Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 12.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188405120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-12
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.05.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
derDeutschm »uch»«ndl« im «Äsnet.^ l8a«^!8mlngement der «u»«telluna -rügt von aro- hem Gelcdmaa. Nächst yer- vorraornden Leipziger Firmen war München durch bedeutende Kunstanstalten vertreten. Bon Dresden »ar die Ausstellung durch di« Hinnen W. Hoffman» und Tl>. Kretlckmar beschickt. Western Nachmittag fand da» Festessen der Deutschen Buch- bänbler im groben Saale de» KrhstallvalaffeS statt, welches M Tbeilneluner zählte. W«I- Tageblatt für Woklik» Unterhaltung. HeMkoerkehr. Körseu-erilht. Irem-eulilke. NU L»» Liier voll I—IL a»iu«L I »u, r«lu»»U«»e», >»>»«»«» cmä »a»»Ur«> xr»I-t>^U«l> HVere.rl«»t«llr^r,, I i«.d»u»cilvaUs?»-.->»» m>L I x»»rl,»No». «wj,üoi>Itnti,»Ii»iwr tiUUxiwll k»slr«L ri«der--ltrderötc- Magajia >on ^8. !V»MvI«tavlL, llltmarlet ü. M«I ir» ItlßlL^ILVr, LuLuutuu»tr«».«, Skr. 4 fSura, «I« vavnzr«), owpllvklt rur dillixoi, uvä prattisekou Lois« I^ournIvr-«2l8vItotf«r nt» Hulouw cksr ^vledttgilstt, 8ottckltLt uuck Llvgnnr. Vrü»»t« Lnvvntrt von Insvliou-Iisvoskulrok «tc. von !fLv)vr, vlRrI«ti»»L» iiöaiKl. üokttpvtkekv Vrvsäv», au» Ovurtk«ntI»«r. V«r> L,»i»«U»t»u«u»r. ^r. 4 u. «, vmptisdlt Kölns lVeiotiiuiiIlMK mit MtzM>>eall«tii>»eich O1i»ii»p«8Uvr 4er I»e»tv>i »»««er. Itz Vv««—«» HV«tr»I»»8«r. W von L). » L 8 8 L. «Kl. NoNies.. Miimlit. Lvßvt. ^rdoltvll tll Smyrna- u. Vllnvaisvdor NoUe, Imitation von sollt Smyrna. Nr. 133. 29. Iahrgavs. Auflngt: 40.000 Lrpl. Aussichten sür den 12. Mai: Schwacher unbeslimmterWind» ziemlich beiter, trocken, Gewitterregen nicht auSgeschlosscn.Tcmperatur warm. Dresden. 1884. Moiltag, 12. Mal. Neneste Tklegramme der „DreSd«er Nachrichte«." Berlin, II. Mai. In der gestrigen Einladung zur Soiree deS Reichskanzlers war die Form „Vertrauliche Besprechung" nur cisolgt, damit sich die Herren keine Gßne auferlegen möchten. Po litische Gespräche wurden natürlich gekitkrt, wobei der Kanzler vor wiegend nur den Zuhörer spielte. Als Frucht der Soiree blieb nicht einmal, wie sonst, ein geflügeltes Wort. Heute ist bei Bis marck Ministerkonscil. Baden-Baden, II. Mai. Ihre Majestät die Kaiserin ist diele Nacht gegen 12 Uhr hier cingetroffen. Jeder Cmpsaiig war aus Wunsch Ihrer Majestät unterblieben. London. II. Mai. Wie der „Obscrver" meldet, ist der von dem Khrdivc geäußerte Wunsch, auf der Konferenz durch einen De- legirtcn vertreten »u sein, welcher Ausschlüsse über dir Lage in Eghptvir zu geben hatte, abschlägig beschievcn worden. KonstantinopcI. II. Mai. Midhat-Pascha ist in Folge eines Karbunkels gestorben, Kairo, II. Mai. Wie es heisst, wären die englischen Mili- t.irbcbölden angewiesen worden, sür eine eventuell abzusendrndc Erpetition zum Entsage von Khartum Vorbereitungen zu treffen. Acw-Ac-ek. w. Mai. Mehl .".L0. Neilj-r Muic, weizen i.KN/,, Pi. Ml» > a. dl. Juni dr. Jul, I.ii-,. Mal» «New» LL, giacht l>/.. Dresden, 12. Mai. — Der gestrige Tag war für die Familie Sr. Königs. Hobelt des Prinzen Georg ein Tag stiller Wcbmuib; am 11. Mai 1859 batte sich Se. Konigl. Hobelt mit der portugiesische» Prinzessin Donna Anna vermählt; gestern wäre die Feier der Silbernen Hochzeit vor sich gegangen, wenn nicht der grausame Tod mit »nbarmherziger Hand die Fürstin auS dem Arme des Gatten und dem Kreise der Kinder gerissen hätte. Statt dab daS Land und Volk beule seine Freude an dem srobcn Jamilien-Ercignis! bekunden konnte, weilte die «!,reS Mittelpunktes bceaubte Prinzticbc Familie in der stillen Abgeschiedenheit ihres ländlichen Hostei witzer Auscntliaileö, mit den Erinnerungen an die thcuerc Enlichlafcnc beschäftigt. Das Königs- paar erschien im Lause dcü Tages von Strehlen in Hoslermih. den lieben Verwandten Trost zusprechend. — Am Sonnabend feierte Herr Pastor vr. Sülze, hier, das silberne Hochzeitsfcst unter reichster Tbeilnahme von nah und fern. — Ein neuer schöner Person en-Dampfer der Sächs.-Böhni.Dampsschisssabrtsgcsellschast durchfurcht seit vorgestern unseren beimathlichen Elbstrom. Der Dampser „Münch", au> der eigenen Werst in Blasewch gebaut, machte am Sonnabend Nach mittag 1 Uhr vom Tcrrassrnufer aus bis Birkwch und zurück seine oisizielle Probefahrt, unter Tbeilnahme der die Probe abnehmenden Herren Staatsbeamten: Rea.-Assessor Krctzschmnr, Sekretär Ludwig Gewcrberath Sicbdrat, Wasser- und Cbauffee-Fnspeetor Weber, der sämmllichcn Viitglieder des Verwaltungsratbeö, Vorsitzender Fustiz- rath vr. Schasjralh. Rentier Tzicköckel. Dir. Kunitz. Dir. Spinner. Rentier Ullmann. Stadtratb Liebe, Bankier Menz, der AussichtS- rathsmitglicder Oberst Tettenborn, Dir. Rud. Niüller, des Betriebs- Direktors Rökrig. Das Schiff wurde geführt von dem Silber« Fvbiiars-Kapitän Rnßmann. Das neue Schiff ist bestimmt, die Strecke DreSden-Leitmcritz regelmäßig zu befahre», es ist 51 Meter laug, 5 Nieter breit, die Maschine nach Penn'aSnstem repräseniirt 59 rndicirte Pserdclräste, die Eingänge zu den Cajütcn sind seitlich am Deck arrangirt, was günstig sür die inneren Raume und die bequeme Frequenz ist, der Tiefgang des Schiffes ist leer 42 Ctm., gefüllt bis zu 800 Personen ca. 70 Ctm. Der innere Ausbau der Cajüten ist in erster Cajüte poiirtcr Mahagoni mit Aborn-Auslage, die zweite Cajüte in Eiche, die Rauch- und Border-Cajüte m Fichtenbolz. Sehr effektvolle Petroleum-Kandelaber sorgen für beste Beleuchtung aller Räume. An Stelle der üblichen Rohr- und Polstersitze sind durchweg Fourniersitze eingerichtet worden. Der Schiffskörper ist durchweg von starkem Eilenblech und daS Ganze unter der Leitung des Obermasckniienmeister Steglich gebaut. Nachdem wahrend der Fahrt durch die Herren Staatsbeamten die behördliche Prüfung der Maschinen und die Fabrtüchtiakeit deS Schiffes durch Ausnahme eines ProtokollcS amtlich sestgeslellt worden, kehrte man. begünstigt von dem herrlichsten Maienwetter, wohlbehalten zum Teiraffcnufer zurück, wo daS Schiff anlegte. Unterdessen war durch de» altbewährten DampslchiffSrestanratcur Gottschall in den Räumen der Cajütcn eine Festtafel arrangirt worden, an welcher sich sännnt- liche Tbeilnehmer zu einem splendiden Souper vereinigten, welches den, Schissükoch, der Alles in den beschränkten Räume» einer engrn Sctziffüküchc hatte Herstellen müssen, alle Ehre machte. Der Herr Vorsitzende Vr. Schaff-ath gab mit herzlichen Worten dem Wohl wollen der Staatsbehörden gegen die Gesellschaft dankenden Aus druck. Herr Oberst Tettenborn widmete dem umsichtigen Vcr- ivaltungsratli, Gewcrberath Siebdrat der aesammten Sächs.-Bölnn. Damvsichifftahrts-Gkselischaft, welche den Beamten durch ihre aus gezeichnete Organisation den Berus sehr leicht mache. Stadtrath Liebe der tüchtigen Dwection und den Beamten. Herr Ullmann dem Aussichtsrath, Fnspector Weber der ferneren glücklichen Fahrt des „Pillnitz" und daß cs immer Oberwasser behalte. Rechtsanwalt .Hippe der daS Unternehmen stets sördcrnoen Presse und deren Ver tretern i» schwungvolle», theils humoristischen Worten Ausdruck. Möge das Glück der ersten Fahrt dem neue» Schiffe aus seinem langen StromeSwege immer treu bleiben. — Nachdem bereits die Idee der Gründung eines Offizier Konsumvereins unter dem gcwcrbtreibcnden Publikum viel Aufregung hervorgcrusen, hat das Gerücht von der beabsichtigten Griiiidnng eines allgemeinen Konsumvereins sür die deutsche Armee zu noch gröberen Besorgnissen Anlaß gegeben. Dieselben können »uiimchr als durchaus gegenstandslos betrachtet werden, nachdem am Freitag der Buvdesrntb zwei auf Gründung eines solchen Konsumvereins sür die deutsche Armee und Marine gerichtete Ein- gadcn abgclchnt bat. — Wiederholt hat die österreichische Regierung darnach getrachtet, die Zollabfertigung der zu Wasser beförderten Güter von Schandau nach einem böbmischen Orte zu verlegen, früher nach Teilchen, ncuerdingö »ach Laube. Oesterreich hoffte die jetzige Ge legenheit der Abschlüsse mehrerer Staatsvcrträge über sächsisch böhmische Eisenbahn-Anschlüsic dazu benutzen zu können, setzt dieses Ziel zu erreichen. Indessen ist der sächsiictze Finanzminister, Herr v. Kocnnerrtz, standhaft geblieben und Hai die Bcrmrsckmng der Zollabfertigung aus neuen Eisenbahnstationen mit der auf dem alten Wasserwege ahaclchnt. — Am Freitag Nachmiltag wurde in der Albertstadt ein Offizier von seinem Pscrd so an den Hinterkopf geschlagen, daß er be wußtlos zusammenbrach und so in seine Wohnung in der Anton slabt getragen werden mußte. — Ein gediegenes Weil kunstgewerblichen Fleißes ist soeben an der Werkslätte des Herrn Schlossermcister Erlist <Scidler hervor- aus dem Gebiete der Kunstschlosscrci gelte,» können und dein Archi tekten wie dem auösülirendcn Meister alle Ehre mache». .Herr Scidler wird dieselben sür Jeden, der sich für dies Gebiet des Kunst- gewcrbcS intcrcssirt, beule Vorm, in seiner Wcrlftätte, Elisenslr. 4, zur Besichtigung ausstcllen. — Beim gestrigen Spre » gdienst waren von den frühesten Morgenstunden an Ri Wagen in Dienst gestellt. — Vorgestern Nachmittag brannte aus der Pfotcnliaucrslrabe ein Schuppen nieder. Viele Breter sowie Handwerkszeug der Zimmer- leute wurden von den Flammen vernichtet. -- Das gewiß den meisten Dresdnern bekannte alte Etablisse ment „Stille Musik" ist kürzlich in die Hände eines neuen Pächters, Herrn Oskar Müller, übcrgcgange». Dieser Wechsel be deutet sür das Lokal entschieden ein. neue bessere Zukunft, welche diesem an sich schön gelegenen, büdicken Erholungsort mit vollstem Rechte zukommt. Mit Energie und praktischem Verslüiidniß bat Herr Müller eine durchgreifende Umgestaltung und Verschönerung der behaglichen Räume vorgenommcn und dabei lein Hauptaugen merk daraus gerichtet, namentlich den besseren Schicksten der Geiell- schast einen ansprechenden und durchaus würdige» Erholungsort zu vermitteln. Am Donnerstag Abend vereinigte denn auS Anlaß dieses freudigen Ereignisses Herr Müller eine recht stattliche Anzahl ieincr Gäste, He-re» und Damen, zu einem solennen Ein>i:gSsckmiauö mit Eoncert und Ball, wobei eine Aisthcilnng des Ehrlich'sckicn Musilebores ihre lustigen Weisen vom Stapel ließ. F» Frohsinn und Heiterkeit theilten sich alsbald die Gemüthcr aller Aiuvesenden, welche bezüglich der gebotenen kulinarischen Genüsse cinslimmlg Herrn Müller und dessen emsiger Gattin das ausgezeichnetste Lob wendeten. In seiner neuen Gestaltung dürste das Etablissement mit seine», hübschen Garten in kürzester Zeit eines der besuchtesten Lokale der Aiitonftädtischen Bürgerschaft und der ErholungSpunkt vieler Spaziergänger werde». — Wie alle Fahre, so hat aucki dies Fahr die bekannte Firma Lehmann uLerchsenring (Waist nbauSstraßc) mit den aner kannt besten und leistungstähigsten Spargel-Plantagen der Lonvitz, BraunichwcigS rc. große, und dies Jahr sehr günstige, LieserungS- Vcrträge abgeschlossen, welche es ibr ermöglichen, zu außerordentlich billigen Prellen ganz enorme Quanten zu liefern. Rur durch diesen großen Absatz ist cS möglich, zu so billigen Preisen (heute z. V. per Piund 30, 50 und 80 Pf.) stets ganz irisch gestochene Waare zu liefern, so daß auch große auswärtige Händler Vortheil darin finden, ihren vollen Bedarf kirr zu decken. Die zwangsweise Liquidation einer hiesigen großen Getreide- und Provuktenfirma macht in den kautmäimischen Kreise» und namentlich an der Produktenbörse enormes Aufsehen, zumal der Inhaber allgemein als eine kaufmännische Eapacität gilt und in seiner Eigenschaft als Handelsrichter und Vorstand der Produkten börse eine hervorragende Stellung in det kaufmännischen Welt einnimliit. Tops zu verschaffen, molken eine Kuh und tranken die Milch, dann — liegen sie das Vieh im Stick und gingen wieder nach Plauen z». Unterwegs stahlen sie eine Gans: da das Thier unter dem Rocke deS Einen immer schrieb, so schlachteteten sie es und — warfen cs dann in den Straßengraben. Spitzbübisch und grausam, sind die Buben auch noch äußerst frech, denn der eine erzählte dem Schntz- m.'.n». der sie endlich fcstnahm, daß sic am folgenden Tage einen giößcrcn Streiszug mit noch einem Genossen »ach Schöneck geplant Hutten ; dort wollten sie sich als Eigarienaiheiter anbiete». Die Besscriiims - Anstalt Bräunsvors dürste ihnen nun näher liegen wie — Schöneck! — In Markneukirchen brannten in der Nacht zum Sonn abend Wohnhaus und Scheune des Tischlers Ernst Seidel nieder. — In Frohburg stürzte am Freitag eine hochbctagte Wittive Namens Sch. in den am Garten ihrer Wohnung vorbkifiießciidcn Wyhraflnß und ertrank. — Gestern vor 8 Tagen ist in W aldenburg ein legitima- tionslvser Stromer der Polizei in die Hände gerathen, der frei willig folgende Verbrechen gestand. Er Hab« vor 4 Jahren in Lichtenslein ein Frauenzimmer erschossen, im vorigen Winter daS große Feuer in Lichtcnslcin angezündct und außerdem noch ver- Ichicdenc Diebstähle verübt. Der Mord in Lichteuslei» zur genannte» Zeit fand wirklich statt und der Mörder wirb noch gesucht. Der Mensch nennt fick' Berger, Handarbeiter aus Callnbcrg, ist etwa 24 Fahre alt, groß und kräftig. Verwundungen an beiden Hand gelenken lassen aus niitcrnomuiciie Selbstmordversuche schließen. — Teplitz - Sch öna u. Die Ansang Mai crvffnete Sommcr- kursaison scheint de» großen Anstrengungen, welche seitens der Ge meinden und aller Bcthciiigten gemacht werden, mehr als im vorigen Fahre entsprechen zu wollen, denn die diesjährige Frequenz ist in Lcp itz allein schon um 42 Kuiparteicn größer, als an demiclbcn Tage rin vcifloffcucn Fahre. Den Kurgästen behagt unter den ver- scknedenen Acnderungen. welche die neue Saison mit sich bringt, ganz vorchglich die geänderte Einthcilung und zugleich Vergröße rung der Räumlichkeiten uird dcü Kuriatcns. gegangen. Derselbe hat nach einen, Entwürfe deS Herrn Postdaurath dar^nciie Postgcbäude^ iii Zwickau zwei schmicdceiserne Zopf sür »i> o--------- Lhore angefertigt, welche m dcr That als außerordentliche Leistungen Lvittrouna »«ui N. M-it. Baromclcr »»a, Ooi»r voioii. Wallflratz» l! tMittoll» 12 Ntir»: 7Ü6 Mm., Nnvcriindcrt. TI>rrm»»,ktroara»,Ii »ach Mcauiuur: Icmviralur 22- Wiirmc, ntrdriafte 7 »Wärme, höchste 22- Wirme. Wcst-Wtud Heiter. — Am ÄusschissungSvlatze zu Blasewitz stürzte vorgestern Nachmittag der immer ohne Aufsicht gelassene 9jährige Knabe einer dortigen Wittive L. ins Wasser. Schnell sprang der Schiffer Viehrig auS Loschwitz ins Wasser und holte den bereits unter einer Zille steckenden Jungen mit eigener Lebensgefahr noch lebend aus dem Wasier. Es dies bereits der vierte Mensch, welchen Viehrig vom Ertrinken rettete. — Krvsdorf. S. Mai. Unser Weißeritzthal wird bald in seiner vollsten Müthenpracht prangen, nomenllich das ircundliche Dwvoldis- waide bietet im Kranze seiner blühenden Obstgärten einen erquicken den Anblick und Mancher, dem der tückische Nachwinter um den erhofften Naturgenuß in seinen beimathlichen Fluren betrog, dürste in den nächsten 14 Tagen das Versäumte per Schmalspurbahn nach- holen. Diejenigen, welche dabei jenem charmanten GebirgSstädtckien einen Besuch abstalten, dürsten sür den Hinweis dankbar sein, daß ihnen jetzt dortselbst, in der Handlung von F. A. Richter am Marli, Gelegenheit geboten ist, sür sich oder die Fhrigen ein reizendes An denken in Gestalt einer Porzellantassc, Fruchtjchale oder dergleichen mit der fein gemalten Ansicht der Stadt (einen pustenden Bahnzug im Vordergrundel) zu eiwerbcn. Aus reinster Gcbirgslust und schwellender LenzcSpracht grüßt Sie Ihr P. — Der vorgestern erwähnte Selbstmord des Sekretärs der Bezirksanstalt Le » ben hat seinen Grund nicht, wie eS anfänglich schien, in Kasscndcsektcn, sondern — der Mann war früher Ge- fangenaussehcr und soll als solcher zwischen einigen UnterinchnngS- gesangcnen Verbindungen heibeigefiihrt haben. Fm Zusammenhang damit siebt auch die vor einigen Tagen in Leipzig erfolgte Ver hüttung eines frühere» Möbelgeschäfts - Inhabers aus Dresden. — Aus der Bczirksanstalt zu Leubcn ist der Korrektionär Bruno Kottc — ein Mensch, der schon mehrfach den Transporteuren entsprungen ist — abermals entwichen. Er ist am Blitzableiter licruntcigeklettcrt und bis jetzt spurlos rcrschwunden. — Fm GrrichtsamtSgesängmß zu Sebnitz erhängte sich der bereits 22 Mal vorbestrafte und setzt wieder wegen DiebNabls vcr« hastete Stcllmacheraesclle Paul Dudech aus Königshuld i. Schl. — In einer Wasserlache des Psarr-Gartens zu Michclwitz ertrank an, Donnerstag daS 2 jährige Söhnchen des dortigen Pfarrers Lievers. — Die nach Nossen gefallenen */»» des großen LooseS baben nach der Mitthriluna eines von dort gekommenen Herrn, welcher die Gewinner im Hotel zum Stern lustig bei Liederklang und Bier beisammen getroffen, folgende Personen glücklich gemacht: Einen Lehrling der dortigen Stadtkapelle, den Polizcidiener, zwei Schuh macher. einen Bäcker, eine Magd und einige Jabrikmädchen und den.Lotterictollckteur Merker. — Daß auch die akademische Jugend von dem politischen Par- teificbcr ergriffen wird, ist kaum erfreulich. Bei der jüngsten Wahl der studentiichen Dorstandsmiiglicder für die akademische Lesehalle zu Leipzig, die an sich mit Politik absolut nichts zu tkun hat, standen sich Kanditatcn des „Vereins deutscher Studenten" und die „Freisinnigen" gegenüber; erster- siegten! — Nun streiken in Leipzig auch die Schulkinder, d. h. die- jenigen, welche bisher Räume in der alten Nikolaischule umebattcn, die als Provisorium für einige Klaffen der Bürgerjchul« dienen Die betreffenden Kinder bleiben eben einfach dem Schulbesuche fern, aber — inr Einversländniß mit den Eltern. Diese letzteren haben sich an de» Rath gewandt und erklärt, daß dir bctr. Räume durch auS nicht sür längeren Ausentbalt von Kindern geeignet seien, daß sie die Kinder deshalb so lange auS der Schule nehmen, bis der Raib andere Räume zur Verfügung stelle oder bezüglich der jetzigen durch mcdizinalräthlichcS Gutachten dugienisch-günstige Eigenschaften der Lokale nachgewicscn bade. — Einen kecken Raubzug. der noch Manches für die Zukunft verspricht, führten jetzt zwei Bürschchen aus Plauen i.V. a»S, Beide der Schule noch nicht ganz entwachsen. Sie wandrrten nach Schneckengrün, um sich als Kuhhirten zu verdingen, fanden auch wirklich e«ne Stell« »nd konnten sogleich in Tbätlgkeit treten. Sie trieben eine Heerde Kühe aus, wußte» sich aber gleichzeitig auch eins» ß Tic Kgl. Hosschauspiclcrln Frln. Pauline Ulrich wurde am vorgestrigen Abende »ach dem Wiedercinzuge in ibre reizende Villa in Loschwitz eine bciondcre Uebenaickiung zu Tbeil. Die dasige Kantorei, vereinigt mit dem Loschwitz-Blasewitzcr Chorgesangverein, brachte der gefeierten Künstlerin in Lied und Wort unter Kantor Pohle'ü Direktion bei Lichterglanz nicht nur einen WiÜkoinmens- gruß. sondem feierte auch schon damit im Voraus das Jubiläum der Bühnenkünstlerin und gab der Freude darüber Ausdruck, daß am selbe» Nachmittage der neue Kontrakt aus lebenslängliche An stellung der großen Tragödin p.rsekt geworden war. -ß Morgen spielt Herr MatkowSki zum ersten Male den „T a s s o", leider nicht hier, sondern in Reichenberg in Böhmen; Mitwirkcnde von hier sind Frl. Ulrich (Lconore) und -Herr Porti, (Antonio). Reichender» hat sich jetzt ei» prächtiges Theater zugelegt. -j- Nesidcnzt bester. Ter vorgestriges Theaterabend, di« erste Ausführung der Wienerischen Posse „Planjch' net, Pepi!" von AloyS Berta, «st als einer der glücklichsten und animirtcstcn der letzten Monate zu registriren. Fast gegen Erwarten halte eiir harmloses, spezifisch sür Wiener berechnetes Stück durschlagenden Erfolg, weil die ganz unwiderstehliche Komik des Wiener Gastes, Herrn Girardi, als Lebzelter Graf den Ausschlag gab und das überraschend zahlreiche Publikum mit seinen urdrolligen Kapriolen '' häufig zu beinahe krampshaftcm Lacken mit fortriß. Allein schon die drei Couplets „Ter Mond", „Ich und Er", und „Rumdidibum, in Wien gehl'ü um" mußten, mit solcher Bravour vorgetrage», den Erfolg sichern. A» den fast beisviellosen BcisallSivcndc» und den häufigen Hervormsen wurde auch einigen der Einheimischen, vor Allem der höchst agilen Pwuschclin Pepi, Frl. Messer, ein gebüh render Anthcil vergönnt. Hätte die Direktion daS Gastspiel deS Herr» Gcrardl gl.-ich mit der erzlustigen Posse beginnen lassen, so wären Wohl sehr volle Häuser bei allen Wiederholungen die Folge gewesen. Allen Theaterfreunden, besonders den rrheiterungö- bedürftigen Hnvochvndem, ist der Besuch dieser Wiener Posse dringend anzurathen. v Bezüglich unserer neulichcn Notiz über das Hamburger Stadtt heiter schreibt uns Hem Direktor Pollini: Die von Ihnen erwähnte Subvention wird überall nicht von mir als Direktor, sondem vom VmvaltungSratl, des Theaters beansprucht und be rührt die Position des Instituts gar nickt direkt. Es ist ferner die Summe, um die cs sich handelt, gegenüber bemEtat dcS Theaters und den Anforderungen, die mit Recht an dasselbe gestellt werden, von recht geringer Bedeutung, auch würde die erneute Bewilligung, welche nach der üblichen Ausschußberathung zu erwarten ist, für mich kein materielles, sondem nur ein moralifcheS Moincnt, ein wiederholtes Vertrauens-Votum involvrren. Hiernach entfallen die pessimistischen Schlußfolgerungen Ihres Referenten von selbst. Inr Ucbrigcn ist die therlnahmövolle Besorgniß desselben, daß die sog. fetten Jahre zu Ende zu gehen scheinen, schon darum gänzlich unbegründet, weil gerade die gegenwärtige, nun zur Neige gehende Saison zu den materiell wie künstleriich ersprießlichsten unter meiner jetzt zchn- jähkigen Direktionssühruvg gchön. b Friedrich Kiel, der Komponist des höchst wcrthvoUen und wiederholt, z. B. auch vom Riedel schcn Verein in Leipzig er folgreich ausgcsührten OratoiiumS „ClnistuS", hat auch mit seinem neuesten Oratorium ..Der Stern von Bethlehem", das kürzlich unter Leitung deS Herrn Prof. Joachim in Berlin zur Aufführung kam, einen bedeutenden Erfolg davongetragen. ß Die in Mainz gaitircndea Meininger, welche ihr Gast spiel dort mit „FuliuS Cäsar" «öffneten, hatten den Theaterzettel auch in dm benachbarten Städten Darnistadt, Wiesbaden. Mann heim u. s. w. asfichiren lassen. Herr Fntendanzrach Cirronegk erhielt nun vor Kurzem eine Rechnung aus Mannheim von einem dortigen Zcttelanklcber „Für Herrn Julius Cäsar 1000 Plakate fcchS Mark." — Eü wäre eine ganz nette Streitfrage für einen Juristen, ob Jntcndanzrath Chronegk die Rechnung für besagten „Herr» Julius Cäsar" zu bezahlen hat oder nickt. s Aus das bereits erwähnte Konzert, welche? der Männcr-- g'e sangverein zu Prag im Bunde mit dem hiesigen Manner gesangverein im Lincke'schen Bade dcmnächst geben ivird, möchten wir hierdurch im Interesse des guten Zimtes nochmals Hinweisen. Der Ertrag deS Konzertes soll dem Mg/ -leinen Deutschen Schui- vcrein zugewcndct werden, der bekanntlich die Unterstützung der Deutschen i», AuSlande, namentlich in Oeftcircich zum Zwecke hat. Diese» patriotische Unternehmen, di« herzlichen Beziehungen, welche stet» zwischen Sachsen und Dcutschböhmen aufrecht erhalten werden, dürsten dem musikalischen Abend »ssie besonder« Weihe geben. In Dresden dürfen die sangeskundigeu Ocstensicher sicher aus herzlichste Ausnahme rechne».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite