Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 05.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-05
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.07.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
L ,»«». »e»tt»e«I« »t,r,«i,t»^ WSE «»Il.»e 34000 «i»l. «», »I, «««,.». eln,». i««dler „cht Kch »I, «,d,ctl„ nläl »,r«»dllch. »I»r«Irn.«ni„dme «ul. In« > chnnIenNel« «,» Sei»»«». wie». Vr-nNurt -. Os., »ü«. che«, — >««»« » »». In Jrnnklu« «. M. — Bureaue d. »ans".—«»>»», I.»IIlle» »»Ul,»«!:-. In Pari«. Tageblatt für UolittK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Mitredacteur: vr Lmtl Druck unv Slgrntbum der Herausgeber: Für daö Fniill.: lnÄvt» Alar»ui«»iii». r.tepnol, Pd lksi« tn Dresden. verantwortt. Rebaeteur: »«Inriok I»ali>enle in Dresden. «ruliadt nur an w>«>» t»,en: ,,«»« KI»i»«r«»g» «».»««ck-chm. an»» — Der Raum ein«, ein« «paltt,cn PetttteU, k»sle« i» Vlae. dt« 8- ^' «U, rinite »II««,«»« Geltet»«« !>ni«r»t« «Ne» nicht ,«,«»«» »ulwirlize «nn^icen. »uilrag« »»» un» und«« >,»»««« Mrmen und Per« j»ne» «nlerlren «Ir nn« «e,e» We»»u«e,«»»»» Antzlnn« durch «rie«- «arke» «der PoNetirt«». t»»8 «ch« LUden k»Ire» >b Plae. Inserate lür dt« vl-ntaq« - Rümmer »der «ach einem JeNlaa« »I« PeillM» -t» P,»«. ^ lioppvl 60., unä Vorlcuuk irllvr SlSLlspsplops, pfanltdi-ivfs, S 8 » 0 IL -5 « 8 v I» L t t»; ^Ltlon stv. ^unruIiIuuL nllor Loupcmu. Diwut^eltlivlis « 86ltl08!j>8tra»^!s 14, Lontrolo 4er Vorloasung aller ^Vertlinapiero. ^.Iles auvli <> xogonUksr ilor 8i>orer»ra<>»6 l aut In iellielieni ^VeM. llamivllstöll aut In iellieliem ^Ve^v. vomicilblells für iVvekssl. Iivli-IU8ti1ut ^usleilitzll uu<1 ?ensiou vuu lteitxterclsn, kaürzvsvkirrvo, von Lcl putrlcv Iteitunderriekt. für vamen unä Herren in ävr erossen ^la- Reitkali'nstra'suo 'wße unä äer freien lieitkatrn. Llvgkmls pfvrr!« unä „ <a>te ('aval.-Xaüvruo.l ! kssokirrs. lässige prsiso. Rr.18S. S1.Nährg7l87S. »Witterungsaussichten: Veränderlich, vorwiegend trübe, zeitweise stürmisch. Tressen^omiabeiiii^Jitli. ««»»!»««. Endlich ist die finanzielle Unterlage für die Zoll und Steuer stage gewonnen worden. Durch beiderseitiges Nachgeben haben sich Fürst Bismarck, die Bundesregierungen und die konservativen Parteien einerseits und das Centruin andererseits zu folgendem Uebereinkommen verständigt: Der Kaffeczoll wird auf 40, der Petroleumzoll auf 6, die Tabaksteuer auf 85 (für ausländischen) und 45 Mark (für inländischen) festgesetzt; die Nachsteuer des Tabak» und die Licenzsteuer fallen. Der Frankcnstein sche Antrag auf Ueberweisung der Ueberschüsse an die Einzelstaaten wird deutsches Verfassungsrecht. Wie bei jeder Verständigung mußten auch hier die sich gegenüber stehenden Theile etwas nachgeben. Das geschieht aber ganz in Ehren, wenn kein Theil auf Ueberlistung und Ueber- vortheilung des andern ausgcht. So ist es hier der Fall. Doch erhebt sich die Frage, ob die Verständigung nicht auf Kosten eines Dritten erfolgt? Da» findet allerdings hier statt. Wer aber ist der Dritte? Antwort giebt das laute Stöhnen und Klagen, das aus den Spalten der nationalliberalen Blätter hcraustönt. Der Nationalliberalismus bezahlt die Zeche. Er ist ausgeschlossen, nicht bloS von der jetzigen Neuordnung der wirthichastlichen und finanziellen Dinge in Deutschland, sondern auch von ihrer Beein flussung in Zukunft. Natürlich giebt diese Partei ihre Nieder lage als des gesammten deutschen Volkes aus. Sie behauptet, die Finanzhoheit des Reiches werde in Scherbe! geschlagen, indem künftig nicht der Reichstag, sondern die Landtage der Einzclstaaten über einen Theil der Neichseinnahmen zu verfügen haben werden. In Wahrheit entrückt man nur dem Militärbudget die freie Ver fügung über einen Theil der Steuererträge und überweist sie an andere Stellen, die davon einen weiseren Gebrauch zu machen sich angelegen sein lassen. Diktirte wirkliche Wahrung der Volksinteressen und nicht die Trauer um die verloren gegangene Herrschaft dem Nationalliberalismus seine Klagen, so würde derselbe betonen, wie jene Finanzzölle zu nicht geringem Theile eine harte Steuerbelastung herbeisühren. Statt dessen — wie gern würde er eine weit größere Steue.echöhung bewilligen, ja sogar auf alle konstitutionellen Garan tien verzichten, wenn nur dadurch die Macht des Einheitsstaates aus Kosten der Bund.sstaaten erhöht würde! Da nun die Verhältnisse im Reichstage so liegen, daß die Steuererhöhung unvermeidlich wurde, so ist es nur ein Vortheil, wenn das Eentrum wenigstens dafür sorgte, daß ein Theil dessen, was das Volk an indirekten Steuern künftig mehr bezahlt, ihm in Gestalt der Ermäßigung der direkten Steuern wieder zu Gute kommt. Freilich viel wird wohl kaum an die Einzelstaaten kommen, nachdem Windthorst durchgesetzt hat (s. neueste Telegr ), daß nicht blos 109, sondern 130 Millionen an das Reich vorweg gezahlt werden, ehe die Einzelstaaten einen Pfennig erhalten. So ist die Lage im großen Ganzen. Gegen die Einzelheiten der Abmachungen lassen sich unschwer Bedenken erheben. Die Erhöhung des Kaffeezolles wird leider den Branntweingenuß steigern. Dies um so mehr, als kein Unterschied beliebt wurde, ob es sich um billigen, ordinären Kaffee, oder um feinere und feinste Sorten handelte. Man hätte recht gut den elfteren minder scharf als die letzteren besteuern sollen. Der Petroleumzoll ist sehr hoch gegriffen und man muß nur wünschen, daß die niedrigen Erdölpreise anhalten, damit der beliebteste und verbreitetste Beleuchtungsstoff dem Volke nicht zu sehr vertheuert werde. Die Sätze für die Tabakssteuer sind höher als man hoffen durfte, aber nicht so hoch ausgefallen, als Bismarck wollte. Eine Beeinträchtigung der Tabaksinduftrie durch die Steuererhöhung erscheint jetzt zwar unvermeidlich, aber sie ist nicht so tiefgehend, als daß sie nicht überwunden werden könnte Mit großer Genugthuung sei es verzeichnet, daß die gehässige, in die Geschäftsverhältnisse jedes einzelnen Tabakshändlers und Erbauers eindringende Licenzsteuer ebenso fallen gelassen wurde, wie die aller Gerechtigkeit in's Gesicht schlagende Nachsteuer. Das Rechtsgefühl hat dabei einen Sieg erfochten. Dieser Sieg ist ferner begleitet von einem Verzicht auf das Tabaksmonopol. Bismarck hat viel nachgc- geben, als er sowohl auf Steuersätze von 100, ja von 120 Bi. (welch letzterer lange Zeit als das äußerste Entgegenkommen bezeichnet wurde) verzichtete und auch die Licenz- und Nachsteuer — diese Etappen zum Monopol — preisgab. Alles in Allem genommen, wird sich das Volk in die Steuererhöhungen wohl oder übel zu schickenhaben. Unvermeid lich waren sie. wenn man die jetzige Finanznoth der Einzclstaaten beseitigen wollte. Wenn unter der neuen Zollpolitik Handel und Gewerbe wieder einen Aufschwung nehmen, wird das Volk die Steuererhöhungen überwinden können. Steigen auch die unent behrlichen Bedarfsartikel ein Weniges im Preise, so wird Jedermann das Mehr gern bezahlen, sobald ihm ein steigender und namentlich ein gesicherter Verdienst erwächst. Der abgeschmackte Wechsel zwischen raschem Gewinnen in kurzer Zeit und dauerndem Zusetzen macht einer Stetigkeit im Broderwerbe Platz. Mit dem ewigen PreiS- herunterdrücken ist noch kein Volk wohlhabend geworden. Noch sei als Anmerkung beigefügt, daß die neuen Zölle an verschiedenen Terminen in Kraft treten. Näheres über die einzelnen Artikel enthielt die gestrige Depesche. Die Verschiedenheit der Termine erklärt sich auS der Geltungsdauer der zur Zeit noch laufenden Handelsver träge. Der Reichstag selbst wird voraussichtlich alle Beschlüsse der Tarifkommission sich aneignen ; nur darüber dürfte noch eine Ab weichung zu erwarten sein, ob für die Artikel, die nicht sofort ge sperrt werden, wie Eisen, Petroleum u. s. w. oder die bis zum Neu jahr nach dm altm Sätzen eingchen, am 1. September oder am 1. Oktober der neue Tarif in Kraft tritt. Vielleicht schon heute wird Deutschland die Namen der drei neuen Minister Preußens kennen. Es ist ganz in der Ordnung, daß nicht ein langes Interimistikum eintritt. Der Nationalliberalismus wird in dem wollüstigen Schmerze „in die Lücke zu starren, in welcher Falk, Hobrecht und Friedenthal wie in einer Versenkung »«iLwunden sind?, nickt lange schwelgen können. Drei entschiedene Charakter, drei volle und ganze Männer, werden gar bald die Lücke füllen. Es sind dies keine Lückenbüßer -> la Hobrecht. Ohne sich auf Conjunituren wegen des künftigenLandwirthschaftsministers (Seyde- witz oder Lucius) einzulassen, ohne auch ein vorschnelles Urtheil über den Finanzminister Bitter und den Kultusminister v. Puttkammer abzugeben, so ist durch die ganze Vergangenheit dieser Männer ver bürgt, daß sie Charakter sind, die mit den verbleibenden preußischen Ministern Graf Eulenburg, v. Kamele und v. Stosch ein einheit liches Kollegium bilden. (Den Ehrgeiz des Handelsministers May bach lassen wir hier außer Betracht) Ein solches Ministerium giebt nach menschlichem Ermessen einige Bürgschaft der Stetigkeit und Dauer. Mit diesem Collegium wird Niemand, es sei auch wer es sei, so um springen können, wie dies bei ehrgeizigen Strebern möglich und ver lockend genug war. Dieses Ministerkollegium des Königs von Preußen wird, da die libcralisirenden Elemente nun ausgeschlossen sind, sich von jener Achtung vor der Neichsverfassung und den Rechten der Einzelstaaten erfüllt zeigen, deren Mangel in Deutsch land daS Rechtssicherheitsgefühl so bedenklich untergrub. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 4. Juli. Die Tarifkommission berieth in 2. Lesung die konstitutionellen bundesstaatlichen Garantien. Abg. v. Franlen- stcin hatte beantragt, daß die Vertheilung der Zollüberschüsse an die Einzelstaaten erfolgen solle, wenn die Neichseinnahmen 109 Mill. Mk. betragen. Auf Grund der Bewilligungen des Kaffee und Pc- troleumzolls und der Tabaksteuer wurde auf Antrag des Abg. Windthorst unter Zustimmung der Reichsregierung beschlossen, die Ziffer 109 auf 130 zu erhöhen. Die Vertheilung der Reichsein nahmen an die Einzelstaaten beginnt, wenn die Neichseinnahmen 130 Mill. übersteigen. Hingegen verzichtete die NeichSrcgierung auf ihren Widerstand gegen den v. Heeremann'schen Antrag betreffs Erleichterung des Getreidehandels durch Errichtung von Transit lägern. Dieser Antrag wurde in 2. Lesung angenommen und das P inzip solcher Transitläger auf Nickert's Antrag auch aus Holz ausgedehnt. Berlin, 4. Juni. Fortsetzung ber Tarliberathung km Reichstage. Pos. 4la., Wolle, rohe u. s. w., wird nach kurzer Debatte zollfrei, Pos. d., gek ä m m te 89 vlle. nach dem Eom- mlssiensantrage, 2 M., angenommen. Bei Pos. 0., Garn, be leuchtet Abg. Löwe-Berlin tle Lage der Garniplnuerci. vckäinpit die vo>geschlagenen hoben Zölle und befürwortet dentitntrna aut Ermäßigung. Varnbtiler widerlegt Löwe ö Ausführungen. Abg. vr. Rcntzsch-Zittau iür den Antrag der Abgg. Berger undHain- iw'chcr, wonach welches »nd hartes Kammgarn verschieden ver zollt werdest soll. Reg.-Eommissar Böttcher gegen den Vorredner. Nachdem Hainmacher seine» Antrag noch verki eitigt, wird der selbe abgelehnt und die Pol. nach dem EommiMonövorschlage angenommen. Bei Pol. 4I<>., Tuche, werde» zahlreiche Amen dements abgclehnt. Nur der Antrag des Abg. Richler-Meißcn, lür gewisse unbedrnckte Tuch- und Zeugaaarcn eine Erhöhung von i.', Mark ieslzuietzen, angenommen. Uebrigens wurden durchweg die Vorschläge der Eoinmüsio» angenommen und hieraus die Sitzung aus Sonnabend i> Ubr vertagt. P ari 0, Juli. Nach einer Meldung der ..AgenceHavaö" a»8 Atben sind gestern zwischen Griechen und Türken an der Grenze einige Schüsse gewechselt worden. Die Türke» über schritten die Grenze und führten eine Heerde Vieh und 3 Hirten mit sich sott. Brüssel, 4. Juli. Der KriegSminislcr General Renard ist gestern Abend gestorben. Locale- nnv Sächsisches. — JI. MM. der König und die Königin sind am Don nerstag Abend ><> Uhr glücklich in Ragatz ei «getroffen. — Der k. k. österreichische Gesandte i» Dresden Freiherr v. Franckenskei» hat sich am Dvnncrslag Abend nebst Gemahlin nach Ischl begeben. Die Gcsandlschcnrögeichäite fuhrt während seiner Ahwescnhcil der Lcgarionöickrelär Freiherr v. Bicgcieden. Sc. Maj. König Albert hat dem Buchhändler Julius MeUinghaus zu Köln a. Rh. das Ritterkreuz k. Klasse vom k. sächs. Alvrechtsordcn verliehen. Der Reinertrag der gelegentlich der goldenen Hochzeit deö deutschen Kalserpaares zum Bellen der Kaiser Wilhclm-Stiitung Im »cucn Dresdner Bürgerhospital namentlich durch die Tbätigkcit deö Herrn Direktor Heger getroffenen Arrangements beziffert sich aus 450« Mk. — Imincrbin ein ansehnlicher Ertrag, wen» man hie mit dergleichen Vcranslgltungcn vcrknüvitcn bedeutenden Kosten in Betracht zieht. — Die Erleichterungen, welche die Zolltariskommlssion für den Transit des Getreides beschlossen hat und die im Wcscnllick'en in der Errichtung von Transit ggern ohne amtlichen Mitverschluß bestehen, werden namentlich auch dem Dresdner Gctreidehandel zu Gute kommen und die schwierige Stellung er leichtern hellen, in welche er durch Einiührnng bon Getrcide- zöllen gerathen würde. Ausdrücklich aus die Verhältnisse Dres dens sowie der preußischen Ostieestädie bezog sich ber Referent in der Zolltarii'kviiimission, Abg. v. Hccremann, indem er auSsührle, daß gerate die Landwirlhe in der Nahe Dresdens und ln den altvrcußischen Provinzen anerkennten, daß der Getreitehandcl ge schützt werten müsse und zwar im .Interesse der Landwirtbc selbst, die dann ihre Produkte besser verkamen könnten. Endlich einmal eine Ucbcrelnstimmung der Wnmchc und Interessen von Gütcrerzeugern und Händlern! Eine ähnliche Erleichterung wurde bezüglich der MübIensgbritatc beschlossen. Bei der Ausfuhr derselben soll, soiern bet ihnen ausländisches Getreide verwendet wurde, der Gctreltezoll rückvergütet werden. Leiter stellt sich heraus, daß hierdurch ein Einnahineauöfall von 3 Mill. Mark sich iür die Reichokassen ergiebt und da die Transitkre heit deö zum Mischen verwendeten ausländische» Getreides abermals sür die Neichökaffen 3 Mill. Mark ElnnahincauSfall bedeutet, so besorgt man, Fürst Biömarck werte sich beiden Maßregeln wibrrsetzen. — Auö Anlaß der in Nr. d. Bl. gebrachten Notiz, daß die fiskalischen Chaus seebäume an der Chaussee nach dem »Wilden Mann und vom Weißen Hirsch nach Wrlßig nicht von Raupen geiäubert worden sein sollten, geht unö die Mil- thrilung zu, daß die fiskalische Straßenbauverwaliung Im Allge meine» die erdenklichste» Anstrengungen gemacht hat. deö Unge- zleserö in den Bauinvflanzungcn Herr zu werten, und daß auch an den fraglichen beiden Ehausseestcllen bereits. alS die bctr. Notiz erschien. kaö Ablcsen der Raupen erfolgt war. Die letzteren werben übrigen» nie fingerlang, ihre Länge beträgt bei ber Ein puppung höchstens 2 Eentimcter. Die Obsibaumpflanzungen an den Chaussee», inobcsendcrc auch an de» tciden iragliche» Stel le». siehe» übrigens, wie wir bestätigen können, gesund und üppig und verspreche» einen guten Ertrag. — Die Schaustellung der Indianer im Zoologischen Garten ko»lrall>rt angenehm gegen kic letzte der Patago- nicr. die etwas eintönig war. Hier ist buntes reiches Leven, Beweglichkeit und Abwechslung, d. h. während der VorstellungS- zeitcn: lO- i2 Uhr Vorm., 2—4 Ubr und 5 7 Uhr. Die Per sonalien ber Freindliiige wiudcn bereits vorgestern initgeiheilt. es dleibt hier nur noch Einiges über ihre Erschclnung und ihre Vorführungen zu sagen. Die Männer sind durchgrheiidö schöne kräftige Menschen, mit natürlich stolzer Haltung, dunkler, sammet- artiger Haut, schllchthcrabhängcndel». glänzend schwarzem Haare, blendend weißen Zäb»en und dunklen Augen, deren auiicrorterit- liche Scharisichligkeit man bei de» jüngeren Männern deutlich wabrncbme» tan», wenn sich die Brauen zusaininciiziebc» und die Blicke weit hinaus schwellen. Dann nehme» die an sich schon interessanten, Ick ari markirten, röthlich- und aciblichbrauncn Ge sichter dcn Ausdruck starrer Verschlossenheit an: immer aber liegt, wie dies auch bei den Patagoniern der s^all war, ein leichter Schleier von Melancholie über den Pbvsiognomien. »Auch die beiden Frauenzimmer sind nichts wcniacr ald bäßlich; ihre Geiichts'arbe ist um einen Ton lichter, wie die der Männer, ihre Figur kleiner, ader zierlich, und namciitlich dem inngen Mädchen wohnt viel natürliche Grazie inne. Der braune Mensch — und besonders der Irokese, dcn die Kultur am irühestcn und also auch am meisten beleckt bat - gebt längst nicht mehr halb nackt oder mit Tbierfellen bekleidet, er trägt Kleidungsstücke von Hirschleder oder grobem BaumwoUcnstosf, riue bunre wollene Decke und glänzende Perlenstickereien, die die Frauen irrt viel Geschick und Geschmack anferiigcn. Nun muß man die Leute die Bräuche ihrer Hcimath darstellen sehen i Da zuckt und bcbt Allcö an ihnen, da dlinen die dunklen Augen in Lust oder Krall aus oder glänzen — wie bei der »Beerdigung und dem Erntcovier - leucht in cigenthümlicher Schwermuth. ES ward bereits vorgestern einzeln angegeben, welche Szenen ihres Lebens sie verführen und da eö immerhin mehrere sind, so ist cS hier nicht möglich dieselben z» schildern: wenige »Worte nur mögen zur Charakteristik gesagt sein. »Alle die »Bräuche zeigen von natürlich-guter Gemüths- und VerstankSbilduiig, denn die »Männer und Frauen bleibe» bei allen Geschehnissen, gleichviel ob trau riger oder freudiger Natur, würdevoll; nur während der Kample, die sie mit brillanter Geschicklichkcit in» szeniren, briebt die Ursprünglichkeit deö Naturmenschen hervor und die Leidenschall tritt in ihre Rechte. Die Betrachtung all' der Vorsiihruiigcn ist in hohem Grade iesselnd; sie sind sämmtlich gute Schauspieler, der beste aber, ein Eharakteriplelcr oommv ii Mut, ist der Eomanche-Indianer, dessen buntbemaltes «uosicht-csne-Aiisdnrckofäpigtctt besitzt, die Staune» erregen muß. Wie er die schlafenden Irokesen raubthieraitig in ihren Zelten beschleicht, wie er das Mädchen kackt, dann nach heißem Kampf pon den Irokesen gcicneit, und an einen »Baum gebunte» wirb, wie er da, während t c Feinde tcnKricgotanz um ihn aullübren, alle Phaicn der Wulb, der »Angst, des Schmerzes zum Ausdruck bringt, wie er sick» endlich losrcißt. einen Irokesen nicderichießt, ihn ikaipirt. dann sick' aui sein »t icrd - einen auö »Amerika mit herühergebrachten »Mustang — schwingt und nun. ohne Sattel, aus der Flucht die tollsten Reltcrkünstc auosübrt, Latz sind »Bilder - die man so ecbt und ledhall wohl nie wieder sieht. Fall alle Ihre Handlungen und besonders die Ecremonien — z. B. die »Wahl eines Häuptlings — begleiten sie mit Gelang, der gar nicht übel klingt und stellenwciie in musikalisch reiner Stiiiiinung er tönt. Originell ist auch die Boolladrt aui dem Ententeiche, mit einem »Boot so dünn und leicht, daß cS ein Mann allein in die Höhe heben kann. Zwei und drei Irokesen fahren in dieser schmalen Nußschaale pfeilschnell über den Ententeich. Kurzum — wir können den »Besuch der Indianer angelegentlich empseblen und kommen inzwischen wc hl auch noch ans Einzelheiten zurück. Die 1«. und 11. Kompagnie des Scdü tzc 11 regimentS unternahmen am Donnerstag eine iebr genußreiche Sommerpartie nach der sächsischen Schweiz. Unter Füdnmg und Theilnahme der Herren Hauplleute p. Sichart unv Köiiigöbeim, sowie t« Lieutenants v. »Bock, v. Donat, v. Hangt und Schubert bestiegen die Maniischallen beiter Kompagnien am Morgen daö prächtig rckorirte Dampfschiff .König Johann". Die Offiziere waren von ihren Damen begleitet, die Ehargirte» iübrten gleichiallS Ihre Frauen an »Bord und gar mancher unserer wackeren schwarz- röckigcn Schützen Hane seinen Schatz mit einer Einladung beehrt In den Dresdner Vorstadtdör'ern Losch- und Blasewitz begrüßten »Böllerschüsse den schmucken, stromaullvärtS pustenden Dampfer »Bor dem tgl. Lustschloß Pillnitz intonirte die treffliche Werner'scb» Kapelle die Sachscnhymne, einer der Offiziere brachte ein don- ncrntcS Hoch aui Sc. Mal. dcn König auö. SämmtlicheMann schallen 'antcn aus dem Schiffe eine ausgezeichnete Verpffegung In Rathen nach 2 Uhr angckomincn. wurde die »Bastei bestiegen und der Rückmarsch naä' »Wehlen durch dcn Uttcwaltcr Grund angctreten. Der Einzug >n Wchlcn eriolgte mit Musik. Hici begrüßten der Regimentskommandeur v. Tschirkchkv und bei »BatailionSkommandant Major v. Rehber, der Herr Bürgermeister den irohen Zug und gclcitctcn ihn nach dem Schießhause, wc eine Abcndtaiel ab iebaltcii würbe, an die sich ein sehr animirtcl Ballicst schloß, aui dem die Schönen von »Wchlcn mit dcn DreSd- ner Schätzen der Schützen an Frohsinn und herzlicher Felllleuti wetteiferten. Um l« Uhr eriolgte dicRückiabit aui tem Dampllr her sich inzwischen mit Lampions und Transparents gelchmück, batte und von kein aus unterwegs ein prächtiges Feuerwerk ab. gedrannt wurde. Nach I Uhr rückten vie beiden Konipagniet in ihre liebe Kaserne wieder ein. Dieses Kompagnieiell hall« vor früheren den »Vorzug, baß dieMannschallen eine der schönster Gegenden unseres Landes in der kamcratschasllichllen Umgebung kennen lernte». - Vorgestern früh ist beim Ausrückcn des 2. Gren.-Regim Kaller Wilhelm auö seiner Kaserne zu einer Hebung ein Soldai der 0. Kompagnie plötzlich uingeiallen und trotz aller ihn. sofort gewordenen Hille alsbald gestorben. — Kinber - T 01lettcn. Ein »Wiener Blatt bringt iol gcndc zeitgemäße Predigt: „Willst Du wissen, waS sich zicmt, st frage nur bei edlen Frauen an", sagt Goetde. So möge dem die »Anfrage an unsere Frauen unb Müller gestattet sein, ob sir wirliich meinen, daß cS steh ziemt, wenn sie die Füße ihrer zarter Sprößlinge in voller flelichiarbener »Natürlichkeit belassen unk diele unbekleideten Pledeslaic her Knaben oder Mädchen rück- sick'tSios der »Atmosphäre, sowie den Blicken der übrigen »Mensch« auSsctzcn. ES ist da schwer, keine Satire zu schreiben, wenn mar die «kreme Entblößung der unteren Ertremitätcn bei Kmterr betrachtet eine Entblößung, welche mitunter so weit gebt, taj sie jenen rückseitigen Körperthcil erreicht, welcher in seiner Be scheidei'beit iletö ungenannt und ungesehen zu bleiben wünscht Diele PrciSgebiing zarter Kindcrhäute hat ja keinen Sinn uni keinen Zweck. »Wird der Knabe später ein rauver Krieger, s, verlgngr daö Vaterlcmb nicht von ihm, daß er seine Haut nack
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite