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Dresdner Nachrichten : 29.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188008298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-29
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.08.1880
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»»»».«HI« MI«, »nnidm« »ußwLktli «««»ur,. ffranNuilM«„. «2:—' »*»>« L >«. I» !>ranMir« «. vt, — «»reo»« d „Jxvall»««» -- v»'U»III«» « L» I» Varl«. Tageblatt für Jolttik, ttuterhaltvng, Geschastsverkehr. Körskiibericht, Fremdruliffe. W. MMNL M-uftMmn », ««»,»»»,„: « »I,Nei,«sI« »«.»dl, S,«m. »NsQ — L,r »>ll« „n«> «t»I,»I«^, »du »»«»oll, H>« »«» ,,«»» <>»>»« *»!««>»«, » r Jnlrr»« «tr» »Ich« »ulvirtli« »nnniken-LuttBll»« »in un» unielannttnglrmrn un» ««rlonen «nlenr-n wir nur«,n> lprt»u««ran»o>Na»,liin, durch »n«l«arlen «drr Pollkli'tahlu»,. Acht ««Iden loUe» IS PI«. I»> trral« für dl« Monlnq» «ummrr «M »«-«1»«« J«iilL,kdt« Arni, »»u» « v,,«. I)l»8 ÜLUkAVSolLätt von Ut«>» l»t l L C^« ttcttixlei >i«ii Lv, IA:Icv der 8s>orei>'assv. cs ^ H f MttteiANfl vom 28. Aillmlt: Barometer ncchvotni M!o1d. WaUstrake n» 7 11.) I* I dM 7o6 Mlil. seit st itc II 1 :')>',!!,Ul. flz-uicorn. ri,'t l'ttttU'tlN'si .r. : ! .0 ^ . tticor. I Tcmp. 6 ^ Li,., l^lchsie 2. " W. Ost-Wink'. Hill'mcl n>r lloulov. oi8 oncsonkkr M isv3 Q^crnO^vei'c: S I» >4. O 1-1 - W » üLL22rv2vu3s.vvLrLv - ir»r2iisrr rs. u. riioL dtstst »Ns Vortli nlu ru «iue» pr»kti«ekei» lustUIävvU lm I-rttur., I.'nüil. vta. t)sn til^ber «1u»ct» äis sdsiitto Itttlkt ttlst «rUuäULbv LIstlioä« 1 Nokerldsn'«. ljurcl» «1^8 uniibeiUotMalis X^ettekrer-8v»tem un«1 äis tüliUtiksts» I«otnkrälts «tkl «lil2s»rsfl»v>i,ltm ^LtioiittIitü.tsll «rrsicNtsn ^llutffvn äunIcL «1t»4 N linititttt eins ivö>-t»sn1IioI,s r-'p^ttonr via iidsi' l»un«!ert ir<'»ui:Iier»» mul sruwx- ^ E livlll. i^insm.leilstt ütttorU^t n ^iuU1t.d i» ijsn iüw liillvieliNick üvittsr Dveulnürsu ^ f Vmllültnio^» sn» Vsutsn coaveuiiellclea ^ ^ . « ttprecU^it 1-2 M.r. 018 OINKs^OIMM. LraoLelllLdrstüdlv (auutt Iviti(ieidl-) in allen Orüssen in der ttindervagvll-kabrill vou . «. «. Iliifft«»,. >! üünIgsdrilvüvrstrL»»« 72, «oritr-^llvo 4, r^ingerstrassv 8. Illuntrattoneu ßralis und t'rauev. AttMchien für teil 2U. August: Meist beiter, trocken. Tags , über rr.ui». Sonntag, 2S. August Mir den Mann! Tedleinber werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in derExpe- dition, Marienstraße I.">, zu 9Ü Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstaltcn zu 92 Pfennigen angeiwminen. PoMistltkS. Just bei der erwünschtesten Wendung der türkischen inneren Politik, just da alle Friedensfreund? hofften, es werde sich die Secession Dulcigno's ohne einen Schuß Pulver vollziehen ; angesichts der türkischen Truppen, deren Heerführer mit den Häuptern der renitenten Polksstämme im besten Perlehre stand, um die Frage friedlich zu lösen — da kracht ein Signalschuß durch Europa, die Drohflotte lichtet ihre Anker, sie soll demnächst vor Dulcigno erscheinen. Warum- DaS wissen die Götter und die Diplomaten. Eine Flottendemonstrativn ist das freilich, aber eine flotte Demonstration nicht. Als die Pforte vor vier Wochen schwankte, ob sie dem Willen der Mächte gehorchen und Montenegro befriedigen solle, da war cs allenfalls Zeit, diesem Willen Europas in jenen Gewässern durch daS Erscheinen einiger Kriegsschiffe Nachdruck zu geben. Jetzt ist diese Demonstration nicht bloS überflüssig, sondern gefährlich, sic kann die friedliche Entwirrung der Dulcignofrnge Möglichenfalles zerstören und das Gegentheil von dem herbeisühren, was sie bezweckt: drn Krieg. „Und das haben mit ihrem Schreiben, die Diplomaten gethan". Die nächste Folge des diplomatischen Drängens ist bereits eingetreten. Aus die Depesche der „Agence Stephano", „die Schiffe der Mächte sammelten sich in Palermo", haben die Wortführer der Albanesen dos Zelt des türkischen Generals verlassen, sich zu ihren Stämmen begeben und sofort die Strandbefcstignng Dulcigno's in Angriff genommen. Dem Zuspruch des türkischen Befehlshabers liehen sie willig Gehör, mit Gewalt wollen sic sich von der Türkei nicht trennen, sich nicht von den Christen an Montenegro aus- liefern lassen. Sei man doch gerecht. Wie kommen jene Völker, die unbehelligt unter türkischem Scepter lebe», dazu, daß sie als Eom- pensionsobjelt verschachert werden, ehe sic befragt wurden- Ist das der Segen der Eivilisation, daß die Liebe zum angestammten Lande wir ein Perbrechen bestraft werden soll- Man wird ja sehen, ob die hohe europäische Diplomatie hier nicht einmal wieder auf Kosten des Völkerfriedcnö eine D.. Thorheit gemacht hat. Erscheinen die Panzer-Ungelhüme wirklich vor Dulcigno, so können sie nicht massig bleiben oder sie würden verlacht. Der erste Schuß aber kann Leiden schaften in jenen ohnehin heftigen Völkerschaften erregen, tue leicht der Begütigung spotten und Dimensionen annchmen können, die man petzt kaum ahnt. Es ist eine Genugthuuna, daß die deutsche NcichSregierung ohne die minoeste Lust der gemeinsamen Demonstration sich angc- schlossen hat. Nach Art der Verträge konnte Deutschland sich nicht isoliren. Da aber das auswärtige Amt in Berlin nur mit Wider streben in die Aktion eintritt, so ist zu hoffen, daß diese mit Vorsicht geschieht und nicht ein mißverstandener Kapilänsbefehl einen vor eiligen Schuß löse. Rußland würde diesen Schuß segnen, denn es hat ja was es wollte, eine Verwickelung, binnen welcher sich vielleicht cm bischen im Trüben fischen läßt. Der ganze Sinn des Friescns von 1877 lag in dem Ausschluß Rußlands von allen internen türkischen Angelegenheiten. Jetzt ist es glücklich wieder so weit ge kommen, daß cin russischer Admiral die Ereculionslour nach Dulcigno mitmachcn darf. Die beiden Feinde, Türke und Russe, stehen einander wieder gegenüber und alle Politik, sie von einander fern zu halten, hat sich hinfällig erwiesen. Rußland läßt eben nicht nach. Bor zwei Wochen schrieb uns unser Berliner Eorrespondent nach guten Informationen, Deutschland und Oesterreich würden den Antrag stellen, die Türkei solle innerhalb ihres jetzigen (Rest Bestandes garantirt werden. Damit ist es ausfallend stille geworden. Rußland aber, gegen dessen intriguante Politik der Antrag sich würde zugespitzt haben, Rußland segelt als Mitexecutor vor das Haus des kranken Mannes, den e- 1876 raubgierig angcsallen hat und von besten athemloser Gurgel es die Mächte nur mit Noch abgcbracht haben. Weniger sympathisch als die offenbar fricdcnstreue und turkcn- schützende Politik Deutschlands am Balkan nimmt sich ocr Worilricg mit Frankreich aus. Daß England so thut, als sei Deutschland un- sriedfertig, ist eines jener Symptome, die man noch von 1870 her in der Erinnerung hat. Die Persidie ist eine Jnselpflanze, wie es scheint, denn England, respective die Times, Daily News, Telegraph und Standard wissen ganz gut, daß Deutschland damals und jetzt im Rechte ist. Man treibt eben eine schlimme Liebedienerei gegen Frankreich, wenn man an der Themse sich den Anschein gicbt, als sei Deutschlands Stimmung gegen Frankreich nicht zu trauen. Andrer seits könnte man nun aber auch in Berlin Nachlassen, das französische Volk für einige jähe Weintoaste Gambctta's verantwortlich zu machen. Frankreich kennt uns zu wenig, um uns absonvers zu trauen. Es hat die Niederlagen von 1870—71 noch nicht vergessen und giebt sich, wie dies verzogenen Kindern eigen ist, keine Rechenschaft, wie sehr es die Strafe damals verdient hat. Wir sind am Ende die Ver ständigeren, die Ruhigeren, und dürfen nicht so leicht ermüden, den heftigen Freunden jenseits ocr Vogesen unsere Nngcsährlichkeit vor zustellen. Deutschland ist, wenn cs nicht angegriffen wird, durchaus friedlich. Lcicbt machen es die Offiziösen den Franzosen nicht, das zu glauben, und cin Artikel der „France" enthalt bei manchen 'Miß Verständnissen manches Körnchen Wahrheit. Das Blatt meint: „Herr von Bismarck kann vom deutschen Parlamente keine Er höhungen des Effecüvs und von den Bevölkerungen keine neuen Stenern mehr erwirken, wenn er nicht den Arm nach den Vogesen ausstreckt und auf den Erbfeind weist, der dort auf dem Sprunge stünde. Wenn die Deutschen wüßten, von welchem Frie-! dcnS-Bedürsniß Frankreich erfüllt ist, würden sie nicht länger dem Mann von Eisen gehorchen und an das Elend denken ! ! welches sich wie ein brandiger Aussatz über den deutschen Boden verbreitet. Die Eroberung Elsaß-rsotheingens wird Deutschland zwingen, fünfzig Jahre lang Gewehr im Arm zu stehen, wie der Marschall Moltke ganz richlig gesagt hat. Das ist ein sicherer Ruin." Tie Sorge um unseren Ruin sührt die „France" zu weit. Deutsch land kann und wird 50 Jahre Gewehr im Arm stehen — nicht, weil es Elsaß-Lothringen sich in einem aufoktroyirten Kampfe wieder nahm, sondern weil die loyale, einsichtsvolle Erklärung des franzö sischen Volkes fehlt, cs — dieses Volk — habe die Ungerechtigkeit von 1648 eingesehen und sei einverstanden, daß künftig wieder deutsch bleibe, was bis Mille des 17. Jahrhunderts deutsch war. Rur dieses Einsehen der Franzoken, so würden beide Nationen Ge wehr bei Fuß setzen können, und das wäre nicht nur für da» arme Deutschland, sondern auch für das reichere Frankreich von Nutzen. England fährt fort Prügel zu bekommen in Afghanistan. Eon- dolenten werden gesucht, das heißt, es gicbt kein Land, das dem eng- ! lischcn Egoismus diese Niederlagen nicht gönnte. Eine Depesche, die uns gestern Nacht halb 2 Uhr zu spät für unser Blatt zuging, meldet freilich, daß Ajub Khan sich 8 Meilen von Kandahar west wärts zurückzcg und General Roberts bis Helatighilzai vorrückte. Aber dieser offiziellen Meldung, sowie dem Nachsatz: die Regierung habe keine Nachricht von der Abtrünnigkeit der Truppen Abdur- Nhaman's, kann man nicht genug mißtrauen, denn sofort heißt es weiter: „die Truppen-Meuterei habe sich aus 144 Mann beschränkt und es seien englische Truppen dorthin (nachKhelat) gesandt." Die lüchtofsiziösen englischen Blätter erzählen, daß es in Kandahar an Wasser fehle und daß die eingeborenen Stämme, die noch vor zwei Monaten den Engländern mit Achtung begegneten, bedenklich feind lich gestimmt wären. England lernt spät, aber jetzt Schlag auf Schlag, man erntet Haß, wo man nicht Liebe säete. Einige Indier und Afghanen sind, so viel es anging, von englischen Missionären „getauft" worden. Aber für ihre geistige Bildung und materielle Wohlfahrt geschah nichts und nie haben jene Völker ausgehört, sich als die Unterdrückten, Ausgebeuteten zu fühlen. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachriüiten." BerItn, 28. August. ES verlautet, der BimdeSratb würde sich bei dein Zusammentritt in der zweiten Halste dcö Septembers sofort mit der Herabsetzung tec GertchtSgebützren beschäftige». Den Antrag stelle Wärlemberg. Oesterreich. Ei» Anlcag, dein Flettcngeschwader cvent. Gewairaiiwenrung zu untersagen, wurte adgclelul unb in taö Ermessen reo BcstviSbalnro gestellt. Neapel. Am 24. Abends landenWahlberkammIungStumuIte stakst die öffentliche Gewalt zcrskreuie die T»miilta»fen, mehrere Personen sind leicht verwundet. Nnylnnd. Der offensive Hauptstoß gegen die Tenkinzen ist sisliit. Berliner Börse v o m 28. Angu st. Die heutige Börse stellte »ich n!S Foriietzung der gestrigen dar. Sie nadm b>e gestrige» SclluMomse der leitenden Papiere wieder aus und bewahrte bis zum Schluß Ihre Festigkeit. Von Bahnen zogen odcrick lestiche an; österreichische Eisenbahn- werthe waren gici.lsaüö wieder iedhast im Verkehr. »Ruch Moiitanwcrthc zelgtcn mehr Neigung nach oben, vornehm lich Laura t-s- 2R-. die von einem der erste» Häuscr stark auö bem Markte aenomnic» wurden. Renten waicn im Allgemeinen böhcr. Von Banken sctz'.cn namentlich die lllllmobankcn ihre stki- g-stite Bewegung fort. C ächs. Bankwcrthe wenig verändert; Leipz. Disconto st» Pcoc., Dresdner Bank eine KIcinigkcll Höver. Von sachs. Industrie» waren boh r Schönsten um ist., .»hrner 's. Zlmmcrmann st, Proc.. Fristcr und Nälffareii. Vctztcrc stiegen a»!aiigs um gaben aber dann wieder etwas nach. Niedriger waren Guß lah! ( - l'' Proccnt, und Hauchhaimner >— PreccnO. DaS Geschalt wurde sich »och ledhM- tcr gcstaUet b-ivcii, wenn der Ultimo nicht duzwiichen- träte; gerate heute war die Börse viel mit Ueberweisnngen be schäftigt, so daß wenig Raum sur andere Operationen blieb. Reporliälze ziemlich mäßig .> 6 Proe.l. Erwähnt sei noch, baß unter den Devisen kurz London aus 20 Mark 18st., Vf. pro Pfund zurürkgingcn. Lokales und Liichsnchcs. — Gestern Morgen begab sich Se. Majestät der König nach Wurzen und von da nach Dahlen, um den Hebungen der beiden Kavalerlcbrigaden Nr. 2ü und 24 ancuwohne». Sc. Mai. nahm daS Frühstürk aui Dahlen d-ri Herrn Lavier von Lahr ein und traf Nachmitiogo wieder in Pillnitz ein. — Der Geb. Iniiiziath Ist. R n ger. demnächst amtirender Bürgermeister Dresdens, bat das Ritterkreuz I. Kl. vom Vcrdlenst- orden, der Bahnbois-Inspector Adelt Nico tat in Bantzcn vaS Ritterkreuz II. Kl. des Hcrzogl. Sachsen tstrncsllnischcn Haus- ortens erhalten. — Der k. sächs. Miiltärbevollmächtlgte ln Berlin. Oberst leutnant Edler v. d. Planitz, ist von dort nach Echrobciihaiisen in Baveni abgcreist, um bcn dort stattstntenken Kavaleric-Dl- blsiensübimgc» bclzuwodm». — Die gestern »Nachmittag zu einem geselligen Beisammen sein nach Ibarandt gelatzienen L I cd er t äiler. die in Köln die Ehrenpreise errungen, wurde» bei ihrer Rückkehr von einer Abtheilung der ireiw. Turiierteiierwebr und einem Mustkchor am Bahnhoie empfangen und nag, dem Vereinslokale geleitet, wo ipnen die iür gestern projektirlcn Ovationen seitens der übrigen Mitglie der dereitet werden sollten. - Am 1. Oktdr. a. c. begebt die ffIestge Thterarznei - schule die Feier ihres hunberttährigcn Bestehens. Z» diesem Zwecke werbe» sich nickst nur zahlreick-e Gäste ans dem Königreich ! Sachsen in unserer Elbresidcnz, sondern auch Deputationen der ! veterinärmedizinischen Wisscnschatt der übrigen deutschen, sowie ! einiger anßcrdeutschcn Staaten einfindcii, um ihren Dresdener Kollegen zinn Ehrentage ihrer F!mo imstc-r persönlich ihre Glück wünsche darzubrlngcn. Am Nachmittage dcsselden Tages wird nach offizieller Begrüßung der Gaste und stattachalstcm Festaktus ein Festmahl die Thcilnebmcr in de» Räume» beSKönigs.Belve dere aus der Brübl'ichen Terrasse vereinigen, wäbrend am Abend !von den SliiNrcnken genannter Hochschule ein solenner Fest- l lommeiö im Saale des SchillcrichlößchenS in Aussicht ge- ! nommen Ist. - Bezüglich der E n tbü l I n n g Siei er ans dem Attwarttc j haken wir zurBe.nitworttliig verschiedenerAniraaen alSReiuttat! der eingczogencn Eikunbigungcn nntznlhcuen. daß die für dtci Tribünen anSgegrbenen Einladungskarten nur Mr diejenigen* Herren Geltung haben, welchen sie zugestellt worben sind, baß man erwartet, die eingcladencii Herren werden entweder tn Unt- iorm, oder im Amtskicldc, ober im GeseltschastSanzuge (schwarzer Frack und weiße Halsbinde) erscheinen und baß Damen aui dem Feitplatzc keinen Einlaß finden, mit Ausnahme brr Evrenjung- trauen, der bei der Muslkauiiührung betveltlgten Säiiaertnuen und der Angehörigen der Geialienen, welch letzteren Sitzplätze im Inneren »es Fcstplatzes vor der bei. Etvtldchörbeni etvge- räumten Tribüne fmben werden. — ES sind hier und da Klagen aufgetaucht über den unele ganten Anblick der an den Ecken desSiegeödenkmal- aus gestellten 4Gaskanbeladcr. ES wirb uns diesbezüglich von kompetentester Seite mitgetheilt. baß die betr. 4 Kandelaber nur iür die beiden Festabende zum Tragen der großen Jllumlna- tlonökörper bestimmt sind und daß das unschöne Aeußere seiner Zelt durch Guirlanden entsprechend maöklrt wirb. Es ist dies sicher bester, als iür die beiden Tage auch noch durch „künstlerische" Kandelaber die Kosten zu verwehren. Wege» späterer Beleuchtung des Platze« um ba< Denkmal herum Hai der Herr Direktor unserer Gasanstalten bem Stadtrat» längst Vorschläge unterbreitet, cö ist jedoch in ganz gerechtfertigter Weise beschlossen worden, zunächst die Ent» bullurig abzuwarten, weil man bann erst am geeignetsten zu beurttstllen vermag, tn weicher Weise eine beö Denk mals würdige Beleuchtung herzustellen Ist. Die <SaS> > rohrleitungen sind bereits gelegt, so daß sich ein noch maliges Auireißcn des Pflasters nicht nöthig macht. Heber die > seitliche Beleuchtung des Platzes können wir mittbetlen, baß aui ! jedem der 4 Kandelaber 4.14 Flammen und eine Fackel aui der i Spitze brennen werden, während der Festvlatz selbst durch über 2000 tn Glasglocken brennenden Flammen in Guirlanvensorm von Favnenmast zu Fahnenmast beleuchtet wird. Die mit de» Kandelaberdecorationen eingestellte Probe bat gezeigt, baß der Altmarlt fast tageSbell erleuchtet wirb. — Vollständig beirledigend ist die gestrige Gesammt- GesangSprobe der Kl» dercdore iür de Entbüllunastelrr in der könlgl. Turnbalie aiff der Carutzstraße abgetönten. Gegen W00 Kinder aus <>o Dresdner öffentlichen unb Prtvat-Schule» reicherer und ärmerer Stände waren unter Führung ihrer Lehrer dort ziiiammengeströmt und prebtrtcn mit wahrer Begeisterung. Da bei einer solchen Maste Kinder, von denen ein großer Tbril selbstverständlich weit entfernt von dem Dirigenten sieben muß. ein Anscinandergehen tn Takt unv Ton leicht möglich «ein würde, io sind im Kreise der singenden Kinder außer dem Haupt. Dirigenten, Herrn Kantor 2. G. Müller, noch 40 Unter- Dirigenten placirt. Na. — da wstb'S schon geben, obwohl e- Immerhin eine schwierige Aufgabe bleibt. — Auck, die Studenten dcö hiesigen Polytechnikum« betheiligen sich an der EnibülluiigSikicr am 1. September mit ihren Fahnen. AbcntS versammeln sic sich zum Comincrö im Lkattnaldschlößchen-Rcstaurant. — Die s >idane! ischen Panzerreiter, die neuesten Gäste unseres Zoologische n Gartens, übten schon gestern Vormiltag bei ihrem ersten Auftreten bemerkbare Anziehung auS. Dieselbe wird sich sicherlich bedeutend steigern, da die 6 dunkel braunen geschmeidigen Gestalten wieder mit der den Söhnen Nubiens eignen Lebendigkeit und nbcrsprutelnden Lebenslust vurch die verschiedensten Darstellungen, Evolutionen, Tänze, Karavanen- züge :c. westlich m unterhalten wissen. In voller KriegSrüstung, »nt den Panzern und Heimen angethan. sehen sie äußerst phan- tasistch aaö und wen» sie aui ihren kleinen heimatblichen Pferden dahin jage» und die mächtigen Lchlachtschwerter gegen einander erheben öder die starten Lanze» schlendern und tbcilweise mit he- wundcrnswcrthem Geschick mit den Schildern parire», so glebt daS Bilder, die in Zusammcnwirkung mit der reizenden Um gebung sessclnd wirken. Die Panzerbcmde», die dis kleinlich aui die Füße hciabreichcii, sind persische Arbeit; Herr Mcngeö, der Airilalciscnt>c. der im Austrag bcS großen TbierbänblrrS Hagen-- deck auch der Führer der gegenwärtigen Gesellschaft ist, hat diese- Rüstzeug von einem bcircundctcn Häuptling im Sudan gegen entsprechende S icherstellung gelicben erhalte». Nur reiche Nubier können sich dergleichen anschasten, denn cin solches Hemd mit Helm kostet tmmcr gegen 4 i>00 Mark nach unserem Gelte. Die Picrde sind verhüllt in ticke gepolsterte Decken und ebenso hängt dem Reiter vom Helme herab eine kleinere solche Decke, die de» Nacken gegen Pieil und Lanze schützt; das Gesicht wirb durch einen starken Stalstbogen, der vom Helme auö über dasselbe perab- länst. geschützt. Die Schlachtschwerter sind sehr groß und sehr breit; tristt cin Schlag ordentlich, so zerschmettert er dem Be treffenden auch einige Knochen. Was diese» Leuten körperlicher Schmerz ist — das siebt man daran, daß sic notorisch ledetn inneren oder äußeren Nebel nur mit einem der drei barbarischen Mittel: Brennen, SchneIben oder Schröpfen zu Leibe gcben. Das Voll der Wüste kennt zwar einige Kräutcrtränke und Salben, aber diese sind nur für die Frauen. ES wird elii Eisonstist, oder ein Stück Eisen, waö da ist, glühend gemacht und an die betreffende Wnnde oder die Stelle gehalten, wo innerlich der Schmerz sitzt: wie weh das rbut, kann sich Jeder denken — den Nubier aber stört das wenig: ebenso ist's mit dem Schneiden! ES ist - wie die begleitenden Herren behaupten — alS ob ec sein Blut mit Vergnügen stießen sehe. - Die beiden, in ihrer Alt schönen indischen Elepliaisten des MrS. EdmondS sind sehr sei» kress-rie Thicre, die Allcv mit sichtlicher Klugheit au«. iübren. II. A. legt sich der eine Elcphant vollständig auf seinen Herr»! Ein Manöver, was dem Letzteren unter Umstände» den Aibem. d. b. das Lebe» kone» kann. Ganz frappant ist dock' die Aebnlichkeit der Nubier unter einander; sie täuichte schon trüber und diesmal wieder. ES wird unö aus drücklich versichert, daß keiner der früher hicrgeweiencn Nubler diesmal mitgckomme» »ei und doch möchte man aut Zwei schwören. Doch wirk die Täuschung zumeist durch die wunderliche gleiche Haar- »nd Barttracbt und die an sich gleichmäßig geschnittenen Gesichter bewirkt. Es sind übrigens zwei recht hübsche braune Menschen mit da 'Auch baden sie schöne Zebus und 4 Dromevare mit, aui denen sic wieder jauchzend und singend über die Wiese stiegen. Der bekannte tüchtige JUuskrateur Herr Heyde war schon gestorn Morgen dabei, die Panzerreiter sür irgend ein großes illustrirlcs Journal zu skizziren. - l-l U. Reiiebrics e. Von Hohenschwangau datirt schon manches königliche Handschreiben; warum nicht auch zur Ahwkchfclnng einmal der Rcistbrici eines bagabontirendcn Jour nalisten über einen König« Hohenschwangau ist ein bemcrkenS- wcribck Bode» sür die neuere Geschichte Deutschlands. Von hier sandte König Ludwig sein Rundschreiben an die bcutschrn Für sten, sie anstordcrnd, den König von Preußen zum erblichen Kal ler von Dcnlichianv zu erheben. Er that dies aui daö dringende Ermchen des Fürsten Bismarck und nach restlichem Erwägen. 24 Stunden In der Dezemberkälte von 1870 mußte der Spezial gesandte des Fürsten BtSmarck, der jetzige deutsche Botschafter tn Rom, Herr v. Kendell, tm Gasthoic zu Hohenschwangau warten, che ihm der König eine Audienz gewährte, in welcher er diesem
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