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Dresdner Nachrichten : 13.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-13
- Monat1880-08
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 13.08.1880
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«rvsHov, 1880. >»n»,» 3V00Ö »„«»l. 8«» »teNültg-bk klnftklondler Mn» »ulekttie mach! sich die Nedaclt«» NIL» serdindlich. Ansen»,» -Anualnne »»«wärt»! «. ««gier t» v°»i« »ur«. Berlin. Wien. Leipjig. B->I«l. ?k">°u. giauttur, a. M. — Ru». Moll« In Berlin, Leipzig, Wien, tz,«»nr«. yr-nilurl - M.. Mün- che». -» Laude L So. l» Iranlturl «.M. —vuieanxd „Aiidaliden- ", — IInvn,, l.Uiic, UuIUer ck B». in Pari». LS. A»1»r8»N8. «rate werde» «arieniirade U «ibd». l» Uhr ang-»»mmen. ttl' Tageblatt für Uolttik. Anterhaltong, Geschäfismrkchr. Lörsenbericht, Fremdeuliste. «o»nIa,«di,!k>illa,»tt UH,, S» Sleuftad» nur a» Wocheniairu: ar. Sioilergaii« Nr.ddi» Nachm. <Ui,r. — Der Raum etner einipaltlge» llietiizeii« loiiei l5 Pige. itingesandt di« Zeile 5t! PIge. Eine «aranlie liir da» «Ich>» liigige itrichkine» der Inseeal» wlrd »ich» gegeben. »u»«Sriige plnnvneen.rlultriige von un» unbrlannle« Vinnen un» Perionen inlerir-n wir nur gegen Iv rili>um ira»»o° Zahlung durch «rielmorke» oder Poiieinzahlung. »chr Kilben loiie» ld Pige. La teral« lür dle Montag« - Nummer «»« «ich einem yeiiiage dle Beltl» gell» «i P„e. I)rl8 IZrlii1(Kv8vIMkt von >»<Ui»«k«;1 ^<I,l«»h>a->ili»5i8v 11t, Uolcv llor Lporor^aüso. 25 LriskboZm uvä 25 Louverü, vllxltsolion vorlaut, mit Slonogoammen <2 I,oliol>ixco ltueüstLdon, vorsedlunooi»«, verpackt in oinvin vicpantvil Earton, I tzlark. — llnsor 8ortimvnt bkkiwlit aua 8l2 vcrsetiioclovon Llouoxrammvn. ! U 8opliici>stla8!ie, ,1. ürU'^OU Lopilion^Irasso «, ^ Nülelii»»» au Ui>r l>aplileadlr> ke. 71^ klgsno ssabrlk un»1 grösats /lusWlllil lj Uli feinerl-öiior-unii Sronre-Kalanterls-ff lltt. I ttvIlUUttllll, Maaren, /ttt>ums,fäoiier,8climuek-ii. ^ X^I. 8üel>8. sil.lUok.,) ^ alittlt: OFO8VOH1 prsgerstrssse 7. „ o von praviit-AIbume u. y klappen mit lljplvms nu ckudillton, co > Lmvio V/appen »ml tlamensrüge ant ^ Illuis, Lüctior u. ckßl. > Millening voin IS Auguii: Baroineicr nach Vikar Biisold, Wallliratc l9(Abd». 7 N.I j75SMiii.. ie>l »k»er» n MUiinu neiaiieu. Thermomelrogr. n. Rcaum,: >li'k,"A!.. nicdr. i Tcmp. 7 "W., höchfte Nord 7r>cli.7üi»d Rege», gegen Abend bedeck!. Aussichten fiir oen I«. August: Wolkig bl-trübe» Tem-z peratur dieselbe, zeitweise noch Niederschläge. s Freitag, 13. August- Politisches. Man könnte den alten seligen oder unseligen deutschen Bundes tag füglich ruhen lassen und brauchle ihm heute, wo das neue Reich auf ganz andere und theils viel zuverlässigere Interessen gegründet ist, weder Gutes noch Schlechtes über daö Grab hinaus nachzusagcn. Aber leider hat jene Frankfurter Scheineiuhcit Deutschlands eine Erbschaft zurückgelassen, die immer wieder bittere Früchte trägt: den Antagonismus zwischen Preußen und Oesterreich. Wohlgenierkt, zwischen Preußen und Oesterreich, nicht zwischen Deutschland und Oesterreich, nenn zwischen letzteren cxistirt glücklicherweise kein Antagonismus. Außerhalb Preußen findet sich keine größere oder einflußreichere deutscheZeitnng, die nichtmitwohlwollenderTheilnahme die Handlungen und Wandlungen Oesterreichs bespräche. Und umgekehrt haben die Oesterreichcr mit der ihnen eigenen liebens würdigen Elasticität das Jahr 1806 völlig verschmerzt, sie tragen Deutschland keinen Groll nach, daß sie seit.iköniggrätz herausgedrängt sind aus allen Beziehungen zum Reiche, ja, es hat nach 1866 nicht an einflußreichen Stimmen in der österreichischen Presse gefehlt, welche das damalige KricgsunMck des KaiserstaateS als ein Glück für seine innere Entwickelung und politische Consotidirung ansahen. Aber trotz alledem — der preußische Partikularismus kann seine Abneigung gegen das österreichische Wesen immer noch nicht ver winden uild jetzt sind c» nicht die gouvernementalen oder offiziellen Berliner Blätter, die sich in unfreundlichen Kritiken über Oesterreich überbieten — auf die käme wenig an, da sie keine Volksmeinung widerspiegeln und nur nach der politischen Wetterfahne urtheilen, wie es verlangt wird — sondern die echt Berliner Volksbiätter sind eS, die man wirklich schwer tadeln muß, wenn sie, anstatt freund schaftlich ausklärend, lediglich gehässig und aufreizend über Oesterreich schreiben. ES verräth wenig Staatsklugheit und Logik, heute noch Oesterreich als einen zufälligen Freund Deutschlands bagatell zu behandeln. Die Existenz Oesterreichs ist im Gegentheil für Deutsch land eine politische Nothwendigkeit geworden. Und während unser Kaiser und selbst Bismarck nach diesen Erwägungen ihre Politik ein- richte», geberden sich die Stockberliner als etwas ganz Apartes und setzen selbst den allerdürftigstcn Takt da aus den Augen, wo die Kaiser Wilhelm und Franz Joseph in Ischl brüderlich sich die Hand reichen und auf Achtung ihrer Sympathien rechnen dürften. So aber schreibt die gewiß unabhängige „VolkS-Ztg." just zum Dienstag, dem Tage der Kaiserbcgcgnung, in Steiermark: ..Die Existenz deö österreichischen Staates Ist schon lange valb und halb eine Unnatur. Ein Staat aus lauter Aölkerietzen Ist ein Kunstwerk, welches nur durch eines von zwei Extreme» erhalten werden kann. Entweder dieser Kunststaat erhebt sich zu einem Ideal von Freiheit, das alle einzelnen Fetzen von Ratio nalitäten als einen thcucren Schatz betrachten, den sie nicht auf- aebcn mögen; oder es geschieht das Umgekehrte: man nimmt die Dienste der alleinseilgmachente» Kirche zu Hilse und sucht die nicht vorhandene Einheit in dem einheitlichen NcrdumimmgS- shstem der Pölker herzusteltcn, das sie iern hält von setem natio- nalpolitiichcn Freiheitsstreben. Natürlich gehört zu diesem Regicrungostistcin auch die Kunst, alle Aölker in der Runde so zu iesscln und dazu die Regierungen derselbe» so abznstempcln, baß sie in der Nachbarschaft jede national-politische Freiheitövewcgung treundllchst unterdrücke». ES nimmt nicht Wunder, wen» nach und nach Oesterreich in völlige Auslösung gerätst »nv seine natur widrige Existenz endlich völlig verschwindet. Vom deutsche» Standpunkt auö könnte man eme solche Katastrophe, welche die Zertrümmerung Oesterreichs herbetnihrt, kaum bedauern. Kann die österreichische Dpnaslie ihren Kultiirberuf für die Förderung dcS deutschen Wesens und LebeuS in de» uukliltlvirte» Ländern nicht eriülicn, so wird dies nur die Folge haben, daß uns Deutsch- Oesierrelch zukällt. Mit denEzechcn würden wir schon fertig werden." Welche Verkennung und welche Thorheit liegt in diesem preu ßischen Raisonnement! Zunächst muß Oesterreich, dessen loyale Zuneigung für Deutschland wohl eine andere Sprache verdiente, nicht für die Mißgriffe eines einzelnen Ministers verantwortlich ge macht werden. Probirt es Excellenz Taaffe mit der Czechenfreund- schaft, so wird er ja bald sehen, wohin er kommt. Auf wen ober soll sich die große und mächtige deutsche Partei in Oesterreich in Zeiten der Bedrängniß stützen, wenn nicht auf das festgccinte deutsche Reich? Durch was soll die Stellung unserer deutschen Freunde in Oester reich gekräftigt und nach und nach zur Suprematie entwickelt werden, wenn die Deutschen des Reichs immerfort vom Zerfall Oesterreichs fabeln, überdies mit dem abgeschmackten Hintergedanken, bei diesem Anlaß für Deutschland Deutsch - Böhmen zu erhaschen. Uns dünkt, eS war genug, Oesterreichs und Deutschlands politische Sphären, wie sie unnatürlich im Bundestage zusammengcschweißt waren, zu trennen. Jetzt aber sollte man ohne Gehässigkeit Oesterreich mit treuer Freundschaft behandeln, es als ein Bollwerk der westeuropäi schen Kultur gegen den Alles zu verschlingen strebenden barbarischen MoSkowitiSmu« betrachten und seine inneren Schwierigkeiten zu er leichtern, nicht aber zu verschärfen streben. Wenn die Volkszeitung in eben angezogcncm Artikel Oesterreich schließlich vorwirft, es habe in toller Ländergier Bosnien annektirt und könne nun erst recht der panslavistischcn Bewegung nicht Herr werden, so hat das Blatt hier ein kurzes Gedächtnis«. Preußen hat Oesterreich die Büttelrolle in Bosnien im Berliner Frieden aufgeredet. Freilich, das war ein schlechter Dienst — aber das widerstrebende Oesterreich nicht, sondern Deutschland ist Schuld an der unverdaulichen Annexion Bosniens gewesen. Sicherlich sind wir deutschen Sachsen in diesem Augen blicke reichstreucr als jene Berliner Zeitungen, welche in ihren Leit artikeln fast höhnend die innere Sprachemvirrniß Oesterreichs wie da« Symbol seines baldigen Zerfalle« hinstellen, auf der zweiten Seite aber die Kaiserbegegnung in Ischl preisen. Wir hoffen zum Segen unserer Kultur und zur Erhaltung des Weltfriedens, daß das Reich des Alliirten unsere« Kaisers, Oesterreich, bestehen bleiben werde und sich immer fester consolidire. Vom Balkan nicht« Neue». Bi« jetzt scheint dl« Türkei ehrlich da» Abtretuna-geschäft an Montenearo zu betreiben. Mcht ohne Humor sind aber einzelne Details, welche über die „mühevollen Ar beiten" der europäischen Diplomatie verlauten, mit denen sie um ein Haar einen neuen türllschen Krieg Heraufbesch,voren hätte. Im Laufe der Konstantinopeler Conferenz beantragte bekanntlich Lord Salisbury, die Bocca di Eattaro an die Montenegriner abzutreten, da der gute Lord der Ansicht war, dieselbe gehöre der Türkei. Herr Ehaudordy hat die Festung Zivvrnik für einen Fluß gehalten, und heute liest man in einem Pariser Journale, daß Herr Freycinet Je manden, der von Konstantinopel in Paris ankam, fragte, wie viel Tage die griechische Armee brauchen werde, um bis an die Ufer des Bosporus zu gelangen. Es fehlte nur noch die Flottendcmonstration, um diese Sammlung zu ergänzen. Wie soll unter solchen Umständen die Türkei die europäischen Staatsmänner ernst nehmen, und wie könnte man es den türkischen Journalen übel nehmen, wenn sie sich über diese Thatsachcn lustig machen? Es ist was Wunderbares um die — Diplomatie. Die Anmaßung der Curie hat endlich ihren Meister gefunden. Zwar nicht in der deutschen Politik von Blut, Eisen und Maigesetzen, sondern an dem Keinen Musterstaat Belgien; nicht an der Macht, sondern an der Ehrlichkeit eines Staatsmannes scheitern die römischen Jntrigucn. In der belgischen Deputirtenkammcr ereignete sich der Zwischenfall: Herr Woeste, einer der hauptsächlichsten Redner der Rechten, hatte, ivie schon kurz berichtet, erklärt, daß er den Minister hinsichtlich des Bruches mit dem Vatikan zu interpelliren beabsichtige. Sogleich bemerkte Herr Dechamps, Deputirter der Linken, daß man gerade in die Periode der Nationalfeste eingetreten sei und beantragte, die aufregende Discussion zu vertagen. „Weil Sic Furcht haben!" crwicdcrtc Herr Woeste und rief dadurch bei der Linken einen stür mischen Protest hervor. Der Minister Freie-Orkan erhob sich hier auf und erklärte: „Die Regierung ist bereit, der Rechten Genüge zu leisten. Wenn wir Furcht hegten, so hätten ivir nur die Kammer einige Tage später einzubernfen brauchen. Ich habe im Gegentheil alle Ursache, diese Debatte zu wünschen, und ich erivartc mit Ungeduld den Augenblick, wo Sie (der Minister wandte sich hier den clericalcn Dcputirten zu) die Betrügerei (!a kourberiv) zu rechtfertigen suchen iverden, von welcher der bis vor Kurzem hier beglaubigte diplomatische Vertreter des heiligen Stuhles eine Probe abgelegt hat." Bei diesen Worten applaudirte die gesammte Linke stürmisch. „Ja", fuhr Fröre-Orban fort, „ich erwarte, daß Sie den Versuch machen, den diplomatischen Vertreter des Papstes zu rechtfertigen, welcher die Agitation in unserem Lande unterhielt und konspirirte (Wider spruch auf den Bänken der Rechten), ja, welcher konspirirte und an den Hirtenbriefen mitarbeitete, die bestimmt waren, Unruhe bei der Bevölkerung hcrvorzurufcn." Als hierauf ein Deputirter der Rech ten den angeblich „ungerechten Vorwurf der Betrügerei" zurückwies, hielt Frörc-Orban denselben mit Energie aufrecht und fügte hinzu: „Die Discussion wird seiner Zeit stattfinden und meine Beweise iverden dann nicht fehlen." Die belgischen Eleriealen sind durch diese entschiedene Sprache ganz bestürzt. Sie waren auf eine so große Entschlossenheit von ! Seiten des Gouvernements nicht gefaßt. Rom ist vor den Maigesetzcn und Pricsterverfolgungcn in Deutschland nicht zurückgewichen, im Gegentheil hat sich Deutschland der Station Canossa bedenklich ge nähert. Die Sprache aber, die man in Belgien führt, wenn sie auch, und gewiß mit Grund, hart llingt, wird man im Vatikan sicherlich nicht vergessen. Neueste Tele«ramme ver „Trcsdncr Nachrichten." Berlin, 12. August. Kaiier Wilvelm ist beute trüb ^<9 Ubr mittelst ErtrazugcS aus ker Station Großbeercn eingktroffcn, von wo er sich nacki Schloß BabelSbcrg begab. >z>ier begrüßte Ibn die Kaiserin, dle sich gestern dorthin begeben batte und die in Potsdam weilenden Mitglieder der königl. Familie. In Groß- becrcn wurde der Kaiser, welcher sehr wohl auösieht, aui daö Festlichste begrüßt. Betgien. Der „Moniteur Beige" erklärt die Nachricht des „Osservatorc Romano", baß der oslerreichliche Kaiser und der bairische König ein Schreiben an den König der Belgier gerichtet hätte», worin sie sich gegen die beigische Kirchenpolitik erklärten, als völlig unbegründet. Berliner Börse vom 12. August. Die hiesige Börse ging beute selbstständig vor. Die Wiener AnfangScourse waren nicht hoch; da hier höher eingesetzt wurde, schlossen sich die fremde» ! Börsen an und >o lautete» die spätere» Notlnmgen von c auSwärs in Folge dessen günstiger. Die Börse bedielt ihr erfreuliches Gcsammtbild, zu dem der lebhaftere Geschäftsverkehr wesentlich beitrug bis gegen den Schluß, wo sich eine Ab- scbwächnng geltend machte. Renten zogen an, besonders auch Ungarrenle, die in den Vordergrund trat; ebenso die leitenden Papiere Ercditactien u. Franzose». Eonsolö belebt. Montanwertbe schlosse» sich rer steigende» Bewegung an. obgleich Glasgow niedriger avisirte. Bahnen höher; Berlin - Dresdner Stamm- Prioritäten gewannen wieder ^/> Proe. Säcbs. Wcrthe Profit!» ten beute noch wenig bei der steigenden Bewegung. Etwas Höher waren Leipziger Credit Soivrig, Lauchhamincr, Gußstahl, Wicke und Zimmermann. LokaktS nnd Siichsisches. - Der hiesige Metall- und Erzgießer Christoph Albert Bkerllng bat da- Ritterkreuz 2. Kl. des AlbrechtordenS. der Roüarzt Re«nicke vom 1. Ulanen-Reg. Nr. 17 das allge meine Ehrenzeichen erhalten. — Der erste ReilgioiiSlebrcr am Gymnastum Alberttnum zu rciberg, Herr 1)n. Süß, ist zum StiitunaSpiarrer und chloßprcdigor in Eberödorf»LIcvten»valde (bri Chemnitz) ge wählt worden. — Trotz der unfreundlichen Witterung, welche während der Hunkvtage geherrscht bat, haben die in den Ferienkolonien befindlichen Kinder nach besten Kräften den Auientbalt auf dem Lande benutzt und sind an Körver und Geis» sichtlich eririsci't und gestärkt. Morgen Sonnabend werden sämmtiiche Kin der nunmehr nach Dresden wieder zurückkehren und zwar 5,'/» Ubr mit Dampiichifs von Heidenau «Gr.-Sedlitz«,Ubr mit DampisctM von Rathmannsdorf. 6'/« Ubr mit Omnibus (Schieß platz» von Stenz, vv. Ubr mit Böbm. Uabn von Kleingießhübel. Ubr mit Böbm. Bahn von Mulda und Ruppendorf, 8 Ubr mit Omnibus (Postplatz» von Bärenfeis und Schömeld, 8-/«Uhr mit Dampfschiff (Meißen) von Diera und Saultitz. — Die vor 2 Jahren unter dem TItct „Kaiser Wilhelm- Spende" veranstattete Sammlung von Beiträgen biö zu einer Mark hat von 11,528,992 Beisteuernden In 1,740,909 Gemeinden einen Betrag von ca. 1,750,000 Mark ergeben und isi dieser Be trag bekanntlich unter dem Protektorate teS deuisci cu Kron prinzen zu einer Stiftung Verwender worden, wclcl e den Jircck hat, für gering bemittelte und insbesondere für die arbeitende Be völkerung des deutschen Volkes eine Renten- und Kapital- Versicherung zn bilden. Bei dieser Anstalt tritt einmal der wohl einzige Fall ein, daß aller Uebcrschnß ausschließlich zu Gunsten der Versicherten verwendet wird, da die Zinsen des Gn- rantlekapitale- zur Deckung aller VerwnltungStottcn besü.nmt sind. Gegen Einzahlung von 5 Mark sickert man sich von, 5«. Jahre ab eine kleine Rente ober die Auszahlung cincS kleinen Kapitales. Es können nur immer 5 Mark, nicht mehr und nicht weniger eingezahlt werden und diese Einlage repräscnrirt eine aus den Einleger selbst oder aus eine besondere Vcrjou lautende Versicherung; cö ist aber Niemandem benommen, mehrmals 5 Mark elnzuzahlen. so daß er Inhaber verschiedener Versicherungs scheine wird und die Kaiser Wilhelm-Spende also eine vorzüg. liche Sparbüchse für daS Alter bildet, denn vor dem 5i». Lcbcnö- sahre wirb weder Rente noch angesammrlteö Kapital gezahlt; cö eristlrt nur die Ausnahme, daß Einlagen, welche seit Jahren bestehen, nach «monatlicher Kündigung aber nur mit 2 Procent Zinsen zurückgenommen werten können. ES sei hier nochmals darauf hingcwiesen, daß nähere Auskunft über diese wchldurch- dachte humanitäre Anstalt in der Hauptsportelkasse des Attttädter RathhciuseS — Zimmer 17, l. Etage — von Herrn Kassirer Breher und Herrn Kontroleur Hartmann erthelit wird, woselbst auch die Elnzahkungtzstelle lür Dresden von der Direktion der Kaiser Wilhelm-Spende in Berlin eingerichtet worden ist. — Gelegentlich der am 15. Juli in Leipzig eröffnetcn Tür kischen Industrie-Ausstellung hatte sich, alö dazu amgciorderte AuSstellerln. die hiesige Firma: Tabak- und Cigarctten-Fabrik „Sulima" F. L. Wolff, erlaubt, dem türkischen Botschafter in Berlin, Saboullah Bcy, dem Protektor jener Ausstellung, eine Ctgarettensorte als Probe Ihrer Fabrikate speziell zu widmen. Diese seine Aufmerksamkeit ist von Seiten deö Bot schafters mit großer »Anerkennung entgegengenommen worden, wobei derselbe namentlich betonte, daß er die ircudige Gcnug- thuung nicht verbergen könne, seinen Namen mit einem Fabrikat in Verbindung gebracht zu sehen, welches sich durch eine io außer ordentliche Güte auSzeichne. Dieses gewiß trefslicbe und beredte Zeugnis, von einer so kompetenten Seite, welches noch durch ein eigenes Handschreiben bestätigt wurde, wird ledenlaUS nicht ver fehlen, zur weiteren Anerkennung und Verbreitung ceö bewährten Renonnneö besagten Hauses beizutragcn! Wie alle übrigen Fabrikate der Fabrik „Sulima" hat auch von obengenannter Ci garette die General-Vertretung Wilhelm Thomas hier, Seestraße Sir. 15, genügendes Lager. — Um dem inimcr häufiger geübten Mißbrauch, die Preisel beeren — jetzt kür die armen Gebirgsbewohner, nachdem Ihnen der Frost die Heibclbeerernte so gründlich verdorben hat, eine große Hoffnung - vorzeitig zu pflücken und im Keller die Noth- reike erlangen zu lassen, wirksam entgegen zu treten. lat die kgl. Oberiorsimcisterei zu Schwarzenberg tür ihren Forstbezirk daS Einsammein von Preiselbeeren vor dem 1. September ver boten. Aus den niedriger gelegenen Revieren von Eilcrlcin und Grünhein ist eS vom 20. August an gestattet. — Mehrere der von uns neulich eingehend beschriebene» neuen Fr. SiemcnS'schen Gas-Regencratorcn brennen in Lüdicke'S Wintergarten-Etablissement iSkating Rink» und be wahrheiten nur daS schon irüher Gesagte: sic ergeben das Mög lichste an Lichtesickt bei nicht unbedeutender Gagcriparniß. Der Llchtrffekt der Flammen kommt dem des elektrischen Lichtes nabe, aber größere Milbe und mcbr Ruhe sind vorhanden. Je stärker daö Licht, je stärker der Schatten, Ist ein alter Satz, der Einem bei dieser Beleuchtung unwillkürlich zum Sinsci'aucn gebracht wird. — In einer kleinen Ortschaft umreit einer Residenz wird von der Bezlrkövcrwaltung sowie von den OrtSbchördcn eine ganz strikte Sonntcigöveiligung verlangt und durchge- iübct. Neulich kommt nun aber Sonntags dcr Gemciiidevorstand früh '/:8 Uhr zum Gevatter Schneider, bringt seinen SonntagS- rock und verlangt denselben gereinigt, rcparirt »nd ausg.biigclt biS ö7l l Uhr. Der Vorstand kommt, der Rock ist fertigwaS kostet derselbe? Da reckt sich daS Schncidcrlein und bcriangt Mark. Große Augen. Mundsperrc aus der bebördilchcn Seite. Ja, sagt daS Schncidcrlein, aus Jbrcn Wunsch habe ich den Sonn tag entbeiligt, bas kostet nach Ihrer Verordnung :i0 Mark und 8 Mark Arbeit, saclt 88 Mark. Der Konscgucnz wegen wurde gezahlt und — gestraft. — Das Wuchcrgesetz Ist eine wahre Wobltbat für die gedrückte Menschheit. Es wirkt wie ein Regen nach schwüler Gluth. Tausende von Unglücklichen athmen auf. Gleichwohl giebt eS noch heute genug, welchen eö ein Dorn im Auge ist, bioS weil jedes Schutzgektz der Manschcsterpartci, dem Gel cn- lasscn, zuwider ist. Mit echt deutscher Genauigkeit zergliedern sie daS Gesetz und meinen, alte Wuchergeschäfte müßten immer noch giltig und klagbar bleiben. Der Richter soll also auch jetzt noch dazu behilflich sein, den Schuldner z» 50 Proc. oder 90 Proc. Zinsen zu verurthciien, sobald nur das Geschält noch v o r dom Gesetze gemacht wurde. Denn damals sei der Wuckcr erlaubt gewesen, folglich würden auch jetzt noch 50 Proc. Zinsen auö einem erlaubten Geschäfte verlangt. Allein cs bandett sich gar nickst um die Zeit, sondern um daS Verlangen. Wer jetzt noch aus einem Wuchergeschäfte klagt, verlangt cdcn jetzt noch Wucherzinsen. DaS Verlangen von Wncherzinsen ist aber durch daö neue Gesetz verboten, unb wird hoffentlich nicht durch milde Auslegungen dem Gericht entschlüpicn. — Die „Sachs. VolkS-Ztg." schreibt: In der vorvorigen Woche erhielt ein Leipziger Student durch die Post ein Packet, In weichem nach Angabe eines einliegenden Brieses auch üO Tblr. enthalten sein sollten. DaS Geld fand sich jedoch nicht v-r. Aui erhobene Anzeige wurden die beiden Postschaffner, in deren Hän den das Packet zuletzt gewesen war, in Untersuchungshaft genommen. Diese Halt dauerte 5 Tage, denn am 5. Tage stellte eS st» heraus, daß die Absenderin dro Packeteö, die Mutter deö Studenten. daS Geld wohl batte in das Packet tbun wollen, aber es tbatsäcblich ans Versehen zurückbchalren batte. - Der Pcrsonenzug. weicher 9 uvr 45 Min. Pen Greiz kommend in Ncnmark cintrifft, entgleiste am il. d. kurz vor letzterem Orte. Maschine. Tender und Packwagen wurde» stark bticvätlgt. von Personen aber Niemand verletzt. — Ein hiesiger Probuktenhändler. mit seinem Geschirr vom Buttcrcinkaui am Sonnabend aus Kreiberg komnicuk, ist zwischen Zaukcrota und Potichappel von einem Munniichen In. dividuum dadurch geängstigt worden, daß seiten desselben Cigar- renieuer von ihm verlangt wurde und dieses Verlangen auch trotz
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