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Dresdner Nachrichten : 09.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-09
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.08.1880
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vrssäsn, 1880. »»«„« fra» , ri„ „ »«r r,«kdltl,n vtarteullrat, >r. »»,nnkm«ni«»rci» vteriktt^rlta, » Mark »0 VI«t» durch dir Po» » Mark 7« hllse. »Intel, «um», rs PI»r. >uil«,, 38000 «rcuidi. fftir dleRUckaabc et»kelandter Mi» »ulrridle macht lich die Redaclia» »tchl ucrdindttch. Nnleraten - Aimalmie aukwiirtle Ha«s,i,tl«i,i u. iüaalar in Ham. dura. Berlin, Wien. bet»«!,, vairl. Bretlau, granlturl a. M. — Mud. «t-N» In Berlin. ortvga. Wir», hamdura. graiNlur! a M.. Mün chen—Taube L No. tngranltuet I.M. —Bnrcanrd „Äiiuali»«»- »«»«". -«»>»,, l.»lii,r-, Uulllr, ck o». in Pari». 25. Zü1ii'8kM8. Auterhaltniig, Geschästsverkelir. Sörsendericht, Freuldenlifte. j)ü8 LjrmkA08<;1tiLL't von «L Ev«. llolco clor Liiororgasso. ksstaurant o. Aosol, IrKteur, v«»rspI»lL Skr. LI, LlittsMisok von IL bis Vr4 Ukr. Vr unfl >/2 kortionon, sowie Oouvert L 1 U. uock Iiülior. Ltammirüllstüclc, ff. Dlaueiiscties Daxor-icollsr, Oulmdaekor uml ^Voissbior, k'raolilurtvr tz; ^optelivoin, krosses VVoiu-I,i>Mr. Snlerae» «erde» MarienSr»te l> «>» «dd». L Udr »naeuamme». Sonntag» dt« MiiiaL» IH Uhr. I» Meuliadl nur an Wochentagen: »r. «loiiergaile Nr.L di« Nachm. 4Unr. — 2er Raum einer einspaltigen PeliizeileloltellüPige. Lingcsandt dt« Zcileno Pjge. »tne «aranite llir da» nitch». tiigtge Erlcheinen drr Jnsrrat» wird «icht gegetrn. Eluiwdrttge Annoncen»Aultrage »an un» unbekannten Firmen und vertonen >nicrir-n wir nur gegen IvrLnumkraiido-Haliluug hur» vrietmarle» oder PollcinMIung. »<I>t Silben lotien IS Pige. I». serak» tltr dt« Montags- Nummer »dt! »Lch klnem Fei,tage die ^etlt» V. »MW. !L§I. Lüelis. Hoüiyt'., 0FL8OLHI prsgsi-slrasse 7. LIgsns fübrik uncl grösste /1us«Lkl^ feiner i.eöor- uncl Lronre-Lklisntorie-d, f Wssren, Albums, ffLoker,8el>muok- uS zklln«t-6egönstänlje. 8peeia.litii.t:K ' ^ntortikuiik von Pravüt-Kldum« u.U Ililsppvn mir Diploms 2U äulljläoiiZ sowie IVnpsivn uml ttsmensröge uuto- Ltuis, Uüelier u. flgl. js,' Rr. ÄÄZ. , Mtlicrnng von, ». riugiin: Mromeeer inny vsrar «mnrn.'Wannrakin> (MMnffN, e,l„»sles,ko„ »Nn N Miiciiise- Mlnllii FI» »rNNo Meien -v-,n-r ,:>a Mitl., iett gestern »nucinndert. Li>en»oi»eirogr. n. »icaum.: lü" W., nicdr. i vIUSIlMieN tlir dkN -I, 2tNgUII. ^völlig elv irllve, UtegeN, TeM-s > Tcnip. >u-"W.. ijöchsi-Bizarr;. Wc„-Lii»d. Himmel bedeckt. j pkratlir kleielbc, zeitweise windig. ^ Reuclle Telegramme ver..Tresvner NakliriMtcn." Gnstein, 8. vlusiust. Kaller Wilhelm verlässt Montag Gastcln u»o tährt von vcr Bahnstation Lcnv nver Steinach »n der Rudols'lrovah» nach Slussce. wo er als (Salt der Fürst!» Hohenlohe verweilt. Dienstag crlolgt die Weiterreise nach Ischl, doch wird Kaiser Franz Iosei die Slnknnit Kaiser Wilhelms nicht in Ischl erwarten, sonder» seinem leaste viö Obcrtrau» vei HaU- stadt am HaUstadtcr Sec cingegeniahrcn. Arankrctclr. Grcvl), Gamdetta. Sal), Constanö, Iaurcgul- dcrrv und Barrov sind deute Bormittag »ach sthcrbourg adaerclst. Aiucrika. Dr-Tanncr har seine ireiwlllige 4<»kägige Fasten zeit am 7. August Mitiago glüstllch zu (Lude ueiüdrt. New-;1or k, 7. August. Mc.)l 4 D. 2s C. äkolher Löinleclvelzen lD. 9 L. Mat) ol-i wiverli »>s (L. s^rr'.clit ü^/4 (5. Dresden,!). August. — Vogelwiese. Vorgestern Nachmittag 4 Uhr verkün deten drei Kanonenichtäge die Ankunst S. K. H. des Prinzen Georg »cbil lScuiahlin und den ältesten fünt Kindern. Die hoben Herrschatten begaben sich direkt nach dem kgl. Zelle, vor welch lkhtercin zwei Zieler und mcbrcre Bolzcnlungcn Spalier diltetc». Das Mlliikchor dcS s.'eid-Grcnadier-Regimcnrö spielte inzwischen einen Varabemarsch vom Musikpavillon auö. 4 Uvr 12 Mi», verkündeten abermals Kanonenschläge die Ankunlt II. Majestäten vor dem Wchühenzelkc. Der kdnlgliche Zug wurde von einem Nberwachtmcistcr nnd einigen Vorrcitcrn cröfsnet, diesem folgte eine Haldchaisc, i» der der König und die Königin Plah ge nommen. nächst dieser einige Wagen für die Umgebung. In dieser betäuben sich n. A. die Herren tOberholmarschall von Könncciiz, Oberboiineiitcr von Lüttichau, (Seneralabiutattt und GcneraUicli- tcnank von Harlowih, Kainmerhcrr üBhrn, der stcllv. Oberstall- ineiilec imb Flügelabjutant Major von Edrenstcin und der pcrs. Adjutant L. K. H. des Prinzen Georg, Rittmeister Edler v. d. Pluiiih. Ausicrdein batten sich behuiö Begrühung reiv. Fübrung der Aiitglieder deö Königshauses Herr Gcnerallieulcnanl von Funste. Stadtkommandant und der Platzwajor Hauptmann Svaiteholz. Kanimerderr von Minstivid, KreiSdauptmann von Einsiedel. Polizcitlrcctor Sä'wausi und Oberbürgermeister Dr. Ltübcl :c. cingetllnteii. Die königl. Majestäten wurden in ihrem Zelt von der Prinz Georg'schcn Familie empfangen, währenddem ertönte vom Musikpavillon auö die Sachienhymne. In ein vom Hoiratb Pabst auf de» König und die Mitglieder des Königs hauses auögebrachtcS Hoch stimmte die vor dem Zelt ange- sainmelte grösst Menschenmenge begeistert mit ein. Hier verweilten indes! die hoben Hcrrschaitcn nur kurze Zelt, be gaben sich vielmehr nach der Schiekballe, woselbst von de« höchsten Hcrrschaitcn je ein Schuh nach dem grösst» und zwei Schuh nach einem kleineren, eigens für das Königshaus bestimm ten Vogel iür ihre eigene Person und je eine gleiche Anzahl Schüsse iür die Königin, Prinzess Georg und deren Kinder ge- Idan wurden. Hicrnächst machten die hohen Herrschaften einen Anndaaiig durch die Bubenrelhen und beehrten zunächst die Gc- werbchallc deS Dresdner Hanbwerkcrvcrelns mit einem längeren Besuche, von da begaben sie sich »aeb dem mechanischen Theater von Ni. Moricur und nahmen daselbst den ersten Lhcil deö Pro gramms: „Neste um die Weit in 8«> Minuten" — Malerische Reue von Melbourne. Südanslralien über Kalifornien. Indien bis zu den Eiöreglonen des Nordpolarmecres — in Augenschein. Iiizwiichcn war die aus Obcrrcutd Im Pustcrthale in Tirol stammende auf der Vogelwiese ansteckende vicrblattrige Zwerg- iamstie nach dem köntgl. Zelte besohle» und mittelst Droschke da hin gebracht worden, tt llhr 20 Minuten begaben sich die höch sten Herrichaiien, da eö nunmcbr stärker zu regnen begann, mit telst Geschirr nach dem Könlgszcltc zurück, woselbst sich die chvergianiilie sowohl ln komischen Vorträgen, als solchen auf der Schlag- und Streichzithcr, Guttarre und Violine producirtr und huldreiche allerhöchste Anerkennung sand. Nach Einnahme einiger Eririschnngcn verliehen die höchste» Hcrrschaitcn unter den Klängen der Sachienhvmne. begleitet von sechs Kanoncm'chlägcn den Fcstvlak. um sich nach Streblen rcsp. Hosterwitz zu begeben. — Die „Dc. Abendztg." erzählt von einem Vogelwiesen- Aben teuer, welches de», Redakteur dcS hiesigen „Figaro" passirt sein soll. Derselbe sucht seine schlüpsrigen Artikel, um sie siktenpoUzellich zu decken, manchmal mit etwas Moralhhrase zu vermischen. Daö hatte nach obengenanntem Blatte ihm die edle Zunst der Kupvelwirthe übel genommen, zwei dicke Kupplerinnen halten ihn neulich Abend in einem Zelte abgeiaht, aner über de» Tisch gelegt und seine Kehrseite in einer Weile bearbeitet, daß es geklungen, a!S ob von kräftigen Händen ein nicht enden wollender Applaus gespendet würde. Der Betroffene sei von dieser Anerken nung seiner literarische» Leistungen nicht gerade erbaut gewesen und sei traurig bavongcschlichen. — Ob die Geschichte wohl wahr ist? — Einen gelinden Schreck hatten auf der Vogelwiese neulich AbentS die Gäste eines Münchener Bierzeltes, alö eine Petroleumlampe cxplodlrte und die Dekorationen, Fahnen und Leinwand in Brand setzie. Glücklicherweise war Alles von dem anhaiiendcn Regen noch so bnrchnäßt, daß der Brand keine Wcitcrvcrbreltung sand. — Am Sonnabend Nachmittag, vor Beginn deS Geschäfts aus der Vogelwiese, wurde einem der daselbst F-cllhaltendcn durch die Gerichtsvollzieher und in Gegenwart seines jüdischen Gläu bigers sein Waarcnbestand abgepländet und durch Dienstmänner per Karre vom Platz geräumt. Da der Betroffene sich eines guten Nm'cö als Geschäftsmann erfreut, so standen gute Menschen demselben durch Lleierung weiterer Waare zur Fort setzung seines Gelchästö zur Sellc. — Die hiesige „Ger.-Ztg." erzählt von einer verunglückten Reise eines Dresdner Rentiers nach Hamburg und Hclgo. iand, welche zunächst dadurch beeinträchtigt wurde, daß die Dampfer der Bremen-Helgoländer Linie keine Passagiere an Bord »clmicn dursten, so daß der Dresdner Rentier in Ham burg verweilen mußte und sich NachIS in St. Pauli in eine ganz bedeutende Kellerei verwickelte. Der aui dem Lanke geholte seekranke Zustand mochte wohl die Hauptschuld tragen, daß unser Rentier aus einer Hamburger Polizeiwache längere Zeit vor Anker bleiben mußte. — Aus welch einfache Weise Hundebesitzer dem Ver bote, Ihre Lieblinge mit In NestauratlonSgärten zu nehmen, Nach kommen und dabet doch keinen Durst leiden, konnte man gestern Vormittag beim Restaurant Boulevard in der Frlebrichöattee sehen. Dort hatte sich ein Hundebesitzer einen Stuhl und ein Gla» Bier aut die Allee herauSbringcn lassen, um in Gesellschaft seines Hundes ungenirt seinen Frühschoppen einzunebmcn. — Gestern trüb kam auf der neuen Pferdebahnsirecle an der Steigung der Falkciibrücke baö Handpserd des BahnwagcnS in'S Wanken und nachdem die Zügel gerissen, stürzten beide Thicre und die Deichsel zersplitterte. Ein größeres Unglück geschah nicht, nur daß daSHanbpierb leichte Schürfungen bavontrng. - Heute nimmt Kapellmeister Ehrlich die so sehr beliebten und besuchten Abonneinentconcerte Im Scbillcrgarte» zu Blasewitz wieder auf. nachdem verflossene Woche die ausgezeich nete Kapelle lediglich im Schützen-Pavillon der Vogelwiese con- ccrtirt hat. — Eine Traucrkunde kommt auö dem böhmischen Grcnzdorlc Rosendorf, bekannt durch seine bedeutende Buttcrciniuhr nach Sachsen. Am 5. b. sind daselbst 27 Häuser ein Raub der Flam men geworden, ohne baß man viel retten konnte. — Polizeibericht. Ein angeblicher Kaufmann aus Schweidnitz, welcher seine LegilimationSpapietc verloren haben wollte, meldete sich am Sonnabend Vormittag im hiesigen Ein- wohncramte, um ein Zehrgeld zu weiterem Fortkommen zu er heben. Der Ansmerliainteit deö erpedirenden Beamten gelang es nun, in bicicm Kaufmann einen ehemalige» GcrichtSaktilarino aus Graudcnz sestzrisiellcn, welcher vom Landgerichte zu Thor» wegen Tbel l »ahme an einem Morde seil bereits l4 Tagen steckbrieflich verfolgt wird. — Einem In der Wilödruffer- Nraße etabiirtcn Juwelier ist am Sonnabend Nachmittag auö seinem Geschält ein goidncr Ring mit iüni oder sieben Brillanten, kroncnartlg in Bogen ä.joui- geiaßt. etwa .',00 Mark werth und ein besonders breiter glattgoldncr Trauring 18 M. Werth ge st o b- le» worden. — Am Freitag Nachmittag war in Antonstadt eine Köchin mit dem Anzündcn von F-encr bescväillgt. Sie goß au» einer BIcchkanne Petroleum zu, letztere epplodirle, die Kleider der Person wurde» bespritzt und geriethcn soiort in Brand. Obwohl schnelle Hilfe vorhanden war, ist die Betauernöwerthe doch am Körper nicht uncrbeblieh verletzt worben. — Vom 8. bis 12. und vom 15. bis 21. d. soll bedeutender Sterns ch n up penfall sichtbar werden. — Vorgestern — am 7. d. - feierte das „Mittmcibaer Wochenblatt" den Tag seines 50jährigen Bestehens. Es ward deshalb ein besonderes Erinnerungsblatt' ausgcgcven. Die erste Nummer 1800 erschien unter dem beute antiguirten Titel: „Mittwcldacr Anzeiger. Mit kgl. sächs. allcrgnätigsier Eoncesiion." -Aus dcm Gottleubathale. Hier im früher stillen Berggießhübel hat alles Lebe» sich anders und Heller gestaltet. Kaum pat der schrille Pfiff deö Damvirosseö die guten Allen des Ortes auö ihrer Alltagüruhc erschreckt und ihre Augen, Ohren, Beine nach dem noch unvollendeten Babnvos «denn einen Olymp deö Gamdrinuö glcbt'ö noch nicht) gelenkt, so wälzt sich ein bunteö In- und Durcheinander unter Staub und Himmel herein durch schattige Alleen in den klimatischen und Mineral-Badeort. Da blüht neues Leben auö den Ruinen. Da brcchcn die schönen Tage von Arcmjuez tn beglückender, erwischender Weile sich Bahn! Für Mcnichenseintc, Phlegmatiker ist hier kein Asyl, wohl aber iür Souimcrsrischler nnd Kurgäste, die daö Herz aui dem rechten Flecke haben, ihre Lungen stärken »nb ihren Bcvtcl Mehl zu ichr anskrcngen wollen. Berliner mit ihrem „Eo seht man int!", Dresdner mit Ihrem guten Hochdeutsch, Leipziger auö der „Goistgeimchengüche", sic alle ircncn sich des prächtige» Stückes Erde hier n» der plätschernde» Gottlcube. Manch kralliger Zug ans dem Giescnstciucr Felsenkelicr erheitert die Gemütber und erzeugt gesunden Humor; erzählte doch gestern erst einer Ihrer Mitbürger ans Sachsens Metropole: Bargou werte von der Staatsanwaltschait verwigt, da seine Bleisoldaten nicht gcimpit seien. Eö ist leicht erklärlich, wenn die hiesigen Ortüt'ewohncr in Ihrer biederen Weile der hoben Srändcvccsammlnng sich zu innigem Danke vervslichte», durch diese herrliche Tdalbalm ist ja ihrer Heimath eine bessere klingendere Zukunft in Aussicht gestellt. Freilich dar! man nicht vergessen, daß auch die schönsten Rosen Dornen vaben, die da stechen, daß das Blut fließt, auch hier giebt eö seine Schattenseiten. Da fehlt cö z. B. an Wohnungen bei starkem Anbrange, wohl auch an Bedienung; allein nur Geduld, auch hierher werden Gründer kommen. Fr. - Das lljäbrige Löblichen deö Schneidcmühlcnbcsllzerö Nest ler ans Gebirge bei Maricnberg ertrank am Mittwoch in einem Wasiectrogc. — Aus noch unbekannten Ursachen erhängte sich inSchön« bach bci Schnitz am 5. d. der 19jährige Dienstknccht Gebauer ans Heeselicht. — Wie der „Nelchenbachcr Anz." meldet, ist in Pausa eine neue krallige und icvr acvaltrciche Mineralguclle gesunden worden, bezüglich deren man sich dort großen Hoffnungen hinglebt. — In Volkmarödori bci Leipzig wurde am 7. d. ein 2jährIgcS Kind cincö Handarbeiters durch Ucbcriahren gctödtet. — In Liebertwolkwitz bci L. erhängte sich am ». dS. ein 7ijähriger Hausbesitzer Schmidt im Holzstaue. — Ein Ojähriger Knabe ist der Urheber cincö Brandes, wo durch in M utzschen am 5. b. zwei Schwcincställe und ein Kohlenschuppen nlcderbranntcn. — Auf den Feldern des Rittergutes Schweta bei Mügeln zündete am 4. d. der Armcnbäuöling Grell eine große Strobicime an und legte sie tn Asche. Greis meldete sich dann sreiwlilig alö Brandstlltcr. — Der 10jährige ArmenhauSVewobnerSsobn Haupt kam am Freitag der außer dem Hause deS Pantoffcllabrikanten Kirsten in -vermödorf bei Königstein befindlichen TranSmIisionöwelle zu nahe, wurde von derselben erlaßt und wiederholt »erumgeschlcu- dcrt. Der linke Arm wurde dem Knaben in Folge dessen voll ständig auögctreht. — Amtsgericht. Zn verwundern ist es wohl nicht, wenn hin und wieder weibliche, namentlich unter sittenpolizeilicher Kontrole stehende Individuen den SIchcrheitöbeamtcn gegenüber, und gewissermaßen alS Revanche iür baö Einschreiten dctsclbcn, mit Anschuldigungen hervortreten, die, wenn sic begrüntet wären, iür daö Schicksal deö betreffenden Beamten sehr vcrbängnißvoll werden müßten. Denn waö kümmert sich eine sittlich verkom mene Person unter Umständen darum, einige Wochen oder Mo nate iür ihre Schlechtigkeit zu büßen, hat sic doch, wenigstens in manchen Fällen, bei denen sich die Schuldlosigkeit deö ver leumdeten Beamten nicht sofort bcranSstellt. die erbärmliche Schadenfreude, denselben in eine Untersuchung verwickelt zu wissen, die ie nach den obwaltenden Umständen längere Zeit ein schlimmes Licht ans die verdächtigte Person wetten kann. Therese Plesche auö Stcinschöna. elne Prostltuirte der gemeinsten Gattung und Stammgast im Pollzclgebäudk, wurde ln der Syl- vcstccnacht in der Oppcllvorstadt arrctirt und trat am nächsten Tage mit der Behauptung aut, der Gendarm habe sich bei Ihrer Abführung In die Zelle eine gröbliche Verletzung seiner amtlichen Thätigkeit zu Schinden kommen lassen. Zwar nahm die P. ein mal diese Anschuldigung zurück, trat aber dann mit um so grö ßerer Bestimmtheit gegen den Beamten auf u»v wußte den angeblichen Vorgang namentlich in örtlicher Beziehung derart plausibel zu machen, daß man gegenüber dem anfänglich etwas auliälligen Verhalten deS Angeschulbigte» die Untersuchung gegen denselben einlciteie. DaS Landgericht wieö jedoch später den Angeklagten der Staatsanwaltschait au! Fortstellung der Untersuchung in der Erwägung ab, daß sich der von seinen Vor gesetzten alö vorzüglicher Beamter geschilderte Gendarm in den glücklichsten Famllienverbältnissrn betand und demselben nicht ziizutranen ici, sich gegenüber einer Person, der die Begriffe von Ehre und Gewissen vollständig abhanden gekommen sind, tn eine iür seine Erittcnz so aesäbrliche Situation zu begeben re. Ferner war bcirerabtästigcnEmtlcheidnngdcöLantgettchtoinöGcwichtgttalicn, daß die oitmals t>» Polizeigriängniß nntergcbracht gewesene Pirsche in örtlicher Beziehung Erfahrungen jammc!» konnte, die sie bci der Anschuldigung vcrwcrkhctc u. s. w. 'Wegen vcricum- dcrlscher Beleidigung vor daö Schöffengericht vcrwicscn, hielt die Dirne ihre Behauptung auirccht, vcrmechle aber dem Haurkzcugcn gegenüber trotz wiederholter Aufforderung kcineöwcgö mit der zu erwartenden Bestimmtheit amzutrcken und üdcrcicö ergab die Beweisauinahmc, zu weicher neu» Zeuge», darunter auch Herr Criminai-Eommissar Paul vorgcladcn waren, hinreichend Material zu der Ucberzcugung von der Schult der Angcilagtcn. Der Gcrichtsboi unter Vorsitz des Herrn Amtsrichter Do. Thon erkannte aui :t Monate Gefängnis;. — Oswald Rl.bald Dehler, Eolportcnr seines Zeichens und nach seiner naiven Bestätigung: „Da war'ch selber schuld dran" bereits einmal bcstrait. erhielt von dem Herausgeber einer hier erscheinenden, durch iciiicn cynischcn Inhalt in den gebildeten Kreisen verpönten Zcilichriir 100 Exemplare ü 10 Pi. zum Eolporticen mit 50 Procent Rabatt aus Kredit übergeben, ließ sich aber nicht wieder sehen nnd kam deshalb wegen Unterschlagung von 5 Nit. zur Anzeige. Der Angeklagte bebanplcte, er habe bloö 22 Nummern verlaust, die übrigen Exemplare nach Abzug von 28 Stück, die er in natura ablieicrtc, nicht verlaust, sondern nur ausgclcgt, wolle aber sür Alles dem Kläger auikommen. Vor wenigen Tagen batte übrigens Döhler eine Abschlagszahlung von 1 Nt. 50 Pi. geleistet. Herr Amtsanwalt Dr.Zapss beantragte Bestraiimg nur wegen Unterschlagung von 22 Eremhlarcn u 5 Pi. und dem gemäß wurde Angeklagter zu 1 Tag Gefängnis! veruriheiit. — Landgericht den August. Clrafkawuier V. (Berufungen». Uhr in Privatklagsachcu dec> Schulhaudmciiters (Larl August Teutschcr in Meißen gegen den ^adrikant Carl Gustav Köhler daselbst wegen Beleidigung, ui'/- in Piivaöllcigs.icheil de> Buchhalters August Eduard Franke in Blajewii) gegen den Ltras-.c'.'.wäner Carl August Hartmauu daselbst wegen Korververleßung. II'/^ in Privatklagsachcu dc§ Guwbcschci August Hlirchwgott Kaiser in Mügeln gegen den Gcmciudcvorslaud Louis BZoldewar Kliugschc daselbst, wegen Beleidigung. 12 in Privalttcigsachcil des Alnlsliauvnuanu?. Otto von Ehrclislcin in Pirna gegen den Cteinbr. chsbcsibcr Carl Julius Leye ui Puna und August Wilhelm Wehuer in Eopch wegen Beleidigung. — Ltraiwuuucr II. '.) Uw Hanvtverhandlnng wider den Privatcxpcdicnt Carl Robert Böhmer aus Cvldih wegen Wiukclschriftjlcllerei. 10 gegen Agnes Maria Leopeldiue verehel. Borger aus Tauben- heim wegen Urlundcnsälschung. 11 gegen den Handarbeiter Carl Guirav Friedrich Ernst Weber und den Dachdecker Gustav Bruno Güulhcr wegen Widcrjrand und Körververlevung. — ElbvSbe in Dresden. 8.Aua, Mitt.: 100 Lenk, unter«». Briefkasten. AuS dem Dorfe D. „Ich bin ein Alaun von 4» Jahren, habe voriaeö Jahr nicht mehr als :)03 Mark Einkommen flevabt und kann eö kein Iabr höher brinacn. I» welche Steuer klasse bin ich kann wohl zu nehmen? Wie ist cö acictzlicb ?" — In die erste Steuerklasse mit 50 Pi. Steuer und 25 Ps. Zuschlag. Sie rechne» wahrscheinlich nur Ihr Einkommen an baarcm Gelte, während Sie vielleicht noch Naturalien, ircie Wohnuiui u.deezl. haben; de» Geltbetraa dafür müssen Sie als gewissenhafter Stcucrzabler mit deklarier». Elise und Ate ree deö. „Elise nnd ich wir stritten uns sebr — Wer von unö Beiden die Schönere war'. — Eine ist blond, mit Ausion ganz blau - Ist hager, doch eine ganz niedliche Frau. — Mein Auge ist dunkel, das Haar ganz brünett - Bin voll, gut gewachsen, doch etwas kokett. - Eine ist samt und fromm wie ein Täubchen — Ich aber bin feurig, möcht' gceu untec'o Häubchen. - Nun sage, geliebter Onkel, unö an - Welche ist wohl am schönsten? Du bist ja ein Mann!" Wir werden nnö hüten, ein Urthcil zu fällen - Denn solchem Spruch könnte nur Unheil entgucllcn. — Daß Paris den Apiel der Veiinö gereicht — DaS nahmen Minerva und Juno nicht leicht; — Verbrannt wurde Troja mit MauS und mit Mann — Viel besser alö wir war »och Paris daran: — Er hatte die Göt tinnen vor sich sich». - Wie soll man anö Eurem Briefe ersehn — Ob nicht, verzeiht, weiin'S grob klingt, zum — Ercmpel Eure Beine lcumm?! .*. B. Geht nicht. Wir können nicht jedem Blerauögebcr, der zu große Sablleisten macht, extra den Kops waschen. Da müssen sich die Gäste schon selbst helle». M. P. „Ein bedrängter Bräutigam erbittet Deinen Rath. Bor einigen Wochen sprachst Du im Brieikasten von» Verein der ,.Sausten Hähne". Könntest Du mir nicht mittbcilen. wo dieser Verein cxistirt und unter welchen Beringungen man in denselben ausgenommen werden kann? Meine Braut will mir nämlich nicht eher ihre Hand reichen, bevor ich nicht ein ianitcr Hahn geworden bin, da sic nur mit einem sanften Hahn dereinst durch'ö Leben wandeln will. Ich möchte aber auch andeecricils beantragen, daß unter den helrathölustigen Jungiraucn ein Verein „Sanfter Hennen" gebildet werde, damit die lausten Hähne sich nicht io allein iüblcn ?" — Der Verein der sanften Hähne domi- cillrt In Deutlch-Neudott. Ein Verein sanitcr Hennen unter l ei- rathölustigen Jungirauen wäre überflüssig. Abgesehen davon, daß die Jungirauen »ie mit Hennen. höchstens mit Schüppchen ver glichen werden können, sind dieselben immer sanft, »aincntllch wenn sie unter die Haube wollen. Für vccbclrathete Frauen dürste sich ein Verein eher empfehlen, in dem sie angchaltcn wür den, Sanktmutb zu üben. A. Ethcr, Chcmnitz. „Sie Im Besitz meiner Korrc- sponkcnzkaric schätzend, habe nun von einem Mcnlag zum andern 4 Wochen lang gewartet, aber keine Antwort im Brieikasten! Ich hätte Ihnen mehr Anstand zngctraut, wenn man Sie hös- Ilchst um eine Auskunft bittet, andere Sachen z. B.. wie eine Christel an ihren Liebsten schreiben soll, beantworten Sir ellen lang, aber etwas Vernünitigeö nicht! Sie wissen cö wahrschein lich selber nicht, wie cö richtig beißt, ob man sagt: der Kartoffel oder die Kartoffel." — Also daö ist Ihre wichtige Anirage? Und dcsbalb gleich so klotzig, wenn sie unbeantwortet bleibt: Jedes vierjährige Kind in Chemnitz hätte Ihnen sagen können, daß cö „die" Kartoffel heißt. Sie scheinen zu denken, der Brieikasten sei dazu, jede alberne Frage auszunehmen. Schicsgcwickelt! Der Brief von der Christel war zweiiclloö interessanter als Ihre „höflichste Bitte um Auskunft", ob man „der Kartoffel" sagt, verehrter Toffel ohne Kar." .-.Alter Ab.. Chemnitz. ..1) Sind vermögende Ellern verpflichtet, einem Kinde schon bei dessen Verheirathung ein Erb thcil verabfolgen zu müssen, oder können dieselben, wenn sie drei Kindern bei deren Verheirathung je csti bestimmtes Erbthcil ge währt haben, dem vierten ein solches bei dieser Gelegenheit ohne Irgend welchen Grund vorcnthaltcn? 2s Im 8 20li> deS bürger lichen Gesetzbuches vcißt es, „das, ehelichen Kindern ein gcsctz- IlcbcS Erbrecht gebübrt." Ist cS nun zulässig, daß beispielsweise ein Erblasser, ohne Gründe zu haben, ein Kind zun, Erben von looo Mark und ein anderes nur von 25 Mark einsctzt. oder eristucn hierüber bestimmte Grenzen?" - Zu I) Eltern sind ver pflichtet, die Töchter bet ihrer ersten Verheirathung angemessen anszuflatten; weitere Ansprüche giebt cs nicht, namentlich nicht aui Gewährung cincö ErbibcilS. so lange die Eltern leben. Zu 2i Jedes eheliche Kind bat vom Nachlasse derEltern «cvcnt.Vor- cltccns den Pflichtlhcil mindcstcnö zu beanspruchen; derselbe beträgt, ein Drittel deö aciekstchen Eibtbcllö. wenn vier oder
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