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Dresdner Nachrichten : 21.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188402219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-21
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.02.1884
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Ä'U-S-K »»»»ter «im,,. »«,r Ä7M 0N>«»»«>» «».««. Hageölatt für Politik, MlhMU. HesMirnkkhr. MisenSmAt, IrmieMe. M»ki>-e«ii«riW!> Usdonselrungr- öurvau Ä Aliwrrtt^o 2S.2.D.Ü! ^MoäsLodörtsov'v N L vvll-t-Iirvr-8) vtvm D rielcelatuaö«» vvu'/»sl.. iff Ho»»t»kar»a voo ü Ll. it» L FmLelckunxevInäor8vr>.eh- A rÄt von I —2 ona irr» I ^ LckIm«o joäer Stande. I sii v»a VIeovtoelam M !>««>» «>»« DIttHlLVn-vnrßlSrovS kür üorrou und Uuwvu in xrösstvr ^nsrvichl bvl »uorlcunutsr ! ^ouuratosus ompüoklt »u »«rrtl»» 8tr«nzx, DM- 8 r «» - » « K L II «I v LU» ML « kV». s 'MW j I'Undtllolrv vn8or»rnux naoli aunwlirtn. i i4--rr--vr^!^SS!i Ikvoclor Linden, 8ee«tr»«8v S, p«rt. unil vr«t« Lt«xe, HI»8»»III Ivrllxe« kiiadvn- mul AlLilelmn-Orzillvrolie. L„lVnit«„iipc «»»<I> Hi»,»--. sj «WL-ibWr-SiS--7S---rS-»S-»!^r»S7S-->!^>LSSSr--S«-Sr^ ^ Lr-I« >»«I NLÜI»««« Z Masken- u.liissivrgsräsrade, »b Ilaiulnau in voreüxlichsr I-v^saKI kür Uvrrov u. I-amon 8 k. ?I6N886l'8 Quellt.. IVRlLA A L Is«Iop» -t,,,-«« 2, l,i,rt. und l. lotcio'o. A ^uktrSxs Niusii rrußuSrts neiden prompt eüsetuirt. Ad VNllVStVI» sr8<!>>oinon U»»U8jr08«tiit. All« 8tIoI««r«I»HInt«i tnllvu in !rrü88ter -Vnkrvakl. rMmruKt '1'il lÜ88vri«-j» nnntildm- »rkt <1. ULG8I2 Lltuiinllt LSnirrl. llokliokornnk. VorjüvriL» Muster nett unter liv^ienproievu. lltznt« Li lvUI^unir l«Uer tdxtr»l»e8tvllnox. Nt. 52. 29. Jahrgang. Auslage: 40,000 Lrpl. Aussichten f. d. 21. Febr.: Ausfrischend. Südwestwind, zunehmende Bewölk.. keine oder geringe Niedcrschl.. Temperatur etwas wärmer. Trc-d-n. ,884. Toimerstag, 3l. Fevr. Kit,Ien lilmit »Sen ^vrelen Al»on««»,»«nt» »ol «llv „I»rv—ln«i rl«^l»t«i»" In «l«r I2x,»«dlitl«n, Hlarl«n«tra—« II, »n «I» I>r«unl«r«u, kür uu-»v«rl- I»«I «l« n Knl-«rl. I»a-tan-tnll«» «n» «loilM^l»«»» K«lol»-»k«l»t» 1« Lu V2 I tenulzr««, ln «>«-, tte »t«rr,-> n»r»r. Hl«n»> vlilv LU 77 Kr. vxrl. A<xl«»«»^» l»la»r »u»k»u»n»n»vn. Lxpvklitlon klirr Oikr8kli«rr ^rurllllkrlllvn. «er»nlw»rtl,cher Rkdaktnir für Politische? vk. lkmil «ierr » in Drr»dcn. Wie windig es in wirthschastiichcn Dingen mit der „Selbst hilfe" bestellt ist, uni daS LooL deS Einzelnen oder ganzer Massen auszubessern, erkennt man immer mebr und befreundet sich immer vielseitiger mit dem Gedanken der Fürsorge und des Eingreifens der Staatsgewalt. Aber auch aus dem Gebiete der Rechtspflege bat die als liberale Errungenschaft ausposauntc Selbstbiise im Eivilvrozeß sich böchst unwirksam berauegeiicllt, um dem Einzelnen zu seinem guten Rechte zu vcrbelsen. Wie diese Selbsthilfe gar keine Hilfe, sondern nur eine liberale Phrase ist. welche die tbat- sä'chlicben Verhältnisse ignorirt, schildert die „Rordd. Ailg. Ztg." eingehend. Bekanntlich liegt jetzt der Prozeßbetricb in den.Händen der Parteien, während er trüber Sache deä Gerichts war. Diese Neuerung wird dainit verthcidigt, dost ausschließlich die Partei ein Interesse an dcr Rechtsvcrsolgung bat und man ihr daher die hierzu geeigneten Maßnahmen überlasten kann; aber wie aus wirtlsicbast- lichem Gebiete die Selbsthilfe daran scheitert, daß der Schwache keine .straft dazu besitzt, so scheitert sie hier daran, daß das Publikum das Recht nicht kennt. Wer einen Anspruch in gerichtlicher stla,.c geltend machen will, muh de» Gegner an das Procestgerichl „laden!" Dies weist Niemand, der nicht durch eigene Erfahrung oder einen Rcchtsbeistand darüber belehrt ist, sondern Jedermann denkt, dah es genüge, dem Gericht seine Sache vorzntragen und einen Antrag zn stellen und daß das hiermit um seine Entscheidung angcrusene Gericht das Weiter« besorgen werde, um sein» Entscheidung kund zu thun — aber keineswegs! Wenn der Richter sehr böslick ist, so belehrt er den Kläger darüber, daß er seiner Klage noch diese ninstenöse „Ladung" cinverleiben müsse: ist er das nicht, so schickt er das Schriftstück, welches ja keine einlcitungsiähige Klage ist. einfach zurück und überläßt es dem Kläger, sich bei einem Rechtsanwalt oder auch bei einem Winkelkonsulenten Rath zu erholen. DaS nennt man Selbsthilfe! Ebenso denkt der natürliche Verstand, daß, wenn das Nrtheit ergangen ist. dasselbe, wenn auch nicht gleich, so doch nach Ablauf irgend einer Frist vollstreckbar werden müsse, denn das Gericht soll ihm dock nicht nur sagen. daß er Recht hat. sondern ihm auch zu seinem Reckt verhelfen! Das Gericht begnügt sich jedoch damit, die Entscheidung auszusprcchcn und überläßt das Weitere der Selbstbiise! Demzufolge bat die Partei, welche ein Interesse an der Rechtskraft bat, das Urtheil zunächst zuzusteüen — dann erst beginnt die Frist, nach deren Ablaus die Vollstreckbarkeit cintritt. Versäumt die Partei dies, so bleibt daS Urtheil unvollstrcck- bar liegen und der Sieger im Prozeß ist gerade so weit wie vorher- — Wenn aber gar das Urtheil aus einen Eid für eine der Parteien lautet, so bleibt der Prozeß überhaupt unentschieden, wenn die Parteien ihn nickt weiter betreiben und sich vor das Prozeßgericht zur Eidesleistung und weiteren Verhandlung laden. Die Partei kann doch vernünftigerweise annchinen, daß vas Gericht, wenn es zu seiner Aufklärung einen Eid dieser oder jener Partei für erfor derlich hält, sich diese Erklärung auch verschaffen wird; dies ge schieht aber nickt, sondern das Gericht läßt den Prozeß aus halbem Wege liegen, erkennt aus den Eid und legt die Akten weg, nachdem es ein vorläufig und ohne weitere Information der Parteien völlig unfruchtbares Urtheil gesprochen hat. - Ebenso beim Arrest! Die Sacke ist nach Anspruch und Arrestgrund in Ordnung, und da« Gericht spricht auS: „Die betrestenden Objekte werben für den Antragsteller gepfändet " Der Gläubiger denkt jetzt natürlich, er ist gesichert und geht vergnügt von dannen; aber weit gefehlt! Dieser AuSlpruch deS Gerichts bleibt eine absolut nichts agende Redensart, wenn der Gläubiger denselben nicht dem Schuldner zustellt, denn erst lsterdurch erlangt er das Pfandrecht. Da er dies nickt weiß, unterläßt er es, und der Schuldner hat inzwischen die beste Zeit. Alles bei Seite zu schaffen. — Oder endlich der An- waltsprozeß! Es steht zwar in der landgerichtlichen Ladung, der Gegner werde aufgesordert, einen Rechtsanwalt zu bestellen re.; aber wer versteht denn die Bedeutung dieser Formale und kennt die Folgen ibrer Nichtbeachtung I wer namentlich kann erwarten, daß er. obwohl tm Termin anwesend, als nicht erschienen betrachtet werden wird» Man kann bei der ganzen liberalen Politik und Gesetzgebung die Bemerkung machen, daß sie die Menschen zu hock taxirt und dieselben für bester, klüger, fleißiger und gewandter hält, alS sie sind. Auf diese Urberschätzung sind auch viele Mängel deS neuen Gericht-verkabrenS zurückzusübren: so z. D die Einrichtung der Schwurgerichte und Schöffengerichte, welche die UrtbeilSkrast deS Laien überschätzen, daS rein mündliche Verfahren, welches das Auf fassungs-Vermögen der Richter und die mündliche Gewandheit der RecktSanwalte im Allgemeinen überschätzt, und die ganze vor erwähnte vrozeßlicbe Selbsthilfe, welche die natürliche llnkenntniß deS Publikums ignorirt und demselben die ganze Prozeßfübrung zumeist. Die Folge dieser Hinweisung auf die Selbsthilfe ist im wirthschastliche» Leben der Wucher und Bankerott, im Prozeß der Winkelkonsulent und der Verzicht auf den Rechtsweg, welches ohne Rechtsanwalt zu wandeln gefährlich, an der Hand dieses Führers ab« sehr kostspielig iS. DaS einzige RcttungSmittel liegt in der Aushebung des ver kehrten Prinzips und in ihrem Gcgenthcil, der Hilfe des Staats! Das Gericht soll nicht nur wie ein Orakel eine» Aussvruch thun» mit welchem Niemanden gedient ist, sondern das Gericht soll Dem jenigen, welcher seine Hilfe anrust, dieselbe in dem Maße gewähren, wie er nach dem materiellen Reckte einen Anspruch hat, und dies von Anfang an, wie auch im weiteren Verlause der Recktv- versolgung, nicht davon abhängig machen, daß die Partei sich selbst Hilst. Peneste Telestramme der „Dresdner Nachr." vom 20. Febr Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Berathung der hannoverschen Kreioordnung fort. Den Zankapscl bildete das In stitut der Amtsvorsieher. wovon die Hannoveraner nichts wissen wollen. während ein großer Tbcil der Aitpreußen es ihnen auk- reben möchte. damit Alles hübsch egal werde m der preußischen Monarchie. Die Regierungsvorlage entipi ickt insofern den Wünschen der Hannoveraner, als sie ihnen der Amtsvorilchcr nicht octromren, dieÄusübungderLokaipolizei vielmehr in die Hände desLanbrathü legen will. Das cntimicht dem Zustande, der nunmelw seit fast einem Jahrhundert in Hannover besteht. Fast alle Parteien sind gespalten. Berlin. Der „Norddeutschen" wird aus Dresden geschrieben: Die Meldung, daß der Besuch des italienischen KonigspaareS Ende März am Dresdner Hofe erwartet we-de und die Vorbereitungen bereits getrosten würden, ist vollständig erkunden. Ter Besuch des italieniictren Königsvaares ist hier überhaupt noch nicht angezeigt, viel weniger der Zeitpunkt für denseli'en bereits bestimmt. Ebenio enrbebrt die Nachricht, 2e. Kgl. Hoheit Prin, Georg beabsichtige, demnächst mit Familie einen längeren Aufenthalt «n Italien zu nehmen, der Begründung. — Ter „Reichsanzeigcr" dringt die kaiserliche Verordnung, wodurch der Reichstag zunr 6. Marz nach Berlm berufen wird. Tie ministerielle Proviirzial-Korresponbeirz bespricht die bevorstehende Nothwendigkeit des Zuiammentageiis des preußisch.-,, Abgeoronetcirhauieü mit dein Reichstage, und sagt, daß eine Abhilfe nur ourch zwcijäbc ge Etatsperiode» oder dadurch er möglicht werde, baß nur die mit dein Budget in genauem Zusammen hänge stehenden Diskussionen geführt werden. — Der „R-ichSanzeiger" tbeilt den Wortlaut des Erlasses des Reichskanzlers an den kaiser lichen Gesandten in Washington, betreffend de» Airtrag des hiesigen amerikanischen Gesandten aus Ueberniitlelung an daS Präsidium res Reichstags einer aus den Tod Laskcr's bezüglichen Resolution des amerikanischen ReoräsentantcvdouseS mit. Sie lautet im Wesent lichen: Jede Anerkennung, ävelche die persönlichen Eigenschaften eines Deutschen im Auslande finden, kann für unter Nationalgeiübl nur erfreulich sein, insbesondere, wen» sie von einer so l,e>vorragenden Körperschaft ausgeht, wie daS amerikanische Repräsentantenhaus. Ich würde deshalb die Mittheilung des Herrn Saraent dankbar entgegengcnoiniiien und Sr. Majrslät dem Kaiser um Ermächtigung zur Vorlage derselben an den Reichstag gebelen haben, wenn nicht die Resolution vom st. v. Nt. zugleich ein Unheil über die Richtung und die Wirkungen der politlichcn Thätigteit des Abgeordneten Lasker eiithieUc, welches mit meiner Ueberzengung im Widerspruche sicht. Es beißt in vci Resolution mit Bezug am de» Verstorbenen daß dieser Mann stets freie und liberaw Icecu v'rtrctc» und die materiellen, soziale» und politischen Interessen des Voltes auf's Beile getörvcrt habe. Nach meiner Keiintiüß des Herganges der politischen und wirtlstchastlichen Entwickelung deS deutschen Volkes, kann ich dieses Uitheil nicht als ein solches ansehcn, welches den von mir erlebten Tliatsachen entspricht. Ich wurde nicht wagen, »rein eigenes Urtbcil dein einer so eilaiickten Körperickiast, wie das Repräsentanteki- hauS der Vereinigten Staaten, gegenüber zu stellen, wenn ich nicht bezüglich der inneren Politik Deulsailanbs durch eine mehr als 30jährige aktive Betheiligung an derselben eine Erfahrung gewonnen hätte, die mich elinnihigt. auch meiner» Urtheile innerhalb dieses Gebietes eine gcwiffe Kompetenz beizulegen. Ich kann mich nicht entichticßen, bei Sr. Maj. dem Kaiser die nölbige Ermächtigung zur Mttbeilung der Resolution des Repräsentantenbanscs der Vereinigten Staaten an den deutsche» Reichstag zu beantragen, weil ick dcnu ei» Urtheil mir amstich ancigncn und bei Sr. Majestät vertreten müßte, welches ich als zutreffend nicht zu ersinnen vermag. Kairo. Während eine offizielle Depesche ans Suolim meldet, die Garnison von Tokar habe einen siegieichcn Ausfall geinachl, berichtet eine Depesche deS „Ncnen Wiener Tageblatt" ans Kairo 8 Uhr Abends. Tolar sci gcsallen, Garnison und Bevoilerung seien inasiakrirt. Berlin. Bei der heutigen Börse mangelte die Anregung und verlies infolge dessen still. Tie Tendenz blieb lest. Allcrv rigS gingen internationale SpelnlationSpapicrc ini Verlause etwas ziuück, besserten sich aber zum Schluß wieder. Von den leitenden Banken ichlosscn Kredit-Aktien etwas schwächer, Diskonto-Gesellschaft Vr Proz. böber, deutsche Bank unverändert. In preußischer Hstvvtbekcn-Afticnbank waren >ege Ilmsätze, da die Dividende aus ü Proz. beniesten sein soll. Deutsche Babnen schwach, besonders Mecklenburger, Ostpreußen und »r«n»Iur» a. V,.. M. gkdniar. SredN 28ü'/g. Slaolüvahn Ä»-,,. Lom barden Ipau,, eacrLooic —. Oriien. Sikberrente —. 'Loa>er>cnte —. Golijicr —. vrüerr. vwidreme —. <"/« Ung. Goidreiuc —. "er Nullen —. 80er Nullen —. r.vrle»lonielb« —. Neueste Ungar, »oldonieibe . ». LrienianieU,- —. Ungar. vaoterrenie —. Dikconio—. Sgiwrer S7'/„. 0>o»l>Lrdbab»S7>/,. Main»er—. Tlttl. ««,», iw. tzebruar. ikredit 80",70 Siaai«d, »,2.80. Lombarden I4S.20. Nordwestb. >82.80. Morknoien dS.eo. Ung. ilredil »,0.80. 2ldelba> —. kebourlel. 20. stedruar. -«Miut-I Neme 78.08. «„leide 108.48. ItaUener »2.80. «laarbdadn 882.80. Lombarden Il»,18. d». vriortlillen 29«. Sgoolcr »37. Vesten, «aldnnie 88 Fest. Lauda». 20. gebruar. Haler gesrogt, minimer > « Lch. ilieurer. andere» ruhig, linverönderl. LokalrS und Sächsisches. — Ihre Majestät dir Königin wohnte am Dienstag Abend in Begleitung der Hofdamen Gräfin Einsiedel und des Kammcihenn von Minckwitz der VorcragSvcriamnilung der Gartenbaugesellschaft Flora bei und verweilte dorticlbst bis zum Schlüsse deü von Herrn Kainmerberrn v. Friesen aus Rötha gehaltenen Vortrags über Obst- verwertbung Demselben wohnten außerdem auch die Herren Obcr- kosinarsckall v. Könncritz. Obersiallmeister v. Elncnstein. die Gcbeim- rätke v. Einsiedel und Koch, die Mitglieder der Direktorien beider Stänbekammcrn, viele Abgeordnete, Militärs, Landwirtbc. Pensio näre. Gärtncrcivcnvandte und Privatleute der besten Stände bei. Näberes über die intcrestantcn Anssübrungcn des Redners enthält der volkSmirthschastlickc Tlicil unseres Blattes. — Zum Konsul der Republik Chile in Leipzig ist Herr Albert Bernbarv Becker daselbst ernannt und von Sr. Maj. dem König antttannt worden. — Wibcr Erwarten rasch und glatt ging gestern in der ersten Kammer die Schlribberatluing über vas nichr weniger als 196 Paragraphen rimsnstenbe Gesetz über die Zwangsver steigerung und Zwangsverwallung unbeweglicher Sachen, die künftige Subhastationsordnung, vor sich. An Stelle des schwer erkranltcn Referenten Tcgner hatte Piäsident von Ericgern das Referat übernommen. Wählend »ach der sonst üblichen Praxis jeder Paragrapb einzeln zur Beiatlning und Abstimmung gelangt, wurden nur die Paragraphen zur Debatte gestellt, bei Venen zu der von der Deputation vorgeschlagencn Fassung Gegenanträge Vorlagen. So hatte zu de» Paragraphen tä bis 17 der Regierungs-Vorlage, wclche bestimmen, daß das Inventar eines Gutes oder einer Fabrik-Anlage mit dem Grundstück zusammen zur Versteigerung gelangt, falls sein Wideripruch dagegen erhoben wird, und welche die Deputation ganz zu streichen beantragt, Abg. Peltz einen Eveiitualaiitrag dahin gestellt, daß das Inventar dann mit zu versteigern sei, falls ein diesbezüglicher 'Air trag gestellt wird. Er begründet feinen Antrag damit, daß ein Gut obnc Inventar oder eine Fabrikanlage ohne das dam gehörige Betriebsmaterial nur bebentend unter dem wirklichen Wcrtbe ver kauft werden könnte, was doch weder im Interesse des Hypotheken« gläubigcrs, noch des Schuldners liegen könne. Für den Teputa- tionsantrag verwendet sich nur Or. Andw, während Instiziiiinister von Abcken, von Erdmaiiiisdorf, von Trützschler und Seiler für die Regierungsvorlage respektive den Antrag Peltz cin- tretcn. Hiernach werden die streitigen Paragraphen gegen lO Stiiiiinen gemäß der Regierungsvorlage angenommen. Bei 8 192 beantragt Abg. Peltz, daß bei unter Zwangsoerwaltung stehenden Gnmostücken für die aus drnselben lastenden Hypotheken der Höchstbeirag der zu gewährenden Zinsen aus 6 Procent zu be schränken ist, während nach dem Vorschlag der Deputation sür den Höchstbeirag der „Vertragszinsen" das im Hypolhekenbuch cingc- ! tragene Mab festgesetzt werden soll. Nachdem die Deputation dielen > Antrag zu dem ihren gemacht, wird derselbe angenommen und i bieram der gesammte En'wurs, abgesehen von diesen beiden Ab- l änderunge», in der von der Deputation vorgeschlagenen Fassung einstimmig genebmigt. — Ta einzelne Zeitungen bei der Ankündigung schössen- gerichtlicher Verhandlungen nicht nur die zu verhan delnden Strafsachen unter Angabe des Delikts, des Namens deS Angeklagten und bcz. des als Privatkläger Bctbciligten, sondern auch die zur Mitwirkung beruiencn Schöffen nach Namen. Stand und Wolmoit bezeichnet haben, da cs auch vorgekommen sein soll, daß infolge der Ankündigungen Schössen vor der betr. Sitzung von Bctbeiligten mit Besuchen und Anliegen behelligt wuiden, so hat das Iunizininisterium durch eine allgemeine Verordnung seine» Beamte» untersagt, durch Auskunslsertheilung an Zeitungen jenen Gebrauch zu fördern. — Ii» Anschluß an den Artikel in Nr. 10 unseres Blattes, die Verhältnisse der sächsischen Ingenieure betreffend, sind uns andcrweitc Mittbeiluugen zugegangen, welche das in unicrer Notiz Angeführte zwar nicht zu widerlegen vermöge», dagegen einige Be hauptungen enthalten, welche einer näheren Beleuchtung bedürfen. Nach Allem was uns bekannt geworden, scheinen die jüngeren säch sischen Ingenieure allerdings an unvortlicilhasten Titeln zu labo- riren, d. b. kurioicuvcise daran, daß man in Sachsen die korrek te, en, in Preußen dagegen die weniger passenden Titel verleiht. Die Sacke verhält sich nämlich so. Wenn in Preußen der Poly- ! teckniker sein erstes Examen besteht, dann.titulirt man ihn „Regic- ruiigs-Bausübler", und wenn er daS zweite Examen bestanden hat, heißt er „Regierungs Pamncister". In Sachsen dagegen beißt der eben von, Polytechnikum Abgehende, der das Abgangs Examen be standen hat, „Ingenieur" schlecht,vcg »nd der Ingenieur, welcher das zweite, das sogenannte Staatsexamen, abwlvirt hat» „geprüitcr Eivil-Ingcuicur". Nun behaupten die sächsischen Ingenieur», gegen über den preußischen Kollegen ichon insofern im Nachtbc-l zu lein, als namentlich der Private geneigt sei den „Regierungs-Bauführer" und „Regierungs-Baumeister" als etwas weit Besseres zu be trachten als den sächsischen „Ingenieur" und „geprüften Civil-Ingc- nicur", die dock genau dieselben Examina zu bestellen hatten wie Jene. Es soll sogar vorgekommen sein, daß bei norddeutschen Bahnbau - Unternehmungen sächsischen Ingenieure», ibgl etatmäßigen Stelle» nur höchst seiten au, während ihnen Loch der Bevölkerungszalil »ach mindestens der 10. Tbeil dieser Stellen ge bühre. Diese Zurücksetzung sei aber bauptsäcblich ans die Ungleich heit der Titel zurückzutübren. auf die Kenntnisse und LeistungS- säkigkeit sicher nicht. Wenn diese Behauptungen richtig sind, dann würoe scheben in der c .. „ „ . . . sächsischen Bezeichnungen richtiger als die preußischen. Ein Re- giernngsbausütirer scheint uns doch etwas ganz Anderes z» sein, als ein eben vom technischen Studium ins praktische Leben Einiretendcr u> d ob man einen in Privatdienste gebenden Ingenieur, der daS Staatsexamen gemacht hat, als „RegicrungS-Baumeisier" treffend ul sicher nicht. Wenn viele iveyaupinngen rrama »nv. vann allerdings soviel wenigstens bewiesen sein, daß Etwas ge- > muß, um unsere sächsischen Ingenieure vor Nachtbrilcn angedcuteten Richtung zu bewahren. An sich aber sind die Indessen bezeichnet, das lchemt uns docv mehr ai« zweiscthast. . würde cs ja wahrlich nicht das erste Mal sein, wenn wir. nothgcdrungen das Heim scbc ausgebend, etwas Fremdes und An deres. aber nichts Besseres dafür eintamcbtcn. — Augenblicklich sind im Königreich Sachsen 21 geistliche Stellen unbesetzt. — Diele Ostern gebt die höher« Handelsschule in Neu stadt, welche l7 Jahre lang unter der Leitung deS Hrn. Dir. Ritt nagel genandcn, in die deS bereit- 6 Jahre an vieler Schule wir kenden Oberlehrer Hrn. L. Koeßner über. — Mit dem I. künftigen Monats kommt wieder eine Eigen- lhümlichkeit bei der säctff. Armee in Wegfall: die seitens der Unter offiziere aus dem Mantelkragen zum Abzeichen ihrer Charge getragenen Wappenknöosc werden mit dem gedockten Tage entfernt und durch eine Litze in der Lanocssarbe, wie vicS in der Kgl. preuß. Armee der Fall ist, ersetzt. — Der Stadtmagistrat zu Bamberg bat kürzlich ein amtliches Schreiben folgendermaßen adrcssirt: „An das königlich preußische Landratbvamt zu Döbeln. Königreich Sachsen." Ucch muß niür söhr wundern! — würde der bekannte Zwickauer sagen. — Die jetzigen kalten Nächte und Jrühstundcn zeitigen auf illen und schwachfließenden Wässern wenigsten- etwas Eis. Zegierig machen sich die Wirtke darüber her, das kostbare Gut an sich zu bringe» und zabien leibst sür ganz mittelmäßige Qualitäten bobe Prelle. Gestern und vorgestern langten bereits mcbriache EiStl^cruiigen bici an. llcilich kaum anderthalb Zoll dicke Platten, die nur wenig das vorhandene Bcdürsniß decken. — Ganz in der Stille, aber mit reichem Segen wirkt seit Iabrcn der Hre «dner Hils - bibelverein. der armen Leuten, und hanz hewnderS den ärmeren Schulkindern Bibeln, und zwar tu
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