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Dresdner Nachrichten : 22.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-22
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.08.1880
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HL» ! dlatat vamei» v>« U„„I> >«jor unck x«»ntni».«tiil» <Ior«I> >«p»r»t» lu»<1 ttoloatmiä«,» »11s VortkslI» »a eiu«r i»r»1t1>«vl»«a ^usdNäuUA >m tr»»r8>»Ii»ikeu, LnUltu« I»«a, veut»ekea, IU»II«»i»«keii, ttuss»lttv1»ei» «to. ^ 1-»u vu>, Lor F1i<,jln»'dwvr»v!LLltI »dbLv^i^v Uouor»» dstLttzxt weist ooek unter »/, »UL. pr« hitttluli-. ttoloucllülsr» I-vvUoliSll voll LUc. 1.3Ü ttl» LvieelteL frdti k uuä Xbtlt». 10 1/tir itur Vorfü^ua^. ^umvllluotxen e«0. pvrsüollcl» ru bovlikso. KpreedLsit v. 1—2 Mir. «vdnt. ^d<L». u. Louut. Vorm., vovelbvt ävr ^ I'rovpevt äe» t,'oll. sloroieken ist. V^8 ^ Susvk L vo. L Olxurron-Liirrrvs- unä Import-VosvkSkt» Vrosävll, VVrüLöntjnusstrWLs 11 füürssogsbLuckv) R Lpoejalitüt: fflil<»llün«lt8tl,«> „. 1l»p«»5tirt« IT»v»ii»r-<^t»»rre». VoiRauk vom l.L8or in Listvn ru LuLros-proison. , AM" ssluvlit V«Iv«r»iiim. NM» Lesterreich. In Wir» wuiden einige Sozialisten. kicFlug- schrlslcu zu dem morgigen patriolische» Feste veroreilcn wollte», Mgenoniinc» wo»cen. Die zu einer Gegendemonstration ein« bciusene Volköveriammlung wurde polizeilich verboten. England. General Stewart har sein Hauptguartier In ZeUalabad aufgeschlagcn. Wie Eingeborene auosage». bat Ge- neial Roberts Gduzur unbehelligt passtrt. liö verlauket. Alub Kban bcschlvsj in'olt>e der Un^ebulb ber Stämme Aanbahar vor re», tLintreffen des Entsatzes anzugreilen. Phaytt ist nach Kbojak abac^ange». Rr. SSL. rrung 7« M,U.. >ett . . w" L!., höchste " W. Lüö»West-M»id. Verm. heiler, Millaft» Äewillcr. daun .'"werönd-.t r...rmume.r°g-. ... Ncuum. - .6« A.. «.ÜV. ^ , Tt.Npcraüw ""milch NseK Gkwitttr. Bewölkung zuncvmenv.! Lmnitliji, 22. August. Voltttsche». Lu» Rußland wird nun offiziell die Enthebung de» Grafen Mellloff von seinem Diltatorposten bestätigt und gleichzeitig seine Ernennung zum Minister des Innern verkündet. Die berüchtigte dritte Abtheilung, aus welcher bereits vor der Nihilijtenbewegung so manche tollköpfige, absolutistische Maßregel hervorging, die nach den einfachsten Gesetzen der Repression die vorhandene Erbitterung nur noch verschärfte, entfällt damit für das öffentliche Leben Rußlands. Daß damit eine Aera der freieren Gcistesregung im europäischen Osten begönne, wird Niemand sagen können. Vorläufig ist die Härte und Strenge nur legalisirt, die willkürliche, nur dem eigenen Ermessen verantwortliche Diktatur ist in gesetzliche Formen gebracht, der Ausnahme-Diktator ist ein Minister des GesammtstaateS geworden. Aber trotz alledem birgt diese Wendung de« Dinge den Kern künftiger gedeihlicher Entwickelung in sich. Sechs Monate sind seit dem grausigen Attentat im Winterpalast, Vas am 17. Februar dieses Jahres vor sich ging, verflossen. Unmittelbar nachdem sich der Pulver dampf der Explosion verzogen hatte, ernannte der tief erschütterte Kaiser den Armenier Loris Melikoff zum obersten Gewalthaber des russischen Reiches, dem im Falle der Roth Alle, selbst die kaiserliche Familie, zu folgen habe, wenn es das Staatsinteresse, die Nieder werfung des Nihilismus erfordere. Seitdem ivar Ruhe in Peters burg. Nicht mehr al« in allen Weltstädten kamen öffentliche Ver brechen gegen die Sicherhett der Bürger und höheren Beamten vor und wa« vordem unmöglich schien, gelang Melikoff, der Nihilismus blieb still. Diesen zunächst wichtigsten Erfolg hat Loris Melikoff aber nicht einseitig seiner drakonischen Strenge zu danken, sondern Hand in Hand mit dieser, ging dtt weise Einsicht des Grafen in die vorhandenen, unerhörten Kehler der russischen Verwaltungswirth- schast. Wa» hier faul war, entzieht sich noch heute der sicheren Kenntnis, Europa«. Schweigend, gleichsam abwartend, sahen die Nihilisten zu, wie Melikoff bestechliche Minister, volkaussaugende Steuerbeamte, Defraudeure der öffentlichen und geheimen Kassen, falsche Denuncianten davonjagt« und wenn auch fürchterlich streng, so doch gerecht nach allen Seiten, der umsichgreifenden Empörung entgegentrat. Rur sein Amt, nur da» Vertrauen seine« Monarchen im Auge, hat Melikoff sich nie auf Hörensagen und Rapporte der Unterbeamten verlassen, sondern hat mit unerhörtem Fleiße, oft nur vier, fünf Stunden nächtlichen Schlaf genießend, bewunderungswerth selbst gearbeitet. Schon die Einsicht, wo Unzufriedenheit gährt, da muß «S Ursachen derselben geben, die der Reformator kennen und behebrn muß, will er die soziale Krankheit nicht nur scheinbar unter drücken, sockmm von Grund aus heilen — schon diese Einsicht Melikoff'S bildet eine Wendung in der russischen inneren Politik. Seine Macht als Minister ist die gleiche wie seither und den ihm beigestellten Röthen und Beamten spricht das Gerücht ehrliche Absichten bei Unterstützung des neuen Chefs zu. Wachsen die Jntriguen und Verleumdungen dem maßvollen energischen klugen Armenier nicht über den Kopf — was allerdings in Rußland noch stets der Fall gewesen ist —bewahrt er sich trotz weggcjagter, hochadeliger Dummköpfe oder Bösewichter, vielleicht trotz des Hasses von Seiten gewisser Mitglieder der Kaiserfamilie, das unerschütterte Vertrauen de» Kaiser» — dann kann sein Wirken vielleicht die Revolution bannen. Ein zufriedene» Volk revoltirt nicht und mag «» auch innerhalb de» Nihilismus unwürdige, gewissenlose Unruhstifter und unverbesserliche Meuchelmörder geben, die erste Bewegung dieser Partei hat sich nur gegen notorisch verbrecherische Beamte gerichtet und die Unternehmen gegen den Kaiser selbst trugen evident den Stempel der Verzweiflung. Schafft Melikoff in Rußland gleiches Rechtst» Alle, so wird man vom Nihilismus nicht mehr allzuviel hören. Ein Wunder freilich wäre e», wenn Melikoff den langen Weg vom Unrecht zum Recht, von der Gewalt zur Gesetzlichkeit in Rußland ohne den Hals zu brechen, zurücklegte'. Di« Türkei befindet sich erstaunlich wohl. Die vielen Verlegen heiten, ln welche England verwickelt ist, so daß es wirklich nicht die Zeit hat, den europäischen Exekutor in der Türkei zu spielen, machen den Türken Muth. Auf die erste Vorstellung des Sultans, er könne nicht in der kurzen Spanne von drei Wochen und nicht in den vor geschriebenen Grenzen die Abtretungen ausführen, haben die Mächte zwar noch ziemlich kategorisch und einheitlich geantwortet, die Türkei müsse. Jndeß liest S«. vielfrauige Majestät in Konstantinopel die Leitungen so gut wie wir — ob die „Dresdner Nachrichten", wissen nur nicht sich« — und die Uneinheit und die Unlust der Mächte gegenüber den Türkenhändeln ist ihm natürlich nicht entgangen. So hat er denn eine Brochüre versenden lassen, in welcher nicht ohne Schärfe und Humor zwar di« Fehler der europäischen Diplo matie bei den Grrnzentwürfen bloSgestellt werden, anderseits aber zugestanden wird, die Türkei sei materiell fest entschlossen, die Ab tretungen zu bewilligen. Fall» keine Einmischungen erfolgen, voll zieht sich diese ganze Sache vielleicht ohne Blutvergießen, wenn schon bi» jetzt die Albanesen zu ihr« Abtretung ein verziveifelt trotziges Gesicht machen. -In Frankreich ringen die politischen Stimmungen, aber es überwiegt die Vernunft. Auch jetzt fehlt e» noch nicht an einzelnen heißblütigen Deklamationen über Frankreichs Weltherrschaftsberuf, den r» ehestens wieder einnehmen müsse und werde. Aber die jetzige Republik ist für diese Zukunftsmusik taub. Der telegraphisch skizzirte Artikel der frommen „France" äußert sich wörtlich: ^ z«rme< Deutschland! ES hätte Lewünscht, baß der Zeiger ken durchdrungen, um uns ln vibenteuer zu stürzen und de» euro päischen Fritten zu stören. Aber durch unsere unbestreitbare finanzielle Macht wobt bedient, werden wir unsere Rüstungen betreiben, uniere Kriegögcräive so verrichten, baß wir nichts zu befürchten baven, nichts bo» eine»» Angriff aller germanischen Kontingente. Und wenn wir diese» Zwcek rem gesunden Sinne unserer Vertretung und dem Patriotismus der Nation, welcher schon so viele Lasten ertragen bat. erreicht babcu. so werden wir Gewcvr bei Fuß den tieie», unvermeidlichen, von Europa deö sozialen Friedens wegen gewünschten Sturz sencö schlecht gebau ten. schlecht zusammcngcfligten Reiches erwarten, welches bie Völker und Raren unterdrückt unb sich Deutschland nennt. Die Eröffnung ber Ecbichast wird uns bereit finden." Aber die Regierungspartei bleibt gemessen und ruhig bei ihren durch und durch friedlichen Aeußerungen, die nirgend Uebelwollen gegen Deutschland verrathen. Der schon gemeldeten Rede Freycinet'S fügte der Finanzminister Magnin in c-ärs ä'or hinzu: Frankreich habe und behalte den Frieden, so lange die Republik bestehe. Ein Land, das an Abenteuer denke, werde nicht 153 Millionen Franken Steuern für 1881 erlassen, und das thue jetzt Frankreich. Diese Aeußerungen, verbunden mit Freycinet'S Worten: Der Frieden und die Republik werden in Frankreich permanent bleiben, wenn, „was Gott verhüte, eine grausame Nothwendigleit uns den Krieg auf zwänge" — müssen in Deutschland, das ja wahrlich an keine Agres- sion gegen Frankreich denkt, erfreuen und beruhigen. England« Minister bemühen sich, die Vorgänge in Afgha nistan als ungefährlich auszumalen und gehen so weit, zu behaupten, da» indische Defizit werde durch den neuen Krieg nicht groß gesteigert werden. Wenn Frankreich eine Bilanz zieht, so rechnet es mit klaren Faktoren. Aber England, das soeben seine nur 21,000 Mann starke irische Besatzung wird verdoppeln müssen und noch gar nicht absehen kann, wie sich die Dinge in Indien und Afghanistan gestalten, ist wohl außer Stande, eine Präposition seiner Schulden pro 1881 schon jetzt aufzustellen. Die Gährung in Irland dauert fort. Bis jetzt waren die Revolten erbitterte Straßenkrawalle und die bessere Klasse der Bevölkerung unbetheiligt. Aber schon drängt das arme Volk seine Abgeordneten, im Parlament erneut den irischen Noth- schrei vorzubringen, oder sich an die Spitze des Landvolkes gegen da« Parlament zu stellen. Dille, Mitglied de« Unterhauses, erwähnt mit drohender Sprache, 300,000 Bewaffnete der irischen Bauern- Landliga erheischten schleunige Abhilfe der Nothlage, und auch aus Schottland kommen Nachrichten einer gegen die englischen Herren und die Negierung erbitterten Stimmung. Da hat England im eigenen Hause Roth und es verlautet denn auch Nichts über seine Einmengung in kontinentale Wirrnisse. Mit Vorsicht aufzunehmen sind alarmirende, ab« zugleich sehr unbestimmt lautende Nachrichten aus Tunis, wo der schon lange schleichende Konflikt zwischen Frankreich und Italien einen akuten Charakter angenommen hätte. Die „Berit,-" behauptet: Seit dem 18. Aug. befindet sich das französischeLevantegcschwader auf der Rhede von Tunis; es besteht aus drei von dem Kontrcadmiral von Britzbuer befehligten Panzerschiffen, der „Jeanne dÄrc", der „Provence" und der „Reine-Blanche". Sobald die italienische Negierung die Ankunft des französischen Geschwaders vor Tunis erfuhr, soll sie Befehl ge geben haben, daß zwei Fregatten von La Spezzia abgingen. Be stätigt sind diese Telegramme bis jetzt nicht. seinen zum Woble der Menschheit nothwenvlgen Sturz »Sfaaen. ' ' beißt vorauSiaaen. Da» wie ein StessuSklcid an die Selten des Reicv. gelegte Elsaß-Lothrlnaeri erwart« mit Verlangen einen glücklichen Wechsel. Möge Deutschland eS wobl wissen: wir sind vollständig friedfertig, wir wissen zu gut. wa» dl« leichtsinnig unternommenen Kriege koste«: wti si«b iu irbr von dem demokratischen Gedan- Renelte Telegramme »er „Dresdner Nachrichten." Berlin, 21. August. ES gilt nlS sicher, daß die Signatur mächte dem von der Pforte gcwünschtcn Fristauffchub bezüglich Montenegros zusiiniinen werbe». Seit vicrTagen ist der serbische Gesandte in Wien. Cbristic, Pier. Der Kern reo Hierseins be trifft Verhandlungen zwischen Deutschland und Oesterreich einer seits, und Serbien und Rumänien andererseits. Erstere gewähren den letzteren Schutz und diese unterlassen ihre abenteuerliche Actionspolitik. Stuttgart, 21. August. Der ..Staatsanzeiger für Svür- temberg" meldet: Die Taufe des neugeborenen Prinzen findet am 24. d. aus dem Landsitze deö Prinzen Wilhelm. Marienwahl. in der Nähe von LubwtgSbnrg. ohne größere Feierlichkeit statt. Der König, welcher seine lnnlgste Freude über die Geburt deö Prln. zen und mutbmaßlichen Thronerben auch durch Uebernabme der Pather.Nelle Ausdruck gab, wird sich bei dem Taufakt mit Rück sicht auf die begonnene Kur durch den Oberhosiiiclstcr, Freiherr« v. Tbinn-Reuburg, vertreten lassen. Frankreich. ES geht baS Gerücht, ber Botschafter ln Berlin. St. Ballier, bemlssiomre und set alö Nachfolger General Chancv bestimmt. Belgien. Sestern Abend fand Im Kgl. PalaiS zu Brüssel der Empfang der anläßlich ber JubliäumS. Festlichkeiten erschie nenen MuutclpaUtäten statt. Die Gesandte» der betr. Länder stellten hierbei ihre Landeöangehörigen dem Könige vor. Der König zeichnete besonders den Lordmayor von London aus. Berliner Bvrse vom 2l. August. Niveau der gestrigen; cement der Course schob die Se!chättSstIUe einen Damm vor. DieauSwärtigen BörsengabengünstigeStlmmungSberichte. trotzdem blieb cd, wie gesagt, bei einer Stagnation: die Course wurden mehr gerufen alö zu Effektengeschäften benutzt. Die in Prlvat- krcisen vielfach gehörte Ansicht, daß bereits eine Ueberprobuctivn an Eisen eingetreten sei, scheint bie Börse nicht zu tbeilen. Mon- tanwertbe behaupteten sich gut. Natürlich machte die Baisse. Partei sh,——"— L . Die heutige Börse hielt sich au^dem Niveau der gestrigen r einem weiteren Avan hre Anstrengungen und au» dem Umstande, daß für «aura '/n Proc. Deport verlangt wird. gebt bervor, daß sie na» mentilch au« dem Gebiete der Bergwerke rührig ist. Von Bank- wertben zogen Leipziger Diskonto l'/wProc., Sächs. Bank einen Bruchthcll an. Auf industriellein Gebiet avanclrten Gußslahl unb Nähfaden um je '/.. Zimmermann gaben über 1 Proc. ab; Stlckm. verloren ebensall- r Proc.. blieben aber loco Geld. Lokale» v«d GSckfischeS. — Se. Mas. der König hielt gestern auf EpechtShällser Revier eine Jagb ab, zu welcher Se. Mal. Morgens gegen 8 Uhr mittelst ExtrazugS In Tbaranbt elntraf. Im Geiolge befand sich auch der ln Tbaranbt in gutem Andcnien siebende Ober- landeösorstmclster Roch mit. Da» Diner fand Nachmittag» 5 Ubr im AidertSlalon. statt. — S. K. H. Prinz Georg kam gestern von Hosterwitz au» nach der Residenz, um der auf bei» sogen. Heller fiattfinbendrn Regiments-Vorstellung des Lcibgrenadicr - Regiment» Nr. I0<» beizuwohnen. Eine Anzahl höherer Offiziere befand sich in seiner Begleitung, wie sich nicht minder ein sehr zahlreiche» Publikum alö Zuschauer eingciundcn hatte. Ebenso wirb am morgende» Vormittage daö 2. Grenadier »Regiment Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Regiments - Vorstellung abhalten. Derselbe» wird, wie lcrlautct, auch Se. Mas. der König beiwohnen, da Höchstoerielbe morgen Vormittag bchuis Erledigung von Regierungögeichästk» ohnehin von seiner Sommer- Residenz Pillnitz nach der Stadt kommt. — Der K rchschullehrcr Cantor August Metzle ln Baruth hat Vas Verdienstkreuz erhalten. — Am Freitag weilte ziemlich eine Stunde Se. kais. Hobelt brrKronprInz de» Deutschen Reiches in Dresden. Halb 8 Ubr traf der hohe Herr aus dem Schlesischen Bahnbose ein und 0 Ubr 25 Minuten reiste er vom Böhmischen Vahnboie auö nach Eger über München nach Oberaminergau weiter. Von der preu« ßischen Geiandlschast war eine vom Lohnkmicher E. Mansch iHotel Nössige:, bezogene hochfeine Eguipage gestellt worden, in welcher Se. kaiscrl. Hoheit über die neuen nascrnen der Albert stadt , die dritte Brücke und den Großen Garten nach dem böh mischen Baonbose sich vcrsügte. — Zu allgemeinem Bedauern erfahren wir, daß der bisherige Gcndarmerieoderinspcktor von Cerrinl wegen andauernder Krankheit sich geuöthigt sicht, seinen Abschied zu nehmen. Mit ihm scheidet ein hochgeachteter Beamter und guter Patriot au» königlichen Diensten, lieber seinen Nachfolger tauchen bereit» !m Publikum verschiedene Gerüchte aus, wonach ein trüberer Offizier tn Aussicht genommen worben sein soll, welcher in einem sächsischen Badeorte alS Kommissar funglrt. Wir enthalten un» jedoch ber Nennung deö Namens, da dies wohl nur ein Gerücht bleiben wird. — Auch unser Stabtrath hat jene neuen Gaö-Verbes« serer, die durch Verwendung von Gasolin wahrscheinlich die Explosionen ln Berlin und Halle veranlaßt haben, «ür vier ver boten. Die weitere Benutzung de» bereits tm hiesigen Etablisse ment „Tivoli" seit einiger Zelt ausgestellten GaS-VecbefferungS- Apparateö Ist beSbalb sistlrt worden. — Im „Mrißn. Tage»!." werden die von dem diesjährige» Manöver und der damit verbundenen Einquartierung betr. Ort schaften ciusgesordrrt. sich an einer Massenpetitton um gänzliche Aus hebung brr diesjährigen Manöver zu betheillgen. Die Petition soll be gründet werben durch die traurigen Erntevcrbältntffe und die Unmöglichkeit, die außenstkheube Ernte vi» zum 1. September vereinzubringen. — Demnächst beginnen, und zwar von nächsten Dienstag ab, die Hebungen der 1. Infanterie-Brigade Nr. 45, zu welcher die Greiiadicr.RcaiinLnter Nr. wo und lOI gehören, bei Dresden und dauern blö mit nächsten Sonnabend den 28. August. — Für daö laufende Semester ist der Deutschen Fachschule für Blecharbcitcr ln Aue von der königl. StaatSregierung ander- weit ei» Zuschuß von 3000 Mark gewährt worden. Die vreuß. Regierung hat llOO Black Stipendium für einen preuß scheu Schüler gestiftet; die großherzogl. Regierungen von Baben unv vo» Sachsen-Weimar stifteten eines von je 250 Mark für Schüler ihres Landcö. — Gestern Mittag 12 Uhr erfolgte durch den Herrn Land gericht-Präsidenten geh. Justtzrath Webinger im Justlzgebäude bie Ausloosung von 30 Hauptgeschworenen aus die nächst folgende. in der zweiten Hülste bcö Seplemver beginnende Schwurgerlchtsperiode. — Vorigen Donnerstag rückte daö hier garntsonlre' e Garde-Reiter-Regiment, welches blö dahin seine Rr^ - mentö-Uebungcn beendet hatte, von Kasernopollö ab. um sich bchuiö Thellnahme an den Hebungen der 1. Kavaleriebrigad« Nr. 23 — zu der außerdem noch da» I. Husaren-Regimeut Rr. 18 unb daö 1. Ulanen-Reglment Nr. 17 gehören — iu der Zeit vom 23. bis 20. August in die Gegend von Dahlen zu begeben. -Die gedruckten WohnungSmIetbverträge ent halten oit bie Klausel: „Für den Fall, daß Miccher wegen uu« pünktlicher Zinszahlung rxmittlrt wird, hat er die volle Mlethe für die Dauer deö Kontraktes zu zahlen." Diese Klausel ist nach relchsgerichtllchem Erkenntnlß bahln zu verstehen, baß der exmit- tirte Mietber schadenersatzpflichtig für den etwaigen, dem ver» mlether dadurch entstehenden Verlust ist, daß ihm die Wtedcrver- miethung der frei gewordenen Räume während der noch aul- siebenden Kontraktzelt zu einem ebenso bohr» Preise nicht gelingt. Der Vcrmiether kann alö Deckung sür den ivm etwa entstehenden Mlcthverlust sofort die Erlegung der vollen Mietve für die Kon- traktSdaurr verlangen, die er jedoch dem Exmlttlrtcu später ganz oder theilwelse zurückzugewähren hat, fall» r» ihm gelungen war. während der fraglichen Kontraktsdauer die Räume anderwelti» zu vermlcthen und die Mlcthbetrüge einzuzieben. — Zn bergestrigen öffentlichen S i tzung de» Bezirkl au ö s ch u s s e s wurde daö Gesuch Psütze's In Plauen um Schank, unb Tanz Kcmccision genehmigt. AIS stellvertretenden Standes beamten für daö Standesamt Weißig bet Schönfeld schlug wa» Herrn Kaufmann Haase daselbst vor. Genehmigung fanden lokal- statutarische Bestimmungen ber Gemeinden Kbtzscheubrod« und Bühlau, beögi. die Gesuche Klcber'ö in Striesen, der verehr!. John In Tolkewitz, Töpfcr'S in Dorshain, Klotzsche'» i» LepperSdor! unb Schlleßcr'ö in Striesen um DlSpcusatton i» DISinembratlonösachen; ein gleiches Gesuch der vrrwtttweirn Völkcl ln Kemnitz, sowie bie SchankkoncesslonSgesuche Zimmer- mann'S In Cunnersdorf, Zschachlitz' in Kaitz, Horn'» iu Leube». Koch'» ln Tharandt, Gerber'» ln Löbtau. Ueberle'S in Kvtzschen- broda und RIctzschel'S in Kaitz wurden abgewiesen. Bei Byetzung zweier erledigter Freistellen lm Slechenbause BetheSda zu Nieder- lößnlp sollen die Gesuche der Gemeinden Radebeul unb Loscbwltz Berücksichtigung flndcn. Ferner sind die Gesuche um Concesston ln Schanksachen Oehme'S tn Nauölltz, Groitzsch » tn Niedersedlitz, Lange s in Kötzschcnbroda, Drobisch'ö in Leuben und KieinstückH ln Schönieib genehmigt worden. Schließlich genehmigte ma» einen Beschluß über die Auslösung der Altgemelnde zu Mockritz, sowie daö Anlagen-Regulativ von Mickten. — Von lenem Soldaten der 11. Kompagnie de» r. Gren.- Reglm. Nr. 101, Namen» Krause, welcher dieser Tage in Räcknitz ans Veranlassung deö dortigen GemcindevorstandeS ver haftet und von einer Militärpatrouille abgeholt worden ist. wird allerhand VoSbaste« rrzäblt. Verleide soll sich, nachdem er am r. d. M. die Vogelwiese gehörig frrquentlrt, zunächst nach Gruna begeben und dem dortigen Grmrindevorstande. angeblich «m Na- men deö Regiment», mstgetvellt haben, daß letzteres auk einem Uebungömarsche begriffen sei. in Kürze genannten Ort palsiren werbe und bie Mannschaften desselben infolge des langen Mar sche» sehr durstig entkommen würben, weöbalb die Gemeinde dafür Sorge tragen wolle, baß genügend Leute mit frischem Lrink- waffer beim Einmarsch de» Regiments dereit stehen. Diesem Verlangen «st wobl auch entsprochen worben, da« Rrsimeut
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