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Dresdner Nachrichten : 12.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-12
- Monat1880-08
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 12.08.1880
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1880. VSWMU. HHn»te».«»»»bm, »u»««^,, Boal.r i» Hain. SeeUn, »len, LtlVY». Selel, lau. lZiaaksur, a.M.- «u». .F >« «er»n. t!ci>>ll°. Wie», hranlsur!« M,. Mlin. -2^ . "E>«t 8». I» Hraninnt «ureauk d „»uvallde«. X*»"»—U»«»-, r»ilit«, v»Mee » «k. t» Varl». »N«»l. a«ti>» Tageblatt für UolitiK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Frem-enliste. ÜÜ8 iritukKv8vj»Ltt von Äs boUlltltil ^ttle 8t1eI«>-^->!t>»ie8v Lv, Ilirlcv ckor Lporoigaküv. Ak»ohit-r«I«»rr«inin«. "MW Hrankreteti. Grevy, Gambetta u»v Say sind wieder IS " 2.« nacki Pari- zurückgekehrt Rr. 225. ^sri^b2--Esrs»b^rrLL« o/^s oncsv^Ltt Hw,ss3 aeo«0^ve^e: ^ si» o ^ - W oon-Lsimur lji » vsusrrLvuav.vvRL^ - LLr^srr sv. n. rr^os dlsrst »Uo VorUivilo ru einor pralitlseden 8n»dI1äuv^ ln» kranr., kuzl. vlu. A Don dlttltvr äurcl» äio sdoauo l«lckt «u» xrUiuNlili« LloNtoäa llodkilsou», äureli 622 uttül)o»trvttliel»o /Mellvl»rer-5!vttt«n» uml äis lüedlitzLLvi» IXtUrkrütta 6sr sttl^ploclisttllsn kiatiunslitLtoi» orrelcitlou k-'rsolgtm tittukd ä», Institut olun ulövlisutlioko 1'lvcittchNL von llder liunüort Ke^noliei'a uuä «rmögc liokt sinem ^e«to» vosortifseu luntritt tu 6su ttiw biusioktUet» soiuer pvonuiürsu VorkiUtuis»« um be-slon convouirsuäüu 2irtcsl. 6i>rock«ait 1-2 Mir. 0^8 A». Z»dr8«M8. Vnlrra« wer»«» Narle,»«»« I» V» «»»». » U»r an««»««. «-Mia», dl» mm-,» »U»e. I» «,uN«dl nur »» Wonilnla»»»: »e. UloU«i,»ii« Re. üb,» Nachm. Lllisr. — Der Raum einer kinlv»ln»ei« ,"U.-...,.N..>dP„.^."s.n»» «tzee «eranil, ,», »»»,»»». «u»w»rli,e Unnoneen-Iluftr»,» »an uii« »ndelannteutzirmen u»d Personen Inieeir-a wir nur»eae» Ivr»»«m«rand»-Ral,luu, durch chrtesmarken oder Pofteinmislu»». »ich: vilden I-ilen Id Piie. 2». t-eil« für dt« Ment»»« - Rummee «tze» »ach ei»em^,^a«e dt« veitt, sr--<««!^!LS!^sL-ss-r-!tSibrs:L^ Grevy antwortete aus^Lie regterungölreuiit« ! «nneruny vom rr. vlumin: «aronnier nach v«kar vdios». Wallstraße i»l»dd». 7 U.) 7L4MIII., seit aestern 3 Millim. qesnllen. Tderiiiomelroal nKeoum.: >N>i,»W.. »iedr. Te>np. N ^W.. ljüchue Nord'Wkst-Wtnd. Bedeckt, abwechjelud Regen. Ilchcn Ansprachen der Plärrer von dsarrctta» und Vlssteux, dass die Religion nicht bedroht sei nnd dieselbe namentlich in Frank- publik, reich immer noch eine Macht bilde. Die republikanischen Blätter! LrunkslilitkrsIMIo (auolr Ivilttveiiie) in allen Orüssen in <Ier Xiuäerrvktßon-k'übrrlc von v. 12. USnigsdriivkerstrssse 72, klvrltr /cliev 4, 7wlngkrstrkt»»v 8. lllu^trutionen gratis nu6 lruneo. sagen von der Reise GrevW, sie manikestlre die Äiachr dcrÄc Aussichten filr den >2. August: wärmer. Neigung zu Morgennedel. Ziemlich velter, trocken, I Donnerstag, 12. August. Politisches. Bon der Demuth und Dnlvung des göttlichen Stifters unserer Religion haben die Priester aller Zeiten nie viel gehalten, und namentlich die römischen Pontifexe haben seit den ersten Jahrhun derten der christlichen Zeitrechnung eine Hierarchie gegründet, die an Geschlossenheit und Herrschsucht weder vom orthodoxen Judenthume der vorchristlichen Zeit, noch von der Hierarchie des Auddhaismus und des MuhamediSmus überboten worden ist. Indes;, eine statt liche Reihe der römischen Päpste hat die Herrschsucht durch den Kul tus der schönen Künste wett gemacht. Ja, von mehreren Päpsten der Rafael'schen Zeit darf man behaupten, so streng ihr Druck auf die katholischen Gewissen der Mitwelt war, für Italien, für Rom, für die Kunst war ihr Wirken epochemachend. Für Rom erneuten sie die glänzenden Zeiten der römischen Cäsaren. Bei den neueren Päpsten ist die Neigung zur Herrschaft, nach drückender Herrschaft über die katholischen Gewissen nicht erloschen (sie hat bei PiuS IX. nur unmittelbar nach der 1848er Revolution eine liberalere Unter brechung e.litten), aber die Hcrrschlust tritt ohne Genie auf und ist deshalb doppelt häßlich. Was hat Papst Leo XIII. für die Wissen schaften, für den Humanismus oder für die Künste gethan? Bisher Nichts, und während die gebildete katholische Welt immer noch harrte, den Nachfolger deS unfehlbaren Pius rin milden Glanze einer zeit gemäß freieren Geistesherrschaft zu erblicken, die der modernen Wis senschaft und sozialen Ordnung die idealen Ziele Vorhalten, aber nicht sie gehässig bekämpfen sollte, entpuppt sich mit einer neuen Allocution Leo XIII. als Jntransignent, d. h. als unversöhnlicher Feind unserer Zeitrichtung, ebenso wie die rothen Jntransignenten der Pariser Commune prinzipiell unversöhnlich bleiben wollen, bis der Rechtsstaat gestürzt und die Willkür auf den Thron gesetzt ist. Die neueste Ueberraschung des italienischen Papstes ist kurz. Nach dem er in Belgien das Doppelspiel beendete, dem Staate Gehorsam unter die Landcsschulgesctze zu versprechen, insgeheim aber die Bi schöfe zum Widerstand gegen Staat und Gesetz aufzustacheln, enthüllt er nun folgende Thesen: „Alle Könige beS christlichen Volke» müssen dem Papste untertban sein wie Christo selbst." — „Nach Christi Gesetz müssen die Könige den Priestern unterworsen sein." — „Die Gewalt des Kaisers hängt von dem RIchtcrspruch deö Papstcö ab." Mit diesen Sätzen des eifrigen Politikers und heiligen Thomas von Aquine betritt der Papst den Boden der Politik so drastisch, daß man gespannt sein darf, wie das deutsche Reich diesen Fehde handschuh aufnchmen wird. In Belgien und Frankreich unterliegt der Clericalismus den gemäßigten, festen, liberalen BolkSparteien und der das Staatsrecht verkörpernden Regierung. In diesem Augenblicke sollte sich Deutschland von Leo XIII. durch so unerhörte Competenzansprüche einschüchtern lassen? Sind wir Deutschen denn auch heute noch die Prügeljungen der Weltgeschichte, daß für unö gut genug ist, was keiner andern, selbst keiner siockkatholischen Nation geboten werden dürste? Frankreich diScutirt nur zwei Dinge, die Wahlsiege der Republikaner und das Flottenfest zu Cherbourg. Letzteres vermag bei uns wenig zu intercssiren. Im Grunde haben Grevy und Gam- bctta nur einer Nothwendigkeit gehorcht, wenn sie diese militärischen Schauspiele vor sich gehen ließen. In Nichts machte sich bei den Festen eine chauvinistische Richtung geltend, und auf alle Begrü ßungen der Localbehörden antwortete Grevy mit jener bürgerlichen Schlichtheit und Ruhe, die dem ersten republikanischen Beamten seinen Mitbürgern gegenüber zukommt. Möglich, daß der heiß blütigere Gambetta manches prahlende und heftige Wort himmter- geschluckt hat, wenn die ihm dargebrachten Ovationen den Siedepunkt erreichten. Aber an Thatsachen steht nur fest, daß die RegicrungS- männcr den Wahlsieg der Republik mit Mäßigung konstatirtcn, zum Frieden und zur Arbeit mahnten und die Hoffnung marlirten: lang sam aber stetig werden die breiten Schichten der Landbevölkerung Vertrauen zur conscrvativen Republik fassen und es sei der Stolz der Regierung, dies Vertrauen in die friedliche Entwickelung der Republik nie zu stören und die Bekehrung der grollenden Parteim (der Clericalen und Legitimisten) mit jener Geduld, die der Stärke ziemt, abzuwarten. Wir Deutschen müssen mit Befriedigung ge wahren, daß Frankreich jede abenteuerliche Politik streng vermeidet und daß selbst gegen Gambetta, sobald ihm etwas Chauvinismus zu Kopfe steigt, der Majoritätswille gebieterisch sich auflehnt. Nicht einmal einen eng befreundeten Admiral hat er mit einem Kriegs schiff zur damals von England acceptirten Flottendcmonstration durchsetzen können. Die maßgebenden Zeitungen des ganzen Landes warm einmüthig in dem Willen: keine Flotte, keine Demonstration, keinen Franc» für eine abenteuerliche Orientpolitik. Der Türkei kommt diese Abneigung fast de« gesammten europäischen Volttwillen» gegm eine Griechenparteinahme zu Gute. Aber es scheint, daß die Pforte diesmal ihre alte Unbotmäßigkeit und Zweideutigkeit nicht herauskehren will. Die Nichtintervention der Mächte macht den Türken diesmal nicht übermüthig, sondern scheinbar au» freien Stücken wird endlich die Räumung dcS an Montenegro abzutretenden GebietStheileS um Dulcigno begonnen (vorausgesetzt daß es dabei bleibt!) und ebenso befiehlt der Sultan die Ausarbeitung einer strategischen Grenzlinie gegen Griechenland, welche möglichen Falle» einen Ausgleich auch mit den Griechen herbeisührt. Selbst die „Nat.-Ztg.", der man eine gerechte Haltung gegen die Türkei nicht nachrühmen kann, schreibt: , „SS wird durch den Augenschein so ziemlich verbürgt und e» kann daher auch getrost die Versicherung In die Welt geschickt werden, daß auf der Balkanbalbinsel keine ernsten Verwickelungen unmittelbar devorsteben. ES Ist nur nickst ebenso wohlbegründet, wenn ein Verdienst badet der europäischen Diplomatie zugeschrieden »leb." Nun, da stimmen wir dem Berliner Blatt ganz bei. Wäre e» »ach den ?. 1. Diplomaten gegangen, so ivar vielleicht durch einen albanestschen Schuß auf eine der ominösen Executivnsflaggen die KriegSsurie entfesselt und harmlose Städte bombardirt. Die besonnene Presse aller Länder hat diesmal mehr Voraussicht als die Diplo maten bekundet und von der Einmischung kategorisch abgemahnt. Unfriedlich und intriguant verhält sich einmal wieder Rußland. Man ist das gewöhnt und wir wären in der Kultur und im Frieden ein gut Stück weiter, wenn man vor Plewna die Moskowiter hätte verbluten lassen, wenn Deutschland und Oesterreich dem damals absolut ohnmächtigen Rußland einHalt geboten hätten. Der unselige Dreikaiserbund verhalf den Russen schließlich zu einer Art Sieg — und nun geht das Jntriguiren von Neuem loS. Pit weiser Vorsicht haben die Friedensakte von 1856 Rußland von der Donau ausge schlossen und diesen für den deutschen und österreichischen Handel wichtigen Strom unter eine europäische Kommission gestellt. Sogar räumlich ward Rußland von der Donau getrennt durch die Abtretung eines Streifens von Bessarabien. Zuerst der Friede von Stefano und später der Berliner Kongreß bahnte den Russen wieder die Wege zur Donau. Auf dem Kongreß mußte Rumänien den Gebiets streifen wieder an Rußland abtreten und seitdem nörgelt Rußland in allen Tonarten an der Schifffahrtsakte. England, das seit Gladstone an mehr als einem Strange mit Rußland zieht, grollt Deutschland und Oesterreich um des Emporblühens des Handels auf der Donau nach der Türkei, der der englischen Kausfahrtei empfind lich Concurrenz zu machen beginnt. Englands Egoismus ist bekannt und cs nimmt kaum Wunder, daß es sein eigene» blutgetränktes Werk von 1856, die Befreiung der Donau, für einige Handels vortheile preiSgiebt. Zunächst sollten Rumänien und Serbien als „Uferstaaten" die Donau bewachen. Aber so unverfänglich daS klingt, der Kern des Vorschläge» war, Oesterreich und die von ihm präfidirte europäische Kommission machtlos zu legen. Dann trat der biedere John Bull mit dem Vorschlag hinzu, Rumänien, Serbien und Bulgarien Sitz und Stimme in der europäischen Donaukommission zu geben. Aber alle Welt weiß, daß das Nicken der neuen Donau fürsten von russischen Drähten geleitet wird. Die Version, Italien stimme diesen verdächtigenVorschlägen zu, ist nach einem Telegramme aus Rom eine Lüge. Dringend zu wünschen wäre, daß Deutschland und Oesterreich fest zusammcnhalten und den russischen Einfluß an der Donau nicht zu üppig in'S Kraut schießen lassen. Die Kriege seit 25 Jahren drehen sich um die Abwehr der russischen pansla- vistischen Pläne — soll all' daL Blut vor Scbastopol, vor Tirnoma und Plewna umsonst geflossen sein? Soll Deutschland — wie leider die spezifisch Berliner russophile Presse neuerdings thut — schaden froh zischen, daß der SlavismuS Oesterreich zerstöre? Sind diese Blätter, zu denen jetzt leider auch die „Volks-Ztg." hinneigt, so kurz sichtig, daß sie nicht sehen, wie Rußlands PanslaviSmuS, den eS gegen Oesterreich ausspielt, daö Deutschthum dort nicht nur, sondern auch inTheilen unscrcsReichcS zu untergraben und zu vernichten droht ? Neueste Teltkramme der „Dresdner NachriKten." Berlin. II. August. Nack, der „Nordb." entbehrt die Nachricht, als werke dle Antwort aut die letzte Note der Pforte in der griechische» Grcnzfragc hier in Berlin redtgirt, oder alS seien mit dem Entwürfe dieser Antwort die beiden Sekretäre det Kon ferenz, der Geh. LegallonSrath Busch und Gral Mouy beauttragt, jeder Begründung. - Kaiser Wilhelm hat heute Nachmittag :< Uhr Ischl verlassen und kehrt über Pasiau, MegenSburg. Cger, Leipzig tAnkunlt morgen früh 5 Uhr :i5 Min.) und Wittenberg nach Schlof; BabclSberg tet Potsdam zurück. Pose >i. Der Polizeipräsident Standy macht bekannt, daß ein sehr bedeutender Ausbruch der ProSua stattgefundcn bade, tiisolge dessen Ue anstoßenden Felder sämmtllch überschwemmt und alles Getreide vo» den Finthen sortgekührr worden kci. Sehr große Ucbcrschwemmungen durch die Warthe werken beiüichtet. Kraukrcici,. Gambetta war In Cherbourg bemüht, hinter Grevy zurückzutreten, trotzdem brachte ihm die Menge über schwengliche Ovationen. Amerika. Der Import überstieg den eri'tsemestcrlichen Ex port um 170 Millionen: die bisher höchste Ziffer! Berliner Börse vom ll. August. Die Börse eröffnet«: heute ziemlich I» derselben Stimmung wie sie gestern geschloffen: Lethargie. Im Verlause befestigte sie sich infolge der russischen Nachrichten betreffs der iu erhoffenden befriedigenden Lösung der orientalischen Wirren. Dazu kam günsiige Glasgow-Meldung <51.7'/»), die den Montgniverthcn zu Gute kam, obgleich sich ihr Einfluß bei dem trägen Geschäftsgänge wenig ausfällig äußerte. Rente. Insbesondere Ungarn, fest. Aus dem Gebiete der Bahnen ist zu bemerken, daß daS Gerücht, wonach der Staat der Main zer Bahn den Gütertransport entziehen wolle, aut dle Actien dieser Bahn influirte. Verlln-DreSdener Stammprtoritäten hoben sich wieder etwas. Banken fest. Leipziger Credit gaben 1 Proc. ab; Dresdner Bank zogen Chemn. Bankverein gleichfalls etwa» an. Von sächsischen Industrien hoben Gußstahl Ihre Brteinotiz um i'/e Proc. Avancen erzielten ferner Hartinann ('/»), Lauchhammcr »MW, eigte. Ferner sind die Vereine Löbnitz, Marienberg. Meißen und Olbernhau als solche nicht mehr zu betrachten. — Flora. Mehrere Privatgärten unseres lieblichen Wase witz waren am 6. d. M. daö Ziel einer Exkursion der Garten- bauaeiellschgft „Flora" und zwar war der Besuch dieser Gärten den Mitgliedern durch gütige Vermittelung deS HerrnKaulmann Schmorl ermöglicht worden. Die Besitzung des Herrn Bankier Nawrat gievt Zeugnlß tür die geschmackvolle Liebhaberei ihres EigenthümerS. Ein relciieö Moicnlortiment. sowie einzelne gut gepflegte und schön gezogene Coniieren bilden eine Hauptzlerde de» Gartens. Wcltcrgebrnd nach dem Gatten des Herrn Schmor! wurde besonders Bcecenobtt aiö reich vertreten bemerkt und im Anschlüsse daran zeigte die reizende Anlage teS Herrn Hotelier Faller, angelegt vo» Herrn Kunstgärtner Nenschka, sich threö guten RutcS und der Gunst dcS Publikums durchaus würdig. Eebenso sind die Gärten dcS Herrn Kaufmann Maeser und Buchhändler Werner ein Musterstück von Sauberkeit und gutem Geschmack. Endlich kam, latt not loast. die Besitzung deö weil. Herrn Apotheker Schneider, setzt dcS Herrn vr. Schier, und hln- terltcß dieselbe den Theiinebmern einen gewiß großen Eindruck. Von echt wissenschaftlicher fachmännischer Liebhaberei geben hier Zeugnlß eine Anzahl der seltensten SpccicS, z. B. daö seltene Exemplar eines Linu» Illneapo, der '1'anollium «listictmm, Lcrli»- douria aäiirntilolia, OIiaonaocypariZ »plnwi oillcn. ?inmuopit>s cksoas (Clna), Oiirus vooäaro iHimalayai, l'svuäolsrix ttaompleri tEiiia), LvguoiL kc-mporvisons tKaiiiorn.j rc. re., der üppigen Blattpflanzen und in guter Kultur vorhandenen Palmengruppen. Jedes Blättchen gicbt hier Zeugnlß von dem edlen Streben de» Begründers, wie von dergleichen Gesinnung deö jetzigen Besitzers, dem iür sein liebenswürdiges Entgegenkommen der beste Dank gebührt. Acht Tage vorher hatte die Flora die Ehre, den Gar ten Sr. Mas. dcS Königs in Strehlen zu besichtigen. Dieser LiebltugSautenthalt unserer höchsten Herrichatten hat ia stets die größte Anziehungskraft und kann auch mit Recht die geschmack volle Haltung der Teppichgruppen anerkannt werden; kommt eS hier doch nur aut die richtige Fardenzulammenstellung, um bele benden Eindruck zu hlnterlaffen, an. so hat sicher Herr Hosgärtner HennerSdort darin diese Aufgabe gelöst. - Die bisherige graue Unfform derGerichtö-Unter- beamten, Diener re. wird nun bald verschwinden und der neuen Platz machen, weiche bereits in dem Schaufenster von Jean Schirme'S Nachfolger (Neust. RathhauS) zur An sicht auSllegt. ES erhalten die ArresthauSinspettorcn, Wacht meister und Botenmeister zweireihigen, sechSknöpfigen Waffcnrock von dunkelblauem Tuch mit rotdem, hie untere Kante beS Schoßes nicht berührenden Vorstoß, pensöefarbtgem Tuchkragen und weißen, glatten Knöpfen; schwarzgraue Tuchhosen mit rotbem Passepoll <lm Sommer sind weiße oder haibgebleichte Lcinwandhosen nachgelassen»; einreihige schwarze Weste; Mantel von schwarzgraucm Tuch mit weißen glatten Knöpfen, mit Ueber- schlagkrageu und Fütterung von der Farbe deö TucheS, jedoch mit pensecüirdigem Vorstoß; Tuchmütze. runde Faaon, mit pensee« iarbigem Tuchdund, rothcm Passepoll und silberner Krone, Kctorde; Epcmlelten mit matt pcrsilbcrtem gemustertem Kranze, glattem weißem Knopf, pcnsöcsarblgein Tuchbaude, silberner Krone, dunkelblau gefüttert; Epaulettcnhalter von schmaler silberner Tresse mit pensZesarbigem Vorstoß: Hut mit Einlage von Sllbertreffen an beiden Enden, Kokarde mlt Agraffe von Stlbertreffe, und weißem Federstutz; Säbel mit silbernem Portepee ohne grüne Füllung: schwarze HatSdinte ohne sichtbaren Knoten oder Schleife; weiße walcblekerne Handschuhe. Dle Beibiener, welche sich im wirklichen Staatsdienste befinden, haben dieselbe vorstehend aufgeführte Eaulvirung, nur anstatt EpaulctteS auigenähte »Achselklappen, 4,2 Centimeter breit, von silberner ge musterter Treffe mit pensSelarblgem Vorstoß; aus dem Hute kommt der Stutz in Wegsall unb an Stelle de» SäbelS tritt da» Seitengewehr mit wclßwolienem Portepee. Beidiener, welche nicht im wirklichen Staatsdienst sind, Neiden sich ganz wie Lokales «nd Sächsisches. Heute Morgen 5 libr NO Mln. passlrte Se. Mas. der deutsche Kaiser mittelst Extrazug Leipzig und fuhr ohi weiteren Aufenthalt weiter nach Berlin. — Der letzt ln P1 auen l. V. avgchaltene VcrvanbStag der Sch«tzgemelnlcha»ten sür Handel und Gewerbe lnDeuschland. aus welchem 31 dem Verbände angchörenbe Vereine, deren Mehrzahl sächsische sind, vertreten waren, bat nicht viel Erfreuliche» ergeben. Nach dem von der VerbandS- directio» erstattete» Geschäftsbericht aus 1878—1880 macht sich nicht nur in verschiedenen Vereinen eine außerordentliche Lauheit unter den Mitgliedern, sondern auch hier und da eine bedeutende Verringerung der MttgllcdcrzM bemerklich, doch erzielten auch einige Vereine dle besten Ersolge, so die Vereine Wurzen. Plauenscher Grund unb Umgegend. Zittau und Riesa. Vom August 1878 bis August 1880 sind dem Verbände beigetreten: Kötzschcnbroda uuv Umgegend nnd Swtnemünte, während die Vereine: Pirna. Döbeln, LImbach bei Chemnitz, Hartha bei Waldvelin, Ebrenfrieberödors, Oederan und Coöwtg 1. Anh. den Auttrttt anS dem Verbände anaezetgt haben, auch der Unler- verband Meerane aus dem Verbände getreten Ist unb schließlich Im Monat Juni 1880 der Unterverdand Vorpommern mit Insel Rügen (Stralsund, Anclam rr.) die vollständige Auflösung an- Vorgenannte, nur kommen die eingenähtcn Achselklappen ln Renommee obiger Firma, welche bereits seit Jahren speziell Unliormstücke für Gerichtsbeamte licfette. Ist es durch die besondere Rührigkeit der ictzlaen Inhaber und dadurch, daß solche leit Wochen ganz Sachsen bereiften, ge lungen, 'Aufträge von fast sämmtllchen GerichtSbeamten zu erhalten. — „Fallen sah er Zweig auf Zweige, kaum noch hielt her morsche Stamm" - unb so sinkt er nun auch bin der alte B a u m, der Jahre lang einsam aus dem Pflaster der Ferdi nandstraße emporragte, gleichsam sein eigenes Grabmonument, schon eingezäunt in daS übliche Grabgittcr. Dke Pietät de» Grasen Rex, dcS einstigen Besitzers lene» Gartens, der dort vor einigen Decennicn noch mit üppigem Laub sich auSbreltete, ver langte bei Abtretung seines ElgentbumS zum Durchbruch der Fcrbinandstraße von der Stadt die Pflege und Erhaltung dieser einen, einst reich und schön belaubten Platane und — der Notb gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, ließ man den Armen sein einsames Dasein weiler spinnen und pflegte seln, biö der Tob dem unter Steinen schwer Atbmenden bl» in» tiefste Mark drang. Nun. da alle Pflege nutzlos lein würde, fällt er unter den Schlä gen der Axt; gestern »Abend sollte er noch von der Straße ver schwinde» ; rin pietätvoller Verehrer dev Baume» legte uns ge stern zum Slntenkcn einen verdorrten Zweig desselben auf deu NebactionStlsch. - Vom deutschen Tapezirer-Vervandbtag. Da sich die hier stattflndenden Sitzungen aus rein interne Ange- legendetten bezogen, sei nur erwähnt, baß man eine Prämilrung für die hervorragenden Objekte der Fachausstellung in Melnhold'S Sälen beschloß und 5 Preisrichter. die Herren Steinmetz-WlcS- baden. Eckert-Frankfurt a. M., Böttner-Norbdausen, Grauvnrr- "wickau und r-äHig-Chemnitz, ernannter den Vorsitz «n der Jury brt Herr Rcindard-DreSden. Bezüglich der Fachausstellung, deren Farbenrelchthum ihr bei Gasbeleuchtung auch für den Laien ein gewisses Lüstre verlieb, sei noch bemerkt, daß daö bei nahe allseitig-Urthell der Sachkenner ein srvk bcsrledlgteö ist. Für nicht nur fachmännischen Bedarf empfehlen sich die geraden und geschweiften Gardinenstanaen de» Vergolders Gustav Schramm hier, dle mit besonderem Geschmack in Steinpappe modellirt «nd. und die für Deutschland patentlrten „stellbaren Vorbangbaken", automatischen Rouleaux ohne Schnur rc. von LIppold u. Comp, ln Hirschberg ». S. — Am Dienstag Abend» 8 Uhr trat man im großen Saale beS Mclnbolb'schcn Etabltsiement» zum Fest, mahl zulammen. Dle reiche Dekoration beS Herrn Nulch iuntor mit dem prachtvollen Kaiser-Baldachin - bei Tage»- Ilcht trotz threö MetchthumS mit all den Fähnchen u. s. w. etwa» unruhig wirkend - kam im Glanze der Kronleuchter erst recht zu voller Geltung. Dle für alle Gewerken mahnenden Worte, welche von den Saalwändcn ln goldener Schritt berad- leuchteten: „Geschmack. Auldauer, Fleiß, Talent" übertrugen sich nun als muntere Mahnung sür die gut bestellte Tafel. Der Ober- älteste der hiesigen Innung. die — wte eine goldene Tafel von der Wand melket - seit i<m.8 vcsteht, Herr Voigt, begrüßte die Erschienenen jovial und wünschte „guten Appetit'', woraus bau»
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