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Dresdner Nachrichten : 05.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-05
- Monat1884-02
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 05.02.1884
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Nacht-Telegramm am Kopfe Part». Voulevard-Abend« Eourfe vom 1. flebr.: 3proe. Rente 77.32. Anlrib« 108.W. Italien V2I7. Türken u.20. Lürkenloose 43LS. Spanier 6VV». Cgypter S37. Otto» manm KSt. Behauptet. rerisprechStelt» Nr. 11 (Allst.) U.SSS (Neust) Inserate werde» Marieiistr. IL bt» Nachui. > u»> auaeiiomme». Sonnt»«« 5!« Minaoi 1» Udr. In «eulroo«: »rot, «tioslergolle 5 nur an wocheoi,«« R4 emlp« Tageblatt für Politik, AickrteliUW. HisMrveMr. DrtenknM. KmdeiillLe. a Us,r. — Du etnioatttze PklU. «eil« sca. 8 SUden) kos,«» 15 -ln«, linier liittiielandi di» Neil« SO Pf«. Llnc Siaranlie slle da» ndejsi« lagiae Erschein«» der Inserat« wird nicht „egedeil. itlliwdrtigk Jnserlion». AustrL«« wrrden nur gegen Prinn« rand»- tjaylung durch vrieilnarken oder Posleilllaiiluna angenommen. — Acht Silben kosten tü Pig. Inserat« sUr die Montag». Nummer oder nach eitle», Iesuage die Pcuijti!« Lu Ps». Die VspiMrie-Mmililktiir tmLiin L 8ar lry Uarli L-i», 8oiil08t!-ldtru!j«v Kr. 17, ^-ouonübor «Io,n Lvllj^'l. LedloLSL, bittest uw Litebtimr? illror in» Divkt»n1^n«1«»r. »»«1 «rrttirigt« Iklsslcen- u.Ilivstvrgsrclvrobs, I»va>t»«n tu vorrü^Uckvr ^ULvndl tür Lc-rron u. Oitwou L. ?I0U88 r'8 ^riokt.. HVLttx ^>r»««i»i, L SiI»»I^r1^t4»r»«»««>e S. pari. u»ä I. h'tu^y. äuttrSz-o nach nunvttirt« voravn prompt olläetuirt. Ksrclinen-fsbrilt vou L«I. i. .tuorbnvb t. V., «pvclul- u. Uuuptgvijed. H Ol-^dtzn. Ä Mom-^liloilj. s A omplivlilt »til >1«, uuä tz>< ss m <»«r«tii>vn. ««»ibtbl uuä lr^in»', «I. keoutur v. 3 bi« ^ K ll,l» Ab. Aunti-rnonä. »u,b ullnwiirl« dvrottn'lUIt.'iit. frlbi'jjL-M>l886iiitzli1. oiiltiloliol' >1. oIoKiiltoi' Lilläer-Karäerobs voll ^IvXLlläer ?Miv80ko, Kaiscll!jlttlskrake 7. Killö-Llilge. IVoxou bvvor«tollou<ior Vorlezruusr ckon (»oLc.hüttLlolcnlL uneh I'r,»u»'r».«»',»>«>>«- «i, >»»ri. rvorilou ( Pür bis lt> ckaiiro: Nzi« vo» 5 Anrh an, Tl«I»vi Lietier etc. «itwwtliodv tiv^ontjt'iuilo «io« I.nzrorn zu beckouteini lloiribtreLnt/t«-» 1'roitio» voilmukt. I'ilr VI iili lit ii bi« 10 ä.'ibro: lOrtili r von 4 Llarlc un, SIKutil, vto. Nv. 36. 2». Jahrgang. Auslage: 40.000 Lrpl. Aussichten für den 5. Februar: Frischer Westwind, ziemlich trübe, keine oder geringe Niederschläge, Teinp. wenig verändert. Dre-de». ,884. Ticnstag, 5. Februar. Veranilvoltilcher Redakteur liir PvItltschkS vr. Smtl Biere y t» Trrrdeu. Erst die telegraphische Todesnachricht hat >ie Weit daran erinnert, das, Eugen Rouher »och unter dcir Lebenden geweilt hat. Der ehenialige allmächtige Minister Louis Napoicon'S war säst das letzte Fahrzehnt hindurch ei» vergessener, ein verschollener Monn. In den 00er Fahren wären über seine Erkrankung täglich durch ganz Europa Bulletins teicgraphirt worden, denn damals hing Europa an den Lippen des wirkliche» Regenten Frankreichs, des „Bicekaiiers Rauher" — heute hat der Raine nur noch ein geschicht liches Interesse. Rouhcr war der talentvollste der Genossen Navolcons, dem er in den verschiedensten Amtssicllungcn diente. Fhin fällt ein grober Thcil der Verantwortlichkeit sür die Thatcii des zweiten Kaiserreiches zu. An Geschmeidigkeit. Beredtsamkcit und Rücksichtslosigkeit allen Dienern Napolcon's weitaus überlege», mußte er doch im Jahre 1870 der immer einflußreicher werdende» Opposition weichen. Den Schwindel des .liberalen" Kaisertbuiiis machte er nickt mit: die Kriegst rklärung an Deutschland geschah ohne sein Zuthu». Er rettete sich damals mit der ztaiierin Eugenic nach England. Zurückgetehrt in die Kamincr als Abgeordneter, war er der Edef der bonapartistischen Partei. Sein Lebensziel ivar iortan die Berufung dcS jungen Rapoleon aus den Tlnon Frankreichs. Als dieser unter den Lanzen der Zulukasiern gefallen, zog sich Rauher ins Privatleben zurück. In seinen letzten Lebensjahren machte ihm ohnehin eine Gehirnerweichung eine öffentliche Wirk-- sanikcit unmöglich. In die Geschicke Deutschlands griff er IdOö sehr bemerlenSwcrth ein. Preußen ivar iinn sür seine 1800er Politik sehr verbunden und belohnte Ronhcr'ü Verdienste durch die Ver leihung des Schwarzen Avlcr-Oroens. Fügen wir noch hinzu, daß es Rauher war, welcher im Dienste der Interessen Englands das Freihandelssusiem in Frankreich einsührte und damit das Signal für dessen verderblichen Rundgang gab, so können wir nunmehr in Seelenruhe die Bonapartisten ihren Ehcf, die Tobten einen Tobten, begraben lasse». Nach ausgedehntesten BeratlningenIiat endlich die französische Kammer die Debatte über den Notb'tand in Paris und,die soziale Frage überhaupt beendet. Von sechs zur Abstimmung gebrachten Tagesordnungen wurde diejenige angenommen, laut welcher die Kammer das soziale Reformwerk fortsetzen und alte Arbcitergesetze genau zu prüfen entschlossen ist. Hiermit hatte die Regierung ihr Einverständniß erklärt — warum sollte sie eS auch nicht? Nicht aber mit dem Anträge tzlvmenceau'ü, der die Einsetzung einer Engmcke über die soziale Frage verlangt. Gleichwohl wurde dieser ziemlich unbestimmte Antrag zum Beschluß erhoben, allerdings nur init der winzigen Mehrheit von 5 Stiminen (254 gegen 249). Ein praktisches Resultat könnte aus dieser Untersuchung nur hervorgehen, sobald die Regierung sich entschlösse, nicht ins Blaue hinein Unter suchungen anzustellen, sondern die Gesichtspunkte und die Richtung zu berücksichtigen, die Elvmenceau empfahl. Derielbc stellte die lozialen Resormpläne des deutschen Kaiserreichs, das Krankenkassen gesetz, die Unfallversicherung und die Arbeiter-ssnualiven-Veriorgung, als Vorbilder hin und forderte die Republik aus, sich nicht von einer Monarchie in Bestrebungen überflügeln zu lassen, welche arbeiter- freundlicher Nalur und bestimmt sind, die Lebenslage der arbeiten den Klaffen dauernd zu erhöhen. So unfruchtbar, wie es anfangs schien, ist überhaupt die große Debatte nicht verlausen. Neben theoretischen und phantastischen Projekten, wie überhaupt ein allge meines Paradies aus Erden herzustellen sei, neben Dutzenden von sich widersprechenden Recepten, wie aller Notb und Drangsalen aus Erden mit einem Schlage abzuhelsen sei, fanden sich doch auch manche beherzigenSwcrthe Gedanken und praktische Vorschläge. Var Allein verdient Anerkennung, daß die Kammer den Antrag: mittelst eines StaatSzuichuffes von 3 Mill. die Pfänder unter 10 Francs von den Pariser Leihhäusern auslösen solle, kurzerhand beseitigte. Erstlich wären dazu weit mehr Millionen nötkig gewesen, sodann bällc man nicht den eigentlich Notblcidcnden geholfen, sondern den Wucherern aus Staaatskostcn ein Prä,ent gemacht. Die Amkäuser, unter denen sich viele Diebsiiehler befinden, haben sich in den Besitz der meisten Leihscheine gesetzt. Auch zeigt die Gattung der versetzten Pfänder, daß nicht gerade die Armen die Hilfe der Leihhäuser in Anspruch genommen hatten. Schmuck, Uhren, Diamanten. Operngläser u. dgl. werden meist nickt von Arbeitern versetzt. Die Armenpflege rn Paris liegt überhaupt sehr im Argen. Es giebt ein ganzes Heer von Leuten, die handwerksmäßig die öficntlrche Wohltbätigtcit in Anspruch nehmen-, darunter befinden sich sogar viele Rentenbesitzcr. Mit der Verabfolgung von Bons für Brod und Schuhmerk an Arme wird viel Unfug getrieben. In den ärmeren Staottlieilen sieht man oft Leute, die sich mehrere BonS zu städtischen, Brod zu verschaffen wußten und nun das überflüssig erhaltene Brod an Portiers, Milch- verkäuferinnen, Hundesulirwcrke u. dal. sür den halben Preis ver kaufen. In ven Schuhgeschäften» welche die von der Stadt aus gegebenen Sckuh-BenS einlösen, präsentiren sich nicht selten auf- geputzte Frauenzimmer, die sich seine Stiefeletten ausiuchen und als die diffizilsten Kunden gelten. Sie haben sich eine ganze Menge solcher Bons zu verschaffen gewußt. Die wirkliche Ärmuth geht dabei leer auS. Eine ernstliche Krisis cxistirt in Frankreich, außer in Paris, nicht und die Gründe der Arbeitsstockung in der Haupt stadt wurden wiederholt da,gelegt. Ein beträchtlicher Tlieil der Pariser Industrie muß nach der Provinz ausivandern. wo die Lebensbcdingungcn wohlfeiler sind. Das Mittel des Ertrotzenü höherer Lohne durch Streiks verfängt nicht mein. Der Pariser Arbeiter, äußerst anspruchsvoll in seinen Lcbcnöbcdürsniffen, dabei weder sparsam noch fleißig, ist allerdings der letzte, der vernünftigen Rathschläaen zugänglich wäre. Nicht zu verkennen ist, daß der Staat selbst durch seine liederliche Finanzwirtbichaft. durch die Ver schwendung der Staatsgeldcr. die kostspieligen überseeischen KriegS- abenteuer wesentlich die jetzige Kalanntät mitverschuldcle. Die Re gierung der Republik ist völlig in den Händen der Hochfinanz. Das Volk seufzt unter der Unerschwinglichkeit der hoben Steuern und muß sich elendiglich anstrengen, die Zinsen der stets wachsenden Staatsschulden auszubringen. Laß aber die Ausrcckitcrliairung deü übertrieben hohen MilitäraufwandcS ganz ungebührlich di« Steuer- > sähigkeit des Volks in Anspruch nimmt und daß die wirthschastliche Reform in .Frankreich bei der Ermäßigung des Militärbudgets zu be ginnen hätte, diesen »crnünstige» und nur dem Eliauviniciiius nicht j naheliegenden Gedanken haben wir in der tagciangen Debatte vo» ^ keinem der zablreicben Redner auSspr'chen höre». Bei dein Anträge des Grase» Wnnnbiand über die Erklärung gcs Deutschen als Staatssprache in Oesterreich Halle es sich gezeigt, daß stets eine Mehrheit sich zuiammensnnd, welche beschloß: so ioll's nicht sein daß aber niemals eine Mehrheit für einen positiven Vorschlag zusainmenznbringen war. Rnr Das ergab sich: die Deutschen sind die Einzigen, die Io»al und fest sür den Staats- ! gedanken Oesterreichs cintreten: die Sinnen veuieinen den öster- ! reichlichen LtaatSgedanken »ollständig. Das czechisch-polnische Ideal gebt ans ein selbnsländiges Ezecbowieil und Polenreich, das allen falls vermittelst der Duuaslie noch mit anderen Ländern notbdürstig ^ zuianimengelialte» werden kann. Trotzdem stellte» sich die Minister aui die Sette der Siavcn. Roch deutlicher zeigle sich das, als sich's später uni den A>ttrag aus Abschaffung der Sprachenordining han- >delte, die in Böhmen, Mähren und Schlesien den Deutschen die > Fähigkeit, ein Amt zu bekleiden, entzieht. Auch vieler Antrag wurde abgelchnt: in diesen drei Kroiiländcrn soll flott weiter ezechisirt »nd der Deutsche in seiner Hein,alb rechtlos gemacht melden. Milzutheiten, wie weit der ezechisch' Uebenmtth bereits gedicbe», dafür findet sich vielleicht bald Raum. Ein Gutes aber hat die sps'cmatische Verfolgung der Deutschen in Oesterreich bereits erzielt: das deutsche Volk rn Oesterreich hat sich wiedergeiunden, es will und wird deutsch und national sein und eS speit die national Gcichlcchtslosen aus. Furcht kennt der Deutsche nicht: au, unsere Brüder in Oesterreich paßt das königliche Wort: ..Wenn ich einmal zu sülchten angcsangen, Hab' ich zu fürchten cmsgclwrt." Die Staats- lenkcr Oesterreichs weiden zeitgenng erkennen, wohin die Verfolgung des Deutschen die Deutschen treibt. Ncucstc Tclkftramnie der „Dresdner Nachr." vom 4.Febr. B erli n. Das Abgeordnetenhaus setzte heute die Berathung des KultuS-EtatS bei Len Universitäten fort. Seitens des Eevtrums wurde Klage darüber gesübrt, daß an der Umuersiiät Bonn alt- tätlwliiche Professoren aimcstellt seien »nd daß der Curator der Bonner Universität die Professoren nickt verhindert habe, sich an de» Bestrebungen des deutsche» Vereins zu belkeiligcn. Darüber entspann sich eine längereEvnlrevcrse zwiichenVirchow undWmdtborst über Lelirlreihert und Freiheit der Lehrer, in deren Verlaute Windtborst für die Katholiken das Rer^t beanspruchte, eigene Universitäten zu begrundzu, wo cindFc aik>.Birchow'tchL Wiffcnkchatt gelehrt werbe. Die v. MoSler bei der Position kür die Akademie in Münster über die Lehrthcitigkeit des Philosophen Spiecka angeregte Debatte er weiterte fick zu einer großen Vcrbandlung über die Lebrireihett an oen Universitäten, welche den Rest der Sitzung in Ansvruch nahm. Die Konservativen betheiligtcn sich nicht an brr Debatte, schließlich wurden die Zuschüsse a» den Universitäten genehmigt. Zum Schluß gab der Präsident eine Geschästsübcrsicht, aus welcher liervargebt, daß, wenn die Berathungen nicht !ba,d ein beschleunigteres Tempo annchmen, daun Abendsitzungen nöthig sei» werden. Berlin. Nach hier Angegangenen gutbcglaubigten Nachrichten aus Madrid glaubt man sich »r den dortigen Rcgicrungskreisen der Gefahr eines neuen militärischen Aufstandes gegenüber, dessen Aus bruch jeden Augenblick erwartet werden könne. Bekannt ist, daß eine ständige revolutionäre Verschwörung durch die Armee verzwe'gt ist. Rach bestimmten vorliegenden Anzeichen bereitet sich dieselbe zum Losschiagcn vor. Berlin. Der Gesandte der Vereinigten Staaten überreichte gestern dem Bruder Lasker's eine Bcleiveadrcsse des Revräseittamen- hauseS in Wasbinglo». Ebenso hat Sargent eine wiche des aus wärtigen Amtes mit dem Ersuchen überreicht, dieselbe an de» deut schen R-ichstag gelangen zu lassen. - Der Prediger der hiesigen freireligiösen Gemeinde ist wegen eines Vortrages, welchen er kürz lich im Verein der Maurer über die osiendaningsgläubige und die naturwiffenschastlichc Weltanschauung gehalten, in Anktagczugand versetzt worden. Pose n. Der Redakteur des „Gonicc Milkopolski" ist wegen der bekannten Adresse an den Kardinal Ledockowski, in welcher der Kardinal als Primas von Pole» anerkannt wurde, von der diesigen Strafkammer heute zu 2 Jahren Gcsängniß verurlhciit und scgort verhaftet worden. London. In einem im KriegSministcrium abgchaltcnen Minislcrratlie ist beschlossen worben, das Parlament um einen Kredit von 2 Millionen Pfund Sterling anzuaeben, um die Häsen Englands und der britische» Kolonien in Vertheidigu»gszusla»d zu jctzcn. Die Berliner Börse verlies lustlos. Die Kourse waren gleich von vornbcrcin schwächer. Tie Nachricht, daß die englische Regierung zu Befestigung von Häfen einen Kredit von 2 Millionen Pfund verlangte, trug nicht dazu bei, eine bessere Stimmung zu erwecken. Allerdings hielt sich auch das Angebot rescrvirt. Die Rachbörse schloß matt. Spekulative Banken waren schwankend und schlossen mit nicht unbeträchtlichen Einbußen. Kreditaklicn 0 Mt., Diseontogciellschast IVr Pro,, niedriger, Kaffabanken fest, öster reichische 'Bahnen schwach, csterreichische Prioritäten gut gefragt. Deutsche Bahnen waren vorwiegend etwas nachgebend, Kaisabalmen still. Bergwerke letzten schwach ein. belcitigten sich aber bald wieder. Von sonstigen Industrien erfreuten sich Brauereien und Pariwerthc guter Nachfrage, auch sonst ivar aus diesem Gebiete die Haltung meist recht fest. Renten erfreuten sich einer befriedigenden Nachfrage, deutsche FonoS waren mehrfach anziehend. Wien, 4 izcbnmr. Lredil TuatSb. «17.iv. Lombarden 113,18. Slbelbal — Nordweslv. ISI.dv, Markuolen 50.275. Uli«. Sredlt 881.50 Matt. tbranriur« M-, 4. gebnior. iiredN 2S5>/,. LiaaiSdabn 28S',. Lom barde» I2lN,. «8er Loo>cLesierr. LilderreiNe —. Pat»er>e,i!e —. SaUjicr 851. Lelterr. Voldreure —. 4°I« II»a. c»«ldre»!e —. 77er Mnlic» —. 88er Rulien —. 2.OriciilaiNciIie —. Neueste Ungar. woldaiNcide . 8. Lrientanleihe —. U»g»r. Pavterrritte —. DticoiNo—. ügnvrer Ki-, wonbardbadnS«. MainzerMatt. Var«», 4. Nebruar. tLidlub.l Reute 77.25. Änleibe I8S.S8. Italiener 82.85. Gtaalldabn «82.58. Lombarden SI5. L». Tnorttüten 282. SatNNcr 838. Velten. Voldrent« 84>/,. Schwach. — Auch die Zweite Kammer hatte ihre Ciienbadnschlacht. Sic bcriclh über dm Bau einer Anzahl Sekundärbahnen <Ref. Pbilipp), zunächst über das vielbesprochene Projekt der Linie Geit- Haiii-Lansigk-Leipzig. Nachdem Abg. Kreßner der Deputation sür ein beiürwortendes Votum gedankt, wendet sich Abg. Lehmichen z gegen den Teputatitins-Aittrag. Er stehe immer noch auf dem > >2landpi»rlt, daß sür die Linie kein dringendes Bedürsniß vorlieae, ! dah es rnelmehr Gegenden gebe, die den Bau einer Babn vier eher beanspruchen könnten. So sei z. B. aus der ganzen Strecke von Lansigk nach Leipzig kein einziges größeres industrielles Unter nehmen zu finden. Abg. Polenz glaubt ebenfalls, daß das Be- dürsniß kein allzu großes sei. Da eS sich nur darum handele, Lansigk in das Eiienbahmietz ausrunehmen, so genüge auch eine Querverbindung. Er stellt deshalb den Antrag: Die Kammer wolle von dem Bau einer schmalspurigen Sctunvärbabn Geithain- Lausigk-Leipzig abschen und die Regierung um baldige Vorlegung eines Piojektos ersuchen zur Herstellung einer normarspurigen Querverbindung der Linien Tresden-Döbetn-Leipzig und Chemmtz- Leivzig, die über Lansigk führt und etwa über Großbothen oder i Grunnia einerseits und «zroliburgandererseits einmündet. Abg Walter ! bekämpst diesen Antrag und bcsniwortet den Antrag der Deputation. FreilichseidiegesorberteSiimmevonO.OOO.OOOclwashoch. Abg.Ahnert > dagegen ist >ür Herstellung einer Querverbindung und stellt einen Evenlualantlag, der die von Ginnten«»-» „n„ Lokales uud SälIMckicS. — Das gestrige Bulletin über das Befinden Ihre Kgl. Hoheit der Frau Prinzessin Georg ist kurz, aber lcbr ernst. Es ist leider geeignet, die Hoffnung, daß cS der ärztlichen Kumt gelingen möge. daS Aeußerste abzmvenden, wesentlich lierabzustimmen. Es lautet: „Die Frau Prinzessin Georg hat in der Nackt zum Montag wieder delrrirt und gar nickt geschlafen. Fieber wenig vermindert. Pulssrcancnz hock. Ziemlich große Kurzatlunigkcir." — Se. Mas. der K önIg enzpsing gestern Mittag den König!. Portugiesischen Geschäftsträger Baron v. Sa»Pedro urPrivataudienz. — I)r. mocl. Pause Leu. in Meerane erhielt das Ritterkreuz 1. Klaffe vom AlbrechtS-Orden. der die von den Stadträtben" von Borna und Grimma gewünschte Querverbindung berücksichtigt. Abg. Güntber bedauert ebenfalls, daß diese siadträthlicben Petitionen nicht be achtet worden sind und ivricht sich gegen die normalipurige Aus« sübrung der Bahn aus. Es würde vielleicht zweckmäßig sein, die Linie zunächst nur von Geithain bis Lausigk zu bauen. Er bean tragt, die Regierungsvorlage sowie die dazu gestellten Anträge und eingegangenen Petitionen der Deputation §ur abermaligen Bericht erstattung zurückzuvcrweisen. Abg. .Hauschild ist ebenfalls für eine theilwcise Ausführung des Baues und stellt deshalb den An trag, zunächst nur den Bau einer normalspurigen Bahn von Lausigk nach Geithain zu bewilligen mit Berücksichtigung "" Abgg. Straumer dieselbe. Letzterer wünscht nochmalige Ucverweisung an die Deputation. Abg. Man verlheivigt als Vorsitzender der Finanzdeputation den Antrag derselben. Tic Petition-» von Grimma und Borna würde die Deputation besonders zu erwägen haben. Abg. v. Ochlschlägel be antragt die Herstellung einer Querverbindung im Sinne des Abg. v. Polen.;, dock als schmalspurige Bahn. Flnanzmimstcr v. Kön« nerrtz werft daraus hin, daß im vorigen Landtag der Bau der Linie Getthain-Lausigk-Grimina der Regierung zur Erwägung empfohlen worden sei. Er hätte wenigstens erwartet, daß die Hc.ren, die im vorigen Landtag hierfür stimmten und die Petitionen um Quer verbindungen aus sich beruhen ließen, wie z. B. H-rr von Polenz, den Wertstes ihicr Meinung bester begründe» würden. Den Bau einer normalspurigen Balm hält er für einzig zweckentsprechend, ileberall, wo man schmalspurige Babnen gebaut habe, höre man jetzt die Klage, daß sie den gesteigerten Lerkekrsverhältniffen nicht mehr genügten. Ferner hätten sich auch die Handelskammern von Leipzig und Chemnitz sür den normalspurigen Bau bei der Regie rung verwendet. Wenn die Mehrkosten einer normalspurigen Bahn nur 2 Millionen betrügen, so wäre dies doch keine zu hohe Summe, wenn es sich darum handle, den Verkehr von Süden nach Norden um 11 Kilometer abzukürzeu. Die gestellten Anträge zielten alle darauf bin, die Erledigung der Frage aus den nächsten Landtag zu verschieben. Tie Abgg. Käuffcr und Bebel treten sür die Regiernngsvoiiage ein, letzterer wendet sich besonders gegen den Antrag des Sekretär Almert und gegen daS Projekt einer nur thcilweisen Ausführung der Strecke. Nack dem Schlußworte des Referenten Philipp lehnt die Kämmer dir Anträge der Abgeordneten Günther und Almert gegen 10 Stimmen ab und beschließt in namentlicher Abstim mung mit 55 gegen 10 Stimmen den Bau der normalspurigen Selundürbalm Gcitbain-Lcisnig-Leipzig zur Einmündung in den Dresdner Balmhof daselbst zu genehmigen und die darauf gerichteten Petitionen der Regierung zur Kcnntnißnahme zu überweisen. Nach einer kurzen Debatte, an der sich die Abgg. v. Born, v. Seyde- witz, Oelmüchen und Ackermann betheiligten. erklärt sich sodann die Kammer mit dem Bau einer schmalspurigen Lekundärbahn von NiederhcrinSdors. beziehentlich Pot chappel nach Wilsdruff einver standen. Fenier beantragte die Deputation den Bau einer schmal« ivurigcn Seknndärbahn von Station Wiliscksthal der Elicmnitz- Annabcrgcr Staatseiienbahn nach Ehrcnsriedersdorf mit Zweigbahn von .Herold nach Tlium, ferner einer schmalspurigen Sekundär balm vo» Eaiönfeld nach Schwarzenberg mit dcir Zweig« babnen Tannenbcrg - Gcvcr, Schlettau - Crottendorf, Mrl- denau - Mitrweidn-Markersbach und Grünstädtel - Pöhla - Rit- tersgrün, und einer »ormalspurigen Eisenbahn von Stollbrrg nach Zwönitz z» bewilligen. Abg. Günther ist gegen diesen An trag. lieber den Bau dieser Balmc» habe erst der nächste Landtag zu entscheiden, der jetzige dürfe biernber noch keinen bindenden En6 schlnß fassen, zuma! da die finanzielle Tragweite eines solchen noch gar nickt zu übersehen sei. Er stellt deshalb den Antrag, die Re gierung zu ersuchen, dem nächsten Landtage über E»cnbahnverbin« düngen der Gegend Annaberg. Schwarzenberg. Stollberg bestimmte Vorlagen ;u machen. Abg. Mclmert befürwortet den Deputations- Antrag, Abg. Kirbach dagegen steht aus dem Standpunkte deS Abg. Günther, dessen Antrag er eine prämiere Gestalt giebt. Nachdem noch die Abgg Uhtmann und l)r. Straumer sür den Dev -Antrag und Abg. Ublemann für den Antrag Kirbach plaidirt, erbebt die Kammer gegen 17 Stimmen den Dep.-Antrag zum Beschluß und bewilligt für die 3 Bahnen 5,970,000, 891.000 und 1,820,905 M. Sctilp'tzlich giebt die Kammer ihre Zustimmung zu dem Bau einer schmalspurigen Sekundärbabn von Most! durch den Mülsengrund nach Ortmannsdors. nachdem sich Vizevräsibent Streit sür den Amchluß in Motel und Abg. Gelbke dagegen ausgclvrochen. und bewilligt die zur Herstellung dieser Babn enorderlichc Summe von 1,305.000 Ai., sowie zur Anlegung von Drehscheiben in Schön- bön-chen und Meerane und zu sonstigen Lauten in Schönbörnchcn 55,000 Mark — Se. Majestät der König hat gestern unter der persönlichen Führung des Kgl. Bauratbs Prof. Lipsius die aus der Terrasse ausgestellten Baupläne einer neuen Kunstakademie und eines Kunstaussiclluiigsgebänbes besichtigt und seine große Befriedigung über diese ebenso genial entworfenen als glücklich durchgetührten Projekte nicht verbelüt. Dem Landtag ist gestern das betreffende Kgl. Dekret zugegangen. Die Forderung für Ausführung dieser Baulichkeiten bcläult sich aus 2.567,7M Nit., doch läßt das Dekret durchblickcn, daß an dieser Summe erspart werden tonne, wenn man die Akademie eventuell nur mit einer Etage baue. Für die lausende Finanzpciiovc verlangt die Regierung eure erste Rate von 1,000,000 Mark. Obige Summe würde sich noch um 120,000 Alk. mindern, weil nach Vollendung der Akademie das jetzige Atelier - Grund stück an der Pillnitz«» und Circuöftraße sür den Staat ent» . t -.i r - ,! 1 ^ l
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