proe. erhöhten und so Icb- bait gehandelt wurden. Auch für Hagelactien machte sich eine bessere Meinung geltend und prosltlrtcn dieselben bedeutend. Sächsische Wertbe nähme» nur in geringem Maße nn der stei gende» Bewegung Tbcil. Sachs. Bank wurden zu >20, r.'cipzlg. Credit zu ,.'>!> gehandelt und blieben so Geld. Von Industrien hoben sich nur Schönberr, Wiebe unb Körner etwas. Weißenburg folgte vor nun 16 Jahren Wörth, St. Privat, Sedan — harte Erinnerungen für Frankreich. Aber die französische Re publik darf nicht vergessen, daß diese Vluttage die GcburtSwehen 7- LsLnkontLdrstüdlo (anod lvitivelül!) allou Orossvu in clor Kinckorevsgell-t »dritc von N «. «. «öi'irvi,. lj. Xonig»drüoicer»tr»„v 72, «oiitr -tilos 4, Imager-tr»,»» 8. tlluRratlolwu ^rutiü unck t'rarwv. Sangbar befand, ob er weiter vorrückc sei ungewiß. ES scheine» daß Alul) Kban die Hoffnung ansgcgeben habe, Kandahar erfolg reich anzugreisr», da die erlittenen Verluste sehr beträchtlich seien. Zeitweise noch heiter,; Freitag, 6. August Lokales nnd LiichsischeS. — Se. Mai. der König >»h'. seiner erlauchten Gemahlin, welche, am Mittwoch Vormittag 0 Ili r :t8 Min. von Hof kom mend, in Freibng eintra-, mitteisl Erirazugcs nach letzterem Orte entgegen. 'Nachdem die Begrüßung Ihrer Majestäten erfolgt, fuhren Höchsivieklbcn mittelst ErtrazugcS Vormittags 0 Uhr 4ä Min. »ach Bienenmühle und Vv» dorr per Geschirr nach dem kgl. Jagdschloß Rcbeseld. DaS GeburtSiest Ihrer Majestät ward Im engsten Familienkreise in Rebeield geieicrt. JI. KK. HH. Plinz und Prinzessin Georg nebst hoher Familie hatten sich zu diesem Bchuse gestern Morgen dabin begevc». — Abermals ist ein hervorragender sächsischer hoher Staats beamter, Herr Geheimer Regiermigerath Meusel, verschieden, unb zwar nach nur eintägigem Krankenlager, auf einer Erhol ungsreise. die er mit jclncr Familie nach Obcrbaicrn unternommen batte. In Garmisch bei Partenklrchen ereilte ihn der Tod. Der Verstorbene war ein ausgezeichneter Beamter. cincHauptkrait im Ministcitni» dcö Inner», der namentlich bei Durchführung der neuen AmtSbauptmannichailS-Organiiation sich vorzüglich de währt hatte »nv testen Andenken tn alle» Kreisen der Beamten- wett und alter bie sein schlichtes und zuverlässiges persönliches Wesen kannten, in hoben Ehren bleiben wird. — Gestern Vormittag iand i» feierlicher Meise die Eröffnung der neuen hserdecisenbahnsireckeii Viaucn-Vostplatz und Böhm. Nabnhos-Voslplatz statt. Punkt ' «10 Uhr langten aus dem Post- platzc zwei mit se zwei grünwcißen Fabr.cn und Guirianbcn ge schmückte Betriebswagen. vom Böhmischen Bahnpolc kommend, an und fuhren nach einem Aufenthalte von 5 Minuten wieder dahin zurück, während um bald lo Uhr drei dergleichen, von Plauen kommend, ans genanntem Platze anlangten, wovon der erste — ein ganz offener - mit dem Helm'schen Mnsikcbor, der zweite mit dem Gesangverein aus Plauen und endlich der dritte mit Passagieren besetzt war. Sowohl das gen. Musikchor als auck' der Plauenlche Gesangverein lwelcbe sich nach Ankunft Ins Stadt'Walkschlößchc» behufs einer leidlichen Erguickung begaben) ließe» aut der Fahrt wie aut dem Postplakc ihre Wetten ertönen, letztere drei Magen, ans denen sich auch der Generaldirektor der Pferdebahn. Herr <-chaplcnbcrg auö Hannover, der hiesige Di rektor Herr Wedemchcr, Herr Parrlsh nnd höhere Beamte be fanden, wäre», wie auch die Werde, aui das Prächtigste zum Shell durch die Herren Gärtner Hcnnsch und Riemcrmstr. Gott schall inst Gnirlante». Bouquets und zahlreichen Fahne» in den tenlschen, sächsischen und städtischen Farben geschmückt. Sowobl aus dem Postplatze als auch aui den diversen der Strecke aollcaen- den Straßen batte sich ein nach mehreren Hunderten zählendes neugieriges Publikum eingesunken. Die Rückfahrt deü einen stritten» Wagens eriolgte alsbald wieder, während die! andere» beiden erst nach etwa halbstündigem Ausritt-! halte der Insassen in genanntem Restaurant, das von! Herrn Job» in geschmackvoller Welle mit der Büste Sr. Mai. des Königs, den städtischen Wappen und Fahnen dekorier worden war. ihre Rückfahrt antraten. Die Geleise sind ausgezeichnet gebaut. Zunächst wies vom Postplatz »ach dem Vöhmtschen Bahnhoi und zurück durchaus lomiuulenwcisc, nach Plaue» wie bisher irüh aller 20, Nachmittags aller io Minuten gefahren. Nochmals lei erinnert, von Plauen zum Po st Pia tz und retour blcidt inan !m Wagen sitze», von Plauen nach dem Böhmischen Bahnhof und ebenso retour wird an derFaltcudrücke nmgesiiegcn. Nicht verschwiegen »et, daß die vielen und nnoemitteltcn Ge- schästslentc und StaaiSbahnbeantte». die in Plauen billig wohne», empfindlich betroffen sind, da nicht mehr von der Am« monströs,e nach Plauen sür >0 P>. gciabrcn w'rd, sondern dies nun t5 Pi. kostet. Diele tägliche» kleinen Passagiere, die nicht 50 Proc. Ausschlag ertragen, wird die Pserdebahn verlieren. — Die gestern skaitgestindene Einweihung der Pierdebahn- linie Postplatz-Plane» würbe noch ganz besonders durch ein von Herrn Hotelier Geldes igoldner Ring» veranstaltetes Fest programm verhcrriicht. Schon am frühen Vormittag versammelte sich :» dem so passend gelegenen Rcstarnant eine Anzahl Fest- genossc». um unter den Klängen des wohlorganisirten Knaben- musikchcrö von Sehlried ein solennes Frühstück einzunchmen. An erheiternden Scene» ichlte es nickt, Sackhüpfen und Torsschlagen ibei Illumination am heilen lichten Lage» wechselten ad. Nach mittag gegen :r Uhr brachte» drei bekränzte neue Wagen der Pserdebahn die muntere Gesellschaft uutcr Miisikbegieitung nach dem Plauenichm Eagerkeller. Daselbst angckommc», wurden HockS zunächst aus den Veranstalter dieses Lcparat-VergnügenS, Herrn Gcrdcö, sodann aus die GcseUschait der Pserdedahn und aui die städtischen Behörden auSgcbracht. DaS Steigen von BalionS amüsirte die ganze Geseilschait. -- Der gestrige Tag ließ sich endlich besser für die Vogelwiese an und in bellen Hausen strömten denn auch am gestrige» Nachmittag und Abend die Mensche» hinaus. Schon vorgestern batte man übrigens an vielen Stellen den fürchter lichen Schlamm wirksam durch trockenen KieS bekämpit und so eine balbwegö acceptable Passage hergesteilt. Wie sehr daS böse Wetter die größere Hallte der VogelwieSstcrantcn geschädigt, darüber muß man Einzelne rede» höre» l Die armen Bewohner der Schaubudenreibc, von denen mehrere von »veither gekommen sind, mußten vor diesen Regengüssen traurig die Flügel ihrer Hoffnungen hängen lassen; von den vcrbätwißmäßig Wenigen, die die ersten Tage der Woche im zollhohen Kothe durch die Reihe wateten, besaß nur ein vmchwintender ThcU Saune genug, die „Künstler" zu besuchen. Vielleicht wird ihnen nun Einnahme. Ist s auch mit der „Kunst" oft — wie eö ist, man nlmmt'S eben als Unterhaltung und muß denken, da sie 'mal da sind, haben sie auch ein Recht zu leben. UebrigenS. wenn man'S nicht so gar crnstbaft nimmt, findet man überall etwas zu lachen oder zu staunen. Einige größere Buden, daS Bäsc'sche Affentheater, daö anatomische Museum und das ge schmackvoll auSgestattcte große mechanische Tbcarer von Morieur ans Paris sind in ihrer Art gewiß reckt lobenswert». Ist daS hcatcr Morieur i» erster Linie auch nick daö Interesse unb Ver gnügen der Jugend berechnet. so findet fick doch auch der Er wachsene unwillkürlich gefcsstlt durch die hübschen Leistungen im Gebiete der Mechanik, Optik und Malerei, jedenfalls Ist dasselbe ganz unterhaltend. — Bezüglich der neulich mitgcthelltcn Schließ ung der einen Radspicibute schreiben uns die bei derselben be« tbcillgtcn Leute, daß nicht t» Folge unleserlicher Schritt, sondern Mangels gleichmäßiger Zabtengröße und gleichmäßigen Farbe- anstricheö die kurze Schließung angeordnet worden sei und baß jetzt mit denselben Rädern, Loosen und Nummern und — wie auch vorher mit größter Reellität weiter gespielt werde. Wir kommen durch diele Miltbeiluiig der bringende» Bitte der auch durch das Wetter und den Zwischenfall Geschädigten nach. — Spaziert man jetzt im östlichsten Tbeile des Großen Gartens, so fällt der Blick durch die mannichlachen Lichtungen aus den sich majestätisch auf Retcker Flur erhebenden riesigen Gasometer der nach den Plänen des Stadtdauraw Friedrich angelegten neue» dritte» Dresdner Gasanstalt. Das dottlgc wnndcrbolle landschaitlichc Bild bat durch den mächtigen und gcschmackpoUen Kuppelbau einen neuen Reiz erhalten, wir möchten sag?», einen — an Italien crinncrnkc». Seit Unserem letzten Bericht ist da draußen rüstig gearbeitet worden und wenn auch der frühe und lang andauernde Winter nicht ohne störenden Einfluß geblieben ist, im Ganzen ist der leitende Direktor unserer ausgedehnten großartigen GaSiabrikcn zmrlcden unb namentlich auch zuiriedcn mit allen seinen Arbeitern. Die Arbeitorzahl hat sich mit dem Näbcrrücken deö Werkes zu seiner Vollendung von Woche zu Woche verringert; eö sinv gegenwärtig noch etwa 000 beschäftigt, während Iin vorigen Jahre üver l«»00 gleichzeitig arveitcicn. Außer vem Gasometer stellen Ist größere unv kleinere Gebäude bis auf theilweiie nur gan, geringen Ausbau fertig da und mit und in diesen Gebäuden ist die erste Baupcrlobe ge schlossen; der Beginn einer zweite», also die Erbauung noch eines Galometerö »nd einer zweiten Gruppe von BetriebSgebäuben wird sich nach der Ansicht dcö Herrn Direktor .passe jedeniall« noch lange nicht nölbig machen, da er mit dem biS jetzt Geschaffenen den GaSdcdarf in überreichem Maße decke» zu können versichert. Wer jetzt in den leeren Gaiometerraum tritt — dessen Boden und untere» Wandrbeile eben cementlrt werben — der empfängt einen imposanten Eindruck. In einer Höhe von 87 Metern wölbt fick' hie riesige Kuppel, hoheÄogcnienster durchbrechen bie runde Mauer, deren weitgespannter Bogen einen Raum vou 50 Meter sich e Weite umschließt. Zwei hoch übereinander gelegene schmale Galerien iübren um den Rteienranm, in welchem die Menschen förmlich verschwinden. In etwa 14 Tagen soll in dem jetzt leeren Raume die Zusammensetzung der Gaöglocke selbst beginnen, eine Arbeit, die ca. 4 Monate Zelt beanspruchen wird, da viele Hundert ziemlich große Eisenblechrasein zusammengenietet werden müssen. Diese Glocke wird rann :io,ooo Kubikmeter GaS saften; tn noch imponirenbercr Zahl ausgcdrückt 1.8W.OOO Kublksuß! Anden Oien- unb Retortenaiilagen wird eifrig gearbeitet; die Retorten- Uii.manerimgkn und Luit- unb Damplkanäle werden von Ebamottcziegclii in äußerst komplizlrtcr, sinniger Weise hergestrllt. In rem RegulirnngSgebäude. von welchem auv erst das aus seine Relnhclt vielfach apprvblrte GaS in die Stabt entlasten wird - seiner großen Bedeutung wegen geschmackvoll auSgemalt — ist bereits der große Gasmesser, aui » oder 10 verzierten Steln- sockein ruhend, au,gestellt: ein größerer erstllrt «n der ganzen Welt nicht mehr, c» giebt letzt nur zwei gleich große und zwar In Berlin und Köln. Zu dem jetzt eriordcrltchen EinrichtungS- betilcv sind zwei Dampsmaschinrn von je 25—80 Pferdekrätten Gärig, die 2 Pumpen in Arbeit erhalten, deren jede cn. 50 Ku- hckmetcr Waffer aui den Wastertburm schaffen und eine ganze Reibe von Awmoniak-Pnmprn, einen riesigen Ventilator nnd vcrichledenc Werkzeugmaschinen bewegen. - Die neue Anstalt besitzt ein koinvleteö Wasserwerk von einer Bedeutung, wie sie solche manches Wasserwerk kleiner Städte nicht hat. Wc, wird eS dem schlanken Wastertburm mit seiner leichten, im Freien hängenden gußeisernen Wcnkettrcppe ansette», baß da oben ein Reservoir hcmgt, in welchem 2000 Ecntncr Master siegen; eist ' " ' . _ undsvllau«- klcinrrrS Reservoir befindet sich direkt vnrunte
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