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Dresdner Nachrichten : 08.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-08
- Monat1884-02
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 08.02.1884
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Nacht-Telegramm am Stapfe ^ «geftemabendlicher Stadt» veroidnetenfitzung begann der Vorsitzende Herr (Leb. Hosrath Ackermann mit einem feier lichen. tiesderzlichrn Nachruf an di« höchstselige Frau Prin- jeiftn Georg. den die An- weirnden siedend anhürten. — Bezüglich der viel erwälmten Einlegung on Pserdrbahn- weichen »n die Blasewitzer Straße mit stadträtdlicher Ge- nebmiauiig. oder ohne einac- holte Zustimmung der Stadt verordnete». wird dem Stadt- rath Bedauern über daS von ihm eingeichlagene Verfahren i ausgedrückt ,»,» h-iont, daß Hageökatt für Mitik, Mn»«»««. »eMlsvnkeSr. SScknömM. Kemdeiilille. «D verfaUung«mäßige» Neckt der Stadtverordneten sei, ihre Zustimmung rur Anlegung neuer Weichen zu geben und der Natl, ersucht, der Pscrde- dahngesellschaft von jetzt ab irgend welche Bewilligung nur gegen deren Uebernabme sSmmtlrchrr Verbreiterung«» kosten der Blasewitzer Lkaße »uSzusprccken. London. Extra-Ausgabe der „Daily Ncwü": General Gordon wurde von Autstän» diichcn gesangen genonnncn. Di« Regierung hat noch keine Nachricht. In beiden Häu'ern kundigteir die Eonservatioen ein Mißtrauensvotum gegen -Vir fi-'g:e-nig aii. sto»ll>tvtn« Iß kür Lsrrvu mul Damen iu xrSavtor L.llsvakl bst auorlumntor ist > Unnratosso swpüolrlt itz. ti Vr«u ZZvrtlr» E 8 He-ckeloi-U»»«« IV r. t» -MW A j ltttnlrtUck« vesorirnllT n»oll nu8vürt«. m ^ lIsWr'8 MI«I- u. ^ IZof. 8vkl««»g»»tzvi3 M ompüshlt tu krivctrou W HW», liimli-II. ? kvlnzil,! I üiv xrüLSto J.us«akl, <leIIIlWlliM<»Wx. >0 gi-, rleyvlsti'. 10 istts VLU80 ß uuck alls Sorten ^ krlscllvu (HsüüMl billixLi. ^ Kgräinsn-fsbrilc 8 8 von HÄ. va«, l. Luerducli l. V., Speclul- u. Uauplxesek. ffs N vi-68(!6ll, Wrü86n!lLMti'. 25 GicLoria-Kallmj. N « empfiehlt voUttkck« uuck Ist jU M»»«« uuck oi'Si»«-, ck. kvu8t«r v. S di8 8 N Iva Uh. UusterAeu«. »»vl, »U8^krt8 dervltwtlll^st. slj lÄM-kttdliMMiit ewkitklier«. «>«Miit«r LIuck«r-S»räarod»»«»Llsxnoüor?klliv80lw, WsenWsgrG 7. M« FW. IVegeu Hovor8t«bsllckvr Vorloxune cko» OosebiiktalolrLl» nach er, >»»sp». vsrckon ! kür bm lO ckabro: ttiie kettttn»^>>>»»»»> vvu 5 ülaric au, V«li»«i-Lteli«i' oto. kLrnmtlicdv Kogvnstäuüo eios Daxor» ru bockoutouck horabMuetrüm Urviseu verkauft. j kür dm 16 ckabrv: lileteten vou 4 Llark au. RIKutvI, etc. Nr. 39. 29. IshrglMß. A«fla,e: 40.000 Lr-1. Aussichten sür den 8. Februar: Schwacher unbestimmter Wind, thciis heiler, IheilS neblig, trocken. Temperatur etwas kälter. Dresden. 1884. Freitag, 8. Fedruar. veriulwortltcher Redakteur tltr Pvlkljscht« ttr. Emil vier« Y In Deeideu. Unter dem unmittelbaren Eindruck der Trauerkunde hat der sächsische Landtag seine Arbeiten unterbrochen. Seine letzte Berathung batte den Kultus und den Unterricht zum Gegenstände. Trotz der Länge der Sitzung (6 Stunden), in welcher die Budgetsunimen dieses Ressorts bewilligt wurden, erfuhr der Gegenstand doch eine mehr summarischere Behandlung, als er eigentlich verdiente. Denn von allen Zweigen des Staatshaushaltes sind die mit dem Unterrichtswescn zusammenhängende» Fragen diejenigen, für die sich daS Volk am Tiefsten intercssirt. Jedem Vater ist die Erziehung und Ausbildung seiner Kinder am innigsten ans Herz gewachsen. Leider wurde mehr über die Kirche, als über die Schule gesprochen, mehr über den Glauben, als über den Unterricht. Man fühlte sich stellenweise eher in eine Sunode versetzt, als i» tzine politische Versammlung. DaS Recht, die Zustände der evangelischen Kirche vor ihr Forum zu ziehe», wird man der Volksvertretung so lange nicht bestreite» können, als der Staat für Kirchen- zweckc ganz bedeutende Aufwendungen macht. Eonseguentcr» weise erstreckt sich dieses Recht auch aus die anderen Kirchen- gemcinichaste», denn auch die katholische Kirche, die deutsch- katholischen Gemeinden und der israelitische Kultus erfreuen sich entsprechender Staats-Unterstützungen. Die Gesammlheit dieser Kirchengcmeinschastcn vertritt dem Landtage gegenüber der Kultus minister. Ter Wunich des Abg, Walter, rincn Vertreter des cvangelischen Landcs-Eonsistoriums als Regierungs-Kommissar in der Kammer erscheinen zu sehen, hat nur als staatsrechtliche« Curioium einen bescheidenen Werth. Folgerichtig müßte auch der katholische Bischof und einer der dcutsch-katho: .gen Prediger und ein Rabbiner neben dem Präsidenten des evangelischen Landes- Eonsistonums aus der Rcgierungsbauk erscheinen. Die anerkannten Religionsgemeinschaften haben ober eben für ihre Verhältnisse in dem Kuttusministcr ihren geborenen Vertreter. Inder Debatte selbst trug der Abg. Bebet kein Bedenken, den ^großen Voltsmann Luther zu verunglimpfen. Bebel schmäbte den groptc» Sohn Deutsch lands einen „Reaktionär", der nur durch Fürilengunst Etwas erreicht habe. Luther steht zu hock, als daß ihn eine solche Verunglimpfung tressen könnte. Nur so fort! Beschrmpst nur Alles, was dem Herzen deS Volkes am theuerstcn ist! Dein Unwillen über die Lästerung Lutlier's gab der Abg Schreck einen beredten Ausdruck. Was dieser Abgeordnete sodann über die Herrschsucht der Hierarchie und den Gcrit deS ZetotcntbumS, der Nch breit mache, vorbrachte, ist nicht von der Hand zu weisen. Duldung gegen Andersgläubige wurde von je >m rnotestantischen -acksen als Lebcnsprmzip be trachtet. ES zahlt zu den vielen falschen und groteske,» Behaup tungen des Abg. Liebknecht, daß sich in der deutschen Studenten- schalt ein Zug religiöser Intoleranz zeige. Liebknecht meinte damit, daß in den Leipziger Studenten die antisemitische Bewegung immer größeren Boden gewinne. Liebknecht weiß ganz genau, daß die Abwehr gegen gewisse Uebergrisse, Vordringlichkeiteu und HecrjchastS- gelüste des FubenlbumS etwas ganz anderes ist. als Unduldsamkeit »egen die Religion und ReligronSübung der Jiracirte». Um die Glaubenslehren der Israeliten kümmert sich im Grunde Niemand. Wogegen sich aber eine gesunde Bewegung im Volke geltend macht, das sind die Ansprüche des Judcnthums, Herrscher des deutschen Volkes zu sein und die Führung in allen geistigen und materiellen Dinge» zu übernehmen. Wir Deutsche wollen eben Herren bleiben in unserem Daterlandc. Es wäre unbegreiflich, daß Liebknecht einen so einfachen und leicht crlcmcha'cn Unterschied nicht hcraus- fände, kennte man nicht die engen Beziehungen zwischen niteriiatio- ualer Sozialdemokratie und internationalem Jndenthum. Sic arbeiten sich gegenseitig in die Hände. Abgesehen von anderen Gründen, fühlen sich beide schon durch die iltnen gemeinsamen Eigenschaften der Vaterlandslosigkeit und des Zersetzenden wahl verwandt. Beide suchen die bestehenden Ordnungen zu zersetze» und zu zerstören, um aus ihren Trüminern ihre eigene Herrschaft zu etavliren. Es ist daher in den Augen der Sozialdemokratie ein Gräuel, wenn sich die akademische Jugend an den hohen Idealen der Vaterlandsliebe begeistert. Wenn dem deutschen Studenten bei dem Namen „Vaterland" das Herz höher schlägt, wenn er nicht Hälfte von Baker PaichaS Truppen geschlagen. Angeblich waren die cgnvliich-m Soldaten zu feig, um sich zu vertheidigen -. so ließen sich diese mit Hint-rladern bewastneten Soldaten von den Sperren der Araber ausspießen. Nicht einmal in der Nähe des Meeres vermag England den Auiiland niedcrzuwersen. Baker Pascha batte, ehe er seinen Zug überhaupt antrat, reichlich Geld unter die benachbarten Stämme verlkeilen lasten; cS ist aber so gut wie Nichts damit erzielt worden, da den Eingeborenen zu Obren gekommen, sobald die gesütndcten Garnisonen gerettet seien, solle der Sudan sich selbst überlasten werden; sic fürchten daber, durch Vorichublcistung gegen die Rebellen sich der Rache deö Mahdi auszuietzen. Es fragt sich, ob Baker Pascha unversehrt nach Suakim zurückgclangcil wird. Auch über Gordon's Schicksal ist man in England sehr beunruhigt. Gordon ist, wie die „Nat.-Ztg." ironisch bemerkt, znn.r englischer General, auch chinesischer Ti-Tu und cgyptischer Pascha, trägt den Stern-Orden, hat da» Recht, die gelbe Jacke und die Pfauenfeder im Reich der Mitte zu tragen — aber kein H> er hinter sich. Er hat nur Geld, um den Mabdi und die zu diesem haltenden Stämme zu „bestecken". Es siägt sich aber, ob er dieses Geld, 800,0«>0 Mk., unangefochten durch die nubische Wüste bringen wird. Er hat für seine Reise nach Küartum jede Begleitung abgclehnt und außer seinen Dienern befindet sich nur Oberst Steward in seinem Gefolge. Bevor er sich aus den Weg machte, erklärte der General, daß er ohne Geld i» Khartum nichts auszur-chten vermöge und die englische Regierung bat ihm bereitwillig 40,000 Livres Sterling in Gold sofort zur Verfügung gestellt. Sonderbarer Weise wurde die Tbatsacke, daß der Gcneiai diese große Sun,me mit sich führe, allgemein verkündigt und da s.cigt denn natürlich die Be sorgnis, aui, daß auch die Beduincnstämme von dieser Tliatiache Kenntnis, erhalten und durch den Reiz des Goldes leicht zu einem Unternehmen verlockt werden könnten, das sich dem General ge fährlich erweisen würde. Man erinnert an taö Schicksal des Pro fessors Palmer, der im vorigen Jahre von Suez aus niit einem größeren Geldbetrag unter die Ärabcrstämnie sich begeben, um Rameelc für die englische Armee anzukame». Er siet bekannter maßen mttsammt seinen Begleitern der Beutclust der Araber zum Opfer. Es giebt englische Blätter, welche so weit geben, die Re gierung aufzufordern, sie möge General Gordon, che er die Wüste erreicht, znrückberusen, denn wenn eine Katastrophe fick ereignen würde, so würde die Blutschuld ganz und gar aus Diejenigen fallen, welche den General in daS gesäbrliche Unternehmen geschickt haben. der akademischen fugend lodert, wird nicht durch die Schmähungen ausgeiüscht. die Herr Liebknecht über daS muntere jugendliche Trerben der Musensöhne spritzte. Es kann Niemanden einsallen, die Trink-Exceffe und das Mensuren - Unwesen zu vertheidigen. Man bausche aber dies« Mißstände nicht so ungebührlich auf. Liebknecht thut ia gerade, al« ob die Universität nur von Sauiaußen und Raufbolden besucht würde — daß unsere vater ländische Hochschule eine Sonne ist, von welcher unzählige lebenspendende Strahlen der Wissenschaft und des Volkswohl standes auSgeden, dafür hatte jener Abgeordnete, der nur die «zlecken in der Sonne sucht, keine Augen. Das britische Parlament ist eröffnet. Eine lebhafte Session steht bevor, vielleicht der Sturz d«S Ministeriums Gladstone. Es will nickt viel sagen, daß die Thronrede auch diesmal ein halbes Sckock innerer Reformen anwndrat. Da« war schon bei der letzten Sitzung der Fall und sie verlief unfruchtbarer als alle ihre Dor- lituser- Fehler auf Fehler hat der liberale Premier in seiner irischen Politik gehäuft. Irland blutet noch als offne Wunde am Leibe Englands. Alle Konzessionen. die gegm den Willen des englischen Volkes Gladstone den Irländern inachte, baben nur tzazu gedient, die Losreißungsgelüste dieser Insel zu verstärken. Statt de» erträumten inneren Friedens lodert alle Tage der Bürger krieg auf; Agrarmorde und Dnnamitverdrechen nehmen kein Ende, Gladstone selbst kann nur unter dem Schutze von Konstablern in die Kirche gehen. Noch gröber sind die Fehler der auswärtigen Politik Gladstones. Sein Verhaften in Egypten wird einmüthig von seinem eigenen Volke als jämmerlich und ehrlos verurtheilt. Die Tories hofsen das Ministerium durch einen Antrag zu stürzen, welcher bei der Adreßdcbalte die cgyptiiche Politik Gladstones tadelt. Man thut diese», planlosen Hin- und Hertasten zu viel Ebr« mit der Bezeichnung als einer „Politik" an. Die Strafe sür das ehrlose Verballen Gladstone's ist bereits ei,«getreten. Abermals haben die Engländer von dem Mahdi eine schmachvolle Niederlage erlitten. Um die rühmlose Räumung von Edartum zu erleichtern, schickt« England seinen in cgnvtisckcn Diensten siebenden Obersten Baker von Lrnikital, einem Hasen des Rothe» Meeres, »nt einem Leere aus. Schon am Nachmittage desselben Tages war die größer« Nenestk Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 7. Febr. Berlin. Das Abgeordnetenhaus sitzt nock immer über dem Kuttusctat. v. Schenckenderss. der neulich im Abgcordnctenhauie eine Ausstellung der Poscn'schen HandarbeitSschulc veranstaltet hatte, emviahl Aufnahme des Haiidarbeittzzntenichts in die Schule, send damit aber keinen große» Anklang. ^8« wurde ihm von ver schiedenen Seiten erwidert, die Schule sei so wie io schon über lastet, ebenso die Seminarien. eine weitere Belastung mit Untcr- richtsgegenständcn sei unmöglich. Kultusminister v. Goßler aner kannte zwar die Schcnckendorst'ichcn Bestrebungen, wies aber daraus hin, daß die Einsührun^ deS Handarbeitsunterrichts auf dem Lande nickt angängig sei. Stöcker beantragte Untersagung des Zort- biIdungSich>:Iu»tcmchlewäbrendderSrundciik>ek>HauvtgotteSdie»stes. Gegen ven Antrag Stöcker sprachen von Zedlitz (Frcikomcrvativ). Tr. Natory iNatümalliberol) und LangerbauS (Fortschrittler). Durch den Antrag würde der FortbilvuirgSuntenicht unmöglich gemacht und in das sclbstbestimmungsrccht eingegriffcn. Minister von Goßler erklärte, er werde dem Antrag möglichst stattzuaeben suchen, bitte aber keinen Stein auf rhu zu werten, wenn die Durchiübrung nicht allenthalben möglich sei. Cm Antrag, nach der Erklärung des Ministers über den Antrag Stöcker zur Tagesordnung überzugehen, wird mit 171 gegen 1-11 Stimmen abgclchnr und der Antrag Stöcker schließlich angenommen. Berlin. Zu dem morgen statliindcnden Lcichenbcgängniß der Prinzessin Georg wird sich im Auitrag des Kaisers der Kron prinz nach Dresden begeben. 'Weit über die Hoskreise hinaus erregt hier dieser Todesfall iu der sächsischen Königsiamilic große Tbeu- nalime. Prinz Fucdnch von Hohenzollcr» hat sich heute Vormittag vom Kaiser verabschievct, um sich zur Theilnal'ine an den Tiauer- ! scicrlichkciten nach Dresden zu begeben. Berlin. Auch in der hiesige» König!. Sächs. Gesandtschaft j sind die aus Anlaß des Ablebens der Prinzessin Georg ausgelcgten ! Kondolriizlisie» mit zahlreichen Unterschriften versehen worden. ^ Außer de» Mitgliedern der hiesigen deutschen Missionen haben sich ! auch solche vieler auswärtigen eingezeichnet, z. B. die Gemahlin des chinesischen Gesandten Li-Fong-Pao sowie zahlreiche Angedöiige von Reichs- und Staatsbehörde». Es waren heute Nachmittag bereits zwei Bogen mit Unterschriften versehen. - Der sächsische Militärbcvollmächtigtc. Major von Schlieben, begiebt sich morgen nach Dresden. Berlin. Der Bundcsrath bericth heute die dcutich-belaische Literar-Konvention und den Bericht über die bekannte Verhaltung des RcichStagüavgeordneten Dietz. In den, Bundesratbsausichutz wird in Kurzen» die Berathung der Entwürfe des Aktien- und des ....... Z UnfallversicherunaSaeietzes beginnen. — Die Eröffnung des Reichs tages siebt für Antang Mär; sicher in Aussicht. Darmstadt, ^ic zweite Kammer lehnte den Antrag aus Einführung des direkten Wahlrechtes ab und nahm den Antrag, die Steuerzahlung als Bedingung zur Ausübung des Wahlrechtes auf- zugebcn und das Wahlrecht größerer Stände zu erhöhen an. Wien. Für die Prinzessin Georg findet eine lölägige Hof trauer siatt. P e st. Da» Unterbau» beschloß mft großer Majorität, in die Spczzialberathung des Finanzgesetze« einzutreten, nachdem der Finanz- mrmster und Tiszar dre Angriffe der Lvpositron zurückgewirsen. Paris. Dem Leickenbcgängniß Rouber's in der Kirche Saint Augustin wobntrn alle Notabilftäten der Bonapartiftcn bei. Unter den zablreichen Kränzen befand sich auch ein von der Kaiserin Eugen» gesendeter. Madrid. Die Regierung hat nunmehr definitiv beschlossen, das zur Feier deS Jahiestagcs der Errichtung der Rcvublik sür den 10. d. M. beabsichtigte Meeting zu untersagen. Die Negierung hat sich dabei von denselben Gesichtspunkte» teilen lasten, welche die frairzösischc Regierung s. Z. vcraiilatzlen, die kommunistischen Manifestationen aui der Place de la Bourse, die imverialickischen Kundgebungen der Schüler von St. Cyr bei der Gcdäcktnißmeffe für Napoleon IU. und die rovalistischcn Manisestattoncn aus dem Orleans - Babnboie bei der Abreise deö Grasen von Paris nach Spanien zu verbieten. Die Regierung wird jede öffentliche Kund gebung gegen die konstitutionellen Einrichtungen untersagen. — Die in auswärtigen Blättern verbreitete Nachricht von einem an geblich bevorstehenden Militärausstand in Spanien wird in der Regierung »alieiiekendcn Kreisen für völlig unbegründet erklärt. In der gelammten Monarchie herrscht vollständige Ruhe und Ordnung. London. Eine den „Daily News" aus Kairo zugegangene Depesche meldet, daß General Gordon infolge einer Erhebung der Araberstämme seine Reise nicht fortjetzen kann und deshalb in KoroSko bleibt. Belgrad. In die Skupschtina wurden insgesammt 108 Regierungsfreundliche, 14 Radikale und 6 Rifticsianer zu Depn- tirten gewäblt. New - Bork. Im Ohiogebiete sind in Folge heftiger Regen» güste und de» Schmelzend des Schnees Ueberichwcmmungen einge treten. Die Flutl, steigt stetig, der Bahnvcrkekr ist unterbrochen. Durch die Ueberschwemmung lind große Verluste an Ergenthum hcrbeigetührt worben. Nach Berichten aus Virginia, Wrftpenn- sylvamen und Obio stehen in Folge der Ueberschwemmung die Mühlen still. Auch in Louisville und Pittsburg ist großer Schaden angericktet worden, in Cincinnati wird eine stärkere Ftuth befürch tet als im letzten Jalrre. New -Aork. Nach bis Mitternacht cingegangenen Berichten nehmen die Wastersluthen im Westen zu. Der in Pittsburg an» gerichtete Schaden wirb aus eine Million Dollars geschätzt. Gegen 5000 Personen sind obdachlos und vorläusig in öffentlichen Gebäuden untergebracht worden. Die Berliner Börse nahm einen ziemlich befriedigenden Verlauf. Auf den »leisten Gebieten waren Avancen zu verzeichnen trotz schwächeren Schluffes. Spekulative Banken waren reckt fest, DiSkonto-Geiellichaft und deutsche Bank, te I Prozent, Kredit-Aktien 2 Mark höher, Kaffavanken belebt und fest. Oesterreichische Bahnen waren ruhig. Franzosen und Lombaidcn nachgebend. Gotthardbahn stark gekragt und U/« Prozent besser. Oesterreichische Prioritäten notirten rubig und wenig verändeit. Von leitenden deutschen Bahnen waren nur Ostpreußen und Marienburgrr zu erheblich böheren Coursen belebt. Von Kaffabahnen waren u. A. Berlin-Dresden tauch Stamm-Prioritäten), bevorzugt. Bergwerke waren still und nickt ganz fest, dagegen herrschte rn anderen Industrien rege Kauf lust. Deutsche Anlagewerthe waren ruhig. In fremden Renten fanden bedeutende Umsätze statt. Eourkc zogen mehrsach an. M,e«, 7. Aet-riilir. Lred» !07M. SwaNd. LI7.W. Lombarden llS.LS. Eldelbal —. Nordweild. lSS.LV. Marknoie» LS.2V. Un«. Lr-dtt ML.2L Lltll. Krone,ur» ». vr.. 7. Februar. »rebil 2üb'/,. Sraeraoabn Lom barden IM». »0er Loose—. celierr. Lilberrente —. Papier-eine —. «alitier—^ Leklerr. Holdrenie —. <»/« Ung. Golbrenrc77er Russen —. ?»er Russen —. L.Orlenlanleilse —. Neueile Unaor. »oldanleibe . n. Oricnlanleib« —. llnaar. Pavlerrenle —. DiSconio—. Sabblee 67.IS. a»°»bardl>ad»UN.W. Mainzer—. Ruh-a. L-ari», 7. Februar. -Scklub.s Rente 77.6p. Lnlevse »66.67. glauener S2.I6. Slaairbobn —. . Lombarden 6IL. do. Pnorllälen L6L. Szepter 667. Oeiieri. Aolbrrnte Schwach. Lolalrs und Sächsisches. — Zur Tbeilnahinc an der Beerdigung der Frau Prinzessin Georg war sür gestern Nacht 12 Uhr 20 Min. der Erbgroßkerzog von L-achseil-Weimar, sür deute Mittag der Prinz Friedrich von Hobenzoltcrn angemeldrt. ' Der Letztere, Schwager der verewigten Prinzessin, erscheint zugleich im Nanieu und Aufträge Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm. — Einer Ansagc des König!. Hofmarschallamts zufolge werden bei den Beisetzungsfeiertichteiten der Leiche Ihrer K. H. der verewigten Prinzessin Georg in der katholischen Hoskirche heute Abend mehrere Tribünen und das Schiff sür besonders ge ladene Gäste reservirt. Es sind dies u. A. die Hofdamen, die 1. und 2. Klaffe der Hosrangordnung. die Direclorien und Mitglieder beider ständischer Kammern, die Kammcrkerren. Frügeiadjulanten und Leibärzte. daS Corps- ckiplonisitiguo und die Abgesandten aus wärtiger Hose und eine Deputation des RatheS und der Stadtver ordneten. Der Trauerzug wird mit dem Sarge die Kirche nur be treten. uni sofort nach der Gruft hinabzusteigcn, die aus den Tri bünen und im Sckrst Versammelten bekommen ihn nicht zu Gesicht. Nach Beendigung oer Beisctzungsfererlichkeiten in der Kirche nehmen die hohen Leidtragenden in den Betstübchcn der Emvorc Platz, worauf das Kairo i-c-xino vom Hochaltar angcstimmt und von der Kgl. Kapelle exekutirt wird. — Zur Ucbcrsührung der Leiche Ihrer Kgl. Hoheit der Frau Prinzessin Georg ist noch Folgendes nachzuiragen. Nach dem der Leichenwagen an dem Portal des König!. Prinzen-Paiaiü angckon'.mc», wurde vom Sarge die schwarzsammlene mit breite»» Hermetinbclatze versehene Decke nebst dem daraus liegenden Crucifix entsernt, woraus der mit rotbem Sammt und schweren goldenen Kanten ausgestaltete Sarg von 8 Haiduckcn in Gala ausgeboben und durch den Hof des Palais, in welchem die 24 sackeltragendeu Lakaien Spalier gebildet hatten, nach der in der ersten Etage nach dem Klosterbofe zu gelegenen sog Prinzenkapelle getragen wurde. Zum Empsange der hoben Leiche harrten im PalaiSportale die Herren Oherhosmarschall Frhr. v. rlönneritz. HausmarschaU Kammer- Herr Gras Vitzthum v. Eckstädt. ObcrstaUmerstcr v. Chrenstem. Obe>Hofmeister v. Lüttichau, sowie die kommandirendm Offiziere der Scksioßwache: die Premierlcutnants v. Beschwitz vom Gardc- reiterregimcnt und Müller vom Schützcnregiment. Der Zug setzte sich »un langsam und ernst über de» Hos in Bewegung, voran 8 Cbargirtc der „Pietät" mit Kränzen, Hossourier Laurich und zwei SchloßportrerS, dann Herr Hossekrctär Mayer und die obengenanir. ten Herren des Königlichen Hoistaates. Hieraus folgte der Sarg mit der Leiche der kochen Verewigten und unmittelbar nach dem selben der Beichtvater der Prinzessin, der erste Vicariatsrath und Hoskavlan Wal», sowie vom prinzlrchen Hofstaate die Hofdamen Freiin v. Zcdtlitz und Gräfin Vitzthum v. Eckstädt, Hosmarichall Frhr. v. Gutschmid, der Adjutant deS Prinzen Georg Rittmeister v. Earlowitz-Hartitzsch, HauSmarschallamtssekrrtär Bormann, zwei prädizirte Kammerdinerinnen der Prinzessin und Kammerdiener Kübnel. Nachdem der Sarg vor dem Hochaltäre auf dem errich teten, mit rotbem Sammt ausgeschiaaenen Katafalk niedergesetzt war und die Anwesenden sich aus dre Betstüble niedergelassen hatten, sprach .Herr VicariatSrath Wahl ein kurzes Gebet in latei nischer Sprache, worauf sich ties erschüttert die Zeugen dieses ernsten Akte« entfernten. Vor der Eingangstbüre zur Kapelle hatten zu beiden Leiten Doovelposten des Garvcreiterregimenis Aufstel lung genommen. Während der Zeit bis zur Bciievung in der Familiengruft am Freitag Abend finden in der Kgl. Prinzenkapelle ain Sarge der Entschlalciren abwechselnd die ritusmäxigen Todten gebete durch die katboliichc Geistlichkeit und dis grauen Schwestern, welche auck zur Pflege der erkrankten Prinzessin berbcigcrusen wart», statt und nur den nahestebcnvilcn Kreisen des Königlichen und Prinzlichm Haine bleibt cs srcigcstcllt. ihrer Pietät am sarge der erlauchten Prinzessin noch Ausdruck »u gebe». — Ter Minister des König!. Hauses, Herr Staatsministcr von Nostitz - Wallwrtz, hat als der für bas Königshaus eingesetzte Standesbeamte die Urkunde über das Ableben der Prinzessin Georg auszustcllcn gehabt. Eö war dies die erste standesamtliche Hand lung des Herrn Ministers. , TicExegui - n sür die verewigte Frau Prinzeisur Georg w«en am Sonnabend Vormittag 11 Uhr in der katholischen Kirche abKhalten.
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