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Dresdner Nachrichten : 27.12.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187212275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18721227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18721227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1872
- Monat1872-12
- Tag1872-12-27
- Monat1872-12
- Jahr1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1872
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'2 ftrat, U>. »t«»ni iilhrrich Ngr., »urch dt« >Ü»jl L5, N>l». Gnizlnt Nr. » Nar. — N»jl»»«! 20,000 Srem»larr. Jnseralrn Nnnahme üulwa»»! N«,«»- «t«I» t Völker IN Lamimrg, Berlin, Niicn, SripU«, Basel, »vrella», Zrraiiksart v M —»»«. Ua»«« in B.iltn, Lriptiti.WIrn, Ham»ur«, tzronkfurt a. «., «iinch,». — 0»»d««0».t»yrank> »urt - «a V»l,t in It>!«r»nt».— U»r»», l,»lltt»> Ilor L Va. in Parlk. Tageblatt für Uatcryaltmig mid Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Kiepsch ör Neichardt in Ires-M. Verantwortt. Redacteur: ÄlllkNS Neichardt. Nr.3tzI7SicVelizeh»ter Jahrgang. nicht ,«,»»»». MUT t«»Ni^I ff' l»»NI iok -e»e» H Äki«»MSatz »ns «N« V»«>»erZOW anwege». Die «r». Riltrcdacteur: 0r. »l«rv^. Für baö Feuilleton: r.u,Ivt« »»«rtmanii. Dresden, Freitag, 27. Decemver 1872. Politisches. Gleichzeitig mit der Ernennung des ersten Vertreters des Militärstaats, deö Grasen Norm zuin Alterspräsidenten des preu ßischen Ministeriums ist der bekannte frühere Kreuzzeitungs-Ne- dacteur, Geh. Rath Wagener, zum Vortragenden Rathe beim Kö nig von Preußen ernannt worden. Norm Chef des preußischen MnisteriumS, Bismarck ein gewöhnliches Aiitglicd des Kabinets, Wagener täglich das Ohr des Königs beeinflussend, alle Tages ereignisse nach seiner Polizeiansicht darstellend -- in diesem Drei- tlang ist die ganze Situation, in welche Preußen und damit auch Deutschland in das Jahr 1873 übergeht, so vollständig vvrge- führt, daß weitere Bemerkungen überflüssig wären. Graf Neust ist nunmehr in Wien angekommen Man darf sich auf höchst interessante Enthüllungen über die Vorgeschichte des deutsch-französischen Kriegs gefaßt machen. Der Herzog von Gramont, der letzte napoleonische Minister des Aeußeren, prahlt damit: er besitze zwei eigenhändige Briese Beusts an ihn und einen dito Brief des österreichischen Kaisers an Napoleon, worin eine bewaffnete Allianz Oesterreichs mit Frankreich gegen Deutsch land so gut wie versprochen gewesen sei. Die Absicht, in welcher diese Dinge neu vorgesührt werden, ist klar: die napoleonistische Clique will die Republik, die nach dem Tage von Sedan gebildet wurde, verdächtigen; sie habe den Zerfall der von Napoleon ge schlossenen Allianzen verschuldet und das Herannahen der Hilfs heere Oesterreichs, Italiens und wohl auch Rußlands verhindert, denn auch über Allianzen mit letzten beiden Staaten machen die Bonapartisten geheimnißvoll klingende Andeutungen. Bereits spintisirt die Bevölkerung von Paris darüber, welche Wendung durch Napoleons Fügung wohl der Krieg nach dem 2. September 1870 hätte nehmen können, wennNapoleon nicht entthront wor den wäre. Es wird der Bevölkerung Frankreichs als Gegenstück zu Napoleon, der die Allianzen in der Tasche hatte, das Bild des alten Thiers vorgeführt, der seine europäische Rundreise während des Krieges machte und in Petersburg mit ironischer Höflichkeit, in Wien mit trockener Ablehnung jeder Hilfe und iir Florenz mit achselzuckendem Ron i>o8»,nuus abgespeist wurde. Wäre es nicht besser, flüstert man, den alten Thiers vom Präsiden tenstuhle zu verjagen und den geschickten Allianzenknüpfer Napoleon wieder «inzusetzen? Und gleichzeitig haben die „Enthüllungen" Gra- inonts den Zweck, Oesterreich und Deutschland einander zu ent fremden. Wir Alle wissen, daß Oesterreich die schweren Schläge, dis ihm Preußen 1860 anthat, 1870 nicht verwunden hatte; wir glauben auch: ohne die deutschen Siege hätte Oesterreich, anstatt seiire Neutralität zu wahren, selbst zum Schwerte gegen Deutschland gegriffen; aber daß Beust so sehr alle diplo matische Vorsicht außer Augen gelassen, haben sollte: be waffneten Zuzug Frankreich in Aussicht zu stellen, ehe er wissen konnte, wie der Krieg eröffnet wurde, das glaube ein Anderer. Aber interessant wird die Veröffentlichung jener Actenstücke jeden falls werden. Thiers giebt in Paris zahlreiche Privataudienzen; der Neujahrsempsang wird jedoch in Versailles stattsinden, da Thiers sich streng an die Formen halten will. Jetzt beschäftigt er sich außerdem mit Vorbereitungen zur Zahlung der fünften Milliarde, mit Schaffung der finanziellenBürgschasten, die Frank reich Deutschland zu bieten gedenkt, er verhandelt mit holländi schen, amerikanischen und russischen Bankiers. Ob er nach Calais gehen wird, um die neuenGeschützmodelle probirenzu lassen, wird vom Wetter abhängen. Es handelt sich dabei um die letzten Ver suche, ehe die gesammte französische Feldartillerie nach neuem Muster umgestaltet wird. In Paris sind alle Läden in Putz, man hofft ans einen guten Schluß des Neujahrsgeschästs. Das Austreten'.der Seine, welche nur langsam fällt, gilt allgemein nicht als ein Unglück; ihr Schlamin bringt Fruchtbarkeit, wie der bes Nils, und Eingesessene behaupten, daß der'Nutzen des Seinc- schlammeü die Beschädigungeil durchdie Seinewellcn erheblich über steigen wird. Dabei plaudert Paris von Selbstmordversuchen reicher Lebemänner, welche durch die Damen der Halbwelt ans gebeutet worden sind. Seltsamer Weise erschießt sich diese Art Gerupfter nicht, sondern beschießt sich nur; so kommt der Ver schwender Duval mit dem Leben davon, ebenso ein anderer dieser Gründlinge, der sich auf dem Bahnhofe eine Schußwunde bei- brachte, als scineGeliebte sich seinen ferneren Bewerbungen durch eine Reise nach Marseille entziehen wollte. Im klebrigen herrscht Ruhe in Frankreich; daS Budget ist erledigt; es schließt mit einem scheinbaren Ueberschuß von 110 Millionen, wovon allerdings Oll auf die noch in der Luft schwebenden Rohstoffzölle und 16 aus die.Einführung des Zündhölzchenmon.opolö gerechnet sind, gegen dessen Einführnng Oesterreich kraft seines Zollvertrags erfolgreich Einspruch erhoben hat. Die Deputaten benutzen die 14 Tage Ferien, um sich mit ihren Wählern in Verbindung zu setzen. Die Gambettisten suchen einen neuen Pctitionssturm zu arrangiren; die Conservativen trachten eine völlige Einigung zwar nicht auf monarchischem, aber auf konservativem Boden zu erzielen. Wie sehr man aber trotz aller scheinbaren Ruhe der Zukunft mißtraut, zeigt ein kleiner Zug. Einer der Prinzen von Orleans schickt noch jetzt alle Bücher, die er kauft, nach England Vorsichts halber! „er habe keine Lust, sie in Paris von den Eommunistcn verbrennen zu lassen". Eine Nicht unbegründete Besorgnis, erfüllt die Oesterreicher: Wenn in Rom das Generalatshaus der Jesuiten aufgehoben wird, könnte nicht Pater Becks, der General dieser Biedermänner, seinen Sitz nach Trient in Oesterreich verlegen? Auch uns Deutschen ist es nicht glcichgiltig, ob die frommen Söhne Loyolas nns näher auf den Leib rücken. Locales und Sächsisches. — DaS Eomthurkreuz zweiter Classe des König!. Sachs. Albrechts - Ordens hat erhalten: der König!. Preuß. Oberst- Leutnant Mischte » 1a ».uit«- des Generalstabs der Armee, das Ritterkreuz desselben Ordens: der Premier-Leutnant v. Gutsedt ä Ir» suito des 1. Badischen Leib-Dragoner-Regiments Nr. 20, beide Herren persönliche Adjutanten Sr. Kais, mid Kgl. Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reichs und von Preußen. — Die Erste Kämmer wird ihre Sitzungen gleichzeitig mit der Zweiten Kammer am 3. Januar wieder aufnehmen. Die Tagesordnung für den 3. bietet jedoch nur weniger erhebliche Gegenstände. Für Sonnabend den 4. ist keine Sitzung in Aus sicht genommen, weil den 2., 3. und 4 Januar die Finanzdepu tation der Ersten Kammer ihre Berathungen nnt dein Staats minister von Friesen und den Negierungscommissaren über die Steuerreformfrage sortzusetzcn hat, die, nachdem bekanntlich in der Zweiten Kammer kein Antrag eine Mehrheit zu erlangen ver mocht hat, jetzt vollständig in den Händen der Finanzdeputation der Ersten Kammer liegt. Der Vortrag über das Ergebniß des Vereinigungsverfahrens über das Schulgesetz steht erst für den 7. in Aussicht. Ueber dasselbe ist ein besonderer gedruckter Be richt zu erwarten. — Heute Nachmittag 4 Uhr findet in der Sophienkirche zum Besten der Ostsee-Ucberschwemmten ein kirchliches Concert statt, welches ein ganz besonderes Interesse in Anspruch nehmen dürs te, da das größte und schönste Werk Em an u e l e d' A st o r g a 's, sein ,,8tabat water", und eine Messe von Reinecke zur Ausführ ung gelangen. — — Wenn dke Weihnachtsfeiertage den meisten Menschen in Stadt und Dorf Ruhe und Erholung bringen, so heißt's bei den braven Postbeamten „wo anfangen? wie fertig werden?" — Schwerbeladen schwankt der Wagen—nämlich ein alterThamm- scher Omnibus durch die Straßen, bepackt mit Kisten, Kasten und Schachteln, den mit noch einigen andern Omnibusen die Post um schueller expediren zu können, zu Hilfe genommen hat. Wo der alte Wagen hält, da sagen die Vorübergehenden: „Aha, da kommt wieder was Hübsches" — und die Empfänger machen auch keine unfreundlichen Gesichter. Die Briefträger sind um die jetzige Zeit wie das Mädchen aus der Fremde, gern gesehen, denn Jedem bringen sic eine Gabe, Dem ein Kistchen, Jenem eine driftende Schachtel und wenn sie noch so schmutzig geworden ist, sie wird freudig angenommen — nur nicht Schneiderrechnungen oder dcrgl., da verfinstert sich der Himmel. — Einen Beweis dafür, daß die Post ununterbrochen dafür besorgt ist, dem Fortschritt zu huldigen und das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, zeigt uns eine gestern aus Berlin zu uns gekommene deutsche Reichspostkarte auf deren Rückseite eine hübsche Gratulations- Vignette mit der Ueberschrift „HerzlichenGlückwunsch zum neuen Jahr" befindlich. Es ist dies wirklich eine äußerst bequeme Form der Gratulation für die Ferne und wird sie namentlich in der Geschäftswelt gewiß viel benützt werden. — Wenn wir noch einmal auf die Festtage zur goldenen Hochzeit unseres »tönigspaares zurücktommen, so geschieht dies, um unseren Lesern über die Illuminationen und Beleuchtungen noch ein Licht anzuzünden, und zwar ein Licht über den unge heueren GaSbedarf am 10., I I. und 12. November. Es sind an den vier Festtagen 6,662,000 Kubikfuß Gas in der Stadt verbraucht worden, aber trotz dieser enormen Menge hatte man täglich immer noch einen Bestand von 7000 bisOOOOKubikmeter übrig. Außer den auf der Schloßstraße befindlich gewesenen Gasguirlanden, von denen wir schon früher mittheilten, daß sie aus 16,000 Gassternchen mit je 7 Ocssnungen, zusammen 115,000 Flämmchen, bestanden, und den 24 dazwischen brennen den Gasfackeln brannten ans den Plätzen 68 GaSpyramiden, 38 Gasfackeln und 25» große Gassterne und im Innern der beiden Obelisken vor dem Schlosse 680 Flammen. — Charakterisirend für die vcrhältnißmäßige Wohlhaben heit, die in Folge der erhöhten Lohnverhältniße in breiten Schich ten unserer Bevölkerung eingetreten sind, ist die Thatsache, daß die Dresdner Bäcker vielfach versichern: niemals hätten so viele Frauen von Gewerbsgehilfen das beliebte Dresdner Gebäck, die Butterzövfe, selbst bei ihnen gebacken, als dies Jahr. Viele Frauen, die sonst sich zu Weihnachten einen Stollen vom Bäcker gebacken kauften, zogen Heuer mit feinem Mundmehl, Mandeln, Rosinen und Citronat wohlbcpackt in die heißen Backstuben ein, um die Metze zu lONgr. selbst zu backen und nachherrcichbesegte Stollen- bretcr nach Hause zu tragen. Wer wollte nicht unseren Ge- werbsgehilfen, auf deren Arbeit die Schaffung unseres National wohlstandes zum guten Thcile mit beruht, daS erhöhte Wohl befinden gönnen? Besser, die gesammte Arbeiterfamilie nimmt hieran Thcil, als daß, wie es leider manchmal geschieht, nur der Wirth den Ueberschuß des Lohne» in die Tasche steckt. Gegenüde» manchen traurigen Bildern von Armuth, welche auch von Vdlt Kerzen der Christbäume beleuchtet wurden, ist jener Zug»» Wohlhabenheit vieler Arbeiter gewiß wohlthuend. — Ein Dorflehrer in der Stahe von Strehla a. d. E., dM am verflossenen Dienstage gegen Abend mit etlicher» Schüler» das Emläuten der Weihnachtsfeiertage besorgte, kannte vor» Thurme aus eine recht komische Scene beobachten. WShrevH des Geläutes kamen fast aus allen Höfen Bauern, in der Hem» Strohbande tragend, und umwickelten in wilder Hast ihre Obst bäume. Und was sollte das bedeuten? — Wie weit doch »och der Aberglaube geht! — Der liebe Gott möge auch im «»« Jahre eine reiche Obsternte schenken. — Dieser Tage ist das renommirte große Eckhaus -tt Frauen- und Cchössergasse, Nr. 23, das sogenannte Schmidt'sche Haus, für den Preis von 100,000 Thlrn. an den daselbst do»i- cilirenden Sächsischen Bankverein verkauft worden. —» — Vorgestern Abend in der fünften Stande entstand in dem Grundstück „Thürmchen" am Weißeritz - Mühlgraben ein Stubenbrand, der von der städtischen Feuerwehr alsbald getilgt wurde. — Loschwitz. Die bisherige Restauration „Marienhöh" hat dieser Tage seinen Besitzer gewechselt. Sie ist von dem Direktor der Geracr Bankfiliale in Dresden, Herrn Schweinitz, und seinen: Bruder angekauft worden, die ihrem greisen Vater, einem verdienten Lehrer, dieses Haus als Weihnachtsgeschenk ver ehrt haben, damit er den Ölest seiner Tage dort mZurückgezog«^ heit verlebe. Natürlich hört die Restauration als solche auf — Leipzig, 25.Dec. Der gestrige Tag war vom lichsten Wetter begünstigt und der Scheuß des Christmarktes wird jedenfalls für die Geschäftsleute ein günstiger gewesen sei», wenigstens war schon trotz der vorhergehenden 'Regentage da» Leben in der Budenstadt des inneren Marktes sowie in dm Straßen sehr bedeutend. Den Augustusplatz schmückte em Wald von Christbäumen. Oede und leer ist nun di« Stätte, »ich wenn nicht die Freuden des Familienkreises wären — die am heutigen Morgen «»getretene Festcsstille würde dem schone» Weihnachten vielleicht gar einen monotonen Charakter geben. Fehlts doch diesmal an der nölhigen Röthe der Wangen, die sonst dcr Wmtertag mit sich bringt, am Gedränge der Schlittschuhläufer und am Schellengeläute der Schlitten, welches sonst zu der Weih nachtsfreude die passende Begleitung bildet. Pelzwaaren und Rum sind wahrscheinlich diesmal nicht in dem Grade umfatzfäKig gewesen wie sonst. — Vorm Feste wurden zu einer groß« An zahl von mildthätigen Weihnachtsbescheerunge» Beiträge gesammelt; die verwaistenKinder des Prstalozzistists, dieWittwen und Waisen Gefallener, die vielen Bedürftige» in d«r Stadt und den nn,liegenden menschenreichen Dörfern — sie alle sollen «» der Weihnachtswoche „bescheert bekommen". Die Dörfer haben meist Kinderkonzcrte veranstaltet, deren Ertrag zu Gunst« «»er Schulkinder verwendet worden ist. — Daneben haben auch die Sammlungen für die Verunglückten und Beschädi-t» der Ost» seeküste einen sehr reich« Ertrag geliefert. Witt» voriger Woche betrugen die gesammelte»Gaben schon gegmLIMOTHlr. Die Stadt selbst hat 1000 Thlr. bcigesteuert. — Wie«««er fahrt. ist der Student Pechmann, das Opfer des jüngst er wähnten Duells, zum größer» Theile selbst an seine« traurig« Schicksale schuld; er hat bereits vorher sich viele R^i« «tf de» Mensur versucht, kurz vorher erst ein Duell bestandmund würde, wenn das vom Dienstage voriger Woche ihm nicht daS Leben gekostet hätte, noch ein iveitereü zu bestehen gehabt haben. Der ganze Anlaß soll auf «in« kleine Reiberei in «in« Bierstube zu rück zu führen sein. — Als der Direktor K. Vogel (ck 1888) noch die hiesige I. Bürgerschule leitete, ivurde auf manche An regung aus der Bürgerschaft ein Plan ins Auge gefaßt, dessen Verwirklichung allerdings sehr lange gedauert hat. Aehnlich der von Vogel geschaffenen Realschule, der ersten dieser Urt in Deutschland, sollte eine Anstalt gegründet werden, welche dm dsv Schule entwachsen« Mädchen die nothivendig« Weiterbildung zu geben bestimmt war. Damals kam indessen Älichts zu stände. Nach Vogels Tode übernahm Dir.Bulnheim die 1. Bürgerschule, starb aber zu früh, um den Plan wieder auszunehmen. «Au Nachfolger Dir. Möbius, jetzt Schulrath in üüüh«, ist ebrnsiEh zu schnell von hier iveggegangen Da berief der R»H den Aval- schullchrer I)r. Friedländer von Elbing zum Direktor de» I. Bürgerschule und dieser, welcher den Bode« für die Id» stk» reits vorbereitet fand, ging mit Energie an hie AuHHrung hH-> selben. Am 16. Oktober 1871 wurde die „höhere Bürgerschule für Mädchen" eröffnet mit einem FötuS von 304 GchMrrstMM. Ihr ist vorige Ostern die entsprechende „höhere Vürtzkrschüd stk Knaben" gefolgt, welche ungefähr einer Realschule Orstnustst entspricht. Die Direktion beider Schulen führte neden derOWA, tion der I. Bürgerschule Or. Friedländer, bis am 1. Oktober d.I» die Leitung der 1. Bürgerschule von dem neu ernannten Dir. Äh Panitz übernommen wurde. Inzwischen folgte Vr. Fricklästb« einer Designation als Realschuldirektor in Hamburg und derRath schrieb die Direktorateder beid« höheren Bürgerschulen a«S. Nie jetzt ans dem Protokoll der Stadtverordnete» ersichtlich, füll alt
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