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Dresdner Nachrichten : 03.08.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188308031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-08
- Tag1883-08-03
- Monat1883-08
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- Dresdner Nachrichten : 03.08.1883
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Le1eßrrphtll>ralilpach1 «erlin. Dresden. OKI«» Glatt «rl<k«t»k I« »U" ^ »Utzr i.s.C»«».: «»o»nki!ic»k>vret» vicrtcl k täglich s,a» Mariciistr.' >2. . liahrlich L Morl 20 Mae., duich dir Post L Ma^k 72 Pf^ Ninnw. w Ploc. Kür die Nuckube ctnaelandterMa- «uscrtpic mach« sich die »Icl-actioi, nicht verbindlich «nnonceil stlr uns „klonen Dtcllnnoncen-Bureauxv.ik aasen- «»tu ch «ogieri - «u»«z> «tosse: — Lau»« ch Soinp -,— Anvaiideiidan»: — t». lvikUer ,» chchlch: — No». 1tt«s> »iagtedurg: — Ä. «arik » 0». in Ave; — Eteiuer >» Hamburg. TagcSkatt für Politik, Nuterlialtmiq.GksNftsvkrkclir. Lörseiibericht,^remdenlistr. renlkrech-Llele» «r.U(AÜst.)u.»»LlRml» Zinlerete „erden «ariensnatze »H »>» Nachm. il »dt anaenamnr«». Sonuleg; di» Milt,,»»» Ute. An «eultadt nur an Wochen»»,«»: »e. »loltergaiie Ni. 2 d>» Nacha. »Ußn — Di« etnlpaitige Peiittnic tollst I» Ps. Lingeiand, die -seile »1 Pf. Sine Garantie für da» »Ichld- lägtge kkricheinen »er Juierat» „trdnrchl gegeben. «u»„Lrtt,e Lnn.ncen-Lustiitge tnieriren wlk nur gegen Getan, ueerauda.Aahlua, durch «rres. marken oder Poilcinradiung. ficht Silben koken I!> Pig. Jnscr^e skr die Montag«.Nummer ,»«r nach einem gektage dj« Petii»etle «Pi. >i«k»>»vit«,« i» -t uu«1 Viv Miirlieilintztlml« 8! z ». ('miriteii, «vi» AllM««I» »l» OvLvQtiLlr LUI kl»80lut 8vtiLttU<:kou tVrt-noinrari^ »uul /ll trüüv3 LLordov, ^ ^ I! v » I* A X E; I* iitu-i L'roiK VU1» A. vv uacjz ül.^tu'jkvr l^raLir». I. äKltU'-i V , , ' II. <?tirolU8cdvK ß ^rltukvvtn. 4 Aru li. Vi-rl^ von RI. ITOlnI»»r«Kt, in lsuism <iurt un'1 Ollminil-^nä mit. Kvliäon m»ä praltsitiedon ^6'1or^arnituiou, Fluu»tl l>vlle».,ILD»»rON-u ! »»npierHsklt«t«I>s omt.iukl.», ^ ir»rzr«»I> ßitdieno, Ilrentlv», IVitnilvullviktr. 211». u. Kopkivirvlr. tt am I'ontplchtn. II. k«ill!lM'8 klUüit-lsllMvIIlIIIZ, KIatI»tI«1v>L8trL«tte L. lirodks^ukvvattl.dvkonäord altor-Lvir-der. Vnort>vt^1:cd l <-ou»edeu,Lqu»rvIIe. Ailotrop, äkr äeutscde k»pdael, m 70 vlLuoni, gr. Ic-Iio liaä xrrin<1iodS Linbauädoe^vn. Alpk»d«t» »/,. 1>'ravr. ttoiläo. k>'racwr — oi?oav ('ompOLitiov. . -- KvuaiddLucv. 2) (ic,1.ku,ck, LiredvllkoNuded, U-aUemidLk Oodtiii-ok. kLd?!R LtLdli88ymvut vmfLvdvr uaü vlvKLvtvr Lmäer-Karävrodv von ^lvXLvüvr kkl1jp80kv 1'Nr 14»,»>»«»» bi» li! ^»Llilr«, l'»l««,»>„ ule.. rnr ^lNUi liG» >18 Ui ^ t> ri: lN«»»u»!», I4It i«l» n u ^n„v nun»» «>«„ ?>i,»iu»»vrlttl;« D» I»t«t«»tv»fl l»VD»I»lr« ditUDtv» »>»«, 1i„tQ» I'rl iu»;». HV»l8vuli»u»tt»lrn8uii 7 Hiutv»ll»«rs1, «a»:I21»lre. Nk. Ä1Ä. 28. Jahrgang. Auslage: !j8.000 Lrpl. vluiäiichtc» für den August: Crlnvacher llnl'cjliinmter Wind, ziemlich lieiler, keine oder nernlüc Nleocrichl., Teino.weni,, veründert. Dresden, I88Z. Freitag, 3. August, lvcrt.nlwortlicher Redacttur ikr Pl>ljllski>kö Ilr. Emil Bierry in DieSdc». AuS dein Sprecherverzcichnih vom letzten Reichstag ergab sich, daß der Abg. 11r. Max Hirsch niit am liäusigstcn daü Wort ergrinen batte. Er rangirte, der Zahl der gcballenen Reden nach, in unmittelbarer Rabe der beiden Unvermeidlichen, der Abgeordneten Windtborst und Eugen Richter. Wäbrcnd diese aber über Aller! und Hedcs ibre Anschauungen entwickelten, sprach Ur. Hirsch einzig über, d. b. gegen das Unsall-Versichcrungsgcsctz. Er bckämpste mit allem Nachdruck die Versicherung von Stautowcgen und cinpiabl dafür die freiwillige Versicherung. In jeder Rede finden sich bcsligc Anklagen gegen die Zwangükasfcn und wer sich die Milbe geben wollte, nnchjuzäblcn, wie viele Riale l'r. Hirsch den Segen seiner freiwilligen HilsSkassen gepriesen bat, der mUslte schon -eilig ausstcben, um ani Abende fertig zu sein. Mil diesem Zauber ist cs nun allerdings für immer vorbei. Es bat sich berausgestcllt. wie dic Jnvalidcnkasscn des vr. Hirsch mit den Arbeitern und ibrcn Beiträgen umspringen. Iabrc lang steuern die Arbeiter in die Hirsch'schcn Gewerkvercins-Kassen und wenn sie dann invalid werden und um Anszablring ibrcr Pensionen cinkommen, schlägt man ibnen die Tbüre vor der Rase zu und weist sie ab. Man bat in Holge genauer Untersuchungen ermitlclt, dass, wenn die freiwilligen Hnvalidenkasscn des Dr. Hirsch die verbcisjcnen Pensionen zablcn sollen, sie mindestens 2 Millionen Arbeiter als Tbeilncbmer baden müßten. Statt dessen ist es diesem fortschrittlichen Parteiagctator trotz aller Rcelame binnen 15 Hainen nur gelungen, etwa 'MM) Arbeiter um seine Halme zu lammeln. AIS sich nun im H. 18b>1 etliche invalid gewordene Arbeiter mit ibrcn Ansprüchen meldeten, traten dn „Verlrauensmänncr" dieser Uassc», unter Vorsitz des Ur. Hirsch, zusammen und verlängerten eigenmächtig die 5jährige Karenzi-nt (die Entbebrungszcit innerhalb deren die Ansprüche zu ruhen haben) auf 15 Jahre. Als Einer der so um sein Recht gekürzten Arbeiter seine Forderung einklagte, wurde er bedeutet, daß, nach dem Statut der Hirsch'schcn Gewcrksvereins-Kassen, das Bcscbreiten des Rechtsweges unzulässig sei. Nur ein Schiedsgericht könne da Helsen. Tas Schiedsgericht trat zwar auch unter Vorsitz dcS Ur. Hirsch zusammen, wies aber den sich beschwerenden Arbeiter mit seinen Ansprüchen ab. So ist cs nicht weniger als 30 Arbeitern gegangen. Llcr Eine wandte sich nun'Hilfe suchend an das Polizeipräsidium in Berlin, daS, aus Anordnung des Ministers des Innern, nunincbr eine polizeiliche Revision der Hirsch'schen Jnvalidenkasse angeordnet bat. Es ist zweifellos, daß das Finale der Zusammenbruch dieses fortschrittlichen Zaubcrwerlcs ist. Die Presse der Konservativen und des Centrums in Berlin geißelt in scharfen, aber zutrestenden Ausführungen das Verluschungssnstem der fortschrittlichen Zeitungen, welche niemals gegen das rechtswidrige Verfahren der Gewcrks- vereinSkassen: die Arbeiter um ihre Ansprüche zu kürzen, ein Wort geschrieben haben, vr. .Hirsch aber, dem nach diesen Vorkommnissen ein Wenig mehr Bescheidenheit wohl anstündc, besitzt die edle Dreistigkeit des Orientalen, aus der Verthcidigung zum Angriff überzugehcn und gegen die Gebrechen zu polcmisiren, die den Knappschasts- und Jabrikskassen anbasten. Damit machte er jedoch schlechte Geschäfte. Man leuchtet ihm von allen Seiten beim. Die Arbeiter werden sich nicht länger von einem Gewerkschafts-Statut nasführen lasten, daS sie um ihre Pensionen für die Tage bringt, für welche sie Jahre lang beigesteuert haben. Mit der Freiwilligkeit ist eS eben bei den Jnvalidcnkaffen Nichts; sollen die Arbeiter für die Tage des Alters und der Erwerbslosigkeit nicht der Armen versorgung anheimsallcn, sondern kraft ihrer Steuerbeiträge Pensionen beziehen, so wüsten sic obligatorisch den betreffenden Kasten beitrcten. In diesem Punkte ist der Bnndesratb einig mit den Konservativen und dem Crntrum. Die künftige soziale Gesetz gebung des Reiches wird sich nach dieser Richtung bewegen; sie wird aus di« Einreden des vr. Hirsch, falls dieser seine Rolle nicht selbst für ausgespielt halten sollte, keine Rücksicht mehr zu nehmen brauchen. Heller Jubel herrscht ln Irland, daß der Verräther Caren seinen Lohn gefunden. Als die Kunde von der Ermordung Caren's nach Dublin aelanatr, bemächtigte sich der irischen Bevölkerung eine un beschreibliche Begeisterung. DaS Bildniß Carey's wurde öffentlich in den Straßen verbrannt und es kam dabei zu Tumulten und Ver Haftungen. Die Ermordung Caren's entbehrt nicht einer finsteren Gerechtigkeit. Zugleich ist damit über daS Kronzeugensnstem der englischen Justiz der Stab gebrochen. Jeden Mann von Ebre und Gerechtigkeitsgesühl muß überhaupt der Rechtsgrundsab an widern, daß der Angeber eines Verbrechens sich hierdurch Straf losigkeit sichert. Caren war nicht nur eurer der Mörder des Vice- königS Cavendish und des Untcrstaatssekretcirö Bourke im Phönix park zu Dublin, sondern auch der Hauvtanstister. Um den aus die Entdeckung der Blutthat ausgesetzten Preis zu verdienen und selbst straflos auSzuaehen. verrieth er seine Mordgesellen, die am Galgen endeten. DreseS Kronzeugensnstem ist so unmoralisch wie möglich. ES verleitet geradezu -um Anstiften von Verbrechen. Den M.. schuldigen eines Verbrechens, den später sein Gewissen treibt, den Gerichten seine That zu bekennen, mag man bei der Strafabmestung milder beurtheilen aber ihn ganz srer zu lasten und ikn obendrein noch zu belohnen, das ist einfach empörend. Die englische Polizei hat da» Möglichste gethan, den Kronzeugen Carey nach aethaner Arbeit vor der Rache seiner früheren Äundesbrüder zu schützen. Während er längst unter falschem Namen nach dem Kaplandr unter wegs war, verbreitete die Polizei das Märchen, sie bewahre ihn noch im Gesängniß. Die Fenier wußten jedoch uni das Geheimnih, sie ließe» sich nicht irre führen; auf dasselbe Schiff, aus dem sich Caren mit abgcrrommeneni Barte und unter falschem Namen nach Südcrsrika eiirschisfte, stieg der „Rächer der irischen Märtnrcr". O'Donncll, der, nachdem er sich aus der wochenlangen Fahrt die Gewißheit verschafft, daß er es mit dem Verräther Caren zu tbun habe, ihn bei der Landung im Koplande kaltblütig niederschoh. Künftig werden sich wohl nicht so leicht Verräther unter den Ir ländern finden; der blutige Schatten Caren's wird Jedem, der sich als „Kronzeuge" eine,'. Blutlolm verdienen möchte, den Mund schließen. England aber handelt- weise, wenn cs aus seinem Straf gesetzbuch die Einrichlung von „Kronzeugen" ciinnch striche. Dieses Lnstem gereicht der englischen Strasjusiiz ebenso zur Unebrc, wie tue Anwendung der Tortur der ungarischen zur Erzwingung von Aussagen. Rasch nähert sich die Session der französischen Kammern ihren» Schluffe. Der Senat bat das rür unmöglich Gehaltene doch gerban» er hat den Hustizmmisler ermächtigt, 5«»0 Richter zu kassjren. Drei Monate hat der Minister Martin Henill. c dazu Zeit, den Richter- slaird von ,o viel ihm unhegueincir Beamten zu „säubern" und die erledigten Stellen beißbungrigen Revublrkaueru iir den Hals zu werten. Ritt der Unnbbüngigkeit des Ricl'terstaudes ist cs dainit in Frankreich für immer vorbei , denn die jetzige „Säuberung" wird sich in der eine» oder anderen Horm in knnstigcn Parlamenten wicderbolcn. D»c Rcvublik bat sich damit bei allen redlich deutenden Franzosen auts schwerste blosgestellt und der Umstand, daß die Scnntsinebrkcit, welche den verderblichen Pnragrapbcn gntbieß, nur 3 Stimmen betrug, diese 3 Stimmen aber nur künsillcu berauö- gercctmel wurden und eigentlich der Paragrapb »ult er» er Stimme Mclnbeit nbgelehnt worden war — diese ganze Durclmeckerei, würdig der G-waltlliat selbst, muß den Widerwillen gegen die revnblitnnijchc Geicdgcberci vermeinen. Nicht minder muß es die Rcvublik ans die Tauer schädigen, daß sie den Staat de» großen Eiscnbabnen dlenstpslichtig machte. Tic Kammern genebmigcn die Vcrlräge, welche die <! großen Eisenbabn-Geiellschaslen Frankreichs zu Herren des VcrkclnS und der Vvlkswirtlffchalt erbeben. Die Hochfinanz siegt über das Slaatslntcressc. Ter bclannlc Böriciiring tnumvlnrt ans der ganzen Linie. Die Belohnung lür jene Politiker in der Regierung und den Kammern, welche die unheilvollen Eiscnhalm- verlräge durchsetzen, wird nicht ansbleil'en. Tenn fei,» anderes Stantswcjen der eivilisirten Welt kann sich rühmen, in diesem Maße seine Politiker für ihre öffentlichen Dienste mnlcriell zu entschädigen, ivie Frankreich. Einträgliche Nebenämter sind für den tranzösilchen Lcpntirlen die Hanvtsache. Filihcr hieß es: das Geschält hringts so mit sich; heute heißt eS in Frantreich: das Amt oder Mandat bringt es d. h. den Redbcs so mit sich. Bergwerke und Industrien belebt und fest. Tcntiche Anlagcwerth, still, fremde Renten vielfach ctivas höher, so Italiener und unga rische Goldrcnte. Gr»«»»»r» o. M., 2. A>m„sl, »Nikiwr. ciredtt Lar"«. Ltocrebadn ->7L. Lo« darben uro». SOcr vooie —. Le». Silbcrrente —. Papierrenle —. Galizier Leiirrr. woldrcnie —. «°/v N»a- Goidrenic 7ü-,. "rr Nullen —. düer Nullen — 2.Oiieittaiile:l>c —. Reuckc linear. Gaidanleide - —. n. Lr>cnloige>I>e —. Nn«»r Pavterrenic —. Diicanlo —. Sakdier 7.!. aiollbardbalm Marienb. wbz>,. Pari», 2. Anguli. iSchlnß.i Renle i>u «0. Lnleibe »00.17. A»N>ener al.oo «laalidatn, 077,i>». Lomdardcn 222.7!,. do. Priortlöien 2a«. San»!« 2S2. vrkrrr Goidrenle ->ü. Hrk. Part» iPr»l>ukleiiI, 2. A„-Ul>. (SilNulig Wege» Aüausi Logo. November Februar 27.2!,. belranpiei, SvirnuS Auguk 20.22. Januar,?ii»il bi.oo. deliaupiet stübol elnnnli bo/,0 Januar-Avril na.00. sleiaend. «mftervam iProduüeiv, 2. Aiigun. (Särlubs. Weiten November 278. Noggei Ocioder >72. Neueste Telcsiramnie der „Dresdner Nachr." vom 2. August. Berlin. Lrc Tause des jüngsten Urenkels des Kaisers findet am 18. oder 19. August statt. Tie definitive Bestimmung des Tages ist dem Kaiser Vorbehalten. Die Nachricht, daß der Kron prinz Rudolf Palbcnslellc vertreten werde, ist unzutreffend. Der österreichische Kronvrinz bat bereits bei dem ersten Solare des Prinzen Wilhelm Patbe gestanden und wird ivobl auch durch ein in eigener Familie stattßndendes freudiges Ereigmß von der Reise nach Berlin znrückgebalren werde». — Die Nachricht von der Zu sammenkunft Bisinarck's mit Kalnoky in Gattcin begegnet hier er heblichen Zweifeln, umsvmehr, als dem Reichskanzler schon die Reise nach Kissingen schwer gefallen ist. Gegenüber gewissen Aenßc- rungen der österreichischen Presse betont die „Kreuzzcitung" „un geachtet dieser Aeußernngcn gelte in unlerncbtclen Kreiien als Tbat- lache, daß die Lage im Allgenieinen, und diejenige zwischen Oester reich un" Rußland im Bcwiroeren eine ungetrübte sei." — Die deutsche überseeische Answavdernng ist im er,icn Halbjahre 1883 um 23,658 geringer als im gleichen Zeiträume des Vorjahres. — Von berufener Seite wird bestätigt, daß das ainclitcwische Duell, als dessen Opfer Herr von Puttlitz siel, wegen der Judensrage slattfand. v. Puttlitz erörterte rm Frühjahre »nt einem Frkunde in einem Restaurant die sociale Frage, da mengte sich ein in der Nähe sitzender jüdischer Referendar hinein und verlangte Satisfaktion. Puttlitz stellte die Wahl der Waffen frei. Ter Referendar enlschuldiglc sich mit Körperschwächc und Kurrfichtigfert und schlug ein amcrlkanisches Duell vor. Man hofft, daß der Staatsanwalt den wahren Sach verhalt durch die gerichtliche Untersuchung seslstcllen wird. Berlin. Ein Telegramm dcS deutschen Botschafters aus Castella- mare meldet: Soweit bis jetzt bekannt ist, ist kein Deutscher auf Jschia verunglückt. Gereitet sind Dr. Sindvoß und Frau Maler Eichler. Gustav Mobrenschiid, Architekt Gelick und Frau. M n n ch e n. Tie vbcrbauerische Handels- und Gewerbckammer richtet an den Reichskanzler daS Ersuchen, den neuen spanischen Handelsvertrag möglichst bald in Krall zu setzen. — Der fortschritt liche Reicbslagsabgcordncte Landgcrichtsratb Herz in Nürnberg wurde zum Laiidgelichtsdrreklor befinden, weshalb für den Wahlkreis Forch- berm-Kulmback eine Ersatzwahl »othwendrg wird. Wien. Ter Statlbaltcr von Steiermark richtete nach Nffire- gbbaza eine amtliche Berichtigung gegen die Behauptung Szalay's, daß in Steiermark Inden einen Cbrislenlnabcn gestohlen haben. Der Knabe Pendt aus Nestelbach sei von Zigeunern gestohlen worden. Nisiregyhaza. Ter Vertreter der Privatklage, Szalay, theilte dem Gerichtshöfe mit, daß er neue Beweise beizubringen in der Lage sei, wonach die gefundene Leiche nicht die der Esther Solhmossy sei. Neapel. Der König ist am 1. d. Nachmittags wieder hier eingetroffen und wird die Spitäler besuchen. Easomicciola. Bei seinem Besuch aus Jschia hat der König 100,000 Lire für die schwerbetroffene Insel gespendet und wiederholt den Entschluß kundgegcben. Alles zu thun, um unver züglich Vas Loos der unglücklichen Hintcrlasienen der Opfer zu er leichtern. In der Begleitung des Königs befand sich auch der Bürgermeister von Lacco, welcher seine Frau und seine Kinder ver loren hat. Man glaubt jetzt allgemein, daß die Katastrophe nicht in Folge eines Erdbebens eingctreten ist, man bemerkt nämlich, daß dieselbe nur dort eintrat, wo reichliche Thermalquellen stießen. höher sein. Smr, rna (Klein-Asien). Auch hier tritt die Cholera auf. Man zählt 4 Kranke. — In den letzten 24 Stunden kamen außer in Karro. wo 275 Clwlera-TodeSsälle sich ereigneten, in verschie denen egyptischen Ortschaften 323 Todesfälle vor; die englischen Truppen zählen gleichfalls überall etliche TodeSsäÜe. Berliner Börse. Auch heute ginge» auf dem internatio nalen Gebiete sehr still zu. während sich die Lokalwerthe, namentlich Eisenbahnen und Bergwerke guter Frage erfreuten. Die Kourse setzten säst durchweg etwas höher ein. Später wurde das Geschäft belebter, die Kourse zogen weiter an. Von deutschen Bahnen litten Mainzer, weit der gestrige Eisrnbalmartikel der „Prooinzialkorre- ipondenz" keinen Hinweis aus die Verstaatlichung enthält. Trotzdem waren Mainzer kehr animirt, ebenso Ostpreußen, für welche die neueren Maßnahmen der Verfrachtung de» russischen Getreides günstig stimmen. Kastababnen ziemlich schwach, dagegen Stamm- vrioritäten fest. Von österreichischen Bahnen standen namentlich Dürer im Vordergründe. Auch österreichische Kastabahncn zogen vielfach an. öfierrcichisch« Prioritäten still. Spekulative Banken meist böber. Non Kastabanken zogen Dresdner 2H« Prozent an. LvkalrS uud Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin gedenke» beute Vormittag von Pillnitz nach der Stadt zu kommen und sjcl Nachmittags von hier ans »wch dem Jagdhausc Rchefeld zu begeben - Zu bei» Aufenthalt der K g l. M ajcstäten in Hcrrns krcrschen erfahren wir noch, daß sich der König nutz die Königir in dem romantischen E d m n n V s g r n n d e getroffen haben. J.M die Königin war in Beglei>ung dcS Hrn. Obcrsorstineister Blohmei über Schonn mit der Eisenbahn gekommen; säst gleichzeitig lraiei am Eingänge des Grundes Se. M. der König und Se. K. H. de> Prinz Georg ein. Die hohen Hcrrschaitcn halten, von der Jagr am Winterberg kommend, das Prcbischthor besichtigt, dessen Neu gestalt»»,; ihnen bisbcr noch sremd war. Sie sprachen ihre lebhaft, Anerkennung über das vom Fürsten Clan, dort Geschaffene ans Gemeinsam besichtigte dann das Königspaar den Edmundsgrund Nach dein im Herrenhaus«: zu Herrnskrclichcn genommenen ^agd- inner fuhren vic hoben Hcrrschaslcii mittelst lLalondamvfer nach Schandau, von wo der Eourierzng bis Pirna benutzt wurde; von hier fuhren sie nach Pillnitz res». Hosterwitz. — Se. Kgl. Hob. Prinz Friedrich August hat am Dienstag Morg-n einen bedeuienden Ritt ansgcfühl't. Er stieg hier '/r4 Uhr zu Pferd und traf kurz nach 0 Uhr beim Toise Zeithain ein, wo selbst das 5. Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich August" Nr. 104 Gescchtsschießübrmg abbiclt. Dieses Regiment, dessen Cbef der Prinz ist, zu besuchen, war der Zweck des außergewöhnlichen Rittes. Se. Kgl. Hoheit wohnte der Schießübung bis zum Schluß bei und nahm vann mir dem Osfizierkorvs gemeinschaftlich das Tiner ein. — Ihre Kg«. Hoheiten die Prinzessinnen Mathilde und Marie Joievlia beehrten gestern die Pilotnausstellung aus der Brübl'schcn Terrasse mit ikicm Besuche und verweilten daselbst längere Zeit. Die boben Damen fesselte daS Gemälde ungemein und sprachen sich in anerkenncnvster Weise über die Komposition wie über die großartige Farbenprachl des Kunstwerkes aus. — Der Tag der sächsischen Landtagswahlen ist nunmehr bestimmt auf den II. September festgesetzt. Die Ver legung der Wahlen auf einen späteren Termin würde viele Ge schäftsleute, welche die Leipziger Engros-Messe besuchen wollen, abgchaltcn habe», ihr Wahlrecht auszuüben. — Heule findet in der russischen Kirche, Mittags 12 Uhr, ein Tedenm aus Anlaß dcS Namenstages I. M. der Kaiserin Maria Feodorowna statt. — Wie jetzt von anderer Seite erörtert worden ist, trifft die Bemerkung, die neulich den, „Lcipz. Tgbl." aus Dresden geschrieben wurde, und von der wir hier ganz kurz Notiz nahmen, daß nämlich das am 24. vor. Mts. hier abgebrannte Magazinschuppen ge bände gerade 104 Jahre gestanden habe -e. bezüglich dieses Gebäudes, welches höchstens 30 Jahre stand, nicht, wohl aber bez. des Provianthnuscs zu, hinter der großen allen Jnsanteriekaserne an der Magazinstraße. Dieses mächtige, schwerfällige Gebäude von drei Stockwerken ließ Kurfürst Johann Georg III. erbauen. — Zu dem vom 7. bis 0. September d. I. stattfindendcn 12. deutschen Fcnerwebrtag in Salzburg wird ad Chemnitz ein Erträum zu srhr ermäßigten Preisen ahgclcisscn, wobei die BrllctS eine Giltigkeltsdancr von 14—2l Tagen erhallen und die Rückfahrt an größeren Stationen unterbrochen werden kann. - Am Pirnaiichen Platze, an beiden Seiten der Landhausstraße, werden gegenwärtig zwei große B I u m e n r o nd e l s errichtet, zweifellos eine allerseits willkommene Verschönerung des verkehrs reichen Platzes. — Dresdner Vogelwiese. Das heute Abend flattfin- dende große Feuerwerk verspricht, wenn anders man aus die Gunst des Himmels rechnen dcrrs, ein besonders Glänzendes zu werden. Herr Pprotecimiker Heller wird die neuesten Dekorationen ins Treffen führen. Das feurige Schauspiel wird in 4 Abtheilungen vorgcführt werben, deren erste mit einer groben Dekoration, die gekrönten Namenszüge unseres Königsvaares, sowie des Prinzen Georg und der Frau Prinzessin Marie darstellend, beginnen wird. Ihnen kolgen 6 Dutzend große Raketen niit Schwärmern, Leucht kugeln, Gold- und Feuerregen, eine große Dekoration rotircnder Räder mit zahlreichen kleinen bengalischen Flämmchen und Brillant- feuerkrcnz. 12 große Bombenröhren mit bunter Leuchtkugelladung, 3 bochaufsteigendc bunte Leuchtkugelbouquets und 10 Landpatroncn mit Schwärmern. Die Hauptpiece der zweiten Abtheilung werden außer Bombenröhren, Raketen, Leuchtkugeln und Landpatronen eine große Dekoration gegeneinandcrlausender Flügelräder und 4 große Tourbillons (auch Tischraketen genannt) bilden, während sich die Glanznummern der dritten Abtheilung aus einer Dekoration honzontallausender Räder mit besonderen aujwärtssprühendcn Fon taine» mit Brillantseuer und aus 6 Fallschirmraketen und 4 Tour- Gold- und Zeuerregen geschloffen werden. Im Ganzen kommen 480 Raketen, 48 Bombenröhren. 48 Landpatronen, 18 Lußkugcln, 12 TourbillonS und 12 Fallschirmraketen zur Verwendung. Ber dieser Gelegenlrrit sei nochmals erwähnt, daß man von der Veranda de» RestaurationSetabliffemenI» „Deutscher Herold" einen vor züglichen Ueberblick über daS Feuerwerk genießt. — Bei der vorge strigen Rundfahrt der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften auf dem Festplatz veranlaßt- der Wirtb des „Wiener Orpheums" Herr Reibeholz, die bei ihm konzertirende Kaxclle des Trainbalaillons unter Leitung ihres StabStrompetcrs Hr. sauer dem Königspaar« eine patriotische Ovation darznbringen, indem sie vor dem genannten zu Tbeil, welche sich an den urkomischen Darbte« .ttschubläuser auf'» Heiterste amüsirtcn. Von den noch unerwähnt gebliebenen Etablissements sei noch de» seit Jahren bekannten Wiener Prater des Herrn Schilling gedacht, welcher hinter den Nebligen in keiner Weise zurückgeblieben ist unv sehen»« werthe Spezialitäten ins Tressen führt. So dre Athletin und Kanonen«
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